Schluß 4 Uhr.
Partei- Nachrichten.
Schließlich einigten sich die Parteien dahin: Wo eine Verständigung zwischen Arbeitern und Arbeitgebern erzielt werden kann, wird die Organisation der Arbeitgeber die Verständigung nicht hindern. Wo in den Betrieben eine Verständigung nicht möglich ist, da soll die Schlichtungskommiffion eintreten.
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ich imftande wäre, einen so erheblichen Betrag flüssig zu machen. Die Petition des Grundbesitzervereins Friedrichsberg- Borhagen neue Forderungen gestellt seien. Die Vertreter der Gegenseite seien Dann ist Preußen genötigt, eine Anleihe zu machen und Aufgaben um Eingemeindung der Gemeinden Lichtenberg und hierüber im Irrtum. Was die Forderungen in den 68 Betrieben des Reiches zu erfüllen. Das zeigt, wie notwendig eine feste Ab- Rummelsburg oder von Teilen derselben in Berlin wird betrifft, so hielten die Vertreter der Arbeiter an dem Standpunkt grenzung der Pflichten des Reiches und der Bundesstaaten ist. debattelos durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. fest, daß die Erledigung der Forderungen zwischen den beteiligten Somit ist die Reichs- Finanzreform keine reine finanzielle Frage, Hierauf vertagt sich das Haus auf Sonnabend, 11 Uhr.( Erste Arbeitern und Arbeitgebern seitens der Organisation der letzteren fondern eine politische Frage ersten Ranges.( Sehr richtig! rechts.) Beratung des Etats.) nichts in den Weg gelegt werden dürfe. Wo soll es hinführen, wenn die Einzelstaaten ihren besten Tropfen hergeben sollen für die Ausgaben des Reichs und fie ihre Kulturaufgaben dann nicht mehr erfüllen fönnen! Der Etat für 1905 rechnet mit einer Mehreinnahme von 124 Millionen, einer Mehrausgabe von 104 Millionen im Ordinarium und 25 Millionen im Extra- Ordinarium. Von der Mehreinnahme entfallen 10 Millionen erblickt das„ Volfsblatt für Anhalt" in der Errichtung einer Einen Widerspruch gegen die Tendenzen der Klassengesellschaft Nachdem solchergestalt dieser Streitpunkt erledigt war, nahm auf die direkten, 97 Millionen auf die Eisenbahnen. Schon diese Ueber das Verhältnis der Uebersicht zeigt, daß die Eisenbahneinnahmen und die direkten städtischen Lesehalle. In Dessau ist eine Lesehalle errichtet worden, man die in der vorigen Sigung abgebrochene Beratung des VertragsSteuern die Grundlagen des preußischen Etats sind. Daraus ergeben zeitung" und das„ Volksblatt für Anhalt" ausliegen. Es soll ein besonderer Vertrag mit dem Verbande der Maschinenin der auch der„ Vorwärts", die„ Leipziger, Volks entwurfs wieder auf. Maschinenarbeiter zum Vertrage einigte man sich dahin: fich zwei Folgerungen nach der Ausgaben und eine nach der Unser Dessauer Parteiorgan wird angesichts dieser eigentlich selbst- arbeiter abgeschlossen werden, an dem auf seiten der Unternehmer Einnahmenseite. Unsere Einnahmen sind aufs engste mit dem wirtverständlichen Maßnahme zu folgenden Betrachtungen angeregt: schaftlichen Leben verknüpft, deshalb unsicher und schwankend. Die hier vertretenen auch die Fräsereibefizer beteiligt sind. Unternehmer werden auf das Zustandekommen eines solchen Bertrages hinwirken. So lange ein solcher Vertrag noch nicht besteht, erkennen die Maschinenarbeiter den vorliegenden Vertrag an, soweit es sich um die Bestimmungen desselben über die Anrufung der Schlichtungskommission und des Einigungsamtes handelt. Der ArbeitsVerhältnis wie die Maschinenarbeiter steht auch der Zentral. nachweis der Maschinenarbeiter bleibt bestehen. Im gleichen verein der Bildhauer zu dem Vertrage, auch für ihn gilt das gleiche Uebereinkommen.
Wir haben in der Tatsache, daß in den von sozialdemokratischen Arbeitern errichteten Lesehallen auch bürgerliche Zeitungen ausliegen, nie eine Minderung des Klassenkampfes oder gar die Aufgabe des Klassenbewußtseins erblickt.
Den"... Die ganze Einrichtung der Lesehalle steht überhaupt mit Naturnotwendigkeit wieder ungünstige folgen. guten wirtschaftlichen Jahren, die hinter uns liegen, werden nicht mehr auf dem Boden des Klassenstaates, dessen bornierteste Ich fann daher Vertreter das Wort geprägt haben:„ Der dümmste Arbeiter ist uns nur dringend bitten, auf die augenblicklichen hohen der liebste, ist der beste." Eisenbahneinnahmen nicht Ausgaben zu basieren, die den Etat Hier gilt das Wort nicht mehr, hier dauernd belasten. Das gilt besonders auch für die Erhöhung der heißt es: Lies und lerne, erkenne die Wahrheit in voller Freiheit Beamtengehälter. Ich bemerke aber ausdrücklich, daß ich an der Sieh zu, wer sie Dir am besten zu sagen scheint, die Auswahl derer, die sie Dir vordenken, liegt vor Dir, fonservative, liberale und Erhöhung des Wohnungsgeldzuschusses für die Unterbeamten fest- sozialdemokratische Zeitungen und ebenso Zeitschriften aller Richhalte, weil sie mir unbedingt notwendig erscheint.( Bravo !) Aber darüber hinaus mahne ich zur Vorsicht in der Belastung des Etats, tungen bieten sich alle an, um Dir nach ihrer Art die Wahrheit auch wenn das Volksschulgesetz zur Vorlage kommt, und ich hoffe, daß zu sagen, lies sie alle und dann entscheidel das noch im Laufe dieses Jahres der Fall sein wird. Das ist die Tendenzen der Klassengesellschaft und des Klassenstaates sich nicht So haben wir auch in dieser Lesehalle den Beweis, daß die erste Konsequenz für die Ausgaben. Das zweite ist dann, daß wir mehr überall rein durchsetzen können, sie werden schon vielfach durch die direkten Steuern, insbesondere die Einkommensteuer pflegen müssen. bie entgegengesetzten Strömungen, die nach Aufhebung der Klassen Die Hauptsache bei der Reform der Einkommensteuer wird sein, gesellschaft streben, gefreuzt und aufgehoben. das Verfahren bei den kleinen Einkommen wesentlich zu ver- Strömungen da sind, ist ausschließlich dem Kampf der Arbeiterklasse Und daß diese einfachen, eine Aenderung des§ 18 in der Richtung anzustreben, daß die Abzüge für mehrere Kinder bis über die jetzige zu verdanken. Grenze von 3000 Mart hinaus bis auf eine Grenze von etwa 6000 erhöht werden, und schließlich Realverpflichtungen, Kommunalsteuern usw. abziehbar zu machen. Das wird aber mit einem erheblichen Einnahme- Ausfall verbunden sein, und wir sind verpflichtet, diesen Ausfall durch Heranziehung der Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Die Wahlbewegung in Kalbe- Aschersleben hat ihren Höhepunkt eine mäßige Erhöhung des Stenerfakes wieder einzubringen. Ein erreicht. Montag sprach Bebel in Quedlinburg , Ledebour in Entwurf, den ich auf dieser Grundlage ausgearbeitet habe, liegt jezt Staßfurt , Albrecht in Felgeleben; am Dienstag sprach Frohme den anderen Ressorts vor. Ich kann daher eine Erklärung, in Aschersleben , Frau zieh in Barby ; am Mittwoch sprechen in wann er herauskommen wird, natürlich nicht abgeben. Bei Schönebeck , Tonhalle, Adolf Hoffmann , Schönebeck , Reichshalle, solcher Reform muß ja auch immer eingehend erwogen Reiß haus, Kalbe Frohme, Aten Peus, Thale Albrecht. werden, inwieweit durch fie Verschiebungen in bezug Der Vorstand des" unpolitischen" Kreis- Kriegerverbandes beauf die Einnahmen der Städte entstehen.( Sehr richtig!) tätigt sich durch Flugblätter im Kampfe gegen die Sozialdemokratie. Wir sind auf die Eisenbahneinnahmen angewiesen und müssen Die königliche Bergwerksinspektion in Staßfurt , die eine erbei der Herabsetzung der Tarife sehr vorsichtig sein. Für die Personen- hebliche Anzahl von Arbeiterwohnhäusern besitzt, hatte am Sonntag tarife fann ich ein Bedürfnis auf Ermäßigung nicht anerkennen. Wachposten ausgestellt, um in ihren Wohnhäusern die Verbreitung Unter den Mehrausgaben ist zunächst die Schaffung etatsmäßiger sozialdemokratischer Flugblätter und Stimmzettel zu verhindern. Stellen für die Vorarbeiter zu erwähnen. Ferner find Stellenzulagen für eine Reihe weiterer schwieriger und verantwortungsvoller Halleschen Volksblattes". Vorläufig sind 4½ Monate Das Gefängnis bezogen hat Genosse ette, Redakteur des Stellen geplant. Die ungedeckten Matrikularbeiträge haben wir wie im rechtskräftig. Bestätigt jedoch das Reichsgericht am 26. d. M. das Vorjahre mit 15,4 Millionen eingesetzt. Der Fonds für die Förderung Urteil des Halleschen Landgerichts, durch welches Fette wegen des Deutschtums in den Ostmarken soll um 750 000 M. erhöht werden. Majestätsbeleidigung zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, Wir müssen das Deutschtum dort unterstützen, damit es sich gegen dann muß er allerdings mit einem recht viel längeren Aufenthalt die Angriffe von polnischer Seite wehren kann. Unter anderem ist hinter vergitterten Fenstern rechnen. die Einrichtung einer neuen Regierung in Allenstein in Aussicht ge- lange Haft körperlich und geistig nicht schädigen möge, ist deshalb Der Wunsch, daß ihn die nommen. Beim Ministerium für Handel und Gewerbe ist eine Mehr- völlig am Blaze. 763 000 Mart vorgesehen, für ein ausgabe von errichtendes Landesgewerbe- Amt find 99 000 Mart ausgeworfen. Einen Parteisekretär anzustellen haben die Parteigenossen von Es sollen die verschiedenen Gebiete, die hier in Frage kommen, aus Köln - Stadt und Köln - Land beschlossen. Die beiden den Händen der Spezialisten genommen und in diesem Amt ver- Reichstagswahlkreise haben sich zur systematischeren Betreibung der einigt werden. Diesem Amt soll ein Beirat von Sachverständigen gegeben werden, und wir hoffen, daß diese Maßnahme dazu führen wird, unsere ganze wirtschaftliche Lage und namentlich unser Handtverk zu fördern.( Beifall.) Die Vermehrung der Richter ist schon in den letzten Jahren eine sehr starke gewesen. Um aber den nicht unberechtigten Kelagen der Landbevölkerung abzuhelfen, sind in den neuen Etat wieder 250 neue Richterstellen und 340 neue Stellen für Bureaubeamte sowie 92 Kanzlistenstellen für die Justiz vorgesehen. ( Beifall.)
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Agitation zu einer gemeinsamen Parteiorganisation verschmolzen. Da die Parteiarbeit dadurch in außerordentlichem Maße angewachsen ist, wurde beschlossen, einen besoldeten Sekretär für die genannten beiden Kreise anzustellen. Das Amt wird im Vorwärts" und in der Rheinischen Zeitung" ausgeschrieben. Der Antritt soll am 1. März, wenn möglich früher, erfolgen.
Seite: die Freie Vereinigung der Holzindustriellen, Als vertragschließende Organisationen stehen also auf der einen der Zentralverband der Bautischlermeister, der Verein der Fabrikanten für Ladeneinrichtungen solzarbeiter Verband, der Gewerkverein der und Kontormöbel; auf der anderen Seite: der Deutsche Tischler, der Verband der Möbelpolierer, der Christliche Holzarbeiter Verband.
Als Geltungsbereich des Vertrages soll das postalische Groß- Berlin gelten unter der Voraussetzung, daß die Ortsgruppen der beiderseitigen Organisationen, welche in einzelnen Vororten bestehen, dem Vertrage beitreten, was als selbstverständlich erwartet wird.
Nun folgte die Beratung des materiellen Inhalts des Entwurfes. Ein Teil der grundlegenden Bestimmungen wurde fast ohne Debatte angenommen. Die wesentlichen Punkte, denen die Vertreter beider Parteien zustimmten, sind folgende:
Zur Beilegung von Streitigkeiten, welche das Lohn- und Arbeitsverhältnis betreffen, wird eine Schlichtungskommission eingesetzt, die aus je sieben Arbeitnehmern und Arbeitgebern und ebenso vielen Stellvertretern besteht und einen unparteiischen Vorfizenden hat. Beide Parteien wählen aus ihrer Mitte je einen Obmann. Zu den Aufgaben der Kommission gehören: Regelung bon Differenz, welche das Lohn- und Arbeitsverhältnis betreffen; der Arbeitsbermittelung; Herbeiführung eines Einverständnisses über die Art und Weise Herstellung bernehmens bei Streitigkeiten von prinzipieller Be deutung.
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welche von der Schlichtungskommission erledigt werden sollen. Nun folgen Anweisungen über die Behandlung der Streitfälle, Schlichtungskommission darf von den Arbeitern die Arbeit nicht Ferner wird bestimmt: Bis zur definitiven Beschlußfassung der niedergelegt werden und seitens der Arbeitgeber nicht gesperrt werden. Während dieser Zeit muß unter der Voraussetzung gleicher Arbeitsleistung das bisherige Softgeld weiter bezahlt werden und zwar auch in dem Falle, daß die Verhandlungen eine Einigung nicht herbeiführen. Maßregelungen und Entlassungen dürfen aus Anlaß solcher Differenzen nicht vorgenommen werden, ebenso find Neu- Einstellungen von Gesellen zu unterlassen, sofern die in Arbeit stehenden nicht aufgehört haben. Wenn die Schlichtungskommission die Forderungen der Antragsteller als berechtigt anerkennt, so treten höhere, den Arbeitern bewilligte Löhne von dem Tage an in Kraft, an dem die Vorverhandlungen der Bevollmächtigten beider Parteien begonnen haben. Gelingt es der Schlichtungskommission nicht, die Parteien zu einigen, so ist das Einigungsamt anzurufen, dessen Spruch sich beide Parteien zu unterwerfen haben. Nun folgt die Bestimmung, daß zum 1. Juli ein paritätischer Arbeitsnachweis zu errichten ist. Zu diesem Punkt wurde noch vereinbart, daß dieser Arbeitsnachweis die Vermittelung für gesperrte; also sich außerhalb des Vertrages stellende Betriebe zu unterlassen hat, und daß die Sperre, welche die Arbeiter über den Nachweis der Innung verhängt haben, aufgehoben wird. Als Differenzen von prinzipieller Bedeutung, welche die Schlichtungskommission zu regeln hat, sollen gelten: Veränderung der Arbeitszeit; Einführung von Tarifverträgen; Regelung der ordnungen und Regelung der allgemeinen Arbeitsbedingungen.- Bezüglich der hier angeführten Fragen fegt der Vertrag folgende Bestimmungen fest:
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Die Einigungsverhandlungen in der Holzinduftrie An den Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung sind Mehr- wurden am Dienstag fortgesetzt. Sie fanden diesmal im Bürgerforderungen für die Generalkommissionen eingestellt, ferner sollen faale des Rathauses statt. Infolgedessen fonnten die Zuhörer in erdie Fonds zur Förderung der kleinbäuerlichen Bevölkerung im Osten heblich größerer Zahl wie bisher den Verhandlungen beiwohnen. verstärkt werden, es soll die innere Kolonisation gefördert werden, Der geräumige Saal war denn auch von Zuhörern aus beiden um der großen Abwanderung aus dem Often entgegen zu wirken, wo infolge der Abwanderung der Ueberschuß der Geburtsziffer über die Parteien, überwiegend jedoch von Arbeitern, vollständig gefüllt. Um 10 Uhr eröffnete Gewerbegerichts- Direktor v. Schulz Verstorbenen beseitigt wird.( Beifall rechts.) Ich glaube, daß die Sigung. Zunächst wurde festgestellt, daß die Kommissionen der der Etat den verschiedenen Anforderungen des fulturellen und Bautischler und der Ladeneinrichtungs- Branche die Tarifberatungen wissenschaftlichen Lebens Rechnung trägt; ich halte es aber für meine nunmehr beendet und ihre Tarife abgeschlossen haben. Pflicht, gegenüber der enormen Steigerung der Anforderungen der Bu einer ausgedehnten Debatte fam es aus Anlaß der in staatlichen Verwaltung vor einer weiteren Ausgabenvermehrung zu 68 Betrieben gestellten Forderungen, die bekanntlich schon am Schluß Koftgeldfrage und des Lohnverhältnisses; Aufstellung von Werkstattwarnen. Die Balanzierung des Etats ist nur möglich durch die der vorigen Sitzung zu einer längeren Debatte führten. In der günstige Finanzlage. Ich schließe mit der Bitte, den Etat zum Zwischenzeit sind die betreffenden 68 Firmen den Vertretern der verfassungsmäßigen Termin zu verabschieden, namentlich mit Rüd- Arbeitgeber bekannt gegeben, und und der Vorstand der Freien ficht auf die sehr erheblichen Mittel für Neubauten, die im Extra- Vereinigung der Holzindustriellen hat die Betriebsinhaber durch ordinarium vorgesehen werden.( Lebhafter Beifall.) Birkular aufgefordert, wegen der in Rede stehenden Forderungen nicht Es folgen Petitionen. mit den Arbeitern zu verhandeln.
Die Petition von Eisenbahn- Werkführern in Witten um Verbesserung der Verhältnisse der Eisenbahn- Werkführer beantragt die Kommission durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen.
Nach längerer Debatte wird ein Antrag Goldschmidt auf Ueberweisung der Petition zur Erwägung einstimmig ange
nommen.
Die Petition um Beförderung der Eisenbahntelegraphisten zu Assistenten für den Telegraphendienst nur nach dem Dienstalter, beantragt die Kommission der Regierung als material zu überweisen.
In der gegenwärtigen Sigung führten die Vertreter der Arbeitgeber hierzu aus: Ein Teil der betreffenden Forderungen sei so unbedeutender Art, daß sie ohne weiteres bewilligt werden könnten. Ein anderer Teil betreffe Lohnforderungen, deren Berechtigung hier nicht geprüft werden könne. Ein dritter Teil der Forderungen sei überhaupt nicht diskutabel, denn er beziehe sich auf Punkte, die durch den Vertrag generell geregelt werden sollen, unter anderem handle es fich um Verkürzung der Arbeitszeit und Entlassung von Arbeitswilligen. Derartige Forderungen könnten nicht bewilligt werden. Von den Vertretern der Arbeiter wurde hervorgehoben, daß der Erlaß des Birkulars die Verständigung in den betreffenden Betrieben gestört habe. Viele Arbeitgeber hätten sich bereits mit ihren Arbeitern geeinigt, und wenn die übrigen nicht durch das Dazwischentreten der Freien Vereinigung am Verhandeln gehindert worden wären, dann würde jegt wahrscheinlich die ganze Angelegenheit schon geregelt sein. Verbandsvorsitzender selo bezeichnete die Angelegenheit mit dem Zirkular als eine solche, die ihm viele Klagen seiner Berliner Ebenso wird auf Antrag Pleß ( 8.) eine Betition um Ver- Kollegen als berechtigt erscheinen lasse. Der Vorstand des Holzbefferung der Verhältnisse der Wagenmeister und Hilfswagenmeister arbeiter- Verbandes lasse seinen Mitgliedern stets freie Hand, wenn der Regierung zur Erwägung überwiesen, für welche die Kom- fie fich ohne Mitwirkung der Organisation mit ihren Arbeitgebern mission Uebergang zur Tagesordnung beantragt hatte. einigen können. Der Verband werde niemals eine solche Einigung Bezüglich mehrerer Petitionen um Verbesserung der Verhältnisse zu verhindern suchen. Das tue aber in diesem Falle die Drgani der Haltestellen- Auſſcher und Weichenſteller des stations- und Abs fation der Unternehmer. Sie verbiete ihren Witgliedern, sich mit fertigungsdienstes beantragt die Komunission Ueberweisung zur Er- den Arbeitern zu einigen und dadurch habe sie neue Erregung in wägung. die Gemüter gebracht und Differenzen aufrechterhalten, die sonst
Die Petition wird gemäß einem Antrage des Abg. Mary( C.) der Regierung zur Erwägung überwiesen. Eine Betition um Versetzung der Eisenbahnlademeister unter die mittleren Beamten und Erhöhung ihres Gehalts, über welche die Kommission Uebergang zur Tagesordnung beantragt, wird auf Antrag Ernst( frs. Bg.) ebenfalls der Regierung zur Erwägung überwiesen.
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1. Die Arbeitszeit beträgt 52 Wochenstunden. 2. In allen Betrieben der vertragschließenden Arbeitgeber bleiben, unbeschadet freier Vereinbarung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Arbeitern, diejenigen Alford- und Zeitlöhne und sonstigen Arbeitsbedingungen, einschließlich der Arbeitszeit, in Gültigkeit, welche am 1. Oktober 1904 maßgebend waren.
3. Das Kost geld beträgt mindestens 24 M. pro Woche, bei einem durchschnittlichen Akkordverdienst von 30 M. beträgt es 27 M., bei 35 M. aber 30 M. pro Woche.
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4. Bezüglich der Lohnficherung gelten folgende Bestimmungen: Die Affordpreise von neuen Arbeiten werden im Verhältnis zu den bereits bestehenden Akkorden festgesetzt, falls sich die neuen Arbeiten mit den bereits ausgeführten Arbeiten vergleichen lassen. Wenn sich neue Arbeiten nicht mit bereits verakkodierten ber gleichen lassen und wenn über den Atfordpreis eine Einigung unter Hinzuziehung des Fabrikausschusses, wo ein solcher besteht, oder der Vertrauensleute oder sonst geeigneter Arbeiter der betreffenden Werkstatt nicht zu erzielen ist, so können diese Arbeiten in Lohn ausgeführt werden oder die Festsetzung des Affordpreises muß durch die Schlichtungskommission erfolgen.
Bis zur Entscheidung der Schlichtungskommission muß im Zeitlohn gearbeitet werden.
Wenn der Arbeiter bei Ausführung der neuen Arbeit in Afford auf Grund der Festsetzung der Obmänner der Schlichtungstommission einen Minderverdienst gegen seinen bisherigen Durchschnittsverdienst der letzten sechs Monate erzielt hat, so steht ihm das Recht zu, eine Nachprüfung des Affords durch die Schlichtungstommission zu verlangen und muß ihm bei nachträglicher Gewährung eines höheren Affordpreises die Differenz nachgezahlt werden. Ebenso steht dem Arbeitgeber das Recht zu, für spätere Afforde derselben neuen Arbeit eine Nachprüfung des Affordpreises durch die Schlichtungskommission zu verlangen.
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Für die einfachen Arbeiten( Stapelartikel) soll die Schlichtungstommission Tarife aufstellen. Hierauf folgen einige allgemeine Bestimmungen. Der erste Bassus derselben lautet:
Abg. Reinhard( 3.) beantragt leberweisung zur Berücksichtigung. längst erledigt wären. Abg. Kopsch( frs. Vp.) empfiehlt ebenfalls Ueberweisung zur Die Vertreter der Unternehmer verharrten auf dem Standpunkt, Berücksichtigung, damit die Erwägungen der Regierung schneller bor daß die Regelung der Differenzen, soweit es sich um prinzipielle sich gehen. Die Wünsche der Petenten um untündbare Anstellung Forderungen handele, nicht den einzelnen Arbeitgebern überlassen und Gehaltsaufbesserung seien mit Rücksicht auf ihre Tätigkeit bleiben dürfe. In etwa der Hälfte der Betriebe ist bereits, wie durchaus berechtigt. Herr Bry bemerkte, eine Verständigung erzielt worden. Abgelehnt Ein Regierungsvertreter weist darauf hin, daß es fich hier viel- seien die Forderungen nur da, wo es sich um Lohnerhöhungen, zum fach um aus dem Arbeiterstande hervorgegangene Leute handele, Teil von 10 bis 20 Proz. handelt. Auch bei Lennig u. Jazky, einem welche in diesen Stellen sich bedeutend besser stehen als vorher. Das der acht Betriebe, die sich seit vor der Aussperrung im Streit be- Wenn in einem Betriebe günstigere Lohn- und ArbeitsHaus möge es bei dem Kommissionsbeschluß belassen. finden, seien so behauptete Herr Bry neue Forderungen ges bedingungen für die Arbeiter bestanden haben, wie in diesem Alle diese Nachdem sich noch die Abgg. Graf Spee( 3.), Franten( natt.) stellt worden, die eine Einigung unmöglich machen. Vertrage festgelegt find, so bleiben diese auch während der und Wolgast ( Hosp. der frs. Vg.) für den Antrag Reinhard Differenzpunkte müßten endlich in der einen oder anderen Weise ge= Vertragsdauer in Geltung. ausgesprochen, werden die Petitionen der Regierung zur Ber i dregelt werden, denn die Unternehmer müßten sich auf das in den Soweit war die Beratung des Vertrages ohne erhebliche sichtigung überwiesen. nächsten Tagen einsetzende Frühjahrsgeschäft einrichten. Sie müßten Meinungsverschiedenheiten und ohne große Debatten gediehen. Bei Abg. Dr. Porsch beantragt im Interesse der Förderung der wissen, mit welchen Verhältnissen sie zu rechnen haben. Viele dem folgenden Punkte, der von der Wiedereinstellung der Geschäfte die noch auf der Tagesordnung stehenden Petitionen, für Möbelfabrikanten hätten sich allerdings so eingerichtet, daß sie Streifenden und Ausgesperrten handelt, traten welche teine schriftlichen Berichte vorliegen, zur schrift Fabritate aus der Provinz kaufen und damit Handel treiben. Wenn jedoch so scharfe Gegenfäße zutage, daß das Zustandekommen des lichen Berichterstattung an die Kommissionen zurüd die Differenzen jezt nicht beigelegt werden, werde die Produktion Vertrages ernstlich in Frage gestellt war. Glode stellte die auberweisen. noch mehr aus Berlin verdrängt werden. Forderung, daß die Arbeitswilligen entlassen werden. Die weitere Debatte über diese Angelegenheit nahm noch ge- Er begründete diese Forderung damit, daß es sich hier in der Haupts raume Zeit in Anspruch. Bezüglich der Differenzen bei Lennig u. fache um eine Aussperrung handelt. Die Unternehmer, welche Jazky bemerkten die Vertreter der Arbeiter, daß dort keineswegs ausgesperrt haben, sollten nach ihren eigenen Beschlüsse a
Nach kurzer Debatte, an der sich die Abgg. Graf LimburgStirum( fons.), Dr. Friedberg( nail.) und Ernst( frs. Vg.) beteiligen. wird der Antrag Porsch angenommen.