Nr. 247. 21. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Bonerstag, 20. Oktober 1904.
Genossen und Genosfinnen Berlins und der Vororte! Sonntag früh 8 Uhr Flugblattverbreitung!
Zielbewußte Angriffe auf das Selbstverwaltungsrecht der Kaffen durch den Berliner Magistrat und andere Behörden.
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gesezwidrige Haft auf Eingriff des Oberbürgermeisters na ch er es denn auch bis zu einem wahren Virtuosen gebracht, der seinem
mehr als fünf Tagen aufgehoben wurde. Die Staats- ehemaligen Herrn und Meister, dem berüchtigten internationalen aalihaft lehnte ein Einſchreiten wegen Freiheitsberaubung durch Losschwindler Schuhmacher, der sich jetzt zur Ruhe geſetzt zu haben
vorsätzlichen oder fahrlässigen Mißbrauch der Amtsgewalt gegen den jezigen Magistratsrat Meyer ab, weil die Staatsanwaltschaft das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit seiner Anordnungen wie bei so vielen Beamten auch bei dem Magistratsbeamten selbst mit Hülfe Aus den gegen die Selbstverwaltung speziell der Neuen des sonst so gefügigen dolus eventualis nicht zu entdecken vermochte. Maschinenbauer- Krankenkasse gerichteten behördlichen Schritten seien Wie soll auch ein Magistratsbeamter zu der Einsicht kommen, daß er noch einige erwähnt. Zum besseren Verständnis dieser ist eine kurze gefezwidrig, unberechtigt und mißbräuchlich handelt, weil er einen Bemerkung über den Charakter der Neuen Maschinenbauer- Kranken- Arbeiter zur Strafe dafür einsperren läßt, daß dieser es ablehnte, taffe zweckmäßig. gegen seine Gewissenspflicht ihm anvertraute Kassengelder der mächtigen Kapitalsgesellschaft auszuliefern, diesen Eingriff in das Privateigentum vielmehr den magistratlichen Schüßern der Selbstverwaltung überließ!
Die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse zu Berlin wurde am 23. Mai 1878, also längst vor Einführung des durch das KrankenVersicherungsgesetz vom 15. Juni 1883 eingeführten Versicherungszwanges gegründet. Der Kasse gehörten 67( jetzt 64) Betriebe an. Das Fortbestehen der Kasse, die im Gegensatz zum Grundsatz des Ueberblickt man die an der Hand der Aften geschilderten VorVersicherungsgesetzes eine gemeinsame Krankenkasse für mehrere gänge, so ergiebt sich folgendes Fazit als Wirken der Behörden auf Betriebe darstellt, ist durch die§§ 74, 75, 85, 86 des Kranken- Ver- diesem Gebiet: sicherungsgesetzes ausdrücklich nach ihrer Umwandlung in eine Fortnahme von über eine Viertel Million aus Zwangstasse( Fabrikfasse) gewährleistet. Die Statuten find behörd - dem Vermögen der Stasse zweds Unterstützung einer gelich genehmigt. Der Vorstand besteht nach dem Statut aus zwei sezwidrig ins Leben gerufenen Fabritkasse, die ihre Mitglieder nach Arbeitgebern und acht Arbeitnehmern, für jedes der zehn Vorstands- jeder Richtung hin schlechter stellt als die Neue Maschinenbauermitglieder wird durch die Generalversammlung ein ErsatzKrankenkasse, mann gewählt. Der Vorsitzende und der Rendant der Rechtswidrige Festsegung von Geld und HaftKaffe wird von den Arbeitgebern gewählt. Der Kasse strafen gegen Vorstandsmitglieder, die das Recht der Kasse wahren, fann seit dem Inkrafttreten des Krankenversicherungs- Gesetzes Verweigerung der Ausübung der Pflicht der Aufsichts( 1. Dezember 1884) ein neuer Betrieb nicht beitreten; ebensowenig behörde, eine Statutenänderung herbeizuführen, weil diese Anordnung fann nach dem Statut einer der der Kaffe angehörigen Betriebe ohne den Weg öffnen könnte, im Wege des geordneten Rechtsverfahrens Zustimmung von vier Fünftel der in der Generalversammlung ver- durch das Ober- Verwaltungsgericht die Rechtswidrigkeit der gegen tretenen Stimmen austreten. Die Kasse hat die Karenzzeit beseitigt das Eigentum der Kasse unternommenen und zugunsten des Verund hat eine Reihe weiterer Leistungen über das gesetzliche Mindest tragsbruches einer kapitalmächtigen Gesellschaft wirkenden behördmaß hinaus den Arbeitern gewährleistet. Aus den die Staffe lichen Schritte festzustellen, schwer schädigenden behördlichen Eingriffen der legten 5 Jahre seien folgende Vorgänge außer den oben erwähnten hervorgehoben.
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scheint, in feiner Weise mehr nachsteht.
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Welche Summen diese Betrüger alljährlich aus Deutschland holen, davon fann man sich einen ungefähren Begriff machen, wenn man bedenkt, daß dieser Stroebel, dessen Schwindelbank unter den mehreren hunde ten derartiger Geschäfte keineswegs die größte iſt, allein im Durchschnitt 10 000 Stunden mit je 120 M. und mehr für die Periode der Mitgliedschaft hat. Rechnet man noch die 5 M. Gebühr", die jeder Teilnehmer an einer derartigen Losgesellschaft zu bezahlen hat, so ergibt sich eine Einnahme von mindestens 14 Million Mark jährlich, wovon mindestens 90 Proz. Bruttogewinn sind. Etwas viel als Tribut der Dummen. Eine eigene Zeitung, Der Kontrolleur", welcher die selbstgemachten Verlosungslisten bringt, jedem Teilnehmer zugestellt wird und auch von diesem noch extra bezahlt werden muß, und die Aufgabe hat, jahraus, jahrein immer wieder von neuem zu versichern, daß alles erlaubt sei, und jedes Los unbedingt gewinnen muß, verfehlt denn auch ihre Wirkung nicht. Wird trotzdem noch jemand mißtrauisch, wird ihm bereitwilligst eine Auskunftei„ Veritas", welche natürlich auch der Prämien- Effektenbank" gehört und ständig im Kontrolleur" annonciert, aufgegeben. Nach erhaltener und bezahlter- Auskunft kehrt dann auch in den meisten Fällen das Vertrauen wieder bis die 120 M. voll bezahlt sind. Um nicht ungerecht und einfeitig zu sein, wollen wir noch erwähnen, daß es tatsächlich auch Gewinner gibt. Diese Gewinner sehen so aus: Es werden 12 bis 15 Personen aus den Mitgliedern genommen, jedem einige hundert Mark zugeteilt und ausbezahlt, und mit diesen Haupttrefferanteilen" wird dann, zum Beweise, wie korrekt alles gehandhabt wird, zwei Jahre lang in allen Prospekten und im„ Kontrolleur" ganz fürchterlich die Reklametrommel gerührt."
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Wie das Blatt versichert, hat der ehrenwerte Herr Stroebel verschiedene Helfershelfer und Agenten in Deutschland . Als das Berliner Polizeipräsidium vor kurzem vor einem Herrn Mar Egert, Berlin , Jerusalemerstraße 66, welcher Agent dieses p. Stroebel ist und die Bestellungen von Millionen von Prospekten entgegennimmt, warnte, wurden flugs neue Prospekte auf den Namen Adolf breitet. Ein Herr Johannsen in Altona organisiert und bervollständigt durch Inserate den Agentenapparat in Deutschland und Herr Heinr. Eisler in Hamburg , Inhaber der bekannten Annoncenexpedition, schafft die Prospekte in Masse an die Zeitungen zur Berbreitung.
Herbeiführung einer Rechtsverweigerung des obersten Verwaltungsgerichtshofes nach Beteiligung des preußischen Ministeriums an dem Prozeß, Behinderung von Arbeitervertretern, ihre Pflicht als Vorstandsmitglieder auszuüben, fäßen, die, wenn sie richtig wären, die Beteiligung Verteidigung und Durchführung von Grund- Rocholl- Lübeck und 2. Wolff- Frankfurt a. M.-B. gedruckt und verber Arbeiter an der sozialen Gesezgebung zu einer Farce herabwürdigen, Stabilisierung der Alleinherrschaft des Arbeits gebers auf dem Gebiete der Kassenverwaltung.
Partei- Nachrichten.
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M.
Am 24. Oktober 1899 ordnete der Oberpräsident auf Antrag der Elektrizitäts- Gesellschaft an, daß diese Gesellschaft mit dem 27. November 1899 aus der Staſſe ausscheide und eine eigene Betriebs- Krankenkasse bilde und daß die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse gewissermaßen als Prämie für den Vertragsbruch der Elektrizitäts- Gesellschaft 268000 Mart auszahle. Der Oberpräsident stützte seine Verfügung auf" finngemäße Anwendung" des§ 67a K.-B.-G. Dieser Paragraph besagt Es tut dringend not, gegen die behördliche Zur Exportpragis des Stahlwerks- Berbandes bringt die Verlediglich, daß wenn von mehreren Betrieben desselben Unter- Erdrosselung der Selbstverwaltung der Kassen einigung der Halbzeugverbraucher weiteres Material herbei. Wir nehmers, für welche eine gemeinsame Krankenkasse besteht, einer in und der Beteiligung der Arbeiter an der haben im letzten Wochenbericht den zwischen den Stahliverken bezw. den Besitz eines anderen Unternehmers übergeht, die in diesem Durchführung der Sozialgefezgebung Front zu gemischten Werken und den reinen Walzwerfen aufs neue mit alter Betriebe beschäftigten Personen auf Antrag eines der beteiligten machen. Darauf, daß der preußische Hibernia- Minister oder sein Heftigkeit ausgebrochenen Streit bereits ausführlich geschildert und Unternehmer aus der Kaffe ausscheiden. Entstehungsgeschichte, durch Versuche gegen eine Gleichberechtigung der Arbeiter bekannt fönnen deshalb uns darauf beschränken, hier nochmals die UnterZweck und Wortlaut des§ 67 a K.-V.-G. stehen seiner gewordener Nat hier dem Gesetz und dem Sinn des Gesetzes schiede zwischen den vom Stahlwerks- Verband geforderten InlandsAnwendung auf die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse schnur Geltung verfchaffen werden, ist kein Verlaß. Helfen können hier und Auslandspreisen festzustellen. strads entgegen. Indessen kann ein Klagerecht gegen die nur die Arbeiter selbst durch öffentliche Stellungnahme gegen solche Nach Informationen, die durch die englischen Marktberichte gefezwidrige Anordmmg des Oberpräsidenten nur durch Umwege Rechtsverkümmerungen. bestätigt sind, und die auch die deutsche Presse unwidersprochen vers erreicht werden. Da nämlich das Ausscheiden der Kasse, öffentlichte, wurden verkauft; vorgewalzte Blöcke zu 67-68, Billetts wenn es dem Gesez entspricht, eine Statutenänderung zu 71 M. und Platinen zu 72 M. f. o. 6. Antwerpen , welche Preise involviert, so muß folgerichtig die Aufsichtsbehörde eine entsprechende sich um 4-8 m. für Frachten und Anbord- Spesen ermäßigen, so daß Statutenänderung anordnen. Gegen diese Anordnung ist dann der Rechtsweg an das Ober- Verwaltungsgericht nach§ 24 und 48 Die Leiche des Genossen Albert Schmidt wurde Mittwoch des Stahlwerts- Verbandes mit 62 M. für gewalzte Blöcke, 65 M. der ausländische Konkurrent das Halbzeug auf den deutschen Werken K.-V.-G. zulässig. Alle Bemühungen der Arbeitervertreter, eine nachmittag in Magdeburg bestattet. Ein großes Trauergefolge für Billette und 66 M. für Platinen bezahlt. Die entsprechenden solche Anordnung zu erwirken, blieben Jahre hindurch erfolglos. hatte sich auf dem Friedhofe eingefunden. Der Sprecher der Freien Inlandspreise stellen sich bekanntlich auf 82,50 M., 90 M. und Der für Maßnahmen gegen das Interesse der Kasse und der Arbeiter Gemeinde Cramer hielt in der Kapelle des Friedhofes sowie am 92,50 M. ab Siegen, Ruhrort oder Dortmund . so verfügungsluftige Magistratskommissar streifte in diesem Punkte. offenen Grabe eine Ansprache. Zahllos waren die Deputationen, Wie der Stahlwerksverband angibt, hat er die Preise deshalb Endlich hatte ein von den Arbeitgebern lebhaft bekämpfter Beschluß welche mit Kranzspenden erschienen waren. Im Namen des Partei- nicht ermäßigt, weil bei 15 M. Ausfuhrvergütung sich die Halbzeugder Generalversammlung vom 11. Dezember 1901 den Erfolg, den vorstandes legte Genoffe Pfannkuch einen Kranz auf das Grab, berbraucher besser ständen als die großen Stahlwerke. Um den Oberpräsidenten zu der Anordnung vom 19. März und ein Kranz der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstages wurde Wert dieser Behauptung darzutun, stellt die Vereinigung der Halb3. Mai 1902 zu veranlassen, binnen vier Wochen eine Abänderung des §1 der Statuten dahin zu beschließen, daß die Zahl der zur Kaffe gehörigen vom Genossen Molkenbuhr überbracht. Wohl sämtliche Arbeiter erhalten die zu einem Verband geeinten Feinblechwalzwerke; und Betriebe auf 63( statt 64) festgesetzt und in der namentlichen organisationen Magdeburgs, des Wahlkreises Kalbe- Aschersleben und wie verhält es sich mun hier mit der Ausfuhrvergütung? Die Tonne Aufführung der Betriebe die Allgemeine Elektrizitäts- Bielefelds hatten Deputationen mit Kranzspenden gesandt. Ferner Platinen kostet dem deutschen Feinblechwalzer auf seinem Werte bei Gesellschaft" fortgelassen werde. Gegen diese Anordnung waren Deputationen aus den früheren Wirkungstreisen Schmidts, aus durchschnittlich 1,50 M. Fracht 92,50+1,50 94 202. Zur Herwurde beim Ober- Berwaltungsgericht Klage erhoben. Ueber diese Leipzig , Chemnitz , Burgstädt usw. erschienen. Die Trauerfeier nahm stellung einer Tonne Blech gehören 1,2 Platinen, der Einsatz Klage wurde am 23. Mai 1903 verhandelt. Die Interessen der Kasse einen würdigen Verlauf, obwohl die Polizei auch zahlreiche An- foftet also pro Tonne Blech brutto 112,80 M. Für die exportierte wurden von den Vorstandsmitgliedern Albrecht und Gries wahr gehörige entsandt hatte. Tonne Blech erhält der Feinblechwalzer, der sich dafür dem Stahlgenommen. Die Bemerkungen der Richter zeigten, daß das Oberwerksverbande aber voll und ganz verpflichten muß, eine ExportVerwaltungsgericht in Befolgung seines Grundsatzes, daß beim Bartei Organisation. Einen Fortschritt in ihrer Organisation vergütung von 16,50 M. für Halbzeug und 1,20 M. für Kohle, also Widerstreit der Statuten zweier Zwangskassen die jüngere der älteren erzielten die Genossen des 19. sächsischen Kreises mit einem Be- in Summa von 17,70 W., dagegen muß er die Tonne Exportblech zu weichen habe, der Klage stattgeben wollte. Nach längerer Be- schlusse ihrer legten Generalversammlung. Es b. Antwerpen liefern, hat also eine ratung wurde Termin zur Urteilsverkündung anberaumt. Der Streis- Wahlverein und daneben Lokalvereine, beeſteht bis jetzt ein mit durchschnittlich 7,70 M. f. 0. beide Formen jedoch wirklich bleibende Erportvergütung von 10 M. f. o. b. Antwerpen , Termin wurde dann aufgehoben, ein neuer anberaumt, auch dieser ohne Zusammenhang, so daß die Genossen wahlweise der einen oder um die sich sein Brutto- Einsatz von 112,80 auf 102,80 m. ermäßigt. wurde aufgehoben, wiederum ein neuer anberaumt. So der anderen Organisation angehören. Jetzt ist beschlossen worden, Der Konkurrent in Antwerpen zahlt für den Einsatz aus demselben ging es, ohne Verhandlung, wiederholt. Schließlich daß jeder Genosse gleichzeitig Mitglied des Kreisvereins und des deutschen Material von demselben deutschen Stahlwerks- Verbande wurde Termin auf den 4. Februar 1904 anberaumt. Wes- Lokalvereins seines Wohnortes sein muß. Es wird nur ein einheit 72+1,2 Tonnen brutto 86,80 M. halb? Hatte inzwischen ein Vertreter des Ministers licher Beitrag erhoben und davon erhält der Kreisverein ein Drittel mit dem Gericht konferiert und dieses sich außer stande erklärt, die und zwei Drittel bleiben dem Lokalverein. Viehbestand Großbritanniens . In England hat bekanntlich in Klage abzuweisen". Fast scheint es so. Der Oberpräsident erklärte den letzten drei Jahrzehnten unter dem Einfluß der überseeischen sich nämlich zwischendurch bereit, die Kosten des Prozesses zu tragen. und russischen Getreidekonkurrenz der Anbau von Korn, besonders Die Kaffe, befragt, ob sie diesen Vorschlag annehme, mußte ihn bon Weizen, beträchtlich abgenommen. Doch ist dadurch der Gesamtablehnen, da ihr an der Entscheidung der Streitfrage lag. anbau nicht beeinträchtigt worden, er hat sich nur vielfach anderen Daraufhin zog der Oberpräsident( auf ministerielle Fruchtarten zugewandt. Außerdem aber hat die Viehhaltung enorm Der Schwindel der Lotteriebanken. Weisung?) seine angegriffene Verfügung zurüd zugenommen. Auch im Jahre 1903 hat sich der Viehstand wieder und übernahm die kosten des Rechtsstreites. Trotz von auswärtigen„ Banken" mit schönen Titeln begründeten so- der Agricultural Returns" hat in Großbritannien im letzten Jahre Mehrfach schon haben wir unsere Leser davor gewarnt, den beträchtlich vermehrt. Nach dem soeben erschienenen neuesten Band lebhafter Remonstration erklärte nunmehr das Ober- Verwaltungsgericht, entgegen seiner in Polizeisachen betätigten Rechtsprechung, die genannten Losgesellschaften beizutreten; aber immer wieder er die Zahl der Pferde um 23 082, des Rindvichs um 157 541, der gericht, entgegen seiner in Polizeisachen betätigten Rechtsprechung, die sehen wir aus uns zugesandten Briefen, daß, verlockt durch die Schweine um 175 083 zugenommen. Dagegen ist die Zahl der Schafe Selage sei gegenstandslos geworden, es könne nicht mehr entscheiden. schönen Verheißungen der von solchen Banken und ihren Agenten wiederum zurückgegangen, und zwar um 436 237 Stück. Die Kasse empfindet dies Verfahren als schwere Rechtsverweigerung, massenhaft ins Publikum geschleuderten Prospekte, arme Arbeiter die ohne Beispiel, aber auch ohne Möglichkeit einer Abhülfe dasteht und Kleinhandwerker den Schwindlern auf den Leim gehen und fich melden, ist die dortige Vereinsbant, die sich seit langer Zeit in Straßburger Vereinsbank. Wie die Straßburger Blätter Nunmehr wandte sich der Vorstand unter dem 30. Juli 1904 von ihnen um ihr schwerverdientes Geld prellen lassen. In vielen Zahlungsschwierigkeiten befand, gestern gerichtlich geschlossen worden. an den Handelsminister mit dem Antrag: da durch das Zurüd Fällen sind die Banken, welche die Losgesellschaften gründen und Ihre Bücher wurden beschlagnahmt und der Direktor Stempel sowie ziehen der oberpräsidialen Verfügung anerkannt sei, daß die diesen angeblich die in den Prospekten genannten Serienlose liefern das Vorstandsmitglied Alfred Meyer verhaftet. Elettrizitätsgesellschaft noch Mitglied der Neuen Maschinenbauer- Kranken- wollen, gar nicht im Besitz der betreffenden Papiere; soweit sie aber taffe ist, die Fabril- Krankenkasse der A. E.-G. aufzulösen und die auf tatsächlich jene Lose besiken, werden diese bei der Berechnung für die Firma S. Taussig, deren Mitchef er ift, 700 000 Stronen Anordnung des Oberpräsidenten der Neuen Maschinenbauer- Kranken- einem den Kurswert um das Mehrfache übersteigenden Preis in für die Firma S. Taussig, deren Mitchef er ist, 700 000 Stronen Der Defraudant Otto Taussig , der, wie wir kürzlich berichteten, taffe für die A. E.-G. fortgenommenen 268 000 M. zurückzuzahlen. Ansatz gebracht. Die Hauptsache ist, daß der Arbeiter, nachdem er einkassiert und damit die Flucht ergriffen hatte, ist auf den Die Antwort des Ministers steht noch aus. Inzwischen seinen Beitritt zu der gegründeten Losgesellschaft erklärt und die Kanarischen Inseln gestern verhaftet worden. erhalten die Mitglieder der Fabril- Krankenkasse der A. E.-G. trotz Bedingungen unterschrieben hat, allmonatlich seine vier, fünf oder höherer Beiträge niedrigere Leistungen als die Mitglieder der Neuen sechs Mark einzahlt. Stockt er mit der Zahlung, wird er sofort Maschinenbauer- Krankenkasse. unter Hinweis auf das von ihm unterschriebene Formular mit allerlei Drohungen zum Weiterzahlen ermahnt, und leider läßt Am 9. Mai 1901 nahm an auf Anordnung des Magistrats- er sich meist einschüchtern und zahlt weiter. Früher waren es meist Das Gewerkschaftskartell kein Berein. tommiffars zwei Magistratsbeamte der Kasse 268 000 M. Budapest und Kopenhagen , welche von den Lotteriebanten zu ihrem fort und übergab fie der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft. Sib auserforen wurden, in letzter Zeit scheint jedoch Amsterdam Gewerkschaftstartellen erwachsen waren, hat vor einiger Zeit die Infolge polizeilicher und gerichtlicher Scherereien, die mehreren Borher hatte der jezt im Reichsamt des Innern als Hilfsarbeiter bevorzugt zu werden, und zwar ist es vornehmlich die Prämien Generalfommission ein Musterstatut für Kartelle ausarbeiten lassen, beschäftigte Affeffor Meyer vom Vorstand verlangt, seine Mitglieder Effettenbant, Aktiengesellschaft", die, teils direkt, sollten bei Vermeidung von Geldstrafen bis zu 100 m. eventuell teils durch ihre Agenten, in Deutschland immer wieder neue bas auch vom Kartell in Rottbus angenommen wurde. Trotzdem Hafftrafen bis zu zehn Tagen ihre Einwilligung in die leber Dumme zu finden sucht. Wie es mit dieser„ Bank" bestellt ist, zeigt fuhr die dortige Polizeibehörde fort, das Kartell als Verein zu tragung der 268 000 m. aus dem Vermögen der Kasse in das der folgende der Deutschen Wochenzeitung" in Amsterdam ent- behandeln, und als die Einreichung der Mitgliederliste und andere Betriebs- Krankenkasse der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft geben. nommene Schilderung: Formalitäten veriveigert wurden, folgten Strafmandate. Die PolizeiDie Vorstandsmitglieder lehnten ein solches Begehren ab, weil sie" Der alleinige Inhaber dieser Aktiengesellschaft( der Prämien- behörde schlug dabei einen Weg ein, der das Kartell der Klage vor zu Hütern, nicht zu Verlegern der Statuten und des Gefeßes sowie Effettenbank) ist der wegen Betruges schon oft vorbestrafte und aus den ordentlichen Gerichten beraubt und es auf das Verwaltungsder Interessen und des Vermögens der Kasse bestellt seien. Der Deutschland geflüchtete 2. K. F. Stroebel in Amsterdam , Oost- streitverfahren gedrängt hätte, jedenfalls weil nach früher gemachter Magistratskommissar ließ, wiewohl er inzwischen die 268 000 M. einde 19. Derselbe wird neuerdings wieder von Deutschland aus hatte abheben lassen, Ordnungsstrafen von je 100 m. gegen die wegen seiner von den Niederlanden begangenen Betrügereien steck- Erfahrung vom Kammergericht wiederum Freisprechung zu erBorstandsmitglieder beitreiben und Haftstrafen bis zu zehn Tagen brieflich verfolgt. Durch stets im Namen wechselnde Firmen in warten war. androhen. Ja gegen ein Vorstandsmitglied( Gries) ließ er geset mehreren Städten Hollands und anderen Ländern hat dieset Herr Das Kartell blieb aber standhaft, es bezahlte keine der in widrig die Strafe bollstreden. Erst durch Interpellation seine Schlingen so sicher gelegt, daß ihm immer noch tausende ins Zwischenräumen von einer Woche kommenden in der Höhe immer der sozialdemokratischen Stadtverordneten wurde erreicht, daß die Garn laufen. Tagaus, tagein neue Betrugsquellen erfinnend, hat steigenden Strafmandate, kam der immer wiederholten Aufforderung
II.
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Aus Industrie und Handel.
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zu
Gewerkschaftliches.