Nr. 284. 21. Jahrgang.
„ Staatsbürger- Zeitung"?
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An die Delegierten zum Parteitag der geringAntisemiten- d. h. die Bückler - Garde sieht man, wo die Gelder für die Inserate bleiben. Noch schlimmer
Sozialdemokratie Preußens.
103. Sigung. Freitag, den 2. Dezember 1904, nachmittags 1 hr.
Am Bundesratstische: Kommissare.
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Abg. Frohme( Soz.):
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und Leser„ Staatsbürger- Zeitung" erhalten 5 Proz. Rabatt." sieht es im Inseratenteil der„ Neuen Welt" aus. ( Heiterkeit.) In derselben Nummer: Hente Ausnahmetag!" Zu unserer Presse, dem Deutschen Blatt" oder den Deutschen llebrigens läßt sich doch, Herr Naab , gegen eine derartige Annonce Volksblättern" werden Sie solche Anzeigen nicht finden.( Ruf bei Das Berliner Lokalkomitee richtet an alle Delegierten die wirklich nichts machen. Weiter heißt es in der„ Staatsbürger- den Sozialdemokraten: Die erscheinen unter Ausschluß dringende Bitte, rechtzeitig ihre Anmeldung zu bewirken. Zeitung":" Nur eigene Fabrikation, 25 Proz. unter dem regulären der Deffentlichkeit!) Wenn es wahr wäre, daß bei uns Dem Wohnungsausschuß wäre es erwünscht, wenn die also auch bei den Antisemiten vorzüglich zu loden. Wert."( hört! hört! und Heiterkeit links.) Man versteht der Handwerker- und Bauernstand ihre Rolle ausgespielt hätten, so " Stoffe haben wir auch als Nation ausgespielt. Ein so moderner Mann Delegierten bei ihrer Anmeldung nähere Angaben über die bis zu 50 Proz. unter dem regulären Herstellungswert."( Große wie Werner Siemens hat mit Recht gesagt: Nicht die UnſelbſtändigArt der von ihnen gewünschten Logis machen wollten( un- Seiterfeit.) Mehr als 50 Broz. kann man doch wirklich nicht feit möglichst vieler in Großbetrieben eingesperrter Arbeiter, sondern gefährer Preis, ob ein Zimmer für sich allein gewünscht, ob verlangen. Selbst im redaktionellen Teil der Staatsbürger- Zeitung" eine möglichst große Zahl selbständiger Existenzen sei das letzte Ziel mehrere Delegierte in ein Hotel einquartiert sein wollen 2c.). finden sich Notizen, daß in diesen und jenen Geschäften gegen Vor- der menschlichen Entwickelung; möchte Gott geben, daß es so wäre. Soweit es irgend angängig, würden diese Wünsche dann Be- zeigung der Abonnementsquittung Prozente gewährt werden! Die( Bravo ! bei den Antisemiten.) rücksichtigung finden. sozialdemokratischen Zeitungen, deren Redaktionen natürlich auch nicht Das Lokalkomitee. jedes Inserat vorher auf seine Wahrhaftigkeit prüfen können, halten den redaktionellen Teil unter allen Umständen von dem Inseraten- Es ist im Reichstag über Mittelstandspolitik bereits fo viel gewesen getrennt. Uebrigens wird durch unlautere Reklame mehr als sprochen worden, daß es einen ernsthaften Politiker einigermaßen die Handwerker das Publikum geschädigt, und das einzige Mittel Ueberwindung fostet. immer wieder darauf zurückzukommen. Wenn dagegen ist, den Gegensatz zwischen Käufern und Verkäufern aufzu- aber die alte Legende, die Sozialdemokratie wolle den Ruin des heben, ist die Organisation des Konsums und der Stauffraft. Sie Mittelstandes, immer wieder aufgetischt wird, so müssen wir darauf ( nach rechts) kommen dabei aus dem Regen in die Traufe. antworten. Man sagt, der springende Bunkt für uns sei, daß uns der Im Interesse der Reellität müßten Sie Sie freilich die Ent- Mittelstand im Wege stehe. Eine größere Fälschung möchte ich widelung der Konsumvereine aufs freudigste begrüßen, denn fast sagen der Tatsachen ist kaum denkbar. Wer sich mit den in dem Augenblick, wo die Arbeiter sich Angestellte annehmen Bestrebungen und Kundgebungen der Sozialdemokratie beschäftigt zum Ankauf und Verkauf ist die teellität berbürgt, wie sie hat, muß ganz genau wissen, woran er mit uns ist. Es ist niemals nur durch Beamte verbürgt sein kann. einem Sozialdemokraten eingefallen, zu behaupten, was Herr Raab Ich sagte schon vorgestern, daß man sich mit dem Gedanken vorgestern hier als dem„ Hamburger Echo" entnommen anführte, Die Diskussion über die drei mit einander verbundenen Anträge befreunden könnte, attiven Beamten und Offizieren den Betrieb eines daß die Erhaltung des Mittelstandes nicht wünschenswert sei, weil Gröber( C.) betr. Ausverkaufswesen, Abzahlungsgeschäfte und warenhauses zu verbieten. Aber dadurch, daß auch das Verbot der sie den Fortschritt hemme. Ich fordere Herrn Raab auf, mir die Beamten- Warenhäuser, Rettich( t.) betr. Ausverkaufswesen und Gründung eines Warenhauses oder Konsumvereins durch sie gefordert Stelle zu zeigen, wo diese Worte stehen. Wir gehen lediglich von Dr. Pasig( natl.) betr. Abänderung des Gesetzes über den un- wird, sehen wir, daß die ganze Aktion auf das Verbot der Waren- der Tatsache aus, daß in der großen sozialen und wirtschaftlauteren Wettbewerb wird fortgesetzt. häuser und Konsumvereine überhaupt hinausläuft. Das fordert Herrlichen Entwicklung die Stände und Klussen mit bestimmten Erwerbs Präsident Graf Ballestrem teilt mit, daß Abg. Pasig( natl.) Nißler. Natürlich wird er dieses Ziel, das einen völligen Umsturz interessen verschwinden und andere Intereffen sich feinen Antrag, die drei Resolutionen einer Kommission zur Vor- unserer Gesetzgebung bedeutete, nicht erreichen. Wenn Sie wissen Geltung verschaffen, daß andere wirtschaftliche und soziale beratung zu überweisen, zurü dgezogen habe. wollen, wie die Warenhäuser sich entwickeln, gehen Sie hin Konstellationen entstehen. Wir konstatieren lediglich die TatAbg. Dr. Botthoff( fri. Vg.) kommt auf die vorgestrigen Auszu dem Neubau von Wertheim ! Wollen Sie den ganzen fache, daß der Mittelstand gegenüber der wirtschaftlichen führungen des Abg. Naab zurück, da der Abg. Müller- Meiningen , gewaltigen Riesenbau und die Riefenkraft wieder vernichten? Entwickelung, die bestimmt wird vom Kapitalismus, fich nicht halten gegen den sie sich richteten, heute nicht anwesend sein kann. Er Tiez ist in München auf alle Weise geschuhriegelt worden. tann. Es gibt gewiß einige ehrliche Leute, die bestrebt sind, dem stellt gegenüber dem Abg. Raab fest, daß die eine Form der General- Jezt hat er ein Warenhaus dicht vor dem Bahnhof errichtet, Mittelstande zu helfen wir glauben, fie geben sich Illusionen hin flausel im§ 5 des Gesetzes vom 27. Mai 1896 gestrichen worden um auch das letzte Bäuerlein abzufangen. Der kleine Mann ist aber es gibt auch nicht wenige Demagogen unter den Mittelstandsist nicht auf Antrag der Freifinnigen, sondern des antisemiti leider noch viel zu sehr auf den nächsten Kleinträmer angewiesen, politikern, die ganz genau wissen, daß sie den Handwerkern und kleinen schen Abg. Vielhaben, daß ferner die Freisinnigen für die der ihm pumpt. Aber der geldstarke Mann fauft im Warenhaus. Von Gewerbetreibenden blauen Dunst vormachen, um einen höchst unandere Form der Generalflausel des unlauteren Wettbewerbs im uns, von Dessau aus, fahren täglich Leute nur dazu nach Berlin , lauteren Wettbewerb bei den Wahlen zu treiben.( Sehr richtig! bei § 1 gestimmt haben. Zu seinem eigentlichen Thema übergehend um in den großen Warenhäusern ihre Bedürfnisse zu decken.( Buruf den Sozialdemokraten.) Vor allem bei den Antisemiten kommt führt der Redner aus: Die Frage der Schmiergelder ist rechts: Leider!) Sie sollten das lieber als Tatsachen erkennen und diese Demagogie in wahrhaft verblüffender Weise zum Aus schon in der vorgestrigen Sitzung gestreift und im Bu nicht ihre Absichten den Dingen aufzwingen wollen, sondern Ihre druck, für sie ist die Mittelstandspolitik mur Mittel zum Zweck, fammenhange mit anderen Dingen furz erwähnt worden. Theorien den Verhältnissen anpassen. Machen Sie sich keine der wahrhaftig nicht zu den lauter sten politischen Zwecken Ich will Ihnen nur eine Tatsache mitteilen: Ein Verein land- Jllusionen und den anderen keine falschen Hoffnungen. Ich sage gehört. Wie sollten wir denn dem Mittelstande feindlich gegenwirtschaftlicher Beamter, der keinen Beitrag erhebt, zahlt allerhand nicht etwa, daß der ganze Mittelstand aufgelöst ist; aber die Ents überstehen? Ist es denn unsere Schuld, daß er sich immer Unterstützungen, gibt eine Zeitung heraus, gewährt Vergünstigungen 2c. wickelung geht für Sie viel zu schnell und jedenfalls viel schneller, mehr zersetzt? Früher haben die ehrlichen Konservativen Da haben Sie eine Drganisation des Schmier- als daß Sie sie mit Ihren Mitteln verhindern könnten.( Lebhafter selbst anerkannt, daß die wirtschaftliche Entwickelung für den gelderwesens. Nun sage ich damit keineswegs, daß ein Rück- Beifall links.) Niedergang des Mittelstandes verantwortlich zu machen sei. Was ist gang in der geschäftlichen Moral stattgefunden habe. Die Abg. Erzberger ( 3.): Wir bedauern, daß die Ausführung des denn überhaupt der Mittelstand, er ist ja gar kein einheitlicher BeZahl der Angestellten ist so start angewachsen, daßerst Gesetzes gegen den umlauteren Wettbewerb nicht den Tendenzen des griff, es gibt innerhalb des Mittelstandes die verschiedenartigsten diese Vermehrung ihrer Zahl die Gelegenheit zur weiteren Gesetzgebers entspricht. Nur selten finden sich Staatsanwälte, die Strömungen. Mittelstandspolitik ist lediglich ein Schlagwort, das Ausbreitung der Schmiergelder gegeben hat. Ich begrüße ein öffentliches Intereffe für vorliegend erachten, um die Anklage zu die Antisemiten unter den Massen für ihre Zwecke ausnutzen. Wenn die Anregung des Abg. Müller- Meiningen , durch eine amtliche erheben, selbst wenn Jmmungsvorstände einen solchen Antrag an sie Sie die Geschichte des Handwerks genau fennen würden, könnten Sie Enquete ben Umfang dieses Unwesens festzustellen hoffe aber, daß richten. Ein neuer Auswuchs des unlauteren Wettbewerbs ist das nie die Behauptung aufstellen, als ob die Sozialdemokratie den Niederdiese Enquete nicht gegen alle Angestellten gerichtet sein wird, Schmiergelderunwesen. Durch Schmiergelder werden die Angestellten gang des Handwerks verschuldet, denn Klagen über diesen Niedergang sondern die übergroße Mehrzahl der Angestellten mit aufruft zum verführt, in bestimmten Geschäften einzukaufen. Dagegen muß wurden schon erhoben, I an ge ehe der kapitalismus auffam. Kampfe gegen die unlauteren Elemente. Man hat die Standes- energisch eingeschritten werden. Herr Peus fragte, wo und wann Gerade die Sozialdemokratie hat sich von vornherein aus Streifen organisationen der kaufmännischen Angestellten oft davor gewarnt, die Sozialdemokratie der Absicht gedient hätte, den Mittelstand zu zusammengefeßt, die Sie als Kleinbürgertum bezeichnen, und noch fich in eine Kampfesstellung gegen die Unternehmer hineindrängen ruinieren. Die Antwort ist sehr einfach: bei der Einführung der heute kommen uns aus diesen Reihen immer neue Bekenner, weil zu lassen. Wenn es eine Frage gibt, in der Unternehmer und An- absoluten Gewerbefreiheit.( Lachen und Zwischenrufe nicht alle Leute aus jenen Streisen sich so falsche Ansichten suggerieren gestellte durchaus zusammengehen können, so ist es der Kampf gegen bei den Sozialdemokraten.) Niemand kann bezweifeln, daß die be- laffen, wie sie hier von Herrn Raab vertreten sind. Wir sollen inÜnredlichkeiten im wirtschaftlichen Kampf.( Lebhafter Beifall links.) flagenswerten Zustände im Mittelstande zurückzuführen sind auf die konsequent fein?! Wir sind sogar so tonsequent, daß wir unsre Staatssekretär Graf Bofadowsky betritt den Sigungsfaal. Schrankenlose Gewerbefreiheit.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Meinung über die Zukunft des Mittelstandes offen aussprechen, auch da, Abg. Nißler( f.) erzählt dem Hause, daß die Sozialdemokratie Bei der Schaffung der Reichs- Gewerbe- Ordnung hat Ihr damaliger wo wir annehmen können, daß dies uns Abbruch tut. Intonsequent je eher je lieber den Mittelstand vernichten wolle, und daß die Führer Dr. v. Schweizer offen ausgesprochen, daß er nur aus sind aber die, die als ganz selbstverständlich anerkennen, daß es ein traurige Lage des Mittelstandes eine Folge der zügellosen Gewerbe- Bosheit" dafür stimme. Wenn Sie Herrn v. Schweizer nicht gelten Proletariat gibt, ohne auch nur daran zu denken, auf Mittel zur freiheit sei. Er mahnt die Gesetzgebung, unerbittlich wie das Groß- lassen wollen, so erinnere ich Sie daran, daß Lassalle in einem Beseitigung des Proletariats zu finnen. tapital, mit Steuern gegen die Warenhäuser, die Krebsschäden unserer Brief 1864 geschrieben hat:" Die Gewerbefreiheit hat den Bauperismus nicht richtig, daß vom Bestand des Mittelstandes der Bestand der Es ist durchaus Zeit, vorzugehen. Der Redner schließt mit der Aufforderung, die und das Proletariat erzeugt; mit der Gewerbefreiheit ist nur eine Nation überhaupt abhänge. Wir behaupten, daß durch gesunde wirtBeamten und Offizierswarenhäuser zu unterdrüden. Denn der Vermehrung, nicht eine Verminderung dieser Uebel möglich." fchaftliche und soziale Reformen, wie wir sie erstreben, erst die ehrfame Mittelstand verteidige das Vaterland.( Lebhafter Beifall Auf diesem Standpunkt stehen Sie auch heute noch. Es Basis gefchaffen werden kann für ein wirklich nationales Gemeinrechts.) ist daher sehr begreiflich, daß Sie den Mittelstand beseitigen wollen, wefen. Zu einem nationalen Gemeinwesen gehört doch eine Abg. Peus: denn nur dann fann Ihre Saat reifen. Lassen Sie doch die Ver- Interessengemeinschaft und wo ist diese heute bei uns? Der Es war vorauszusehen, daß wir Sozialdemokraten wieder hin schleierung!( Sehr richtig! im Zentrum und rechts.) Es war auf- Interessengegensatz zwischen Landwirtschaft und Landwirtschaft und Industrie ist gestellt würden als Leute, die den Mittelstand ruinieren wollen. fallend, wie gering Herr Peus die wirtschaftliche Freiheit ein- heute bei uns so start, daß bon einem wirklichent ( Sehr richtig! rechts.) Nein, das ist nicht richtig! Was wir geschätzt hat. Ohne wirtschaftliche Freiheit bedeutet die politische nationalen Wesen gar nicht die Rede sein fann. fagen in Bezug auf die Tatsachen, wird eigentlich von allen Freiheit gar nichts. Sie selber streben doch alle nach wirtschaftlicher Noch ein paar Worte über die unlauteren An= Seiten anerkannt, überall hört man die Klagen über den Freiheit. Sie suchen doch Zigarrenhändler und Budiker zu werden noncen. Herr Raab, der das„ Hamburger Echo" Niedergang des Mittelstandes. Wir erklären nur, dieser Niedergang und nicht Kommis in einem Warenhause.( Heiterfeit im Bentrum so aufmerksam lieft, sollte genau wissen, wie sich meine Parteihat natürliche Ursachen, die in der ganzen wirtschaftlichen Ent- und rechts.) Herr Bens rief uns zu: Machen Sie dem Volfe doch genossen auch speziell in Hamburg zu solchen Anzeigen stellen. Aber widelung liegen und die man nicht aufheben tann, während keine Jllusionen vor. Nun, wer dem Volte schon mehr Illusionen das Hamburger Echo" muß eben wie alle großen Blätter gewissen andere behaupten, das wäre möglich. Ganz falsch ist aber, daß vorgemacht hat, die Sozialdemokratie oder die Parteien der wirtschaftlichen Bedürfnissen Rechnung tragen. Uebrigens treffen die wir etwa die Absicht hätten, den Mittelstand zu ruinieren. Dazu Rechten und der Mitte, darüber steht das Urteil fest.( Bravo ! im Kriterien des Herrn Raab für die meisten der von ihm verlesenen fehlen uns ja einfach die Mittel, dann müßten wir doch die Groß- Zentrum.) Inserate, wenn man sie vorurteilslos prüft, gar nicht zu. tapitalisten sein, aber die sißen nicht auf unserer Seite( Ruf Abg. Raab( Antis.) polemisiert gegen den Abg. Potthof. Es ist Warenhäuser und Abzahlungsgeschäfte sind doch keine Gauner rechts: Arons!), auf unserer Seite figen die Arbeiter respektive ihre richtig, daß Dr. Vielhaben seinerzeit die von Botthof angeführte geschäfte, stehen doch auf gefeßlicher Grundlage besser Bertreter.( Dhol rechts.) Nun, Sie werden doch nicht annehmen, Saltung eingenommen hat. Er ist aber nicht mehr Mitglied als manche Geschäfte, Die unter Leitung von Antisemiten daß die drei Millionen Stimmen, die wir hinter uns haben, der Partei, weil zwischen seinen wirtschaftlichen Auffassungen stehen. Solche Kinkerlißchen, wie fie Herr Raab borKapitalistenstimmen find! Außerdem ist es ganz falsch, und der unseren sich mit der Zeit zu große Unterschiede ergeben brachte, verfangen vielleicht bei antisemitischen Elementen, wenn man meint, politische Theorien könnten den Mittelstand haben. Wenn die Herren von der Sozialdemokratie vor die Frage die nicht logisch denken können, bei vernünftigen Leuten aber nicht. ruinieren, das bringen nur wirtschaftliche Mächte zu stande! Wenn gestellt werden, wie steht ihr zum Mittelstande, was habt ihr für Ab-( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Was die Inserate der man die letzten Jahrzehnte überschaut, muß es doch jedem flar fichten, so antworten fie regelmäßig: Abfichten haben wir gar nicht, Neuen Welt" anbelangt, so haben wir da durchaus nicht auf werden, daß dieser Entwickelungsgang fich unaufhaltsam voll- höchstens Ansichten. Ein Mann ohne Absichten ist aber überhaupt Herrn Raab gewartet, sondern die Bartei hat mit aller EntschiedenSie haben doch bisher die Politit des Reiches gemacht fein Mann.( Große Heiterkeit.) Auf den Ansichten bauen sich die heit aus wirklich sittlichem Bewußtsein heraus darauf gedrungen, und nicht wir, aber Sie haben trotz Ihres besten Willens Absichten auf. Die Sozialdemokraten müssen doch wünschen, daß daß getvisse Annoncen aus der Neuen Welt" fortbleiben. Aber den Niedergang des Mittelstandes nicht aufhalten fönnen. die fleinen Betriebe bon den großen verschlungen werden. natürlich kann man sich nicht ohne weiteres von gewissen einIch habe neulich allerdings gesagt, es wäre gar kein so Wenn Sie den Satz aufgeben, der Mittelstand muß verschwinden, gegangenen Verpflichtungen freimachen. Noch einmal, die ehrliche großer Schade, wenn der Mittelstand verschwände.( Aha! rechts.) dann hören Sie doch auf, Sozialdemokraten zu sein. Aber diese Arbeit, die sich auch im Mittelstand verkörpert, wollen wir schüßen, Das ist eben unsere Ansicht ich spreche nicht von unseren Ab- Auffaffung schwizt Ihnen überall durch. Herr Peus meinte, die aber mit Ihrer Mittelstandspolitik, die dem Mittelstande nur unsichten, sondern von unseren Ansichten.( Lachen rechts.) Ich führte vielen kleinen Betriebe schädigten das Nationalvermögen. Nun, dann erfüllbare Bersprechungen macht, haben wir nichts zu tun.( Lebhaftes aus, daß auch vom fittlichen Standpunkt aus die Tätigkeit eines müssen Sie doch herbeizuführen suchen, daß die kleinen Betriebe ver- Bravo! bei den Sozialdemokraten.) Menschen, der als Lohnarbeiter, als Beamter in einem großen schwinden. Seien Sie doch konsequent! Dann hat man noch Organismus seine Pflicht tut, mindestens ebenso hoch zu bewerten Achtung vor Ihnen. Aber so gehen Sie Abg. Dr. Pachnide( frs. Vg.): Wir wissen ja, daß diese Reden um die Frage ist wie die Tätigkeit eines selbständigen Betriebsunternehmers. immer herum, wie die Kaze um den heißen Brei. Herr Peus Lande sie zu verwerten. Der Abgeordnete Raab hat zu diesem Zwed für den Mittelstand nur gehalten werden, um dann draußen im Sie sollten den Leuten nicht immer nur das meinte, ein Angestellter eines großen Warenhauses befinde sich eine ganze Reihe falscher Angaben gemacht. Er hat behauptet, daß fei eine fittlich wertvolle Stellung, wenn man irgend häufig in einer befferen Lage als ein fleiner Handwerker. eine fleine Bude sein eigen nennt. Das Herr Peus hat mir entgegengehalten, daß auch in der mir nahe- die Freifinnigen nur gezwungen und nur dann für das Gesetz über fagt ja teiner!) Doch, Herr Raab hat ausdrücklich gesagt: stehenden Bresse Annoncen von Warenhäusern 2c. sich fänden. Ich den umlauteren Wettbewerb gestimmt hätten, nachdem ihm die Jeder Arbeiter müßte wirtschaftlich selbständig werden. Jeder friegt hatte mich aber lediglich gegen feine Behauptung gewandt, als ob scharfen Zähne ausgezogen waren. Das Gegenteil beweise ich Ihnen feine Fabrik und jeder sein Warenhaus( Heiterkeit.), wie wollen Sie die fozialdemokratische Presse in dieser Beziehung engelrein wäre. daraus, daß der Abgeordnete Alexander Meher Berichterstatter für es sonst machen. Nein, gerade Intelligenzen, die es verstehen, sich In der Nummer des Hamburger Echo" vom 27. November finden dieses Gesez war und daß die Abgeordneten Alexander Meher und in einen großen Organismus einzufügen, sind etwas sehr wertvolles fich unter 16 Seiten 8 Seiten Juferate und darunter 4 Seiten Schmidt- Elberfeld in der ersten Sizung der zweiten Lesung für das und werden sehr gesucht. Darauf sollte man die Bevölkerung auf- geradezu marktschreierische Anzeigen. Sämtliche Warenhäuser Gesetz in vollem Umfang eingetreten find. Aber der Abgeordnete merksam machen; das wäre viel nüßlicher, als wenn man den Hamburgs, vierzehn Abzahlungsgeschäfte haben große An- Raab kennt das Gesetz, über das so viel gesprochen ist, überganzen Millionen von Arbeitern allen wirtschaftlichen Wert abspricht; zeigen Er behauptet, wir hätten erst nach Streichung haupt nicht. große Anzeige preist der Generalflausel für das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb auch eine ganz falsche Herabfehung der Tätigkeit der Beamten liegt ein Hülfsmittel gegen Magerkeit an.( Heiterkeit.) Ferner in dieser Ueberschäzung der wirtschaftlichen Selbständigkeit.( Sehr werden da empfohlen Mittel für Bart und Haar, und es werden geſtimmt. Aber im§ 1 steht die Generalflausel noch jetzt:„ Wer über Geschäfte richtig! bei den Sozialdemokraten.) Was nun das Inseratenwesen 5000 Mart versprochen, falls das Mittel nicht hilft. unrichtige Angaben macht" ust. Herr Raab Aber es gibt anlangt, so habe ich neulich schon gesagt, ich glaube nicht, daß man auch Anzeigen, die das Hamburger Echo" zurückweist, z. B. die der sollte sich wirklich erst die Dinge ansehen, ehe er im Tone der Zudurch Geseze die Mißstände im Reklamewesen beseitigen tann. Lokalorganisierten der eigenen Partei. Vor wenigen Tagen hatten bersichtlichkeit so falsche Angaben macht. Uebrigens wird diese NichtigMan fann trog aller Verbote alles sagen, was man will; bestehen diese eine Versammlung angefagt, deren Abhaltung ihnen aber durch stellung die Antisemiten nicht hindern, die falsche Unterstellung weiter hindernde Gesetze, so macht man es nur gefidier, genau so, die Bureauwahl unmöglich gemacht wurde. Also man sieht, gewiffen zu verbreiten.( Sehr wahr! links.)
zieht.
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einreden,
( Ruf rechts:
in diefer
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Nummer.
Cine
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wie die Geschicklichkeit des Redners dadurch entwickelt wird, daß er Annoncen wird auch im" Hamburger Echo" Aufmerksamkeit zu- Abg. Raab( Antis.): In den Ausführungen des Vorredners fich in gewisse Grenzen einschränken muß. Ich habe auch nicht ge- gewendet. Ein Altoner Warenhaus bot Blusen zu 75 Pfennig an. begrüße ich den Wandel der freifinnigen Anschauungen. 1898 schrieb fagt, daß die sozialdemokratische Presse auf alle Reklame Verzicht Darauf zeigte eine Konkurrenzfirma im" Hamburger Echo" an, daß Eugen Richter noch im Tone der Entschuldigung über die Ze leisten soll; nur den tegtlichen Zeil soll die Redaktion rein sie die Blusen zum Teil aufgetauft habe und jetzt für 25 Pfennig ftimmung der freisinnigen Volkspartei zu dem Gefeße über den un halten. Der antisemitische Redner hat wegen dieser Reklame die verkaufe, da fie nur so viel wert feien.( Heiterkeit.) Das Ham lauteren Wettbewerb. Heute wollen die Freisinnigen schon einen fozialdemokratischen Blätter angegriffen. Was aber steht in der Burger Echo" führt jährlich 50 000 Mart in die Parteikaffe ab; dal Teil des Ruhmes für dieses Gesez für sich in Anspruch nehmen.