Es hat sich bei dieser Diskussion über die Haltung der zum gegen die Vorgänge in Buggeru zu protestieren,] Freihändler zu den bevorstehenden neuen Handelsverträgen eine ist auf Mailand , Monza und Genua beschränkt, wo fonderbare Verschiebung herausgestellt. Die Erfüllung dessen, die Straßen abends im Dunkeln blieben, da das was die ernsthaften Agrarier nie auch nur gehofft haben, glauben Straßenbeleuchtungspersonal auch an dem Auseinige freihändlerische Stimmen als gewichtigen Faktor in ihre stande teilnimmt. Es ist möglich, daß der Ausstand auch politische Berechnung einstellen zu sollen. Durch dieses Gedankens noch auf andre Städte übergreift.
sein, wie er will, zu acceptieren..
8urüdfehren darf von ihnen feiner; denn ich halte auch bei den Führern und besonders bei diesen eine lebenslängliche Deportation zum Zeil mit fcharfer 8wangsarbeit, für besser, um feine Märtyrer zu schaffen. Alle andern Großen des Stammes, wie die Unterhäuptlinge, Häuptlingssöhne, größere Werftkapitäne, ich schätze fie auf 200 Personen, müssen deportiert werden na ch irgend einer andern deutschen Kolonie."
Wie man sieht, zieht Herr Voigts das Hängen dem Erschießen
das
Blässe wird die frische Farbe der Entschließung vorzeitig ange- Rom , 17. September. ( W. T. B.) Der Ausstand in Mailand tränkelt. Man erklärt sich für wehrlos, bevor der Kampf über- und Genua ist heute fortgesetzt worden. In Genua wurden haupt begonnen hat. Formell hält man zwar auch auf jener Seite Ausschreitungen berübt. In Bologna sind die noch gelegentlich die Behauptung aufrecht, man werde sich erst Arbeiter ebenfalls in den Aus st and getreten, während in Forli definitiv über die Annahme der neuen Handelsverträge schlüssig ein partieller Streit und nur für einen Tag erklärt wurde. vor. Leider sagt er nichts darüber, ob das nur aus ästhetischen machen, wenn diefelben in allen Einzelheiten bekannt seien. In Der Ausstand in Fabriano , der gestern begonnen war, wurde Gründen geschieht, oder ob die Motive mitsprechen, die nach der Wirklichkeit argumentiert man aber mit einer Logit, die keinen heute beendet. In Turin haben trotz der Erklärung eines allge- Darstellung des Afrika - Reisenden Ostar Baumann andren Ausweg zuläßt, als jeden Handelsvertrag, er mag so schlecht meinen Ausstandes heute morgen nur einige Arbeiterklassen die Sängen in Ostafrika so beliebt machten. Baumann behauptete nämArbeit niedergelegt; auch in Rom sind im wesentlichen nur die Wer demnächst im Reichstage über die Annahme oder die Angestellten der Straßenbahnen und die Kutscher ausständig. Die lich, daß nach den Vorstellungen der Eingeborenen beim Erschießen Ablehnung der neuen Handelsverträge abzustimmen hat, mag sich Bürgerlichen und Militärpersonen, die in Sestri Ponente am die Seele mit dem letzten Seufzer durch die Kehle entweiche und jede Entscheidung vorbehalten, bis er die Vorlage in allen ihren 15. b. m. verlegt worden waren, sind auf dem Wege der Besserung. sich in den Negerhimmel flüchte. Würde aber Jemand erhängt, so Einzelheiten kennt. Aber die Sache so darstellen, als ob sich die Die Nachricht, daß bei den Vorgängen in Sestri Ponente zwei Per- tönne bei der Zuschnürung der Kehle die Seele nicht entweichen und freihändlerischen Parteien in einer Lage befänden, die sie zwänge, fonen getötet seien, ist unbegründet. der Gerichtete gehe deshalb auch des Lebens nach dem Tode vercine willenlose Gefolgschaft des von der Regierung patronisierten Agrariertums zu bilden, als ob sie au jedem Handelsvertrage lustig. Wie gesagt, wir wissen nicht, ob auch diese humanen Be weggründe für Herrn Voigts eine Rolle spielen. Ja und Amen fagen müßten, das läuft auf ein politisches Harakiri hinaus."
Das ist richtig; aber alle noch so schönen Beweise werden den Liberalismus nicht abhalten, dieses Harakiri an sich zu vollziehen.
Weiteres zum Fall Groeneveld.
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Doch das Hängen und Deportieren der Hereros allein bringt den Kolonialpionieren" Deutsch- Südwestafrikas teinen materiellen Nußen; höchstens bekommen die andren Kolonien billige Zwangsarbeitskräfte. Um
er doch noch gnädigst die nach Deportierung eines Teils übrig bleibenden Hereros leben lassen. Er kommt zu folgendem Vorschlag: Bei uns denke ich mir die Sache am besten so: in der Nähe der großen Ansiedlungen, wie Windhut, Okahandja , Omaruru , Outjo, Grootfontein und Gobabis werden kleinere Reservate geschaffen, und die Hereros auf diese zu verteilen. Ob auch der Süden einige solcher Reservate bekommen soll und kann, muß sich später herausstellen; ich würde es befürworten.
Während der Mann draußen arbeitet, sei es beim Kaufmann, Farmer oder bei der Re= gierung, wird die Frau mit ihren Kindern den Garten bestellen, und das wenige Vieh, das man ihnen gegeben oder belassen hat, besorgen."
Schließlich sollen nun Polizei und Missionare helfen, den Hereros die ihnen noch fehlende Demut und Gottergebenheit beizubringen. mod off and
Um nun aber auch zu verhindern, daß vielleicht gar ein Herero auf den unheilvollen Gedanken komme, sich der liebereichen Pflege und Fürsorge der Weißen zu entziehen, möchte Herr Albert Voigts den Bazwang für die Hereros eingeführt wissen. Als Hilfsmittel hierfür empfiehlt er ein Kolonisierungsmittel, das vor ihm freilich schon die Peters, Leist, Wehlan und wie Deutschlands „ ruhmvolle" Solonialpioniere alle heißen, im weitesten Maßstabe praktisch erprobt haben: dem
om, 15. September. ( Eig. Ber.) Greitub before Mom, 15, Da die Grundbefizer feinerlei Zugeständnisse gemacht haben, wurden gestern die Verhandlungen abgebrochen und das Vieh verlaſſen. höchstem sich diesen Vorteil nicht entgehen zu laffen, will lassen. Zur Verpflegung der Tiere fuchten die Grundbesitzer in der Nacht Streitbrecher einzuführen, aber die Streifenden erfuhren es und gegen 500 Frauen begaben sich nachts auf die Brücke, die am Eingang der Ortschaft liegt. Von der Kavallerie begleitet tamen tho Der Händler Groeneveld, über dessen Verfolgungen und Maß- gegen 3 Uhr die Streitbrecher auf Karren an. In atemloser Span regelungen durch die südwestafrikanischen Regierungs- und Justiz- mmg wartete man der Dinge, die da kommen würden. Die behörden wir seiner Zeit nach den Veröffentlichungen der„ Kolonialen Kavallerie wollte den Arbeitswilltgen den Zeitschrift" berichtet hatten, ist nunmehr in Deutschland angekommen. plöglich fieht man, jenseits der Britdebatten, aber Gin Berichterstatter der„ Berliner Morgenpost " hat Herrn Groeneveld angekommenen, etwa 150 an der Zahl, die Wagen verlassen. in seinem Hotel besucht, um ihn über seine Erlebnisse zu interviewen. Nachricht: Die Streitbrecher kehren unt. Genosse Poggi hat zu ihnen Eine Botenfrau überschreitet die Brüde und bringt dient Der Berichterstatter läßt Herrn Groeneveld folgendes erzählen: gesprochen und sie bestimmt, den Arbeitern von Magliano nicht in Da Herr v. Stempel, der kürzlich im Hererofrieg gefallene den Rücken zu fallen. Eine ungeheure Begeisterung bemächtigte sich Lieutenant und Distriktschef von Bethanien, sehr viel dem Jagdsport der Arbeiterinnen, so daß die unter so drohenden Auspizien beobgelegen habe, sei der Sergeant Koffack der Herrscher von gonnene Nacht mit einem Fest der Arbeitersolidarität endete. Unter Bethanien gewesen. Er hätte von den Farmern und Händlern verlangt, dem Gefang der Arbeiterhymne zogen die Einheimischen und die daß sie ihn zu grüßen hätten. Da Groeneveld dieser Anmaßung Fremden in das Gewerkschaftslokal; heute früh sind die als Streiknicht Folge gegeben habe, sei Kossack sehr ergrimmt gewesen und brecher Herbeigerufenen in ihren Heimatsort zurückgekehrt. Wir sind am 41. Tage des Streits. Der Mais auf den Feldern habe zu seiner Umgebung geäußert, daß er den Groeneveld fliegen beginnt zu verfaulen; auf den Weinbergen sind die Trauben längst lassen" werde. Das Leben sei ihm von da ab auch sehr sauer - gemacht worden. Ganz schlimm sei es geworden, als er die That überreif und gehen dem Verderben entgegen. and sache, daß Kossack einen eingeborenen Gefangenen zu Tode gemartert Englaud und Deutschland . habe, einer deutschen Zeitung gemeldet habe. Zunächst sei der London , 15. September. ( Eig. Ber.) Sowohl die Monats: Bastard, der ihm, Groeneveld, als Augenzeuge die That Kossacks schriften wie die größeren Tageblätter Englands verhalten sich recht erzählt habe, zu einer Freiheitsstrafe und zu Peitschen mißtrauisch gegenüber der deutschen Politik und rechnen mit ihr als hieben verurteilt worden. Gegen ihn sei dann der von uns mit einer unerbittlichen Feindiu. Dieses Mißtrauen gilt nicht ausführlich dargestellte amtliche Boykott verhängt worden. Aber dem deutschen Volke, dessen Tugenden bereitwillig anerkannt werden. damit nicht genug, habe man nun jenen Rattenkönig von Anklagen Dies kann nicht nachdrücklich genug betont werden. Trotz aller gegen ihn erhoben, durch die er zunächst zu mehrjährigen Gewirtschaftlichen Gegensäge fönnte ein freundWenn dann vielleicht noch das Reich aus den Mitteln der fängnis- und Zuchthausstrafen verurteilt wurde, die dann, wie bekannt, ichaftliches Verhältnis zwischen den Briten und Steuerzahler jährlich einige Dutzend Millionen Mark zur Unter durch die Revisionsinstanz auf eine ganz minimale Freiheitsstrafe Deutschen bestehen, wenn die deutsche Regierung fügung der armen Farmer herübersenden würde, dann wäre endlich reduziert, wurde. eine freiheitliche und westeuropäische äußere das Ziel dieser Kolonialschwärmer erreicht, wir hätten einen Wie wir aus diesen Darlegungen ersehen, wird hier von Herrn Politit triebe. Wirtschaftliche Gegenfäße führen nur blühenden" Kolonialbesiß! Schade mur , daß der Reichstag noch Groeneveld zu den übrigen Beschuldigungen gegen v. Stempel dann gu einem Kriege, wenn fie entiveder die ganze ein Wörtchen mitzusprechen hat, und es ja auch noch immer bei der auch die erhoben, daß er durch seine Jagdleidenschaft seine Ver- Eristenz eines der Konkurrenten bedrohen, oder wenn das alten Wahrheit bleibt, daß die Nürnberger feinen hängen, ehe fie waltungsgeschäfte ungebührlich vernachlässigt und einem Subalternen unter der wirtschaftlichen oder politischen Konkurrenz leidende Volt ihn haben!- die Verwaltung des Distriktes völlig überlassen habe. Das in den ersten Stadien der nationalen Zusammenfassung steht. In Charakterbild des Kossad erfährt eine neue Bereicherung durch England ist feines von beiden der Fall. Es liegt für England kein die Mitteilungen, daß er einen Eingeborenen deshalb in den Grund vor, die Deutschen als Stonkurrenten zu hassen und gegen Kerfer werfen und auspeitsch en ließ, weil er Groeneveld sie den Krieg vorzubereiten. Aber es ist wie die Engländer über 30. Juli dieses Jahres vom Kriegsgericht wegen Meineides und jene wahrheitsgemäße Darstellung der zum Tode führenden Miß- zeugt find die unehrliche und abenteuerliche Politik der deutschen Mißhandlung von Untergebenen zu einem Jahr drei Tagen handlung eines Raffern gegeben hat. Regierung, die die Deutschen und Briten zu Feinden macht. Und da 3uchthans, Entfernung aus dem Heere und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt worden war, am Freitag von der Anklage des Die regierungsfreundliche Preffe, die jetzt wieder die Social- in Deutschland nicht das Volt, sondern die vom Volke unabhängige meineides freigesprochen und nur wegen Wißhandlung zu vierzehn demokratie wegen ihrer Aufdeckung der skandalösen Eingeborenen Regierung über die Politik Deutschlands entscheidet, so ist hier die Tagen Stubenarrest verurteilt. Hätte für Witte keine Berufungsbehandlung in Südwestafrifa anrempelt, hat bis jetzt so gut wie öffentliche Meinung, wie sie sich in den großen Revuen wie„ Con- instanz bestanden, so müßte er jegt seine Zuchthausstrafe verbüßen nichts oder auch gar nichts über die skandalösen Enthüllungen des temporary" und" Fortnightly". und in den großen Tageblättern und sein ganzes Leben lang als Zuchthäusler gelten. Zum Glück Falles Groeneveld gebracht. Ihre Schamlosigkeit wird zweifellos wie" Times" und" Morning Post" kundgiebt, ohne Zweifel deutsch - existiert aber für das militärgerichtliche Verfahren die Einrichtung auch jetzt wieder so weit gehen, diese neuesten Erklärungen Groene- feindlich. Die Artikel enthalten hier und da einen richtigen Kern, velds ihrem Publikum gegenüber totzuschweigen. Dafür wird man wie z. B. den Hinweis auf die deutschen Flottenrüstungen, auf den nach wie vor über den Hererohäuptling Bebel blödsinnige Wite deutschen Imperialismus und auf die hysterischen Liebesangebote reißen. Um so eindringlichere Pflicht des Reichstages wird es sein, an Rußland , aber sie bestehen zum großen Teile aus Spekulationen die ungeheuerlichen Zustände in Südwestafrika, die der Fall Groene- und überflugen Mutmaßungen, was schließlich bei Artikeln über äußere veld wieder aufgedeckt hat, mit aller Rücksichtslosigkeit vor sein politik unvermeidlich ist, da sich auf diesem Gebiet die Logit nur Forum zu ziehen. Die Regierung, deren Bresse sich ebenfalls aus- unbewußt und langsam durchsetzt. geschwiegen hat, wird dann genötigt sein, endlich Rede und Antwort zu stehen.
Juzwischen freilich wird man fortfahren, die Hereros nieder zuknallen, die solche Verwaltungszustände nicht länger ertragen
konnten.
Die Ausstandsbewegung in Italien . Auch heute muß die russische Censur, die von der italienischen Regierung seit gestern unbegreiflicherweise an den nach dem Ausland gehenden Depeschen geübt worden ist, angewendet worden sein, denn auch heute liegen keine näheren Nachrichten über das vor, was eigentlich die Ursache zu der seltsamen Telegrammsperre gegeben hat. Nur soviel ist ersichtlich, daß in den verschiedenen Städten, in Rom , Mailand , Genua , Turin starte Streitbewegungen aus gebrochen sind, deren Ursache offenbar mit der Brutalisierung der Landarbeiter- Organisation zusammenhängt.
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Gestern brachten die„ Times" einen Artikel, Mußland und Deutsch land ", in dem berichtet wird, daß in den letzten Monaten eine Annäherung zwischen jenen zwei Regierungen stattgefunden hat, die sich auf Ostasien bezieht. Deutschland hätte versprochen, beim Abschluß des russisch - japanischen Krieges für Rußland einzutreten, vofür Rußland die deutschen Expansionspläne in Schantung unterstützen sollte. Die Port Arthur - Flotte hätte bei ihrem legten Auslaufen den Befehl gehabt, sich nach Kiautschou zu flüchten. Dann sollen Torpedoboote bei Schichau für Rußland hergestellt und stückweise abgeliefert worden sein.
In der„ Contemporary" schrieb einer, der sich„ Julius" zeichnet, daß England finanziell unter die Botmäßigkeit Deutschlands gerate, da die jüdische Finanz die Pläne des deutschen Kaisers unterstütze. Dieser Thatsache sei es zuzuschreiben, daß Japan , das englische Schlachten schlägt, von der Londoner Finanz so miserabel behandelt wird. Der Kaiser sei eben gegen die gelbe Gefahr".
Es ist jedenfalls von Rußland oder Spanien abgesehen- In der laufenden Nummer der Fortnightly" schreibt„ Calchas" der erste Fall, daß infolge des Ausbruchs eines derartigen wirt über deutsche Intriguen. Dieser Schriftsteller ist immer lesenswert, schaftlichen Kampfes von einer Regierung eine derartige lächerliche er ohne Zweifel einer der besten Kenner der interNachrichtensperre geübt wird. Wenn man damit vermeiden will, nationalen Politik ist. Nach ihm ist die jetzige deutsche Politik daß im Ausland übertriebene Nachrichten über die Vorgänge im darauf gerichtet, das Uebereinkommen zwischen England und FrankLande verbreitet werden, so kann dadurch gerade das Gegen reich zu sprengen, dann Rußland immer weiter in das unglückliche Erscheint es doch, als ob eine förmliche mandschurische Abenteuer zu treiben, um erstens einen Ausgleich Nevolution ausgebrochen sei. Davon aber kann nach dem wenigen, zwischen England und Rußland unmöglich zu machen, zweitens um was über die Ausstandsbewegung bekannt geworden ist, gar keine Deutschland freie Hand in Kleinafien zu laffen und einen Dreibund: Rede sein. Und die offizielle Unterschlagung blamabler Thatsachen Rußland- Frankreich- Deutschland herzustellen. Auch er nimmt an, daß fann auch nur für ein paar Tage Erfolg haben. Deutschland in Ostasien zu Gunsten Rußlands eintreten werde.
teit erreicht werden.
Die telegraphischen Nachrichten lauten: iad of d In Mailand sind am Freitag die Arbeiter in den allgemeinen Ausstand getreten und haben mehrere Versammlungen abgehalten, das Militär blieb in den Kasernen konfigniert. Die zweite Bolts bersammlung war nach dem„ B. T." von 20 000 Personen besucht. Es sprachen die Deputierten Rigola, Taroni, Turati und empfahlen, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Versammlung beschloß die Fortsetzung des Generalstreifs. Nach der Versammlung kam es zu Stundgebungen auf dem Platze vor der Kathedrale. Zahlreiche Demonstranten drangen in das Restaurant Casanova ein und erstachen den sich dort aufhaltenden Arzt Dr. Ventola.(?) Andre bedeutendere Zwischenfälle ereigneten fich nicht. Auch in Genua ist am Freitag der allgemeine Ausstand aus. gebrochen. Unruhen find, wie das„ Wolffsche Bureau" berichtet, am Freitag dort nicht vorgekommen. Ju
Am Freitagabend durchzogen starke Haufen Ausständiger die Stadt, forderten die Schließung der Kaufläden und suchten sie hier und da mit Gewalt herbeizuführen. Mit der bewaffneten Macht fanden Zusammenstöße statt. Bei diesen wurden ein Beamter, fünf Polizisten, zwei Karabinieri, zwei Zollwächter und zwei Ausständige leicht verlegt.del
Ein offiziöses Telegramm aus Rom vom Freitag bemerkt: Die Ausstandsbewegung, die eingeleitet worden ist,
Mittlerweile finden in Südengland Manöver statt, wobei General French die deutsche Invasion darstellt und in Effer und Sussex Truppenlandungen vorzunehmen versuchte. Die Invasion wurde vorläufig zurückgeworfen.-
Unter diesem Titel läßt ein Herr Voigts aus Okahandja in Südwestafrika in der Nr. 37 der„ Deutschen Kolonialzeitung" seinen Gefühlen freien Lauf, was mit den Hereros vorzunehmen sei wenn man sie erst hat.
„ Eingeborene, die ohne Paß angetroffen werden, werden bestraft, am besten durch Züchtigung."
Die Notwendigkeit der Berufungsinstanz. Bekanntlich wurde der Oberlieutenant Witte, der am
der Berufungsinstanz.
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Berufungsinstanz, sondern nur eine Revisionsinstanz, die sich aber Für die civile Strafjustiz, die Straffammer, eriſtiert feine Berufungsinstanz, sondern nur eine Revisionsinstanz, die sich aber mit einer Nachprüfung der Feststellungen der ersten Juſtanz gerade dem, was einer Berufungsinstanz obliegt nicht zu befassen hat. Die durch die Straffammern Verurteilten müssen also unter allen Umständen, mag auch ein Fehlurteil vorliegen, ihre Strafe verbüßen, sofern sich nicht ein formaler juristischer Haken bietet, an dem das Reichsgericht eingreifen famn.
Dieser unerträgliche Zustand kennzeichnet drastisch unsre Rechtsund Kulturzustände. Für den Militarismus und Marinismus geben wir viele hundert Millionen jährlich aus, aber für die Schaffung einer Berufungsinstanz für die civilen Straffachen haben wir kein Geld übrig, trotzdem deren Notwendigkeit auch in den juristischen Berufskreisen allgemein anerkannt ist!
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Bedientenstil.
Der Präsident des Reichstages, Graf Ballestrem, hat an läßlich der Verlobung des Kronprinzen ein Schreiben an den Kaiser gerichtet, durch das er, zugleich im Namen des Reichstages, feinen allerunterthänigsten" Glückwunsch ausspricht. Damit das schöne Wort„ allerunterthänigst" nicht nur einmal in diesem Gratulationsschreiben vorkommt, zeichnet Graf Ballestrem, der Präsident des Zollwucher- Reichstags und der brutalen Geschäftsordnungs- Guillotinierung, als allerunterthänigster, treu gehorsamster
Graf von Ballestrem".
Weiter fann man die devote Chinesenhaftigkeit unmöglich treiben. Selbst die Adressen des freisimmigen Berliner Magistrats werden durch diesen Lakeienstil beinahe übertrümpft.-
Geistliche Anmaßungen.
blatt für den Oberamtsbezirk Waldsee, finden wir den Hinweis auf In dem„ Waldseer Wochenblatt", dem Amts- und Anzeigen eine„ oberhirtliche Ueberweisung" des Bischofs Benzler bon Metz vom 10. August dieses Jahres, durch die die Geistlichkeit angewiesen wird, ihren Einfluß auf die ihrer Seelsorge unterstellten Katholiken dahin geltend zu machen, daß sie nur solche Lektüre lesen, die die Billigung der Geistlichen erhält. Der Hinweis lautet folgendermaßen:
Es ist nicht erlaubt, sein leibliches Leben freventlich der Gefahr auszusehen; wieviel weniger fann es erlaubt sein, das Leben der Seele in Gefahr zu bringen? Weil aber Tagesblätter, Romane und überhaupt alle Schriften, die mit Fleiß die Religion und die guten Sitten angreifen", eine große Gefahr für das Seelenheil bilden, so müssen sie, wie Papst Leo XIII . erklärt( 1896, Officiorum et munerum) nach dem natürlichen und dem firchlichen Rechte als verboten angesehen werden. Wer diesem göttlichen und firchlichen Gebote zuwider, glaubens- oder fittenlose Schriften lesen oder behalten, oder auf derartige Zeitungen abonnieren wollte, der würde sich schwer verfehlen, die priester hätten die Pflicht, einem solchen die Segnungen und Gnaden der Kirche zu verweigern, und zwar so lange, als er diese gefährliche Gelegenheit, am Glauben und an den guten Eitten Schiffbruch zu leiden, nicht meiden will." Wir sehen also, daß hier die Geistlichkeit dazu mißbraucht wird, " Die Anstifter und Rädelsführer des Aufstandes müffen, so unter dem Vorwande geistlicher Seelsorge zu Gunsten des Centrums weit sie nicht friegsgerichtlich verurteilt und erschossen( besser über Zeitungen und Bücher die Cenjur zu verhängen, die den gehängt) werden, nach einer andern deutschen Centrumsinteressen schädlich erscheinen. Es wird ausdrücklich ge= Kolonie geschafft werden zu lebenslänglicher Zwangs- sagt, daß auch diejenigen Statholiken, die Tagesblätter lesen, arbeit verurteilt. Für den größten Teil derselben würde Neu- die den Centrumsanschauungen nicht behagen, dadurch zum Aufgeben des Abonnements veranlaßt werden sollen, daß ihnen die Priester Guinea das gegebene Land sein.
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Herr Voigts ist nicht damit zufrieden, daß man den Hereros ihr Land, ihr Vieh, ihr Eigentum raubt, er versteigt sich vielmehr zu folgendem Vorschlag: