Einzelbild herunterladen
 

*

Tokio , 8. Januar. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) berlautet, daß demnächst eine vierte innere Anleihe in Höhe 100 Millionen Den unter den gleichen Bedingungen, wie die dritten Anleihe, zur Annahme gelangen soll.

E3

von

der

es

S

"

Zum Konflikt im Ruhrrevier.

Regierungsschiffe haben Zufahrt. Dalny wird demnächst für den 1 postenstehen als solches verbot, für ungültig erklärt sei. Es sei neutralen Handel geöffnet werden. üblich geworden, dies Urteil so auszulegen, als wären die Streif­posten privilegierte Menschen, als wären fie Menschen, die gegen alle Bochum , 9. Januar. ( Privatdepesche des Vorwärts".) London , 9. Januar. Das Reutersche Bureau" meldet aus polizeilichen Anfechtungen geschüßt seien, nur weil sie Streitposten Die Bewegung der Ruhrbergleute nimmt einen immer leb­Tolio vom 8. d. M.: Admiral Kataoka berichtet, ein Kreuzer Ständen. Die Auslegung sei grundfalsch und widerspreche auch dem hafteren Charakter an und es steht zu befürchten, daß alles fowie ein Berstörer und ein Torpedoboot feien Urteil des Reichsgerichts selber. Das Reichsgericht spreche aus, daß Abmahnen der Verbandsleitung fruchtlos bleibt. Die ein­e den nach Tschifu , und ein anderer Kreuzer, ein Kanonenboot sich die Gesetzgebung der Einzelstaaten nicht gegen Prinzipien der Abmahnen der Verbandsleitung fruchtlos bleibt. und eine Anzahl Zerstörer seien den nach Siautichou geflüchteten Reichsgesetzgebung( Gewerbe- Ordnung- Koalitionsrecht) wenden zelnen Zechen beginnen bereits ohne vorherige Verständigung russischen Schiffen gefolgt. dürfe. Das Reichsgericht sage aber zum Schluß, entschieden sei mit mit der Verbandsleitung und selbst ohne besondere Versamm­dem Urteil nicht die Frage, ob nicht der Gefährdung, die mit dem lungsbeschlüsse in den Ausstand zu treten. Ebenso wie Montag Streitpostenstehen verbunden sein kann, in anderer Weise entgegen früh die Morgenschicht von Kaiserstuhl 2" und" Scharnhorst" getreten werden könne. In einem anderen Urteil, das abgedruckt die Einfahrt verweigerte, so folgten auf beiden Schächten die sei im neunten Bande der Rechtsprechung des Reichsgerichts", Mittagsschichten; Morgenschicht und Mittagsschicht bilden die habe nun das Reichsgericht die Verurteilung eines Streitpostens übergroße Mehrheit der Gesamtbelegschaft. Auf Kaiser­aus einem preußischen Straßenpolizei Reglement gebilligt Petersburg, 5. Januar. ( Laffan- Meldung.") Die ton Also fage das Reichsgericht teineswegs: Ihr Streitposten seis stuhl 1" fuhr zwar die Morgenschicht an, förderte aber keine fervative und die liberale Presse äußern fich gleichmäßig er- privilegiert", fondern fage: Durch allgemeine Straf- Kohlen. Die Mittagsschicht dieser Grube fuhr gar nicht erst bittert über die Gleichgültigkeit der oberen Klaffen gegen das Leid bestimmungen kann Euch nicht das Streitpostenstehen verboten an. Ganz so ging es zu Mittag auf" Gneisenau" und der Verteidiger von Port Arthur. Die aristokratische Gesellschaft hat werden, aber auf Grund einer polizeilichen An- Minister Achenbach". Ohne Beschluß und ohne Zustimmung ordnung im Rahmen eines Straßenpolizei- der Verbandsleitung treten die Leute in den Ausstand. Außer zwar noch niemals so viel Wohltätigkeitsbazare und Bälle für reglements tann man Euch entgegentreten." Wie den Versammlungen, die für Dienstag und Mittwoch in Dort­tranke und verwundete Soldaten veranstaltet wie jetzt, aber in nun die Sache hier liege, sei es absolut fein Verstoß gegen das mund, Scharnhorst und Langendreer angesagt sind, stehen für Wirklichkeit sind alle diese Veranstaltungen nur Vorwände für Ver- Recht, wenn Angeklagter verurteilt worden sei.. Er hätte der polizeis nächsten Sonntag Versammlungen in Annen und Witten in gnügungen. Die vornehmen Restaurants find jeden Abend von Souper lichen Anordnung Folge leisten und weggehen müssen, vorausgesetzt, Gesellschaften dicht befest, die rumänischen Orchester und die Zigeuner- daß sie nicht schitanös gewesen, sondern ergangen sei, um die Ruhe Aussicht. Von verschiedenen anderen Zechen drängt man die Stapellen haben nichts von ihrer Anziehungskraft eingebügt, und und Ordnung aufrecht zu erhalten. Legteres jei aber richtig festgestellt. Verbandsleitung zur Einberufung von Versammlungen. Die die Wege zum Wintergarten find gedrängt voll von Troikas mit diesem und den vielen anderen Urteilen des Kammergerichts maß belegschaft von etwa 7000 Mann. In Dortmund herrscht eine Der Zweck der Anordnung, die Absicht des Schußmanns, ist nach bis jetzt am Streif beteiligten Zechen haben eine Gesamt­Vergnügungsluftigen. Die allgemein bewiesene Gefühllosigkeit ist gebend, nicht aber, ob schon eine Ruhestörung oder Störung des lebhafte Erregung. Eine polnische Versammlung in Herne ebenso auffallend wie abstoßend.( Standard".) Verkehrs erfolgt sei oder nicht. beschloß eine Solidaritätserklärung. Das Gewerkschaftskartell in Wenn der Schutzmann sagt, er habe Verkehrsstörungen, habe Dortmund wird einen Aufruf zu Sammlungen erlassen. Die Störungen der öffentlichen Ordnung vorbeugen wollen durch die Vorstände des Vergarbeiterverbandes, des christlichen Gewerk­Wegweisung, dann stellt das Gericht diese Absicht fest, eventuell auf vereins, des Hirsch- Dunderschen Gewerkvereins und der polni­Monierung des Kammergerichts. Die Schuhmänner aber haben ihre Instruktionsstunde und der Instrutteur macht ihnen klar, von schen Berufsvereinigung erlassen einen Aufruf, worin fie die welchen Ansichten das Kammergericht sich leiten läßt, und von welchen Stameraden der Zeche Bruchstraße" ihrer Sympathie und Absichten bei Wegweisung von Streitposten sie selbst sich zu leiten Hülfe versichern und erklären, daß sie an die Regierung und haben lassen. an die Parlamente eine Eingabe machen werden mit Forde­rungen zur Regelung der Arbeitszeit, der Gedingjäke, Ab­schaffung der Nullung, Bezahlung nach Gewicht und An­stellung von Arbeiterkontrolleuren, im übrigen aber fordern sie die Arbeiter zur Ruhe und Disziplin und zum Abwarten der Weisungen der Verbandsleitung auf. Ein allgemeiner Streit sei nur im Interesse der Unternehmer. Letzte Nachrichten und Depeschen.

" 1

Zur russischen Preßzensur.

Wie wir in unserer legten Nummer mitteilten, beschwerte sich die Ruß" über die russische Kriegszenfur, die nicht nur der Presse die Veröffentlichung von Nachrichten verheimliche, durch die eventuell den Japanern Dinge mitgeteilt würden, die in strategischem Interesse zu verschweigen seien, sondern daß sie auch Nachrichten unterschlage resp. verbiete, durch die dem Volke Klarheit über die bereits aller Welt bekannten Vor­gänge auf dem Kriegsschauplage gegeben würden. Die Be­schwerde der Ruß " bezog sich speziell darauf, daß bereits am 2. Januar die Nachricht vom Fall Port Arthurs allgemein be­fannt gewesen sei, daß sie jedoch in der russischen Presse nicht hätte offenbart werden dürfen, ferner darauf, daß die japani­ſchen Nachrichten über die Fortschritte der Belagerung, die auf

den unausbleiblichen Fall Port Arthurs hätten schließen lassen, dem russischen Bolfe gleichfalls vollständig unterschlagen worden seien.

-

Kirchgang ein Teil des Schulbesuchs. Das Krefelder Schöffen­gericht hatte sich mit der Frage zu beschäftigen, ob der Besuch der jogenannten Schulmesse, eines Kindergottesdienstes, für die Schüler ein obligatorischer ist. Diefe Frage hat das Gericht bejaht. Es handelte sich um folgenden Fall. Ein Fabritarbeiter fandte seine 18jährige Tochter nicht in die Schulmeffe, wohl aber pünktlich vor mittags um 8 Uhr zur Schule. Die Schulmesse findet nämlich vor Beginn des Unterrichts statt. Der Kreisichulinipettor aus Krefeld , der als Sachverständiger gehört wurde, erklärte, daß nach einer Verfügung der töniglichen Regierung aus dem Jahre 1869 dieser Gottesdienst zum Schulunterricht gehöre. Das Gericht vers urteilte den Vater des Kindes daraufhin. Gegen das Urteil wird mit Recht Berufung angemeldet werden, weil die Verfügung, wenn sie besteht, gesezwidrig und daher ungültig ist.

Kaufmannsgerichts- Wahlen. In Breslau halten sich nicht weniger als 13 bürgerliche Vereine verbunden, um die Wahl von Bertretern des Zentralverbandes der Handlungsgehülfen und Ge­hülfinnen als Beifizer zum Kaufmannsgericht zu verhindern. Dennoch Stimmen 250. Auf den Zentralverband entfallen vier Beifizer, auf erhielt die Liste des Zentralverbandes von den abgegebenen 1611 die vereinigten Gegner 21. Auch in Halle haben die klassen­bewußten Handlungsgehülfen mit 740 gehäuften" Stimmen einen Beisiger erlangt.

-

Geeftemünde, 9. Januar. ( W. T. B.) Das am Sonnabend infolge des Sturmes vertriebene Feuerschiff Borkum Riff ist heute Hier eingetroffen. Das Schiff hat wegen Ankerkettenbruches die Station verlassen müssen.

Stuttgart , 9. Januar. ( Privat- Telegramm.) Ohne sonder­liche politische Ueberraschungen verliefen die am Sonntag abge­Auf diese Beschwerde antwortet mun der Kriegszenfor haltenen dn desparteitage der Nationalliberalen und des Ralischewski, Oberstleutnant des Generalstabes, in Bentrums in Württemberg . Die Nationalliberalen hatten sich außer dem Abgeordneten Sieber, dem einzigen württembergischen einer Erklärung an die" Ruß ". Er führt aus, daß es falsch sei, wenn das Blatt dem Kriegszeusoren derartige Nationalliberalen, der in den Reichstag gelangt ist, und auch nur mit bauernbündlerischer Hülfe, zur Erhaltung des Glanzes den Reichs­Vorwürfe mache. Die über die Presse entscheidende Benjur tagsabgeordneten Bazig als Referenten gesetzt, die nun beide in ihren trage den Namen Spezialfommission der Kriegszensur", Reden um die Wette in nationaler und folonialer Begeisterung aber an ihr nähmen nicht nur Kriegs zenforen teil, die über schwammen. Pasig erging sich in Ausführungen über die Reichs­die aus strategischen Gründen vorzuenthaltenden Nachrichten eine Sozialpolitit mit Maß und Ziel", rühmte die Opferwilligkeit politik, insbesondere über Posadowstys Unverständnis, befürwortete aburteilten, sondern auch ein Vertreter der Oberpreßverwaltung, der Gegner und schimpfte über die Sozialdemokratie. Das war das der ebenso wie die übrigen Zensoren mit einem Rotstift aus­geistige Band, das Stuttgart mit Ravensburg verknüpfte, wohin das gerüstet sei und die Vollmacht habe, aus den der Zensur zu­Zentrum seine Schäflein, etwa 3000 Bauern, entboten hat. Dort geschickten Artikeln und Telegrammen alles zu streichen, was vom Die Gewerbegerichtswahl in Würzburg , welche am legten Sonn- sprachen die Abgeordneten Rembold und Gröber. Dieser sprach von Standpunkt der allgemeinen politischen Zensur unerwünscht tag zum erstenmal unter dem Proportional- Wahlsystem stattfand, der Heuchelei und Gemeinheit der Nationalliberalen", von liberalem erscheine. Die Tätigkeit dieses Vertreters der Ober- brachte den Freien Gewerkschaften" einen recht guten Erfolg. Von Unsinn". Die Hauptladung Gröberscher Zartheit war natürlich der preßverwaltung sei den Kriegssensoren nicht zur Laft zu legen, 1888 abgegebenen Stimmzetteln entfielen auf die Liste der Freien Sozialdemokratie aufgespart, die das Volk dem Abgrund zuführe. weil sie nicht zu ihrer Kompetenz gehöre. Die Frage, inwieweit Gewerkschaften" 1318, auf die der sogenannten chriftlich- nationalen Ueber die Verfassungsrevision verlor Gröber kein Wort, das über­eine solche politische Zenjur notwendig fei, laffe er Arbeiter" nur 515 Stimmzettel. Einige Stimmzettel waren ungültig. ließ er dem Abgeordneten Rembold, der den Protestrummel verächt unentschieden. Er habe es nur für seine Pflicht ge- Gegenüber der Gewerbegerichtswahl im Jahre 1901 gewinnen die lich mit einigen Worten abtat und feinen Zweifel ließ, daß das halten, gegen den Angriff die Kriegszenjur zu verantworten. Freien Gewerkschaften" 238 Stimmen, die" Christlichen" trok ge- Zentrum auch nicht den kleinen Finger reichen werde, wenn die geist= Aus dieser Erklärung erhellt also, daß die Spezial- häffigster Agitation nur 62 Stimmen. Von den 20 gewählten Bei- liche Schulaufsicht gefährdet werde. fommission der Kriegszenfur tatsächlich nicht nur aus strategi- fizern entfallen auf die Freien Gewerkschaften" 14, auf die Christ­ lichen " 4. schen, sondern auch aus allgemein politischen Gründen von dem Notstift den ausgiebigsten Gebrauch macht. Die politischen Gründe bestehen eben darin, daß das Volk über die wirklichen Borgänge in der Mandschurei systematisch getäuscht werden foll. Offenbar fürchtet man, daß die ohnehin sehr flaue Rigdorf. Die Monatsversammlung des Vereins gewerblich Kriegsbegeisterung durch Mitteilung von Nachrichten, wie sie tätiger Frauen und Mädchen von Rigdorf und Umgegend findet in der übrigen Presse der Welt zu lesen sind, vollständig auf nicht am Dienstag, den, 10. Januar, sondern am Mittwoch, den Nullpunkt herabgedrückt werden könnte, daß also das Volk den 11. dieses Monats, im Lokale des Herrn Thiel, Bergstr. 151/52, Der Vorstand. belogen und betrogen werden muß, um für Väicedjen nene abends 8 Uhr, statt. Opfer an Gut und Blut zu bringen! Diese systematische Be- Treptow- Baumschulenweg. Seit dem September 1902 haben sich ligung des Volkes ist eine derartige Infamie, daß selbst an unserem Drte dem Verein für Frauen und Mädchen Schönebergs , 9. Januar. ( Meldung der Agence Havas".) Obgleich Kriegszensoren sich zu schämen scheinen, wenn ihnen die Ver- und Umgegend etwa 30 Mitglieder angeschlossen. Durch die große die Protokolle der beiden Sizungen der Huller Kommission nichts antwortung für ein solches System der Vertuschung und der Entfernung vom Size des Vereins stehen der Teilnahme der über gefaßte Beschlüsse enthalten, wird doch versichert, daß die hiesigen Mitglieder am Vereinsleben Hindernisse entgegen, die Kommiffion sich entschlossen habe, bei ihrer Untersuchung die Lüge aufgebürdet wird! es zu beseitigen gilt. Vielfachen Wünschen aus unjerem Mitgliederkreise Deffentlichkeit im weitgehenden Maße zu wahren. Der Vertreter entsprechend und int Einterständnisse mit Englands habe ausdrücklich darauf bestanden, daß alles sich vor der dem Vorstande unferes Vereins, yabea wir beschlossen, einen felbständigen Verein zu gründen, 10111 eine intensivere Deffentlichkeit vollziehe, und er glaube die übrigen Kommissions­Wirksamkeit entfalten zu können. Zu diesem Zwede findet am würden und auch beim Zeugenverhör die Deffentlichkeit zugelassen mitglieder überzeugt zu haben, so daß die Entscheidung veröffentlicht Mastierte Polizeiwillfür gegen Streikposten. Donnerstag, den Der Streifpoften ist rechtlos, wenn der Polizeibeamte annimmt" bersammlung in Ackermanns Festsälen, Baumschulenstraße, würden in einer neuen Sigung, die morgen abgehalten wird, abgeschlossen. 12. Januar, eine öffentliche Bolts würde. Die Verhandlungen über das einzuschlagende Verfahren, er müsse ihn zur Sicherung der Leichtigkeit, Bequemlichkeit und abends 81%, Uhr statt, mit der Tagesordnung: Gründung eines Ordnung des Verkehrs" von der öffentlichen Straße verweisen. Bildungsvereins für Frauen und Mädchen von Und die Schuyleute sind von diefer Annahme" durchbrungen, wenn reptow Baumschulen weg. Das Referat zu dieser Ver- Winnington" sei bei einem Zusammenstoß mit einem anderen es auf die Streitpostenjagd geht. Das Recht" zum Streifpoften fammlung hat Frau Dr. Wally Zepler übernommen. Zur Agitation ſtehen als eines Teiles des Koalitionsrechtes, das theoretisch für diese Versammlung erfolgt am Mittwoch, den 11. Januar, eine vom Reichsgericht und Kammergericht anerkannt wird, ist in der Einladung durch Handzettel. Praris völlig wesenlos, es besteht in Wirklichkeit nicht mehr, es ift zu einer leeren Vorstellung geworden.

-

Soziales.

0

Aus der Frauenbewegung.

Gerichts- Zeitung.

Gewerbegerichtswahlfieg.

Konstanz , 9. Januar. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Bei der heute stattgefundenen Wahl der Arbeitnehmerbeifiber zum Gewerbe­gericht fiegte die Liste des Gewerkschaftskartells mit 715 Stimmen über die christlichen Gewerkschaften, welche nur 443 Stimmen auf ihre Liste erhielten.

Die Huller Kommission.

London , 9. Januar. ( W. T. B.) Die Meldung, der Dampfer englischen Dampfer gefunken, ist unrichtig. Der Dampfer ist heute Winnington" sei bei einem Zusammenstoß mit einem anderen englischen Dampfer gesunken, ist unrichtig. Der Dampfer iſt heute wohlbehalten auf der Themse eingetroffen.

Eisenbahnunglüd.

Auf der Braun­Wolffenbüttel, 9. Januar. ( W. T. B.) schweigisch- Schöninger Eisenbahn entgleiste heute bei Wittmar ein Personenzug infolge Dammrutsches. Die Lokomotive und der Bad­wagen stürzten die Böschung hinab. Lokomotivführer und Heizer wurden schwer verletzt. Grubenunglüd.

Auf der Kohlengrube

In den letzten Wochen beschäftigten den ersten Straffenat des Rammergerichts fast in jeder Sigung Streifposten Prozesse. Auf jeden dieser Prozesse einzugehen, erübrigt sich eigentlich, denn jeder Fall wurde nach demselben Schema behandelt. Es ist in den Wind Aufgebauschte Anklagen aus§ 153 der Gewerbeordnung. Der gesprochen, wenn der eine oder andere Anwalt überzeugend hervor- Tischler J. follte anläßlich des Stegliter Tischlerstreits einen hob, daß ja jedes doch an sich erlaubtes Streifpoftenstehen Meister durch den Ausdruck Quatschlopf" beleidigt und dessen unmöglich gemacht werden könne, wenn es abhängig sein Sohn durch die angebliche Bemerkung, er werde ihm die Knochen Helmstedt , 9. Januar. ( W. T. B.) folle von der nachträglich dem Gericht gemachten Erklärung des zerschlagen, bedroht haben. Ferner wurde ihm noch eine Treue" der Braunschweigischen Kohlenwerke wurden heute zwei als Zeugen vernommenen Schußmannes, daß er gemeint zweite Beleidigung zur Last gelegt, weil er einen Arbeits­habe, es tönnte zu Belästigungen der Arbeitswilligen und willigen Streifbrecher" tituliert hatte. Das Urteil des Schöffen- Bergleute verschüttet und getötet. infolgedessen zu Berkehrsstörungen fommen. Es wurden die Re- gerichts lautete wegen der Beleidigungen" auf Freisprechung und Bom ostasiatischen Kriegsschauplake. visionen der Angeklagten gegen ungünstige Landgerichtsurteile zurüd- wegen der Bedrohung des Meistersohnes auf 5 Mt. Geldstrafe. Ein Mukden, 9. Januar. ( Meldung der Russischen Telegraphen­gewiesen, freisprechende Urteile der zweiten Inftanz auf staats- Bufammenhang mit§ 153 wurde nicht angenommen. Agentur".) Neue japanische Truppenabteilungen treffen, vom Süden anwaltliche Revision regelmäßig aufgehoben und die Sachen nochmal Vor der Berufungskammer wurde ein Schöffengericht surteil tommend, ein, die häuptsächlich dazu dienen sollen, die Besatzungen an die Vorinstanz zurückverwiesen, mit der Begründung, die Frei- gegen den Schlosser W. bedeutend herabgemildert. Der Ange- von Lianjang und Jantai sowie andere befestigte Stellungen zu ver­sprechung beruhe auf Rechtsirrtum. flagte war feinerzeit zu einer Gefängnisstrafe von einer Woche ver- stärken. Die Japaner sollen am Liao und Jalu mit dem 18. Oktober Und nun das Schema! Kennzeichnen wir es an einem besonderen urteilt worden, weil das Gericht annahm, daß er einen Nebenarbeiter mehr als 3000 Mann verloren haben. Auf seiten der Russen sind Falle, wo die Gründe, die meist schon nur noch in einem Hinweis auf beleidigt habe, um ihn zur Teilnahme an dem letzten Streit der 7 Offiziere und 183 Mann gefallen sowie 44 Offiziere und 1032 Ge­den bekannten" Standpunkt bestehen, wiederholt wurden. Hervor Straßenbahn- Werkstattarbeiter zu bewegen. Die Berufungskammer meine verwundet. zuheben ist, daß hier weder dem Angeklagten überzeugte sich aber, daß die Beleidigung mit§ 153 ebenfalls nicht im noch einem der Mitstreitenden irgend etwas anderes Zusammenhang stand und erkannte auf 20 Mt. Geldstrafe. Der vorzuwerfen war, als daß fie Arbeitswillige anzus rechen und zu Staatsanwalt hatte sogar nur 10 Mt. beantragt.

0

Tokio , 9. Januar. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Das Marine- Amt hat sein Bedauern ausgedrückt über das Mig­verständnis, das bei der Sendung des englischen Kreuzers Andromeda" belehren suchten. Der Schutzmann glaubte, die Arbeitswilligen Die Züchtigung des Schneidigen. Der Aufsehen erregende Vor- vorgelegen habe, und erfärt, der Kommandant von Port Arthur habe fühlten sich beläftigt und dies wäre auch dem Bublifum aufgefallen. fall im töniglichen Feuerwerts- Laboratorium zu Spandau , wo die Annahme der Hülfeleistung auf Grund allgemeiner Instruktionen Das Landgericht Berlin II zog daraus den Schluß, daß der Schuh - während des Betriebes der Arbeiter W. feinen Vorgesetzten, den verweigert. Die britischen Behörden haben den englischen Ge­mann gemäß der Straßen Polizeiverordnung den Angeklagten zur Ingenieur B., ohrfeigte, war am Sonnabend Gegenstand einer Ber- fandten in Tokio zu spät von der Sendung des Kreuzers Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung auf der Straße" weg- handlung des Schöffengerichts. Der Angreifer wurde zu 15 M. Geld- in Kenntnis gefezt; fobald der Gesandte jedoch die Nachricht gewiesen habe und verurteilte ihn wegen Nichtbefolgung strafe verurteilt. Als mildernder Umstand tam in Betracht, daß er erhalten hatte, hat er fofort für die Annahme des Anerbietens der Anordnung. Das Kammergericht verwarf die Revision und von dem Ingenieur gereizt worden war. Der Angeklagte ist so- durch die japanischen Behörden Sorge getragen. Als dann der Be­führte aus: gleich nach der Tat aus der Arbeit entlassen worden, und der fehl, die angebotene Hülfe anzunehmen, in Port Arthur ankam, Es sei in neuerer Zeit förmlich Mode geworden, sich auf ein Ingenieur ist aus dem Staatsdienst ausgeschieden. war die Andromeda" bereits abgefahren. Das Aufsuchen der Urteil des Reichsgerichts( im 34. Bande der Entscheidungen") Minen sowie die Untersuchung der gesunkenen Schiffe hat infolge zu berufen, wodurch eine hanseatische Berordnung, die das Streit. I Sturmes Verzögerung erlitten.

Verantw. Red att.:Paul Büttner , Berlin . Inserate verantw.( mit Ausnahme der NeueBelt" Beilage): Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilaaenu.Unterhaltung861.