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Bewußt zu sein verschiedene Szenen in der Grube, daß ich ihm gern länger zugehört hätte.

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ihres Antrages vor und erklärte natürlich die Zustimmung der dazu angetan war, den Kriegsgerüchten in Berlin   den Anschein unserer Fraktion zu dem Antrage. Desgleichen alle übrigen der Wahrscheinlichkeit zu geben"; dieser Zwischenfall wird näher als Dann traten die Verbandsvertreter auf. Zuerst sprach Sachse. Parteien, mit Ausnahme des Zentrums. Für diejes die Mobilisierung der Kieler   Flotte nach dem Doggerbank- Vorfall" Er hielt den Leuten in eindringlichster Weise vor, wie planfos und äußerte der Abg. Erzberger die Befürchtung, es könnte bezeichnet, welche lediglich dem Wunsche zuzuschreiben sei, für alle unüberlegt sie gehandelt. Keine Forderungen formuliert, weder ihre einem armen italienischen Proletarier durch diese neue Be- von zuständiger Seite zu erfahren, daß diese Nachrichten er Fälle bereit zu sein. Das Wolfsche Depeschenbureau" erklärt hierzu, Vertrauensleute, noch ihre Organisationsvorstände in Kenntnis gefeßt, ftimmung zu leicht gemacht werden, seine Heimat wieder- funden sind, daß von einer Mobilisierung der deutschen   Flotte keinen Beschluß gefaßt und so ohne die geringste Vorbereitung und zusehen, nachdem er sich im Dienste des deutschen   Kapitals nie die Nede gewesen ist, auch nicht nach dem Vorfall auf der ohne Berücksichtigung der möglichen Folgen einfach Belegschaft um invalide gearbeit hat. Die Mehrheit ließ sich aber ausnahms- Doggerbank. Belegschaft, Schicht um Schicht die Einfahrt verweigert! Er verweise nicht graulich machen und stimmte jetzt der früher ab- Andererseits bringt der Hann. Cour." eine Nachricht, die aller­wies auf die früher gefaßten Beschlüsse, die jetzt durchbrochen gelehnten Resolution zu, vielleicht weil diese Bestimmung nur dings Anlaß zu jenen Gerüchten gegeben haben kann und die, wenn feien, auf die Gefahren des allgemeinen Streiks, die um so in sehr wenigen Fällen praktisch werden dürfte. Vielleicht sie sich bewahrheitet, besonderer Aufmerksamkeit wert ist. Das Blatt größer seien, je ungeordneter er sich entwidele, auf die ungeheuren hatten auch die Konservativen sich gerade diesen Antrag aus- berichtet, daß eine ganz bedeutende Erweiterung der Werft in Opfer, die er erfordere, und daß die Unternehmer ihn wünschten. gesucht; sonst hätten sie im Arsenal sozialdemokratischer An- Schnelligkeit die Reparatur der Kriegsschiffe Wilhelmshaven   angeordnet worden sei. Um mit besonderer Er teilte mit, daß nächsten Donnerstag eine Konferenz der Bertrauens- träge wohl bedeutsamere finden können. auszuführen, werde seit acht Tagen vor Weihnachten   in Tag und leute des ganzen Ruhrreviers stattfinden werde, die über das Vor- Der zweite Teil der Sitzung war der 3ünftlerei Nachtschicht gearbeitet. Diese Doppelschichten sollen, wie verlautet, gehen der Kameraden im ganzen Revier beschließen werde. Er gewidmet. In unlauterem Wettbewerb treiben Zentrum und forderte die Leute in eindringlichster Weise auf, die Beschlüsse dieser Nationalliberale, Konservative und Antisemiten das Werk der Konferenz abzuwarten und vorläufig wieder anzufahren. Mittelstandsrettung.

Sachses Worte schienen Eindruck gemacht zu haben. Er erhielt lebhaften Beifall und kein Widerspruch wurde laut.

In der Mittwoch- Sitzung beginnt die zweite Etats­beratung mit dem Etat des Reichstags und dem des -

Ihm folgte& fferts von den Christlichen  , der im gleichen Reichs Justizamtes Reichstags und dem des

Sinne redete.

Darauf traten verschiedene Redner aus der Mitte der Streiken­den auf, die zum Aushalten mahnen. Einer sagt, man solle auch noch andere zum Streifen auffordern.

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Die nervöse und äußerst schneidig auftretende Bolizei mischt sich ein: Das ist Aufforderung zu strafbaren Handlungen!" Sie dürfen nicht weitersprechen!"" Ich werde Sie anzeigen!"" Namen genau feststellen!"

Es folgt ein Vertreter der polnischen Organisation, der in polnischer Sprache zur Wiederaufnahme der Arbeit mahnt, und das gleiche tut der Vertreter der Hirsch- Dunckerschen.

Die Versammlung war nicht stürmisch, im Gegenteil, ruhig, aber dramatisch für jeden, der den Ernst der Lage fühlte.

Ordenneutralität.

Der Kaiser hat sowohl dem General v. Stössel wie dem General Nogi   in Anerkennung der von ihnen und ihren Truppen bei der Belagerung Port Arthurs bewiesenen heroischen Tapferkeit" den Drden Pour le mérite   verliehen und den Kaiser von Rußland  sowie den Kaiser von Japan telegraphisch um ihre Zustimmung zu der Auszeichnung gebeten.

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bis in den März d. J. hineingehen, weil in Anbetracht der augen­blicklichen politischen Lage" der Befehl ergangen sei, an einem jeden Kriegsschiff nur soviel Reparaturarbeiten vorzunehmen, daß es trotz­dem jede Stunde ausfahrtbereit fei.

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Kann sich jemand durch Ausübung des Wahlrechtes auf Grund unverfälschter Wählerliste strafbar machen? Diese Frage bildete den Kernpunkt einer heutigen Sigung des Reichsgerichts. In der Strafsache gegen unseren Parteigenossen Abg. Dr. Herzfeld, welcher, wie bekannt, im Dezember 1903 wegen Wahlfälschung in einem Falle von der Berliner   Straffammer freigesprochen und in einem zweiten Halle zu vierzehn Tagen Gefängnis verurteilt worden war, stand am Dienstag vor dem II. Senate des Reichsgerichts Termin zur Hauptverhandlung an. Als Verteidiger stand unserem Parteigenossen der Rechtsanwalt Dr. Löwenstein- Berlin   zur Seite. Wir berichteten bereits, daß der III. Senat des Reichsgerichts in einer So meldet das offiziöse Telegraphenbureau. Wenn nach einer früheren Entscheidung die Ausübung des Wahlrechts auf Grund un gewissen christlichen Anschauung der Krieg ein Gottesgericht sein soll, berfälschter Wahllisten für straflos erklärt hatte. Etwas anderes aber war so teilt der Kaiser diese Auffassung nicht. Für ihn ist der Krieg Rechtsanwalt Herzfeld nicht zur Last gelegt. Der II.Senat hatte nun die An So geht das noch längere Zeit. Wieder treten Leute auf, die eine Angelegenheit, bei der die beiden Gegner heroische Tapferkeit beraumung des Termines so lange hinausgeschoben, daß inzwischen der III. Senat in einer neuen Entscheidung seinen dem Angeklagten zum Ausharren auffordern, und wieder mahnen die Führer zu beweisen haben, für die dann gleichermaßen als Entgelt ein günstigen Standpunkt verlassen hatte. Trotz dieser Aenderung in der zur Disziplin, zum Abwarten, zur Wiederaufnahme der Arbeit. Orden verliehen wird. Der deutsche Kaiser ist wieder einmal das Rechtsauffassung des III. Senats vertrat Rechtsanwalt Dr. Löwen­Sachse braucht die schärfsten Worte gegen die unverantwortlichen, einzige Staatsoberhaupt der Welt, das diese durch Ordens- stein mit Entschiedenheit die früher vom Reichsgericht selbst als unklugen Ratgeber, die den Streif verschuldet hätten. Er redet von auszeichnungen betätigte Neutralität der Bewunderung bekundet hat. richtig erkannte Ansicht und bat um Herbeiführung einer Plenar bezahlten Lockspikeln. Rußlands   Trauer ist Deutschlands   Trauer, das soll wohl die entscheidung über die von dem Angeklagten eingelegte Revision. Auszeichnung für Stössel bedeuten; Japans   Freude ist Deutschlands   Hinsichtlich der Revision des Staatsanwalts beantragte der Ver­Freude, den Sinn kann nur der Ordensschmuck für Nogi haben. teidiger die Verwerfung, weil unzweifelhaft der Angeklagte objektiv Und als endlich gegen 3 Uhr der Vorsigende fragt, wer für Db aber Rußland   durch den Tapferkeits- Orden über den Verlust und subjektiv zur Ausübung seines Wahlrechts in Rostoc berechtigt Wiederaufnahme der Arbeit ist, da erheben sich nur wenige Hände. von Port Arthur getröstet werden wird, scheint uns eine sehr Ausführungen des Verteidigers bei und beantragte selbst die gewesen sei. In letzterer Beziehung trat der Reichsanwalt den Unter lautem freudigen Hurra beschließt die Versammlung weiter schwierige Frage. Sicher dagegen wird in Japan   der Einfall Verwerfung der von der Staatsanwaltschaft eingelegten Revision. zu streifen. des Kaisers höchst bedenkliche historische Erinnerungen auslösen. Im übrigen aber hielt der Reichsanwalt auf Grund der neuen Darauf gibt der Vorsitzende einige Anweisungen über die Hätte seinerzeit nicht Deutschland   tatkräftig dabei mitgeholfen, Japan   Entscheidung des Reichsgerichts das angefochtene Urteil für zu­Organisierung des Streifs, ermahnt die Streikenden zur Ruhe und das im Kriege mit China   eroberte Port Arthur wieder zu entwinden, treffend und bat auch, die Revision des Angeklagten zu verwerfen. Sachse gibt die Versicherung, daß nun, nachdem das Folgenschwere so wären alle späteren ostasiatischen Komplikationen höchst wahr In einem Schlußwort erklärte sodann noch Rechtsanwalt einmal geschehen, der Verband die Streikenden nach Kräften unter- scheinlich nicht entstanden, diese Blutopfer von Zehntausenden von Dr. Herzfeld persönlich, daß ihm niemals auch nur der Gedanke ge kommen sei, sein Verhalten könne von irgend jemand für rechts­stützen werde. Auch er fordert zur Ruhe und Disziplin auf und Menschen nicht notwendig gewesen. Japan   hätte schon damals widrig oder gar strafbar gehalten werden. Man müsse an seinent spricht außerdem die Erwartung aus, daß wenn die Reviervertreter Port Arthur   besessen und nicht notwendig gehabt, aufs neue heroische gesunden Verstande zweifeln, wenn man annehmen wolle, daß er auf am Donnerstag Beschluß gefaßt haben, mau diesen respektieren werde, Tapferkeit zu beweisen, die doch nur erkauft werden kann durch die Gefahr hin, ins Gefängnis zu kommen, eine für die Partei wie er auch ausfalle. friegerischen Massentod. Die Ordensverleihung an Japan   wird so gleichgültige Handlung, wie die Abgabe einer Stimmte im ersten Nachmittags spät wird eine zweite Versammlung in demselben in dem Lande nur das Gefühl verschärfen, daß es Deutschlands   Berliner   Wahlkreis vorgenommen hätte. Auch würde es mit dem Lokale die Forderungen formulieren. Mitschuld ist, wenn der ganze furchtbare Konflikt entstanden ist, daß öffentlichen Rechtsbewußtsein unvereinbar sein, wenn er für eine seine ungeheuren Schrecken und Opfer nur durch jene Intervention Deutsch­ lands   verursacht worden sind. Insofern wird man das Pour le mérite  " dem Verdienste so ins Japanische übersetzen, daß es allerdings das Verdienst Deutschlands   sei, wenn General Nogi   überhaupt Gelegenheit bekam, die entsetzenden Proben menschlicher Todes verachtung abzulegen...

Die Beschlüsse der Belegschaften von Kaiserstuhl  " und Scharn­horst" werden vermutlich ebenso alarmierend auf die übrigen Be­legschaften wirken, wie ihre plötzliche Arbeitseinstellung.

Schlag auf Schlag kamen heute die Meldungen. Zu den gestern gemeldeten wurden heute im Laufe des Tages noch gemeldet die Bechen   Schleswig- Holstein  "," Schuerbank- Charlottenburg"," Freie Bögel", Krone"," Tremonia  ", Minister Stein  "," Hardenberg", Baaker"," Mulde"," Dorstfeld II"," Borussia"," Friedrich Kart", Neumühl"," Maßen" und einige fleine.

Es dürften, wenn sich alle diese( zum Teil sich widersprechenden und widerrufenen. Ned. d. V.") Nachrichten in vollem Umfange be­stätigen, was bei der Plötzlichkeit des Hereinbrechens nicht sicher zu beurteilen ist, schon zirka

beteiligt fein.

25 000 Mann

Bolizei ist massenhaft zusammengezogen. Für das Verlangen nach polizeilichem Schus genießen die Unternehmer am Telephon Bevorzugung.

Eine fliegende Gendarmerie- Abteilung steht bereit, überall hin­zukommen.

Verschiedene Zechen drohen mit Kontrattbruchstrafen.

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Bei dieser Gelegenheit möchten wir darauf hinweisen, daß bis heute die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" nicht das von der bürgerlichen Bresse verbreitete Wintermärchen, wonach der Kaiser gestattet habe, daß in dem neu gebildeten privaten freiwilligen Automobilforps Reserveleutnants ihre militärischen Uebungen ab­machen dürften, dementiert hat.

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Deutfches Reich.

Der baldige Abschluß des deutsch  - österreichischen Handelsvertrages ist gesichert. Die deutsche Regierung hat in der Veterinärfrage nach gegeben, und wird zugleich mit dem Tarifvertrag eine Veterinär­konvention in Kraft treten, die, wenn sie auch nicht allen von den österreich  - ungarischen Unterhändlern ausgesprochenen Wünschen ent­spricht, doch immerhin gewisse Garantien dagegen bietet, daß die von der deutschen   Regierung der österreichischen zugestandenen Viehzollermäßigungen einfach durch auf Grund des deutschen   Seuchen­

Am Dienstag a bend meldet Wolffs Bureau": Effen a. d. Ruhr, 10. Januar. Auf der Zeche Prinz gesetzes verfügte Grenzsperrmaßnahmen illusorisch gemacht werden. Regent" im Wiemelhausen   sind von der Belegschaft der Da mit der Verständigung über diesen Punkt die letzte größere Mittagsschicht von etwa 350 Mann etwa 50 eingefahren. Auf Streitfrage erledigt ist und nur noch über einige nebensächliche der Zeche Margarethe" sind von 180 Mann 40 nicht ein- agrarische Positioneu, Meinungsverschiedenheiten bestehen, rechnet gefahren. Von der Belegschaft der Zeche Dannebaum V" man darauf, in den nächsten Tagen fertig zu werden, so daß ist niemand eingefahren. Von der Borussia" sind von der Ende dieser Woche endlich auch der Handelsvertrag mit Desterreich­Belegschaft etwa 300 Mann unter Tage, und von der Beleg­schaft über Tage 160 Mann feiner eingefahren. Auf der Zeche Westende" sind von der Belegschaft unter Tage, etwa 790 Mann start, nur 70 Mann eingefahren; von der Beleg­schaft über Tage, die 55 Mann beträgt, sind nur 4 Mann eingefahren.

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Das Unternehmertum geht mit dem gewohnten warmen Herzen" für die Arbeiter vor. Die Zeche Bruchstraße" hat die Arbeiterwohnungen gekündigt.

Ungarn   zum Abschluß gelangt. Die Vorlegung dieses sowie der anderen sechs bereits abgeschlossenen Verträge- mit Rußland  , Italien  , Belgien  , der Schweiz  , Rumänien   und Serbien   soll dann sobald wie irgend möglich erfolgen.-

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Tat bestraft werden solle, die das Reichsgericht selbst für straflos erklärt habe. Die Verhandlung dauerte fast drei Stunden. Nach langer Beratung vertagte sodann das Reichsgericht die Verkündung der Entscheidung auf den 7. Februar 1905.

Die weite Hinausschiebung des Verkündungstermins gibt der Hoffnung Raum, daß das Reichsgericht den Standpunkt der Ver­teidigung zu dem seinigen zu machen und eine Entscheidung der vereinigten Senate herbeizuführen beabsichtigt.-

Der Dessauer Aufruhrprozeß wird am Mittwoch vor dem Kriegs­gericht in Magdeburg   als Berufungsinstanz zur erneuten Ber­Handlung gelangen.

Hüffener.

Aus Koblenz   wird telegraphisch   gemeldet:

Die von der Kommandantur Koblenz- Ehrenbreitstein auf Anordnung des Kriegsministeriums eingeleitete Untersuchung über die Echtheit und das Entstehen des Bildes Ein fideles Ge­fängnis", welches in mehreren sozialdemokratischen Blättern wieder­gegeben wurde, hat ergeben, daß die Darstellung eine Fälschung ist, und zwar insoweit, als die ganze Staffage frei erfunden ist. Echt sind nur die Porträts. Der Mann mit der Pfeife ist der frühere Sergeant Pein, in der Mitte befindet sich der Besitzer des hiesigen Parkhotels Pies, rechts ist Hüssener. Ferner war noch auf dem Bilde eine vierte Person, ein Architekt aus Köln  . Das Bildnis dieses Mannes wurde wegradiert und dafür der Blumentopf eingezeichnet. In sämtlichen Stuben des Gefängnisses gibt es fein tapeziertes Zimmer, auch das Bild über Pies ist nachgezeichnet. Das Original wurde mit Bliz­licht aufgenommen, als Pies, der ant diesem Tage aus dem Gefängnis entlassen wurde, seinen Mitgefangenen einige Auch die am Boden Flaschen Vier zum Abschied spendete. stehenden Weinflaschen mit auffallendem Etikett sind nachgezeichnet. Die Kommandantur läßt gegen alle Zeitungen, welche das Bild beröffentlichten, Strafantrag stellen, da sie in dem Bilde eine Verhöhnung der bestehenden Hausordnung erblickt.

Weder ist, soweit uns bekannt, behauptet worden, daß die Be­handlung Hüffeners entgegen den Festungsvorschriften erfolgt ist, noch ist die Hausordnung verhöhnt worden. Vielmehr ist gerade darüber Beschwerde erhoben worden, daß ein Mensch wie Hüssener, der ein Menschenleben frebelhaft vernichtet hat, so milder Strafart über­seines wertvollen Erdenwallens gehören wird. Es kennzeichnet daher geben wird, daß sein Festungsleben zu den reizvollsten Erinnerungen in höchstem Maße das Wesen der Militärbehörde, daß sie nun gegen die Blätter, die diesen Zustand verurteilen, einen Strafantrag ver­sucht, und in dem Augenblick, da sie über Verhöhnung ihrer Haus­ordnung klagt, schwere Beleidigung sozialdemokratischer Blätter

begeht.

Dispositionen des Reichstages. In der Sitzung des Senioren­fonvents am Dienstag waren, da sich die Abgeordneten Bebel und Singer wegen anderweitiger Arbeiten entschuldigt hatten, keine Ver­treter der sozialdemokratischen Fraktion anwesend. Präsident Graf Ballestrem teilte mit, daß ihn der Reichskanzler zu der Er­flärung ermächtigt habe, es sei Aussicht vorhanden, den österreichisch Die Harpener Bergbau- Gesellschaft hat an ungarischen Handelsvertrag bis zu Ende dieser Woche zustande zu die Ausständigen die Aufforderung erlassen, sofort die Arbeit bringen. Darauf würde für die Druckkegung ein Zeitraum von acht wieder aufzunehmen, widrigenfalls nach den§§ 3 und 6 der Tagen nötig sein, sodaß also der Vertrag in etwa vierzehn Tagen vor den Reichstag kommen Arbeitsordnung verfahren würde. Nach diesen Bestimmungen fönne. Bu gleicher Zeit würden möglichst alle Verhandlungen mit Fälschung". Darauf aber wird alles wesentliche zugegeben Es wird behauptet, die Darstellung der Blätter sei eine werden Arbeiter sofort entlassen, wenn sie drei Schichten will- Tarifvertragsstaaten abgeschlossen werden, da hierdurch die Be- und bestätigt. Die ganze Staffage" soll frei erfunden" sein, fürlich feiern; ferner, wer ohne vertragsmäßige Sündigung die ziehungen zu den Meistbegünstigungsstaaten glatter zu regeln seien. echt seien nur die Porträts". Es ist möglich, daß zum Zweck der Arbeit verläßt, hat Schadenersatz für sechs Arbeitstage nach Der Präsident schlägt vor, da der Etat des Reichsamts des Innern lebertragung der Photographie in das Klischee, wie es für den Höhe des Arbeitsverdienstes zu zahlen. nicht auf die Tagesordnung kommen könne, fo lange Graf Beitungsrotationsdrud notwendig ist, unwesentliche Aenderungen in Posadowsth durch die Vertragsverhandlungen festgehalten werde, der Strichführung des Bildes eingetreten find. Irgend etwas die zunächst die Beratung folgender Stats vorwegzunehmen: Sache selbst Kennzeichnendes ist nicht geändert worden. Die Koblenzer  Reichstag  , Justizamt, Reichsschabamt, Reichseisenbahnamt, Reichs- Kommandantur gibt zu, daß der Hüffener mit anderen Festungs­rechnungshof, Postverwaltung. Von den rückständigen Inter­pellationen müffe die des Zentrums betreffend den Arbeitstag des Grafen Posadowsky wegen vertagt werden, die Interpellation der Freisinnigen Volkspartei über die Schiffahrtsabgaben wird Minister von Budde beantworten, der erkrankt sei und deshalb um acht Tage Aufschub bitte. Die Vorschläge des Präsidenten wurden

Politische Uebersicht.

Reichstag  .

Berlin  , den 10. Januar.

Wenn die erste Sizung des Reichstags in diesem Jahre für die ganze Session vorbildlich wäre, so würde sie recht lang­weilig werden. Selten hat der Reichstag   so kleinliche und angenommen. oft verhandelte Gegenstände so breit behandelt wie heute.

gefangenen ein förmliches Trinkgelage abhalten konnte. Auch die häufigen Ausflüge Hüffeners nach Koblenz   werden nicht bestritten. Und soeben meldet die amtliche Koblenzer Zeitung", daß üſſener erſt letzten Freitag von einem mehrwöchigen Urlaub auf die Festung zurückgekehrt ist!

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Ein liberales Wahlprogramm.

Im Wahlkreise Hof stellt der Bund der Landwirte den Land­Die Konservativen hatten, als beim vorjährigen Etat der merkungen des Reichstags- Bizepräsidenten Ba afche diesseits und Der angebliche deutsch  - englische Konflikt wird aus Anlaß der Be- wirtschaftslehrer Weger in Wunsiedel   als Kandidaten auf. Wettlauf der Parteien in der Einbringung sozialpolitischer jenseits des Kanals besprochen. Der Hamburgische Korresp.", der Resolutionen zum Etat stattfand, Umschau gehalten, wie fie felbst nationalliberal ist wie Herr Paasche, hält den Rückblick vom wohl ihr gutes Herz für die Arbeiter" beweisen könnten, ohne Vizepräsidenten für eine faum vermeidbare Konsequenz der schweren sich allzusehr in Unkosten zu stürzen. Da ihnen natürlich aus Unbesonnenheit, die er in seiner Kreuznacher Rede begangen hat". eigenem nichts Bernünftiges einfiel, so griffen sie einen alten Denn wohin," so schreibt das Blatt, sollen wir kommen, wenn sozialdemokratischen Antrag wieder auf, gegen den sie einst, ein parlamentarischer Führer so wenig politisches Urteil hat, daß er als er von unserer Partei eingebracht wurde, selbst gestimmt ein derartiges Gerücht für wahr hält, oder so wenig Verantwortlich­teits- Gefühl, daß er es unterläßt, jenen Mangel durch Erkundigungen Es handelt sich darum, den Invalidenrentnern, die an unterrichteter Stelle auszugleichen?" aus Gesundheitsrücksichten ins Ausland gehen müssen, den Der Londoner  , Standard" erklärt mit Bezug auf Paafches Aeuße Genuß ihrer Rente zu sichern. Genosse Stadthagen   hielt rungen das Verhältnis zwischen England und Deutschland   gegenwärtig den konservativen Arbeiterfreunden die Entstehungsgeschichte als durchaus zufriedenstellend, spricht dann von einem Zwischenfalle,

hatten.

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Aus München   wird uns geschrieben: Die vereinigten Nationalliberalen, Freisinnigen, Demokraten, Jungliberalen und Nationalsozialen in Bayern   veröffentlichen soeben ihr Wahlprogramm für die bevorstehenden Landtagswahlen. Dieses Programm gleicht aufs Haar einem liberalen Sünden= register, denn es zählt eine Menge von Forderungen auf, die der Liberalismus stets hätte vertreten müssen, um die er sich in der Pragis gai nicht gefümmert hat.

Das schwierigste Stüd Arbeit ist wohl die Ausarbeitung des Abschnittes: Wirtschafts- und Sozialpolitik gewesen. Hier war der leitende Grundsay: Wasch mir den Belz und mach