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Berlin und amgegend.

zu Verhandlungen geneigt

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Weiter wurde in der Diskussion ausgeführt, daß in dem Betriebe des Herrn Plathen noch am Sonnabend vor dent Beginn der Aussperrung neue Arbeiten auch an solche Arbeiter ausgegeben worden seien, die noch nicht mit den alten Arbeiten fertig waren. Schneiden Sie nur ab, am Montag dürfen Sie es nicht mehr," sei den Arbeitern gesagt worden. Ein Arbeiter, der sonst immer in Lohn arbeitete, mußte 50 Nachtspinden auf einmal zuschneiden. Manche Arbeiter hätten zwei bis drei Akkorde gleich­zeitig bekommen. Man habe ihnen gesagt, bei einer etwaigen Nachfrage sollten sie sagen, das sei wegen des Streits der Polierer notwendig geworden. Schließlich müsse wohl die Kontrolle der Meister doch hinter diese Machenschaften gekommen sein, denn von den vielen vorgegebenen Arbeiten sei über Nacht ein Teil von den Plätzen der Arbeiter verschwunden und anderwärts unter­gebracht worden."

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Bersammlungen nur die zuverlässigsten, häufig nur die agitatorisch auch keine Pappe zugeschnitten, tein Stückchensu. Plathen), dem Vorsitzenden der Freien Vereinigung der Holz­tätigen Genossen, und zwar auf persönliche Einladung, zugelassen, Leder in die Finger bekommen, geschweige denn die industriellen nachgesagt worden, daß in seinem Betriebe die daher auch berufen sind, die Meinungen und die Gefühle weiterer mancherlei Arbeiten, die ein Buchbindergehülfe tönnen muß. noch unmittelbar vor dem Infrafttreten des Arbeiterkreise zum Ausdruck zu bringen. Als der Obermeister Papajewski nun den einen der Prüflinge Aussperrungsbeschlusses neue Akkorde vergeben fragte: Was wäre aus Ihnen denn geworden, wenn Sie nicht in worden seien, bevor die alten fertiggestellt waren. Diese Behauptung wurde auch in einer am 9. Oktober abgehaltenen Vertrauensmänner­Aus Induftrie und Handel. der Fachschule noch etwas gelernt hätten?" Da stürzten dem jungen Versammlung des Holzarbeiter- Verbandes mit Tatsachen belegt. Menschen die Tränen aus den Augen statt aller Antwort. Es tam ueber diesen Teil der Versammlung berichteten wir im Vorwärts" Verstaatlichung des Kohlenbergbaues . In der am Sonnabend ihm zum Bewußtsein, wofür er einige seiner besten Jugendjahre am 10. Oktober: abgehaltenen Generalversammlung des Bundes der Industriellen hat geopfert. sich der Generalsekretär Dr. Wendlandt für eine Verstaatlichung des Gestern nun wurde das Resultat dieser Prüfung durch die Kohlenbergbaues ausgesprochen. Da diese Auslassung jedenfalls mit Buchbinder- Zeitung" auch den übrigen Lehrlingen bekannt. Das­Wissen und Zustimmung des Vorstandes erfolgt ist, beansprucht sie selbe wirkte auf die jungen Leute derart, daß sie ihre Lehr"- ein gewisses Interesse, wenn auch der politische Einfluß des Bundes Werkstatt verließen. Die Firma wird nun vermutlich Schritte nicht entfernt an den des Zentralverbandes deutscher Industrieller heranreicht. Dr. Wendlandt erklärte, der Staat fordere mit der tun, um mit Hülfe der Behörden ihre Lehrlinge wieder zu erlangen. Verstaatlichung des Bergbaues nur ein altes Regal zurück. Jeden- Richtiger wäre es, wenn die Behörden dieser Muster- Lehranstalt die falls seien die Bergwerte keinesfalls mit anderem Privateigentum in weitere Ausbildung" von Lehrlingen untersagte! Parallele zu stellen. Sehr treffend sage Schmoller: Faktische Mono­pole werden am besten vom Staat verwaltet. Und auch Roscher, der im ganzen ein entschiedener Gegner der Verstaatlichung sei, lehne sie nicht ab, falls die jetzigen Unternehmer mehr und mehr Die Aussperrung in der Gelbmetall- Industrie. zur Syndizierung kommen. Unter Umständen sei sogar die Verstaat­Wie in der gestrigen Streifversammlung von Wiesenthal lichung als eine sehr gute Steuerreform zu bezeichnen. Man denke berichtet wurde, hat sich an dem Stande der Bewegung auch bis nur an die ungeahnten Einnahmen durch die Verstaatlichung der jetzt direkt noch nichts geändert. Indessen gewinne es doch den An­Eisenbahnen. Die Tantiemen, die heute in die Taschen der Aktionäre schein, als sei in den Reihen der Fabrikanten eine Strömung vorhaben die vorstehenden Ausführungen eines Versammlungsredners, Wie wir aus der neuesten Nummer der Fachzeitung" sehen, flöfsen, könnten zu einer unabsehbaren Einnahme für den Staat handen, die werden, ohne daß dem Steuerzahler irgend etwas abgenommen werde. die wir nur referierend wiedergaben, Herrn Plathen veranlaßt, Die Verstaatlichung des Kohlenbergbaues würde zu einer Entlastung wäre. durch die Vertrauenskommission der Arbeitgeber eine Untersuchung So hat ein namhafter Arbeitgeber unter der Hand durch vornehmen zu lassen, um" wie es in der Fachzeitung des Steuerzahlers führen. blicken lassen, daß doch endlich einmal eine gegenseitige Ver= heißt Kennt man die Zusammensetzung des Bundes der Industriellen ständigung stattfinden müsse, da die Sache auf die Dauer so doch Richtigkeit prüfen zu lassen. Das Ergebnis dieser Untersuchung ,, die Behauptungen des Vorwärts" auf ihre und seine Feindschaft gegen den Zentralverband deutscher Indu- nicht fortgehen könne. Wenn z. B. von den Streikenden eine hat nun, wie die Fachzeitung" schreibt, ergeben, daß die an­strieller, erscheint diese Stellungnahme begreiflich. Während im Kommission gewählt würde, die allerdings unter Ausschaltung geführten Behauptungen" des Vorwärts" Schwindel seien. Die Zentralverband die Interessen der Kohlengruben und Hüttenwerke der Streifführer Cohen und Wiesenthal mit der Fabrikanten Einzelheiten, welche die Fachzeitung" über die Ergebnisse der Rheinland- Westfalens dominieren, besteht der Bund meist aus mitt- Vereinigung in Verbindung träte, dann müsse sich schließlich Untersuchung" bringt, enthalten so viele Unwahrheiten und Ver­Teren und kleineren Werken der Fertigindustrien, die größtenteils auf doch ein Weg zur Verständigung finden lassen. Auf Grund drehungen, daß uns schon die Rücksicht auf den Raum unseres Mark) gestiegen. Sie erreichte im Jahre 1903/04 einen Wert von dieser Nachricht hat die Ortsverwaltung des Metallarbeiter- Blattes verbietet, auf alle diese Einzelheiten einzugehen. Wir bes zu sprechen sind. Sie sind der Meinung, daß, wenn die Kohlengruben Verbandes dem betreffenden Fabrikanten mitteilen lasjen, schränken uns deshalb auf eine Beleuchtung der allergröbsten verstaatlicht werden, der Staat sich bald gezwungen sehen würde, die daß gegen die Wahl einer derartig angedeuteten Kommission nichts unwahrheiten. Preise herabzusetzen. zu erinnern sei, vorausgesezt, daß auch von den Fabrikanten eine Obgleich wir die auf den Betrieb des Herrn Platen bezüglichen Ueber die Bautätigkeit im laufenden Jahre erhält man aus den ähnliche Kommission gewählt werde, die dann ebenfalls unter Aus- Angelegenheiten nur in einem Versammlungsbericht als zur Veröffentlichung gelangenden Arbeitslosenziffern der Arbeiter- schaltung der Herren Nasse, Heegewaldt und Lennhof unter einem Ausführungen eines Diskussionsredners wiedergegeben haben, spricht verbände des Baugewerbes die Auskunft, daß auch im August und die Nachricht einging, die Streifleitung möge sich wegen der eventuellen Die Untersuchung" soll auch ergeben haben, daß die von der unparteiischen Vorsitzenden die Verhandlungen führe. Als hierauf die Fachzeitung" fortwährend von Behauptungen des Vorwärts". September der Beschäftigungsgrad noch wesentlich günstiger war als 1903. Die Arbeitslosenzählungen des Zimmererverbandes er- Zusammensetzung der Kommission doch einmal an den General- Meisterkommission befragten Vertrauensleute von Zelder u. geben gerade für den September, daß für mehr Arbeiter Be- sekretär Nasse wenden, da dieser nun einmal Geschäftsführer der Plathen dem Vorwärts" selber die besprochenen schäftigung vorhanden war als in den beiden Vorjahren. Wenn die Arbeitgeber- Vereinigung sei, da glaubte die Streitleitung auch in Tatsachen mitgeteilt haben, daß diese Tatsachen aber gar Zimmerer im September noch so reichlich beschäftigt waren, so dieser Hinsicht den Unternehmern auf halbem Wege entgegenkommen nicht gegen Herrn Plathen sprächen; das Zuschneiden der vor­widerspricht dies keineswegs der Beobachtung, daß bei den Maurern zu sollen. Sie sehte auch hier die Sache über die gegebenen Arbeiten sei bereits am 6. und am 26. September be­vielfach eine Abnahme der Beschäftigungsgelegenheit eingetreten ist Personenfrage und wandte sich am Sonnabend telephonisch an werkstelligt worden, während die Aussperrung am 5. Oktober in oder, was das Gleiche heißt, daß die Zahl der neu in Angriff ge- Fabrikanten Rücksprache genommen hatte, gab er den Verbands- gaben der Vertrauensleute fürchterlich entſtellt, sozusagen Herrn Nasse. Nachdem dieser mit der Vertrauenskommission der Kraft trat usw. Der Vorwärts" habe die wahrheitsgemäßen An­nommenen Bauten abgenommen hat. Die monatlichen Arbeits- vertretern die Antwort, mit den Streitenden sei die Vertrauens- umgeschwindelt, und losenzählungen des Zimmererverbandes ergaben für die einzelnen als die Meisterkommission den Ver Monate feit April im Vergleich mit den Vorjahren folgende Re- Kommission stets zu Verhandlungen bereit. Da eine derartig allgemein trauensleuten die Auslassungen des ,, Vorwärts" vorlas, hätten fultate, die den Durchschnitt für das Reich darstellen. Es waren gehaltene Antwort die Streitleitung nicht befriedigen konnte, so die Vertrauensleute zunächst gar nicht glauben wollen, wurde die weitere Unterredung einstweilen abgebrochen. daß solch ein Schwindel im Vorwärts" stände. Als man den Zu dieser Angelegenheit bemerkte Wiesenthal: Wenn es den Vertrauensmännern aber den Vorwärts" zeigte, da so schreibt Fabrikanten ebenso wie den Streikenden um einen ehrenhaften die Fachzeitung" wörtlich ließen sie die Köpfe Frieden zu tun sei, dann müßten sie auch in eine paritätische Kom- hängen und konnten nur versichern, daß der mission willigen. Ein einseitig geschlossener Friede Vorwärts" ganz etwas anderes aus den Mit­sei nur ein fauler Friede, und darauf würden sich die teilungen gemacht habe, die sie ihm über Streifenden und Ausgesperrten nie einlassen, wie lange auch der mittelten". Streit dauern möge. Es könnte nur nach wie vor betont werden, daß sich die Metallarbeiter von vornherein auf eine längere Dauer nachten Frieden, dann gut; wenn nicht, dann auch gut. des Kampfes vollkommen eingerichtet hätten. Gäbe es vor Weih­Erst vor wenigen Tagen habe die Ortsverwaltung beschlossen, ( Beifall.) daß wenn bis zum 15. November die Aussperrung nicht beendet fei, dann die Ausgabe von Marken im Werte von 1, 2 und 3 M. zur Weihnachtsunterstützung der Streifenden und Ausgesperrten er­folgen solle, und es stehe zu erwarten, daß die Versammlung der Vertrauensmänner diesen Beschluß sanktionieren werde. Redner verlas alsdann folgenden Erguß der Arbeitgeber- Zeitung": Nach den Auslassungen der Arbeiterpresse sind die Streifenden noch guten Mutes und denken nicht an ein Nachgeben. Diese Nach richten stimmen aber nur, soweit sie sich auf die Führer beziehen, aber auch denen mag innerlich nicht so zumute sein, wie sie es in den Versammlungen hinstellen; die Streifenden selbst sind in der größten Mehrzahl durchaus nicht für die Fortführung des Kampfes, was bei einer geheimen Abstimmung unbedingt sich zeigen würde; lieber heute als morgen würden sie die Arbeit aufnehmen!"

arbeitslos im

April.

Mai

Juni

Juli Auguſt September

1900 1902 1903 1904 5,50 3,81 4,24 4,82 1,98 2,85 3,35 2,84 1,35 1,58 2,63 2,09 1,58 2,12 2,53 2,12 2,44 2,55 2,48 4,08 3,80 2,36

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Wenn demnach trotz der vorgerückten Jahreszeit die Bautätigkeit bisher noch immer rege war, so neigt sich doch die Saison ihrem Eude zu, da die Herbstbauten durchweg fertiggestellt sind, und Winterbauten bis jetzt noch nicht in Angriff genommen werden.

Neue Reichsbankanteile. Am 3. November werden 30 000 Stück neue Reichsbantanteile zu 1000 M. zur Zeichnung aufgelegt. Diese Begebung dient zur völligen Durchführung des Artikels 1 des Reichsgefehes vom 7. Juni 1899, durch den das Grundkapital der Reichsbank auf 180 Millionen Mark erhöht wird. Nachdem durch die im Jahre 1900 erfolgte Ausgabe von ebenfalls 30 000 Anteilen das Kapital bereits auf 150 Millionen Mark gebracht worden ist, folgt jetzt die weitere Erhöhung auf 180 Millionen Mart. Die Zeichnungsbedingungen sind im wesentlichen die gleichen wie im Jahre 1900, doch ist jetzt der Zeichnungsfurs, der damals 135 Prozent des Nennwertes betrug, auf 144 Proz. bestimmt worden. Der im Jahre 1900 geforderte Preis beruhte auf der Erivägung, daß nach der durch die Banknovelle von 1899 bestimmten neuen Verteilung des Reingewinnes der Reichsbank und im Hinblick auf den damals eingetretenen wirtschaftlichen Niedergang nur sehr mäßige Erträgnisse für die Anteilseigener zu erwarten ständen, einer An­ficht, der auch der damalige Rückgang des Börsenpreises der Reichs­bankanteile von 155 Proz. auf 139,25 Proz. entsprach. Die feit dem verflossenen vollen drei Geschäftsjahre haben indes im Durch schnitt eine Dividende von 5,97 Proz. erbracht, sodaß sich das von den Erwerbern der neuen Anteile angelegte Sapital mit annähernd 4% Proz. verzinst hat. Demgemäß ist auch der Börsenpreis wieder bis auf 158 Proz. und darüber gestiegen. Für die jetzt zur Begebung kommenden Anteile lassen sich ähnliche Ergebnisse erwarten. Denn wenn auch das am Reinerträgnis teilnehmende Kapital um 30 Millionen Mark erhöht wird, so fallen doch andererseits die in den letzten drei Jahren gemachten Rüdlagen zum Reservefonds fortan Der Fonds, der nach, Artikel 2, 2 des angeführten Gefeßes mindestens 60 Millionen Mark betragen soll, stellt sich nämlich nach dem Verwaltungsbericht der Reichsbank für 1903 bereits auf 51,6 Millionen Mark und wird durch das jetzt für die neuen Anteile fest­gesetzte Aufgeld noch über den gesetzlichen Betrag hinaus erhöht.

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So weit die Fachzeitung" und die Untersuchung" der Meister­Kommission. Untersuchen wir nunmehr, auf welcher Seite geschwindelt, gelogen, verdreht und entstellt worden ist.

der

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dem

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Als die Vertrauensleute von Zelder u. Plathen die Ergebnisse erstaunt darüber, daß die Fachzeitung" aus den Mit­Untersuchung" in der Fachzeitung" lasen, waren sie sehr teilungen der Vertrauensleute an die Meister­tommission gerade das Gegenteil von gemacht hat, was sie die Vertrauensleute leute von Zelder u. Plathen haben uns über ihre Vernehmung durch den Meistern gegenüber gesagt haben. Die Vertrauens­die Meisterkommission mitgeteilt, daß es ihnen gar nicht eingefallen ist, zu sagen, sie hätten dem Vorwärts" irgendwelche Mitteilungen gemacht. Das konnten sie auch nicht sagen, denn es ist ja nicht wahr. Sie haben den untersuchenden Meistern vielmehr wahrheits­gemäß mitgeteilt, daß die betreffenden Angaben in einer Werkstatt­Bersammlung und später in einer Vertrauensmänner- Versammlung Um nun der Deffentlichkeit zu zeigen, welche Meinung in den des Vorwärts" kamen. Es ist unwahr, daß die Vertrauens­des Holzarbeiter- Verbandes gemacht wurden und so in den Bericht Reihen der Streifenden und Ausgesperrten über die Bewegung männer von Zelder u. Plathen die Angaben im Vorwärts"-Bericht herrsche, und ob sie eventuell zur Aufgabe des Kampfes entsprechend verleugnet hätten. den von der Arbeitgeber- Zeitung" aufgestellten Behauptungen ausdrücklich betont, daß die betreffende Stelle Sie haben der Meisterkommission gegenüber gewillt sind, empfahl Redner, eine geheime Abstimmung unseres Berichtes der Wahrheit entspricht. Nur über folgende Resolution vorzunehmen, dergestalt, daß die Befürs in einem Puntte geben sie einen Irrtum zu: Es find nicht worter derselben mit Ja, die Gegner mit Nein stimmen möchten: 50, sondern nur 48 Nachtspinden unmittelbar vor der Aussperrung Die heutige Versammlung der streikenden und ausgesperrten einem sonst in Lohn beschäftigten Arbeiter in Afford angeboten Metallarbeiter nimmt Kenntnis von dem Stande des Streiks und worden. Dieser Arbeiter hat den Afford aber abgelehnt, weil er erklärt: Die Verhandlungen über Beendigung des Streiks und der Aus- sind die Vertrauensmänner bereit, erforderlichenfalls vor Gericht bei dem Preise nicht auf seinen Lohn gekommen wäre. Im übrigen sperrung können nur zwischen der Bertrauenskommission der Ver- durch Zeugeneid zu bekunden, daß am 29. und 30. September einigung Berliner Metallwaren- Fabrikanten einerseits und einer von sowie am 1. Ottober so viel neue Arbeiten zugeschnitten worden den Streifenden und Ausgesperrten andererseits gewählten Kommission sind, daß die Zuschneider die Arbeit gar nicht be unter dem Vorsitz eines Unparteiischen geführt werden." Diese Resolution wurde mit 1105 gegen 25 Stimmen an Afford in Lohn zuzuschneiden. Fast jeder Arbeiter von Zelder u. wältigen konnten und einem Tischler angeboten wurde, seinen genommen. Die nächste Streifversammlung findet am Mittwoch Plathen vormittag im Gewerkschaftshause statt. so behaupten die Vertrauensleute hat in jenen Tagen einen neuen Akkord bekommen, obgleich er mit seiner alten Arbeit noch nicht fertig war. Ja, sogar während der Die Ausfuhr landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte aus Eine Untersuchung" durch die Vertrauenskommiffion der Aussperrung ist einem Tischler noch eine neue Arbeit den Vereinigten Staaten von Amerika , die schon seit mehreren Jahren Tischlermeister. übergeben worden, für welche die nicht von dem Akkordtischler eine große Bedeutung erlangt hat, ist im leßten amerikanischen Rech - Nach allem, was bisher über die Aussperrung der Möbeltischler zu machende Vorarbeit allerdings schon vor der Aussperrung an­nungsjahr wieder um 1% Millionen Dollar( 1 Dollar gleich 4,20 bekannt geworden ist, kann als sicher angenommen werden, daß der gefangen war. Ein Tischler, der am 9. September einen Afford Mart) gestiegen. Sie erreichte im Jahre 1903/04 einen Wert von Pfeil, den die Tischlermeister auf die organisierten Arbeiter ab- von 9 Schränken bekommen hatte, erhielt am 1. Oktober noch 22 749 635 Dollar. Alle Arten landwirtschaftlicher Geräte gingen zuschießen dachten, gegen den Schüßen zurückgeprallt ist. An dem 10 Schränke dazu. Als Datum des zweiten Zuschnitts ist auf dem in gesteigerter Menge aus; hauptsächlich nahm aber die Ausfuhr Streit, mit dem die Arbeiter die grundlose Aussperrung be- Akkordzettel oder Zuschneidezettel der 9. September, der Tag des von Mäh- und Erntemaschinen zu. Von dem Gesamtausfuhrivert antworteten, ist bereits eine erheblich größere Zahl von Arbeitern ersten Zuschnitts angegeben. Es soll auch in den meisten Fällen famen auf sie allein über 11% Millionen Dollar. Am größten ist beteiligt, als die Meister ausgesperrt haben. Durch die Aussperrung so verfahren sein, daß für die kurz vor der Aussperrung zugeschnittenen die Ausfuhr solcher Maschinen und Geräte nach Argentinien , Ruß- wollten die Tischlermeister die Kaffe des Holzarbeiter- Verbandes der Arbeiten auf den Zetteln ein früheres Datum angegeben wurde. land und dem britischen Nordamerika . Dann folgen Frankreich , art schröpfen, daß jeder Widerstand der Organisation gebrochen werde. Auch die Behauptung erhalten die Vertrauensleute aufrecht, daß von Großbritannien und Australien . Deutschland hat nach der ameri- Nun sehen die Meister aber, daß sich der Holzarbeiter- Verband durch den vielen vorgegebenen Arbeiten am 4. Oftober ein Teil wieder tanischen Statistik nur für etwa Millionen Dollar erhalten. den Streit noch erheblich größere Geldausgaben auferlegt, als ihm von den Arbeitsplätzen der Tischler entfernt worden ist. Es trifft die Meister zugedacht hatten. So leicht, wie es sich die führenden auch nicht zu, daß der Streit der Polierer mit dem Vor­Tischlermeister vorstellten, ist der Holzarbeiter- Verband nicht unter- geben neuer Arbeiten in Verbindung steht, denn ein Tischler, der zukriegen. Das muß jezt auch den einsichtslosesten unter den eich ene Schränke anfertigt, womit die Polierer nichts Scharfmachern einleuchten. Die Fachzeitung" der Tischlermeister, zu tun haben, hat ebenfalls furz vor der Aussperrung einen die den Beruf hat, ihre Leser zum blindwütigen Kampf gegen neuen Afford eichener Schränke erhalten, ehe er mit dem alten fertig die Arbeiter aufzuheben, ist geradezu sprachlos angesichts des war. Bei der Untersuchung" erklärten die Vertrauensleute auf eine wuchtigen Gegenschlages, mit dem der Holzarbeiter- Verband den Anfrage der Meister- Kommission, sie seien der Ansicht, daß Herr Angriff der Meister beantwortet hat. In ihrer neuesten Nummer schreibt Plathen durch das Vorgeben neuer Arbeiten den Aussperrungs­die Fachzeitung", fie tönne nicht beurteilen, aus welchem Grunde beschluß umgehen wolle. Entgegen der sonstigen Gepflogen­der Holzarbeiter- Verband die Arbeitsniederlegung in den aus heit sind die kurz vor der Aussperrung vorgegebenen neuen Arbeiten die Aussperrung ruhig und ohne Gegenmaßnahmen zu treffen, über meinen die Vertrauensleute, könne Herr Plathen sich vielleicht darauf sperrenden Betrieben beschlossen habe, anstatt, wie es anfangs schien, durch die Werkführer an die Tischler ausgegeben worden. So, berufen, daß er von diesen Vorgängen nichts wisse und die Werkführer aus eigener Machtvollkommenheit gehandelt haben, um ihren Chef vor dem Schaden zu bewahren, der ihn treffen würde, wenn der Beschluß der Unternehmerorganisation, deren Vorsitzender Herr Plathen ist, ehrlich ausgeführt worden wäre.

Gewerkschaftliches.

Ein Lehrlings- Streit

sich ergehen zu lassen.

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ist in der Buchbinderei von Lüderik u. Bauer ausgebrochen. Die Firma hat 25 Lehrlinge. Jüngst machten vier von denselben ihr Gesellenstück. Die Firma selbst hatte denselben folgendes Lehr­zeugnis ausgestellt: Er ist mit allen in der Buchbinderei vorkommenden Arbeiten vertraut, hat sich zu unserer Zufriedenheit geführt und begleiten ihn auf seinem ferneren Lebenswege unsere besten Wünsche. Lüderitz u. Bauer." Nun, ob die Fachzeitung" den Grund, der die Arbeiterorgani­Bei der Prüfung der jungen Leute in der Fachschule der Buch- fation bei der gegenwärtigen Taktik leitet, fennt oder nicht, ist sehr binder- Innung traten nun die folgenden ungeheuerlichen Umstände gleichgültig. Die Hauptsache ist, daß der Gegenschlag wirft. Und zutage: er hat gewirkt. Das zeigt das krampfhafte Bemühen der Fach­Alle vier hatten einen Halbfranzband angefertigt, einfach, ohne zeitung", die Arbeiter ins Unrecht zu setzen und die Tischlermeister In der Fachzeitung" wird großes Gewicht darauf gelegt, daß Vergoldung, und sie hatten hierzu fünf Abende a vier Stunden zur für den weiteren Kampf scharf zu machen. das Datum des letzten Zuschnitte der 26. September gewesen Fertigstellung gebraucht. Bei der mündlichen Prüfung stellte es sich daß gerade die Führer der Meister die Aussperrung und 30. September sowie am 1. Oftober neue Arbeiten massenhaft Von Anfang an haben die Arbeiter durch Tatsachen bewiesen, sei. Die Arbeiter behaupten zwar, wie schon gesagt, daß am 29. auf Befragen des Prüfungsausschusses heraus, daß sie die An- nach Möglichkeit zu umgehen suchten, um sich selbst vergeben worden seien. Selbst wenn dies ein Irrtum wäre und fertigung eines Halbfranzbandes nur in der Fachschule vor den unangenehmen Folgen des Kampfes zu sichern, und daß es der 26. September wirklich der Tag des Massenzuschnitts gewesen gelernt haben! Reiner hat bei seinen Lehrmeistern" die Führer den Geführten überließen, für sie die Kastanien aus dem sein sollte, so kann das die Folgerungen, welche an die massenhafte jemals auch nur ein Buch geheftet oder beschnitten. Feuer zu holen. Insbesondere ist Herrn Plathen( Firma Zelder Vergebung neuer Arbeiten geknüpft werden, nicht entkräften, denn

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