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und Kolporteure, in Berlin   sämtliche Parteispediteure und Beitungs speditionen   nehmen Bestellungen entgegen.

Der verlobte Garde- Offizier.

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Aus den Nachbarorten.

Der Parteitag wird Mittwoch, den 28. Dezember, vormittags 9 Uhr, eröffnet.

Die Aresse des Lokalkomitees, das den Delegierten Wohnungen zuweist, wird demnächst bekannt gegeben.

bureau mitzuteilen. Adresse: Die erfolgte Wahl von Delegierten ist baldigst dem Partei.

Diese allein

in

Die Schleifenfahrt, die der Menschenfreund zu Tode gehetzt glaubte, ist wieder aufgelebt. Eine Dame führt jetzt im Zirkus Schumann ein Kunststück aus, das alles bisher auf diesem Ge­biete Dagewesene übersteigt. Der Sprung in den Mond", wie die Der Roland von Berlin" weiß über ein sehr erbauliches Ent- sieht haarsträubend aus. Die Dame rast auf einem Motorrad vom bekannte Pariserin Helene Dutrieu   ihren neuesten Schlager nennt, mündigungsverfahren zu berichten, das der Großindustrielle Thyssen äußersten Ende der Zirkusdecke aus 40 Fuß Höhe in die Arena hin­in Mülheim an der Ruhr   gegen einen seiner Söhne eingeleitet hat. unter und fliegt dann durch die Luft auf eine kleine blaue Bühne, J. Auer, Berlin   SW. 47, reuzbergstraße 30. Thyssen beschäftigt 23 000 Arbeiter und soll ein jährliches Einkommen auf der der Mond dargestellt ist Ganz sicher schien dieser Todes- berufung darauf hin, daß die stärkste Partei in Preußen, die Sozial­Genossinnen! Der Parteivorstand weist in seiner Ein­von 12 Millionen Mark haben. Trotz dieser fabelhaften Reichtümer sprung das erste Mal nicht zu gehen, aber Fräulein Dutrien tam demokratie, im Landtage vertreten ist. Warum? Weil das Drei­huldigt der alte Herr insoweit demokratischen" Grundsägen, als er mit heiler Haut davon und ließ sich dann sanft an einem Fallschirm flassenwahlrecht, das in der Zeit der schlimmsten Reaktion dem von einer Verschwisterung mit Regierungskreisen nichts wissen will. in die Arena nieder. Wie wir über derartige Kunststücke denken, ist Wolfe aufgezwungen wurde, die Grundlage der preußischen Land­Anders sein Sohn August, der ohne Vorwissen des Vaters als bekannt. Aber sie finden ihr Publikum, und der rasende Beifall nach tagswahlen bildet. einziger Bürgerlicher in das Leibgarde- Husarenregiment zu Potsdam   dem Gelingen der Fahrt bewies, daß Zirkus Schumann die Sensation Wähler zu bloßem Stimmbieh und sichert ausschließlich den be= Es degradiert die ungeheure Mehrheit der eintrat und zum Schrecken seines Vaters Reserve Offizier hat, die er braucht. wurde. Um ferner den Widerstand des Vaters gegen Gründung eines fizenden Klassen die Vertreteung im Landtage Fideikommisses zu brechen, hat dann der Sohn, wie die erwähnte Zeit­schrift etwas unklar mitteilt, in der Köln.3tg" seine Verlobung mit einer dem Beginn des neuen Monats durch eine gymnastische Glanz schließen sie, die Interessen der arbeitenden Klaffen finden nur aus­Der Zirkus Busch wird sein reiches zirzensisches Programm mit führen dort das Wort und benutzen die Klinke der Gesetzgebung, um ihre Klasseninteressen zu fördern. Nur was diesen nüßt, be= nicht ganz einwandfreien Schauspielerin angezeigt. Darauf nummer bereichern. Die kaiserliche Riogoku- Truppe", deren Haupt nahmsweise insoweit Berücksichtigung, als dieselbe den herrschenden soll der Alte beschlossen haben, seinen Sohn mit Hülfe des Professors der in Japan   Hochgeschäßte Jongleur Hamamura iſt, ſezt sich ausnahmsweise Mendel entmündigen zu lassen. Unter dem Vorwande, die Fidei- acht Personen zusammen, deren jede sich vollendeter Künstlerschaft Klassen nicht schadet." tommiß- Angelegenheit endgültig erledigen zu wollen, lud er ihn zu rühmen darf. Von wunderbarer Schönheit sind die altjapanischen Preußen soll, wie die Presse und die tägliche Agitation, als Der Parteitag der Sozialdemokratie einem Diner ins Hotel de Rome, wo Professor Mendel den jungen Kostüme, in denen die Künstler sich zeigen; diese Garderobe, von öffentlicher Antläger der schmachvollen Zustände auftreten, welche die Mann ins Verhör nahm. Obgleich dieser den Braten roch und unter ersten Künstlern in Tokio   angefertigt, repräsentiert einen Wert von ungemilderte politische Geldsacksherrschaft schafft. Er soll die Protest das Lokal verließ. hatten die Unterhaltung bei Tisch und die ca. 10 000 Dollar. Gleich kostbar sind die Requisiten und die ge- Hauptfragen, die auf der Tagesordnung des preußischen Landtags Erzählungen des Vaters für den Professor genügt, um ein für ſamte Aufmachung. Das interessanteste an diesen Japanern aber ist stehen, einer entsprechenden Beurteilung und die Rückständigkeiten die Einleitung des gerichtlichen Entmündigungsverfahrens genügendes wohl die Tatsache, daß einige der Männer im verflossenen Sommer des preußischen Parlamentarismus einer einschneidenden Kritik Attest auszustellen. In dieser Gefahr erteilte der junge Thyssen als Soldaten des japanischen Heeres sich an den ersten Kämpfen dem Justizrat Kleinholz Generalvollmacht und begab sich in gegen die Russen beteiligten und infolge erlittener Verwundungen unterziehen." das Sanatorium des Kreisphysitus Dr. Leppmann, um von aus dem aktiven Dienst auszuscheiden genötigt waren. Einer von in Preußen ist für Euch von ebenso großer, ja man iſt faſt ver­Genofsinnen! Der einberufene Parteitag der Sozialdemokratie diesem Herrn und von dem Geheimen Nat Prof. Dr. Eulenburg diefen jugendlichen Kriegern namens Tofi büßte durch Amputation sucht zu sagen, von noch größerer Bedeutung als für die Genoſſen. seinen Geist es zustand beobachten zu lassen. Der Vater leider eine Hand ein. denunzierte den Jungen darauf wegen der Schauspielerin beim Des Rechtes beraubt, Vertreter in den Landtag zu entsenden und Regiment, und beim Verhör erklärte der Offizier auf dem Bezirks- 30. November, abends von 8-9 Uhr sein sechstes Konzert in der Männer dank des Dreiklassenwahlrechtes sind, ist den Frauen in Der Jerusalems   Kirchenchor( Dirigent M. Eschke), der am ihm selbst anzugehören, wie es auch die Massen der proletarischen Tommando, in Gegenwart eines. Stameraden, daß die Ber- Jerufalemskirche gibt, wird, mit dem gewaltigen fünfftimmigen Preußen obendrein noch das Vereins- und Versammlungsrecht in lobung nur fingiert gewesen sei und er sich jetzt in Be­handlung befinde. Dann beauftragte der water einen Arzt, den Choral von J. Eccard Eine feste Burg" beginnend. Chorgefänge einer Weise beschränkt, die ein Hohn auf Recht und Gerechtigkeit ist, Sohn unter Umständen mit Gewalt ins Sanatorium des von Richter, Mendelssohn, Möhring, Vierling und Becker zu Gehör die im schreienden Widerspruch steht zu den sozialen Verhältnissen Dr. Mendel einzuliefern. Richtig standen vor dem Hause zwei bringen. Die Herren D. Teichmann( Tenor), C. Niedel( Violoncello) unserer Tage und den Interessen und Pflichten, die aus denselben Aerzte und zwei Diener, und als August Thyssen   ihnen die Frage Diese Konzerte sind unentgeltlich. und R. Klose( Orgel) haben ihre Mitwirkung gütigst zugesichert. für das weibliche Geschlecht erwachsen. borlegte, ob sie vielleicht dächten, daß ein preußischer Offizier sich so Genossinnen! Es ist deshalb Eure Pflicht, das geringe ohne weiteres abführen lassen würde, meinten die dienstbaren Recht voll auszunußen, das Euch die reaktionäre Gesezgebung be Die ersten großen Konzerte des Berliner   Bolts- Chor" finden treffs Eurer Beteiligung am politischen Leben läßt. Beschäftigt Euch Geister des Herrn Prof. Mendel, daß sie auch Handschellen Montag, den 28. d. M. und Montag, den 5. Dezember unter Mitwirkung ungesäumt mit der Tagesordnung des bevorstehenden Parteitags mit hätten". Nun folgten die Beauftragten des alten Thyssen den des Neuen Tonkünstler- Orchesters" und hervorragender Solisten in und nehmt Stellung zu der Beschickung desselben. beiden Offizieren nach der Potsdamerstraße, verlangten von der der Berliner Welt", Hasenheide 108/114, statt.( Näheres siehe Juserat Oberin   die Auslieferung des angeblich Schwachsinnigen in heutiger Nummer.) Die Fragen, welche zur Verhandlung kommen sollen, greifen und zogen sich erst zurück, nachdem der Kreisphysikus Dr. Leppniann tief in das Leben. der Arbeiterinnen, der Arbeiterfrauen und der herbeigeholt worden war und das Ansimmen in der gebührenden Ihrigen ein. Wie groß ist nicht die Bedeutung der Wohnungs­Form zurück wies. Am 5. Juli d. J. stand Termin im Ent­frage für die proletarische Hausmutter, für die Lohnsflavin, die mündigungsverfahren an. Hierzu tam es jedoch nicht, da die in Schlafstelle" gehen oder in einem Tachkämmerchen hausen Urteile der Aerzte DDr. Eulenburg   und Leppmann für den Vater muß! Welch wesentliche Verschlechterung des ohnehin traurigen bernichtend lauteten. Dieser zog den Antrag auf Entmündigung Tagesordnung gibt der Stadtverordneten- Vorsteher bekannt, daß der warten, wenn der Entwurf zur Bestrafung kontraktbrüchiger Ar­Aus der Stadtverordneten- Versammlung. Vor Eintritt in die Loses hat nicht das Heer der Landarbeiterinnen zu er= dann am 3. Juli zurück, worauf der Sohn ihn bei der Staats- Stadtrat Hibner seine Stellung zum 1. Januar 1905 gefünbeiter Gefeßeskraft erlangt! Die drohende weitere Verpfaffung der anwaltschaft wegen Freiheitsberaubung denunzierte. digt hat; Gründe hierfür gibt derselbe nicht an. Dr. Jfenbiel lehnte jedoch das Einschreiten ab, da versuchte" Volksschule muß in Hinblick auf die Kinder den energischen Protest Freiheitsberaubung kein Delikt darstellt. Nunmehr strengte Justizrat Städtetag der Stadtverordneten Borsteher Schröder delegiert. Stadt- die Stimme gegen das preußische Wahlunrecht zu erheben und ihm die Seitens der Stadtverordneten wird zum Allgemeinen preußischen der sozialistischen   Frauen herausfordern. Und wer hat mehr Grund, Seleinholz im Namen seines Mandanten die Beleidigungs * lage gegen den alten Thyssen an und legte gegen den Beschluß der nächsten preußischen Städtetage einmal mit der Frage der stellen, als gerade die Proletarierinnen, sie, die als Glieder der aus­verordneter Jenne spricht hierbei den Wunsch aus, daß sich einer Forderung vollen Bürgerrechtes für alle Großjährigen entgegenzu­des Gerichtes, daß dem Privatbeklagten der Schutz des§ 193 zur übermäßigen Belastung der Städte durch die seitens des gebeuteten Klasse und als Angehörige des weiblichen Geschlechtes Seite stände, die sofortige Beschwerde ein. So steht die Angelegenheit heute. Sie liefert, wenn die Mit- möchte. Staates der städtischen Polizei zugewiesenen Aufgaben beschäftigen zwiefachen Truck, doppeltes Unrecht leiden. Der Entwurf eines Drtsstatuts für das Kaufmanns- Laut Bekanntmachung des Parteivorstandes sind die Delegierten teilungen der zitierten Zeitschrift zutreffen, zur Beurteilung der gericht wird einer Kommission zur Vorberatung überwiesen und zum Parteitage der Sozialdemokratie in Preußen in der gleichen Moral in der Finanzaristokratie als auch zur Beurteilung der bei in diese Kommission von sozialdemokratischer Seite die Genossen Weise zu wählen, wie dies zu den Parteitagen der deutschen   Sozial­Entwündigungsverfahren anwendbaren Praktiken einen gar er- tiger und Scholz gewählt. Eine furze Debatte ruft der Entwurf demokratie geschieht. Mögen die Genossinen überall in Preußen, wo baulichen Beitrag. Allein die fingierte Verlobung des Garde eines Gemeindebeschlusses über die Benutzung des städtischen Schlacht- die proletarische Frauenbewegung festen Fuß gefaßt hat, dafür Offiziers ist einen Groschen wert. hauses, die Freibant, die Fleisch beschau usw. Hervor, an welcher sorgen, daß dem Parteitage als Delegierte auch Frauen beiwohnen, sich von unserer Seite die Genossen Pieper, Scholz und die in treuer Pflichterfüllung die Arbeiten und Kämpfe der Sozial Rieger beteiligten. Der Entwurf, welcher angenommen wurde, demokratie teilen. Wo es angängig ist, sollten die Genossinen sich trifft einige Maßnahmen zum Schuße gegen die agrarische sofort mit den Genossen ihrer Wahlkreise über die Entsendung ge Verseuchung der Städte. So ist festgesetzt, daß das gewerbs- meinsamer Delegierten verständigen. Wo ein gemeinsames Vor­mäßige und nichtgewerbsmäßige Schlachten von Vieh in gehen ausgeschlossen ist, haben sie das statutengemäß gesicherte Recht Spandau   einzig und allein im städtischen Schlachthofe zu gefchehen auszunuzen, in öffentlichen Frauenversammlungen eingene Delegierte hat. Im übrigen ist ein sog. Bannkreis von 50 Stilometer festgejeßt, zu wählen. üb.r den hinaus die Einführung bezw. der Verkauf von Fleisch in Genossinnen! Das letzte Jahr hat an Eure Kräfte be= Spandau   nicht gestattet ist. Auswärts geschlachtetes und untersuchtes sonders große Anforderungen gestellt. Allein die erfreuliche Ent­Fleisch ist in den Verkaufsständen von dem im Spandauer   Schlacht wickelung der proletarischen Frauenbewegung verspricht, daß Ihr hause untersuchten Fleisch getrennt zu halten und auch besonders den Anforderungen gewachsen seid, welche die Beteiligung am Partei­fenntlich zu machen( durch Tafeln). Der Forst Etat wird als- tage der Sozialdemokratie in Preußen an Euch stellt. Die mit Arbeiter- Risiko. Durch einen Sturz vom Gerüst um das Leben dann debattelos auf 66 204,66 m. in Einnahme und 30 440 M. in beratende und mitbeschließende Stimme der sozialistischen   Frauen gekommen ist der 25 Jahre alte Arbeiter May Lange, der älteste Ausgabe festgestellt, ebenso der Straßenreinigungs- Etat darf nicht fehlen, wenn es gilt, im Parlament des werktätigen Sohn einer Arbeiterwitwe aus der Kronprinzenstr. 32 zu Friedrichs- auf 18 740,75 m. in Einnahme und 96 366 M. in Ausgabe. preußischen Voltes über das Unrecht und die Kulturwidrigkeit bes berg. Der junge Mann wurde vor acht Tagen auf dem Bauplatz Stadtverordnetenwahl in der dritten Abteilung. Der Magistrat preußischen Klassenstaates zu Gericht zu fizen und seiner Nichts der Kirche zu Lichtenberg   bewußtlos unten am Gerüst des fleinen hat die Erfazwahl eines Stadtverordneten der dritten Abteilung, an achtung und Vergewaltigung von Volkswohl und Volksrecht die Inter  Turmes liegend. gefunden. Er war herabgestürzt, ohne daß jemand Stelle des Genossen With. Müller, welcher sein Mandat auf Ver- essen und Forderungen der Ausgebeuteten entgegenzustellen. Die er­es gesehen hatte, und lautlos in die Tiefe gefallen. Im Stranken- anlassung der Generalversamlmung des sozialdemokratischen Arbeiter folgte Wahl weiblicher Delegierter ist der Unterzeichneten mitzuteilen. haus am Friedrichshain   starb er, ohne daß er über die Ursache vereins niedergelegt hat, zum Mittwoch, den 14. Dezember d. J., Mit fozialdmokratischem Gruß des Unfalls mehr vernommen werden konnte. Wahrscheinlich ist er in der Zeit von 10-1 und 5-7 Uhr, ausgeschrieben. Die Wahl Berlin  , 20 November 1904. fehl getreten. Durch einen Sturz von der Leiter ist Sonn- findet in drei Lokalen statt, und zwar für die Buchstaben A bis abend nachmittag der 58 Jahre alte Klempner Otto Weilandt aus bei Zömisch, Linden- Ufer 21, I bis N in der Palme", Ritterstr. 12, der Dranienburgerstraße verunglückt. In dem Hause Drontheimer- und bis 3 bei Ulrich, Havelstr. 20. straße 1b wollte das Gas nicht brennen. Weilandt sah daher die Es ist natürlich, daß unsere Parteigenossen alle ihre Kräfte daran Die Versammlung zur Vornahme der Wahl der Delegiertinnen Leitung nach. Als er auf der obersten Sprosse einer zehnsproffigen segen werden, dieses Mandat zu behaupten; dazu gehört aber, daß wird Dienstag, den 6. Dezember, stattfinden. Das nähere wird noch Leiter stand, wurde ihm durch ausströmendes Gas so schlecht, daß er sofort in eine fleißige und gründliche Agitation von Mund zu Mund bekannt gemacht werden. die Besinnung verlor und in die Tiefe stürzte. Er schlug sich ein eingetreten wird. An die Arbeit also! großes Loch in den Hinterkopf und wurde mit einem Lückschen Rettungs­wagen nach der nächsten Unfallstation und von dort in ein Kranken­haus gebracht.

es nicht den V

Zur Auffindung des Skeletts einer jugendlichen weiblichen Person bei Ausschachtungsarbeiten an der Jungfernheide, die vor etwa 10 bis 15 Jahren an der Fundstelle begraben sein mag, bringt die Allg. Fleischer- Zeitung" in Grinnerung, daß am 17. April 1893 die zehnjährige, aber für dieses Alter große Tochter des Schlächter­meisters Weber, Potsdamerstr. 70, verschwand. Alle Nachforschungen nach dem Verbleib des Kindes, das aus dem elterlichen Hause vor die Tür getreten und dann nicht mehr gesehen war, blieben ver­geblich. Vielleicht dient nach langer Zeit der Skelettfund in der Jungfernheide zur Aufhellung dieser mysteriösen Angelegenheit, die damals großes Aufsehen erregte.

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Spandau  .

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Ottilie Baader  , Berlin   S. 53, Blücherstraße 49, Hof II.

Gerichts- Zeitung.

Weltstädtisches aus Wilmersdorf  . Straßenpflasterungen im Besson to an trage von 3/2 Millionen Mark wird Wilmersdorf   in den nächsten Der Fall des Schuhmachers Röhl. Die vor einiger Zeit vertagte Eine weitverzweigte Falschmünzerbande treibt gegenwärtig ihr Jahren ausführen lassen. Es handelt sich hierbei sowohl um Neu- Verhandlung gegen den Schuhmacher Frizz Hermann Röhl aus gefährliches Handwerk und schädigt durch Inumlauffeßen ihrer Pflasterungen als auch um die Umänderung des bisherigen Stein- Rigdorf beschäftigte abermals die erste Straffammer des Land­Falsifikate die Geschäftsinhaber Berlins   und der Vororte. Durch pflasters in älteren Straßenzügen in Asphaltpflaster. Für das nächste gerichts II. Der Angeklagte hatte sich wegen versuchter Erpressung das gefährliche Treiben werden zumeist solche Geschäfte heimgesucht, Jahr wird eine halbe Million Mark für Pflasterungszwecke auf- fowie wegen Beleidigung des dritten Westpreußischen Infanterie­in denen junge Mädchen bedienen. So erschien gestern in einem gewendet werden. Regiments Nr. 129, des Feldwebels Menschel   und des Oberstabs­Nähmaschinengeschäft in der Bellealliancestraße 78 ein fremder Herr Bauunfall in Rixdorf. Ein schwerer Bauunfall ereignete fich arztes Hering zu verantworten. Im Jahre 1899 diente ein Sohn und bat die anwesende Verkäuferin, ihm doch ein Zwanzigmartstüd gestern nachmittag auf einem Neubau des Neuterplazes und der des Angeklagten in der 4. Kompagnie des genannten Regiments in umzuwechseln. Vorsichtig legte der Unbekannte das Geldstück auf den Nansenstraße in Rirdorf. Der Zimmermann Falte war im Begriff Bromberg  . Er war seines Zeichens Maler und wurde am 14. Juni Ladentisch, imd als es das junge Mädchen in die Hand nahm, fiel einen schweren Balken anzuheben, als plößlich das Brett, auf welchem 1899 mit dem Weißen einer Decke beschäftigt, stürzte dabei von einem ihm auf, daß die Münze ungewöhnlich leicht war. Die Verkäuferin er stand, brach und Falke mit dem Kopf gegen die Mauer stürzte, Spinde herab, erlitt einen Schädelbruch und verstarb. Bei dem warf das Goldstück auf den Tisch, wobei es einen blechernen Klang während der Balten auf seine Beine fiel." Ein hinzugerufener Arzt Begräbnis des Musketiers hatte sich das Regiment mit so zahlreichen von sich gab. Sie händigte dem Unbekannten das Falsifikat wieder leistete dem Verunglückten die erste Hülfe und ordnete deffen Ueber- Kranzspenden und sonstigen Beileids- Kundgebungen beteiligt, daß der ein, worauf sich dieser eiligst entfernte. Ebenso ist in mehreren Ge- führung nach dem städtischen Krankenhause an. Angeklagte sich veranlaßt sah, ein herzliches Dankschreiben an den schäften in Rigdorf der Versuch gemacht worden, auf gleiche Weise In der Mitteilung aus Pankow   über die in der Gemeinde- Oberst und Regimentskommandeur Braumüller zu richten. Bald nachgemachte Zwanzigmartstüde anzubringen. Die dortige Bolizei- vertretung erörterten Brattiken einiger Schlächtermeister ist eine Un- aber folgten Briefe anderen Inhalts. Der Angeklagte beanspruchte behörde hat sich daher veranlaßt gesehen, Ladeninhaber und Ver- Klarheit richtig zu stellen. Das minderwertige Fleisch wird nämlich zunächst 150 M. für seine Auslagen bei der Reise nach Bromberg  fäuferinnen auf das Zirkulieren der Falsifitate aufmerksam zu machen von den Schlächtermeistern ausgekocht und nicht in der Frei- und den Rücktransport der Leiche nach Berlin  . Als ihm das Regi­bank. Die Bedenklichkeit der Praktiken bleibt natürlich nach wie vor ment 60 M. schickte, folgten weitere Briefe, in welchen er den Rest forderte und Beschwerde darüber erhob, daß sein Sohn durch Schuld des Regiments zu Tode gekommen sei. Er behauptete, daß man dem Sohne bei der Arbeit, die eine reine Privatbeschäftigung ge= wesen sei, nicht die unbedingt notwendigen Vorsichtsmaßregeln habe angedeihen lassen und hielt es für unzulässig, daß der Oberstabs. arzt I. Klasse Hering ohne seine Einwilligung die Leiche geöffnet habe, angeblich unter dem falschen Vorgeben, daß der Verstorbene elternlos fei. Die Briefe wurden immer dringender und enthielten mehrfach den Hinweis auf den Kriegsminister, dem die ganze An­gelegenheit ev. unterbreitet werden würde, auf den Reichstag  , der sich damit beschäftigen sollte usw. In anderen Briefen wurde von dem Morde" an seinem Sohn gesprochen, mit Ausdrücken Spizbuben­gesellschaft, Mördergesellschaft" usw. operiert und die Forderung ausgesprochen, daß, wenn das Geld nicht bis zu einem bestimmten

und sie zu warnen.

Aus der Frauenbewegung.

Die Taschendiebe haben jetzt wieder ihre Saison". Ihr Geschäft bestehen. blüht mehr denn je, zum Glück nicht allzu lange. Den zehn Jungen, die kürzlich in der Großen Frankfurterstraße ertappt und fest­genommen wurden, sind noch mehr jugendliche Langfinger gefolgt. Sie traten auch in der Leipziger  - und Rosenthalerstraße auf. Gestern licferte die Achtsamkeit einer Dame in der Leipzigerstraße der An die Genofsinnen in Preußen. Kriminalpolizei zwei erwachsene internationale Spizbuben in die Genossinnen! Nach Beratung mit den Vertrauenspersonen Hände. Ein Ruſſe, der frühere Gürtler Pawlosost, und ein naturali- für Berlin   und Umgegend hat der Parteivorstand der deutschen  fierter Amerikaner mit dem deutschen   Namen Schmidt arbeiteten" Sozialdemokratie einen in einem Warenhause mit großem Geschick. Eine Frau aber merkte auf Mittwoch, den 28. bis Freitag, den 30. Dezember, nach Berlin  , doch, daß einer von ihnen ihr das Portemonnaie aus dem Muff Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15, einberufen. Als wegstibigte, und ließ beide festnehmen. Portemonnaies wurden bei vorläufige Tagesordnung für die Beratung wurde festgesetzt: ihnen nicht mehr gefunden, wohl aber ein größerer Geldbetrag. Beide bestreiten, gestohlen oder dabei geholfen zu haben, da aber die Zeugin bei ihrer Aussage bleibt, so wurden sie dem Staats­anwalt vorgeführt, zumal da sie Ausländer und schon bestraft sind und feine Wohnung haben.

1. Ter Wohnungsgesehentwurf. Berichterstatter des Angeklagten auf 2000 m. erhöht. Es wurde auch die Drohung H. Heimann.

2. Ter Gesebentwurf betreffend die Bestrafung Termin eingesandt würde, die ganze Angelegenheit an die Deffent­wegen wegen Annahme kontrattbrüchiger Arlichkeit gehen würde, und dieser letzte Hebel funktioniere gut!" beiter. Berichterstatter A. Stadthagen. Der Angeklagte berief sich u. a. auf einen ehemaligen Kompagnies Der Schulgesetentwurf beziehungsweise das Schul- kollegen des Sohnes, Hahn, der ihm gesagt haben sollte: Der Sohn gesezkompromiß der maßgebenden Parteien im Landtag. Be- sei nicht verunglüdt, sondern man habe ihn auf den Kopf geschlagen, richterstatter Dr. L. Arons. dadurch sei der Sohn zu Tode gekommen und nun solle die ganze Sache vertuscht werden. Zeuge Hahn bestritt dies und bezeugte, daß der Sohn tatsächlich vom Gerüst gefallen sei und dabei einen

Das übliche Eisenbahnopfer. Ein Unglücksfall ereignete sich vor- 3. gestern auf dem Bahnhof Grunewald. Dem dort beschäftigten Maschinenschlosser Hugo Schröder aus der Wilmersdorferstraße 48 wurde ein Bein abgefahren. Der Unglückliche wurde, nachdem ihm die erste Hülfe zuteil geworden, nach dem Krankenhaus gebracht.

4. Das Landtagswahlrecht. Berichterstatter G. Lede bour.