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flaffigen Menschen nicht das find, was das Bublikum von ihnen hält,

Der Vorsitzende hält dem Angeklagten eine Reihe stand fest, daß die Dresdner Bank mit ihrer Gefolgschaft in der mit diesem Aktienbesitz anfangen, der jetzt nach der Kapitalserhöhung bon Stellen bor, die doch darauf hindeuten, daß er Minorität bleiben und ihre Bemühung, die Verstaatlichungs- und nicht mal dazu ausreicht, daß sie einige ihrer Vertreter in den Auf­nicht einzelne Typen vorführen und einzelne Mißstände Kapitalserhöhungs- Frage nochmals zur Abstimmung zu bringen, sich sichtsrat zu senden vermag, wenn die Hibernia- Verwaltung nicht geißeln. fondern seine Angriffe im allgemeinen gegen die deutschen Offiziere richten und sie schmähen wollte. Der als ein mugloſes Experiment erweisen werde. Darüber scheint, wie will? Ganz abgesehen davon, welche mißliche Rolle die Regierung Angeklagte bestreitet dies ganz entschieden. Es handle fich hier die gestern veröffentlichte Erklärung der Dresdner Bank zeigt, diese damit der Deffentlichkeit gegenüber übernimmt, daß fie ja doch um einen Roman und es sei doch das Recht des sich selbst seit einigen Tagen völlig klar gewesen zu sein, denn sonst als Hauptaktionärin einer Aktiengesellschaft fungiert, auf Stünstlers, die Farben zu wählen, die er für seine Gebilde brauche. wäre die von ihr in alle Welt hinausgesandte Ankündigung, daß sie deren Beschlüsse sie feinen Einfluß hat. Dder beab Er gebe zu, daß er viel Schwarz gewählt habe, dies sei aber in in jedem Falle Protest gegen die Abstimmung einlegen werde, kaum sichtigt vielleicht die Regierung fich bor dem guter Absicht geschehen. Er habe nicht geglaubt, daß man in begreiflich. Hochmut einem Roman eine Beleidigung erblicken kann, denn es handle sich der rheinischen Gruben- und Hüttenmagnaten zu demütigen, ihre Weil ein solches Ergebnis der diesmaligen Versammlung von Verstaatlichungs- Offerte zu erhöhen und die Versicherung abzugeben, doch um erfundene Personen und Handlungen. Der Vorsigende hält ihm vor, daß er in seinem Roman die anwesenden Großattionäre beherrschte, wenig zu merken. Langsam selbst in der schofelsten Weise bloßstellen. Aber was dann? Man vornherein feststand, war von der Aufregung, die am 27. August daß sie an weitere Verstaatlichungen nicht denkt? Das hieße, fich doch einen Nepräsentanten des gebildeten Bürgertums in einen grellen Gegensatz gestellt habe zu den adeligen Offizieren, die als und fast pedantisch vollzog sich die Erledigung der Geschäfte, durch braucht nur diese Fragen aufzuwerfen, um sofort zu erkennen, in die Repräsentanten des schrecklichsten Banauentums gegeißelt werden. keinerlei turbulente Szenen unterbrochen. welche Patsche die Ungeschicklichkeit der langen Erzellenz aus Brad­Der Angeklagte erwidert, er habe zeigen wollen, daß erſt­nationalliberalen Lager, und nun erweist dieser sich als ein solches und die adeligen Offiziere ihren Dienst nicht besser verrichten, als die Um 11 Uhr beginnt die Generalversammlung. Vertreten find Licht vor dem Herrn! bürgerlichen. 58 709 000 m. Aftien, darunter die Dresdner Bank mit 27 430 800 Der Vorsitzende weist ferner darauf hin, daß die Offiziere Mark. Abgeordneter v. Eynern übernimmt den Vorsiz in Ver- Schalte- Rote Erde fann ala gesichert gelten. Die Generalversamm Das Zustandekommen des neuen Montantrusts Gelsenkirchen­doch als unehrenhafte Schuldenmacher ganz im tretung des abwesenden ersten Vorsigenden des Aufsichtsrats; lung des Aachener Hütten- Aktienvereins Rote Erde genehmigte eben allgeminen hingestellt werden, die in sittlicher Beziehung sehr lag seien, die sich ihre Gesundheit ruinieren und dann die erste beste Geheimer Justizrat Winterfeld wird zum zweiten Vorsitzenden ge- falls gestern einstimmig die von der Verwaltung beantragte reiche Dame heiraten, die bewußt gröbliche Pflichtwidrigkeiten be- wählt. Ermächtigung des Vorstandes zum Abschluß eines Gemeinschafts­gehen 2c. 2c. Der Angeklagte betont wiederholt, daß es sich Punkt 1 der Tagesordnung lautet: Nochmalige Beratung über vertrages mit der Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft und ja um einen Roman handle und nicht um eine Anklage, sondern den Vorschlag der königlich preußischen Staatsregierung betreffs Ab- der Aktiengesellschaft Schalter Gruben- und Hüttenverein zu Gelsen um eine Warnung, wohin es fommen könne. tretung des Unternehmens an den Staat und Beschlußfassung hier- firchen. Ebenso wurde der für den Fall des Zustandekommens dieſes Es wird sodann als Sachverständiger Frhr. Detlev v. Lilieneron über sowie eventuell über die Modalitäten der Auflösung der Ge- Gemeinschaftsvertrages nötigen Statutenänderung einstimmig zu protesta en seamen des ganzen deutschen Offizierkorps lege er fellſchaft. v. Eynern führt aus, die Verwaltung sei der Ansicht, gestimmt. Endlich wurden, gleichfalls für den Fall des Zustande­Protest gegen diesen Roman ein. Das sei überhaupt kein Roman, eine Abstimmung sei gegenstandslos, da die erste Offerte der Bergwerks- Aftiengesellschaft, Geh. Kommerzienrat Emil Kirdorf kommens des Gemeinschaftsvertrages mit der Gelsenkirchener sondern eine Anklage. Schon das Wort Erstklassische Menschen" sei cin ordinäres deutsches Wort der papierenen deutschen Sprache, es Staatsregierung bereits rechtsgültig abgelehnt sei und das Angebot Seleinelbe bei Gelsenkirchen , Geheimer Seehandlungsrat Mar Schüller sei hämisch und höhnisch. Er behaupte, daß ein solches des Staates sich nicht auf das infolge der Kapitalserhöhung um und Ministerialdirektor a. D. Wirtl. Geh. Ober- Regierungsrat Josef Garderegiment, wie es im Buche geschildert werde, gar nicht existieren 61 Millionen Mark erhöhte gegenwärtige Grundfapital beziehe. Höter, beide in Berlin , neu in den Aufsichtsrat gewählt. tönnte, wo ein bürgerlicher Offizier so behandelt werde wie der Rechtsanwalt Bondi- Dresden verliest namens der Dresdner Bank Leutnant Winkler in diesem Buche. In den Offiziertorps gabe es den von dieser angekündigten Protest, worin gegen die Abstimmung stelle der Berliner Börse sich geweigert, die neuen preußischen Schatz Breußische Schasanweisungen. Bekanntlich hatte die Zulassungs nur das Wort Kamerad". Den Blättern aller Barteien sei es auf der 6 Millionen Mark junger Aktien Verwahrung eingelegt wird, anweisungen zum Börsenhandel zuzulassen, weil die Seehandlung gefallen, wie gehässig das Buch geschrieben sei. Es sei geradezu un ebenso gegen die Beschlüsse, welche durch Mitstimmen dieser nicht genau die Summe der auszugebenden Anweisungen angeben erhört! Schon seit Dezennien würden in Wizblättern, den Fliegenden 61 Millionen Mark Attien zustande kommen. Blättern" usw. die Offiziere als retins und Idioten Es wird vor- wollte. Auf die Beschwerde der föniglichen Seehandlung hingestellt, der Roman stelle sie aber noch viel tiefer. Es geschlagen, Stimmzettel auszuschreiben. Der Vorsitzende erklärt vom 10. Oftober d. J. hat jetzt die Handelskammer zu werden davin nicht einzelne, sondern ein ganzer Typus in schauer- dies als untunlich, weil die Abstimmung geheim sei. Schließlich Berlin nach Kenntnisnahme des Resfripts des Ministers für licher und empörender Weise an den Pranger gestellt. Es handele wird der Antrag angenommen, die Abstimmungszettel dem Protokoll- Handel und Gewerbe vom 22. Oktober d. I. und unter Berück sich nicht um eine künstlerische Arbeit, sondern unt eine etteas flüchtig führer in Verwahrung zu geben. fichtigung des darin festgestellten Höchstbetrages der auf Grund der hergestellte Anklageschrift, die empörend sei. Geseze vom 26. April 1886, 20. April 1898 und 1. Juli 1902 aus­Staatsanwalt Liebe now hält die drei Angeklagten der Da aber der Antrag nun einmal gestellt ist, glaubt die Ver- zugebenden Preußischen Staats- Schuldverschreibungen in ihrer Sigung Teidigung der deutschen Offizierkorps im Sinne der§§ 185 und 156waltung ihn zur Abstimmung bringen zu müssen und beantragt vom 22. Oktober 1904 beschlossen: Die auf Grund der vorgedachten für schuldig. Der Kriegsminister v. Einem habe sich nicht erst hierzu, die Generalversammlung wolle beschließen, die Verstaat- Geseze ausgefertigten, vom 1. Oktober 1904 ab verzinslichen, durch die Sozialdemokraten zur Stellung des Strafentrages drängen lichungsofferte abzulehnen. Eine Diskussion findet nicht statt. Die spätestens am 1. Ditober 1908 zurückzahlbaren 2% Proz. Preußischen lassen, sondern schon am 20. Februar Schritte bei de: Staatsanwalt Abstimmung ergibt folgendes Resultat: Es stimmten nach Fest- Schazanweisungen bis zum Befrage von 248 317 000 M. zum Handel schaft getan in der Richtung, ob wegen Verächtlichmachung von Staats- fegung der Präsenzliste 58 696 000 M. an Aftien, vertreten durch und zur Notiz an der Berliner Börse zuzulassen. einrichtungen vorgegangen werden könnte. Daß es sich um eine 108 Anwesende, u. a. die Berliner Handelsgesellschaft mit 12 309 000 Dänemarks Margarine- Jndufirie. In Dänemark nimmt die Schmähschrift fondergleichen handle, habe jeder objektive Beurteiler, Mark, v. Bleichröder mit 12 276 000 W., die Deutsche Bank mit Margarineproduktion ebenso wie die Butterproduktion mit jedem habe die Presse aller Schattierungen anerkannt. Im Reichstage fei 3 386 000 m., Haniel mit 1895 000 M., Geheimrat v. Kruegel mit Jahre zu. Im Jahre 1903/04( d. h. vom 1. April 1903 bis 31. März man einig gewesen in der Verurteilung des Romans und feiner 1 236 000 M., Effener Kreditanstalt mit 54 500 M., andere hatten 1904) wurden 41 758 201 dänische Pfund Margarine hergestellt, vor Tendenz. Der Roman sei voller Verläumdung, wie kaum je ein zehn Jahren, in 1894/95 erst 15 504 938 Pfund. Die Produktion anderer Roman. Die adligen Offiziere ſollten getroffen werden, des- leine Beträge zu vertreten. Bei der Abstimmung ſtimmten sieben und der Verkauf von Margarine stehen in Dänemart.( feit 1889) halb sei der Rahmen des Romans der Garde entnommen. Die Stimmzettel mit 27 430 800 m. für die Verstaatlichung, 101 Stimm- unter Kontrolle der Regierung. Im Gegensatz zur Butter Gardeoffiziere werden geschildert als Gecken und Narren, die vor zettet mit 31 265 200 m. gegen die Verstaatlichung. bleibt fast die ganze Menge der Produktion zum Verbrauch Eitelkeit platten, in den Künsten der Verführung groß seien, die Zum Punkt 2 der Tagesordnung: Abänderung des ersten Sages im Lande. Margarine wird aus Dänemark deswegen nicht erportiert, Jagd nach reichen Erbinnen anstellen, hasardieren, aber gar kein des§ 16 des Gesellschaftsvertrages durch Erhöhung der zulässigen weil das Färben derselben gesetzlich verboten ist und im Auslande ernſtes Streben haben. Sie werden hingestellt als Mädchenjäger von Höchstzahl der Aufsichtsratsmitglieder und Feststellung dieser Höchst nach weißer( ungefärbter) Margarine keine Nachfrage vorhanden ist. fast brutaler Roheit, als lüderliche Menschen, verlumpte, sittlich tief stehende Schurken und nicht ein einziger einwandsfreier, tüchtiger zahl betont Dr. Gerte- Frankfurt a. M. den Standpunkt der Auch die aus dem Auslande nach Dänemark eingehende Margarine Vertreter des Offizierstandes trete in dem Roman auf. Das Bild Dresdner Bankgruppe, daß diese an der Beratung und Beschluß- Holland ) wurde in den letzten Jahren in einer Menge von etwa darf nicht gefärbt sein. Ausländische Margarine( hauptsächlich aus sei ein völliges Zerrbild, der Angeklagte male ganz schreckliche und faffung kein Interesse habe, da sie nach wie vor auf dem Stand- 5 Millionen Pfund jährlich eingeführt. Die Dänen schicken also ihre Schauderhafte Bilder von dem Leben in den Offizierkorps. Die Absicht punkt stehe, daß die jungen Aftien nicht stimmberechtigt seien. Sie gute Butter zum großen Teil nach England; site selbst aber esscu der Beleidigung gehe schon aus dent Titel hervor, mit welchem die ziehe deshalb auch diesen Punkt der Tagesordnung zurüd. Da vielfach Margarine. adligen Offiziere verhöhnt werden sollen. Hätte der Angeklagte Graf hiergegen ein Einspruch nicht erhoben wird, ist Punkt zwei er­Baudissin Mißständen abhelfen wollen, so hätte es dazu andere Wege ledigt und zugleich der damit in Verbindung stehende Punkt vier

richtet: die Einzelheiten der Verhandlung wird telegraphisch be- webe die Regierung geführt hat. Endlich einmal ein Miniſter aus dem

gegeben. Er als Angehöriger der Armee mußte wiſſen, daß ſeine der Tagesordnung: Für den Fall der Annahme des Antrages Letzte Nachrichten und Depefchen. Stritit auf unsere Offiziere nicht paßt und eine solche falsche Kritik ein vaterlandsgefährliches Unternehmen ist. Er sei schon gewarnt auf Abänderung des ersten Sages des§ 16 des Gesellschafts­Berlin, 22. Oktober. Nach einem heute über Sydney ein­worden, als er seinerzeit das Feuilleton Der Leutnantshund" ver- vertrages durch Erhöhung der zulässigen Höchstzahl der Aufsichtsrats- gegangenen amtlichen Telegramm des kaiserlichen Gouverneurs von öffentlichte. Damals habe ihm das Schleswigsche Offizierkorps deut mitglieder und Feststellung der Höchstzahl, Festsetzung der Zahl der Deutsch- Neu- Guinea ist die Verfolgung der bei dem Ueberfall der lich gezeigt, daß es sich beleidigt fühlt, und er und seine Familie feien neu zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats und Wahlen zum Missionsstationen in den Bainingbergen auf Reupommern beteiligt damals boykottiert worden, bis der Angeklagte Befferung gelobt habe. Aufsichtsrat mit der Maßgabe, daß die neu zu wählenden Mitglieder gewesenen Eingeborenen beendet. Die Schuldigen sind sämtlich be Er sowohl, als auch die Mitangeklagten feien zweifellos von der des Aufsichtsrats erst von der handelsgerichtlichen Eintragung des firaft, die Mörder hingerichtet. Abficht geleitet worden, gute Geschäfte zu machen und die Bilse- die Abänderung des§ 16 des Gesellschaftsvertrages betreffenden Be­Konjunktur auszumuzen. Auch die Mitangeklagten hätten sich der schlusses an zu amtieren haben." Zur Unterschlagung Jenners. Beleidigung schuldig gemacht, der Verkauf nach Wien nach der Wien , 22. Oktober. ( W. T. B.) Bis heute abend sind von dem hiesigen Beschlagnahme sei eine schwere Verhöhnung der staatlichen Zu Bumkt drei: Beschlußfassung über den von der Dresdner von Jenner beruntreuten Gelde 245 000 kronen aufgefunden Autorität. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Grafen Baudiffin Bank und Genossen gestellten Antrag auf Aufhebung sämtlicher in worden. 1500 Mark Geldstrafe, gegen die Mitangeklagten wegen der Be der Generalversammlung vom 27. August 1904 bezüglich der Leidigung je 750 M. Geldstrafe und wegen Bergehens gegen§ 28 Kapitalserhöhung Kompomißverhandlungen mit den Czechen. gefaßten Beschlüsse beantragt die Ver des Preßgefeßes je 250 M. Geldstrafe und Publikationsbefugnis für waltung, die Generalversammlung wolle beschließen: Der An- meldet: Im Hinblick auf die bevorstehende Reichsratstagung find Wien , 22. Oktober. ( W. T. B.) Die Neue Freie Presse" den Kriegsminister. wird in Anbetracht Verhandlungen mit den Czechen im Zuge, um eine wirtschaftliche In vorgerüdter Abendstunde wiesen die Verteidiger, Rechts- trag zu Punkt drei der Tagesordnung anwälte se a iz und Stein alle Anklagepunkte und Ausführungen des der inzwischen erfolgten Eintragung der Durchführung der Kapitals- Kompromißpolitik anzubahnen. Es handelt sich darum, die Not­Staatsanwalts zurück und führten in juristischer Beziehung aus, daß erhöhung in das Handelsregister für erledigt erachtet." Dazu erklärt standsvorlagen, das Budget und den Zolltarif aus der Obstruktion in keiner Weise der Angeklagte, der seit langer Zeit in Sachsen domi- Rechtsanwalt Dr. Springer- Berlin in Vertretung des Hauses auszuschalten. ziliert sei, gerade preußische Verhältnisse im Auge gehabt habe Bleichröder , daß sein Haus von der Ausgabe der 61/2 Millionen und der Kriegsminister zur Stellung des Strafantrages nicht Aftien für 3 250 000 M. Attien übernommen und eingezahlt habe, legitimiert sei. weshalb es einen gegen die Kapitalserhöhung gefaßten Beschluß nicht anerkennen könne.

Französische Deputiertenkammer. Paris , 22. Oktober. ( W. T. B.) Hubbard verlangt, daß die Regierung die Initiative bezüglich der Trennung von Kirche und Staat ergreife.

Die Beratung des Gerichtshofes war nur eine kurze. Der Gerichts­hof verkündete in späterer Abendstunde folgendes Urteil: Wegen Be­Geheimer Justizrat Winterfeld als zweiter Vor- Engerand, Nationalist, wünscht, daß vor einem Beschluß leidigung: den Angeklagten Grafen Bau diffin zu 300 M. Geldstrafe, sigender der Versammlung gibt die Erklärung zu diesem Punkte ab, über die Trennung eine allgemeine Voltsabstimmung über die Frage den Angeklagten Dr. Jante zu 200 Mart Geldstrafe, event. daß infolge der Eintragung der 6 Millionen Mark Attien eine veranstaltet werde. Ministerpräsident Combes erklärt, die jüngsten 30 bezw. 20 Tage Gefängnis. Der Gerichtshof hat ferner auf unbrauch Beschlußfassung gegenstandstos sei, da das Grundkapital eine Er- Borfälle mit den Bischöfen hätten die Unmöglichkeit dargetan, das Konkordats- Verhältnis aufrechtzuerhalten. Redner erinnert dann barmachung aller Exemplare des Buches, der Platten höhung erfahren habe. Diese Erhöhung laffe sich nur auf zwei an die Aufforderung des Vatikans an die Bischöfe von Laval und und Formen erkannt und dem Kriegsminister die Publikationsbefugnis Wegen aus der Welt schaffen, entweder durch Urteil in dem noch Dijon , trotz des Verbotes der Regierung sich nach llom zu begeben. zugesprochen. Frau Dr. Janke wurde von der Anklage der Be- schwebenden Prozesse oder durch eine Wiederherabsetzung des Der Vatikan habe deutlich seine Mißachtung vor dem Konkordat leidigung freigesprochen. Wegen Vergehens gegen§ 28 des Preß gegenwärtigen Grundkapitals. Nach kurzer Debatte wird zur Ab- und den Rechten Frankreichs bewiesen. Die Regierung habe den gesetzes wurden verurteilt die Angeklagten Dr. Jante und Frau ſtimmung über den oben erwähnten Antrag der Verwaltung ge- Vatikan zur Erfüllung seiner Berbindlichkeiten aufgefordert, und Jante zu je 200 M. Geldstrafe eb. zu je 20 Tagen Gefängnis. ­verlangt, daß die Briefe an die ebiden Bischöfe zurückgezogen Der Gerichtshof war der Ansicht, daß in dem Roman objektiv schritten. Beleidigungen der preußischen Offiziere im Sinne des§ 185 ent- Die Abstimmung über den Antrag der Verwaltung zu Pituft 3 würden. Da fie feine Genugtuung erhalten habe, habe sie den Die Abstimmung über den Antrag der Verwaltung zu Punkt 3 Botschafter beim Vatikan abberufen. Der Papst habe den Bischof halten seien; die Vorwürfe richten sich nicht nur gegen einzelne Ber - ergab: 7 Stimmzettel mit 27 430 800 Mart gegen den Antrag und von Laval gemaßregelt, weil dieser zunächst der Regierung fich fonen, sondern gegen die Armee als Ganzes. Der Roman sei ein 97 Stimmzettel mit 31 262 800 Mark für den Antrag der Ver- unterworfen und sich geweigert habe, das Uebergewicht der geistlichen Tendenzroman schlechter Tendenz. Der Gerichtshof hat aber waltung, womit Punkt 3 der Tagesordnung erledigt ist. Direktor Macht über die weltliche anzuerkennen. angenommen, daß Graf Baudissin nicht bloß ein niedriges Motiv Schuster Berlin erklärt in seinem und im Namen der Dresdner geleitet hat, nicht bloß das Interesse des Gelderwerbes und das Be­streben, eine gute Konjunktur auszunuzen, daß er vielmehr sein Buch in ernster Weise hat halten wollen, daß er sich aber bei seiner Abfassung zu sehr von seinen Stimmungen hat fortreißen lassen.

Bank, daß er für Punkt 3( den Antrag der Dresdner Bant auf neue Beschlußfassung) gestimmt haben würde, wenn er zur Beratung ge­tommen wäre. Damit wird die Versammlung, die einen ruhigen Verlauf nahm, beendet.

Wir werden in der nächsten Nummer auf diesen Prozeß und die Die Frage ist: was soll nun werden? Sicherlich wird, wie Aeußerungen des Angeklagten über die Absichten, welche die Sozial- schon ihr Protest beweist, die Dresdner Bank die Abstimmungen demokratie seinem Roman angeblich untergelegt habe, zurückkommen. gerichtlich anfechten, und es ist immerhin möglich, wenn auch gerade

Aus Induftrie und Handel.

Combes führt weiter aus: Der Bischof von Dijon wurde auch von der royalistischen Oppofition angegriffen. Keine Regierung hat eine Einmischung des päpstlichen Nuntius ertragen. Das Gin­machen, ist auch nötig, um ihn abzusetzen. Die Geistlichkeit hat vernehmen, das nötig ist, um einen Geistlichen zum Bischof zu durch ihre Angriffe die Geduld der republikanischen Partei er schöpft. Nachdem Redner dann auf die Kundgebungen bei der Schließung der Schulen und auf die Angriffe gegen den Präsidenten Loubet wegen seiner Romreise hingewiesen, fährt er fort: Die Trennung der Kirche vom Staat ist unvermeidlich geworden. Alle Gewalttaten, die den Vatikan zu bewegen suchen, ihr Uebergewicht aufgewendet. Diejenigen, welche ein neues Konkordat zu stande in weltlichen Dingen anzuerkennen, haben ihre Mühe vergeblich bringen wollen, würden dupiert werden und die Regierung schließlich

nicht wahrscheinlich, daß die Anmeldung der Kapitalserhöhung und demnach auch die Ausgabe der 6 Millionen Mark Attien Interimsscheine und deren Mitabstimmung in der gestrigen Der neueste Aft der Hibernia- Berstaatlichungs- Boffe. Generalversammlung vom Gericht als nicht den Anforderungen des Die gestern in Düsseldorf abgehaltene Generalversammlung der Handelsgefeßes entsprechend erachtet wird. Aber da voraussichtlich zur Ohnmacht verurteilen. Ich will die Freiheit der Kirche in einem Hibernia ist so verlaufen, wie vorauszusehen war: die Mehrheit die verlierende Partei sich bei der ersten Entscheidung nicht be- mit unseren übrigen Freiheiten vereinbarten maße. In Wirklichkeit der Stimmen hat gegen die Verstaatlichung entschieden und ist über ruhigen, sondern weiter prozessieren wird, so kann die Sache sehr ist der Papst derjenige, welcher die Trennung wollte; er will den den Antrag der Dresdner Bank, der die Aufhebung der in der langwierig werden. Wird nun bis zur endgültigen Entscheidung die Staat unterjochen, wie er die Kirche unterjocht hat. Man sprach Generalversammlung vom 27. August gefaßten Kapitalserhöhungs- Dresdner Bank die von ihr angekauften Aktien behalten oder gedenkt von einem Gang nach Canossa. Mag nach Canossa gehen wer will; Beschlüsse forderte, zur Tagesordnung übergegangen. Nachdem vom die Regierung, trotzdem ihr voraussichtlich die im Besitz der Dresdner was mich betrifft, so gestattet es mir weder mein Alter noch meine Geschmacksrichtung, mich dahin zu begeben.( Anhaltender lebhafter Amtsgericht Herne die von der letzten Generalversammlung der Bank befindlichen 27, Mill. Mark Aftien zur Erreichung ihres Zwedes Beifall.) Hibernia- Aktionäre beschlossene Kapitalserhöhung in das Register ein- gar nichts zu nügen vermögen, doch dieser die Laft abzunehmen und Nach weiterer Debatte wird schließlich mit 325 gegen 237 getragen worden war, und dadurch die 6% Millionen Mark vom Landtag eine Summe zu fordern, die sich auf mindestens Stimmen eine Tagesordnung angenommen, durch welche der Re neuen Aftien das Recht erlangt hatten, mit abzustimmen, 70 Millionen Mark stellen dürfte? Und was will die Regierung gierung das Vertrauen der Kammer ausgesprochen wird. Berantw. Redakt.: Paul Büttner , Berlin . Inferate verantw.( mit Ausnahme der Neue Welt" Beilage): Th.Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen n.Unterhaltungsbr