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30. Der Arbeitswillige Tanz in Halle hat einen Arbeiter| 22. Sergeant Winter und Unteroffizier Frauböse vom 4. Gardes, 11 Jahren Dienst 2 M. Tagelohn und eine neuntöpfige Familie erstochen. Mehrmals vorbestraft. 12 Jahre Gefängnis. ( Die Regiment 3. F. in Berlin wegen Weißhandlung 14 und 10 Tage zu versorgen. bürgerliche Breffe hatte die Schauermär verbreitet, daß Tanz ein mittleren Arrest. Streifender fei.)

Ruffenkurs und Ballinprofit.

Juli.

3. Ausweisung der russischen Schnorrer und Verschwörer auch aus Bayern .

7. Genosse Marchionini- Königsberg wegen Abdrucks einer Simplicissimus"-Satire auf den Russenkurs 100 M. Geldstrafe. 7. Genosse Westmeyer Hannover wegen Abdrucks der " Simpliciffimus" Satire auf den Russenkurs angeklagt und frei­gesprochen.

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10. In Schoppiniz werden russische Deserteure eingefangen, um nach Rußland zurückgeliefert zu werden.

24. Der Kürassier- Gefreite Theophil in Königsberg wegen Miß­handlung 7 Monate Gefängnis, seine Mitschuldigen und Beauftragten vier je i Monat, zwei je 14 Tage. Der Verteidiger Leutnant Graf Kanik meint:" Ich möchte den Hauptmann sehen, der behaupten kann, daß bei seiner Truppe nicht geschlagen wird!"

24. Leutnant Maniegel und Vicefeldwebel Kroß vom 2. Feld­Artillerie- Regiment wegen unmenschlicher Mißhandlung eines Unter­gebenen, der dadurch zur Desertion getrieben wurde, in Pillau 4 Wochen Stubenarrest resp. 2 Wochen gelinden Arrest. Strengster Ausschluß der Deffentlichkeit. 26. Der

ſein Bertrauen bayerische Prinzregent spricht Kriegsminister v. Asch bittet ihn, sein Portefeuille zu behalten. 31. Oberleutnant Witte, ein Held des Forbachskandals in Frankfurt a. M. wegen Mißhandlung und Meineid ein Jahr drei Tage Zuchthaus. Strengster Ausschluß der Deffentlichkeit.

Auguft.

12. In Königsberg beginnt gegen Nowagrobky, Braun, Kugel, Klein, Treptau, Mertins, Kögst, Ehrenpfort und Bätzel der Prozeß wegen gimdy Hochberrats, Majestätsbeleidigung gegen Rußland und Geheimbunds. 4. Der Vorwärts" veröffentlicht einen Geheimerlaß des Kaiſers 12. Wilhelm II. telegraphiert dem nach dem Kriegsschauplatz abreisenden Wyborgschen Regiment: Meine aufrichtigsten Wünsche vom 1. Dezember 1903, der die Militärrichter des Bilse- Prozesses, die begleiten das Regiment. Gott segne seine Fahnen." inzwischen ihren Abschied erhalten haben, wegen Nichtausschlusses der 17. Im Königsberger Prozeß stellt sich heraus, daß für Deffentlichkeit aufs schärfste tadelt, weil sie es nicht verstanden Majestätsbeleidigung und Hochverrat Rußlands Gegenseitigkeit gar haben, das Interesse ihres Standes besser zu wahren." nicht verbürgt und die Uebersetzung der einschlägigen Paragraphen durch den russischen Generalkonsul gefälscht ist. Totaler Zusammen­bruch der Hochverratsanklage.

nahme von Berlin 1760.

19. Die Aussagen Professor von Reußners im Königsberger Prozeß bringen ungeheuerliche Enthüllungen über russische Zustände. 22. Das Wyborg - Regiment, dent Wilhelm II , zu seinem Ausmarsch gratulierte, besist silberne Trompeten zur Erinnerung an die Ein­22. Bürgerliche Blätter bezeichnen den bisherigen Verlauf des Königsberger Prozesses als einen Triumph für die Social 23. Neue Haussuchungen in Tilsit und Beschlagnahme der Bücher des Wahlvereins. 23. Ein 60jähriger polnisch- russischer Arbeiter in Strelno , der feit 55 Jahren in Deutschland ansässig ist, erhält statt Altersrente die Ausweisung.

demokratie.

15. Der Gelsenkirchener Prozeß vertagt. 21. In Alt- Zabrze kommt auf 98 Schüler ein Schulzimmer, auf 80 Schüler ein Lehrer. 27. Eine Gewerkschafts- Versammlung in Kattowitz erklärt wegen steigender Kartoffelpreise die Gefahr einer neuen Hungerthphus­Epidemie für brennend. September.

7. Der preußische Kronprinz prozessiert gegen den Delser Kreis­ausschuß wegen Steuerbelastung. 10. In den Berliner Zuckerwarenfabriken beträgt der Wochen­lohn der Arbeiterinnen 812-9 M.

od

11. Ein Krüppel, der 282 Tage in Heilanstalten gelegen und nichts verdient hat, indes ſeine Frau in zehn Monaten 468 Wt. er­arbeitete, mit einem Einkommen von 930 M. zur Steuer herangezogen. Der Wert der Spitalsverpflegung wird als Einkommen angerechnet. 14. Die socialdemokratische Fürther Bürgerzeitung" veranstaltete für einen franken vollends hilflosen Kriegsinvaliden, der alle drei del 6. Der preußische Kronprinz zur Zahlung der Kreissteuern verurteilt. Feldzüge mitgemacht hat, eine Sammlung. 22. Unter 866 Berliner Ginzimmer Wohnungen, in denen im Jahre 1903 Schwindsüchtige starben, waren 169 von je vier, 153 von je fünf, 78 von je sechs, 45 von je fieben, 12 von je acht, 7 von je neun, 3 von je zehn, 3 von je elf Personen bewohnt. 28. In Nieder- Topfstedt bei Erfurt stürzt das ſeit Jahren bau. fällige Schulhaus während des Unterrichts ein.al und bis m Slingersprint sid Th

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Aus dem Zuchthausftaat.globen

5. 22 Soldaten in Mainz vom 39. Infanterie- Regiment wegen Mißhandlung eines Kameraden in der Kaserne 14 Tage bis zwei Monate Gefängnis. Vorgesetzte haben nichts bemerkt. 11. Unteroffizier Lose und Gefreiter Krasnig vom 28. Jn fanterie - Regiment wegen wißhandlung in 229 und 110 Fällen, wo- sid000 3 ming to durch u. a. ein Selbstmord verursacht wurde, und 1 Jahr Gefängnis. Mißhandlung 11 Tage, 33 Tage Mittelarrest, 26 Tage gelinden Arrest. 13. Drei Unteroffiziere der Jülicher Unteroffizierschule wegen Mißhandlung 11 Tage, 33 Tage Mittelarrest, 26 Tage gelinden Arrest. diodos cordult. 1. Das verfassungswidrige Ansiedelungsgesetz, das das Eigen­13. Unteroffizier Pintny vom 27. Infanterie- Regiment in Magde­ burg wegen Insubordination( Ich habe keine Schnauze") 14 Tage tums- Erwerbsrecht der Polen einschränkt, im Abgeordnetenhaus Mittelarrest. Feldwebel Löw, der den Pintny beschimpfte, wird durchgepeitscht.pissin 1. Der Gastwirtstag in Dresden protestiert gegen den Militär­dabei als Soldatenschinder entlarvt.

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13. Beim 23. Infanterie- Regiment in Trier , von dem Sergeant boykott sozialdemokratisch" verseuchter Lokale. 12. Ein Utas Buddes beseitigt das Recht der Eisenbahner, Bielefeld zu längerer Zuchthausstrafe verurteilt ist, werden Hunderte Konsumvereinen beizutreten oder solche zu begründen. Die Be­von Soldatenschindereien aufgedeckt. dürfnisfrage soll erst von Fall zu Fall amtlich geprüft werden. 13. Der Regierungspräsident in Potsdam erläßt einen Sted. find festzunehmen und sofort aus dem Staatsgebiete auszuweisen." brief hinter fontrattbrüchigen galizischen Landarbeitern: Dieselben

14. Vicewachtmeister Rasta vom 55. Artillerie- Regiment in Naumburg wegen brutaler Mißhandlungen 6 Wochen Mittelarrest. Die Verteidigung beantragt, den anzeigenden Soldaten zu befragen, ob er Socialdemokrat jei.

14. Kanonier Berwanger vom 8. Artillerie- Regiment in Meg wegen thätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten 4 Monate Gefängnis ( in erster Instanz 2 Jahre.)

24. Deutsche Dampfer von der russischen Piratenflotte im Roten 24. Deutsche Dampfer von der russischen Piratenflotte im Noten Meer beschlagnahmt. 26. Urteil in Königsberg . Freispruch wegen Hochverrats und 13. Jn Saarabien sind seit der Reichstagswahl 164 Straf­Majestätsbeleidigung. Wegen Geheimbund Nowagrozki 2 Monate 2 Wochen Gefängnis( 12 Monate verbüßt), Kugel 3 Monate( ver­mandate über Genossen verhängt, 44 wieder aufgehoben und 532 Verhöre angestellt worden. büßt), Klein 8 Wochen( 6 verbüßt), Treptau 2 Monate( 1 verbüßt), 20. In Caffel und Magdeburg stoßen Gründungen von Eisen­Mertins und Päzel 3 Monate, Braun, Kögst, Ehrenpfort freigesprochen. 21. Sergeant Losmeyer und noch ein Unteroffizier vom 27. Neue Haussuchungen in Stathausen( Ostpreußen ) und bei 29. Infanterie- Regiment in Trier wegen mehrerer Hundert Mi- bahner- Konsumvereinen auf behördliche Schwierigkeiten. 20. In Gräb( Bosen) find 10 streifende Maurer der chriftlichen Genossen Mertins- Tilsit. handlungen 1 Jahr resp. 4 Monate Gefängnis. Ausschluß der Organisation verhaftet worden. Der christliche Gewerkschaftssekretär Deffentlichkeit. 23. Rittmeister Freiherr v. Horn von den Bayrischen Jägern Haffe , der zur Vermittlung nach Gräz reift, gleichfalls verhaftet wegen Betruges und zahlreicher andren Delikte in München 6 Jahre mit der klaſſiſchen Begründung, daß er sich an einem Streit be­teiligt" habe. Auguft.

28. Jm Abgangszeugnis der Berliner Universität für den Schnorrer" Silberfarb ist dessen polizeiliche Ausweisung vermerkt worden. Eine Beschwerde hierüber vom Senat einstimmig ab­gelehnt. 31. Die faiserliche Werft in Kiel verkauft Kanonen an die Schichau - Werft in Danzig , die diese an Rußland weiter vermittelt. August.

2. Der Vorwärts" enthüllt die Praktiken der Ballinpolizei. Russische Flüchtlinge, die der Hamburg - Amerikalinie kein Billet ab­taufen, werden nach Rußland zurückgebracht.

18. Der Beuthener Katolik" meldet neue Auslieferungen russischer Flüchtlinge.

24. Neue Auslieferungen nach Rußland .

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26. Der Vorwärts" veröffentlicht die Polizeiverordnung zur Regelung des Auswandererwesens", die zureisende Russen in die Zwangslage versetzt entweder bei der Hamburg - Amerikalinie oder dem Norddeutschen Lloyd eine Schiffskarte zu kaufen, oder sich wieder nach Rußland zurückbringen zu lassen.

28. Nach der Kattowizzer Zeitung" werden russische Deserteure, die Selbstverstümmelung begingen, nach Rußland zurückgeliefert. September.

23. Unteroffizier Lauer vom Bayer. Infanterie- Leib- Regiment 6. Streifpoften in Charlottenburg wegen Nichtbefolgung" der wegen Mißhandlung( zum drittenmal) in München 3 Wochen Mittelarrest. 24. Das angesehene Wiener Militärblatt Danzers Armeeztg." polizeilichen Anordnung fortzugehen zu Geldstrafen verurteilt. Andre schreibt über deutsche Striegsgerichte: Was nüßt und wo bleibt die Streifposten verhaftet und im grünen Wagen dem Polizeigefängnis Unabhängigkeit, wenn man zwar nach bestem Wissen und Gewissen eingeliefert. stimmen kann, aber befürchten muß, für eine Abstimmung pensioniert oder ſtrafweise versezt zuten muß, für eine

30. Massenhafte Manöverunfälle in Bayern . September.

4. Unteroffizier Rüby vom 23. Bayer. Infanterie- Regiment in Saargemünd wegen Mißhandlung( 70 Kopfnüsse, 50 Fauftschläge, 16 Ohrfeigen usw.) 1 Jahr Gefängnis.

4. Torpedoheizer Neiseke in Wilhelmshaven , der den Befehl seines Feldwebels, den Daumen an der Hosennaht, etivas zurück­zulegen, nicht befolgt und den Vorgesetzten frech angesehen hat, vier Monate Gefängnis.

15. Lieutenant Hamann vom Meininger Infanterie- Regiment 7. Der deutsche Dampfer Thea" wurde von den Russen in ost Briefe an einen Freund" zu mehrmonatiger Gefängnisstrafe ver­wegen Beleidigung von Vorgesetzten durch den Roman Carries asiatischen Gewässern in den Grund gebohrt. Seine Ladung- Fisch- urteilt. Vollständiger Ausschluß der Deffentlichkeit, selbst bei der dünger war als Konterbande bezeichnet worden. Urteilsverkündung.

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15. Flügeladjutant des Kaisers v. Grumme tritt in den Dienst 17. In Beuthen erhält ein Soldat, der einen aus dem Ge­der Hamburg- Amerika- Linie ( Ballin) über. fängnis fliehenden Stameraden erschossen hat, 100 M. Belohnung und

20. Ein Berichterstatter des Vorwärts", Reichsdeutscher, wird am Lehrter Bahnhof von Ballin- Agenten für einen russischen Aus­wanderer gehalten und verbringt zwei Nächte in Ballins Gefangen­schaft.

Vom herrlichen Kriegsbeer.

Juli.

2. Unteroffizier Peter in Magdeburg wegen Mißhandlung( Folge Selbstmord), Verleitung zum Meineid 2c. 22 Jahre Zuchthaus. 6. Unteroffizier Boefel vom 87. Infanterie- Regiment wegen 206 Fällen vorschriftswidriger Behandlung und Mißhandlung in Frankfurt a. M. 8 Monate Gefängnis.

10. Mufit- Unteroffizier Krudewig vom 2. Garde- Regiment zu Fuß wegen Mißhandlung in etwa 40 Fällen in Berlin 3 Wochen gelinden Arrest.

13. Das Urteil gegen die Pirnaer Duellhelden vom Dresdener Ober- Kriegsgericht von 2 und 11 Jahren auf je 34 Jahre Festung herabgemildert.

14. Am 17. Juni 80 Mann vom 19. Bayerischen Infanterie­Regiment an Higschlag erkrankt. Am 25. Juni bei der Wettfahrt der Kriegsboote in Kiel 3 Matrosen ertrunken.

15. Unteroffizier Gehlert vom 1. Garde- Regiment zu Fuß wegen Mißhandlung 8 Tage gelinden Arreft. Unteroffizier Lemte vom 1. Garde- Regiment zu Fuß drei Wochen Mittelarrest.

16. Leutnant Rob in Halle wegen Duells 3 Monate Feftung. 21. Abg. Heim fragt im bayrischen Landtag Kriegsminister v. Asch, ob ein Erlaß bestehe, der den Offizieren das Duell zur Pflicht mache. Der Minister verneint. Darauf zieht Heim den Erlaß aus der Tasche und verliest ihn. Sensation!

21. Bootsmannsmaat Ueberschaer in Kiel wegen Mißhandlung ( Kleine Aufmunterung eines Schiffsjungen im Dienst") 3 Monate Gefängnis. Keine Degradation.

21. Der Musketier Erdmann, der vom Marine Unteroffizier Wilfe mit 7 Messerstichen trattiert und sodann wegen Angriffs auf einen Vorgesezten zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, vom Oberkriegsgericht in Kassel freigesprochen. Gegen Wilke soll bor­gegangen werden.

Eingegangene Druckschriften.

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wird Gefreiter.

17. Schwere Unglücksfälle im Kaisermanöver.

12. Beim Königsberger Maurerstreit werden Streitposten massenhaft bestraft. Beschwerde beim Regierungspräsidenten, der erst richterliche Entscheidung abwarten will, bleibt fruchtlos. 13. 13. Dem österreichischen Reichsrats Abgeordneten Genossen Pernerstorfer wird unter der Androhung der Ausweisung verboten, in Frankfurt a. M. einen Vortrag über die Spzialdemokratie in Desterreich zu halten.

20. In Butovice werden Kinder geprügelt und Zwangserziehung angedroht, weil sie sich weigern, Deutschland , Deutschland über alles" zu fingen.

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21. Pernerstorfer will in Offenbach reden. Das offizielle 3entrumsorgan, das Mainzer Journal", bestürmt die hefftsche Re­gierung, ihn nicht reden zu lassen. gierung, ihn nicht reden zu lassen.

24. Disziplinaruntersuchung gegen den Lehrer Teudeloff in 23. Massenhafte Versammlungsverbote in Sachsen- Weimar . Gr. Ottersleben. Er soll einen sozialdemokratischen Stadtverord­neten gebeten haben, für Gehaltserhöhung einzutreten. disit 25. Pernerstorfers Auftreten in Offenbach von der hessischen Re­gierung verboten. and is

25. Das 15jährige Dienstmädchen Hoffmann in Halle, das vor unsittlichen Belästigungen des Gutsbesizersohnes Dietrich aus dem Dienst entfloh, 15 M: Geldstrafe; in der Berufungsinstanz frei­gesprochen.

22. Unteroffizier Warschau vom 14. Badischen Artillerie- Ne­giment wegen viehischer Mißhandlungen 12 Jahre Gefängnis. 23. Jn Straßburg i. E. wird ein Civilbursche von einem 26. Massenhafte widerrechtliche Haussuchungen in Saarabien. Fähnrich für einen Militärburschen gehalten und wegen Gruß- Beschlagnahme sozialdemokratischer Schriften. Amtliche Aufforde­verweigerung verhaftet. Der Regimentskommandeur erklärt, der rungen an Arbeitgeber, sozialdemokratische Arbeiter zu entlassen. Fähnrich sei beleidigt worden und hätte das Recht gehabt, dem Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs ohne Erfolg. Burschen das Seitengewehr in den Bauch zu stoßen. 28. Pernerstorfer spricht in Mannheim . Die Versammlung wird

28. Von Ende Juni bis Ende September sind nach privater vom badischen Regierungsvertreter aufgelöst, weil sie gegen die Statistit 42 Vorgesetzte, darunter fünf Offiziere, wegen Mißhandlung Drangfalierung P.s in Preußen und Hessen protestiert. resp. dienstwidriger Behandlung bestraft worden mit insgesamt zwölf Jahren, drei Monaten und 25 Tagen Freiheitsstrafen.

29. Bootsmannsmaat Michałowski hat drei Untergebene zum Spaß" in den Sitteil geschossen und schwer verletzt. Freigesprochen, weil Epileptifer.

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Sociale Streiflichter.

Juli.

1. Ein Arbeiter in Berlin , der einem hungernden Kameraden faule Heringe zu Nahrungszwecken geschenkt hat, wird wegen Ueber tretung des Nahrungsmittel- Gesetzes zu 3 Mart Strafe verurteilt. 3. Jm reichen Tiergartenviertel Berlins starben im Durchschnitt 1900/01 von 1000 Personen 9-10, in Arbeitervierteln wie Wedding und Gesundbrunnen 23.

6. In Gelsenkirchen beginnt ein Prozeß gegen die Leiter der Wasserwerke, die durch Lieferung unfiltrierten Wassers Typhus , Krankheit und Tod vieler Menschen verursacht haben.

7. Nach Inspektorenberichten aus der Lausitz betragen dort die höchsten Weberlöhne 690-850, M., die mittleren 450-500, die niedrigsten 286-406 M. im Jahre.

7. Ein 61jähriger Veteran, der die drei Feldzüge mitgemacht hat, in Landeshut ins Armenhaus verwiesen. Später die Ver­weisung wieder aufgehoben.

13. Ein Hilfs- Weichensteller in Landsberg a. W. wegen Dieb­stahls von Nahrungsmitteln ein Jahr Gefängnis. Er hatte nach

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Lesestück von Ludwig Anzengruber . Notizenteil: Gewerkschaftliche Arbeite rinnen- Organisation. Sozialistische Frauenbewegung im Auslande. Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Diet' Verlag) ist soeben das Kinderarbeit. 1. Heft des 23. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer hervor: Von Lassalle . Der Bremer Parteitag. Von Karl Kautsky . 10 Pf., durch die Bost bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich Die Hegelsche und die Rosenkranzische Logik und die Grundlage der Hegelschen ohne Bestellgeld 55 Pf., unter Kreuzband 85 Pf. Geschichtsphilosophie im Hegelschen System. Von Ferdinand Lassalle . Der italienische Generalstreit. Bon Oda Olberg . Die gewerblichen Ver­giftungen. Von Emanuel Burm. Literarische Rundschau: M. v. Reusner, schrift über die Einrichtung einer Fürsorge für die von der Stadt Elberfeld Gemeinwohl und Absolutismus. Von M. Sursky. Dr. Landsberg, Dent. ständig beschäftigten Personen. Von ad br.

1

Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch­handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft foftet 25 Pf.

September.

1. Nach 37 jähriger Dienstzeit stirbt in Dortmund ein Eisenbahn­arbeiter. Plöglich wird den Arbeitern Beteiligung an dem Be­gräbnis verboten. Es hat sich herausgestellt, daß der Verstorbene ein stiller Genosse war.

4. Arbeiter Hildebrand in Berlin hat den Polizeileutnant Scholber beschuldigt, das Recht der Streifenden mit Füßen zu treten, indem er Streifposten einsperrte. Scholber als Zeuge sagt aus: Noch in legter Zeit habe der Polizeipräsident von Berlin verfügt, daß es statthaft sei, Streitposten im Interesse der Bequemlichkeit des Publikums" solange auf der Wache zu behalten, bis die Arbeits­zeit vorüber sei.

9. In der Frankfurter Zeitung " flagt ein ehemaliger Kreis­blatt- Redakteur über den Geistes zwang und die Fälschung der öffent­lichen Meinung durch die Landratsprejie.

11. Beim Kaiser- Zapfenstreich in Altona wird das vordrängende patriotische Publikum von der Polizei mit der Feuersprize behandelt. Dadurch über 300 Unfälle.

16. Die Sigung der Preßkommission in Magdeburg als öffent­liche Versammlung" polizeilich aufgelöst.

16. Der Vorwärts" veröffentlicht zwei Bilder von der Ver­haftung weiblicher Streitposten bei Siemens und Halste in Berlin ,, aus Verkehrsrücksichten". Die Straßen sind völlig menschenleer. 23. Der Dresdener Vertrauensmann der Konditoren wird von der Polizei zwangsweise photographiert. Grund unbekannt.

Neu

Verwaltung der Arbeitsnachweise: Arbeitsvermittelung im September. in Baden 1903. Arbeitsnachweis für ausgediente Seesoldaten. regelung der privaten Stellenvermittelung in Zürich. - Deffentliche Arbeits­Nachbargebiete der Arbeits­nachweise in den Vereinigten Staaten . Baden. Arbeitslosens nachweisverwaltung: Wohnungsfürsorge in Fürsorge: Monatliche Arbeitslosenstatistik für das Holzgewerbe. Fabriks Aushilfs- und Bersicherungskassen.

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" Der Arbeitsmarkt ", Halbmonatsschrift der Zentralstelle für Arbeits. markt- Berichte( Herausgeber Dr. J. Jastrow, Berlin , Berlag von G. Reimer). Der Wahre Jacob" hat soeben die 21. Nummer feines 21. Jahr. Bilder Michels Blutegelfur" und" Frankreichs höhere Ballettunst im Dienste Zeitschrift enthält in Nr. 1 des 8. Jahrganges unter anderm: Deffentliche der Freiheit" hervor. An weiteren Slustrationen enthält die Nummer Die als Organ des Verbandes deutscher Arbeitsnachweise" erscheinende gangs erscheinen lassen. Aus dem Inhalt heben wir die beiden farbigen Arbeitsnachweise in Großbritannien . Allgemeines: Internationaler Betrachtung eines serbischen Untertans"," Berliner Variété"," Schau Arbeitsmarkt. 37. englischer Gewerkschaftskongreß. Gegenseitigkeits. objekte", Misch- Ehe"," Russisches"," Aus dem Leben deutscher Staats. Landwirts bürger", Der Matrosenparademarsch"," Sie weiß es besser" und Schtvere berträge zwischen Bergarbeiterverbänden verschiedener Länder. Ichaft: Kinderarbeit in Desterreich. Staatsdarlehen an Landarbeiter in Däne- Strankheit". Der tertliche Teil der Nummer bringt die Gedichte Die mart. Bergbau: Stockung des Abjakes. Rückgang der verfahrenen Riberalen, und die Schule"," Zweifel", Die heilige Ordnung", Was Schichten und der ausgezahlten Lohnfummen. Tertilgewerbe: Unstätigkeit Kuropatkin will und außer zahlreichen fleinen Beiträgen die Feuilletons in der Preisbewegung von Rohbaumwolle. Ungunst im Seidengewerbe. Eine Steuerreform"," Ehrenbeweise"," Undankbar"," Idyll", Aus der Von der, Gleichheit", Beitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen Ueberblick über den Beschäftigungsgrad in Guben , Chemnik, Crimmitschau ," Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" von 1955", sowie die Novelle Kerker" ( Stuttgart , Dieg' Berlag) ist uns soeben die Nr. 21 des 14. Jahrganges Glauchau - Meerane , Gera - Greiz , München- Gladbach und im Wuppertal von Stefan Großmann. Der Preis der 12 Seiten starken Nummer iſt zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Befleidung: Ungunst der Herbstsaison. Rückgang des Beschäftigungsgrades. 10 Pfennige. Der Parteitag zu Bremen . Die Frauenkonferenz zu Bremen . Die Verdrängung des selbständigen Schneidergewerbes auf dem Lande durch die Kleiderhändler. Statistisches Monatsmaterial: Internationale Streif Josef Perger. Der Weg zum deutsch - österreichischen Zollverein Bolizei im Kampfe gegen die proletarischen Frauen. Von Luise Ziez. Aus der Bewegung. Feuilleton:' s Moorhofers Traum. Ein lehreiches statistik. Börsenkurse. Haushaltungskosten. Konsum: Lebensmittelpreise 29 Seiten. F. Lehmanns Verlag, München . Berant. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.

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