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Nr. 218. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

eFreitag, 16. September 1904.

Der französische Gewerkschaftskongreß. 1220 Fr. 55 Ets. hinzufomant. Ausgabeu: Boutt 543 Fr. 60 Sts., Berbreitung der Strantheit besonders gefährlich ſeien.

Bourges , 13. September. ( Cig. Ber.) Zweiter Berhandlungstag.

Auch die heutige Vormittagssigung fällt aus, da die Mandats­prüfungs- Kommission ihre Arbeiten erst am Mittag beenden fam. Von den etwa 1400 Mandaten wurden im Laufe des ersten Tages bloß die Hälfte geprüft. Der Kampf um die bestrittenen Mandate hat in der Kommission zu langwierigen und leidenschaft­lichen Debatten geführt.

30 Cts., wozu ein Guthaben- Saldo vom Juni 1902 im Betrage von mungen der Wohlhabenden mit dem Ueberfluß an Teppichen usw. der Bureaufosten 106 r. 10 Cts, Drudsachen 5424 Fr. 80 Cts., Ge- Professor Dr. Kruse führte den Hartwig ernst, aber kräftig ab. hälter 4600 Fr., Berschiedenes 397 Fr. 25 Cts., Beiträge 446 Fr. Er sagte ihm, daß die Teppiche am wenigsten zu fürchten feien, denn 70 Cts., Delegationen 1201 Fr. 55 Cts., Agitation gegen die private nach allen Erfahrungen der Sachverständigen kommt die Ruhr fast Bleibt ein Guthaben von 713 Fr. 85 Cts. Arbeitsvermittelung 1427 r. 70 Cts. Zusammen 12 720 Fr. ausschließlich bei armen Leuten vor und die haben keine Teppiche. Die Dresdener Stadtverwaltung fann stolz sein auf die würdige Vertretung, die sie sich geschaffen hat.

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kritischen Anfangsjahre überwunden. Das laufende Jahr wird sicher Das Wochenorgan Voir du Peuple" hat endgültig die einen Ueberschuß ergeben. In der That betrugen 1903 die Ein­nahmen 22 096 Fr. 70 Cts., 1904( bis Ende Mai) 10715 Fr. 65 Cts., Landarbeiterleben in der Nachbarschaft Berlins . Ein Landarbeiter- Ehepaar, beide Eheleute gegen 80 Jahre alt, Die Kommission besteht aus 25 Mitgliedern, die von ebenso- 50 Cts. und 1904( bis Ende Mai) 9839 Fr. 30 Cts., zusammen bei Werder a. H. gedient. Die alten Leute wohnten zuletzt in der zusammen 32 812 Fr. 35 Cts. Die Ausgaben 1903 21 677 Fr. hat sein Leben lang bei dem Rittergutsbesizer v. Kähne in Pehow vielen Verbänden gewählt worden. Der Rest der auf dem Kongreß 31 516 Fr. 80 Cts. Also ein Ueberschuß für diesen Zeitraum im Be- Schäferei. Sie hatten jährlich 42 M. im voraus zu zahlen. Wegen vertretenen Verbände hat auf die Vertretung in der Kommission trage von 1295 Fr. 55 Cts. Dabei mupte noch das Blatt 382 Fr. Kränflichkeit konnten sie zuletzt die Miete nicht mehr zahlen und verzichtet. Hier die Zusammensetzung der Mandatsprüfungs- Kommiffion, in gestrengten Prozesses wegen an Gerichtskosten zahlen gelegentlich des vom Kriegsminister an- wurden deshalb mit ihrem elenden Hausrat einfach an die Luft welche meist die einflußreichsten Vertreter des betreffenden Verbandes tetruten- Nummer vom Januar 1903. der antimilitaristischen gesetzt. Die Leute wußten nicht wohin und in ihrer Not retteten sie entsendet wurden: Die Auflage des Organs ist seit 1902 von 4780 auf 5790 verbindenden Graben führt. sich unter die Strengbrücke, die über den die Havel mit dem Glindowersee Landwirtschaft: Millaud, Nahrungsmittel Industrie: Couchoud, Eremplare gestiegen, darunter die abonnierten Eremplare von sie dort mit Nahrung versehen, bis sie nach einigen Tagen anderswo Bon mitleidigen Menschen wurden Möbelindustrie: Botigny, Baugewerbe: Tiennet, Holzhauer: 1550 auf 2100. Veuillat, Töpfer: Tillet, Eisenbahner: Guérard, Coiffeure: Aufnahme fanden. Desplanques, Lederindustrie: Griffuelhes Henri, Handelsangestellte: das Organ zu abonnieren. Aber vielfach kommen sie dieser Ver­Der Kongreß von Montpellier hat die Gewerkschaften verpflichtet, Lucas, Kriegswerkstätten- Arbeiter: Berlier, Marine- pflichtung nicht nach. Der Bericht bringt eine Zusammenstellung, werkstätten Arbeiter: Gentric, Maurer : Nury, Schmiede: aus welcher sich ergiebt, daß in 34 Verbänden mehr als die Hälfte Hardy, Mechaniker: Lauche, Tischler: Bonnet, Metallarbeiter: der Getverkschaften auf das Drgan abonniert sind, während in Ratapie, Gießer und Former: Lenoir, Hafen- und Dodarbeiter: 12 Verbänden weniger als die Hälfte der Gewerkschaften abon­Bioche, Tabalarbeiter: Mallardé, Tertilindustrie: Guernier, Wagner: niert sind. Le Blavec, Hutmacher : Alibert, Lithographen: Thil , Buchdrucker: Rahmond.

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Die Mandatsprüfungs- Kommiffion weist eine revolutionäre Mehrheit von 15 gegen 10 Stimmen auf.

3weite Sigung. Nachmittag 31 Uhr. Vorfiz: Niel Montpellier , Combemorel und 2ebouq, fämtlich Buchdrucker. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten schreitet der Kongreß zur

Mandatsprüfung.

Es sei bemerkt, daß das Jahresabonnement bloß 6 Fr. beträgt. Der Berichterstatter Emile Pouget , Sekretär der Redaktions­fommission, dringt natürlich auf die Erfüllung der Abonnements pflicht.

Kommission.

Wu st bei Brandenburg entlaufen, weil sie dort in einem boll Eine Bauernmagd war aus dem Dienste des Bauern Sens in ständig verlauften 2oche schlafen mußte. Dafür verurteilte das Schöffengericht in Brandenburg das Dienstmädchen zu 18 M. Geldstrafe wegen unbefugten Verlassens des Dienstes.

Läuse gehören danach offenbar zur Landwirtschaft. Eine Bauern­magd darf das Vich nicht im Stiche lassen.

poussiert das Bürgertum seit reichlich Jahresfrist eifrig die Ein Reinfall ordnungstrener Arbeiter". In der Niederlausitz Bericht der Streit- und Generalstreif." patriotische" Arbeiterbewegung in der Hoffnung, mit der Zeit daraus einen Sturmbock zu gewinnen gegen die verhaßte Socialdemokratie und gegen die Gewerkschaften. Am Dienstag sollte in Rottbus Dieser Bericht zeigt am deutlichsten die schwache Seite der Kon- bei der Gewerbegerichtswahl zum erstenmal die Probe aufs Exempel föderation, das Mißverhältnis zwischen den weiten Plänen und den gemacht werden. Es traten verbunden mit einer gemeinsamen Inappen Finanzmitteln. Kandidatenliste auf: sämtliche Hirsch- Dunckersche Gewerkvereine, der Die Kommission hat auf Grund von Kongreßbeschlüssen für die Werkmeister- Verein, der evangelische Arbeiter und der evangelische Guérard( Eisenbahner) erstattet den Kommissionsbericht. Schaffung von Generalstreit- Subkomitees in den einzelnen Drten zu Männerverein; in letzter Stunde trat dem Ordnungskartell noch der Guérard( Eisenbahner) erstattet den Kommissionsbericht. sorgen. Es bestehen nun zur Zeit nur 17 solcher Subkomitees und katholische Arbeiterverein bei. Das Kartell hoffte zwar nicht auf den Sieg Trotzdem er Reformist ist, wurde er zum Berichterstatter gewählt von davon haben nur acht ihre Beiträge entrichtet. Die Kommiffion feiner ganzen Liste, aber doch, daß einer oder der andre kandidat infolge der in ihrer Mehrheit revolutionären Kommission. Die statuten­mäßige Bestimmung, welche die Zugehörigkeit sowohl zum Berufs- bersuchte daher durch einen Aufruf die einzelnen Gewerkschaften zur Bersplitterung der Stimmen für die Liste des Gewerkschaftstartens verband wie zur Arbeitsbörse verlangt, um zum Kongres zugelassen direkten Beitragsleistung aufzufordern. Diesem Aufruf folgten nur durchbringen werde. Am Abend vor der Wahl schrieb das Gewerk zu werden, erfordert eine langwierige Prüfungsarbeit. ein Dugend Gewerkschaften. Die bereinsblatt, das in unfreiwilligem Humor groß ist: Die Social­Komunisfion macht daher einige Vorschläge avecs Vereinfachung und Beiträge 1081 Fr., Geldsammlungen für Streifende 12 971,95 Fr., der Wahl hat diese Großsprecherei lächerlich gemacht: Die Lifte aller Finanzbericht der Kommission: Einnahmen: demokratie ist in Rottbus durchaus nicht unbesiegbar". Das Resultat Beschleunigung der Prüfungsarbeit. Die Komunission hat 1178 Abfaz von Broschüren 568,70 Fr., Verschiedenes 90 Fr. 3uvereinigten acht" Ordnungs"-Vereine erzielte gaitze 83 Stimmen, Mandate für gültig und 93 Mandate für amgültig erklärt Letzteres auf Grund der angeführten Statutenbestimmung. Endlich 1. Januar 1903 im Betrage von 135,55 Fr. Ausgaben: Borti Quertreiber- Drganisationen find so schwach, daß dies selbst die Gewerk­fammen 14811,65 Fr. nebst einem Guthaben- Saldo vom die Liste des Gewerkschaftskartells dagegen 517 Stimmen! Eine Anzahl Proteste, die sich an lokale Konflikte anschließen, 307,75 Fr., Bureaukosten 11,25 Fr., Streitunterstützung 12 434,05 Fr., schaftler überrascht hat. Offenbar zählen die Christlichen " in ihren werden ohne Debatte durch ihre Beröffentlichung im Kongreßprotokoll 752,65 Fr. Zusammen 14 674 Fr. Bleibt ein Guthaben- Saldo Hirschen giebt es Mitläufer, die lediglich aus alter Gewohnheit und Verschiedenes 113,30 Fr., Drucksachen 1055 Fr., Delegationen Reihen viele Mitglieder, die gar nichtarbeiter sind, und bei den erledigt. Bonnet- Marseille , Tischler, tabelt die Zulaffung von Dele- von 273,20 Fr. Sen eingezahlten Geldern zuliebe dabei bleiben. Jedenfalls wird das gierten, die selbst der Konföderation nicht angehören. Guérard Resultat der Wahl die Bürgerlichen, die in Rottbus, Spremberg , erflärt in Uebereinstimmung mit der Kommission, daß die Bemerkung Forst, Sorau 2c. schon von einer Erneuerung und Wiedergeburt der des Vorredners berechtigt sei, aber die Statuten seien über diesen Arbeiterbewegung im nationalen Sinne" schwärmten, bedeutend Punkt stumm. Die Kommission habe daher die betreffenden De ernüchtert haben. legierten, die übrigens mit regelrechten Mandaten ausgestattet sind, zulassen müssen. Damit ist der Zwischenfall erledigt.

wurden 42 Mandate reserviert.

der Ge

Soziales.

Privatkapital, Juvalidenversicherung und Arbeiterwohnungen.

Unfallversicherung des Unternehmers.

Die

Der Inhaber einer fleinen Tischlerei, Herr N., der überwiegend ohne Gesellen, zu beschäftigen, war beim Fortschaffen von Möbeln versicherter" eingeschrieben war, lehnte es ab, ihm eine Unfallrente zu verunglückt. Die Baugewerts- Berufsgenossenschaft, bei der er als, Selbst­zahlen. N. wurde auch vom Schiedsgericht mit seinem Rentenanspruch Wir abgewiesen und das Reichs- Versicherungsamt verwarf feinen Re­indem es begründend ausführte: Die unfallbringende

In der Socialen Braris" verfolgt Dr. Freund feinen von uns weiter, Arbeiter­Es folgt eine Debatte über die einzelnen von der Kommission Baugenossenschaften dem Brivatkapital dadurch auszuliefern, daß Möbel herstellt, daneben aber auch Bau- Tischlerarbeiten ausführt, taffierten Mandate. Das Mandat der Kohlenträger- Gewerkschaft von Marseille , die die Versicherungsanstalten nicht mehr wie bisher die erste Hypothet mit dem allgemeinen Dockerverband auf feindlichem Fuße steht, wird für den Bau von Genossenschafts- Wohnhäusern hergeben, sondern nach einer längeren und leidenschaftlichen Debatte fajfiert. diese sowie die zweite Hypothet dem Privatlapital überlassen, Der centralistischen Landesorganisation der Eisenbahner wurden dafür aber für die zweite Hypothet Garantie leisten. von der Kommission fünf Mandate taffiert, und zwar die der haben darauf hingewiesen, daß damit einmal die Kapitalien furs Pariser Seftionen der einzelnen Eisenbahn- Gesellschaften, da diese der Versicherungsanstalten, die von den Versicherten aufgebracht Thätigkeit sei mit Recht als nichtversichert angesehen worden. Ge­Sektionen individuell dem Pariser Gewerkschaftskartell( Arbeits­börse) nicht angehören: in diesem Startell find sämtliche Pariser werden, dem gemeinnügigen Bauwesen entzogen und für staatliche mäß§ 1 Abf. I 3iffer 2 des Gewerbe- Unfallversicherungs- Gesetzes Settionen als eine einzige Sektion vertreten. Die Delegierten der Anleihen freigestellt werden, und daß andermal das Genossenschafts- bon 1900 in Verbindung mit§ 25 des Gesetzes, die Abänderung der Eisenbahner bestreiten den Kommissionsbeschluß: Ihre Gewerkschaft bauwesen damit dem Privatkapital auf Gnade und Ungnade über- Unfallversicherungs- Geseze betreffend, und mit der kaiserlichen Ver­zähle in ganz Frankreich 156 Sektionen, davon seien auf dem liefert wird. Es erhält eine bequeme und sichere Anlegemöglichkeit ordnung vom 2. Dezember 1901 sei allerdings ein Gewerbebetrieb, Stongreß nur 46 vertreten. Man könne also wohl die fünf Pariser und kann gleichzeitig den Baugenossenschaften seine Bedingungen besteht, seit dem 1. Januar 1902 nicht nur hinsichtlich der Bau­welcher zum geringeren Teile in der Ausführung von Bauarbeiten Mandate zulassen. Der statutenmäßige Einwand Berithe stellen um z. B. die weitere sociale Ausgestaltung des genossenschaft- arbeiten, sondern im auf einer eng buchstäblichen ganzen Umfange versicherungspflichtig, Auslegung der Statuten, lichen Bauwesens nicht in einer dem privaten Grundspekulantentum und zwar habe die Versicherung gemäß§ 28 bei der Berufs­die im gegebenen Falle zu einer Ungerechtigkeit führe, womöglich gefährlichen Weise überwuchern zu lassen. die thatsächlich jede Sektion durch Vermittelung Gewomöglich genossenschaft zu erfolgen, welcher der Hauptbetrieb seiner Natur famtorganisation auch dem Pariser Gewerkschaftsfartell an Dr. Freund hat aber noch weitere Pläne. Da mit der Garantie- nach angehöre. Da Kläger überwiegend Möbeltischlerei betreibe, gehörten. Von der Gegenseite wird geltend gemacht, daß auch andre leistung doch unter Umständen Verluste verbunden sein können, so würde dies die Holz- Berufsgenossenschaft sein. Die genannten Gewerkschaften mit demselben Rechte wie die Eisenbahner über- müssen die garantierenden Anstalten einen Garantiefonds schaffen. folchen Betriebe beschäftigten Arbeiter. Die Versicherung des Unter Vorschriften bezögen sich jedoch zunächst nur auf die in einem schüffige Sektionsmandate hätten ausstellen können. Sie hätten sich Bunächst sollen dazu die den Kredit in Anspruch nehmenden Ge- nehmers selbst ist von der weiteren Voraussetzung abhängig, daß aber streng an die Statuten gehalten. Also gleiches Recht für Alle! nossenschaften herangezogen werden. Dann aber, da nach Freunds die für seinen Betrieb zuständige Berufsgenossenschaft, hier also die Guérard, der als Eisenbahner die beanstandeten Mandate ver- Meinung der ganze Blan einzig und allein den Arbeitern dienen Holz- Berufsgenossenschaft, die Zwangsversicherung der Unternehmer teidigt, verweist noch darauf, daß die Pariser Geftionen feiner soll, indem dadurch die Arbeiterwohnungsfrage gelöst würde, sollen nach§ 5 Abjat 1a des Gefeßes eingeführt habe oder daß der Unter­Gewerkschaft ausdrücklich individuell zur Teilnahme am Kongreß ein die Berficherten zu höheren Beiträgen verpflichtet werden, aus denen nehmer fich freiwillig versichert habe. Beides sei hier nicht der geladen worden seien, nur deshalb hätten sie ihre Delegierten nach dann der Garantiefonds gespeist würde. Er schlägt folgende gesetz- Fall. Es frage sich daher lediglich, ob etwa zur Zeit des Unfalls Bourges geschickt. Schließlich werden die Mandate gemäß dem liche Bestimmung vor: ein formell rechtliches Versicherungsverhältnis bezüglich seiner Kommissionsvorschlag tassiert. Perfon gegenüber der Bau Berufsgenossenschaft bestand. Das sei der Fall gewesen. Seine Eintragung als Selbstversicherter habe noch melle Versicherung fönne aber nur in dem Umfange fortwirken, in aus der Zeit der früheren Gesetzgebung her bestanden. Diese for welchem sie früher bestanden habe. Die Versicherung des Klägers bei der Bau Berufsgenossenschaft sei daher noch nach der Maßgabe der früheren Rechtslage her zu beurteilen; nach dieser aber sei der läger nur bei Bauarbeiten, nicht bei Möbeltischlerarbeiten versichert gewesen. Eine Rente könne ihm also wegen des beim Möbeltransport erlittenen Unfalls nicht zugesprochen werden.

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Die 42 reservierten Mandate sollen von der Kommission in einer neuen Sigung endgültig erledigt und sodann dem Kongreß zur Beschlußfassung vorgelegt werden.

Durch übereinstimmenden Beschluß des Vorstandes und des Ausschusses tönnen für den Bezirk einer Versicherungsanstalt Bei­träge für Arbeiter Wohnungszwecke in der Form der Erhöhung der gesetzlichen Beiträge erhoben werden.

Dieser Beschluß bedarf der Genehmigung des Reichs- Ver­ficherungsamts.

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walten."

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Die Pariser Ebenisten- Gewerkschaft ist dem Gewerkschaftsfartell ferngeblieben, weil sie das Gespertschaftsgesetz von 1884( dessen For derung der Einreichung der Statuten und der Liste der Vorstands­mitglieder bei der Polizeipräfettur) nicht anerkennen will. Ihr Ver-, Die Beiträge für Arbeiter Wohnungszwecke sind gesondert treder verlangt entgegen dem Kommissionsvorschlag die Anerkennung von den übrigen Einnahmen der Versicherungsanstalt zu ver­feiner Mandate, da es eine verdienstliche That sei, jenes Gesetz nicht anzuerkennen. Dieser Fall ruft eine längere und erregte Debatte Damit follen Leute, die diese ganze Lösung der Arbeiter hervor. Das strittige Mandat wird von der Linken verteidigt, von Wohnungsfrage" für eine sociale Quadfalberei halten, die vielleicht Der Rechten im Namen der Statuten bekämpft. In der Abstimmung niemals in die Lage kommen, sich an einer Baugenossenschaft zu wird das Mandat mit bedeutender Mehrheit faffiert. beteiligen, noch dazu einer Baugenossenschaft, die von Gnaden des In Anschließung an diesen Fall wird einstimmig eine Resolution Privattapitals lebt, gezwungen werden, diesem Privatlapital feine botiert, welche den Arbeitsbörsen erlaubt, auch die Gewerkschaften in Zinsen garantieren zu helfen durch besondere Zwangsbeiträge. Also ihre Mitte aufzunehmen, die das Gefeß von 1884 nicht anerkennen. Diese Resolution soll dann beim Punkt Statutenänderung" zu einem des Kapitalprofits unter dem Aushängeschild socialer Quadsalberei, Diese Resolution soll dann beim Buntt, Statutenänderung" zu einem gewissermaßen eine Zwangsorganisierung der Arbeiter zur Garantie Artikel der Statuten erhoben werden. Die Mandatsprüfung wird morgen fortgesetzt werden. Schluß der Sigung 7

Uhr.

genannt Arbeiterwohlfahrt.

Ein sauberer Plan. Die Arbeiter haben alle Ursache, sich diese sonderbare Beglückung recht energisch vom Leibe zu halten. Der Bock als Gärtner.

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Hus Induſtrie und Handel.

Die Uebernahme von Hibernia- Aktien durch die Regierung. Schon die früheren offiziösen Mitteilungen der Berliner Politischen Nach­Regierung der Dresdner Bank ihren Bestand an aufgekauften richten" ließen es als ziemlich sicher erscheinen, daß die preußische Hibernia Attien abnehmen werde. Jezt meldet die Frankfurter Zeitung " aus Berlin , daß der Handelsminister dem Landtage die Forderung vorlegen will, ein Abkommen der Regierung mit der Dresdner Bauk zu genehmigen, wonach der Staat von der Bank die Hälfte des Aktienkapitals der Hibernia zu den Einstandspreisen der In Danzig tagt gegenwärtig der deutsche Verein für öffent- Dresdner Bank erwirbt unter Vergütung von Spesen, Zinsen und liche Gesundheitspflege. Diefem Verein gehören auch Vertreter von einer Provision für Ankauf und Risiko. Der Einstandspreis der Die fortwährende Ausdehnung der im Arbeitsbörsen Verband Städteverwaltungen in offiziellem Auftrage an. Den ersten Ver- größeren zu erwerbenden Posten übersteigt infolge des erhöhten bereinigten Arbeitsbörsen zeigt sich in folgender Tabelle: Ende handlungsgegenstand der Danziger Tagung bildete die Ruhr und Kursniveaus ganz wesentlich die Kurse der ersten Ankäufe, so daß Juni 1897 zählte der Verband 47 Börsen, 1898 51, 1900-57, ihre Bekämpfung. Die Herren Professor Dr. Kruse Bonn , der Durchschnittspreis annähernd, wenngleich nicht ganz dem Ver­- 1901-65, 1902-88 und am 1. Juni 1904-110. Diese Medizinalrat Dr. Döpner Gumbinnen, Streisarzt Dr. Kriegeftaatlichungsangebot gleichkommen dürfte. 110 Verbandsbörsen bereinigen 1349 beitragzahlende Gewerkschaften. Barmen und Professor Dr. Gärtner Jena besprachen in fach­

Aus dem Bericht der geschäftsführenden Stelle der Federation lei noch nachgetragen: Bericht des Vorstandes der Arbeitsbörsen

Settion.

F

Auch der Arbeitsbörsen- Borstand hat sich an der gewerkschaftlichen gemäßer Weise das Wesen und das Vorkommen der Ruhr und Die Regierung giebt also nicht, wie sie sich erst erboten, 240 Proz. Propaganda und der Agitation zu Streifzeiten beteiligt. Ferner hat wiesen dabei auf die schlechten Wohnungsverhältnisse als wesentlichen( eine achtprozentige Rente in dreiprozentigen preußischen Konsols), er insbesondere die antimilitaristische Agitation in Wort und Schrift Faktor für das Aufkommen der Nuhr hin. sondern etwas weniger; doch dürfte mit Hinzurechnung der Provision,

lebhaft gepflegt. In Zusammenhang damit stehen die Bestrebungen Da erhob sich der würdige Vertreter der Stadt Dresden , Spesen 2c. der Preis der Aktien sich wohl auf dieselbe Höhe wie das der Arbeitsbörsen, die unter der Fahne stehenden Soldaten durch ge- Stadtrat, Baumeister, Hausbefizer und Vorstand des Verbandes Preisangebot der Regierung stellen. An dem Urteil über die Un­felligen Berlehr zu beeinflussen. Das belannte Soldaten- Handbuch, deutscher Hausbesitzervereine, Herr e beredt artwig, derselbe, geschicklichkeit der Möllerschen Verstaatlichungs- Aktion wird durch den eine Ausgabe des Vorstandes, wurde durch den Kriegsminister André der einst in öffentlicher Sigung der Stadtverordneten das Baden für neuen Ankaufsmodus nichts geändert, da dieser erst unter dem Druck unter Billigung Millerands gerichtlich verfolgt. Auch sonst hatten überflüffig erklärte, um den Herren Sachverständigen zu fagen, wie der öffentlichen Meinung gewählt worden ist. Anfangs war von die antimilitaristischen Propagandisten, vor allem Yvetot, Sefretär ein Hausbesizer über die Sache dente. des Arbeitsbörsen- Verbandes, gerichtliche Verfolgung zu erleiden. Es sei ein Zug der Zeit, daß alle Uebelstände auf die schlechten einem kommissionsweisen Ankauf der Aktien durch die Dresdner Bank Finanzbericht des Arbeitsbörsen- Verbandes: Wohnungen zurückgeführt würden. Er stellt an die Referenten die absolut teine Nede.

Einnahmen: Beiträge 9016 Fr. 80- Cts., Absatz von Broschüren Frage, wie denn die Wohnungen beschaffen sein sollten, um erfolg- Wie wird fich der Landtag verhalten? Anzunehmen ist, daß er 3170 Fr. 50 Cts., Berschiedenes 26 Fr. Zusammen 12213 Fr. reich die Ruhr zu bekämpfen. Er behauptete, daß gerade die Woh- fich schließlich zur Bewilligung der geforderten Summen versteht;