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Die Fabrikanten der Kronenbranche wollen sich gegenseitig in der Arbeiterbewegung überhaupt. Im Jahre 1892, ein Jahr nach dem gedeihen zu lassen." Das ist auf jeden Fall notwendig, Weise aushelfen, daß die zurzeit stilliegenden Betriebe von den Zusammenschluß der Gewerkschaften im Gewerkschaftskartell, wurde denn auch ohne giftigen Phosphor ist eine Zündholzfabrit eine jenigen Fabrikanten fertige Arbeit kaufen, welche den Tarif be- aus Kleinsten Anfängen heraus ein Rechtsauskunftsbureau für chemische Fabrit mit gesundheitsschädlichen Einflüssen auf die willigt haben und deshalb ungestört weiter arbeiten. Um das zu organisierte Arbeiter geschaffen. Die Auskunfterteilung wurde zu- Arbeiterschaft. verhindern, dürfen Streifende und Ausgesperrte auch in solchen sich diese Einrichtung im gleichen Schritt mit der Gewerkschafts- Bündholzindustrie nichts mit dem Phosphorverbot zu tun hat, war nächst auf wenige Stunden in der Woche beschränkt, jedoch entwickelte Selbstverständlich ist, daß die pretäre wirtschaftliche Lage der Betrieben nicht in Arbeit treten, denn es gilt, zu verhindern, daß bewegung. Bald mußte das Bureau täglich geöffnet werden, und sie doch unter der Herrschaft des giftigen Phosphors keine beſſere. die tariftreuen Fabrikanten außer dem Bedarf für die eigene Kund- im Jahre 1900 wurde endlich dessen Ausbau zu einem ständigen Aber die Zündholzfabriken haben im Jahre 1893 die Verstaatlichung schaft noch Streitarbeit liefern. Arbeiterfekretariat beschlossen. Nachdem bann 1903 die finanzielle der Zündholzindustrie bekämpft und sie haben daher heute kein Recht, Zum Schluß gab der Referent der Ansicht Ausdruck, die auch von Sicherung des Unternehmens durch Garantieübernahme seitens der über ihre schlechte Lage" zu flagen. den nachfolgenden Rednern geteilt wurde, daß die Streifenden und politischen und gewerkschaftlichen Organisationen erfolgt war, be­Ausgesperrten der weiteren Entwickelung des Kampfes ruhigen reiteten die weiteren Vorarbeiten keine Schwierigkeit mehr. Durch Mutes entgegensehen können. die Wahl des Genossen Karl Giebel, des bisherigen Haupt­borjizenden des Verbandes der Krankenkassenbeamten, wurde die Bersonenfrage auf eine Weise gelöst, die nicht nur der neuen Bankow. Der Frauen und Mädchen- Bildungsverein hält Institution segensreiche Wirksamkeit verbürgt, sondern auch eine Donnerstag, den 6. Dktober, abends 81%, Uhr, bei Mierke, Berliner bedeutende Förderung der gesamten örtlichen Arbeiterbewegung von straße 52, seine regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Frau ihr erwarten läßt. Das Sekretariat wird vorläufig seinen Sib im 2. 3 epler wird einen Vortrag halten über Gewerkschaftshaus nehmen, um in wenigen Wochen in das bis dahin widelung der Frau". Um bollzähliges Erscheinen ersucht fertig gestellte Gebäude der Ortskrankenkasse der Fabrik- und Metall­arbeiter überzusiedeln. Dieses Gebäude wird außerdem die Bureaus der größeren Gewerkschaften mit ihren Lokalbeamten aufnehmen.

Partei- Nachrichten.

Parteiversammlung in Chemniz.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Aus der frauenbewegung.

Geistige Ente Der Vorstand.

Gerichts- Zeitung.

- Schon wieder ein Majestätsbeleidigungsverfahren eingeleitet, Bom Kampf gegen die Welt am Montag". Vor der 3. Straf. diesmal gegen den verantwortlichen Redakteur der Magdeburgischen kammer des Landgerichts I wurde gestern schon wieder eine An­Volksstimme", Genossen Rob. Albert. Eine kurze Notiz des Blattes flage wegen Verbreitung einer unzüchtigen Schrift gegen den teilte mit, daß der Kaiser den Hosenbandorden des verstorbenen Redakteur der Welt am Montag" Mag Ludwig und den Schrift­Herzogs v. Cambridge angekauft habe. In dieser Notiz wird die steller Erich Ziegel verhandelt. Der letztere ist der Verfasser einer

Soziales.

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Für den Chemnitzer Reichstagswahlkreis fand Sonnabend eine Parteiversammlung statt, die schwach besucht war. Gegen 300 Genossen waren anwesend. Nachdem die Delegierten 2anger und Mothes über die Verhandlungen des Bremer Parteitages berichtet hatten, brachte Genoffe Emil Landgraf für den Vor­stand des sozialdemokratischen Vereins und den Ausschuß, der sich aus den Leitern der Bezirksvereine zusammenseßt, eine ganz kurze Resolution ein, in der gesagt wird, daß keine Veranlassung vorliegt, aus der Annahme der Resolution Bebel und Freythaler Konsequenzen zu ziehen, die das Reichstagsmandat des Genossen Schippel berühren". Die Debatte gestaltete sich ziemlich lebhaft und Majestätsbeleidigung gefunden. in der Welt am Montag" abgedrudten Stizze The Ripper", die drehte sich neben der Frage des Generalstreits hauptsächlich um den gewissermaßen eine Studie zur Psychologie des Lustmordes darstellen Fall Schippel. Die Genossen Dr. Harnisch, Chemnitz und sollte. Die gestrige Verhandlung, in welcher die Angeklagten durch andere stellten sich durchaus auf den Boden der Beschlüsse des Partei­Rechtsanwalt Dr. Löwenste in verteidigt wurden, fand unter tages auch in der Schippel- Angelegenheit. Genosse Chemnit Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Staatsanwalt beantragte forderte, daß die Versammlung den Beschlüssen des Parteitages zu­Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Der Zentralverband der gegen den Angeklagten Ludwig 200 M., gegen Biegel 100 M. Geld­stimme. Genoffe Redakteur A. Enders erklärte, er denke über Handelsgehilfen Deutschlands hatte an den Stadtmagistrat Fürth trafe. Der Gerichtshof war der Ansicht, daß der Artikel geeignet den Fall Schippel genau so wie früher und bedauere deshalb den die Bitte gestellt, den Zweiuhr- Ladenschluß an den Sonntagen zu sei, das Scham- und Sittlichkeitsgefühl in grober Weise zu ber­Beschluß des Bremer Parteitages. Das Mindeſte, was die Genossen verfügen. Eine vom Magistrat veranstaltete Erhebung unter den lehen und ihm ein wissenschaftlicher Charakter nicht innewohne. des Kreises auf die Beschlüsse zu antworten haben, sei in der vor- Ladenbesitzern ergab, daß in der Stadt 957 offene Verkaufsstellen Es sei ein recht gefährliches Unternehmen, derartige Artikel in gelegten Resolution des Vorstandes niedergelegt, um deren ein- vorhanden sind, von denen 844 überhaupt kein Bersonal beschäftigen, einer jedermann und auch der Jugend zugänglichen Zeitung zu mütige Annahme er bitte, damit, wie bisher, so auch diesmal 118 Geschäfte beschäftigen 63 männliche und 272 weibliche Personen. veröffentlichen. Mit Rücksicht auf die Vorstrafen des Angeklagten Chemniz nach außen geschlossen auftrete. Bezüglich der Verhand- Von der Gesamtheit der Geschäfte sind 300 reine Warengeschäfte Ludwig wegen gleichen Vergehens verurteilte diesen der Gerichtshof lungen des Bremer Parteitages wolle er sich im übrigen mit einer( Modewaren, Schnittwaren 2c.), die auch die Mehrzahl des auf Grund des§ 184 in seiner ihm durch die lex Heinze gegebenen Richtigstellung begnügen. Der Referent Ledebour hat sich in seiner Personals( 263 Personen) beschäftigen. Von diesen Geschäften Fassung zu 1000 M. Geldbuße und 6 Wochen Ge= Anklagerede gegen Schippel dem Sinne nach darauf berufen, daß erklärten fich 196 für, 104 gegen den Zweiuhr- Ladenschluß, ebenso fängnis. Der zweite Angeklagte wurde zu 300 M. Geldstrafe ich, der ich Schippels Schüler sei, durch ihn ebenfalls getäuscht die Mehrheit des Spezereihändler- Vereins. In den übrigen Sparten verurteilt. worden wäre. Ich bin aber nicht durch Schippel getäuscht worden fanden sich einzelne erhebliche Minderheiten. Durch Ortsstatut und habe ähnliche unrichtige Angaben, wie sie Ledebour gebracht wurde nun gegen den heftigsten Widerstand frei 1902 die Gerichte beschäftigt, steht heute, Dienstag, Termin vor In dem Trakehner Schulprozeß, der nun schon seit dem Jahre hat, bereits vorher in der Volksstimme" und im Vorwärts" finniger und demokratischer Magistratsräte be- dem Reichsgericht an. Im Oktober 1902 wurde der Lehrer Otto berichtigt. Deshalb erkläre ich, daß ich weder Schippels Schüler stimmt, daß zunächst in den reinen Warengeschäften die Verkaufszeit Nidel zu Trakehnen wegen Beleidigung des Landstallmeisters bin noch auch bei der Abfassung meiner Artikel unter seinem Gin- an den Sonntagen auf die Stunden von 10% bis 2 Uhr zu be- v. Dettingen zu 200 M. Geldstrafe verurteilt, während gegen den flusse stand, den er übrigens niemals geltend gemacht hat." Der Redner betont, daß er seine Ansichten über die Zölle schon seit die Verkaufszeit in den anderen Sparten in ähnlicher Weise geregelt eine Strafe von 300 M. ausgesprochen wurde. Auf die eingelegte schränken sei. Genehmigt die Regierung das Statut, so soll auch Hauptangeklagten, inzwischen verstorbenen Sanitätsrat Dr. Paalzow langen Jahren habe und durch eigenes Nachdenken zu ihnen ge- werden. Bisher beträgt die Verkaufszeit an den Sonntagen neun Revision hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache fommen sei. Genosse Landgraf protestierte gegen die Angriffe, bis elf Stunden. die deswegen auf die Volksstimme" erhoben worden sind, weil die an die Straffammer zurück. Am 7. April d. J. fand alsdann die Aeußerungen der Gegner Schippels nicht ausreichend wiedergegeben Von der freien Arztwahl. Eine außerordentliche General- nochmalige Verhandlung vor der 7. Strafkammer statt; sie endete worden seien. Mehrere Genossen auf dem Parteitage, worunter versammlung der allgemeinen Orts- Krankenkasse für Fabritarbeiter wiederum mit der Verurteilung des Lehrers Nickel zu 200 M. Geld­Kautsky, hätten gewußt, daß die Preßkommission, die einen Schippel in Rheydt beschloß, mit dem 1. Mai 1905, so lange läuft der Ver- strafe. Auch gegen das zweite Urteil ist Revision eingelegt, zu deren entgegengesetzten Standpunkt einnahm, möglichste Einschränkung der trag, der mit den Aerzten abgeschlossen ist, das System der freien Vertretung vor dem Reichsgericht sich der Angeklagte mit seinem Polemiken geforderet und später gewünscht habe, daß die Ausein- Arztwahl wieder abzuschaffen. Der Vertrag war der Kasse, in der Verteidiger Rechtsanwalt Sonnenfeld nach Leipzig begeben hat. andersetzung in der Zeitung auf Schippel und Kautsky beschränkt damals das System der beschränkten Arztwahl eingeführt war, Polizeiliche Vernehmung mit Fäusten und Gummischlauch. bleibe. Das hätte loyalerweise mitgeteilt werden können. Gegen voriges Jahr von den Aerzten aufgezwungen worden. Die Folge Nach Ansicht des Polizeiwachtmeisters Schulze in Bocholt war ein weitere Ausführungen des Genossen Landgraf und des Genossen des Vertrages war, daß die Zahl der arbeitsunfähigen Kranten sich wegen Wilddieberei Jnhaftierter nicht genügend geständniswillig. Der anger, in bezug auf die Zollpolitik könnten sich die Ansichten verdoppelte und der oben erwähnte Beschluß gefaßt werden mußte, Polizeimann schrieb dem zu Vernehmenden seine Ansicht recht kräftig bald ändern, wendete sich lebhaft Genosse Redakteur Noske. Der- wenn die Kasse nicht zugrunde gehen wollte. Die Vorstände sämt- mit Fäusten ins Gesicht, und als das auch nicht zu dem gewünschten selbe betonte, daß in bezug auf die jetzt geübte kapitalistische Zoll- licher Krankenkassen in Rheydt wollen gemeinschaftlich vorgehen, um Ziele führte, argumentierte der Schuhmann" mit einem dicen politik unter feinen Umständen eine Wandlung der Anschauungen mit den Aerzten und Apothekern günstige Verträge zu erringen. Gummischlauch, den er auf dem Kopf seines Schüßlings" tanzen der Partei eintreten werde. Mit erfreulicher Einmütigkeit habe der ließ. Schließlich bemerkte der liebenswürdige Beamte noch:" Wenn Bremer Parteitag sich für unerschütterliches Festhalten an den bis- Der Stand der Gesundheitsverhältnisse der schweizerischen Zündholz- Du ein Wort sagst, schlage ich Dich in die Ede, herigen Anschauungen ausgesprochen. Der Resolution des Vor­daß Du liegen bleibst!" Die Straffammer in Münster standes fönne man zustimmen. Er, Redner, stehe durchaus auf dem Bei dem Umstande, daß in Deutschland das Gesetz betreffend ließ denn auch die ganze Strenge des Gesetzes walten und verurteilte Boden der Parteitagsbeschlüsse und billige vollständig die gegen das Verbot der Verwendung von giftigem Phosphor zur Zündholz- den handfesten Schuhmann" zu einer Geldstrafe von 150 M. Schippel angeschlagene scharfe Tonart. Weiter als der Parteitag fabrikation der Inkraftsetzung harrt, bietet es für die deutschen wolle er jedoch nicht gehen. Nachdem die Antragsteller der Arbeiter einiges Interesse, zu erfahren, wie sich das wesentlich gleich- Anklage wegen schweren Diebstahls zu Grunde, welche Denunziantentreiben. Ein eigenartiger Sachverhalt lag der Frehthalerschen Resolution eine Interpretation dahin gegeben hätten, artige schweizerische Gesez in der Praxis bewährt hat. daß eine Mandatsniederlegung von Schippel nicht gefordert werden solle, und nachdem die weitaus größte Mehrzahl der Delegierten hausen sind in der Zündholzindustrie feine Berufs- Angeklagte war längere Zeit Chambregarnist bei den M.schen Ehe­Nach dem Berichte des Fabrilinspektors Rauschenbach in Schaff- gestern vor der zweiten Straffammer des Landgerichts II gegen den bisher unbescholtenen Mechaniker Felix F. verhandelt wurde. Der fich dieser Auslegung angeschlossen habe, soll durch die heute bor- frankheiten mehr zu berichten, abgesehen von einem leuten. In seinem Zimmer stand auf der Kommode eine kleine, gelegte Resolution nur zum Ausdruck gebracht werden, daß die Ver- Nekrosefall, der noch in die Zeit vor dem Phosphorverbot zurückzumeist verschlossen gehaltene Truhe, die gegen 400 Ansichtspostkarten sammlung dieser Auffassung beitrete. Die Resolution wurde da datierte. Er betraf eine frühere Füllerin aus einer Frutiger Zünd enthielt. Als der Angeklagte die Truhe eines Tages unverschlossen rauf gegen 6 bis 8 Stimmen angenommen. Holzfabrik( Berner Oberland). Sie erkrankte im Sommer 1901 und fand, nahm er von dem Inhalte Kenntnis. Er ließ sich verleiten, wurde in Bern operiert. Als bleibender Nachteil war der Verlust von 11 Karten die selteneren Marken abzulösen und seiner Samm­Parteipreffe. Die Leipziger Volkszeitung " feierte sämtlicher Zähne des Oberkiefers angegeben, wofür ihr eine Ent lung einzuverleiben. Die Wirtsleute entdeckten dies bald und am 1. Oftober den Tag ihres zehnjährigen Bestehens in der gegen schädigung von 700 Frank ausgerichtet worden ist. Ursächlich stellten ihren Mieter zur Rede. Dieser entschuldigte sich damit, daß wärtigen Form. Aus diesem Anlaß ist die Sonntagsnummer des konnte nachgewiesen werden, daß die Krankheit nicht er nicht angenommen habe, die Eigentümer würden den Marken Blattes als Jubiläumsnummer in einem Umfange von 16 Bogen von der neuen Fabrikationsmethode herrührte, δα die Ar- irgend welchen Wert beilegen, er gab die 11 Marken ohne weiteres erschienen, die zahlreiche Betrachtungen über die Geschichte des beiterin seit Aufnahme des neuen Verfahrens nicht mehr wieder heraus. Die Angelegenheit schien damit erledigt. Nach Blattes und die Barteigeschichte bringt. An einer Stelle werden die in der Fabrik beschäftigt war. Ein vorübergehendes Unwohl fieben Monaten trat zwischen den Parteien ein gespanntes Ver Kopfbilder der zahlreichen Vorgänger der Volkszeitung" abgebildet. sein eines Arbeiters in einer schlecht ventilierten Fabrit kann natürlich hältnis ein, das sich soweit zuspißte, daß gegenseitige Beleidigungs­Außer den Redakteuren haben auch mehrere andere Parteigenossen nicht als ein Nekrosefall betrachtet werden. Die Fabrikation der flagen angestrengt wurden. Jekt zeigten die M.schen Eheleute den Beiträge zu der Festnummer geliefert. So Kautsky : Bürgerliches Sesquisulfidhölzer zeitigt demnach keine Mißstände, und es zeigen Gegner wegen schweren Diebstahls an, indem sie behaupteten, daß und sozialdemokratisches Beitungswesen. P. Ulrich: Wie Bebel sich gewisse Befürchtungen, die auch von uns geteilt worden sind, die Truhe stets verschlossen gewesen sei und F. sie mittels Nach Sozialdemokrat wurde. Wilhelm Blos : Erinnerungen. weil anfänglich in verschiedenen Proben von Sesquisulfid Spuren schlüssels geöffnet haben müsse. Da die Zeugen im Termine die gelben Phosphors wahrnehmbar waren, als nicht gerecht Möglichkeit zugeben mußten, daß sie auch bisweilen den Schlüssel fertigt. Wenn auch bei einer im Monat Dezember 1903 in der Truhe hätten steden lassen, ließ der Staatsanwalt die An­ausgeführten Inspektionstour noch verschiedene Mißstände, ein Mangel Hage wegen schweren Diebstahls fallen, beantragte gegen den An­an Ordnung und Reinlichkeit, Fehlen der Fabrifzeichen, in einzelnen geschuldigten aber wegen einfachen Diebstahls einen Tag Gefängnis. Fällen Abweichung vom genehmigten Rezept und Lagerung anderer Der Verteidiger, Rechtsanwalt Sonnenfeld, führte aus, daß objektiv Materialien im Chloratmagazin gerügt werden mußten, so darf doch vielleicht ein Diebstahl vorliegen könne, aber subjektiv sei dies sicher eine nicht unerhebliche Besserung der Verhältnisse konstatiert werden." nicht der Fall. Der Angeklagte habe sein Tun sicher nicht als Dicb= Den Beschluß, den Parteitag in Jena abzuhalten, nahm anfänge ungünstiges Symptom für die wirtschaftliche Zukunft der Industrie stahl angesehen und es scheine auch, als sei das M.sche Ehepaar lich die bürgerliche Presse Thüringens recht ruhig auf. Man war augenscheinlich bestürzt, daß so etwas überhaupt in Sachsen- Weimar muß jedoch die leidige Tatsache bezeichnet werden, daß die schon derselben Ansicht gewesen, denn sonst würden sie den Angeklagten möglich sei. Jetzt haben aber einzelne Scharfmacherblätter die in früheren Zeiten die Zündwaren- Induſtrie so sehr schädigende nicht noch 7 Monate als Mieter behalten und dann erst Strafantrag Preisdrückerei wieder im Schwange steht. Während im Jahre 1902 gestellt haben. Vielleicht lasse sich die Handlungsweise des An­Sprache wieder gefunden, um in eine förmliche Raserei auszuarten. Der Preis für die Kiste zu 1000 Schachteln noch auf geklagten als Sachbeschädigung auffaffen, doch diese Uebertretung sei Da muß die Schlacht bei Jena und die Schlacht bei Sedan jogar 5,50 Fr. gestanden hat, ist er im Jahre 1903 schon auf 5, ja fogar verjährt. Der Gerichtshof trat diesen Ausführungen bei und sprach herhalten. 99 Jahre nach der Schlacht bei Jena kommen in den auf 4,50 Fr. gesunken. Der Fabrifinspektor Dr. Wegmann erwähnt den Angeklagten frei.

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Das Voltsblatt für Koburg und Gotha " ist nun als Tageblatt zum erstenmal im neuen Gewande erschienen. In die Redaktion der Volkszeitung" in Düsseldorf ist der Genosse Hugo Schotte eingetreten. Genosse Nühle scheidet aus der Redaktion des, Harburger Wolfsblattes" aus.

Arbeiter.

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felben Jena deutsche Männer zusammen, um über die Entwaffnung die wirtschaftliche Seite ebenfalls. Es werde geflagt über die

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Deutschlands zu beraten. Dergleichen Unsinn wird geschrieben, um Schlenderpreise und vernichtende Konkurrenz einiger Großbetriebe. Wegen Majestätsbeleidigung stand gestern der Arbeiter die Behörden scharf zu machen. In ihrer blinden Wut würde es die weiter berichtet er, daß sich die Fabrikation nach dem französischen Richard 3immermann vor der 3. Straffammer des Land­Scharfmacherpresse am liebsten sehen, wenn sie die maßgebenden Behörden zu einer Tat drängen könnte, die eine unsterbliche Blamage Rezept bewährt hat und die Hölzchen besser ausgefallen find, als gerichts II. Er ist am 13. August d. J. auf dem Bahnhof Char­man annahm. Die Fabrikanten haben es in der Hand, das lottenburg verhaftet worden. Er war mit brennender Zigarre in für ihre Urheber bedeuten würde. Eine Blamage, die alles auf diesem Publikum durch sorgfältige Arbeit zu befriedigen, von welcher die ein Abteil für Nichtraucher gestiegen, und als sich ein Mitreisender Gebiete Geleistete in den Schatten stellen würde, und nicht das geringste Qualität des Produktes viel mehr abhängt, als von kleinen darüber aufhielt, erwiderte er, daß ihn die Geseze in Deutschland bezwecken könnte. Am meisten ärgert es aber diese Gesellschaft, daß Differenzen in der Zusammensetzung der Zündmasse wenig fümmerten und in Eisenbahnwagen viel schlimmere Dinge

zündwaren vom 10. Mai 1903 in Kraft sein wird.

Witterungsübersicht vom 3. Oktober 1904, morgens 8 hr.

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5° C. 4° 8.

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Temp. n. T.

es den Sozialdemokraten teine Schwierigkeiten macht, einen der Nach dem Geschäftsbericht des eidgenössischen Industriedeparte- passierten. Er ging dann zu allgemeinen Schimpfereien über, schönsten Säle Deutschlands zu diesem Zweck zur Verfügung zu haben. ments in Bern für das Jahr 1903 wird in 19 Anlagen die Fabri- behauptete, er habe als 16jähriger den deutschen Kaiser auf einer Diese Heulmeierei wirkt so belustigend, daß wir sie unmöglich tation von phosphorfreien Zündhölzchen betrieben. Wegen verbots- Fahrt zu Schiff nach London begleitet und machte dabei eine be­weiteren Kreisen vorenthalten können. Man jammert also widriger Einfuhr von giftigen Zündhölzchen auf den Wege des leidigende Bemerkung über den Kaiser, die im Abteil allgemeine Bedauerlich ist, daß der herrliche Saal des" Volkshauses" von den Schmuggels erfolgten 21 Anzeigen. Dazu wird bemerkt, daß dieser Entrüstung hervorrief und die sofortige Verhaftung zur Folge hatte. Reden des sozialdemokratischen Parteitages widerhallen soll, ein Schmuggel, wobei es sich um deutsche Fabrikate handelt, erst Der Angeklagte wurde zu 3 Monaten Gefängnis berurteilt. Raum, in welchem trotz seiner Jugend Worte und Lieder erflungen dann aufhören wird, wenn das deutsche Gesetz betreffend Phosphor­find, die zu dem öden Gewäsch und den abgedroschenen Phrasen der sozialdemokratischen Bramarbasse in direktem Gegensatz stehen. Was die inländische Fabrikation betrifft, so hat die Revision Auch andere Auditorien, als die für den Sommer 1906( foll wohl ergeben, daß sie noch Verschiedenes zu wünschen übrig läßt. Das heißen 1905!) von den Genossen projektierten, haben ihn schon ge- Departement drang bei den Kantonsregierungen auf Beseitigung der füllt und etwas gediegenere Korporationen darin getagt. Freilich berichteten Nebelſtände und betonte namentlich, daß jede Abweichung betrachten die Genossen" Jenas den Saal als ihr Werk und den der Fabrikation vom genehmigten Rezepte unzulässig und straf­Begriff Boltshaus" deuten sie in ganz anderem Sinn, als er ge- bar fei. geben wurde und von dem geistigen Urheber des Baues gemeint Dem jüngst für 1903 erschienenen Rechenschaftsbericht der Züricher Swinemde. 768 NND war. Das Volt, welches dieser im Auge hatte, hat mit den Teil- Regierung ist zu entnehmen, daß im Kanton Zürich vier Zündholz- Hamburg 768 D Berlin Der Stand der nehmern am Bremer Parteitage nicht das geringste zu tun." Frankf.a.M. 765 N Wir wollen ja auch mit dem Volke der Scharfmacher nicht das fabriken find, in denen 68 Personen arbeiten. Einrichtungen in diesen Fabriken entspreche den gesetzlichen Vor- München 765 D geringste gemein haben. schriften. In einer Fabrik tam ein Fall von Zahnfleischgeschwür vor, ien 767 SD 2 heiter Arbeitersekretariat in Düsseldorf . Am 1. Oktober hat in Düssel - der aber in wenigen Tagen heilte und feine weiteren Folgen zeigte. Wetter- Prognose für Dienstag, den 4. Oktober 1904. dorf das von den Gewerkschaften und dem sozialdemokratischen Troß der scheinbaren Ungefährlichkeit der neuen Fabrikations- Ein wenig fühler, zunächst ziemlich trübe und nebelig, später auf­Verein errichtete Arbeitersekretariat seine Tore geöffnet. Die Vor- methode findet es der Bezirksarzt doch angezeigt, den Reinlich- Klarend bei schwachen südöstlichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. beim Personal volle Aufmerksamkeit an­Berliner Betterbureau. geschichte dieser Gründung ist ein gutes Stück der Düsseldorfer feitsmaßregeln

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* 5° 4°.

2 bedeckt 7

8

1 bedeckt

13 Haparanda 751 SW 2bededt 11 Betersburg 766 G 2 bedeckt 14 Cort 3 heiter 14 Aberdeen 3 Nebel 6 Paris

3 wollig

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8 766 SS 763 N 14

3bededt 1bededt

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