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Nr. 302. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt, Sonnabend, 24. Dezember 1904.

Partei- Nachrichten.

Eine Nachlese.

Wir müssen heute nochmals auf die Angelegenheit der Delmen horster Resolution anrüdkommen, da wir erst heute in der Lage sind, Aufklärung zu geben hinsichtlich des auch erhobenen Vorwurfes der zu späten Veröffentlichung. Es ist richtig, daß die Resolution, die wir am 11. Dezember veröffentlicht haben, schon am 4. Dezember beschlossen wurde. Dennoch ging alles mit natürlichen Dingen u. Die Resolution ist zuerst im Delmenhorster Volfsblatt" veröffentlicht worden und zwar in der Nummer vom 7. Dezember. Dieses Blatt, das nicht selbständig ist, geht uns nicht zu. Das Banter Partei­blatt hat erst später von der Resolution Notiz genommen. Uns ist die Resolution zum erstenmal bekannt geworden durch die Bremer Bürgerzeitung". In dieser ist sie in der Nummer vom 8. Dezember enthalten. Diese Nummer kann im natürlichen Laufe der Dinge frühestens am 9. Dezember in unsere Hände gelangt sein und am 11. Dezember, das heißt in der am 10. Dezember her­gestellten Nummer, haben wir die Resolution veröffentlicht. Es ist also schlimmstenfalls bei uns eine Verzögerung um einen Tag ein­getreten. Auch das wird jedenfalls eine sehr einfache Erklärung finden, da es sich ja um fein welterschütterndes Ereignis handelt, doch sind wir nicht mehr in der Lage, den Grund dieser eintägigen Verzögerung festzustellen.

Es ist auch moniert worden, daß die Resolution nicht in unserem Bürstenabzuge versandt wurde, während andere brühwarm" versandt wurden. Auch das erklärt sich sehr einfach aus technischen Gründen. Was zurzeit, wo der Bürstenabzug zur Post muß, noch nicht fertig ist, kann nicht hineinkommen und auch das kommt nicht hinein, was etwa als llebersatz vom anderen Tage stehen ge­blieben ist.

Nach diesen technischen Aufklärungen halten wir es für an­gemessen, noch etwas anderes zu erledigen. Die Schleswig­Holsteinische Boltszeitung" hatte in ihrer am vorigen Sonnabend hergestellten Nummer, die am Montag in unsere Hände tam, keine Notiz genommen von unserer Zuschrift, daß wir die Delmenhorster   Ne­solution abgedruckt hätten. Da wir den betreffenden Brief am späten Nachmittag des Freitag( 16. XII.) expediert hatten, nahmen wir an, daß er Sonnabend mit der ersten Post in Kiel   hätte aus­geliefert werden müssen. Wir glaubten uns deshalb zu der Annahme berechtigt, daß man in Kiel   unserer Versicherung feinen Glauben schenke und veröffentlichten deshalb in der Nummer vom vorigen Dienstag eine entsprechende Notiz. Darauf erfolgte in der Schles wig- Holsteinischen Voltszeitung" die von bissigen Bemerkungen be­gleitete Antwort, daß unser Brief dort erst Sonnabend gegen 11 Uhr vormittags, also nach Schluß der Redaktion eingetroffen sei und deshalb nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Das war für uns sehr fatal. Wir schrieben deshalb, um uns für die Zukunft vor ähnlichen Unannehmlichkeiten zu bewahren, folgendes an Verehrte Kollegen! Da unser Brief an Sie am Freitag hier so zeitig zur Poſt gegeben wurde, daß er bei ordentlicher Be­stellung mit der ersten Post am Sonnabend früh in Ihren Händen sein mußte, so bitten wir um Uebersendung des Kuverts diefes Briefes. Wir wollen uns durch eine Beschwerde bei der Post um die dortige Briefbestellung verdient machen.

die Kieler   Redaktion:

Mit Parteigruß

Und darauf lautet nun die Antwort der Kieler   Redaktion: Werte Kollegen! Wir lehnen weitere Auseinandersetzungen über einen so beleidigenden Zweifel an der Wahrheit unserer Be­hauptungen ab und ersuchen Sie, sich weitere Bemühungen zu er­

sparen.

Mit Parteigruß

Klassenbewußtsein der Massen so lange unterdrüdt wurde, mit einem weißauwaschen, denn durch die Bekundung der Seiler ist festgestellt, herzlichen Glück auf! Redaktion und Expedition befinden sich in daß Lenz ihr Zuhälter war. Aber vergleichen Sie einmal den Lenz St. Johann, Saar, Hafenstr. 7/9.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Halle( Saale)  , 23. Dezember.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Der Redakteur des Boltsblattes", Genosse Ernst Däumig  , wurde von der Straffammer wegen Beleidigung eines Lehrers zu 500 m. Geldstrafe verurteilt. Der Staatsanwalt hatte vier Monate Ge­fängnis beantragt.

Das Urteil im Mordprozeß Berger wurde gestern abend in der siebenten Stunde verkündet. Der Gerichtshof erkannte: Wegen Totschlags auf 12 Jahre Zuchthaus, wegen des Sittlichkeitsverbrechens auf 6 Jahre Zuchthaus und verwandelte diese Einzelstrafen in eine Gesamtstrafe von 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust.

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Ueber die Verhandlungen des heutigen zehnten Tages liegt folgender Bericht vor:

Der heutigen Verhandlung, die Landgerichtstrat v. Poch hammer um Uhr eröffnet, wohnen die Oberstaatsanwalte Dr. Wachler und Isenbiel bei. Zunächst fommt der Vorsitzende nochmals auf die formulierten 10 Schuldfragen zurück, von denen der Gerichtshof den Fragen 7 bis 10, die sich auf das Vorliegen einer oder zweier selbständiger Hand­lungen beziehen, eine präzisere Fassung gegeben hat. Die Erledigung dieser Angelegenheit zieht sich bis 11% Uhr hin. Die Zahl der Fragen erhöht sich auf 12. Alsdann beginnt das

Plaidoyer des Staatsanwalts Lindow  . Meine Herren Geschworenen  ! Wohl selten hat eine Straftat die weitesten Kreise so furchtbar ergriffen als diese und das ist durchaus verständlich. Am hellen lichten Tage, inmitten zahlreicher Hausbewohner, kommt einer Mutter ihr Liebling, ihr Kind ab­handen und nach Tagen wird es verstümmelt vorgefunden als Opfer eines Verbrechens der scheußlichsten Wollust. Sie sind, meine Herren Geschworenen  , selbst Beugen gewesen, wie Iaut

der Schrei nach Blutrache

mit dem Angeklagten! So lange Lenz nicht da war, konnte alles mögliche auf ihn geschoben werden. Sobald sich aber die Presse der Sache annahm und Lenz in der Presse las, was hier vorging, hatte Lenz nichts eiligeres zu tun, als hier vor Gericht zu erscheinen und zu bekunden, daß er sich lediglich, um sich vor der Seiler zu retten, bis dahin verborgen gehalten habe. Durch die Beweisaufnahme ist vollkommen flar erwiesen, daß Lenz unmöglich als der Täter in Frage kommen kann. Mit dem Augenblicke, wo er frei und offen hier vor Gericht seine Aussage machte, zerflatterte jeglicher Berdacht gegen ihn und sein Alibi ist so zweifelsfrei nachgewiesen, daß er mit der Tat in gar keine Verbindung zu bringen ist. Wer aber ist der Täter? Berger ist es!

Wie Sie hier von einigen Zeugen gehört haben, soll Berger eine Geele bon Mensch" sein, überaus ruhig und keineswegs roh oder brutal. Die Zeugen, die dies bekundeten, sind Leute, die ents weder Berger nicht genügend kennen, oder aus denselben Kreisen m'e Berger selbst stammen. Es kommt mir förmlich lächerlich vor, wenn Berger sagt, er sei das Opfer der Liebetruth  . Dem entgegen brauche ich wohl nur anzuführen, daß die Liebetruth  , als das Ver­hältnis mit Berger anfing, erst 15 Jahre alt war. Das Mädchen gab sich ihm allerdings schon am ersten Tage der Bekanntschaft hin, aber bald machte Berger seinen schlimmen Einfluß geltend, die Folge war, daß sich die Liebetruth   der gewerbsmäßigen Unzucht ergab. Sie haben weiter gehört, meine Herren Geschworenen  , daß der alte Vater der Liebetruth   seine Tochter von dem Angeklagten losbringen wollte, von Berger die Antwort erhalten hatte:" Arbeiten, mach' ic nich! Ihre Tochter ist ja noch ein Backfisch, die kann mich ja ers nähren. Dies ist also der Mensch, der sich als Opfer der Liebetruth  hinzustellen wagt. Denken Sie ferner an die Schilderung des fonftigen Vorlebens des Angeklagten, wie es die Verhandlung er geben hat. Der angeblich ruhige Mensch wird treffend illustriert durch die Bekundung eines Zeugen: Wenn Berger etwas getrunken hat, so ist er wie ein Stier!" Die Liebetruth oder andere Zeugen haben bekundet, daß Berger, wenn er etwas getrunken hat, besonders finnlich erregt ist. Nehmen Sie dies alles zusammen, meine Herren, und Sie werden mit mir zu dem Schlusse fommen: Berger ist ein böllig entfittlichter, demoralisierter Mensch, dessen Innerstes ganz berfault sein muß und dessen eigenes Leben für ihn selbst wenig Wert hat. Wie wenig muß für einen solchen Menschen das Leben eines anderen Menschen wert sein! Sie haben von dem Medizinal rat Dr. Leppmann die verschiedenen Motive eines Luftmordes ge­hört, vergleichen Sie diese mit den Charaktereigenschaften des An­geklagten, und Sie werden eine Uebereinstimmung nach verschiedenen Richtungen hin finden,

Was hat man von den

Aussagen der Liebetruth  

ertönte und wie nachdrücklich das Publikum den zu halten? Die Liebetruth   hat lange Jahre mit Berger verkehrt, Stopf Bergers verlangte. Das darf Sie natürlich nicht sie hat schließlich den schlimmsten Verdacht auf Berger gelenkt, indem beeinflussen, die Meinung des Publikums darf für Sie in keiner fie anzeigte, daß ihr ihr Korb abhanden gekommen sei. Was die Weise maßgebend sein. Aber aus den Nachegedanken der Nächst Riebetruth in dieser Angelegenheit gesagt hat, hat sich, soweit es zu beteiligten löst sich doch die allgemeine Frage durch: Soll denn diese kontrollieren war, als wahr herausgestellt. Es liegt nicht der ge­Wer schützt unsere ringste Grund vor, das alles als wahr anzunehmen, was sie unter scheußliche, furchtbare Tat ungefühnt bleiben? Kinder und uns vor dem Mordgeſellen, der uns unser Liebstes ihrem Gide ausgesagt hat und nicht nachgeprüft werden konnte, was freventlich raubt? Hoffentlich werden Sie, meine Herren Ge- zwischen ihr und Berger sich ereignete. Die Liebetruth   ist eifer­schworenen, zu einem Spruche kommen, der das Verbrechen fühnt, füchtig und als sie aus Barnim   zurückkehrte und annahm, daß Berger und Sie werden den Angeklagten Berger des Sittlichkeitsverbrechens ein Weib in der Wohnung gehabt hat, wurde sie wild und bemerkte und des Mordes für schuldig erklären. Leicht ist Ihnen die Sache auch, daß ihr Korb nicht mehr da ist. Und wie sie ihm immer heftigere nicht gemacht worden, denn schon das Beweismaterial bildet die Vorwürfe macht und wissen will, wo der Korb sei, da bittet er fie mannigfachsten Schwierigkeiten. Es handelt sich nicht um einen ge- himmelhoch, doch um Gottes willen nichts von dem Korbe zu sagen, ständigen Verbrecher, der Angeklagte ist vielmehr verstodt und er bamit nicht ein Verdacht auf ihn fallen würde. Dann ist der Mensch, muß durch Indizien überführt werden. Diese sind von Ihnen genau ber 17 Jahre lang ein unfittliches Verhältnis mit der Liebetruth  so zu würdigen, wie die Beweise durch Zeugen. Auch hier steht unterhielt und an Heiraten gar nicht dachte, ganz plöblich mit dem Ihnen die freie Beweiswürdigung zu, Sie müssen alles sorgfältig Vorschlage hervorgetreten, sich so schnell wie möglich mit ihr zu ver­Unsere Kollegen in Kiel   haben danach offenbar fein Intereffe prüfen und würdigen, und auf Grund dieser Prüfung aller einzelnen heiraten. Die Frau Berger geb. Liebetruth würde entweder ihr an der Beschwerde und sie haben wohl auch infofern recht, als es Momente zu der Entscheidung der Frage kommen: Ist Berger Beugnis verweigert oder ganz anders ausgesagt haben, denn sie wäre sich nur um einen gelegentlichen unglücklichen Zufall zu handeln schuldig oder nicht? Ihre freie Ueberzeugung müssen Sie auch aus sicher unvereidet geblieben. Er wollte sie heiraten, um fie als Zeugin scheint. Haben sie doch z. B. unseren Bürstenabzug von der Dienstag- hrer eigenen Beweiserfahrung schöpfen und wenn Sie zu der unschädlich zu machen und sie zu bestimmen, von dem Korbe zu Nummer, der am Montag mit dem üblichen Zuge furz vor 12 Uhr Ueberzeugung kommen, daß Berger der Täter ist, so müssen Sie ihn schweigen, wie er selbst vor der Polizei zuerst von dem Korbe ge­nachts hier abgegangen ist, am Dienstag noch so früh ge- berurteilen, auch wenn kein Zeuge da ist, der die Berantwortung schwiegen hat und erst nach und nach mit der Behauptung hervor­daraufhin eine Ihnen abnimmt. Ich behaupte, daß kein anderer als Berger an dem habt, daß fie am felben Tage noch längere bissige Notiz gegen den Vorwärts" schreiben und veröffent- Kinde das scheußliche Sittlichkeitsverbrechen begangen, fein anderer getreten ist, daß er den Korb verschenkt habe. Belastend ist für ihn zu verdächtigen, belastend ist weiter, daß von den Zeitungen, die in lichen fonnten. Schade, daß gerade unser Brief, der hier erheblich als er den Mord verübt hat. Das Interesse des Publikums ist bei auch, daß er gefliffentlich darauf bedacht war, ben Lenz als Täter früher zur Bost gegangen ist als die Bürstenabzüge des Vorwärts" diesem Galle in erhöhtem Maße geweckt worden. Dies beweist schon der Liebetruthschen Wohnung vorhanden waren, viele fehlten. Daß umb deshalb auch viel früher in Stiel hätte eintreffen fönnen, von daß sich in der Boruntersuchung eine große Anzahl Zeugen gemeldet bie Liebetruth  , wenn sie den Verdacht der Täterschaft gegen den hatten, die sämtlich dazu beitragen wollten, den Täter zu ermitteln. Berger nicht mehr zurüddrängen fonnte, Anzeige erstattete, ist nicht folcher Verzögerung betroffen wurde. Erfreulich ist an der Sache aber immerhin die so plößlich und wie bei allen derartigen Fällen meldet sich ja allerdings auch eine mehr verwunderlich. Sie mußte sich sagen: Wenn Berger' imstande wir dürfen uns wohl der Hoffnung hingeben, daß sie auch dann nächste sein, dann wird er eventuell auch nicht zurückschreden, mich einmal gewaltsam zu beseitigen." Der Angeklagte, der erst das Fehlen eines Korbes bestritten hat, will ihn dann einer Weibesperson ge= schenkt haben. Das ist absolut unwahrscheinlich, was soll solche Person mit diesem Korbe? Das ist einfach ein Märchen, das fich der Angeklagte mühsam gesucht hat. Dazu kommt doch auch, daß das Mädchen trotz aller Anstrengungen, troß aller Hinweise in den Beitungen sich nicht hat ermitteln lassen. Der Korb ist ein Verdachtsmoment

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noch vorhält, wenn die Kieler   wieder mal was am ,, Borwärts" aus­aufetzen haben.

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Die Debatte über die Haltung der Königsberger Boltszeitung" ist deshalb in ihrem Versammlungsbericht nicht erwähnt worden, weil dieser Gegenstand, nachdem einige Redner dazu gesprochen, aus geschieden wurde und später einmal gesondert behandelt werden soll. Es handelt sich also um eine unerledigte Sache.

Vorgänge produzieren und diese später als tatsächlich geschehen

bekunden. Auch

bie ausgefekte hohe Belohnung

mag auf manchen Zeugen faszinierend gewirkt haben, etwas mehr Aus einer Parteiversammlung in Königsberg   war uns ein Be- au fagen, als sie tatsächlich verantworten fönnen. Auch solche Zeugen richt zugegangen, den wir deshalb in der Nr. 299 veröffentlichten, mögen in dem vorliegenden Prozeß aufgetreten sein, ferner aber weil nach ihm der Redakteur der Königsberger Boltszeitung" auch Beugen, die noch gar nicht die Erkenntnis von der Wichtigkeit Genoffe Borchardt, gegen den Vorwärts" ehrenrührige Vorwürfe ihrer vielleicht noch so fleinen Befundungen haben; diese Zeugen sind erhoben hatte. Genosse Borchardt teilt uns nun heute dazu die Kinder. Es find ja glüdlicherweise wenig Stinder im Laufe mi, daß die Darstellung unfres Berichts nicht der Wahrheit dieses Prozeffes vernommen worden und dies war sehr gut in der allerschwersten Art. Das Auffinden des Korbes machte auch die entspricht. Er sei aus Gründen, die uns nicht betreffen, am Zeugin, die Mutter eines ebenfalls geladenen Kindes, sagte ganz Sonnabend außerordentlich aufgeregt gewesen und habe dabei zutreffend:" Es war damals eine so große Aufregung, daß ein Buhälter, die zuerst beabsichtigten, für ihn einzutreten, so bedenklich, allerdings in der Siedehige gesagt, der Borwärts" belüge stind schon ganz und gar nicht dasjenige auseinanderhalten lann, daß sie davon Abstand nahmen. In dem Korb, der aus dem Wasser seine Leser. Er habe aber diesen Vorwurf furze Zeit darauf, als was es gesehen und tatsächlich geschehen ist und was es von anderen herausgefischt worden ist, sind zweifellos die Leichenteile transportiert er sich etwas beruhigt hatte, ohne Umschweife und ohne Vorbehalte Bersonen gehört hat." Meine Herren Geschworenen  , Jen hat worden. Durch die Sachverständigen ist mit überzeugender Beweis­zurüdgenommen. Diese Aufklärungen Borchardts deden sich übrigens die Verhandlung gegen Berger einen Einblid in eine We gestattet, fraft nachgewiesen worden, daß an dem Korbe Menschenblut fich mit der in der heute eingetroffenen Königsberger Volkszeitung" ge- die Ihnen bis jest wohl ziemlich verschlossen war, nämlich in die fand. Allerdings sind die Gutachten zweier Sachverständigen durch Welt der Zuhälter und Dirnen. Sie haben von Dingen gehört, einen Sachverständigen einer Kritik unterzogen worden, aber die gebenen Darstellung. die bas Gemüt jedes anständigen Menschen mit einem gewissen Etel Herren Dr. Schulz und Dr. Jeferich find glänzend aus dieser Kritik erfüllen müssen. Das Interesse, welches Sie unbedingt an allen hervorgegangen und auch Herr Professor Dr. Wassermann ist auf Borgängen, feien sie auch noch so winzig, haben müssen, darf aber ihre Seite getreten. Ebenso zweifellos festgestellt ist, daß der auf­Ich glaube, meine Herren, Sie gefischte und zum Transport der Leichenteile benutzte Korb der­auch dadurch nicht erlahmen. haben mit mir aus dem Ergebnis der ganzen Beweisaufnahme die felbe ift, der der Liebetruth   abhanden gekommen ist. Die Beweis­awar, daß er sich des Sittlichkeitsverbrechens und des Mordes schuldig verurteilen müssen. Die Gunst des Schicksals hat dazu geführt, daß fefte Ueberzeugung gewinnen müffen, daß Berger ber Täter ist und aufnahme hat dies zur vollsten Klarheit ergeben. Der Korb ist ein gemacht habe. Der Staatsanwalt geht nunmehr zu den einzelnen Phafen des der Korb gefunden wurde. Es wird im Laufe der Verhandlung objektiven Tatbestandes über und schildert, während die unter den wohl die Frage aufgetaucht sein, ob der Angeklagte nicht auch ander­Nichtigstellung. Durch eine in dem bekannten menschlichen" Beugen sigende Mutter der Lucie wiederholt in Schluchzen ausbricht, weitig die Leichenteile beiseite schaffen konnte, ohne jich des Korbes Tone gehaltene Notiz der Leipziger Volkszeitung"" werden wir die Vorgänge am 9. Juni, die mit dem Verschwinden des kleinen zu bedienen und diesen ebenfalls zu beseitigen. Es gibt ja eine große und ihn dann wieder darauf aufmerksam, daß wir in unserer Darstellung des Inhalts Mädchens ihren Abschluß fanden. Man kann den Eltern feinen Anzahl Möglichkeiten; der Angeklagte hatte vielleicht erst die Absicht von Mehrings Antwort auf Bebels Erklärung einen Jrrtum begangen Vorwurf daraus machen, daß sie ihr Kind in Berührung mit Prostis mit nach Hause zu nehmen. Da hat aber der Angeklagte wohl das brachten. Das Erfolg des Brotwuchers" schon im Entwurf von einigen Vertrauens wenn es für die Leute fleine Gänge besorgte, so wußten die Eltern, felbe bemerkt, wie später die Sachverständigen, nämlich die Blut­Teuten gebilligt worden war, und weiter, daß die Erwiderung der daß das Kind keine Ahnung davon hatte, welches Gewerbe die be- flecke. Deshalb mußte auch der Korb beseitigt werden. Als Berger " Leipziger Boltszeitung" auf die im Vorwärts" veröffentlichte Er- treffenden Frauensleute betrieben. Dann muß man doch auch daran den Korb ins Wasser geworfen hatte, bebachte er dabei aber nicht, flärung der Fraktion bon mehr als einem" Mitgliede der Fraktion als denken, daß in so engen Verhältnissen derartiges üblich ist und die daß er dadurch ein neues verdächtiges' Moment schaffte bas Ber Härung der Fraktion von mehr als einem" Mitgliede der Fraktion als Norb wieder zum Vorschein kam, war dies dem Angeklagten natürlich ber leiblichste eines leidigen Konfliktes" erachtet worden sei. Wir stellen Mutter sich gewiß nicht bewußt war, welch schredliche Folgen für ihr schwinden des Korbes! Als später durch eine Schidialsfügung der unerwartet, daher kommt meiner Ueberzeugung die Unsicherheit über bas hiermit richtig, ohne uns in überflüffige Erörterungen mit den Kind daraus entstehen würden. Nun tommt die Frage: den Verbleib des Korbes und die verschiedenartigsten Angaben auch in der jenigen Notiz wieder auftretenden Leipziger   Menschlich Von Anfang an mußte man annehmen, daß die Scheußlichkeit des barüber. Das allerwichtigste Bedenken war folgendes: Ronnte über­leiten einzulaffen. Verbrechens uns auf einen gang fittenlosen, total verkommenen haupt die Zerstückelung eines Körpers in einem Zimmer vor­Menschen hinweisen konnte, dem sein eigenes Leben nichts wert ist genommen werben, ohne daß später irgendwelche Blutspuren ge­und bem auch das Leben anderer nichts wert ist. Solche Menschen funden werden können? Aber auch diese Bebenken sind durch die find die Zuhälter, wie bekannt ist und deshalb ist es erklärlich, daß Gutachten der Sachverständigen beseitigt worden. Es ist festgestellt, fich der Gang der Untersuchung von Anfang an in diefer Richtung daß die Berftüdelung des Störpers erst nach eingetretenem Tobe bor Barteipreffe. Bom 1. Januar 1. J. ab erscheint ein neues bewegte. Ghe ich die Anklage schrieb, überlegte ich mir wohl, ob ich genommen sein konnte, das Blut aber dann nicht mehr sprißte. Barteiblatt für das Saarrevier, die Saarwacht". bie als Kopfblatt Ihnen alles vorführen sollte, was in den Aften steht und von dem, s gibt ja noch andere Möglichkeiten, dafür zu sorgen, daß leine in der Druderei der Frankfurter Vollsftimme" hergestellt wird. Am was schon völlig widerlegt ist und hier ausscheiden muß. Jch tam Blutflede fich zeigten. Der Angeklagte hatte bie beste Gelegenheit, 20. Dezember gelangt die erste Nummer in einer Auflage von dazu, alles dies wegzulassen, denn Sie haben nur zu entscheiden, in der Zeit, wo er sich allein in der Wohnung befand, die furchtbare 20 000 Exemplaren zur Ausgabe. Wir begrüßen das neue Stampf. ob der hier Angeklagte Berger der Täter ist. Man hat auf Lena den Tat vorzunehmen und er hat sie bollführt. Er ist burch den 3- organ in diesem von Arbeitern so dicht bevöllerten Bezirt, wo das Verdacht wälzen wollen. Ich fühle mich nicht berufen, den Lens hier bisienbeweis vollständig überführt!

daß so schweres Indizium, daß Sie daraufhin schon den Angeklagten annehmen, bag bie gegebene Darstellung richtig sei, und die Stönigs Bir mußten nach der Persönlichkeit unseres Berichterstatters berger Genoffen wiffen am besten, daß wir bisher allen Grund hatten, unseren Berichterstatter für zuverlässig und auch für zuständig zu halten.

Das Stadtverordneten- Kollegium in   Waltershausen i. Th  . besteht nach dem Ausfall der Wahl am 22. Dezember aus lauter Sozial­demokraten. Der Stadtrat besteht aus zwei Sozialdemokraten und zwei bürgerlichen Mitgliedern.

Wer ist der Täter?

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Ver­