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beren Beantwortung ihm jedenfalls unangenehm sein dürfte, deshalb 1 Pflichten deutscher Staatsbürger, dem Bezirkskommando auf beliebige also wohl einstweilen überhaupt nicht erfolgen wird. Anfragen besondere Auskunft erteilen zu müssen. Das Recht der Der betreffende Schriftsteller bezieht sich auf den Artikel des Bezirkskommandos geht nicht weiter, als daß diejenigen, welche ihrer Mitarbeiters der Frankfurter Zeitung " über sein Interview mit Aufforderung folgen wollen, um Mitteilung ersucht werden. Die dem Reichskanzler. Bülow sollte danach erklärt haben, er könne Absicht der übrigen ergibt sich aus der Nichtbeantwortung von selbst.­ganz bestimmt sagen, daß Deutschland gar nicht an eine Intervention denke und daß, soviel er wisse, Proteft gegen den Reichstags- Präsidenten. In einer am letzten überhaupt niemand daran denke. Wie sollen wir denn Sonntag in Kattowik( D.-S.) stattgehabten start besuchten Wolfs­dazu kommen, eine Intervention anzubieten, ehe einer der bersammlung, in der Bruhns über Kirchenbauer Mirbach" referierte, wurde einstimmig folgende Resolution beschlossen: Kriegführenden uns um unsere Vermittelung er Versammelten protestieren entschieden gegen das nicht würdige Ver­sucht hat." Das würde ein Aufdrängen bedeuten, das keine halten des Reichstags- Präsidenten Grafen Ballestrem als Repräsen Nation riskieren werde. Dieser Aeußerung Bülows gegenüber weist fanten der deutschen Wolfsvertretung aufäßlich seiner Gratulation nun der Schriftsteller darauf hin, daß sich in der Haager zur Verlobung des deutschen Kronprinzen." Ronvention vom 29. Juli 1899, Die die von 26 Staaten unter­zeichnet worden sei, darunter auch vom Deutschen Reiche, folgende Auslassungen befinden:

Die

Landrat als Schulaufscher. Der Klassenlehrer- Konferenz der Diözese Azendorf wurde eröffnet, daß der Landrat Pape durch die königliche Regierung in Magdeburg berpflichtet worden sei, Jm§ 3.. Den neutralen Staaten bleibt das Recht, gute die Konferenzen sowie auch die Lehrer im Unterrichte zu besuchen. Dienste und Vermittelung anzubieten, auch während des Verlaufes Bur firchlichen Ueberwachung der Lehrer wird also die unmittelbare der Feindseligkeiten gewahrt. Die Ausübung dieses Rechtes soll Ueberwachung durch den Regierungsbeamten hinzugefügt. Was soll nie von einer der streitenden Parteien als unfreundlicher Aft an- der Landrat in der Schule und in den Kreiskonferenzen? Was ver­gesehen werden. fteht er von Pädagogit und unterrichtswesen? Soll er die dem Lehrer en, ob sie den Kindern irgend etwas bor= Augenblick auf, da von einer der beiden Parteien oder von dem tragen, was als politisch anstößig aufgefaßt werden könnte? So Vermittler selbst erklärt wird, daß die von ihm vorgeschlagenen wird die Schule in unseren Zeitläuften immer mehr zu einer Grundlagen zu einer Verständigung nicht angenommen worden firchlich- politischen Zwangsanstalt.$ 130 sind.

Im§ 5. Die Funktionen des Vermittlers hören in besteht er von Bädagogit und interrichtswesen? Golf et bie

Es sei also, führt der Fragesteller aus, sehr wohl für neutrale Staaten die Möglichkeit zum Anbieten ihrer Vermittelung gegeben. Diese Aufforderung zur Vermittelung seitens der fämpfenden Staaten sei absolut nicht erforderlich. Unser Schriftsteller wünscht deshalb in seiner Anfrage, die er in Gestalt eines Briefes dem Grafen Bülow gesendet hat, zu wissen, ob denn die Haager Kon­ ventionen vom Juli 1899 von der deutschen Reichs regierung noch als zu Recht bestehend angesehen

würden!

werden!

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Major v. Sydows väterliche Erziehungsmethode wurde am Sonnabend vor dem Kriegsgericht der 20. Division einer näheren Beleuchtung unterzogen, nachdem seine Ehefrau vor einiger Zeit wegen des gleichen Delikts der Kindesmißhandlung von der Straffammer zu bier Monaten Gefängnis ber urteilt worden war.

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Der Katzenjammer.

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eigneten Leute für das Land. Das sind nicht Menschen, die es verstehen, Eingeborene zu behandeln, auf ihren Farmen herrscht überall Kaffernweiber- Wirtschaft und Faulheit ist Grundprinzip. Diese Leute sind alle völlig in Händen ihres Kaffernweibes, hängen allen Verdienst an diese und ernähren noch den ganzen Anhang der Familie ihres Weibes. Eiberkommt einem, Etel wenn man diese Wirtschaft mal zufällig mit ansieht. Nein, wir müssen andere Leute als Ansiedler finden. Wenn man über die Art der Eingeborenenbehandlung dieser Leute hier erzählen wollte, man könnte ein ganzes Buch Prinz Arenbergiana" schreiben, Lieber Sachen, die wie Münchhaufiaden flingen würden. feine Ansiedler, als solche Leute, deren Ansiedelung meines Erachtens ein fulturfeindliches Prinzip bedeutet. Man schimpft hier allgemein über Missionare; ich gestehe offen, daß ich auch lieber einen heidnischen Eingeborenen beschäftige als einen christ­lichen, aber die vielen Fehler, die der christliche Eingeborene hat, hat er sicher nicht vom Missionar gelernt, sondern von dem weißen Christen, mit dem er in Berührung kam, von dem hiesigen An­fiedler. Gänzlich zur Arbeit unbrauchbar aber iſt derjenige Ein­geborene, melcher mal eine Zeitlang auf der Station, im Dienst der Truppe, oder als Bambuse eines Unteroffiziers thätig war. Aber die Arbeit der Missionare ist nicht zu unterschätzen, und sie anzufeinden ist Dummheit und Kurzsichtigteit. Freilich wäre auch hier so manch.rlei reformbedürftig, aber unleugbar fest steht doch, daß der Missionar zu allen Zeiten und in allen Ländern der erste, ausdauerndste und beste Pionier der Kultur gewesen ist.

Mein Freund ist nun allerdings katholisch, und da die Zeit­schrift, wie er schreibt, die protestantische Mission begünstigt, so will er sie nicht mithalten, obwohl er sonst der ganzen Tendenz des Blattes zustimmt. Nichtig ist, daß der hiesige katholische Bater Nachtwey an Bildung unsere rheinischen Missionare bei weitem überragt, und und während von unseren Miſſionaren keiner mit ins Feld rückte, war der katholische Missionar stets im Gefecht zur Stelle, und wenn ein Soldat fiel oder verwundet wurde, war er als erster bei ihm, trotz Kugelregen und Gefahr. Wie es kommt, daß von unseren evangelischen Missionaren fein einziger sich für diese schöne und bewunderungswürdige Aufgabe begeistern fonnte, ist mir unverständlich und nur zu bedauern. Doch fühle ich mich nicht berufen, hierüber Kritik zu üben. Aber dem andern wollen wir die Anerkennung nicht verjagen."

Allmählich macht sich auch in einem Teile der bürgerlichen Parteien und ihrer Presse über die Dinge in Südwest afrika ein sehr deutlicher Umschwung bemerfbar. Wir haben hin und wieder schon, ohne diese Aeußerung zu überschätzen, davon Notiz genommen. Jetzt aber wird die Stimmung gerade unter denen, die als maßgebende" Partei die erste Verantwortung für alle Folgen deutscher Kolonial­politif tragen, die Stimmung völlig zu einem regulären Sazenjammer. Die große 3entrumspresse freilich fest fein säuberlich auf jedes einerseits noch ein andererseits, in der Zentrumspresse der Diese Anfrage ist sehr berechtigt vom Standpunkte unserer Probing aber schwindet jetzt alle Rücksicht und mit einer für diese vorsorglichen Friedensfreunde. Der Fall sollte den Herren aber Streise anerkennenswerten Deutlichfeit wird jetzt endlich der Wahrheit Die Herausgeber bemerken zu dem Briefe, daß er ein un gleichzeitig beweisen, daß die Konventionen des Haager Friedens- die Ehre gegeben, jener Wahrheit, die bisher allein die Sozialdemo­tratie vorausgesagt und vertreten hat. gemein fchroffes" Urteil abgebe, daß viel zu allgemein, aber immer­fongresses eben nur auf dem Papiere stehen und daß sie bei Am Klarsten kommt aber jetzt in ihrer Nummer vom Montag hin höchst beachtenswert" fei. Da das Urteil von einem bedeutenderen Konflitten einfach ignoriert die Westdeutsche Volkszeitung", das Organ des Abge- Farmer abgegeben worden ist, wird man taum behaupten können, ordneten Fusangel, mit der Sprache heraus, und diese Sprache ist um daß es von einem Manne stamme, der die Farmer Südwestafrikas so wirkungsvoller, als die Westdeutsche Volkszeitung" des fleinen nicht fenne. Hinzu kommt, daß dieser Farmer durchaus tein nur ein Feind der 3ntrums- Scherl das Hauptblatt für eine ganze Reihe fleinerer Sozialdemokrat oder auch Zentrumsblätter in Rheinland- Westfalen abgibt. Die Westdeutsche Kolonialpolitit iſt. Der betreffende Farmer hält die Boltszeitung" schreibt wörtlich unter dem schon bezeichnenden Titel Kolonialpolitik für durchaus berechtigt. Er nimmt sogar als Sol­unser Kolonialelend": dat an dem Kriege gegen die Hereros teil und er ist " In der letzten Zeit lassen wir uns durch das Elend, das Ruß- von der Notwendigkeit dieses Kampfes, nachdem er einmal ausgebrochen, land in Ostasien durch seine eigene Schuld gefunden hat, davon vollständig überzeugt. Verurteilt er es doch sogar, daß die abhalten, uns daran zu erinnern, daß auch wir gegenwärtig eine protestantischen Missionare nicht gleich den katholischen an sehr ungemütliche Situation zu beklagen haben, bei der ebenso wie dem Kriege gegen die Hereros teilgenommen hätten. Jeden­in dem Falle Rußland die kolonialpolitik die Schuld falls ist also das Urteil dieses Mannes, um mit der Zeitschrift selbst zu sprechen, höchst beachtenswert! Die Herausgeber der trägt. Es ist das der südwestafrikanische Krieg. Zeitschrift wenden sich ferner lebhaft gegen die Forderung, die Vers Jawohl, es ist ein Strieg; mögen die berufsmäßigen Verwaltung einem Zivilgouverneur zu übertragen, der nur als tuscher anstellen, was sie wollen, heute ist nicht mehr zu verheim- refutivorgan zu fungieren habe. Diese Forderung, lichen, daß jene Aufrührer, die da in Deutsch- Südwest - so erklären sie, jei jetzt noch feineswegs angebracht. Es scheine viel­afrita um den Besiz desjenigen Landes mehr eine recht stramme Zucht da drüben noch nötig". tämpfen, das ihren Boreltern seit Jahr- Allerdings, wenn auch nur ein Teil der Farmer der Schilderung hunderten gehört hat, sich nicht ohne weiteres durch den des oben zitierten Gewährsmannes entspricht, so wäre es höchst be­Anblick der schneidigen deutschen Arme e wegblasen lassen, denklich, den Ansiedlern eine Selbstverwaltung zuzugestehen! wie man das an leitenden Stellen anscheinend erwartet hatte. Sie Ueber die Kolonialverhältnisse in der Südsee haben sich bis jetzt trotz der unsäglich miserabelen Bewaffnung äußert sich die deutsche Kolonialzeitung in einer ihrer letzten außerordentlich gut gehalten und es ist mehr wie einmal Nummern in einer Weise, die auf die bisherige dort geübte Ber­auch von militärischen Sachverständigen bezweifelt worden, ob wir waltungspolitik, aber auch auf die Händler nicht gerade das überhaupt imstande seien, diesen Volks stamm günstigste Licht wirft. Das Blatt schreibt:

In der Verhandlung wurden von den zahlreichen Zeugen schreck­liche Dinge über die unmenschliche Behandlung des elfjährigen, schwächlichen, körperlich und geistig zurückgebliebenen Töchterchens des Angeklagten eidlich bekundet. Das Kind wurde wegen geringfügiger Verfehlungen mit einer dicken Reitpeitsche geschlagen, wo der Major gerade hintraf, auch an den Kopf. Einmal erhielt es 15 wuchtige Hiebe auf die Hand! Es wurde mit der Faust gegen den Kopf geschlagen und mit dem Stiefelabsak getreten. Einmal wurde es auch im Januar halbnackt mehrere Stunden lang in den Keller gesperrt!

Der Vertreter der Anklage, Kriegsgerichtsrat Schön­born, führte u. a. aus:

" Ich habe wahrgenommen, daß Herr v. Sydow ein milder Richter war, wo Milde sich empfahl, aber auch für strenge Strafen war, wo Strenge geboten war. Diesem Offizier steht das Zeugnis vornehmer Gesinnung zur Seite und heute steht er unter der Anklage, sein eigenes Kind in rohester Weise mißhandelt zu haben. Als ich die Aften las, konnte und wollte ich nicht glauben, daß das, was in den Atten steht, wahr sei. Allein das häßliche Bild, das die Akten bezeugen, hat die heutige Verhandlung vollauf bestätigt. Ich gestehe Eltern ohne weiteres volles Büchtigungsrecht zu; der An­geflagte hat es aber nicht nur geduldet, daß seine Frau das schwäch­liche, geistig und förperlich zurückgebliebene Kind furchtbar ge­schlagen hat, er hat diese Mihhandlungen auch noch selbst in grau­famster Weise fortgefeht. Das ganze Verhalten der Eheleute b. Sydow ist eigentlich unbegreiflich. Jm allgemeinen findet man, daß Eltern zurückgebliebene Kinder mit noch größerer Liebe be­handeln. Der Angeklagte hat behauptet, die Dienstboten hätten ein Komplott gegen ihn geschmiedet. Die heute vernommenen Beugen haben aber sämtlich einen durchaus glaubwürdigen Eindruck gemacht."

Das Gericht war ebenfalls der Ansicht, daß der Schuldbeweis in vollem Maße erbracht sei und erkannte deshalb auf vier Mouate Gefängnis und Dienstentlassung.-

Alle deutschgesinnten Männer" sollen ihren Geldbeutel weit auftum, denn ein erhabener Tag in der deutschen Geschichte ist ge­kommen, zu dessen Feier nicht Lobeerkränze genügen. Mar Lieber mann von Sonnenberg feiert das Jubiläum des Tages, feitdem er ein Vierteljahrhundert hindurch nach seinen Kräften zur Verwüstung des deutschen geistigen und politischen Lebens gewirkt hat. Zu diesem Tage, so rufen seine Freunde die deutschen Volks­genoffen auf, soll eine Liebermann- Ehrengabe in bar gestiftet werden. Bereits werden in konservativen Blättern Beiträge quittiert. Doch schamhaft verbergen sich die Spender, ohne ihre Namen zu nennen. Wer aber Herrn Liebermann von Sonnenberg nichts spendet, der ist kein deutschgesinnter Mann".

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zu unterwerfem.

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Wir müssen befürchten, daß, wenn nicht bald andere Maßnahmen zum Schuße der Weißen getroffen werden, sondern den Straferpeditionen noch weiter eine abschreckende Wirkung zugeschrieben wird, die Entvölkerung der Südsee direkt und indirekt in steigendem Maße fortschreitet; und uns das wertvollste Material, der Eingeborene, schließlich gänzlich verloren geht. Nur wenn wir diesen Eingeborenen auf friedlichem Wege näher treten, können wir sie erhalten; dazu gehört aber unbedingt eine größere Anzahl fester Stationen, an denen die Händler( und wir sagen auch Missionare) einen alt haben, von denen aus die Eingeborenen zibilisiert, beide aber auch kontrolliert werden. Strafexpeditionen haben bisher nicht genüßt und werden auch in Zukunft nicht nüßen, sondern schaden."

Als die Unruhen ausgebrochen waren, mußte sich der Reichs­fädel öffnen und die für die Bekämpfung dieses Aufstandes not wendigen Millionen hergeben. Als das geschehen war, da hieß es allenthalben bei jenen, die da wissen, wie schwer das Volk ohnehin durch den Militarismus belastet wird, damit werde es aber genug sein müssen, wenn das Reich nicht in die südwestafrikanische Sand­wüste, in die schon so viele Millionen geschickt worden sind, noch mehr hineinwerfen wolle. Es ist aber nicht dabei ge­blieben, vielmehr kam bald eine Zeit, in der eine neue Maß­nahme nach der anderen angeordnet wurde, und nachdem das den ganzen Sommer hindurch angehalten hat, kommt jetzt die bezeich nendste aller Nachforderungen: die Forderung von Gebirgs= batterien. Wie in Berliner eingeweihten Kreisen verlautet, ist tatsächlich beabsichtigt, diesem Verlangen Folge zu geben und solche modernen Striegsmittel nach Deutsch- Südwestafrika zu senden. Da der Reichstag ja nicht tagt, gibt es teine aufregenden Verhand­lungen darüber, und das Volk, das sich durch Ostasien in Kolonialzeitung, eine größere Anzahl fester Stationen anzulegen, Spannung halten läßt, findet nichts darin."

Man kann schwerlich sagen, daß diese Sprache an Deutlichkeit zu wünschen übrig läßt. Es macht nichts, daß es alles alte Wahr­heiten sind, die, wie gesagt, von unserer Partei zuerst und stets ver­treten wurden, es bleibt charakteristisch, daß endlich auch die Zentrumspresse, ob sie will oder nicht, zu Wahrheiten gezwungen wird. Lange genug hat es gedauert. Es kommt dann nach dem borstehend wiedergegebenen wörtlichen Zitat eine ebenso wahre pessimistische Beurteilung der jebigen speziellen Striegslage und am Schlusse des Leitartikels heißt es dann wieder wörtlich:

Die Kolonialzeitung fordert also, daß auch die Händler fontrolliert werden. Das soll doch offenbar heißen, daß ihr bis­heriges Verhalten keineswegs bewiesen habe, daß sie keiner Aufsicht bedurften. Offenbar treiben es hier die Händler nicht allzuviel besser als in anderen Kolonien! Der Vorschlag der deutschen mag deshalb auch sehr gut gemeint und mit Rücksicht auf die Händler auch sehr notwendig sein, allein er würde ganz erhebliche Kosten verursachen, die in Anbetracht des volkswirtschaftlichen Gewinns auch aus diesen Kolonien sehr übel angebracht erscheint!

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Japanische Flüchtlinge in Deutschland . Wie Bösmanns Telegraphisches Bureau" aus Eydtkuhnen meldet, find über 700 Japaner, darunter 299 Frauen und 24 Stinder, die sich in Sibirien aufgehalten hatten und wegen des Krieges zwischen Ruß­ land und Japan ausgewiesen wurden, am Montag an der deutsch­ Es ist die höchste Zeit, daß der Reichstag wieder russischen Grenze angekommen und in Wirballen vom Nößler in Bremen über­zusammentritt und dafür sorgt, daß alle, die einen Sohn oder japanischen Konsul einen Verwandten in Deutsch- Südwestafrika haben, oder jene, nommen worden. Am 11. d. M. werden weitere 115 aus die sich veranlassen ließen, sich für den Krieg zur Verfügung Rußland ausgewiesene Japaner erwartet. Die Flüchtlinge werden zu stellen, aus ihrer Ungewißheit herausgebracht werden. Denn am 20. d. M. von Bremen aus mit dem Dampfer des Norddeutschen fo, wie es iebt ist, kann und darf es nicht weiter Lloyd" Willehad" die Heimreise nach Japan antreten. gehen wenn nicht immer weitere reise der Sozialdemokratie in die Arme getrieben

werden sollen."

Aus diesem Schluß ist die alte Erfahrung bemerkenswert, daß jedes bißchen Wahrheit und Ernst, wozu die bürgerlichen Parteien fich endlich irgendwo einmal aufschwingen, lediglich der blassen Furcht vor der Sozialdemokratie und ihren Erfolgen entspringen.

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Husland.

Koloniale Bestialität.

Im Wahlkreise Jerichow ergiebt sich ein reichlicher Kandidaten andrang zur bevorstehenden Na ch to ahl an Stelle des verstorbenen Herbert Bismard. Die Antisemiten gedenken wiederum in diesen fonservativen Befizstand einzudringen. Sie haben den Rechtsanwalt Wohlfahrt in Genthin zum Kandidaten auserkoren. Die Konser­vativen sollen tatsächlich auf die schon früher angedeutete Kandidatur des Dr. Dertet verfallen sein. Das würde eine luftige Konkurrenz Zur Entschuldigung des entsetzlichen Massenmordes von Frauen zweier im Brotwucher gleich leistungsfähiger Kandidaten sein. Die und Kindern durch niederländische Kolonialtruppen hat, wie bereits Rationalliberaren aber würden durch eine solche extrem ein Telegramm meldete, der Ministerpräsident Dr. Kuyper an agrarische Kandidatur wie die des Dr. Dertel in die Unmöglichkeit geführt, die Gajus hätten ihre Frauen und Kinder als Schild bersetzt werden, mit den Konservativen zusammenzugehen. Sie haben einen Kompromißkandidaten gewünscht und werden, wie die benut. Er sagte: Die Gajus stellten ihre Frauen in Reihen dagno Ueber die Ursachen des Herero- Aufstandes Nationalliberale Korrespondenz" und die National- Zeitung" er­flären, nunmehr genötigt, für die freifinnige Kandidatur äußert sich ein südwest afritanischer Farmer in der Zeit- bor sich hin und lauerten uns auf, bis wir in das Bereich ihrer einzutreten. Unsere Parteigenoffen, deren Kandidat wiederum Genoffe schrift Die deutschen Kolonien", herausgegeben von weniger weittragenden Gewehre gekommen waren".- Diese Vogt Gommern ist, haben bereits auf das lebhafteste die Wahl- Pastor Gustav Müller und Dr. Theodor Förster, in einer Weise, Schilderung mußte von vornherein starke 8 weifel erwecken. agitation begonnen. Die Zersplitterung unter den Gegnern, die die das von sozialdemokratischer Seite und auch von Eine derartige Kampfesweise würde von einer widernatür. brotwucherischen Kandidaturen und endlich der fehlende Glanz des protestantischen Missionaren bisher Gesagte noch weit Lichen und beispielslofen Verrohung zeugen. Nach übertrifft. In dem Briefe heißt es: Schilderungen, die das Soerabriasch Handelsblad" Namens Bismard eröffnen ihnen die besten Aussichten.- " Wir bilden uns doch ein, Pioniere der Kultur zu sein, von jenen Mordszenen gibt, find denn auch die Gajus die Bragis aber, wie wir Kulturaufgaben lösen, ist eine nicht die verkommenen Bestien, die sie nach Kuypers Angaben sein sehr sonderbare. Glauben Sie sicher, daß der Herero­Aufstand nicht ganz unberechtigt ist, er hätte vermieden werden müßten. Von der Eroberung von Koeto Reh berichtet das Blatt können. Und wenn die Regierung jetzt an die geschädigten An- unter anderem: siedler( wozu auch ich gehöre) überhaupt keinen Pfenniga Entschädigung zahlt, so wäre das im Interesse der Kultur nur zu begrüßen, mögen die Leute ruhig alle auswandern, am besten nach den englischen Kolonien, wir fönnten es nur mit Freuden geschehen laffen. Vielleicht kommen dann bessere Elemente, Menschen nach hier, und es giebt gesündere Zustände. Dem englischen Better aber gönne ich von Herzen diese Art Kulturträger, mögen fie das Land hier je eher je lieber verlassen.

Unzuläffiger Militärbefehl. Das Bezirkskommando in alle scheint anzunehmen, daß die bisherige Methode, Freiwillige für Süd­westafrita zu gewinnen, unzureichend ist. Es versendet an Reservisten folgendes Schreiben:

Sie haben bis 3. 10. cr. fchriftlich oder mündlich zu melden, ob Sie zum Dienst in der Schutztruppe für Südwest­afrita bereit sind oder nicht. Die Kapitulationsdauer beträgt 1 Jahr ohne Hin- und Rückreise. Die jährlichen Gebührnisse betragen für einen Unteroffizier 1200 m., für einen Gefreiten 1100 M., einen Gemeinen 1000 m. neben freier Verpflegung. M. Müller, Leutnant."

Das Bezirkskommando befiehlt hierdurch, daß auch die­jenigen Reservisten, welche entfernt nicht daran denken, nach Süd­westafrifa zu gehen, Meldung über ihre Absicht zu erstatten haben. Das ist ein militärischer Befehl, der über die dem Bezirkskommando zustehenden Rechte hinausgeht. Es gehört in keiner Weise zu den

Hier muß ich einen Standpunkt anfechten, den Sie vertreten und worin ich völlig anderer Meinung bin. Ich meine die An­fiedelung ehemaliger Angehöriger der Schutztruppe als Farmer. Unteroffiziere und Mannschaften der Schutztruppe sind keine gel

Unaufhörliche Ausfälle mit dem Klewang und der Lanze nötigten die Truppe, mehr als man anfänglich gehofft hatte, von den Feuerwaffen Gebrauch zu machen. Von Schonung der Frauen und Kinder, die als ein unentwirrbarer Knäuel hinter den be waffneten Männern aufgestellt waren, war so gut wie keine Rede. Nach 20 Minuten Schnellfeuer glaubte man denn auch, keine lebende Seele mehr in dem begrenzten Raum antreffen zu sollen." Hierbei fielen auf Seite der Eingeborenen 318 Männer und 248 Frauen und Kinder, die Niederländer hatten 2 Zote und 13 Berwundete. Die Eroberung von Litat wird in dem ge­nannten Blatte so beschrieben: