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Nr. 233. 21. Jahrgang.

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3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 4. Oktober 1904.

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Agitations- Kalender.

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Doffkandal. da dod ad id Gegen die Socialdemokratie!

Juli..

sis1. Minister v. Hammerstein, im Abgeordnetenhause über bie amtliche Unterstützung des Mirbachschen Mosaitbettels interpelliert, erklärt, sich erst informieren" zu müssen.

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Unfre Richter. Jult.

3. Nach dem Bericht der preußischen Gelverberäte find bon 16. Abg. v. Kardorff fordert im Tag": Entziehung des 6807 Verfehlungen gegen Arbeiterschutz- Geseze nur 963 der gericht­Wahlrechts für alle Förderer des Umsturzes und Bedroher Arbeits- Beamten ist der Vorteil der Uebertretung oft größer als die feft­lichen Sühne zugeführt worden. Nach dem Geständnis der Kölner  2. Das Urteil im Pommernbank Prozeß gefällt. Schulz williger. 81 Jahre, Romeid 3 Jahre Gefängnis. 2 Jahre Untersuchungshaft 16. Eine Broschüre von Arminius  ":" Der Mißbrauch des gesezte Strafe. Beispielsweise zahlte ein Fischräucherer, der 200 Frauen angerechnet. Freisprechung bezüglich des Conto K., dessen Summen Reichstags- Wahlrechts durch die Socialdemokratie" forbert zur Be- vorschriftswidrig in der Nacht beschäftigte, 6 M. Geldstrafe= 8 Pf. Eigentum der Angeklagten gewesen wäre. Haftentlassungsi seitigung des Reichstags- Wahlrechts auf. pro Stopf! 12. Nach der Frankfurter Zeitung  " hat eine Frau Michon, die 31. Die Neue politische Korrespondenz" fündigt im Zusammens 3. Genosse Morawski wegen Mitschuld an der Anstellung eines in Homburg   eine Spielhölle hielt und von ihrem Berdienst" 5000 M. hang mit dem immer stärkeren Hervortreten republikanischer und angeblich falschen" verantwortlichen Redakteurs bei der Gazeta zum Kirchenbau spendete, durch Mirbach den Luisenorden am weißen revolutionärer Bestrebungen" wichtige politische Entscheidungen an. Robotnicza" in Beuthen   3 Wochen Gefängnis. 81% Jahre Gefängnis August. nigersmil.t Beim 12. Beim Maurerstreit in Marienburg sämtliche Streifleiter

Bande erhalten.

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7. Im Juni 1904 17. Die Mirbach- Vereine zahlen 175 000 m. an die Rechts: 8. Der Vorwärts" teilt mit, daß in einer Konferenz bürger­83 mod und 4738 Geldstrafe verhängt worden. 8. Der Vorwärts" teilt mit, daß in einer Konferenz bürger- verhaftet. Sie werden des Landfriedensbruches beschuldigt. nachfolgerin der Pommernbank zurüid. sb eur 20. Die Gärtner- Millionäre Dippe in Quedlinburg  , die fürlicher Parteiführer, an der auch Spahn vom Centrum teilgenommen Verbrechen besteht darin, daß fie bei einem Staufhandel zwischen Ihr Mirbach Spenden von über 100 000 Mart geadelt worden sind, habe, der Plan diskutiert worden sei, das preußische Landtags­zahlen Wochenlöhne von 14 Mart, Tagelöhne von 1 Mark. Wahlrecht mit geringer Verbesserung zur Grundlage des Reichstags- vei Arbeitern zugesehen haben. Ein Polier hat einen Arbeiter Cand 28. 60 000 Mart, die Mirbach im Jahre 1899 von der Pommern   Wahlrechts zu machen. durch den Oberschenkel geschossen. Die Verhaftung des Gefchoffenen bant erhalten hat, sind zur Sanierung der Finanzen des Pastors 5. Der Hamburgische Korrespondent" bestätigt die Mit- unterblieb wegen Einspruch des Arztes. Der Revolverheld frei. Diefteltamp in Berlin   verwendet worden. teilungen über reaktionäre Umtriebe. 12. Die Majorsgattin v. Sydow- Braunschweig wegen Miß­6. Das Centrum ist für eine fenderung des Reichstags- Wahl handlung ihres Kindes( schwere Körperverlegung) 4 Monate Ge­Reichstags- Wahl- handlung rechts nicht zu haben, erklärt die Germania fängnis. Bleibt in Freiheit. 10. Die Germania  " erklärt, daß Abgeordneter Spahn von den Laurahütter Verwundetentransport nach dem Wahlkrawall 14. Genosse Hennig- Erfurt wegen beleidigenden Berichts über Konferenzen geger. das Reichstags- Wahlrecht nichts wisse. lich die Reichstagswahlen wieder und wieder neue Erfolge der Streifenden mit Gummischläuchen mishandelt und dessen hinzueilende 18. Das nationalliberale Leipziger Tageblatt  ":" Sollten wirt 3 Monate Gefängnis. Revision verworfen. 29. Die Arbeitswilligen Brüder Piontek in Berlin  , die einen Socialdemokratie bringen, so wird natürlich eines Tages die Aende- Kameraden mit einem Revolver bedroht hatten, find in erster In­rung des Wahlrechts eine absolute Notwendigkeit." stanz zu 1 und 1/2 Monaten Gefängnis verurteilt worden. In der Berufungsinstanz plädierte der Staatsanwalt auf mildernde Umstände, da die Angeklagten durch Beleidigungen" gereizt worden seien Urteil 30 m. und 20 M. Geldstrafe.

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30. Herzog Ernst Günther, Bruder der Kaiserin, der vom frommen Reichsboten" unter der Blumte bezichtigt worden war, der eigentliche Mugnießer des Conto K zu sein, fündigt in einem öffent lichen Schreiben Strafverfolgung seiner Beleidiger an. Es sei im allgemeinen Interesse geboten, Licht über alle Punkte zu ver­breiten" und den Empfänger der 325 000 Mart festzustellen. Er habe seine Schwester vor der Bommernbant und vor Mirbachs Treiben gewarnt.is

Auguft.

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September.

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2. In den Vorständen der Mirbach- Vereine fizzen Vertreter aller 10. Die freifinnige Voffische Zeitung" polemisiert wütend gegen großen Banken: Koch  , Deutsche Bant, Koch, Reichsbank, Müller, den Antrag der Charlottenburger   Genossen auf Einführung des all­Dresdner Bant, Havenstein, Seehandlung, Mendelsohn- Bartholdy gemeinen gleichen Gemeinde- Wahlrechts. und so weiter. 10. Das Regierungsorgan Dresdener Journal" erklärt es nur für eine Frage der Zeit", daß die berufsständische Organisation die Grundlage der deutschen   Boltsvertretung bilden wird.

4. Das Leipziger Tageblatt  " teilt mit, daß Frhr. v. Mirbach als Bormusb des Prinzen Friedrich Sayn- Wittgenstein sein Mündel um Erlaß der Rechnungslegung ersucht habe, mit dem Versprechen, dafür dessen bürgerliche Braut in den Prinzessinnenstand erheben zu Lassen.

16. Der Kyffhäuserbund der Kriegervereine fordert die Regierung auf, Maßregeln gegen die Socialdemokratie zu ergreifen.

23. Verschlechterung des Kommunal- Wahlrechts durch den Königs­berger Freifinn. Wer 660-900 M. Einkommen hat, wegen Kinder­reichtums aber feine Steuern zahlt, soll nicht wählen dürfen.

10. Die Tremonia" ergänzt die Mitteilung des Leipziger Tageblatt  . Die drei Pfleger des Prinzen Sayn, Frhr. b. uene, Gothaischer Minister v. Hentig und wir bach haben sich dauernd geweigert, Rechnung zu legen. Dem Prinzen und Lieutenant sei bom Militärkabinett des Kaisers der Auftrag erteilt worden, sich mit inotage armiy den Pflegern zu einigen. Infolgebeffen habe er wahrheitswidrig bes stätigt, Rechnungslegung erhalten zu haben.

Majeftätsbeleidigung. Juli.

17. Das Leipziger Tageblatt  " stellt fest, daß Minister v. Hammerstein, der sich über die amtliche Unterstügung der 6. Ein erwerbsunfähiger Krüppel reicht bei der Polizei eine Mirbacherei erst informieren" zu müssen behauptet hat, diese Unter- Majestätsbeleidigung schriftlich ein, um versorgt zu werden. Er stügung selbst durch amtliches Schreiben an die Oberpräsidenten be- wird zum fünftenmal zu zwei Monaten verurteilt". wirft hat. 3301

September.

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1. Die widerrechtlich wegen angeblichen Jerfinns ihrer Freiheit beraubte Prinzessin Luise von Koburg flüchtete aus Bad Elster   nach Berlin  , wo sie in der Wohnung des Abg. Genossen Südekum heimlich Unterkunft findet.

8. Mirbach von seinem Amt als Kabinettssekretär, Schatullen­berwalter der Kaiserin und vom Vorsitz der Kirchenvereine entbunden. Er bleibt aber Oberhofmeister.

121. Mirbach hat eine Rechtfertigungsschrift" ausgearbeitet. Er bestätigt, daß Minister v. Hammerstein von ihm über den Mosaik­bettel informiert war und sich lebhaft dafür interessierte. Keine Aufklärung über die verschwundenen Summen des Conto K.

6. Genossen Hennig- Erfurt und Fette- Halle sind wegen Ver­öffentlichung einer Notiz, für die die Leipziger Boltszeitung" ver­urteilt worden ist, freigesprochen worden. Die Revision des An­lägers hat beim Reichsgericht Erfolg.

10. Ein Arbeiter in Fürth   wegen Beleidigung des Kaisers, König Ottos und des Prinzregenten, begangen im Rausch, vier Monate Gefängnis.

24. Genoffin Luxemburg   wegen einer Polemit gegen die faifer­liche Behauptung, daß jeder Arbeiter bis in sein hohes Alter hinein eine gute, gesicherte Eristenz habe, in Zwickau   drei Monate Gefängnis. Auguft.)

30. Eine Handelsfrau in Königsberg, wegen nicht gewährten Darlehens aus Rache   denunziert, drei Monate Gefängnis. 81. Genoffe Hennig- Erfurt vier Monate Gefängnis. September.

28. Die Gesellschafterin der verstorbenen Herzogin Amalie( Tante Herzog Ernst Günthers und der Kaiserin), Milewski, steht in Berlin  bor   Gericht, weil sie Schmuck der Herzogin gestohlen haben soll. Obwohl die Verhandlung nichts Belastendes gegen die Angeklagte, 1. Der ruffische Student Moscowicz in Berlin   wird von einem desto mehr gegen die Beauftragten des Herzogs Ernst Günther er Mann auf der Straße erfolglos angebettelt und dem nächsten Schutz­giebt, die sie widerrechtlich der Freiheit beraubt und ihr Bermögen mann wegen Majestätsbeleidigung denunziert. Moscowicz wird ver­beschlagnahint haben, obwohl die Angeklagte ferner in den drei haftet. Jahren, die diese Angelegenheit schon schwebt, sich in Freiheit bes funden und nicht den geringsten Fluchtverfuch unternommen hat, wird sie auffälligeriveise in Untersuchungshaft genommen und der Brozeß behufs Bernehmung ihres Widersachers, des Herzogs Ernst Günther, vertagt.

80. Der Landrat a. D. Ebbinghaus teilt dem Hamburger Kirchenvorstande mit, daß er dem Freiherrn   v. Mirbach schon vor Jahresfrist 25 000 m. zu Kirchenbauzivecken behändigt habe. Die Auslieferung des Geldes durch Freiherrn   v. Mirbach ist bisher nicht erfolgt.

10.

28.

Genoffe Fette- Halle vier Monate Gefängnis. Student Moscowicz aus der Haft entlassen.

Die Hera der Frömmigkeit. Juli.

einer Hilfsschule für Schwachbegabte, weil sie 20. Jn Würzburg   verhindert das Centrum die Gründung , fimultan" sein soll.

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del ni dei 31. Vor dem Schöffengericht in Saargemünd   gelangen höchst pikante Liebesbriefe des 69 jährigen katholischen Pfarrers und lang­jährigen Reichstags- Abgeordneten Colbus, an eine verheiratete Frau gerichtet, zur Verlesung.

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Kolonialkrieg und-Greuel. fos id and Juli. sai 24. Missionar Dassel   im Darmstädter Täglichen Anzeiger": 28. Freisinnige Landtags- Abgeordnete veranstalten eine private Durch ihr( der deutschen   Händler) frevelhaftes Treiben hat Umfrage über Schulverhältnisse aus Anlaß des liberal- konservativen schließlich das Hererovolt gethan, was einstmals Hermann der Schulfompromisses. Der Stultusminister Studt verbietet sämtlichem Cheruster auch gethan hat." Schulpersonal, ihnen Auskunft zu erteilen. Auguft.

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5. Missionar Jrler bestätigt in der Chriftl. Welt" die gegen Arbeitervereine erklärt: Wenn alle Arbeiter unter katholischer Fahne 19. Pfarrer Sansen Dillingen, Bezirkspräses der katholischen die südwestafrikanischen Deutschen   erhobenen Beschuldigungen s 6. In Südwestafrika ist ein Neger ermordet worden. Der organisiert feien, könne jeder Arbeitgeber sein Haupt ruhig in den Anzeiger des geschehenen Verbrechens, Händler Groeneveld, wurde Schoß jedes katholischen Arbeiters legen. wegen angeblichen Diebstahls" und andrer Delikte im Laufe eines 26. Der Katholikentag in Regensburg   resolutioniert gegen die Simultanschule. Vierteljahres zu 5 Jahren Zuchthaus, 19 Monaten Gefängnis, 1000 2. Geldstrafe, in der tolonialen Berufungsinstanz aber nur zu tage die Universitätsprofessoren, die den Glauben bekämpfen und 28. Abg. Gröber demummziert auf dem Regensburger   Katholiken 2 Monaten Gefängnis und 450 m. verurteilt. 16. Ansiedler- Deputierter Schlettivein aus Südwestafrita erklärt untergraben", sowie die Presse, die die Kirche schmähe und ver in einer Broschüre über den Herero- Aufstand: Das Gefühl chrift leunde. Dergleichen dürfe der Staat nicht geschehen lassen, licher nächstenliebe... muß zunächst mit aller Energie zurückgewiesen September.

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17. Gintreifung der Hereros am Waterberg   mißlungen. 18. Die Verlustliste vom Waterberg   nennt nur die Namen der gefallenen Offiziere. 19. Der Mörder von Südwestafrika ist der Unteroffizier Koffat, der einen Neger durch sechs Tage lang fortgesetzte Mißhandlung tötete. Der Vorgesezte Kossaks ist Lieutenant Baron Stempel, Diftrittschef von Bethanien, der über Groeneveld Boykott verhängte, der Richter Groenevelds Referendar Merensky. Stossat hat eine Geldstrafe erhalten. September.

21. Wegen einer Bariante von Heines Bersen: Den Himmel überlaffen wir den Engeln und den Spatzen", wird der Schriftsteller Strzelewicz zu 1 Monat Gefängnis verurteilt.

21: Auf die Berliner   Fortbildungsschüler wird ein Druck aus­geübt, um sie zum Besuch der Sonntags- Gottesdienste, für die die Gemeinde jährlich 6000 M. zahlt, zu bewegen.

mit dem Brovinzial- Schullollegium, woraus hervorgeht, daß die 27. Der Berliner Magistrat veröffentlicht einen Schriftwechsel staatliche Aufsichtsbehörde das Berfügungsrecht des Magistrats über städtische Schulräume außerhalb der Schulzeit nicht anerkennt, be­sonders die Benutzung derselben durch polnische und socialdemo­2. Im Keetmanshoper Gefängnis( Südwestafrika) sterben fratische Turnvereine sowie durch die Freireligiöse Gemeinde nicht 60 Proz. der Internierten. geftatten will."

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13. Aufstand in Neu- Guinea  . Ermordung von zehn Weißen. 29. Die Germania  " denunziert den Jenenser Profeffor Ernst 18. Der Händler Groeneveld teilt mit, daß der Bastard, der Haedel wegen seiner Teilnahme am Freidenkertongreß in Rom  . ihm die Nachricht von Kossats That überbrachte, zur Strafe dafür Er hat sich mit einem Worte zum Mitschuldigen an all den zahl ausgepeitscht und in den Kerker geworfen wurde. 1996 lefen Gottes- und Majestätsbeleidigungen gemacht, die zu Hunderten 21. Nach der Kölnischen Zeitung  " ist der Aufstand in Neu- auf dem Kongreß gefallen find. Aus den Gottesbeleidigungen wird Guinea   durch den Uebereifer der Missionare verursacht worden, die er fich nichts machen; ob ihm aber die Majestätsbeleidigungen nicht die Landesübliche Polygamie mit Gefängnis bestrafen lassen. unbequem werden können, bleibt abzuwarten."

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Auguft.

Hecht wegen Meineides" resp. Verleitung dazu verhaftet. Schiller 10. Die ehemaligen Crimmitschauer Streilleiter Schiller und Verbandsbureau eine beleidigende Aeußerung über den Fabrikanten hat ausgesagt, Hecht habe am 12. März, an welchem Tage er im fondern er, Schiller  , habe das Gespräch geführt, das für den Schmidt Schmidt gethan haben sollte, im Gefängnis gesessen. Nicht Hecht, beleidigend gewesen sein soll. Nun soll aber der Vorfall nicht am 12., sondern am 19. März gefpielt haben, an welchem Tage Hecht aus dem Gefängnis entlassen wurde.

12. Der Prozeß wegen Beleidigung der Plößenseer Gefängnis­ärzte wird erst unter dem Titel Schneidt und Genossen", dann plötzlich als Kaliski und Genossen" geführt, tommt also statt vor die VII. und IX. vor die gefürchtete III. und IV. Straffammer des Berliner  Landgerichts I.

12. Zeugniszwangsverfahren gegen den Genossen Büttner vom " Vorwärts" wegen Mitteilungen über eigentümliche Zusammen feßung der Königsberger Straffammer.

17. Ein Strafantrag Düsseldorfer   Streifender wegen Be­leidigung, Mißhandlung und Bedrohung durch Arbeitswillige mangels öffentlichen Juteresses" abgelehnt.

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19. Beim Berliner   Schöffengericht I stürzt, nachdem sich der Ge­richtshof zur Beratung zurückgezogen hat, der Vorsitzende in den Saal zurück. Es habe sich herausgestellt, daß ein Schöffe Social­demokrat set. Db der Staatsanwalt teine Anträge stellen wolle. Der Gesinnungseifrige wird belehrt, daß sein Vorgehen straf­prozessual unmöglich sei.

20. Arbeiter Krüger in Berlin  , der einem Händler erklärt hat, er werde bei ihm nicht kaufen, so lange er Backware von einem Bäcker beziehe, der bewilligte Gesellenforderungen zurückgenommen habe, wegen Vergehens gegen§§ 152 und 153 Strafprozeßordnung eine Woche Gefängnis. Er habe den Händler terrorisiert und chifaniert."

21. Maurer Sprung in Marienburg, der bei einem Rauf­Handel vom Polier Kroschetsti zum Krüppel geschossen wurde, selbst feine Verlegungen verschuldet hat, 1 Jahr Gefängnis. Polier frei.

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28. Das Boltsblatt" in Halle hat ein Inferat des Magistrats in Uebigau  , in dem ein Stadtkassen- Kontrolleur mit 600 M. Jahres­gehalt gesucht wird, schamlos" genannt. Gen. Däumig 10 Tage Gefängnis. 28. Der Bergolder Dretps hat wegen unbegründeten Mordverdachts 18 Monate in Untersuchungshaft gesessen.

September.

1. Gutsinspektor Timm- Wartnichen( Ostpreußen  ), der ein Mädchen mit unjittlichen Anträgen verfolgt und sie durch Stockschläge und Fuß­tritte verletzt hat 3 M. Geldstrafe.

2. Beim Düsseldorfer   Zimmererstreit sind angeklagt worden 27 Personen, verurteilt 16 zu insgesamt 22 Monaten 19 Wochen 5 Tagen Gefängnis. Außerdem 10 Strafmandate.

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8. Vorbestraft wegen Streitpostenstehens", heißt es in einer Anklageschrift der Düsseldorfer   Staatsanwaltschaft.

4. Der Redakteur des Japper" in Königsberg wegen un verständlicher Anspielungen auf dunkle Standalgeschichten plötzlich verhaftet. 10. Der Oberiachtmeister der Gendarmerie Kern aus Iserlohn  hat als Kommandierender einer Arbeitswilligen- Schußtruppe drei Arbeiter mißhandelt. 14 Tage gelinden Arrest.

streiten unter Zeugeneid in einer bagatellen Hausfriedensbruchs­16. Ein 17 jähriges Mädchen und ihr 17jähriger Verlobter bes affaire, allein beisammen in einem Zimmer gewesen zu sein. Meineid! 1% und 1 Jahre Gefängnis.

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24. Genosse Morawsli in Kattowig verbüßt drei Monate Ges fängnis. Wegen einer neuen Strafthat wird er in Untersuchungs­absigen. haft" überführt. Danach soll er seine Gefängnisstrafe weiter

27. Der Landmannsohn Greve aus Osterby bet Eckernförde   hat den Landarbeiter Röpte mit der Faust zu Boden geschlagen und ihm sodann mit einem Kolbenschlag seines Gewehrs das Gesicht zer­schmettert, so daß Tod eintrat. Urteil des Kieler Landgerichts 300 M. Geldstrafe. Aerztliche Gutachten: der Tote habe an Hirn­hautentzündung gelitten, möglichlicherweise sei der Tod durch den Kolbenschlag nicht herbeigeführt, sondern bloß beschleunigt worden. 29. Buchhalter Suhr vom Arbeitsnachweis der Berliner   Metall­fabrikanten hat einen Arbeiter, der die Entfernung eines ungefez­lichen Zeichens( fog. Kühnemänner- 8intens) verlangte, beschimpft und mißhandelt. 30 M. Geldstrafe.

Vagabond! Lansiget!.. Wenn Sie sich einmal auf meinen Bau 29. Bauunternehmer Boy in Breslau   zu einem Streitposten: wagen, bringe ich Sie herunter, daß Sie das Wiederkommen für immer vergeffen!" 10 m. Geldstrafe.

29. Die berühmten arbeitswilligen Brüder Kühn in Breslau  find vom Verbandsgauleiter Rößler beim Vogelstellen überrascht worden. Um sich der Bestrafung zu entziehen, zeigen sie Rößler wegen Vogelstellens an. Rögler flagt wegen wiffentlich falscher An­schuldigung. Freispruch aus§ 198, Wahrung berechtigter Intereffen. 29. Die 4. Straffammer des Landgerichts II   in Berlin   erklärt die zu einem Streifbrecher gethane Aeußerung: Wir werden Dich schon kriegen"( nämlich in den Verband), für eine Drohung" mit einem Uebel. 1 Woche Gefängnis.

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