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An diese Forderung halten die Bergarbeiter fest. Wenn man Brudhausen, 8. Januar. Essen, 9. Januar. ( Eig. Ber.) trop der Versprechen die Schichtzeit weiter ausgedehnt hat, dann ist Eine Riefenversammlung von Zeche„ Deutscher Kaiser" Verschiedene Sonntagsversammlungen ließen keinen Zweifel es Bert, das Ünrecht wieder gut zu machen. fand hier heute statt. Fast 3000 Belegschaftsmitglieder waren an- darüber, daß das Bremsen der Führer teilweise das Gegenteil wesend. Im März vorigen Jahres war eine Kommission gewählt, der beabsichtigten Wirkung zu erreichen drohte. Von der Stimmung unter den Bergarbeitern geben die folgenden die als Arbeiterausschuß tätig sein sollte. Wie sich deren Tätigkeit Auf Zeche„ Glück Auf- Tiefbau", der Dortmunder Union Bersammlungsberichte unserer Korrespondenten ein lebendiges Bild: bei König Thyssen gestaltete, ergab der von der Kommission erstattete Essen, den 8. Januar. ( Eig. Ber.) Bericht. Man hat deren Beschwerden und Wünsche angehört und gehörend, beschloß man, der Verwaltung eine Reihe FordeBeitweilig recht stürmisch verlief die hier stattgefundene damit war die Sache erledigt, nein, die Mißstände wurden rungen zu unterbreiten, mit dem Ultimatum, in drei Tagen Belegschaftsversammlung von Zeche„ Herkules". 1200 Bergarbeiter immer noch ärger. Die Seilfahrt sei sehr unregelmäßig, natür- Antwort zu geben. Es ist damit zu rechnen, daß die Bewegung hatten sich eingefunden, aus deren Reihen oft energisch der Kampf lich zu ungunsten der Arbeiter, die oft halbe Stunden größeren Umfang gewinnt. Ausfahrt warten müßten. gefordert wurde. Im letzten find Besonders noch gegen Schluß der Versammlung auf erhoben sich gegen die Leitung Vorwürfe wegen der öfter aus 73 Wagen genullt auf einem Schacht; Löhne werden gezahlt bis Dortmunnd, 9. Jannar , 9 Uhr 5 Min. nachmittags. gesprochenen Absicht, nur da, wo direkte Versuche, die Schichtzeit zu herunter zu 2,10 M. für erwachsene Leute. Die stereotype Antwort verlängern, abzuwehren sind, einen Streit zuzulassen! Bremse des Steigers, wenn er Klagen entgegennimmt ist: Wems nicht( Privat- Depesche des„ Vorwärts".) Weiter traten in Auslos! Streik! Brocken hinwerfen! usw. ertönte immer und immer paßt, fann gehen! Auf Schacht 3 wurden von 30 Wagen stand ,, Preußen" 1 und 2, 2100 Mann, die Gesamtbelegschaft. Der Bürgermeister sette für den nördlichen Stadtteil, das weder den Rednern, die gegen allgemeinen Streit sprachen, entgegen. 2-3 genullt. Gin Bergmann , der sich über eine Beleidigung be Zunächst erstattete die Kommission Bericht über ihre Bemühungen, schwerte, wurde sofort entlassen! Die fremdsprachigen Arbeiter be- Arbeiterviertel, Polizeistunde auf 10 Uhr an. Die von der Verwaltung die Zusage der Abstellung der Mißstände und handle man wie Hunde! Tosender Beifall erhob sich, als ein Redner die Wiedereinstellung des gemaßregelten Knappschaftsältesten Wagner meinte: Wir müssen uns bald den Kameraden von„ Bruchstraße" an- freiwillige Feuerwehr wurde zahlreich vereidigt für Polizeizu erlangen. Der Betriebsführer hat erklärt, er lasse sich auf nichts schließen. Sofort anschließen! rief es vielhundertstimmig. Weiter dienst. ein, es werde weiter genullt und wenn ein Kontrolleur angestellt werde, wurde ausgeführt, es sei vorgekommen, daß Leute am Lohntag fände fich schon etwas für die Verwaltung- so heißen, um die noch Geld mitbringen mußten! ueberaus traurig ist der b Kontrolle illusorisch zu machen. Die Arbeiter stellten die öffent- Gesundheitszustand. Jm vorletzten Jahre waren bei einer Belegliche Meinung nicht dar. Weiter berichtete die Kommission, das eine schaft von rund 8000 Mann rund 6000 Krankheitsfälle zu verihrer Mitglieder, Fischer, sei dreimal wurmtrant gewesen und man zeichnen. habe ihm bedeutet, es wäre der Verwaltung angenehm, wenn er ginge.( Große Bewegung.) Man befürchtet, daß die stark von der Wurmkrankheit Mitgenommenen unauffällig abgeschoben werden. Das wäre allerdings der Gipfel der Arbeiterfreundlichkeit." Wagner, der gemaßregelte Knappschaftsälteste, ersuchte die Verfammlung, wegen seiner Maßregelung noch keine Beschlüsse zu fassen. Er habe jetzt die Verwaltung wegen unberechtigter fündigungsloser Zu der für Zeche„ Preußen" und" Gneisenau" einEntlassung verklagt; es empfehle sich, erst noch das Resultat des gerufenen Versammlung hatten sich zirka 1500 Belegschaftsgezichtlichen Verfahrens abzuwarten. mitglieder eingefunden. Hier dasselbe Bild wie überall: Klagen über Mißstände und rigorose Behandlung. Auf" Preußen I" hat man stramm stehen!" die Kommission vier Stunden warten lassen sagte der Berichterstatter. Dann gab man die Zusicherung, die Leute dürften sich furchtlos beschweren. Sapprement wie leuts felig! Die bekannte Resolution wurde von der Versammlung akzeptiert.
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Die Ausführungen der Redner, die in diesem Sinne sprachen, fanden wenig Zustimmung, während die Redner, die zum Kampf auf forderten, stürmischen Beifall fanden. Hue bemerkte, es handle fich sicht zunächst um die Maßregelung, sondern um die allgemeinen Mißstände, die auf fast allen Gruben zu finden feien. Um nach dieser Richtung vorzugehen, sei notwendig, zunächst ein Einverständnis fämtlicher Organisationen über gemeinschaftliches Vorgehen herbeizuführen. Es wurde ein Antrag eingebracht, der baldige EinBerufung einer von sämtlichen Verbänden beschickten Delegierten bersammlung fordert. Der Antrag fand Annahme. Ferner beschloß die Versammlung, weitere Schritte in der Angelegenheit Wagner borläufig nicht zu unternehmen, sondern erst das Resultat des gerichtlichen Verfahrens abzuwarten. Schließlich fand folgende allgemeine Resolution Zustimmung:
Der Streit der Kameraden auf„ Bruchstraße" zur Abwehr der Schichtverlängerung ist vollkommen berechtigt. Jede Belegschaft, der eine Schichtverlängerung zugemutet wird, kann nicht anders handeln, wie die Kameraben auf Bruchstraße", da die Gesundheit der Arbeiter durch die jetzige Arbeitszeit schon mehr wie zu viel zerrüttet ist. Die Versammlung erklärt deshalb ihre volle Sympathie den Kämpfern auf" Bruchstraße" und verspricht sie zu unterstützen: 1. durch Verweigerung von Ueberschichten, welche eine höhere Förderung bringen sollen;
2. durch Abhaltung des Arbeiterangebote auf„ Bruchstraße"; 3. durch finanzielle Spenden.
Als der Verbandsvertreter die Situation als nicht günstig für die Arbeiterschaft bezeichnete, rief man ihm zu: Nur nicht bremsen! Wir warten nicht mehr! Wir streiken! Die Kommission erhielt Auftrag, nochmals vorstellig zu werden.
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Das Gewerkschaftskartell beschloß in feiner Sigung am Sonnabend eine Sympathiekundgebung für die Bergarbeiter. Folgende Resolution fand Annahme: Die dem Kartell Ruhrort angeschlossenen freien Gewerks schaften aller Berufe sprechen ihre volle Sympathie und Solidarität im Falle eines Kampfes den Bergleuten aus."
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Die blutigen Gefechte gegen die Hottentotten sind, wie nach den ersten Mitteilungen bereits zu erwarten war, auch für die deutschen Truppen sehr verlustreich gewesen. Eine amtliche Meldung besagt allerdings noch nichts über die deutschen Verluste. Sie lautet:
„ Major Meister meldet durch General von Trotha, daß er am 2., 3., 4. Januar gegen Hendrik Witboi, die rote Nation unter Manasse, Karrasleute, Veldschoendrager und Friedrich Maharcre gefochten habe. Der Feind hat mindestens 80 Tote berloren. Der Sieg fonnte wegen Mangels an Munition und Verpflegung nicht voll aus. genutzt werden. Meister erreichte daher am 6. d. M. wieder die einzig ergiebige Wasserstelle Stamprietfontein, um sich dort zu ergänzen. Sobald dies geschehen, soll er die Vereinigung mit Deimling, Ritter und Lengerte erstreben. Bei den großen Entfernungen und der überaus zeitraubenden Heliographen Uebermittelung ist die Verbindung mit diesen schwierig. Aus dem gleichen Grunde konnte eine Verlust liste bisher noch nicht mitgeteilt werden. Friedrich Maharero soll nach Gobabis abmarschiert sein, um im Norden zu fechten."
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In diesem Telegramm wird das Ausbleiben von Verlustnachrichten auf die Besetzung der Heliographenlinie zurückgeführt. Hombruch , 8. Januar. Uns will es nicht recht einleuchten, daß nicht Eine bedeutungsvolle Versammlung, die zur Charakterisierung wenigstens mit ein paar Worten über die ungefähren Verluste Seltsamerweise ist der Politit des Herrn Stinnes sehr interessantes Material lieferte, Mitteilung gemacht werden konnte! fand hier heute statt. Es war eine Belegschafts- Versammlung von übrigens das Scherlblatt in der Lage, Mitteilungen über die der Zeche" Glückauf- Tiefbau". Man hat sich darüber gewundert, Berluste machen zu können! Woher diese Angaben stammen, weshalb der Herr seinen Willen, die Beche Louise- Tiefbau"- stillzulegen, noch nicht durchgesetzt hat. Das Geheimnis wurde ent wird nicht gejagt. Aber offenbar müssen dieselben doch ebenhüllt. Stinners wollte die Lente vor und nach abschieben, mit falls vermittelst des so sehr beschäftigten Heliographen gemacht welchem Resultat, hat ein auf die Straße gesetzter Beamter aus worden sein! Nach diesen Angaben sind in den Gefechten am geplaudert. Die Beche befißt einen alten Unterstützungsfonds, der 1. und am 2.- 4. Januar 4 Offiziere, darunter Major Eigentum der Belegschaft ist und rund 900 000 Mart Vermögen Naundorf und Leutnant v. Vollard- Bockelberg, gefallen. Die Versammlung erwartet nunmehr von der Gesetzgebung, daß hat. Wären nun alle Leute unter der Hand abgeschoben worden, Verwundet wurden 5 Offiziere. Ferner sind gefallen von den sie schleunigst präzise die Arbeiter schützende Vorschriften gibt über hatte Herr Stinners den Fonds im Sade und lachte sich ins Mannschaften 15 Mann und zirka 40 verwundet worden, so Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden, Verbot der Ueberschichten, Fäustchen. Als die Knappschaft Eigentumsrechte geltend machte, zog daß sich der Gesamtverlust auf zirka 64 Mann belaufen dürfte. gerechtes Gedingewesen, Abschaffung des an Raub grenzenden Herr Stinners vor, die Belegschaft nicht aufzulösen. Wagenmullens, an Stelle der bisherigen Gedingeart Bezahlung Von der Zeche ,, Glüdauf- Tiefbau" selbst wurden viele Mißstände Es wäre dringend zu wünschen, daß auch der amtliche Bericht Auch hier versucht man, die Seilfahrt zu so rasch als möglich gegeben würde! bers nach Gewicht, so daß der Arbeiter bei vorsichtiger Ausübung seines gerügt. schweren Berufes auf einen Lohn kommen kann, der eine menschen- längern, das Wagenmullen versteht man großartig. Ein Redner erwürdige Lebenshaltung gestattet. Den Arbeitern muß ohne Ein- flärte, es hätten sich Laufjungen als Zeugen dafür angeboten, daß fie Steine schränkung gefeßlich die Kontrollierung der Förderung durch einen in die Kohlen geworfen hätten, die Wagen, die dem Redner genult nehmen am Dienstag ihre Beratungen wieder auf. Während das gewählten Vertrauensmann gestattet sein. Ferner muß endlich die worden seien, wären rein zutage gekommen. Einer Kameradschaft, Abgeordnetenhaus zunächst die Statsdarlegungen des FinanzGesezgebung die Einführung von Hülfsinspektoren, aus den Reihen 4-6 Mann, find in einem Monat 60,50 M. für genullte Stohlen ministers hören wird, wird sich der Reichstag zunächst nicht sofort der Arbeiter gewählt, zur Betriebskontrolle ohne Hintertürchen abgezogen worden! Wenn sich Leute beschwerten, sagte ein mit den großen Gegenständen, die ihn erwarten, befassen. Auf der aussprechen. Die Verwaltung der besonderen Unterstützungstassen Beamter: Kündigen Sie doch, ich habe Leute genug in der Westen- Tagesordnung der Dienstagsißung des Reichstages stehen die muß einem in geheimer Wahl gewählten Arbeiterausschuß über- tasche!" Ein älterer Mann wurde entlassen, weil sein Sohn kündigte. Resolutionen betreffs Invalidenversicherung, Befähigungsnachweis tragen werden. Wegen der Unsauberkeit und Nässe trage die Zeche den Namen: und Lehrlingsausbildung; am Mittwoch soll die freisinnige InterWird die Regierung bezw. die Gesetzgebung unsere Notschreie Waschfaß! Die Unterstützungskasse züchte Günstlingswirtschaft. Es pellation betreffend die Schiffahrtsabgaben zur Beratung tvleder nicht hören, dann hat sie die Verantwortung für die Folgen fei vorgekommen, daß man Leuten die bereits gezahlte Unterstüßung Beide Parlamente werden neben den Beratungen über den Stat zu tragen. Wir warnen ernstlich die Zechenbesitzer und ihre Tra- wieder aus dem Hause geholt habe. Wer die Gunst des Betriebsbanten fortzufahren, in der bisherigen Weise die Bergleute zu führers habe, brauche solche Arbeiter Freundlichkeit" allerdings schwer zu bewältigenden Beratungsstoff erledigen müssen, der Reichsschikanieren und zu drangfalieren, denn so kann und darf es nicht nicht zu befürchten. Auch werden hier Kohlenscheine nur noch tag neben der Militärvorlage, den Militär- Pensionsgesehen usw. weiter gehen." in beschränkter Anzahl ausgegeben. Eine Kommission foll wegen die andelsverträge, das Abgeordnetenhaus die Kanalder Mißstände vorstellig werden. Hier wurde nicht die allgemeine borlage. Es wird angenommen, daß zu Beginn der Dienstagssigung der Reichskanzler eine Erklärung abgeben wird, sondern diese Resolution angenommen: warum die Handelsverträge noch immer nicht dem Reichs
Die besonders zu Schluß sich bemerkbar machende Stimmung darf aber befürchten lassen, daß es auf„ Herkules" doch zum Streit
tommt.
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Raugel, 8. Januar. ( Eig. Ber.)
Hier scheint man die Beruhigung der Arbeiter für überflüssig zu halten. Es sollte hier heute ebenfalls eine Belegschaftsversammlung von Zeche Viktor" stattfinden. Da fann man sich die Erregung der Leute denken, als sie zum Lokal tamen und ihnen mitgeteilt wurde, der große- Unbekannte sei tätig gewesen, die Ver sammlung fönne nicht stattfinden. Mit der hier beliebten Taktik wird man unfehlbar den allgemeinen Streif provozieren. Die Empörung ivar furchtbar groß. Als ob man es darauf abgesehen hätte, auch hier, wo es noch verhältnismäßig ruhig ist, zum Handeln zu reizen.
Castrop , 8. Januar. ( Eig. Ber.) Von mehr als 2000 Personen war die heute hier stattgefundene Belegschaftsversammlung besucht, die für Beche" Erin" einberufen war. Wenn auch verschiedentlich Rufe nach Streif laut wurden, so war hier die Stimmung im allgemeinen doch friedlicher als in Effen. Die Führer legten die Gründe dar, weshalb es sich empfehle, mur dort in einen Streit einzutreten, wo man mit Schicht berlängerungen herauskomme. Für den allgemeinen Streif fehle es an Geldmitteln, auch sei zu befürchten, daß die vielen AusLänder ausgewiesen würden; zudem sei die ganze Marktlage nicht günstig.
Wie der jezige Vorfißende des christlichen Berbandes noch mit teilte, werde in den nächsten Tagen dem Ministerium gemeinsam seitens der vier Verbände eine Eingabe zugehen, in der unter Darlegung der Berhältnisse ein Einschreiten der Regierung gegen das Grubenkapital auf dem Wege der Gesetzgebung gefordert wird.
Ohne Widerspruch gelangte schließlich die obige Resolution zur Annahme. In gleichem Sinne beschloß auch eine später tagende Versammlung des christlichen Gewerkvereins.
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Despel, 8. Januar.
Die von 1000 Belegschaftsmitgliedern der Zeche" Borussia" besuchte Versammlung trug einen ziemlich erregten Charakter. Unter den besprochenen Mißständen macht besonders die in den letzten Wochen angeordnete Schichtzeitverlängerung um 5 bis 15 Minuten böses Blut. Es wird oft 10 Stunden gefördert. Viele Klagen wurden geführt über Gedingereißerei. Es werden Monatslöhne von 60 M. gezahlt. Das Wagennullen steht riesig in Blüte; am Tage vor Weihnachten war die Tafel zum Anstrich der genullten Wagen zu klein. Bescherung Sachse warnte vor einem allgemeinen Streit. Es gelangte
von Kapitalsgnaden!
dann die bekannte Resolution zur Annahme.
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Die heutige Belegschaftsversammlung verlangt:
fommen.
Die Parlamente
1. Ständige Anerkennung der Kommission zur Abstellung von tage zugegangen sind. Die Verträge sollten dem Reichstage schon vor Mißständen.
2. Pünktliche Einhaltung der Seilfahrtsordnung.
3. Regulierung der Löhne. Für Hauer Minimallohn 4,50 m., für Schlepper 3,50 M., für Pferdetreiber und Bremser 2,75 m., für erwachsene Tagesarbeiter 3,50 M.
4. Mitverwaltung der Unterstützungskasse. Der Vorstand ist von der Belegschaft in geheimer Sizung zu wählen. 5. Humanere Behandlung.
6. Ausreichende Lieferung von Holz.
7. Trockenlegung der Schächte und Querschläge. 8. Die Waschlaue ist in befferem Zustande zu halten und stets eine der Jahreszeit und der Witterung entsprechende Temperatur zu schaffen.
9. Abschaffung des ungerechten Vernullens der Kohlen. 10. Der Kommission ist bis spätestens Donnerstag über diese Forderungen Antwort zu geben.
Vielen der Anwesenden war die gestellte Frist noch zu lang, es war große Neigung vorhanden, sofort den Kampf aufzunehmen.
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Die Weihnachten zugehen und in erster Lesung beraten werden. großen Schwierigkeiten, die der Abschluß der Verhandlungen mit Oesterreich- Ungarn der Regierung bereitet, haben diese Dispositionen durchbrochen und der Reichstag sieht sich nun in die Schwierigkeit eines übermäßig aufgehäuften Arbeitsmaterials versetzt. Es ist nicht abzusehen, wie alle die gestellten Aufgaben bis zum 1. April erledigt werden sollen. Die Schuld daran trägt wiederum die Regierung.
Jm Abgeordnetenhause wird beabsichtigt, sogleich nach der ersten Lesung des Etats die zweite und dritte Lesung der Kanalborlage durchzuführen. Doch findet diese Absicht lebhaften agrarischen Widerstand. Die Agrarier befürchten, daß die Regierung die Kanalvorlage eher bewilligt bekommen fönnte, als die endgültige Neuregelung der Handelsbeziehungen erfolgt ist. Sie haben seit Jahren den Kanal ausgespielt, um ihre Zollforderungen durchzudrücken, sie haben ihre Pläne im weitgehendsten Maße verwirklicht, indem sie einerseits die ursprüngliche Kanalvorlage bis zur Unfenntlichkeit zerfetzten und andererseits ihren Bollwünschen im Tarifgesetz und bei den Handesverträgen weiteste Geltung verschafften. Jetzt soll der letzte Ring der agrarischen Kette geschmiedet werden. Die Deutsche Tageszeitung" wehrt sich entrüstet gegen die Absicht, Die bereits erwähnte historische Versammlung, in welcher die Kanalvorlage jetzt schnell durchzuführen, sie fordert erst die DurchLudwig Schröder sprach, war überfüllt. Folgende Entschließung fand arbeitung des preußischen Etate, um die Kanalvorlage fortdauernd Annahme: bis zur endgültigen agrarischen Erledigung aller Handelsbeziehungen " Die heute am 6. Januar d. J. im Lokale des Herrn Sichter als Drohmittel gegen die Regierung zu behalten. Ist erst, so spekuliert zu Baukau stattgefundene öffentliche Bergarbeiter das Agrariertum, der Wucherzoll und die Grenzsperre nach allen Bersammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten Richtungen voll gesichert, dann wird es schließlich auch noch gelingen, einverstanden und protestiert gegen die Handlungsweise der die Mehrheit der Konservativen im Abgeordnetenhause wieder in Werksbefizer den Arbeitern gegenüber; gibt der Hoffnung Aus- die frühere Ablehnung jeder Kanalvorlage zurüdzutreiben.- druck, daß in Zukunft dies unterbleibt. Sollte es dennoch geschehen, so erklärt sich die Versammlung mit den Bergleuten der Zeche Bruchstraße" solidarisch."
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Die Handelsvertragsverhandlungen mit Desterreich- Ungarn find wieder mal ins Stocken geraten, da die deutsche Regierung die von den österreichisch- ungarischen Unterhändlern geforderten Garantien, Aus allen diesen Kundgebungen geht klar hervor, daß überall eine daß die deutsche Grenze nicht auf Grund des Seuchengesetzes für die außerordentlich gereizte Stimmung herrscht und daß es kaum mög- österreichische Vieheinfuhr in das deutsche Zollgebiet ohne weiteres Gerücht, bei Hösch sollen die Hochöfen ausgeblasen werden, wenn am Freitag in der Veterinärfrage ein Ultimatum gestellt. Infolgelich erscheint, die Bewegung zu lokalisieren. Man verbreitet das gesperrt werden kann, nicht zugestehen will. Um diesem Zustand ein Ende zu machen, hat, wie die Wiener Zeit" erfährt, Deutschland Dienstag die Belegschaft von Kaiserstuhl " nicht wieder anfahre. dessen reiste einer der ungarischen Delegierten nach Budapest ab, um Wenn man sich von solchen Schreckschüssen Erfolge verspricht, dürfte sich neue Instruktionen zu holen. Die Entscheidung soll morgen man sich sehr irren. In den Kreisen der Eisenwerksarbeiter ist die vormittag fallen.- Mißstimmung nicht minder groß als bei den Bergarbeitern.
Später
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Eisenbahnbetriebsmittelgemeinschaft. An diesem Montag traten in Wenn übrigens von monatelang reichendem Kohlenborrat in Berlin die Leiter der deutschen Eisenbahnverwaltungen zu einer den Lägern geschrieben wird, wie es z. B. die„ Kölnische Zeitung " abermaligen Beratung über die Betriebsmittelgemeinschaft zusammen, am 16. und 20. Januar fertig brachte, so ist das Unsinn. Durchschnittlich beträgt der follen die Beratungen Eisenbahnversand im Ruhrrevier pro Tag 20 000 Wagen. Da be- über die Reform der Güter- und Personentarise sowie über die Eindarf es keiner großen Rechengabe und scharfen Situationsblides, um schränkung des Fahrens von Umwegen im Güterverkehr folgen. Bei all' diesen Reformen" tommt nichts heraus als eine Ver zu erkennen, daß die vorhandenen Vorräte höchstens den Bedarf von drei bis vier Tagen decken können. Mit Schreckgespenstern erreicht man durch einen schonungslosen Konturrenztampf die Eisenbahnen der Sympathie- Erklärung! Eine Bezirkssigung der Zahlstelle Dort brei bis vier Tagen decken können. Mit Schredgespenstern erreicht man stärkung des preußischen Eisenbahnpartikularismus, der sich mund des Metallarbeiter- Verbandes erklärte sich mit den Berg - jezt überhaupt nichts mehr. Will man den Frieden, dann ziehe übrigen Einzelstaaten gefügig gemacht hat. arbeitern solidarisch, sie forderte das Gewerkschaftskartell auf, under- man schleunigst alle Anordnungen von Schichtverlängerungen Diese Entwickelung zur Verpreußung der Eisenbahnen züglich Mittel für die Streikenden flüssig zu machen. zurück und die hochgehenden Wogen werden sich sofort glätten. die Sozialdemokratie fordert Uebernahme auf das Reich- be deutet die wirtschaftliche Konsolidierung der preußischen Reaktion.-
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