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Wahlrechtsverschlechterung für Diäten. Wir besprachen die lebhaften Klagen des Zentrums über die Verweigerung der Reichs­tags- Diäten. Natürlich ist die Scharfmacherei sogleich auf dem Plane, die Forderung, die den geregelten Gang der Parlaments­arbeit herbeiführen soll, mit wahlrechtsfeindlichen Gegenforderungen zu beantworten. Die" Post" schreibt:

sprach, verharrte diese Mehrheit auf ihrer Ungesetzlichkeit. Der höchste preußische Verwaltungsgerichtshof mußte ein Machtwort sprechen. Das sind ein paar Ausschnitte aus der Praxis einer nicht demokratischen Kommunalverwaltung.-

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des Innern, zukünftiger Marssohn, früh gereift; Fräulein Ga wrichow, Chansonette, besitzt ein liebevolles Herz; Schusto w Student, zugleich Kontrollbeamter bei der Eisenbahn, großer Weiber­freund. Zeit der Handlung: Allerlegte Gegenwart; Drt: im ersten Im Reichstagswahlkreise Thorn- Briesen- Kulm ist eine Er= Aft in der Sommerwohnung der Chansonette in der Umgegend in verschiedenen Gerichts­sawahl zu erwarten. Wie die Gaz. Grudz." mitteilt, ist Abg. von Charkow  : im zweiten Aft rejski entschlossen, sein Mandat, da es doch seitens der Wahl­kanzleien. der Entscheidung niederzulegen. Brejski gewann den Kreis mit nur prüfungskommission für ungültig erklärt werden dürfte, noch vor Die Schürzung des Knotens ist leicht zu erraten. Der adelige 27 Stimmen Mehrheit über den deutsch  - konservativen Kandidaten. Sproß entbrennt in flammender Liebe zu der Bretterheldin. Die schtvärmt aber für Demokratie die Kunst bedarf ja der Frei­Ohne den Majestätsschutz durch Strafgeset glaubt man in heit und gibt dem Studenten den Vorzug. Große Er Roburg und Gotha   auctommen zu können. Wir lesen in der bitterung bei dem Fürsten  . Er ist sich aber der Rechte Deutschen Freien Presse": Eine in der Aera der Majestäts­der Pflichten Pflichten eines russischen Fürsten voll bewußt beleidigungsprozesse bemerkenswerte Erscheinung verdient hervor- und noblesse oblige! und so fährt er zu der Chansonette und prügelt gehoben zu werden. Während der nun mehr als vierjährigen Dauer der Regentschaft ist in den beiden Herzogtümern Koburg   und Gotha   die Dame seines Herzens so lange, bis sie schließlich nachgibt und nur ein Fall von Majestätsbeleidigung zur Anzeige gebracht und an ihren Galan einen Bettel sendet, er möge schleunigst in ihre zur gerichtlichen Bestrafung gelangt. Wegen einer in der Trunken- Wohnung kommen. Derartiges läßt sich bekanntlich ein ritterlicher heit verübten Beleidigung des Herzog- Regenten erfolgte eine Ver- Mann von einer Dame nicht zweimal sagen. Schustow eilt auch urteilung zu drei Monaten Gefängnis. Der Regent hat indessen dem Verteidiger eröffnen lassen, daß er den Verurteilten begnadigen zu der Angebeteten; statt aber in ihre Arme, gerät er unter die Fäuste von fünf Handfesten Burschen, die vom Fürsten   im Vors werde. zimmer, in Erwartung des verhaßten Rivalen, in Bereitschaft ge­halten werden. Es beginnt nun eine efelhafte Szene der körperlichen Büchtigung, bei der der vollste Ausschluß der Deffentlichkeit mehr als geboten ist. Als der Unglückliche, dem die Sinne schwanden, nach einiger Zeit in einem Nebenzimmer zu sich kommt, erscheint der Fürst, der, mit einer Nagajka und einem Schlagring versehen, vorhin die bestialische Exekution persönlich leitete, und läßt den Mißhandelten, unter Androhung weiterer Prügel, einen Revers unterzeichnen, worin er erklärte, nichts gegen den Fürsten   zu haben. Darauf wird er aus dem Hause geschleppt und außerhalb des Dorfes in hülflosem Zustande liegen gelaffen.

Wenn überhaupt, so ist die Gewährung von Diäten jedenfalls nicht ohne einen Ausgleich auf dem Gebiete des Wahlrechts selbst für diejenigen Wirkungen denkbar, um derentwillen die Reichs­verfassung die Diätenlosigkeit der Reichstags- Abgeordneten vor= sieht. Ein solcher Ausgleich läßt sich auch ohne Aenderung der verfassungsmäßigen Grundlagen des Reichswahlrechtes sehr wohl bieten. Die Einführung der permanenten Wählerli ste, die Bestimmungen, wonach die Ausübung des Wahlrechtes an eine festgesette Dauer des Wohnsizes am Wahlorte geknüpft wird, vielleicht auch die hinaufschiebung des Alters der Wahlfähigen wenigstens für diejenigen Wähler, welche der wirtschaftlichen Selbständigkeit ent behren, und anderes mehr würden voraussichtlich auch unter dem staatserhaltenden Gesichtspunkte einen vollgültigen Ausgleich für die Beseitigung der Diätenlosigkeit bieten tönnen. Gerade der Heißhunger des Zentrums nach Diäten würde die Möglichkeit bieten, die Zustimmung des Reichstages für einen solchen Aus­gleich auf dem Gebiete des Wahlrechtes zu gewinnen. Ob man auch um diesen Preis sich zu einem Verzicht auf die Diäten­losigkeit seitens der verbündeten Regierungen verstehen will, ist Wilhelmshaven  , 25. Oftober. Das Kriegsgericht der eine Frage für sich; jedenfalls aber enthält gerade das lebhafte zweiten Marine- Inspektion verhandelte heute wieder einmal in zwei Drängen des Zentrums nach Gewährung von Diäten die dringende Fällen wegen Achtungsverlegung und tätlichen Angriffs auf einen Mahnung, auf keinen Fall die Diätenlosigkeit der Reichs- Vorgesekten. Die Urteile, die hierbei gefällt wurden, sind so recht tags- Abgeordneten ohne ausreichenden Ausgleich auf geeignet, drastisch den Unterschied darzutun, der darin besteht, ob dem Gebiete des Wahlrechtes aufzugeben." ein Unteroffizier auf dem Kasernenhof einen wehrlosen Refruten schlägt und mißhandelt oder ob ein Untergebener, ein gemeiner Soldat, in der Trunkenheit sich gegen einen Vorgesetzten un­gehörig benimmt.

Im Reichstag haben mit der großen Majorität auch freikonser­bative Abgeordnete schlechthin für die Diäten gestimmt. Die" Post" aber vertritt in ihrer Aeußerung die Anschauung einer fleinen, aber hinter den Kulissen einflußreichen Clique. Das ist das deutsche Bürgerelend, daß die großen Reichstagsparteien ihrem berechtigsten und dringendsten Anspruch vor der Scharfmacherwühlerei entsagen müssen.

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Preußische Wahlrechtsanträge. Infolge eines Druckfehlers ist gestern die Beratung der preußischen Wahlrechtsanträge für den 26. November angesezt worden, es sollte 2. November heißen. Indeffen die Anträge werden, wie die Geschäftsordnungsdebatte am Schluß der Mittwochsizung des Abgeordnetenhauses ergab, auch am 2. November nicht verhandelt werden. Obwohl das Haus nicht weiß, was es mit feiner Zeit anfangen soll und deshalb in die Ferien geht Obstruktionsferien gegen den Kanal unter dem Vorwand emfiger Kommissionsberatung! hat man die Anträge nicht auf die Tages­ordnung der nächsten Sizung gefeßt. Man hat gar keine Eile, die Wahlrechtsfrage zu erörtern, auch wenn nur die Karikatur einer " Reform" in Frage kommt!

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Militärische Achtungsverletzung.

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Am 4. August d. J. traf in der Militär- Schwimmanstalt der Matrose Braun von der 4. Kompagnie der 2. Matrosen- Division mit dem sich in Zivil befindlichen Militärarzt Dr. Mann zu sammen. Braun glaubte, Dr. Mann sei ein Zivilist und klopfte ihn dieserhalb plump vertraulich auf die Badehose. Als sich nun Dr. Mann als militärischer Arzt zu erkennen gab, machte der Matrose die Dummheit, dem Vorgesetzten noch einige recht dumme Bemerkungen an den Kopf zu schleudern, er wurde dieser halb, obwohl man seinen angetrunkenen zu stand in Berücksichtigung 30g, zu 10 Monaten Ge­fängnis berurteilt. An demselben Abend hatte der Ober­matrose er 30 g von der 4. Kompagnie der 2. Matrosen- Division Herzog in start angeheitertem Zustande auf der Straße ein Rencontre mit Bivilisten, so daß ein kleiner Auflauf entstand. Der des Weges kommende Obermaat Brossat fragte den Obermatrosen nach seinem Namen, worauf er von dem erregten Manne die Antwort erhielt: Sie sind wohl verrückt." Er wurde als Arrestant er­flärt, ging auch eine kurze Strecke Weges mit, machte aber dann einen Selbstbefreiungsversuch, wobei er den Maaten ins Auge schlug und auch etwas würgte. Schließlich wurde er mit Hülfe hinzu­gekommener Maaten nach der Kaserne gebracht, wo er noch einen Feldwebel in achtungswidriger Weise anrempelte. Der angetrunkene Obermatrose muß nun sein Benehmen mit 2 Jahren 15 Tagen Gefängnis büßen.-

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Bis hierher könnte die Geschichte vielleicht auch irgendwo in Ostpreußen   oder Hinterpommern passieren, wo es an schneidigen Junkern bekanntlich nicht gebricht. Nun kommt aber der echt rnssische Schlußaft. Statt Gelegenheit zu bekommen, sich hinter den schwedischen Gardinen mit den Paragraphen über schwere Miß­handlung mit Vorbedacht, Nötigung usw. vertraut zu machen, erfreut sich der Folterheld bis zur Stunde der vollsten Straflosigkeit. Zwar reiste die Mutter des mißhandelten Schustow nach Petersburg  , um an höherer" Stelle Gerechtigkeit zu erlangen, es wurde ihr aber dort bedeutet, daß, wenn auch ein Verbot, einen Fürsten bei einer Dame auszustechen, in Rußland   gefeßlich noch nicht festgelegt sei, zieme es sich doch für einen titellofen Sterblichen nicht, in ähnlichem Falle mit einer, kraft ihrer Verbindungen hochmögenden Persönlich­feit, in Konflikt zu geraten. Sie wandte sich darauf klagend an die Charkower Staatsanwaltschaft, und es fand sich auch ein junger Untersuchungsrichter, der noch nicht Zeit genug hatte, um den Glauben an die russische Gerichtsbarkeit zu verlieren, und Er erhielt jedoch sich der Sache mit großem Eifer annahm. bon oben einen strengen Verweis, das gerichtliche bald Berfahren gegen Swiatopolt- Mirski ist endgültig eingestellt worden bon Charkow   das Fräulein Gawrichow, den Zankapfel in der Affäre, und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hat der Gouverneur ohne viel Federlesens ausgewiesen. Sie erhielt den Befehl, die Stadt binnen 24 Stunden zu verlassen.

Der Onkel des Helden, damals noch Generalgouverneur von Wilna   und nur Kandidat auf den nach Plehwe frei gewordenen Ministerposten, hat seifdem das neue Amt angetreten und sogar das Anbrechen einer neuen Gerechtigkeitsära für Rußland   verkündet. Bleibt also die einzige Hoffnung, daß er, dem Beispiel des antiken Brutus, der seinen leiblichen Sohn hinrichten ließ, folgend, nunmehr den Lümmel von seinem Neffen selbst an die Gerichte überliefern wird. Wir wollen abwarten. Schweden  .

Zerstörtes Wahlfartell. Sämtliche Ordnungsparteien" des Reichstags- Wahlfreises Sorau Forst hatten ein Wahlfartell ab­gefchloffen, das den Nationalliberalen das Reichstagsmandat zu­schanzte und daneben ein Landtagsmandat, während das zweite Landtagsmandat den Bündlern und Konservativen gesichert sein sollte. Inzwischen regt sich aber bei den Bündlern der Appetit nach mehr, und angesichts des Umstandes, daß die reichlich 60 sozialdemo­tratischen Wahlmänner feine Neigung verspüren werden, für die gerade in Forst in der schäbigsten Weise unter anderem als Ver- sammelter Mannschaft stand der Reservist Ernst Sachse   gestern vor Weil er kein Brot hatte. Wegen Achtungsverletzung vor ver­schlechterer des kommunalen Wahlrechts auftretenden National- bem Kriegsgericht der 2. Garde- Division. Der Angeklagte, welcher liberalen einzutreten, ſtellten die Bündler für die am Donnerstag in der 2. Kompagnie des 5. Garde- Regiments zu Fuß gedient hat, zu vollziehende Nachwahl an Stelle des verstorbenen National hatte im August eine längere Uebung mitzumachen. Am 28. Auguft liberalen v. Reimnig einen zweiten Bündler auf in der Person des hatte die Verwaltung nicht für genügen de Brotvorräte für die früheren Landrats v. Waderbarth. Darob Merger bei den nationalliberalen Kartellbrüdern, der Mannschaften Sorge getragen, und da an dem betreffenden Sonntag das Proviant- Amt geschlossen war, so mußte die Verteilung des zu hellem Born entfacht wurde, als die Bündler sich den Scherz fälligen Brotes unterbleiben. Als der Angeklagte, dessen Vorrat an erlaubten, fozialdemokratische Wahlmänner zur Stimmabgabe für Brot ausgegangen war und der nicht in der Lage war, sich solches Baderbarth zu animieren. Unser Forster Parteiblatt wies spazes- zu kaufen, am nächsten Morgen mit anderen Kameraden und Vor­halber scheinbar die Bündlerhoffnungen nicht zurück und so räſonnierte gefeßten beim Gewehrpuzen war, äußerte er einem der letzteren bie nationalliberale Provinzpreffe mit Einschluß der National- gegenüber:" Wie ist denn das, gibts denn heute noch kein Brot? liberalen Korrespondenz" acht Tage über die Schlechtigkeit der Welt. Ich habe ja schon zwei Tage teins bekommen. Schließlich aber fagten die Nationalliberalen sich: Bielleicht geht's 28 en na nanil Bibil feine Steuern zahlt, hat im Guten und so flatterten auch einzelnen sozialdemokratischen man doch nicht nötig, beim Militär Hunger zu Für die freie", aber antisozialistische Forschung. Der ver­Wahlmännern Zirkulare ins Haus, die um Stimmen für Herrn leiben. Als ich von Hause wegging, habe ich 6 M. zahlen müssen storbene Großhändler C. C. Söderström hat der schwedischen König- Guben, den bekannten Fahrplanmenschen und langjährigen und wenn ich wieder zurückkomme, muß ich wieder welche zahlen. Akademie der Wissenschaften 100 000 kronen zur Förderung der Verächter des Buchdruckertarifs, jezigen nationalliberalen Kandidaten, Ich bin doch nicht hergekommen, um bei den Preußen Hunger zu und" gesunden" Entwidelung der leiden!" Ein anderer Reservist antwortete dem Angeklagten be- national ökonomischen Wissenschaft vermacht, jedoch Allen Hoffnungen macht in letzter Stunde eine Erklärung der ruhigend:" Andere müssen auch Steuern zahlen und haben kein mit der Bedingung, daß die in letzter Zeit vielfach sozialdemokratischen Parteileitung ein Ende, die die Worte Heines Brot!" S. wurde wegen dieser Aeußerutigen wegen Achtungsver- hervortretende sozialistisch kommunistische Richtung" vom Abt und Rabbi   variiert. Die ehemaligen Kartellbrüder müssen legung vor versammelter Mannschaft vor ein Standgericht gestellt ihren Streit unter sich ausfechten und wahrscheinlich werden die und zu zwei Wochen strengen Arrest verurteilt. Gegen dieses Urteil Nationalliberalen den Siz verlieren. Bei der Reichstagswahl, wenn legten sowohl der Angeklagte als auch der Gerichtsherr Berufung bei es gegen den Umsturz geht, werden die feindlichen Brüder sich wieder dem Kriegsgericht der 2. Garde- Division ein. Das Kriegsgericht finden. verwarf gestern beide Berufungen und bedauerte in der Begründung, daß der Angeklagte für seine Unbedachtsamkeit durch das Gesetz bestraft werden müsse. Der Magen darf also knurren, aber nicht der Besitzer des rebellierenden Magens!

Betteln.

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Südwestafrika.

Die Leistungen antidemokratischer Selbstverwaltung". Auf dem famosen Frankfurter   Wohnungskongreß, auf dem man in so wilder Weise den Turmbau zu Babel   als angemessene Wohnung für unfere Sozialreformer" fortzusetzen bemüht war, verteidigte der Oberbürgermeister von Kottbus Werner die Selbstverwaltung, die aber nicht auf der Herrschaft der Massen beruhen dürfe. Die Märkische Voltsstimme" charakterisiert an der Kottbuser Berlin  , 26. Oktober. General v. Trotha meldet: Major von Gemeindeverwaltung eine solche Herrschaft der Massenaussperrung: Mühlenfels hat den Oberbefehl im Norden. Hauptmann Humbracht Herr Werner flagt zwar über die Aufsicht des Staates. Aber sperrt mit dem 1. Bataillon des 2. Regiments, der 7. Batterie, wir hegen begründeten Zweifel, daß die Klage empörtem Freiheits- 2 Maschinenkanonen und einem Maschinengewehr die Wasserstellen empfinden entspringt. Ist er doch selbst in seiner Verwaltung den am Epukirofluß von Otjimanangombe bis Randuwe, hält Sturmfeld Wünschen der preußischen Regierung gar bereitwillig entgegen- und Ombakaha besetzt, und hat Postierungen in Gware, Okatjekuri gekommen. Es sei erinnert an die Ausweisung des Arbeiter- Turn- und Okowarumende. Die 6. Kompagnie des 2. Regiments geht nach vereins aus der städtischen Turnhalle! Herr Werner brachte der Gobabis. Major von Estorff gelangte 30 Kilometer den Eiscbfluß abwärts. Gr fand zersprengte Hereros aller Regierung die Ausweisung auf dem Präsentierteller entgegen. Stämme an mehreren Wasserlöchern. Die Hereros Aber die Selbstverwaltung erscheint ihm dreimal heilig, wenn find ermattet und widerstandsunfähig. Weggeworfene Gewehre und die Staatsverwaltung auch nur schüchtern, wie beim Wohnungsgesez­Entwurf, einen Vorstoß macht, der die Interessen der kommunal- ehr viel verendetes Vieh wurden gefunden. Gefangene sagen über­politisch herrschenden Klassen bedroht. Es ist vielleicht an dem, wie einstimmend aus, Samuel size an einer Wasserstelle 4 Tage nord­schon gemuntelt wurde, daß die preußische Regierung östlich vom letzten von Major v. Estorff erreichten Wasserloch; er mit habe fast alles Vieh und die Hälfte seiner Leute verloren. Major Zwangsmaßregeln droht, falls Kottbus   nicht endlich ein v. Eftorff bleibt zunächst in der Gegend von Owinaua- Naua. Im Strantenhaus schafft, das wenigstens dem dringendsten Be­dürfnisse genügt. Für die Bewilligung der Baugelder

übrigen bleibt die Absperrung wie bisher.

Berlin  , 26. Oktober. Oberst Leutwein   meldet aus Rehoboth  zu einem Offizierstafino trat Herr Werner als Oberbürgermeister am 21. Oftober: Im Kampfe gegen aufständische Witbois gefallen: ein, das ganz unzulängliche Krankenhaus aber däucht ihm gut genug. Farmer, ehem. Reiter Otto Meinig, geboren 15. 6. 72 zu Dresden  , Herr Werner selbst spricht sich dahin aus, dazu sei kein Geld da. früher im Infanterie- Regiment Nr. 46. Der Rennberein erhält städtische Subvention! Das sind Nach telegraphischer Meldung des Gouvernements aus Windhuk  freilich Zustände, die eine sozialdemokratische Gemeindeverwaltung vom 25. Oftober beruht die Nachricht vom Tode des Bezirksamt nimmermehr bestehen läßt. Und eine solche Verwaltung würde auch manns von Burgsdorff, des Missionstechnikers Holzapfel und des ein ganz energisches Wort reden gegen die Polizeiverfolgungen der Farmers Hußfeld auf Meldung des Leutnants Freiherrn   von Arbeiterorganisationen, die unter der Aegide des Polizeivorstehers Malkan, der in Gibeon war. Nähere Nachrichten fehlen noch. Herrn Oberbürgermeister Werner geradezu zu einer Kottbuser Frau von Burgsdorff befindet sich in Gibeon in Sicherheit, Spezialität geworden sind. desgleichen in Tsumis die Frau des getöteten Farmers Friccius. Der früher als tot gemeldete Farmer Georg Bräuer befindet sich mit Frau und zwei Kindern in Rehoboth   in Sicherheit. Dagegen ist der Tod des Fräulein Bräuer amtlich bestätigt.

Ueber die sozialpolitische Einsicht des Herrn Werner sei nur das eine Zeugnis noch angeführt, das er selbst sich ausstellte, indem er erfolgreich für Ablehnung des Begehrens eintrat, städtische Druck sachen nur in tariftreuen Firmen herstellen zu lassen. Wo ist denn Die erfolgte Beerdigung des Gouvernements- Tierarztes Dr. Selbstverwaltung, wenn die ungeheure Mehrheit der Einwohnerschaft Albrecht, der Farmer Hermann, Meinig, Friccius und des Fräulein von Stottbus nicht die geringste Vertretung hat in den Gemeinde- Bräuer ist vom Distriktschef in Rehoboth   gemeldet. follegien? Zur hoffnungslosen Drittelminderheit verurteilt von vornherein das Dreiklassenwahlunrecht die Masse der Besitzlosen. Zu Hamburg  , 26. Oktober. Heute nachmittag um 4 Uhr ging der allem lleberfluß hat der Kottbuser Kommunalliberalismus noch eine Dampfer Gertrud Wörmann" mit 25 Offizieren, 375 Unteroffizieren besondere Barrikade aufgeworfen, indem er die Zulassung selbst zum und Mannschaften sowie 375 Pferden nach Südwestafrika ab. hoffnungslosen Scheinrecht der dritten Wählerklasse von der Ent­richtung einer besonderen Bürgerrechtsgebühr in Höhe von 10 M. abhängig macht.

Husland. Hinterasiatisches.

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nicht davon unterstüt werde.- Nach dieser Einschränkung, die der freien Wissenschaft von vornherein bestimmte Grenzen anwies, hätte man annehmen müssen, die Akademie werde das Vermächtnis des antisozialistischen Großhändlers zurückweisen. aber das Gegenteil ist leider der Fall; die Akademie hat, und, wie amtlich mitgeteilt wird, sogar einstimmig beschlossen, die 100 000 Sr. anzunehmen. Mit Recht nennt unser Bruderorgan Sozial- Demo­traten" das eine Prostituierung der Wissenschaft". Sogar ein so staatserhaltendes" Blatt wie das Svenska Dagblad" erkennt sowohl das prinzipiell unrichtige wie praktisch Zweckwidrige, in dieser Weise der wissenschaftlichen Forschung ihre Resultate vorzuschreiben und die Wissenschaftsmänner einzuladen, für die Darstellung bestimmter Ansichten Bezahlung zu nehmen."

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Rußland  .

Wieder ein Gewaltakt.

Es

Eine neue Heldentat der russischen Polizei- Organe melden aus Bialystok   die Lezten Nachrichten". Als am zweiten jüdischen Laubhüttenfest( 25. September) eine etwa 300 Köpfe zählende Schar jüdischer Arbeiter, nach einer im Freien abgehaltenen sozialistischen  Versammlung, nach der Stadt zurückkehrte, wurde sie in der Dunkel heit im Walde von einer starken Polizei- Abteilung plößlich über­fallen. Die Schuyleute haben sich vorher versteckt gehalten und waren alle in dunkler Kleidung, um nicht durch die blanken Teile der Uniform vorzeitig verraten zu werden. Auf den Befehl, zu halten, blieb die Arbeitermenge ruhig stehen, ohne etwas Arges außer den in diesen Fällen üblichen Verhaftungen zu ahnen. bergingen einige Augenblicke in Stillschweigen und auf einmal fiel eine Salve, ohne irgend welche vorherige Aufforderung seitens der Polizei, die wie auf Kommando ihre scharf geladenen Revolver auf die Menge abfeuerte. Herzzerreißende Schreie der in der Menge zahlreichen Frauen ertönten im Walde, es entstand ein panischer Schrecken, die Arbeiter flohen, die Polizisten hinterdrein, immerfort schießend und mit den Säbeln auf die Flüchtenden wütend einhauend. Die Zahl der Verwundeten soll sehr beträchtlich sein. Die meisten müssen aber ihre Verlegungen vers heimlichen, um nicht nachträglich wegen Teilnahme an der Versamm­lung verhaftet zu werden; von den drei, die man nach dem Spital brachte, hat einem eine Kugel die Schulter durchbohrt und zwei Mädchen sind von mehreren Kugeln getroffen und in der Brust­gegend verwundet worden. Besonders haben die Arbeiterinnen unter der hinterlistigen Attacke der ordnungsschüßenden Mörder ge­litten und charakteristisch ist dabei, daß fast bei allen Verwundeten die Kugeln durch den Rücken in den Körper eingedrungen sind ein Beweis, daß die Polizei an einer flüchtenden, wehrlosen Menge ihre Tapferkeit bekundete, ohne daß dies zur Erfüllung ihrer niederträchtigen Amtspflicht irgendwie notwendig gewesen wäre. 30 Teilnehmer der Versammlung, wovon 20 Frauen, sind bei der wilden Menschenjagd im Walde verhaftet worden.

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Es kann angesichts aller Umstände keinem Zweifel unterliegen, Als dennoch einmal, aller Schwierigkeiten ungeachtet, ein Sozial­daß das Blutbad sorgfältig von der Polizei vorbereitet war und demokrat in die Stichwahl tam und er gewählt gewesen wäre, weil Ein kleines aber nettes Histörchen, in dem die zarische Rechts- gehört zum Wilnaer Generalgouvernement, das bis vor kurzem von nur auf Befehl der höheren Obrigkeit erfolgen konnte. Bialystok  feinem Gegenkandidaten, einem Bahnpolizeibeamten, das passive Wahlrecht mangelte: da erklärte doch wider Gesetz und Recht die ordnung" alle Nichtvoreingenommenen in ganz vortrefflichem Glanze bem liberalen" Swiatopolt- Mirski verwaltet wurde. Die nicht auf dem Kottbuser Rathaus herrschende Mehrheit des Bahnpolizei  - erscheint, zugleich zur Beschämung der bösen Verleumder geeignet, minder liberale" Arbeitermezelei, die bereits unter der Minister­beamten Wahl für gültig, und obgleich die übergeordnete Instanz die Rußland   gar als eine Despotie hinstellen möchten. Agierende schaft des liberalen Mannes erfolgt ist, gibt nun allerdings einen ( der Bezirksausschuß) die Kassation des betreffenden Mandats aus- Personen: Fürst Swiatopolt Mirski, Neffe des Ministers respektablen Vorgeschmack dessen, was die russischen Arbeiter sich von