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Nr. 298. 21. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

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Die Wahl für den 6. Bezirk( Neckarstraße und Berliner straße 1-40 und 62-107) ist im Rathausteller, Berliner­straße 62, die für den 13. Bezirk( Handjerystraße) Prinz Handjernstraße 69. Die Wahlhandlung dauert von 11 Uhr bormittags bis 7 Uhr abends.

Nixdorf. Heute abend findet im Lokal von Thiel, Bergstr. 151 die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Genoffe May Grunwald wird über: Die Theorie der Handelsverträge"

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von 49 Jahren gestorben. Vor fünf Wochen erkrankte er und begab Der Stadtverordnete C. Manegold ist Montag früh im Alter fich in die Privatklinik des Professors Klemperer, wo fofort die Diagnose auf Leberkrebs gestellt wurde. Da feinerlei Aussicht auf Seilung vorhanden war, kehrte der Stranke nach vierzehn Tagen wieder zu seiner Familie zurück. Gestern früh trat nun der Tod ein. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und drei Kinder. Der Stadtverordneten- Versammlung gehörte er fünf Jahre an und zwar als Vertreter des 10. Wahlbezirks zweiter Abteilung.

Dienstag, 20. Dezember 1904.

Narrenstunde zwischen den Jahren sich dem edlen Kunst- wird in der Anstalt an jedem zweiten Tage. So lange der Bögling Berliner Partei- Angelegenbeiten. waidwerk des" Denkmalens" ergeben. Unsere Zeitung hat sich aufs peinlichte fügt, mag es gehen, aber bei dem geringsten ein ganz neues Mittel erfunden, wonach jeder die Beit- Widerspruch gibt es Strafe und zwar nur körperliche Büchtigung. Achtung, Parteigenossen in Rixdorf! ereignisse unmittelbar zu bedenkmalen vermag. Das Blatt Den Strafvollzug unternimmt der Inspektor resp. der Lehrer. Der Heute, Dienstag, finden im 6. und 13. Bezirk die gibt auch sogleich eine reiche Anzahl von Denkmalsmodellen nach mit einem Rohrstock geschlagen. Die Haut auf dem Rücken und dem Bögling wird bis aufs Hemd entkleidet und festgeschnallt und dann Nachwahlen zur Stadtverordneten- Versammlung statt. Nachdem dem neuen Verfahren eine förmliche Denkmalsstrecke der Gesäß plakt bald und der Körper ist nach der gräßlichen Prozedur es uns gelungen ist, geeignete Kandidaten zu finden, ist es Ruhmestaten des abgelaufenen Jahres, ein vorausgeahntes vollständig mit Blut besudelt. Die Risse sind oft fingertief von dem Pflicht der Arbeiterschaft, dafür zu sorgen, daß auch diese Universal- Denkmal für 1904 und ein Siegesallee  - Monument Rohrstod ausgehöhlt. Nach der Züchtigung wird der Bögling los­Nachwahlen unter regster Beteiligung erfolgen. Unsere der Zukunft. In Marmor ausgehauen, gleiten die geschnallt, bekommt eine Matraße und eine Decke und wird in eine Standidaten sind für den 6. Bezirk der Hauseigentümer Gast- politischen Ereignisse des vergangenen Jahres und der Zu- Belle gebracht. Verschärft kann diese Strafe noch dadurch werden, wirt Keil, Ziethenstraße 29, für den 13. Bezirk der Haus- tunst an unserem Auge vorüber. Der Preis für die Nummer daß die Zelle verdunkelt wird, doch darf diese Verschärfung nur drei eigentümer Christbaumschmuck Fabrikant Jden, Hermann- ift 10 Pf. Tage durchgeführt werden. Man vergegenwärtige sich, um die straße 21. Wirkung solcher Behandlung zu ermessen, daß viele der Böglinge von bärte tragen. der Anstalt direkt zum Militär kommen und schon stramme Schnurr­Aufsichtsbeamten und Lehrer sich in unziemlichen Worten nicht genug Start wird darüber geklagt, daß auch einige der tun können. Wer will es unter folcher Erziehungsmethode den Böglingen verdenken, wenn sie aus der Anstalt zu fliehen trachten? Vorfizende Herr Ley mit, daß er mit der Buchführung des Vereins Zu den Angelegenheiten des Vereins Volkswohl" teilt uns der nichts zu tun habe und er daher auch nicht zur Verantwortung ge­zogen werden könne, wenn in den beschlagnahmten Büchern Fehler Ein Buch für die reifere Jugend ist im Verlag der Buch- entdeckt würden. Wie erinnerlich hatten wir am Freitag voriger referieren. Wir erwarten daher zahlreichen Besuch der Versammlung. Handlung Vorwärts, Lindenstraße 69, erschienen, nämlich Woche die Meldung vom Eingreifen des Staatsanwalts gebracht. Schöneberg  . Heute, Dienstag abend, Versammlung des Erdmann- Chatrians Erzählung Frau Therese". Es Wahlvereins im Obst'schen Saale, Meiningerstr. 8. Auf der behandelt mit der fünstlerischen Gestaltungskraft, die den beiden der preußischen Sozialdemokratie mit einigen passenden Der Arbeiter- Säugerbund beabsichtigt, den Parteitag Tagesordnung steht ein Vortrag des Reichstags- Abgeordneten bekannten Franzosen eigen, eine Episode aus der großen Gesangsvorträgen einzuleiten. Die Sangesbrüder, denen es Moltenbuhr:" Die bevorstehenden Aufgaben des Reichstages". Revolution, und zwar in einer Darstellung, die der heran- ihre Beit erlaubt, sich hieran zu beteiligen, werden gebeten, Gäste auch Frauen haben Zutritt. wachsenden Jugend durchaus verständlich ist. An guten sich am Dienstag, 27. Dezember, vormittags 10 Uhr, im Ge­Jugendschriften ist kein Ueberfluß auf dem Büchermarkt; wer werkschaftshause, Saal I, zur Probe einzufinden. Gesungen daher seinen Söhnen und Töchtern ein in jeder Hinsicht ein- wird Empor zum Licht" und" Frühlingsstürme" von Schulfen. wandfreies Buch schenken will, dem kann Frau Therese" auf Noten sind mitzubringen. Die Vereinsvorstände werden er das Beste empfohlen werden. Das Buch kostet hübsch gesucht, diese Aufforderung ihren Mitgliedern bekannt zu geben. bunden 1,20 M. Der Vorstand. Die Trinkbecher Frage beschäftigte jüngst nochmals den Petitions  - Ein Beitrag zur Dienstbotenfrage. Jm Berliner Tageblatt" ausschuß. Da die städtischen Behörden es aus hygienischen Gründen lesen wir unter der Ueberschrift, Die getränkte gec": abgelehnt haben, an den öffentlichen Straßenbrunnen Trinkbecher Ein originelles Führungsattest hat beim legten Monats­anbringen zu laffen, so hat ein hiesiger Zeitungs- Verleger( Herr wechsel, wie man uns berichtet, die Frau eines hiesigen, sehr be Schert, Keithstr. 20) der Stadtverordneten- Versammlung vor- fannten Schauspielers in Berlin   W. dem abziehenden Dienst geschlagen, fie möge veranlassen, daß Taschenbecher aus mädchen in das Dienstbuch eingetragen. Es lautet: Friederike wafferdichtem Papierstoff durch die Stadt gegen Er- Wilhelmine L. hat ein Jahr weniger elf Monate bei mir im stattung der Selbstkosten( 1000 Stüd 15 M.) besonders Dienst gestanden und sich in dieser Zeit: fleißig an der Haus Schüler, verabfolgt würden. Der Magistrat hatte dem Petenten er- tür, genügsam in der Arbeit, sorgsam für sich selbst, gescheit widert, daß die Verbreitung von Trinkbechern nicht zu den in Ausreden, freundlich gegen Mannspersonen, treu ihrem Aufgaben einer Stadtgemeinde gehöre und der Liebhaber und ehrlich wenn alles verschlossen war, gezeigt." Petitionsausschuß ist dieser Ansicht beigetreten mit dem Bemerken, Behufs Grlangung eines besseren Attestes will das getränkte daß diese Angelegenheit besser der Privatindustrie über- Küchenmädchen den Klageweg beschreiten. Das sind doch zum laffen bleibe". Das ist allerdings eine bequeme Erledigung der Teil ganz hervorragende Eigenschaften, warum also gleich flagen, Frage. Wilhelmine  ?

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Zehlendorf  . Heute, Dienstag, abends 8 Uhr findet bei Giese, Teltowerstr. 23 die Versammlung des Wahlvereins statt. Ge­nosse Göhre spricht über:" Der Preußentag". Diskussion. Gäste

willkommen.

angenommen.

Lokales.

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Mit dem Ortsstatut des Kaufmannsgerichts hatte sich der ein­gejezte Ausschuß am Montag in vierter Sigung zu beschäftigen. Die Paragraphen 32 und 33 wurden unverändert angenommen. $ 34 schreibt die Gebühren für das Gericht vor. Der Magistrat beantragt folgende Säße: Bei Streitgegenständen bis 20 Mart: 1 Mart, von 20 bis 50 Marf: 1,50 Mart, von 50 bis 100 Mart: 3 Mart." Die ferneren Wertklassen steigen um je 100 Mart, die Gebühren um je 3 Mart, die höchste Gebühr beträgt 30 Mart. Unsere Genossen beantragten Gebührenfreiheit, im Falle der Ablehnung die Säße um die Hälfte zu ermäßigen, wie das Musterstatut des Ministers diese vorschreibt. Ein weitereer Antrag fordert Gebühren­freiheit für Beträge pon unter 100 Mart. Diese Anträge wurden lebhaft bekämpft. Es sei infonsequent, Gebührenfreiheit für das Kaufmannsgericht zu fordern, während für das Gewerbegericht obige Gebühren erhoben würden. Durch die Gebührenfreiheit würden Daß eine gelangtveilte Madame an einem Mädchen, mit dem frivole Prozesse hervorgerufen. Andere Stände, wie Dienstboten, Der an Armbrüchen gestorbene" Maurer Scheel, fie nicht zufrieden ist, derart ihren albernen Wiß ausläßt, darf nicht Künstler usw. würden ebenfalls solche Gerichte fordern. Unsere über dessen Schicksale im Untersuchungsgefängnis weiter auffallen. Ein Trost bleibt da nur, nämlich der, daß das Genossen bekämpften diese rückständigen Ansichten. Es sei ein bezw. im Krantenhause wir am Sonntag berichtet haben, Eigenschaften hätte, noch viel zu gut wäre für eine Person, die Dienstmädchen, auch wenn es alle ihm nachgesagten schlimmen sozialer Zug der Zeit, die Rechtspflege nach Möglichkeit au ber- wurde am Montag auf dem Berliner   Gemeinde- Friedhofe zu gewiffenlos genug ist, durch ein solches Zeugnis einer Mit­billigen. Charlottenburg  , Nürnberg  , Fürth   und andere Städte hätten Gebührenfreiheit beschlossen: eine ganze Reihe von Städten Friedrichsfelde   unter starker Beteiligung von Arbeitskollegen schwester die Möglichkeit ehrlichen Erwerbes zu nehmen, file der hätten diese auch bei den Gewerbegerichten. und Parteigenossen zu Grabe getragen. Am Sarge  , der in Prostitution in die Arme zu treiben. Toll ist es aber, daß Um in Berlin   Einheitlichkeit der Gebühren zu haben, empfahlen der Leichenhalle aufgebahrt war, widmete Genoffe Kater dem sich in Berlin   eine Zeitung findet, die solchen erbärmlichen Unfug unsere Genossen eine Resolution, nach welcher der Magistrat ersucht verstorbenen Kollegen einen herzlichen Nachruf.. mit dem Gefinde- Unrecht gutheißt. Wie würde es dem wird, auch für das Gewerbegericht die Gebührenfreiheit einzu Wie Scheel zu den Armbrüchen gekommen sein kann, das ebatteur des Tageblattes" vorkommen, wenn Herr Mosse sich führen. Dieſe Reſolution brachte der Vorsißende Bamberg   über- ist vorläufig allen, die ihm nahestanden, ein Rätsel. Kollegen unterstehen würde, ihm bei der Entlaffung eine ähnliche haupt nicht zur Abstimmung; alle anderen Anträge wurden gegen von ihm versichern, daß er am 1. Dezember vormittags mit Empfehlung mit auf den Lebensweg zu geben? die Stimmen unserer Genoffen abgelehnt und die Magistratsvorlage gefunden Armen den Bau berlassen habe, um nach Moabit   Eine blutige Liebestragödie spielte fich am Sonntag abend im 3um& 41, welcher von dem Einigungsamt handelt, stellten hinauszugehen und sich dem Untersuchungsrichter zur Ver- Hause Fidiciustr. 8 ab und erregte dort großes Aufsehen. Der unsere Genossen den Antrag: Wenn weibliche Angestellte am Streit nehmung wegen angeblicher Religionsschmähung" zu stellen. 25jährige Brunnenarbeiter Gotthard Münfte aus der Hagel­beteiligt sind, so find in der Regel auch weibliche Vertrauenspersonen Man muß hiernach annehmen, daß Scheel die Armbrüche bergerstr. 22 gab auf seine frühere Geliebte, die 21jährige Arbeiterin zuzuziehen; insbesondere können Frauen als Beisiger, gemäߧ 67 entweder im Untersuchungsgefängnis erlitten hat, in das er sofort zwei das Mädchen trafen, während die anderen beiden fehlgingen. Margarete Kühn  , vier Revolverschüsse ab, von denen aber nur Abs. 5 des Gew.- Ger.- Ges., hinzugezogen werden." In Steglik ist nach der Vernehmung abgeführt wurde, oder erst im Kranten  - Der Täter entfloh zunächst, stellte sich aber Montag früh in eine ähnliche Bestimmung in das Ortsstatut aufgenommen. Dieser haus Moabit  , in das er am 8. Dezember gebracht werden Potsdam   der Polizei selbst. Ueber den blutigen Vor­Antrag wurde damit bekämpft, daß im Gesez nur von Vertrauens- mußte, weil er im Untersuchungsgefängnis einen Schlaganfall gang, der auf verschmähte Liebe zurückzuführen ist, erfahren wir männern die Rede sei, und man gegen das Gesetz verstoßen würde, wenn Frauen als Auskunftspersonen hinzugezogen würden. erlitten" hatte. Die schriftliche Mitteilung hierüber, die der folgende Einzelheiten: Münschte lernte vor etwa drei Jahren die Diese Ansicht wurde von unseren Genossen und den anwesenden Direktor des Untersuchungsgefängnisses an Frau Scheel ge- Margarete Kühn, die damals als Dienstmädchen in Stellung war, Juristen bekämpft; die Vertrauens personen brauchten nicht schickt hat, spricht nur von diesem Schlag- tennen und knüpfte mit ihr ein Liebesverhältnis an. In letzter Zeit Bertrauens männer sein; die Kommentare zum Gew. Ger.- Gef. anfall", während die vom Aufnahmebureau des Kranken- wollte aber das Mädchen von ihrem Liebhaber nichts mehr wissen ließen die Hinzuziehung auch von Frauen als Auskunftspersonen hauses angefertigte Todesnachricht Arm brüche" als und löste daher ihre Beziehungen zu ihm. Um völlig sicher vor den und Sachverständige zu. Bei der großen Zahl der in Betracht Todesursache angibt. tommenden weiblichen Angestellten solle man diesen wenigstens dieses Verdacht geweckt werden, daß Scheel dem Krankenhaus neue Adreffe bald ausfindig und begab sich Sonntag abends Dadurch könnte aber der Sachstellungen des M. zu sein, mietete fie fich vor 14 Tagen ein Dadurch könnte aber der möbliertes Bimmer in der Fidicinſtr. 8. W. machte aber die Recht gewähren. Auch dieser Antrag wurde mit 6 gegen 6 Stimmen die Armbrüche zu verdanken hat. abgelehnt. Dann wurde der ganze Paragraph 41 angenommen. Die Krankenhaus- Ver- 7 Uhr nach dorthin, um seine treulofe Braut umzubringen. Bei§ 42 verlangten unsere Genossen, daß als Auskunftspersonen waltung sollte das zum Anlaß nehmen, noch vor Abschluß Er stellte sich in dem Hausflur auf die Lauer. Gegen 18 Uhr fam auch weibliche Personen in der Regel hinzugezogen werden können. der vom Staatsanwalt hoffentlich bereits eingeleiteten Unter- die K. von einem Einkaufe zurück. Kaum hatte sie den Hof betreten, Dieser Antrag wurde abgelehnt, dann der Baragraph angenommen. fuchung sich öffentlich darüber zu äußern, in welcher Verfassung als furz hintereinander vier Schüsse krachten. Laut um Hülfe Der 4. Abschnitt des Ortsstatuts beschäftigt sich mit der Abgabe Scheel sich befand, als er im Krankenhaus eintraf. fchreiend ergriff das erschreckte Mädchen die Flucht. M. verfolgte sie von Gutachten und Anträgen. Zu§ 53 lag der Antrag vor, diesem Paragraph folgenden Absah richter gebracht haben, sind noch nicht aufgeklärt. Die Ver- reißen suchten. M. warf diese aber allein fort und suchte nun Auch die Umstände, die Scheel vor den Untersuchungs- Hausbewohner herzusprangen und dem Wüterich die Waffe zu ent aber und wollte noch einen Schuß auf sie abfeuern, als zum Glüd zuzufügen: Betrifft der Gegenstand der Erörterung Angelegen= heiten, die speziell für die weiblichen Handlungsgehülfen von Wichtig- fammlung, in der er die" Religionsschmähung" begangen schleunigst zu entkommen. Hausbewohner und Passanten nahmen feit sind, so sind vor der Beschlußfassung weibliche Angestellte anzu haben sollte, war polizeilich nicht überwacht. Unter den fofort seine Verfolgung auf, ergriffen aber in der Haft einen Un­hören." Dieser Antrag wurde damit bekämpft, daß die Hinzu- Besuchern befanden sich aber verschiedene jener christ fuldigen und brachten ihn auf die Polizeiwache. M. war inzwischen ziehung in folchen Fällen ganz selbstredend erfolgen könne, man lichen Maurer", die den besonderen Schutz der fromm- verschwunden und vom Großgörschen- Bahnhof aus nach Potsdam  brauche diese nicht gefeßlich vorschreiben. Dieser Antrag wurde ab- katholischen Presse genießen. Genoffe Stater wies in feiner geflüchtet. Hier stellte er sich selbst der Polizei. Die verwundete se. gelehnt; ebenso ein von unseren Genossen gestellter Antrag, daß Ansprache darauf hin, daß hier offenbar ein Denunziant wurde sofort nach dem Strankenhause am Urban geschafft, wo fest­weibliche Auskunftspersonen bei solchen Angelegenheiten vernommen seine Hand im Spiel gehabt habe. Wäre Scheel am Leben gestellt wurde, daß die eine Kugel tief in den Rüden eingedrungen war, Bei§ 54 beantragt der Magistrat, daß nur 20 Beisiger Anträge geblieben, jo hätte man erfahren können, wer der brave Chrift während die andere den Hals gestreift hatte. Der Zustand der Be­so bauernswerten ist sehr bedenklich. für den Ausschuß stellen können. Unsere Genoffen beantragten, ist, der sich da einen Gotteslohn zu verdienen gedacht hat. statt 20 zehn Beisiger einzusehen. Auch dieser Antrag Jezt, wo die Denunziation nicht eine Anklage gegen Scheel wurde gegen 4 Stimmen abgelehnt. gezeitigt, sondern indirekt seinen Tod herbeigeführt hat, wird Die Person des Denunzianten leider wohl für immer in Dunkel gehüllt bleiben.

werden müssen.

Die weiteren Paragraphen wurden ohne Diskussion genehmigt. Dann vertagte fich der Ausschuß. Die zweite Lesung dürfte erst nach Neujahr stattfinden.

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Brotneid.

zeitung" wird jeden Tag die Sozialdemokratie in einem besonderen In der Germania" und ihrem Ableger, der Märkischen Volts­Artikel abgeschlachtet. Gewöhnlich geschieht das in einer Art, daß der Artikelschreiber sich schämen muß ob feiner Verfündigung an der Religion, der er zu dienen angibt. In einem oberschlesischen Streis blatt kann der Kampf für Ordnung, Religion und Sitte nicht törichter geführt werden, als in den Verleumdungsartikeln des leitenden Blattes der Zentrumspartei  . Da nun aber auf die bisherige Weise die Sozialdemokratie noch nicht hat totgeschrieben werden können, spielt der Germania"-Kaplan andere Saiten auf. Er will dem " Vorwärts  " ans Magere fommen und schreibt:

Wir sprechen aber unser Erstaunen aus über die Tatsache, daß die bürgerliche Gesellschaft und darunter Leute, welche sich bei jeder Gelegenheit auf ihren Patriotismus etwas zugute tun, den " Vorwärts" mit großen Geschäftsinseraten bedenken, welche diesem Zentral- Umsturzorgan die Kriegstasse füllen. Wenn diese Inserenten das Geschäft über den Patriotismus stellen, so sollten sie ruhig das Patriotenkleid ausziehen, denn in der Stunde der Gefahr ist tein Berlaß auf sie."

Die 228 Millionen- Anleihe. In der Stadtgemeinde Berlin   wird Die Flucht so vieler Zöglinge aus den Anstalten für Fürsorge­demnächst angerissen" werden müssen. Die Stadtverordneten- Ber- erziehung hat mit Recht in der Oeffentlichkeit Aufsehen erregt. Es fammlung hat sich, wie gemeldet, damit einverstanden erklärt, daß wird aber begreiflich, daß diesen Kindern und jungen Personen der zur Durchlegung der Kaiser Wilhelmstraße durch das Gedanke an Entweichung aus solchen Anstalten ständig vor Augen Scheunen Viertel" erforderlichen Grundstücke zu den vom schwebt, wenn man die Behandlung dort ins Auge faßt. Schon Magiftrat angebenenen Breifen angetauft werden. Die Kaufpreise auf dem Wege zur angeblichen Besserung erhalten die Unglüdlichen für diese Grundstücke sind nun zunächst aus den in der Anleihe einen Vorgeschmad tünftiger Freuden. Nachdem der Zögling aus hierzu bewilligten Mitteln zu entnehmen. In dem Verteilungsplan der elterlichen Wohnung auf dem Polizeipräsidium am Alexander­der 228 Millionen- Anleihe sind unter Nr. XIX die Straßen- Durch- plak angelangt ist, wird er zunächst förperlich untersucht. Ist die Tegungen und Verbreiterungen" aufgeführt, welche bis Ende März Stunde zum Transport gekommen, dann fesselt man die Böglinge 1908 einen Kostenaufwand von 36 301 000 m. erfordern werden. In ohne jede Ausnahme und führt sie nach dem Bahnhof Alexander­diese Summe ist die Ausgabe für Weiterführung der Kaiser Wilhelm- plak. Von dort fommen sie nach der städtischen Anstalt in Lichten­straße von der Hirtenstraße bis Schönhauser- und Prenzlauer- Allee" berg  . Hat der Transporteur Mitgefühl, jo nimmt er wenigstens während der Fahrt den Einzuliefernden die Fesseln ab. Der Weg einbegriffen. von der Station Lichtenberg   nach der Anstalt wird dann aber wieder Han mich aus!" Das ist für eine Zeitschrift ein felt- in gefesseltem Zustande zurückgelegt. Ganz besonders große" Kinder Dieser Appell an den Patriotismus wird die gewünschte Einkehr famer Titel, vor allem für eine, die im Verlage der Buch- werden an die Stette gefchloffen. Diese Art Feffelung wird so aus- betvirken, sobald die Germania" imstande ist, der Deffentlichkeit handlung Vorwärts erscheint. So wenig wir zum Aushauen geführt, daß rechtes Hand- und Fußgelenk mittels einer Sette au- einen tatholischen Geschäftsmann zu unterbreiten, der es sich in des Wortes wörtlichster Bedeutung Luft empfinden, so fammengefnebelt werden. Nach Aufnahme in der Anstalt werden leisten kann, vaterländische oder unsertwegen auch religiöse Gefühle wenig sind wir bekanntlich geneigt, bei solcher Wirksamkeit die Neuangekommenen zuerst der Stopferei überwiesen und erst nach über das Geschäft zu stellen. An sich erkennen wir aber gern an, den leidenden Teil zu spielen. Der Titel unserer Silvester- einiger Zeit kommen sie in die einzelnen Arbeitsabteilungen. In daß es vom Standpunkt des frommen Blattes aus durchaus be zeitung wird erst verständlich, wenn man sich an ihrem An- der Anstalt gibt es Buchbinder, Schneider, Schuhmacherwert- dauerlich ist, daß der Vorwärts" so viele Annoncen hat und die stätten usw. Die Arbeitszeit ist nicht zu lang, sie dauert mit Unter­blick erfreut. Silvester sucht alle Welt die Zukunft im Bleiguß brechungen von 7 Uhr morgens bis 6 Uhr abends im ganzen sieben jener Welt, und es bleibt gewiß ein fataler Zustand, daß der Vor Germania" so wenige. Ihr Reich ist doch nun einmal nicht von zu erfassen. Unsere Silvester- Beitung strebt Höheres und Stunden. Ueber das Effen wird im allgemeinen nicht geflagt, auch wärts" die Zentral- Umsturglasse" feiner Partei füllt, während die Bornehmeres an. Die Sozialdemokratie hat zu Ehren der sind die Portionen so, daß ein jeder satt werden kann. Gebadet" Germania  " die Kriegstaffe ihrer Partei oft in dem Sinne zur

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mit 13 300 000 m.

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