Frankfurt a. M. 6 Monate Gefängnis und Degradation. Beschwerden des Vaters des Mißhandelten waren unterdrückt worden.
20. Hauptmann v. Krause vom Infanterie- Regiment 176 in Thorn wegen Mißhandlung( Faustschläge ins Gesicht) 4 Wochen
Stubenarrest.
23. Zwei Soldaten in Gleiwig wegen Widerstands gegen eine Wirtshauspatrouille 1 Jahr und 14 Jahr Gefängnis. Zwei freigesprochen. Strafantrag: Zwei je 5 Jahre Zuchthaus, zwei je 5 Jahre Gefängnis.
23. Zwei Soldaten in Schweidnitz wegen Widerstands gegen eine Wirtshauspatrouille je 5 Jahre Gefängnis.( Erste Instanz je 5 Jahre Zuchthaus). 29. Die Rheinische Zeitung " veröffentlicht eine Photographie, die den wegen Totschlags zu 2 Jahren Festung begnadigten Fähnrich Hüffener bei einem fröhlichen Trinkgelage zeigt. H. Hat täglich vier bis fünf Stunden Erholungsurlaub.
"
Unfere Kolonien. Oktober.
1. Aufstand der Bondelzwarts( Südwestafrika) in Sicht. 2. Aufstand in Neu- Guinea .
4. Ein südwestafrikanischer Farmer äußert sich: Wenn man über die Eingeborenenbehandlung hier erzählen wollte, man könnte ein ganzes Buch Arenbergiana schreiben!"
5. Ein füdwestafrikanischer Farmer polemisiert heftig gegen die Entschädigung der ausgeplünderten Händler. Diese Blutsauger hätten den Aufstand selber verschuldet.
9. Ausbruch des Witboi - Aufstandes.
11. Den Angehörigen gefallener Südwestafrikaner( natürlich nicht der Offiziere) wird die Todesnachricht amtlich auf offener Posttarte zugestellt.
14. Neue Truppenwerbung für Südwestafrika.
"
20. Die Schlesische Zeitung" meldet, daß die Kosten des Südwestafrika- Krieges in Regierungskreisen auf mindestens 200 Millionen Mark geschätzt würden.
S
21. Soldatenbrief aus Südwestafrita:„ Gefangene werden nicht gemacht. Es wird alles niedergemacht." 21. Nach amtlichen Mitteilungen ist der Aufstand auf Neu Guinea darauf zurückzuführen, daß Missionare Eingeborene prügeln ließen, weil sie nach Heimatssitte in Bigamie lebten.
23. Soldatenbrief aus Südwestafrika:„ Ein Herero, der mir in die Hand fällt lebend, für den ist mir die Kugel zu teuer, aber was auf dem Gewehr aufgepflanzt ist, soll ihm wohl bekommen, bis er den letzten Atemzug tut."
"
26. Nach der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" hat General v. Trotha den Angehörigen der Schutztruppe strenge verboten, irgend etwas aus dem Feldzuge zu veröffentlichen.
November.
2. Die Häuptlinge der Hereros auf englisches Gebiet ent
tommen.
12. Zu den bereits nach Südwestafrika beförderten 11 000 Mann sollen noch 2400 abgehen. 16. Die deutsche Regierung berechnet für Südwestafrika 28 M. pro Mann und Tag. Die englische verbrauchte im Burenkrieg 14 M. pro Mann und Tag.
19. Sanitätsunteroffizier Thiel schreibt aus Südwestafrika, daß eine halbberhungerte Hererofrau erschossen worden sei. 27. Der Kolonialetat fordert einen Reichszuschuß von 150 Millionen.
Dezember.
2. Die Offiziere erhalten in Südwestafrika durchschnittlich 7442 M. jährlich, Mannschaften und Unteroffiziere 1042 m. 14. Aus Kiautschou wird dem Berl. Tageblatt" geschrieben, alle auf die Entwickelung der Kolonie gerichteten Hoffnungen seien unerfüllt geblieben.
"
13. Soldatenbriefe aus Südwestafrika:„ Du schreibst von Ergeben. Das wollten sie im Juni, aber es war Befehl, es gibt keinen Bardon."
21. Soldatenbriefe aus Südwestafrika:" Jeder Kaffer, der getroffen wird, soll erschossen und jede Frau und jedes Kind vertrieben werden." Ein anderer: Da sah ich Schwarze in einem Busch, der Posten schlief, ich schlich mich heran, flaute die Ges wehre, stellte mich hinter einen Baum wie ein Tiger und schoß alle 4 tot.... Am selben Tage wurde ich zum Gefreiten befördert." 28. Jn Südwestafrika sind 559 Mann gefallen, 200 dem Typhus erlegen.
24. Nach der„ Danziger Beitung" ist eine Hafenerweiterung in Kiautschou geplant, die 12 Millionen fostet.
Unterm Ruffenkurs.
Oktober.
5. Drangfalierung russischer Auswanderer durch die Ballinpolizei. 7. Die Germaniawerft in Kiel baut Torpedoboote für Rußland . 7. Die Werft Bultan" in Stettin liefert Schiffsteile an Rußland .
Dezember.
10. Ein russischer Deserteur in Insterburg , der fein Geld hat, um mit Ballin nach Amerika oder England zu reisen, soll nach Ruß land zurückgeschickt werden. Er erhängt sich.
Von den Gegnern. Oktober.
1. Die„ Neckar- Zeitung" veröffentlicht den Klageruf eines Nach meinen Erfahrungen muß ein 11. Minister v. Hammerstein beschimpft im preußischen Landtag demokratischen Redakteurs: Parteiblatt- Redakteur oftmals gegen seine eigene Ueberzeugung die ausgewiesene Janina Berson. 11. Genosse Stalisti, Redakteur des„ Vorwärts", hat die Zwangs- schreiben." 5. Der nationalliberale Reichstags- Abgeordnete Bahn- Sorau fahrt von der russischen Grenze nach Hamburg als Auswanderer mitgemacht. Nachdem er sich legitimiert, erhält er das ihm ab- ist als erklärter Anhänger des Reichstags- Wahlrechts gewählt worden, gepreßte Geld( Billett nach England) mit Entschuldigungen von hat aber zwei Jahre zuvor Dr. Giesebrecht seine Anerkennung für wegen der„ Mißverständnisse" zurück. dessen Umtriebe gegen das Wahlrecht ausgesprochen und ihm Geld gefchickt. 11. In den Operationen gegen die Hereros tritt ein Still- gemals nur aus Höflichkeit" so gehandelt zu haben, und zieht den Als Kläger gegen Genossen Berner Forst erklärt er,
stand ein. 13. Bei der Besprechung der freifinnigen Interpellation über Strafantrag zurüd. 12. Die nationalliberale Partei Westfalens spricht ihre Zu Königsberg im Abgeordnetenhause hat der Justizminister behauptet, daß die Königsberger Gerichtsstelle den richtigen Tert des russischen Stimmung zum reaktionären Schulfompromiß aus. Strafgesetes nur deshalb nicht angewendet habe, weil sie ihn nicht gekannt habe. Der Vorwärts" weist aftenmäßig nach, daß dem Königsberger Staatsanwalt der richtige Text schon 8 Monate vor der Hauptverhandlung bekannt war. Trotzdem wurde mit unrichtigen Paragraphen operiert.
"
23. In einem Bar zu Frankfurt a. M. verlangt ein russischer Fürst, das der„ Triumphmarsch auf Rischinew" gespielt werde und begeht, da sein Verlangen nicht erfüllt wird, schwere Erzesse.
=
1. Der verstorbene Grafregent von Lippe Detmold ( Biesterfeld ) ohne preußischen Klang und Sang begraben. 2. Den lippeschen Truppen wird der Treu Eid auf den Nach folger des Grafregenten, Grafen Leopold zu Lippe Biesterfeld, nicht abgenommen.
=
14. Der Königsberger liberale Magistrat hat den Steuerbefreiten der untersten Steuerklasse, 2200 an der Zahl, das Wahlrecht entzogen. Der sozialdemokratische Antrag, die ganze Klaffe zu befreien wodurch auch die Beraubten ihr Wahlrecht zurüc erhielten, andererseits ein Steuerausfall von 45 000 m. entstände- von der freifinnigen Stadtverordneten- Mehrheit abgelehnt. November.
V
2. Die„ Germania " schreibt: Mit Fug und Recht hat das Bentrum stets gegen eine rein mechanische Wahlkreis Einteilung Stellung genommen.
3. Professor Brentano schreibt gegen gewisse Interessengelehrte, fie feien„ ein Typus jener neuen Eristenzen, welche die moderne Entwickelung ins Leben gerufen hat, die gegen glänzende Bezahlung ihr Wissen und oft auch ihre Seele einem Mächtigen verkaufen, wie einst der Bravo ( Meuchelmörder) in Venedig und zu kaum löblichem Swede".
3. Herr v. Jedlig erklärt in der„ Allg. Hall. 8tg.", daß sich 6. Wilhelm II. hat an den Grafen Lippe- Biesterfeld depeschiert: das Zentrum neuerdings zu„ Kompensationen" auf dem Gebiete des " Spreche Ihnen mein Beileid zum Ableben Ihres Herrn Vaters Reichstags- Wahlrechts geneigt zeige.( Wird später von der Zentrums aus. Da die Rechtslage in feiner Weise aufgeklärt ist, kann ich eine presse abgeleugnet.) Regentschaftsübernahme Ihrerseits nicht anerkennen und lasse auch das Militär nicht bereidigen." Dagegen spricht die lippesche Regierung aus, sie stehe auf dem unerschütterlich klaren, festen Rechtsstandpunkte. Eine rechtliche Wirkung komme der Kundgebung des Kaisers nicht zu.
11
13. Die Kreuz- Zeitung " schreibt:„ Die Verurteilung des gleichen, allgemeinen politischen Wahlrechts hat bereits solche Dimensionen angenommen..., daß es nicht mehr notwendig erscheint, viel Worte darüber zu verlieren." 23. Der Reichsbote" tritt für eine Veränderung des ReichstagsWahlrechts ein, das in seiner jezigen Gestalt nur den äußersten Nadikalismus begünstige. 27. Jm hessischen Landtag erklärt der Bauernbündler Brauer die Gewerbe- Inspektoren für Hezer. Dezember.
8. Wachsende Aufregung über das Eingreifen des Kaisers in die lippesche Angelegenheit. Protestversammlungen in Lippe. 11. Reichskanzler Graf Bülow versichert den Vizepräsidenten des lippeschen Landtags brieflich, daß wie stets im Reiche auch im vorliegenden Falle der Rechtsboden nicht verlassen werden" soll. 14. Minister Gevekot teilt unter ungeheurer Entrüstung im 9. Ueber einen sozialdemokratischen Antrag, die Straßenpolizei lippeschen Landtage den Inhalt eines fürstlichen Geheimvertrages in städtische Regie zu übernehmen, will der freisinnige Berliner mit, durch den dem Schwager des Kaisers, Prinzen Adolf v. Schaum- Stadtverordneten- Vorsteher Langerhans ohne weiteres zur Tagesburg- Lippe, die Thronfolge gesichert werden sollte. 28. Das Leipziger Tageblatt " mahnt zu voller Unparteilichkeit ordnung übergehen. Schließlich Beratung vertagt. 10. Die Koblenzer Volkszeitung", ein Zentrumsblatt, rät, fobei der Zusammensetzung des Schiedsgerichts für Lippe. Auf Grund zialdemokratische Kalenderverteiler mit ungebrannter Holzasche zu bestimmter Anhaltspunkte halte es sich für verpflichtet, diese Warnung fraktieren. auszusprechen. November.
1. Der Bundesrat regelt die lippesche Thronfolgefrage dahin, daß die vom Kaiser angefochtene Regentschaft des Grafen Leopold zu Recht bestehe und ein aus dem Reichsgericht zu bildendes Schiedsgericht die übrigen Streitigkeiten zu entscheiden habe.. 19. Die Vereidigung der lippeschen Truppen wird jetzt befohlen.
Aus dem Zuchthausftaat.
Oktober.
4. Dem wegen Streifvergehens bestraften Zimmermann Spielmann wird der Zuzug nach Berlin verweigert. 6. Unternehmer Klingmann- Berlin bedroht einen streikenden Ausländer mit Ausweisung, wenn er seine Arbeit nicht fertig mache. 7. Der Knecht J. K. in Mogilno , von seinem Dienstherrn davongejagt, zur Rückkehr aufgefordert, gerichtlich freigesprochen. Trozz erfolgter Freisprechung 24 Tage in Haft gehalten.
8. Ein Streitposten in Köln , der nicht den geringsten Widerstand leistet, gefesselt und ins Gefängnis geworfen.
19. Der Landrat des Kreises Einbeck verbietet das Tabakrauchen bei öffentlichen Tanzluftbarkeiten.
boten.
16. Nationalliberaler Gemeinde- Wahlrechtsraub in M.- Gladbach. 16. Der Antrag auf Verstadtlichung der Polizei kommt nun doch in der Berliner Stadtverordneten- Versammlung zur Verhandlung. Die Freifinnigen find darin einig, den Antrag derzeit nicht opportun zu finden. 17. In der agrarischen Deutschen Tageszeitung" gibt Herr Dertel zu:.. daß schließlich die uneingeschränkte Assoziation des Kapitals zum Sozialismus führen muß, das ist den Sozialdemotraten unbedingt zuzugeben".
"
21. Die„ Germania ":„ Deutschlands Interesse bleibt also, Hülfe zu leisten der russischen Regierung auf dem Wege zur verfassungsmäßigen Staatsorganisation und der Niederhaltung der russischen Revolutionspropaganda in Deutschland ".
24. Bentrms- Flugschriften( Katholische Flugschristen zu Wehr und Lehr") erklären die Duldsamkeit für einen Kunstgriff des Teufels und den Standpunkt Luthers für den der Berliner Dirnen und Zuhälter.
Soziale Streiflichter.
Oktober.
1. Wilhelm II. hat es als Menschenquälerei bezeichnet, wenn ein Lehrer 70 Kinder unterrichten soll. In Berlin find 244 achte und 214 siebente Klassen der Gemeindeschulen mit 60-69 Kindern besetzt.
2. Der 64jährige Invalide Heuber, der 1866 und 1870 mitgemacht hat und 11,75 M. monatlich Pension erhält, wegen Bettelns 20 Tage Arrest und Arbeitshaus.
20. Jn Leipzig ein geographischer Vortrag über Spitzbergen in einem Arbeiterverein wegen Landestrauer( Tod König Georgs) ver30. Auf den Direktor des Thalia- Theaters in Breslau wird von 7. In den ersten acht Monaten des Jahres sind auf Berliner der Behörde ein Druck ausgeübt, der ihn veranlaßt, dem Arbeiterverein die Aufführung von Hauptmanns" Biberpelz ", worin preußische Bahnhöfen 24 Arbeiter, fast ausschließlich Rangierer, getötet, Amtspersonen verächtlich gemacht würden, ferner von Heijermanns 9 schwer verletzt worden. " Hoffnung auf Segen" und Beyerleins" Zapfenstreich" zu verweigern.
November.
11. Ungeheuerliche Standale aus dem Berliner städtischen November. Obdach bringt Genosse Hoffmann in der Stadtverordneten- Versamm13. Vom verstorbenen Landgerichtsrat Bär- Berlin wird bekannt, lung zur Sprache. Ein Kriminalbeamter soll dort anständige Frauen daß seine Beförderung deshalb unterblieben sei, weil er, ein Jude, geschlechtlich mißbraucht haben. 23. Der Kreistag in Ahaus lehnt einen Antrag des Amt9. Neue Russendrangsalierung durch die Ballinpolizei. sich bei Lebzeiten seiner Schwiegermutter nicht taufen lassen wollte. manns und des Pfarrers auf Entschädigung von zwölf durch ein 11. Ein Deserteur von einem russischen Offizier auf deutschem Die für ihn eingereichte Beförderungseingabe des Kammergerichts- Brandunglück geschädigter Familien wegen Mangel verfügbarer Boden verfolgt, ein deutscher Angehöriger, der dem Deserteur zu Präsidenten ging mit der Randnote" Was werden die Antisemiten Mittel ab. In. derselben Sigung beschließt er, für ein PrunkHülfe kommt, bom russischen Offizier mit dem Säbel bedroht. 29. Es wird bekannt, daß die russische Flotte nicht bloß die dazu sagen?" zurück. Jm Ministerium wurde Bär mit der Frage bes hochzeitsgeschent an den Kronprinzen Beitrag zu leisten. englische Fischerflotte bei Hull , sondern auch einen deutschen Dampfer grüßt:" Lebt Ihre Schiegermutter immer noch?" " Sonntag" 2 Stunden lang beschossen habe, allerdings ohne ihn wesentlich zu beschädigen.
29. Die Polizeiverwaltung in Gollub fordert russische Deserteure auf, binnen 48 Stunden die Stadt zu verlassen, widrigenfalls sie mit Gewalt über die Grenze zurücktransportiert werden würden.
November.
19. Jn Königsberg werden Streitposten wegen Behinderung der freien Passage bestraft.
20. Albrecht Graf Findenstein behauptet in öffentlicher Todes. anzeige, daß der Tod seiner Frau geb. Mary Nanson( Nathanson) einer Folge von Machinationen der adeligen Familie sei.
20. Genosse Hug- Bant als Gemeindevorsteher nicht bestätigt, da er Umsturz erstrebe. 22. Die Arbeiter der Berliner städtischen Gasanstalt Danzigers 8. Die russische Studentin Janina Berson aus dem Bette ver- straße protestieren gegen das Spitzelsystem und tendenziöse Maß haftet und in Polizeigewahrsam gebracht. Sie hat nicht das geringste regelungen in ihrem Betrieb. Delift begangen. 25. Streifpoften im Berliner Streit der Gelbmetallarbeiter im 10. Die Polizei verweigert der verhafteten Berson einen Rechtsgrünen Wagen nach dem Gefängnis gebracht und über Nacht dort anwalt, da sie feiner Straftat bezichtigt werde. behalten. 11. Einem faiserlichen russischen Stabsarzt und Hofrat , der auf 27. Ein Polizeikommissar in Köln erklärt:„ Ich bulde keine kaiserlichen Befehl nach Berlin kommandiert ist, wird die Immatri- Streitposten." fulation an der Berliner Universität verweigert, so lange polizeiliche Auskunft nicht eingelaufen fei.
15. Janina Berson aus dem Gefängnis gegen Ehrenwort ihres Baters entlassen und ausgewiesen.
16. Spitzel versuchen in die Briefschaften des Bräutigams der Berson, des Anarchisten" Karfunkelstein, auf dem Postzimmer Einsicht zu erhalten.
18. Gegen Genossen in Goldap wird ein Strafverfahren eingeleitet, weil sie russischen Deserteuren und Auswanderern zur Flucht berholfen haben sollen.
"
Dezember.
6. Die Poſener N. N." veröffentlichen einen Danziger Regierungserlaß, der den Lehrern den Gebrauch des Polnischen selbst im häuslichen Verkehr verbietet. Kultusminister Studt hat die Existenz solcher Erlasse im Landtag geleugnet.
9. Bei den Gemeindewahlen im Ruhrrevier ist ein förmliches Ueberwachungssystem eingerichtet.
13. Die Sittenpolizei dringt nachts in ein Berliner Hotel ein und haussucht bei anständigen Damen nach Männerbesuch. 19. Der Anz. f. Havelland" berichtet über fittliche Aus- 15. Münchener Schuyleute werden wegen Teilnahme an einer schreitungen eines Gendarmen gegen weibliche Auswanderer auf der Schuhmannsversammlung zu Arrest verurteilt. Ruhlebener Kontrollstation. 16. Bei der Erstaufführung des Roland" im Berliner Opern 29. Deutsche Reichsangehörige, die russischen Auswanderern haus wird der höfische Entblößungszwang für Damen auf das strengste zur Flucht verholfen haben, werden in Tilfit zu Geldstrafen ver- gehandhabt. urteilt.
30. Die Kontrolle ist noch schärfer als früher," erklärt der Bahnhofsportier am Lehrter Bahnhof einem durchreisenden Stussen.
29. In Pyritz bekommen Maurer nur dann Arbeit, wenn sie durch polizeiliche Bescheinigung ihren Austritt aus dem Verbande nachweisen. Die Polizei stellt wirklich solche Scheine aus.
24. Arbeiterentlassungen und Aufregung im Ruhrrevier. 25. Eine 72jährige Greisin in Lüneburg wegen Bettelns und Landstreichens steckbrieflich verfolgt.
Dezember.
21. Rheinisch- westfälische Dividenden: Bochumer Verein 10 Proz., Gute Hoffnung 20 Proz., Hoesch 12 Proz., Aachener 30 Proz 15. Aus dem ärztlichen Bericht des Bochumer Knappschaftsvereins ist die tatsächliche Mitteilung, daß mindestens ein Drittel der Wurmfranken ungeheilt bleibe, auf Vorstandsbeschluß gestrichen 24. Gefahrdrohende Situation im Ruhrrevier. Verfchiedenes. Oktober.
worden.
1. Die preußischen Städte rüsten sich zum Widerstand gegen die mit diesem Tage eintretende gesetzliche Verhinderung städtischer Fleischbeschau.
6. Pastor Jakobsen- Scherrebec, Leiter der verkrachten„ Kreditbank" freigesprochen. Als eigentlicher Schuldige erscheint der Köllerfurs, der geschäftliche Unternehmungen zu antidänischen Germanifierungszwecken mißbraucht.
7. Die Berliner Stadtverordneten- Versammlung protestiert gegen den Eingriff in ihr Verfügungsrecht ihrer städtischen Schulräume, rafft sich aber zu aktivem Widerstande nicht auf. 16. Anläßlich der Verheiratung der Prinzessin Cecilie mit dem preußischen Kronprinzen wird eine Prinzessinnensteuer in MecklenburgSchwerin ausgeschrieben.
Dezember.
2. Auf dem Gute des Grafen Tschirschky- Renard wird ein Denkmal enthüllt. Inschrift: Seine Majestät der Kaiser und König erlegte hier Allerhöchftseine 50 000. Streatur: einen weißen Fasanenhahn.
-
Hälfte der auf zwei Lohnzahlungsperioden entfallenden Beiträge wäre Ihrer P. K. Auf Verlangen müssen Sie zweds Löschung der bezahlten Briefkaften der Redaktion. Frau abzuzichen. Ueber die Frage, ob Versicherungspflicht vorliegt, lassen Hypothek eine gerichtlich oder notariell beglaubigte Quittung leisten. Die G. 2. 37, R. B. 74. Nein. M. S. 100. In welcher Nummer Sie den dortigen Magistrat, Abteilung für Versicherung, entscheiden. Löschung besorgt dann der Eigentümer. In Ihrem Falle betragen die unferes Blattes befindet sich die Briefkasten- Notiz, auf die Sie Bezug nehmen? P. N. 115. Wechsel oder sonstige Berpflichtungsurkunden zu unter- Kosten etwa 6 W. 2. 12, 13. Sie befinden sich nicht im Recht. Ist Geklerstr. 8. Nach Ihrer Darstellung steht Ihre Frau in feinerlei schreiben, sollte sich jeder Arbeiter auch dann hüten, wenn ihm gesagt wird, irrtümlich von Shren Kindern ein Paket abgenommen und bezahlt, so haben Arbeitsverhältnis, ist daher nicht flebepflichtig. Liegt die Sachlage aber so, es geschehe nur aus Gefälligkeit. Die Gefälligkeit besteht im Zahlen. Sie das Recht, Rückzahlung gegen Rückgabe des Pakets, eventuell im Klage= daß tatsächlich nicht Sie, sondern Ihre Frau Hauswart ist, so ist sie liebe Sönnen Sie nicht beweisen, daß Sie trunken waren, so wird, falls der wege( Amtsgericht) durchzusehen. Sie sind aber nicht berechtigt, Lagergeld pflichtig. Es ist dann für die Dauer von zwei Jahren nachzufleben, die Wechsel im übrigen formell in Ordnung, leider nichts zu machen sein. zu verlangen, noch wird das fremde Eigentum durch Liegen Ihr Eigentum. Beranti. Redakteur: Baul Büttner, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW