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Nr. 292. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Dienstag, 13. Dezember 1904.

Parteigenoffen! Mittwoch ist Zahlabend in Berlin und den Vororten!

jenem denkwürdigen Ausspruch veranlaßt hat: der Streit[ licher Hinsicht bestellt sein mag, auf keinen Fall hat die Polizei ein

Berliner Partei- Angelegenheiten. posten- Antrag. Säßen feine Sozialdemokraten in der Recht, auf gut Glück hin die Hotelgäste in der geſchilderten Manier

Achtung, 5. und 6. Wahlkreis!

Am Mittwoch, den 14. Dezember, von vormittags 10 Uhr bis abends 8 Uhr, findet die Stichwahl im 30. Kommunal. Wahl­bezirk statt. Alle Parteigenossen werden dringend gebeten, fich an der Arbeit zu beteiligen und sich von morgens früh 9 Uhr an in

den Lokalen

Wirth, Auguststr. 51,

Wittchow, Elfafferftr. 68, Ede Kl. Hamburgerstr., Hoppe, Ackerstr. 21,

so lange und so früh als möglich dem Wahlkomitee zur Mitarbeit

zur Verfügung zu stellen.

Wir ersuchen die Genoffen weiter, dafür zu agitieren, daß jeder Anhänger und Freund unserer Partei, der in die Liſten eingetragen ist, am Mittwoch recht frühzeitig sein Stimmrecht ausübt. Tun die Parteigenoffen nach den erwähnten Richtungen hin ihre

Pflicht, so muß unser Kandidat Johann Saffenbach siegen. Die Vertrauensleute. Der 30. Kommunal- Wahlbezirk umfaßt die folgenden Teile: Der I. Teil umfaßt die Stadtbezirke: 210. Dirdſenſtr. 41-51, Gipsstr. 18, Hackescher Markt 1-5, Monbijou- Play 12, Große Präsidentenstraße, Kleine Präsidenten­straße 1-5, Neue Promenade 1-8, Rosenthalerstr. 25-53, Neue Schönhauserstr. 2-20, Sophienftr. 11, Spandauerbrüde 4-9, Stadt­bahnbogen 182-147 und 149-154, 2einmeisterstr. 1 und 2a, Am Zwirngraben.

und 12-35.

212. Auguftstr. 28, 29 und 32a, Gipsstr. 1-17a, 19-23a und 27-32, Große Hamburgerstr. 1-11 und 34-41, Sophienstr. 1-10 213. Adferstr. 1 und 1a, Auguſtſtr. 30-40 ausschl. 32a und 46-53, Kleine Auguftstr. 8-14a, Elsasserstr. 82-97, Gipsstr. 28b bis 26 und 33, Joachimstraße, Linienstr. 76-89 und 195-202. Wahllokal: Turnhalle der Gemeindeschule, Gipsstr. 23a.

Der II. Teil umfaßt die Stadtbezirke:

211. Artillerieſtr. 19-21, Gr. Hamburgerstr. 12-33, rausnid­ftraße, Monbijou- Platz 1-11, Dranienburgerstr. 1-33 und 70-92, Stadtbahnbogen Nr. 155-168, Ueberfahrtsgaffe, Ziegelstr. 14-23. 214. Aderstr. 172-174, Auguststr. 26-27 und 54-64a, Kleine Auguſtſtr. 1-7a, Elſaſſerſtr. 68-81, Kleine Hamburgerstraße, Koppen­Play, Linienstr. 93-106 und 160-194. 215. Artillerieſtr. 4-12 und 22-34, Auguststr. 3-25 und 65 bis 88, Dranienburgerstr. 34-39 und 64-69. Wahllokal: Turnhalle der Gemeindeschule, Auguftstr. 67. Der III. Zeil umfaßt die Stadtbezirke: 255. Aderstr. 2-26 und 144-171, Elsafferstr. 11, Invaliden­ftraße 158. 256. Bergstr. 1-27 und 66-81, Elfafferstr. 12-15,

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Stadtverordneten Versammlung, so hätte dort schwerlich aus den Betten zu zerren. Vergleicht man dies Verfahren mit dem jemand einen solchen Antrag gestellt. Der Freifinn hätte den Teufel' was danach gefragt, ob Berliner Einwohner von der Polizei drangsaliert werden, wenn sie in Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Interessen von dem selbstverständlichen Recht, die Straßen und Pläge der Stadt zu benügen, Gebrauch machen. Denn es handelte sich ja nur um Arbeiter, die im Lchnkampf gegen das Unternehmertum stehen. Aber selbst wenn sich unter den Freisinnigen doch ein weißer Rabe gefunden hätte, der es mit einem solchen Antrage versucht hätte, so wäre ohne Zweifel Herrn Langerhans' Beginnen, die Beratung zu hindern, mühelos geglückt, wenn feine Sozialdemokraten im Stadtparlament fäßen. Es wäre wahrscheinlich sogar dann geglüdt, wenn nicht unsere Parteigenossen dank den glän­zenden Erfolgen bei den Stadtverordneten- Wahlen der legten Jahre Jahre heute bereits in einer so stattlichen Zahl dort vertreten wären, daß sie fast schon ein Viertel der ganzen Stadtverordneten- Versammlung bilden.

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Auftreten des Ministers des Innern vom Sonnabend, so entsteht die Doftorfrage, ob der Minister, der die Privatgeheimnisse der Janina Bärson im Abgeordnetenhause preisgibt, bei Berliner Sittenſchutz­leuten in die Schule gegangen ist, oder ob die Sittenschußleute nach ministeriellem Rezept auf die Erforschung solcher Privatangelegen­beiten ausgehen. Sollten wirklich in Berliner Hotels über Gebühr illegitime Paare hausen, so wäre das nicht entfernt so schlimm, wie der rücksichtslose Brauch der Sittenschutzleute, zur Bekräftigung dieser doch kaum sehr verblüffenden Neuigkeit das Aftenmaterial der Polizei zu komplettieren. Das Berliner Adreßbuch für 1905 ift erschienen und gelangt bis einschließlich Mittwoch, den 14. b. M., in der Haupt- Expedition des Berliner Lokal- Anzeigers", Zimmerstr. 37-41, von 9 Uhr vor­mittags bis 4 Uhr nachmittags zur Ausgabe. Von den Vor­bestellern fann das Adreßbuch in einem Bande gegen Zahlung von M. 8 M., in zwei Bänden zum Preise von 10 9?. und gegen Aus­händigung der ihnen Legitimationsfarte zugegangenen Empfang genommen werden. Bom Donnerstag, dem 15. d. M., ab erfolgt gegen eine Zustellungsgebühr von 20 Pf. die Zusendung Herr Langerhans hat aber selbstverständlich nicht an den der nicht abgeholten Exemplare in das Haus der Besteller. Der Ver­von ihm bekämpften Streitposten- Antrag gedacht, als er von fauf nicht vorbestellter Bücher zum Ladenpreise von 12 Mart der Zweckmäßigkeit der Mitarbeit unserer Genossen sprach. Er( für die Ausgabe in zwei Bänden) findet nur in der genannten Haupterpedition statt. Der Gesamtinhalt des Buches hat fich dachte offenbar an die mancherlei sozialpolitischen gegen das Vorjahr um 28% Doppelbogen gleich 380 Seiten ver Aufgaben, zu deren Lösung die Kommune Berlin bisher mehrt, so daß der Jahrgang 1905 nunmehr 280 Doppelbogen zu zwar nicht viel, aber doch einiges getan hat. Und auch hier 16 Seiten, also 4492 Seiten enthält. Unter die im Adreßbuch hat er recht. Wo ständen wir heute, wenn in unserer Stadt- behandelten Bororte neu aufgenommen sind die jüngsten Nachbar­berordneten- Versammlung noch der Freisinn unkontrolliert gemeinden Nikolassee und das durch die Parzellierung neu er und uneingeschränkt schalten und walten dürfte? Das meiste schlossene Dahlem , sowie, mit Südende vereint, das durch seine formen bekommen hat, ist auf direkte oder indirekte Anregung wird in folgender landespolizeilichen Anordnung proklamiert: Auf von dem, was Berlin in den letzten zwanzig Jahren an Re- Bebauung mächtig emporstrebende Mariendorf . Der Achtuhr- Ladenschluß für die Nähmaschinen- und Lederbranche der Sozialdemokratie zurückzuführen. Fast alles hat dem wird in folgender landespolizeilichen Anordnung proklamiert: Auf Grund des§ 139 f der Reichs- Gewerbe- Ordnung ordne ich hiermit Freifinn in unermüdlichem, zähem Kampfe abgerungen werden Grund des§ 139 f der Reichs- Gewerbe- Ordnung ordne ich hiermit müssen. Sollen wir Beispiele nennen? Wenn aber dann der nach Anhörung der beteiligten Gemeindebehörden an, daß a) inner­halb der Stadtgemeinden Berlin , Charlottenburg und Rigdorf die Freifinn endlich nachgeben mußte, dann suchte man wenigstens offenen Verkaufsstellen der Lederbranche( Lederhandlungen, das Renommee zu retten. Dann wurde dreist hinauspofaunt: Lederausschnittgeschäfte, Lederschäftehandlungen mit Lederverkauf und Seht, das hat der Freifinn gemacht, und zwar ganz und gar Lederfabrik- Niederlagen), b) innerhalb der Stadtgemeinden Berlin , aus eigenem Antriebe. Bis endlich ein alter Mann aufsteht Charlottenburg und Schöneberg die offenen Verkaufsstellen der und in seiner Harmlosigkeit die Wahrheit sagt und der Berliner Rähmaschinenbranche( Handlungen mit Nähmaschinen und Bevölkerung verkündet, es sei vielleicht doch ganz zweckmäßig", Nähmaschinen- Ersatzteilen) in der Zeit von 8 Uhr abends bis 7 Uhr daß im Nathans Sozialdemokraten fißen. Armer, alter morgens für den geschäftlichen Verkehr geschlossen sein müssen. Langerhans, werden sie Dir das verzeihen? Denn das wird Zuwiderhandlungen werden nach§ 146 a der Reichs- Gewerbe­haft bestraft. seinen Freunden gar nicht erwünscht und sehr unbequem sein Ordnung mit Geldstrafe bis zu 600 M., im Unvermögensfalle mit jenen Freifinnigen, die immer noch mit dem frechen Blöd­finn agitieren, daß die Sozialdemokratie überall nur unerfüllbare Forderungen aufstelle.

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Noch bei der Stadtverordneten Erfazwahl im 30. Bezirk fonnte man sich nicht genug tun in Wahllokal: Aderstr. 144 bei Schufter. Schimpfereien dieser Art. Der Bezirk steht jetzt vor der Stichwahl, die am Mittwoch dieser Woche zu vollziehen Charlottenburg . Heute Dienstag, abends um 8% Uhr ist. Der Freifinn tut siegesgewiß und versichert, er werde statt. In derselben wird auf die Bedeutung des preußischen Partei Freifinnigen Zeitung" stand fürzlich zu lesen, daß am findet im Bo113 ha use, Rosinenstraße 3, eine Volts- Bersammlung feinen Kandidaten Rettig bestimmt durchbringen. In der tages, der Ende Dezember in Berlin stattfinden soll, hingewiesen. 14. Dezember der Hoch- und Uebermut der Sozialdemokratie Reichstagsabgeordneter Genoffe 8ubeil wird über die Rüd- gebrochen werden folle. Wir haben keine Luft, mit gleicher ständigkeit Breußens referieren.( Siehe Inserat.) Prahlerei zu erwidern. Aber dieses Eine möchten wir hier ruhig aussprechen: Wir hoffen, daß weiteste Kreise der Wähler­schaft des 30. Bezirks am Stichwahltage eingedenk sein werden des Ausspruches, den der greise Führer des Berliner Freisinns getan hat. Es ist ganz zweckmäßig, ja es ist sehr notwendig und unerläßlich, daß Sozialdemokraten im Stadtparlament fiken, und zwar möglichst viele. Darum muß alle Kraft daran gesetzt werden, daß am 14. Dezember wieder ein Sozial­demokrat mehr gewählt wird und das Mandat des 30. Bezirks unserem Genossen Sassenbach zufällt.

Lichtenberg . Heute findet bei Höflich , Frankfurter Chauffee 120 eine öffentliche Versammlung statt, in der außer einem Vortrage bes Gen. Stadthagen Deutschland voran!" Bericht und Neu­wahl der weiblichen Vertrauensperson, ferner die Wahl einer Delegiertin zum preußischen Parteitage auf der Tagesordnung steht. Wahlverein Gr. Lichterfelde- Lankwiz. Mittwoch, abends 8 Uhr bei Reisen, Chauffeestraße 104, Bereinsversammlung. Mit dieser Versammlung beginnt eine Reihe von Vorträgen über das Parteiprogramm. Referent: Genosse Dr. Borchardt. Bericht Der Vorstand. der Delegierten von der Kreiskonferenz.

Nieder- Schöneweide . Der Wahlverein hält heute abend Uhr im Botal Poseidon", Hasselwerderstraße 6, seine Vereinsver­fammlung ab.

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Wilhelmsruh . Heute, Dienstag, ist die Mitgliederversammlung des Wahlvereins bei Liebermann. Vortrag des Genoffen Kemnik über: Biblische oder natürliche Schöpfungsgeschichte.

Wilmersdorf . Mittwoch findet in Salomons Volfsgarten, Berlinerstraße 40, abends 8% Uhr die Vereinsversammlung des Wahlvereins statt. Genoffe Simon Kabenstein spricht über die Alkoholfrage und Arbeiterbewegung. Außerdem stehen wichtige Ber­einsangelegenheiten auf der Tagesordnung.

Treptow . Bei Schmidt, Kiefholzstraße 22, ist morgen, Mittwoch abend 8% Uhr, Bezirksversammlung. Auf der Tages­ordnung stehen sehr wichtige Gemeindeangelegenheiten.

Lokales.

Der Weihnachtsmarkt ist gestern früh auf dem Arkona- und Belle- Alliance- Platz aufgebaut worden. Die Anzahl der Buden ist im Norden etwas geringer als im vorigen Jahre, während sie auf dem Belle- Alliance- Blah etwa dieselbe geblieben. iſt. Hier stehen, bäume. Auch auf dem Betriplab sieht man um die Kirche nach der wie immer, auf der Ostseite Buden und auf der Westseite Weihnachts­Gertraudtenstraße zu ein paar Buden.

Zehntausend Mark für einen Umzug. Am 1. Januar werden die Abteilungen für Zivilfachen des töniglichen Amtsgerichts von der Jüdenstraße nach dem Neubau in der Grunerstraße verlegt werden. Der Umzug ist dem Fuhrherrn Loose als dem Mindestfordernden übertragen worden. Ei erhält 10 000 M. Die Höchstforderung betrug 21 000 M. Ferner waren Angebote von 20 000, 19 000, 18 000 und 16 000 M. gemacht worden. Mit dem Umzuge wird heute Dienstag begonnen werden; er muß am 31. Januar 1905 beendet der Grunerstraße zu machen. Zunächst werden die alten Prozeß­aften und erst Ende dieses Monats die laufenden Sachen nach dem sein. In dieser Zeit sind etwa 400 Fuhren von der Jüdenstraße nach neuen Gerichtsgebäude transportiert, in welchem Vormundschafts­Angelegenheiten teilweise schon jetzt ihre Erledigung finden. Mitte nächsten Monats werden sämtliche Abteilungen der Zivilgerichte in dem Neubau in der Grunerstraße untergebracht sein.

Der filberne Sonntag brachte gestern einen außerordentlich starken Verkehr. Das schöne Wetter trug dazu wesentlich bei. In der Friedrich- und Leipzigerstraße war fein Durchkommen. Obwohl die Fußgänger soviel als möglich auch den Fahrdamm mitbenußen, konnte man doch nur Schritt vor Schritt vorwärts gelangen. Aber stärksten Besuch hatten in allen Vierteln wieder die Warenhäuſer. auch in den entlegeneren Stadtteilen herrschte reges Leben. Den Vor und in ihnen stauten sich oft die Massen so daß fie auf An­ordnung der Polizei von Zeit zu Zeit ihre Eingänge schließen mußten.

Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern( Montag) mittag in der Gleimstraße bei der Untertunnelung an der Nordbahn. 30 Arbeiter waren dort mit Ausschachtungsarbeiten beschäftigt, als plöblich eine Wand nachgab und ins Rutschen geriet. Die drohende fein Warnungsruf nicht mehr verhindern, daß der 35jährige Arbeiter Gefahr wurde zwar sogleich von dem Vorarbeiter bemerkt, doch konnte Kleemann und sein 29jähriger Kollege Stendeleid von den Sittenzustände der bedenklichsten Art brin gt die Zeit am herunterstürzenden Erdmassen becschüttet wurden. Die übrigen Montag" ans Licht. Danach sind die Sittenbeamten Lüdide und Arbeiter machten sich nun sofort daran, die Verunglückten aus ihrer Bachmann fürzlich des Nachts in das Hotel Charlottenstr. 56 ein- gefährlichen Lage zu befreien. Sie wurden noch lebend unter den gedrungen und haben dort rücksichtslos die Gäste aus den Betten Erdmassen hervorgezogen, hatten aber leider schwere Bein- und geholt. I. a. wurde eine einzelne Dame aufgefordert, ihr Armbrüche davongetragen. Nachdem ihnen von einem herbeigerufenen Bimmer zu öffnen. Auf ihren Einwand, daß sie bereits ausgekleidet Arzt Notverbände angelegt waren, wurden fie nach dem Lazarus­fei, erhielt fie die Antwort: Db Sie im Hemde oder nackend sind, Krankenhause geschafft. ist mir ganz egal, machen Sie uff!" Nachdem dieser Aufforderung Folge geleistet worden war, drangen die Beamten ein und ber- von einem Morde veranlaßte, weil die nur mit einem seidenen Hals­Die Leiche vom Görlitzer Ufer, deren Landung das Gerücht Langten, die Dame solle Licht machen. Als sie erklärte, das könne band, Strümpfen und einem Schuh bekleidete Leiche zahlreiche Ver­fie nicht, fie fei im Hemd, meinten die Herren, das schade legungen aufwvies, ist jetzt bestimmt als eine 24 Jahre alte Blätterin nichts, fie folle trotzdem Licht anzünden. Erst nach drei­Martha Schalice festgestellt. Sie wohnte vom 1. September bis Es ist ja vielleicht ganz zweckmäßig." maliger Aufforderung bequemten sich Lüdicke und Bachmann 1. Oftober in der Kleinen Markusstraße 23/24 bei der Arbeiter­endlich dazu, fich zu legitimieren. Nachdem dies gefchehen mitwe Rösler und dann in der Bücklerstraße. In der letzten Stadtverordneten- Situng war, behaupteten sie, die Dame müsse einen Herrn bei fich haben. wurde, wie unsere Leser aus unserer Freitags- Nummer er- 1 Sie verlangten, daß fie fich anziehe und mit zur Wache gehe. Erst wurde die Feuerwehr wegen eines Fabritbrandes nach dem Elisabeth­Fabrikbrand am Elisabeth- Ufer. In der Nacht zum Sonntag sehen haben, vom Vorsteher Langerhans der Versuch gemacht, nachdem die Frau fich ausreichend legitimiert hatte, entfernten sich wurde die Feuerwehr wegen eines Fabritbrandes nach dem Elisabeth­die Beratung des Streit posten Antrages der sozial- die Hüter der Ordnung und zwar ohne sich zu einer Entschuldigung Ufer 29 gerufen. Als der Brand bemerkt wurde, schlugen die Flammen schon aus dem Fenster des zweiten Stockwerks des Duer­demokratischen Fraktion zu verhindern. Da der alte Herr das herabzulassen. Gewicht seiner Gründe" wohl selber nicht allzu hoch ein- Am Morgen des 8. Dezember brangen Lüdicke und Bachmann gebäudes hell am Hause empor. Die Feuerwehr wurde fast gleich­schägte, so griff er schließlich zu dem ungewöhnlichen Mittel, paar aus Augsburg eingeſchrieben hatte. Zros wiederholter Auf- großer Stärke an der Brandstelle ein. Es brannte die Metallmechanit­wieder in dasselbe Hotel ein und weckten ein Baar, das sich als Ehe- zeitig von vier Seiten alarmiert und traf furz nach 11 Uhr in Trozz den Sozialdemokraten gut zuzureden. Er wies unfere Partei- forderung der Dame, fie möchten das Zimmer verlassen und braußen Knopffabrit von J. Winsch. Da die Treppen schon berqualmt genossen darauf hin, daß der Freifinn immer gern mit ihnen warten, bis sie sich angekleidet habe, bestanden die Herren darauf, beim waren, wurde zunächst über eine große mechanische Leiter Die 2. beraten habe und immer bemüht gewesen sei, eine Ginigung Ankleiden zugegen zu sein. Selbst die doch berechtigte Intervention vorgegangen. unter Kompagnie Leitung des mit ihnen herbeizuführen. Besonders hob Herr Langerhans des Hotelleiters scheiterte an dem brüsten Gebahren der Eindring- Brandinspektors Dransfeld nahm bier Schlauchleitungen, da­ztvei bont Dampfprißen vor, und ging mit großer hervor, daß die Sozialdemokraten dadurch doch recht große linge, die mit überlauter Stimme riefen: Stören Sie uns nicht in bon Brabour gegen den Brandheerd bor . Den Anstrengungen Vorteile in der Höherstellung der ärmeren Bewohner gegen der rechtmäßigen Ausübung unseres Dienstes!" Sie blieben im früher erreicht haben". Und er fügte hinzu: Das werden Bimmer, bis die Frau, die nun allerdings von dem Herrn nicht der Wehr gelang es, die vielen Fabritbetriebe wir weiter erreichen, und es ist ja vielleicht ganz zweckmäßig, nahmen sie dann unter sanfter Gewaltanwendung mit aufs Polizei- Tätigkeit das Feuer auf die Mechanik- Knopffabrik zu beschränken. Die länger als seine Gattin ausgegeben wurde, angekleidet war, und ausgedehnten Grundstück zu schüßen und nach etwa zweistündiger

daß Sie unter uns find."

auf

dem

Vielleicht ganz zweckmäßig!" Bei aller Achtung vor dem Präsidium am Alexanderplag. Dabei handelte es fich angeblich darum, Feuer muß längere Zeit unbemerkt in den Räumen geschwelt haben greifen Vorsteher mußte dieses unfreiwillige Geständnis, in daß der Leiter des Hotels der Suppelei überführt werden sollte. und war bei Ankunft der Feuerwehr längst über seinen Herd hinaus. Verbindung mit dem vorsichtig einschränkenden vielleicht", im Als ein anderer Gast des Hotels von Beamten angehalten wurde, Der Schaden ist beträchtlich, indes durch Versicherung zum größten ersten Augenblick erheiternd wirken. Aber Herrn Langerhans beschwerte er sich beim Polizeipräsidenten. Da kam er aber schön Teil gedeckt. war die Sache verdammt ernst, und darum wollen auch wir sie an. Herr v. Borries schrieb dem Beschwerdeführer: Einbruchsdiebstahl im Gewerkschaftshause. Eine Kassette von ihrer ernsten Seite betrachten. Der vierundachtzigjährige im Wege der Dienstaufsicht einzuschreiten. Nach den getroffenen buch über 6500 Mart ist, wie uns nachträglich gemeldet Die Beschwerde vom 29. Oktober bietet mir feine Beranlaffung, mit 1452 Mart 3 Pfennig an bar und einem Sparkassen­Führer des Berliner Freisinns, der seit dreißig Jahren auch Feststellungen haben Sie den Leiter des Hotels Charlottenstr. 56 bei wird, Freitag nachmittag in der Zeit zwischen 1 und 8 Uhr in der Stadtverordneten Versammlung seinen Gesinnungs - 3 seinen Bemühungen unterstüßt, die das Hotel beobachtenden Beamten genossen als Vorkämpfer gilt, hat durchaus recht. Es ist ganz zu entbeden und in ihren Amtshandlungen zu stören. Sie haben im Simmer 49 des Gewerkschaftshauses am Engel- Ufer 15 zweckmäßig und zwar nicht vielleicht", sondern wirklich hierdurch die vorgefallene Feststellung Ihrer Berson selbst veranlaßt." gestohlen worden. In diesem Zimmer hat die Sektion der ganz 3 med mäßig, daß in der Stadtverordneten - Versamm- So die Mitteilungen des erwähnten Montagblattes, die, wie Gips- und Zementbranche vom Zentralverband der Maurer lung Berlins auch Sozialdemokraten sizen. Das beweist zu gesagt, in dem Falle, daß sie sich bewahrheiten, standalöse Dinge ihr Bureau. Ueber die Person des Diebes und die Umstände allererst gerade die Angelegenheit, die Herrn Langerhans zu offenbaren. Wie immer es auch in dem erwähnten Hotel in fitt- I des Einbruchs konnte noch nichts ermittelt werden; doch ist