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B. 218.

21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 16. September 1902

Verfammlungen.

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unnötige und lästige Einrichtung ist es auch, daß die Arbeiter ges daß den Bauarbeitern zwei Kandidaten zugestanden werden, zwungen werden, täglich einen Lohnzettel auszufüllen, obgleich 2 obfer aufgestellt. Als Mitglied des Verbandsausschusses wurde Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommiffion befaßte fich schnittlich nur 50 Pf. die Stunde einbringt, ist der mit jener Ein­nur wöchentlich abgerechnet wird. Bei Accordarbeit, die durch durch Stimmzettel Wilhelm Lenz gewählt. In einer Sigung am Donnerstag mit der im Bericht von der Verrichtung verbundene Zeitverlust eine recht unangenehme Schädigung. welchem sich am Montag eine außerordentliche Generalversammlung Die Feuerbestattungsfrage für Berlin lautete das Thema, mit fammlung des Gewerkschaftskartelle in Nummer 216 des Vorwärts" was die gesundheitsschädlichen Uebelſtände anbetrifft, so wurde der Freireligiösen Gemeinde in Frantes Saal, Sebastianstr. 39, be abgedruckten Resolution, die Kandidaturen zu den Gewerbegerichts- besonders über Mangel an Ventilationseinrichtungen geklagt, über der Freireligiösen Gemeinde in Frantes Saal, Sebastianstr. 39, be­wahlen betreffend. Der Gewerkschaftssekretär körsten, der die unerträglichen Qualm in der Gürtlerei, großem Schmutz in der schäftigte. Zu dieser Versammlung waren sämtliche Mitglieder ohne schäftigte. Zu dieser Versammlung waren sämtliche Mitglieder ohne Verhandlungen einleitete, führte für die Stellungnahme der Ge- Gießerei, ferner über mangelhafte Wascheinrichtungen eine aus Rücksicht auf ihre Vollberechtigung geladen. Die Versammlung be­werkschaftskommiſſion im wesentlichen die in der untenstehenden gediente Rollmopsbüchse muß als Waschschüssel auftragte einstimmig den Vorstand, bei der preußischen Regierung Resolution niedergelegten Gründe an und erklärte, daß in dieser benutzt werden. Auch dient ein Keller als Arbeitsraum, der, wie Schritte dahin zu thun, daß wenigstens für die Leichen verstorbener Hinsicht eine Verständigung mit den Vertretern des Kartells under Fabriksleitung offenbar bekannt möglich sei. In der Diskussion wurde diese Ansicht noch weiter be- zu diesem Zweck verwandt ist, eigentlich Mitglieder der Gemeinde der städtische Verbrennungsofen in der nicht gründet. Besonders wurde erklärt, es bestehe ein klaffender Wider- der Gewerbe- nipettor naht, müssen alle zwölf arbeitende Kommission Mittel und Wege gefunden, auch für verstorbene werden dürfte; denn fobald Dittelmeerstraße freigegeben wird. Sollte die Regierung sich ab­spruch zwischen den beiden Körperschaften in ihrer Auffassung über Mann, die dort thätig sind, den Raum verlassen Mitglieder der minderbegüterten Klasse die Verbrennung lehnens so hat die zu diesem Zweck seit Jahresfrist die Tarifvertragsfrage, über Tarifabmachungen, und wahr- und das Licht wird ausgelöscht, daß der Wächter des scheinlich würden Beifizer der Kartellrichtung, namentlich Gesetzes nichts merkt. Die Behandlung der Arbeiter und Arbeite Zeichen durch Ueberführung derselben nach Gotha , Jena oder Dessau folche aus den Reihen der Maurer, eine andre Auslegung rinnen durch die Vorgesezten läßt ebenso viel zu wünschen übrig.( sobald der Ofen in lepterer Stadt in Betrieb ist) gegen ganz niedrige suchen. Dann wurde auf die Stellungnahme des Kartells zu verboten wird wegen des Gases, das dabei verbraucht wird, so diesmal das Ministerium erwidern wird. Dasselbe lehnte das letzte in Streitfällen, die Tariffragen betreffen, geltend zu machen Wenn den Arbeiterinen zum Vesper oder Frühstück das Kaffeetochen Kosten zu ermöglichen. Vorstand und die genannte Kommission sind mit der Ausführung beauftragt. Man darf gespannt sein, was den, der Lokalorganisation der Töpfer zum Vorwurf gemachten macht das der Firma wenig Ehre. Noch schlimmer ist es, daß der mal die allgemeine Freigabe des Dfens mit der Motivierung ab, Streifbrüchen hingewiesen. Ferner wurde erklärt, daß die Portier sich Arbeitern gegenüber Schimpfwörter wie Dchse"," Schwein" Sympathien, die die dem Kartell angeschlossenen Gewerkschaften der und andre Titulaturen aus den Tierreich erlaubte. Unter solchen daß kein Bedürfnis für die Verbrennung von Leichen vor­Agitation Dr. Friedebergs für den Generalstreit entgegenbrächten, Umständen kann es nicht verwundern, daß es sogar zu Handgreiflich- handen wäre. Für die Freireligiöse Gemeinde als solche kann zum Tattit stünden. Außerdent träte auch eine andre Auffassung über Dienste der Firma walten ließ. In der Versammlung war zur Berlin ganz zweifelsohne in großem Maßstabe vorhanden ist. Aber im Widerspruch zu der von den Centralorganisationen vertretenen feiten gekommen ist, wobei der Portier der Fabrik seine Faust im mindesten das Bedürfnis nicht in Abrede gestellt werden, obwohl für den Parlamentarismus in den Reihen der Kartell- Gewerkschaften Verteidigung der Firma der Buchhalter der Fabrik, Herr Fromm wie soll das Ministerium über Boltsbedürfnisse informiert sein! herbor, und eine Neigung zum Anarchismus, die für die Richtung erschienen. Er versprach, einige Vorfälle, die er ebenfalls für un­symptomatisch sei. Die folgende Resolution wurde einstimmig ans erhört erachtete, andern Tags dem Chef vorzutragen; hinsichtlich genommen: einer Prügelei mit dem Portier meinte er, daß die Schuld auf feite des Arbeiters liege, der der Angreifer gewesen sei. Im übrigen hatten seine Ausführungen nur den Erfolg, daß in der Diskussion nur um so mehr Mißstände aufgedeckt wurden. Es wurde schließlich Die dem Berliner Gewerkschaftskartell angeschlossenen Organi- folgende Resolution einstimmig angenommen: fationen haben keine Berechtigung, eine proportionelle Anteilnahme sehen ein, daß die Mißstände so sind, wie sie der Referent geschildert Die Versammelten an den Kandidaten zu den Berliner Gewerbegerichtswahlen zu be- hat, ja sogar, wie die Diskussion ergeben hat, noch schlimmer. Auch anspruchen, da gerade sie es waren, die vor fünf Jahren, als sie sehen die Versammelten ein, daß alle Versprechungen der Fabriks aus der Berliner Gewerkschaftskommission austraten, dies nur aus leitung nur leere Phrasen sind und daß sie derartigen Versprechungen dem Grunde thaten, daß sie damals eine proportionelle Beteiligung kein Vertrauen mehr entgegenbringen können. Aus diesem Grunde der Delegation ablehnten. Dies war auch der Grund, warum vor verpflichten sich die Versammelten für Stärkung der Organisation, zwei Jahren die Berliner Gewerkschaftskommission eine Berechtigung und mit deren Hilfe für Besserung der Lohn- und Arbeits­des Gewerkschaftskartells, ant den Gewerbegerichtswahlen mit bedingungen zu sorgen." Außerdem wurde eine Kommission ge­Kandidaten zu participieren, nicht anerkennen konnte. wählt, die das Statut zu einem Arbeiterausschuß der Fabrik aus Weiterhin ist zu dem der Berliner Gewerkschaftskommission arbeiten, und dann für die Einführung eines solchen bei der Fabriks­unterstellten trassen Egoismus" zu bemerken, daß die Behauptung leitung vorstellig werden soll. des Gewerkschaftskartells, die Berliner Gewerkschaftskommission hätte Nach Schluß der Versammlung hielten die Schlosser des Be­eine von den Vertrauensleuten nachgefuchte Verständigung abgelehnt, triebes unter sich eine Besprechung ab, in der über Schritte eine wissentlich unwahre ist, da, wie die Vertrauensleute zur Abstellung der ihre Abteilung betreffenden Mißstände beraten Berlins bekunden können, die Vertreter des Gewerk- wurde. schaftskartells die ersten waren, die ein Zusammengehen mit uns durch Aufstellung von Kandidaten in öffentlichen Versammlungen abgelehnt haben.

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Auf den in Nr. 216 des Vorwärts" vom 14. September ent­haltenen Versammlungsbericht des Berliner Gewerkschaftskartells hat der unterzeichnete Ausschuß folgendes zu erklären:

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Zum Schluß betrachtet die Berliner Gewerkschaftskommission es aber als eine Verpflichtung gegen die Arbeiterschaft, nicht mit Leuten zusammen zu gehen, die planmäßig und systematisch eine Zersplitterung der wirtschaftlichen Organisationen der Arbeiter betreiben und die in ihrem blindwütigen Haß gegen die centralorganisierten Arbeiter soweit gehen, diese wider besseres Wissen in den Kot und Schmuz zu zerren, Verrat und Denimziation zu treiben, wie dieses auf Grund erhärteter Thatsachen zu verschiedenen Malen von der politischen Arbeiterpreffe festgestellt und gebrandmarkt worden ist.

Rigdorf. In der Mitgliederversammlung des socialdemokratischen Wahlvereins, welche am 13. September bei Thiel, Bergstr. 151/152, stattfand, referierte Genosse Rabenstein über:" Der Kampf gegen den Militarismus". Eine Diskussion über den mit lebhaftem Beis fall aufgenommenen Vortrag fand nicht statt. Die Versammlung welcher eine planmäßige und dauernde Propaganda gegen den Mili­stimmte noch einem Antrage Rabensteins zum Bremer Parteitage zu, tarismus fordert und sich gegen die Soldatenmißhandlungen aus­spricht. Von dem Bericht der Kreis- Generalversammlung wurde mit Rücksicht auf den im Vorwärts" ausführlich erstatteten Bericht, und da ja außerdem die von Rirdorf gestellten und zur Annahme ge­langten Anträge ebenfalls zur Veröffentlichung gelangt seien, Ab­stand genommen. Neu aufgenommen wurden 64 Mitglieder. Der Gastwirt Neuendorf, Knesebeckstr. 118, wurde aus dem Wahl­berein ausgeschlossen, da er einen Genossen denunziert hatte, weil derselbe in seinem Lokal berbotene" Schriften verkauft habe.

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Briefkaften der Redaktion.

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Feuerwehr.( W. K.) Zu ergänzen bezw. zu berichtigen wäre für Sie noch das Folgende: Es giebt fünf Compagnien mit 850 Personen 4 Jahren 1274 M., nach 8 Jahren 1350 M., nach 11 Jahren 1475 M. und nach dem amtlichen Ausweis von 1904. Anfangsgehalt 1200 M. Nach nach 14 Jahren 1600 M. Höchstgehalt. Ferner: Die Hinterbliebenen­Versorgung in Berlin ist jetzt bereits geregelt. In den letten vier Jahren Theaterwachen, so daß im laufenden Jahre eine Vermehrung der Feuerwehr­sollen etwa 40-60 Mann neu eingestellt sein. 1904 Berstärkung der Mannschaft um rund 100 Personen stattfand. Wegen Ihrer sonstigen Alexanderplay, Abteilung für Feuerwehr, unter Hinzufügung Ihres Lebens­Wünsche wenden Sie sich brieflich an das königliche Polizeipräsidium Berlin , Wiederholung der Anfrage. Uebrigens" Volkswohlfahrt" nach welcher lauses sowie der Militärpapiere. . 17. Bitte, Ab.- Quittung und Richtung? Juriftifcher Ceil.

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Ueber die Kämpfe im Baugewerbe und ihre Lehren für die Zukunft sprach am Sonntag in einer außerordentlichen General bersammlung der hiesigen Filiale des Verbandes der Verbandsvorsitzende Behrendt aus Hamburg . Der Redner der Bau, Erd- und gewerblichen Hilfsarbeiter gab zunächst eine allgemeine Uebersicht über die zahlreichen und teils recht langwierigen Kämpfe, die in verschiedenen Städten Deutsch die teils jetzt noch nicht beendet sind und entschlossen weiter lands die Bauarbeiter in diesem Jahre durchzumachen hatten und dieses Jahres durch Lohntämpfe Verbesserungen der Lohn­geführt werden. In 28 Städten wurden bis jetzt im Laufe Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission. und Arbeitsbedingungen erzielt; außerdem ist es in 22 Städten ge- Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends lungen, ohne Arbeitsniederlegung Tarifverträge mit den Arbeitgebern von 7 bis 9% Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. Mit Mißständen in der Metallbettstellen- Fabrik von Westphal u. abzuschließen. Besonders eingehend sprach der Redner über die 9. G. 19. Nein. Reinhold befaßte sich am Dienstag eine Versammlung der Arbeiter großen und noch immer nicht beendeten Kämpfe in Königsberg , lichen Mietsjormulare unterschrieben haben, ist nicht der Wirt, sondern sind 23. 2. 65. Falls Sie eines der hier gebräuch und Arbeiterinnen dieser Firma, die im Lokal von Forianier in der Bremen , Bremerhaven und in Rostock und erwähnte die Hilfe, die Sie erfatpflichtig. Sie könnten nur gegen den Bater des Knaben auf Tegelerstraße tagte. Die Agitation für die Versammlung war mit die Behörden dem Unternehmertum leisten, die vielen harten Straf- treffenden, übrigens auch herrschenden Ansicht an dem Zahlungstage auch Schadensersatz flagen. M. T. 1. Nein; der Arbeitslohn ist nach der zu eigenartigen Schwierigkeiten verknüpft, da der Bruder des Firmen- verfügungen und-Urteile gegen Streikende, die eine Höhe erreicht haben dann nicht pfändbar, wenn er bereits in den Händen des Arbeiters ist. inhabers Reinhold den Zettelverteiler des Metallarbeiter- Verbandes wie nie zuvor. Die Verfolgungen und Kämpfe haben übrigens nur dazu 2. Liegt kein Arbeitsverhältnis vor, so kann der Ihrem Schuldner zustehende Weinberg am Verbreiten der Einladungszettel zu hindern suchte, beigetragen, den Verband zu stärken, dessen Mitgliederzahl von 22 000 Betrag gepfändet werden. 3. Verträge, die zum Schein oder zur Benach­so daß dieser erst die Hilfe der Polizei in Anspruch im zweiten Quartal 1903 auf 34 440 im selben Quartal dieses teiligung des Gläubigers geschaffen werden, sind anfechtbar und ungültig. nehmen mußte, um seiner Pflicht genügen zu können. Die Jahres angewachsen ist. Die diesjährigen Kämpfe haben dem Ver- Den Schein oder die Benachteiligung muß der Gläubiger beweisen. Mißstände bei der Firma, die teils vom Referenten Wiesenthal, band allerdings erheblich mehr Geld gekostet als je zuvor, wenn­K. L., Weißensee. 1. Nein. 2. 1 Monat. 3. Ja. 4. Nein. 5. Das teils in der Diskussion geschildert wurden, scheinen recht traß zu gleich nicht die Gefahr vorliegt, daß die Mittel der Organisation er- die Eltern, und zwar zu gleichen Zeilen. Amtsgericht, weil Sie Handlungsgehilfe sind. E. 2. Es erben allein sein, sowohl hinsichtlich der Löhne, wie der Behandlung und der all schöpft werden, da die große Steigerung der Mitgliederzahl selbst 1. Sie können sich an den Regierungspräsidenten zu Botsdam oder an den Zehnjähriger Abonnent. gemeinen und sanitären Zustände im Betriebe. Daß in der Gießerei verständlich auch weit größere Einnahmen mit sich brachte. Der Berliner Polizeipräsidenten mit dem Antrag auf Zulassung zur Heb­durchschnittlich nur 18 bis 19 m. wöchentlich verdient werden, ist Referent schloß mit der Aufforderung an die Anwesenden, ammenprüfung wenden. Dann erfolgt ein Eramen und törperliche Unter­gewiß schon traurig genug, ebenso daß tüchtige Modell- mit aller Straft am Ausbau der Organisation zu arbeiten, suchung. Erst dann werden Sie in die Rolle derer eingetragen, die zum fchloffer, berheiratete Leute, Stundenlöhne bon um auch hier in Berlin auf alle Fälle gerüstet zu Surjus in der Charité zugelassen werden. Der Kursus dauert etwa sechs 38 bis 40 Pf. haben, obgleich doch der Tariflohn für Aus fein. Nach kurzer Diskussion beschloß die Versammlung 10 000 Monate und erfordert rund 300 Mark Stoften. Dann folgt Examen. Sind gelernte im Schlosserberuf bereits 40 Pf. beträgt. Vor Mart aus der Lokalkasse der Hauptkasse zu überweisen und weitere Sie älter als 27 Jahre, so hätten die Schritte keinen Nußen; zur Hebamme 1½½ Jahren wurde für die Schlosserei ein Tarif zugestanden, der Mittel durch die vom Hauptvorstand gelieferten freiwilligen 20 f. darf nicht ernannt werden, wer älter als 30 Jahre ist. Der Zudrang ist so ausgearbeitet werden sollte, aber bis jetzt trotz aller Aufforderungen Extramarken zu sammeln. Als Kandidat für die bevorstehenden gehen. daß drei Jahre bis zur Bulaffung voraussichtlich ber­an die Betriebsleitung noch immer nicht fertig geworden ist. Eine Gewerbegerichtswahlen wurde Otto Mücke, und für den Fall, folg dagegen angekämpft werden könnte. 2. Eine Zurückweisung ist möglich, ohne daß mit Er A. 2. P. 43.

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Frische Früchte sind von der Zusendung ausgeschlossen.

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ca. 8 Pfd.

95 Pf.