Einzelbild herunterladen
 

Beilage zum Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Nr. 172.

Parteinachrichten.

Aus Zürich meldet die Frankfurter Zeitung " unterm 22. Juli:

"

"

Dienstag, den 26. Juli 1892.

Was ich also gethan habe, war wohl keine kluge That, für mich aber eine fittliche Nothwendigkeit!

oder nicht. Beurtheile jetzt Jeder, ob ich Herrn Kautsky ohrfeigen mußte Zürich , den 22. Juli 1892.

Hans Müller."

Dieser Hans Müller ist dasselbe Bürschchen, was seiner Zeit in Magdeburg den grünen Schnabel nicht weit genug aufreißen konnte, um der deutschen Arbeiterschaft die schärfere Tonart" zu predi gen, aber schon, als es sich darum handelte, in einigen Preß­prozessen männlich für seine Handlungen einzutreten, elendig austniff.

"

er

Polizeiliche Hehjagd. Aus Mez wird der Elf. Lothr. Kautsky wies Boltsztg." Folgendes geschrieben:

9. Jahrg.

Polizeiliches, Gerichtliches ze.

Nicht wegen Bismarck- Beleidigung, sondern wegen Hans Blum- Beleidigung ist Genosse A d. Thiele, Redakteur der ,, Wurzener Zeitung", zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Die bezügliche Stelle in der Mai- Abrechnung vom Neuen Kurs" ist danach zu berichtigen.

"

Tokales:

3ürich, 22. Juli. Durch eine Brügelei fand die gestern Abend von den hiesigen deutschen Sozialdemokraten veranstaltete Versammlung einen plöglichen unerwarteten Abbruch. Als Gäste des Vereins waren die bekannten Genossen Karl Kautsky aus Stuttgart , der Herausgeber der Neuen Zeit", und Eduard Bern­ftein aus London , der ehemalige Redakteur des Sozialdemokrat" anwesend. Kautsky sollte einen Vortrag halten über das Er­furter Programm", und von einzelnen Ünabhängigen, die hier zahlreiche Bertreter haben, war von vornherein ein heftiger Strauß Zur Sache selbst haben wir zu bemerken. Wie aus dem Die Liste der zu den Stadtverordnetenwahlen stimm­angekündigt worden, den sie mit diesem berufenen Vertreter der Bericht der Frankfurter Zeitung " hervorgeht, hat Müller schon fähigen Bürger Berlins wird nur bis einschließlich 80. Juli fraktionellen Richtung ausfechten wollten. Der Saal war infolge- über den Verlauf der Versammlung gelogen, denn sonst würde dieses Jahres täglich von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags deffen dichtgedrängt; besonders bemerkte man viele Studenten im Bericht der Frankfurterin, die als ein anständiges Blatt be- 2 Uhr im Wahlbureau, Poststr. 16, 2 Tr., öffentlich ausliegen. und Studentinnen. Auch die hervorragenden hiesigen Vertreter fannt ist, und als uns gegnerisches Blatt auch keinen Anlaß hätte, Während dieser Zeit kann jedes Mitglied der Stadtgemeinde der Sozialdemokratie hatten fich eingefunden, u. A. Bezirksanwalt Kautsky zu schonen, etivas enthalten sein, was darauf schließen gegen die Richtigkeit der Liste schriftlich Einwendungen er Bang, Gewerkschaftsbundes- Sekretär Beck, der den Vorsitz übernahm, ließe, daß Müller von Kautsky während dessen Rede in der erheben. und Privatdozent Dr. Konrad Schmidt. Kautskys Vortrag dauerte wähnten Weise, grundlos als Verleumder bezeichnet worden wäre. Das von der Arbeiter- Bildungsschule für den lehten etwa eine halbe Stunde. Er war nach jeder Richtung hin flar Daß Müller auch bezüglich der Liebknecht 'schen Reichstagsrede und fachlich gehalten. Die Taktik der Partei berührte der Redner gelogen haben wird, ist schon deshalb anzunehmen, weil er die Sonntag arrangirte Volksfest hatte eine vieltausendföpfige nur kurz, der Opposition gedachte er mit feinem Worte. Der Richtigkeit seiner Angabe im Flugblatt nur damit zu stüßen sucht, Menschenmenge nach Friedrichshagen , dem herrlich gelegenen erwartete Strauß mit den Unabhängigen aber sollte doch aus- daß die betreffende Stelle vom Sozialist" ohne Widerspruch Ausflugsort am Müggelfee, gelockt. Fast an zwanzigtausend gefochten werden. Genoffe Hans Müller, früher Redakteur der des Vorwärts" oder eines anderen Parteiblattes abgedruckt Menschen wogten an den Ufern des Sees auf und nieder. Den ersten Theil des Festprogramms bildete ein Frühkonzert Magdeburger Voltsstimme", trat als deren Vertreter auf. Nach worden sei. Dieser Schluß Müller's ist so falsch wie dessen furzen einleitenden Worten über das Programm ging er zum ganzes Betragen bubenhaft. Wenn Müller feiner Sache im Walde, welches von 30 Mitgliedern der Freien Bereinigung Angriff gegen die Fraktion über und brachte die von der Oppo- ficher gewesen wäre, hätte die betreffende Stelle der Zivil- Berufsmusiker unter Leitung des Herrn G. Jahnte Humor und Satire gelangten dann sition der Parteileitung wiederholt entgegengehaltenen Be- des Reichstags- Berichts bereits im Flugblatt bezeichnen können, ausgeführt wurde. สิน ihrem Rechte. schuldigungen wiederum vor. Wiederholt wurde die Rede Müllers Beit genug hat er ja dazu gehabt, und andererseits hat die Partei- durch Schaustellungen verschiedener Art Großes mechanisches Wachsfiguren­unterbrochen durch lauten Beifall der zahlreichen Gesinnungs - preffe Besseres zu thun, als mit Widerlegungen des Goffenblattes Da war zunächst ein genoffen, wie durch energische Schlußrufe seitens der Gegner. Sozialist", von dem jede Nummer von Lügen wimmelt, ihren Kabinet à la Gustav Panoptikum", deffen Haupt- Ausstellungs­Obwohl seine Ausführungen das Thema der Tagesordnung fast Raum zu vergeuden. gruppe zur Grundlage das in mehrfacher Beziehung berühmt ge wordene Forckenbecken" hatte. Neptun Bismarck wird gestützt gar nicht berührten, bewilligte ihm die Versammlung auf den Borschlag des Bezirksanwalts Lang volle Redefreiheit. Im von den Ehrenmännern Baare und Ahlwardt und den keifenden Ganzen sprach Müller anderthalb Stunden. alten Zanten" Freisinnige" und" Norddeutsche Allgemeine". in einer furzen Erwiderung die Angriffe zurück und" Die Polizei ist interuational im wahren Sinne des Mortes, Daneben produzirte sich der deutsche Michel, ächzend unter suchte dieselben an der Hand der Thatsachen zu widerlegen. denn diese Herren wissen es zu gut, daß nur durch internationales der Steueipreffe, deren Schrauben immer mehr angezogen Nach Kautsky trat Bernstein auf. Auch er wies die Behaup- Busammenwirken ihr Ziel erreicht werden kann. Möchten doch werden. Kostümirung und Maste der die Gruppen stellenden tungen Müller's, die zum Theil gegen ihn persönlich gerichtet die Arbeiter auch endlich zu dieser Einsicht kommen! Seit meiner Personen waren so, daß man im ersten Moment Wachsfiguren waren, auf das Entschiedenste zurück und entwidelte in längerer Ausweisung aus Frankreich ( der Schreiber ist einer der vier als vor sich zu sehen wähnte. Weiter war im Panoptikum eine als Rede seine Ansichten über die Opposition. Er schloß unter reichem Anarchisten" aus Frankreich ausgewiesenen deutschen Ar- vorzügliches Mittel für Nörgler" empfohlene Stillschweigmaschine, Beifall. Der Applaus hatte sich faum gelegt, da ereignete fich beiter), werde ich überall von der Polizei als gefähr- vulgär Maultorb genannt, ausgestellt, außerdem das gelöste der peinliche Vorfall, der den Schluß der Versammlung herbei- licher Anarchist signalisirt. Hiermit mache ich der hochwohl Problem der Gesellschaft Eigenhaus"": das eigene Haus des führte. Der Anarchist Dietschy hatte eben begonnen, seine Ideen löblichen Polizei ausdrücklich und öffentlich bekannt, daß ich nicht Proletariers, ein schmucklos schwarzer Sarg. Einige hundert zu entwickeln, die Versammelten aber hörten nur mit halbem Ohr Anarchist, sondern überzeugter Sozialist bin! Ich frage nun: Ist es Schritt vom Panoptikum entfernt, bot sich ein Großes natur auf seine volltönenden Worte, denn die Augen der Meisten nicht barbarisch, Menschen, die sich keines Verbrechens und feiner historisches Museum" den lerubegierigen Männlein und Weiblein waren auf die Ecke des Saales gerichtet, wo soeben Hans Müller Uebelthat schuldig gemacht haben, blos weil sie freien Geistes als Belehrungsinstitut an, soziale und politische Erscheinungen an den Tisch getreten war, an dem Kautsky und Bernstein find, für gefährliche Menschen" auszugeben und wie gemeine der Neuzeit( Mittelalter des neunzehnten Jahrhunderts) in faßen. Er schien einige Worte an Kautsky zu richten, die dieser Berbrecher zu behandeln, überall aus der Arbeit zu verdrängen populärer Darstellung" seinen Besuchern bietend. furz erwiderte. Plöglich schrie Müller laut auf: Was, Ber- und von Land zu Land zu jagen, damit dieselben keine Stätte den Festplatz durchschreitend, kam man zu einem großen Extra­leumder?" und im selben Augenblick schlug er mit der Faust mehr finden sollen, wo sie ihr Dasein fristen können? Abermals fabinet", in dem folgende Inschrift das Grab der ersten Berliner auf Herrn Kautsky zu, worauf eine turbulente Szene entstand, bin ich, diesmal in Metz , von der Macht des Kapitals auf die Weltausstellung schmückte: Hier ruht die erste Berliner Welt­die aber nicht lange dauerte. Müller wurde alsbald von den Landstraße geworfen. Im Elsaß ist es mir jetzt unmöglich ge- ausstellung! Mit Schmerzen vor der Zeit geboren, fiel sie ins Nächstfißenden gepackt und von seinem Gegner weggezogen. macht, zu arbeiten. Als Beispiel, wie gegen mich vorgegangen Waffer und fand ein allzu frühes Ende. Lang' lebe sie in der Seine Freunde und Gesinnungsgenossen sprangen hinzu, ihm zu wurde, erwähne ich nur die Besuche, die die Polizei in Mül Erinnerung bis zum einstigen Auferstehen! Die tiefbetrübte Mutter helfen, und es dauerte einige Zeit, bis der Knäuel der Streitenden hausen dem Meister abstattete, bei dem ich in Arbeit stand. Germania."- Die gesammelten, der Gestorbenen nachgeweinten sich entwirrte. Der Ruhe und Besonnenheit des Bezirksanwaltes Die Besuche hatten ihren gewünschten Erfolg.- Ich glaube, Thränen der letzteren wurden in einem Waschbecken aufbewahrt. Lang und des Präsidenten Beck ist es in erster Linie zuzuschreiben, das genügt. Das Kabinet enthielt auch eine Ausstellung geistiger Waffen: Mist­gabeln, Spaten, Knüppel und Steine in reizender Zusammenstellung. Berließ man dies Kabinet, so wurde man durch die Einladung eines Bänkelsängers veranlaßt, dem von ihm in Gemeinschaft mit seiner Alten brüllant vorgetragenen Mordlied Eugen Richter's Zukunftsbilder" zu lauschen. Die Zukunftsbilder" illustrirten fünf Bilder! die einzelnen Episoden des großen Ge fanges" betreffend. Den Genuß aller dieser Schaustellungen tonnte man sich durch je 5 Pf. erkaufen. Der Nachmittag Ball auf dem eigens zu diesem Zweck im Walde erbauten brachte ein großes Instrumental- und Vokaltonzert im Walde, Bal- Champetre, eine große Bücherverloosung und verschiedenerlei Breisspiele. Go war Alles aufgeboten worden, um ein abwechslungsreiches Leben den Festgenossen zu bieten. Dazu kam das schöne Wetter, welches die Freunde von Waldspazier gängen zu solchen an den Teufelssee, in die Müggelberge und zum Aussichtsthurm einlud. Es war denn auch thatsächlich ein buntbewegtes frohes Treiben, das sich den Augen des Beobachters bot. Am Abend fand der angekündigte Auszug der Nörgler statt. Etwa 150 Exemplare dieser Menschenspezies, zusammengesetzt aus Arbeitern Der verschiedensten Ar­beitszweige, 80g mit Mufik davon, Die verschiedenen Berufe außer an der Arbeitskleidung fenntlich an den mit­geführten Berufsabzeichen. Auch Echüler befanden sich darunter. Das fremde Land, in das man zog, bildete für diesmal der Ball­Champetre. Hier wurde Aufstellung genommen. Nachdem der Vorsitzende der Bildungsschule, Herr Mattutat, eine mit einem Hoch auf die Bildungsschule und ihre Festgäste geschlossene An­

=

daß die Ruhe bald wieder hergestellt wurde und die Versamm- Somit bin ich gezwungen, Elsaß Lothringen zu verlassen. lung in Ordnung auseinandergehen fonnte. Ueber den Verlauf Zum Schlusse rufe ich allen Genossen ein herzliches Lebewohl des Krakehls selbst widersprechen sich noch die Angaben. Von zu und einigen Arbeitern wird nämlich behauptet, Rautsky habe zuerst geschlagen. Von den an den umliegenden Tischen Sigenden, welche die unmittelbaren Zeugen des Vorfalls waren, wird dies jedoch einhellig beftritten."

Dem Hans Müller scheint das Rüpelhafte seiner Handlungs­weise nachträglich selbst zum Bewußtfein gekommen zu sein, denn er sucht sich in einem Flugblatt zu rechtfertigen. Der Inhalt desselben lautet wörtlich:

Verzaget nicht und kämpfet muthig

"

Preußische Zenfurblüthe. Der Bote von der Saar" veröffentlicht in Nr. 30 vom 23. Juli folgendes interessante Schriftstück: Trier , den 28. Juli 1892.

"

Denn ohne Kampf kein Sieg! Mit sozialdemokratischem Gruß und Handschlag J. Kreuzfeld, Ofenfetzer. Dazu bemerkt die Glaß- Lothringische Volts- 3tg.": Urtheil über dieses Verhalten der deutschen Polizei gegenüber Das einem schon in Frankreich von der herrschenden Klaffe un­schuldig verfolgten Landeskinde überlassen wir der Deffentlichkeit. Weshalb ich Rautsky ohrfeigen mußte. Uns verbietet die bestehende Preßfreiheit" die naheliegenden Am 21. Juli Abends fand im Saale der Eintracht" in Schlußfolgerungeu. Jeder fann fie fich indessen selbst ziehen, Zürich eine Versammlung deutscher Sozialisten statt, in welcher denn Gedanken wenigstens sind zollfrei. K. Kautsky einen Vortrag über das Erfurter Programm hielt. Der Vortragende führte u. A. aus, daß die Partei den Wunder­glauben an den Staat" überwunden habe. In der darauf folgenden Diskussion, in der ich als erster Redner das Wort nahm, führte ich zum Beweise, daß der Wunderglaube an den Staat" nicht überwunden sei, eine Stelle aus Liebknecht's Reichstags­rede zum Unfallversicherungsgesetz an, die vor einiger Zeit der " Sozialist" ohne Widerspruch des Vorwärts" oder irgend eines anderen Parteiblattes abgedruckt hatte. Nach mir nahm wieder Kautsky das Wort, um seine hier nicht zu kritisirende Rede mit der Behauptung zu schließen, Liebknecht könne die von mir zitirte Aeußerung nicht gethan haben, und Müller, rief er mit ganzer Lungenkraft in den Saal hinein, ist ein Verleumder. Diese Aeußerung that Kautsky , ohne auch nur im geringsten be wiefen zu haben, daß Liebknecht diese Aeußerung in Wirklichkeit nicht gethan habe. Während ein anderer Redner sprach, begab ich mich in der friedfertigsten Absicht an den Tisch, an dem Kautsky saß. Ich trat an ihn heran und fagte wörtlich:" Sie haben mich Verleumder genannt." " Jawohl" erwiderte Kautsky . Nun, fuhr ich fort, ich werde Ihnen in den nächsten Tagen nach Stuttgart einen Brief senden, in dem ich die erwähnte Stelle aus Liebknecht's Rede unter An­gabe des Bandes und der Seite aus den amtlichen Neichstags­berichten zitiren werde.

Ich verlange von Ihnen das Versprechen( hier rief ich den am gleichen Tisch sitzenden Herrn Carl Manz als Zeugen an) diesen Brief zu meiner Genugthuung in der Neuen Zeit"( deren Redakteur Kautsky ist) abzudrucken. Darauf erwiderte Kautsky Schroff abweisend:" Ich werde thun, was mir beliebt." Jch wiederholte meine Forderung noch einmal, worauf Kautsky noch einmal fagte:" Ich werde thun, was mir beliebt." Hierauf verabreichte ich ihm eine ehrliche Ohrfeige mit den Worten: Dann sind Sie ein Verleumder!"

Dies ist der objektive Thatbestand. Eine Rechtfertigung meiner Handlungsweise ist für jeden an­ständigen Menschen hiernach einfach überflüssig.

Dem von Ihnen bei der dortigen Orts- Polizeibehörde mit bem Antrag auf Ertheilung eines Wander- Gewerbescheines vor gelegten Verzeichnisse der im Umherziehen feilzubietenden Druck schriften kann, soweit dieses Verzeichniß die nachfolgenden Druck­schriften enthält:

1. Die Frau und der Sozialismus; 2. Das moderne Elend;

Weiter

3. Die Gewerkschaften, ihr Nuhen nnd ihre Bedeutung für sprache gehalten, nahm einer der Nörgler das Wort, um wie die Arbeiterbewegung;

4. Thesen über den Sozialismus;

5. Der Mythus von der Begründung des Deutschen Reiches; 6. Die wirthschaftlichen Umwälzungen und die Entwickelung der Sozialdemokratie;

7. Ferd. Laffalle's Reden und Schriften;

8. Unsere Ziele;

9. Das Recht auf Faulheit;

10. Wissen ist Macht. Macht ist Wissen; 11. Nieder mit den Sozialdemokraten;

12. Was die Sozialdemokraten sind und was sie wollen;

13. Die Emser Depesche, oder: Wie Kriege gemacht werden;

14. Freiherr von Stumm und die Sozialdemokratie;

15. Die Religion der Sozialdemokraten;

16. Die zehn Gebote und die besigende Klasse;

17. May Regel's fozialdemokratisches Liederbuch; 18. Die chriftliche Kirche und der Sozialismus;

ersterer das hehre Ziel der Arbeiter- Bildungsschule in ernsten Worten zu würdigen. Nach einem von den Um­stehenden brausend wiedergegebenen Hoch, das weithin durch den schon in abendliches Dämmerlicht gehüllten Wald schallte, gingen Die Nörgler auseinander. Die projektirten lebenden Bilder auf dem Wasser konnten technischer Schwierigkeiten halber nicht ge­stellt werden. Abgesehen von einigen für das Ganze unwesent lichen Begebenheiten, die genau untersucht werden sollen, verlief Das Volksfest in einer der Arbeiterschaft würdigen Weise. hat wieder einmal gezeigt, wie ein wahres Voltsfest gefeiert wer­den muß. Die Rückfahrt nach Berlin - das Uebersehen nach Friedrichshagen sowohl, wie die Bahnfahrt, war, wie bei der angesammelten Menschenmenge nicht anders möglich, etwas mit Schwierigkeiten verknüpft.

Sie

Dem Verwaltungsberichte des Polizeipräsidiums über das am 1. April 1892 abschließende Jahr ist der folgende sehr

19. Die Soldatenmißhandlungen vor dem Deutschen Reichs- wichtige Paffus entnommen: tage; 20. Der wahre Jakob.

auf Grund des§ 56 Nr. 10 der Reichsgewerbe- Ordnung vom 1. Juli 1883 die diesseitige Genehmigung nicht ertheilt werden, weil Theile der gedachten Schriften geeignet erscheinen, in religiöser oder fitt­licher Beziehung ergerniß zu erregen.

Diejenigen Schantlokale, in welchen die Bedienung durch' weibliche Personen erfolgt, haben leider zugenommen; es bestehen zur Zeit 924 mit 2022 Kellnerinnen, sie bilden also beinahe den neunten Theil fämmtlicher Schantlokale. In vielen dieser Lokale mit Wein und echtem Bier", so sagt der Bericht, werden die Gäste von den Kellnerinnen mit allen Künsten und Mitteln zu großen Bechen verleitet, und der in denselben herrschende Ton ist ein gemeiner und schamloser. Viele Prozesse, welche in den letzten den müssen, haben zur Evidenz bewiesen, daß viele Lokale geradezu als Lasterhöhlen gelten können. Das Treiben in einer Anzahl dieser Lokale ist eine Gefahr für die öffentliche Sittlichkeit, es erfordert die allerstrengste Beaufsichtigung, welche jedoch bei der großen Zahl derselben, andererseits bei der Schlauheit der Wirthe mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Es ist daher all­gemein angeordnet, daß die Polizeistunde für die Schantstätten in feinem Falle mehr über 12 Uhr verlängert wird, und bis 12 Uhr nur dann, wenn die Geschäftsführung eine erprobt zus verlässige ist. An anderer Stelle tommt der Bericht noch einmal auf die sogenannten Animirkneipen" zu sprechen, und diese Aus­führungen sind wohl zugleich als die Begründung für die in Aussicht stehende neue Verordnung bezüglich der Kellnerinnen zu

Nachdem Kautsky sich geweigert hatte, mir auf anständige Weise eine Genugthnung zu geben, auf die ich als ein von ihm Zugleich wird Ihnen eröffnet, daß Sie befugt sind, inner Beschimpfter ein moralisches Recht hatte, blieb mir nichts An- halb 2 Wochen nach Zustellung dieses auf Grund des§ 117 des deres übrig als zu thun was ich that. Er schnitt mir mit seiner Landesverwaltungsgesetzes vom 30. Juli 1883 ertheilten Be- Jahren gegen die Inhaber solcher Lokale haben angestrengt wer­Weigerung die Möglichkeit jeder Genugthuung ab. fcheides entweder auf Beschlußfassung durch das Kollegium des Wie konnte Kautsky auch nur mit einem Schein von Recht Bezirksausschusses anzutragen oder den Antrag auf mündliche mir meine Forderung abschlagen? Hätte ich verleumdet, fo Verhandlung im Verwaltungsstreitverfahren zu stellen. hätte er mit Freuden auf mein Verlangen eingehen fönnen, ich würde mich ja durch die Erfüllung deffelben nur selbst gerichtet haben. Daß Kautsky mir mein Verlangen abschlug, beweist, daß er selbst nicht von einer Fälschung der von mir zitirten Aeußerung Liebknecht's überzeugt war.

An

Herrn Nicol. Fries zu B. A. 1621 I.

Namens des Bezirks- Ausschusses: Der Borsigende: J. V.: Hoff.

Das aber charakterisfirte ihn als einen Menschen, von dem Dubweiler." ich schlechterdings nicht eine ehrliche, anständige Genugthuung Da mündliche Verhandlung im Verwaltungsstreitverfahren erhalten fonnte. Dieser Umstand zwang mich zur Selbsthilfe, beantragt ist, wird man Gelegenheit haben, in Erfahrung zu ohne Rücksicht auf alle Folgen. Wer seine Ehre zu retten hat, bringen, wodurch eigentlich in vorstehenden Schriften in sittlicher überlegt nicht die Folgen deffen, was er zu thun gezwungen ist. oder religiöser" Hinsicht Aergernis erregt werden kann.