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großen Summen. Vor 2 Jahren erlitt Dr. S. einen Schlaganfall. wird sich im Verlauf der sechs Abende verbreiten über die verfertigte selbst gezuaerte Früchte und verdiente dabei ganz gut. Dann trennte sich sein erster Assistent Whatson von ihm, dem nun, Lastenförderung im Bergwerk, die Hebemaschinen im Hüttenwerk, den Von einem Notstande war in dem bescheidenen Haushalte. feine wie es heißt, die Kaiserin ihre Behandlung ausschließlich anver- Maffentransport in einem Seehafen, die Bewältigung schwerer Lasten Rede. An seinen Kindern hing der Mann mit großer Liebe, und traute, während der Kaiser Dr. S. als Zahnarzt beibehielt. Die in der Werft, die Hebemaschinen auf dem Handelsschiff und dem war besonders dem ältesten Knaben, für den er eifrig sparte, zugetan. Bragis ging seitdem zurück. Als damals Sylvester den Monarchen Kriegsschiff usw. Die Vorträge werden durch Lichtbilder unterstützt. Der sehr akkurate und saubere Mann nahm an den geringen wirts fragte, ob er, der Kaiser, die Kaiserin nicht bestimmen könnte, daß Eintrittskarten zum Preise von 1 M. für den sechs Abende von je schaftlichen Tugenden seiner Gattin Anstoß; es kam hierüber zu ſehr deren weitere Behandlung ihm bliebe, soll der Kaiser gesagt haben: anderthalb Stunden umfassenden Kursus sind zu haben bei: Georg erregten Auseinandersetzungen. Die Kunst der Beherrschung besaß Jch, lieber Hofrat , bleibe Ihnen treu, ebenso die Prinzen, denn Belling W., Leipzigerstr . 128; A. Schüß, O., Holzmarktstraße 60; Mederski nicht; er wurde vielmehr tätlich. Auch auf der Gegenseite die kann ich kommandieren, mit der Kaiserin werde ich sprechen, be- Chr. Tischendörfer, C., Sophienstr. 20;. G. Lederer, W., Kurfürsten - wurde ihm nichts geschenkt, so daß er wochenlang seinem rufe nur fehlen kann ich ihr ja nicht." Der Hofrat " war ein kleines Pflaster straße 70; Bernhard Staar, SW., Friedrichstraße 250; Bentralstelle mit verbundenem Gesicht nachgehen mußte. Die Hausfrau quittierte auf die Wunde, bis dahin war Sylvester nur Hofzahnarzt. Der für Arbeiter- Wohlfahrtseinrichtungen, Berlin SW., Dessauerstraße 14 über die heftigen Ehestandsszenen durch häufige Abwesenheit. Diese äußere Anstoß zu der geistigen Depression sollen, nach einer Mit-( 8 bis 3 Uhr). Entfernungen haben nach dem Urteil von Personen, die den Ver­teilung des B. T.", erhebliche Verluste im Klub gewesen sein. Eine hältnissen nahestehen, den Mann völlig zur Verzweiflung gebracht. Version will nur von 50 000, andere Gerüchte von 100 000 M. und mehr wissen. Sicher ist nur, daß der Verlust sehr hoch gewesen sein muß, denn kleinere Summen wären für den Mann, dem Millionen durch die Finger geflossen sind, eine Lappalie gewesen. Mit Selbst­mordgedanken muß sich Sylvester seit einiger Zeit beschäftigt haben, denn er gab seinem Diener vor etwa 14 Tagen seinen Revolver zum Reinigen; bei dieser Gelegenheit sollte auch die Waffe neu geladen werden. Der Mann, der stets mit dem Gelde überaus leicht umzugehen pflegte, war in letzter Zeit sparsam geworden; aus diesem Grunde hatte er auch seine Equipage abgeschafft. Hofrat Sylvester sah, daß er sich einschränken mußte, und so hatte das Leben für ihn keinen Reiz mehr. Mit seinem Tode verliert die Berliner Gesellschaft eine der markantesten Persönlichkeiten. Bei allen Premieren, bei allen interessanten festlichen Anlässen war die charakteristische Gestalt Sylvesters zu sehen. Eine dem Heim­gegangenen und dessen Familie nahestehende Freundin hat es über­nommen, die Beiseßung vorzubereiten. Den Bestimmungen des Verstorbenen entsprechend soll die Leiche verbrannt werden. Sehr gemütvoll muß die in San Francisco lebende Tochter Sylvesters die Todesnachricht aufgenommen haben. Sie sandte folgendes Tele: gramm an den Testamentsvollstrecker:" Look after my interests! Florence."( Achten Sie auf meine Interessen.)

Die neue Rennbahn an Stelle der zum Abbruch bestimmten Friedenauer Bahn soll in Steglitz errichtet werden, wo Direktor Knorr auf mehrere Jahre ein Gebiet gepachtet hat. Bis Juli aber werden die Rennen noch in Friedenau abgehalten.

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Selbstmorde. Unheimlich reichhaltig ist wieder die Selbstmord­chronik der letzten Tage: Nach einem Streit mit ihrer Schwester nahm die 27 Jahre alte Näherin Emma P., die mit ihrer Mutter in der Ackerstraße wohnt, Gift. Krankheit hat den 67 Jahre alten Buchbinder Eduard Mielenz in den Tod getrieben. Der alte Jung geselle litt schwer an Atemnot , ging aber doch noch seiner Arbeit nach, nur daß er in den letzten vierzehn Tagen einige Stunden früher nach Hause kam. Der alte Mann schoß sich auf dem Klosett eine Revolberkugel in die rechte Schläfe und war sofort tot. Für un­heilbar krank hielt sich der 23 Jahre alte Arbeiter Emil Kaufmann . Er tötete sich in der vergangenen Nacht im fleinen Tiergarten durch einen Schuß in den Kopf. Lebensüberdrüssig war der 57 Jahre alte Schlosser Eduard Milde, der sich in seiner Wohnung in der Zwingliftraße am Fensterkreuz erhängte. Wegen andauernder Krankheit erhängte sich der 69 Jahre alte Arbeiter Karl Siedel aus der Waldemarstraße, aus Nahrungssorgen der 40 Jahre alte Schuh­macher Friedrich Razz.

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Beim Maschinenreinigen verunglüdte gestern morgen die in der Schönhauser Allee 71 wohnhafte Blätterin Huhnholz. Sie war in der Wäschefabrik von Cohn u. Ellenburg, Schönhauser Allee 55, be­schäftigt und kam mit dem Buklappen dem Einschalter ihrer Maschine zu nahe. Diese setzte sich in Bewegung und zog der Blätterin die rechte Hand in das Räderwerk. Das junge Mädchen wurde, nachdem ihm ein Notverband angelegt war, nach der Unfallstation geschafft und mußte sich dann in weitere ärztliche Behandlung begeben.

des

Eine Ausstellung wertvoller Stickereien hat der Verein Frauen­erwerb im Atelier der Frau Gräbenih, Friedrichstraße 54, ver­anstaltet. Diese Arbeiten stammen fast ausschließlich aus früheren Jahrhunderten und liefern für die Geduld, mit der zu jener Zeit der Hausfleiß geübt werden konnte, erstaunliche Beispiele. Zumeist haben wir es in der Ausstellung mit italienischen Arbeitern zu tun; in Klöstern hergestellte Altardecken usw., zum Teil prächtig mit Gold- und Silberstickerei verziert, find in ausgesuchten Exemplaren vertreten. Ebenso fehlt es nicht an wertvollen antiken Spigen und Leinenarbeiten. Einen anderen Zweig der leider in etwas engen Näumen untergebrachten Ausstellung bilden Nationaltrachten, meistens Originalkostüme aus den Alpen, die gleichfalls zum Teil hübsche Stickereien aufweisen. Kulturgeschichtlich ist die Ausstellung sowohl durch die hier erwähnten Gegenstände, als auch noch in an­derer Hinsicht interessant. Sie beschränkt sich nämlich keineswegs auf Gegenstände aus der Zeit unserer Urväter. Auch die Gegenwart ist vertreten. Womit? An den Wänden hängen Gemälde in Del und Aquarell. Auch sie sind, wie die Stickereien, aus alten Tagen von Frauenhand hergestellt. So ändert sich der Zeitgeschmack der Damen. An eine Konkurrenz mit den Geduldsarbeiten von damals, so wurde uns erklärt, sei heute nicht mehr zu denken. In welt­abgeschiedenen Gegenden tue der bäuerliche Hausfleiß sich allerdings noch darin hervor; aber das werde auch immer seltener, jemehr die Nationaltracht der Mode weiche. Die Erfahrung lehrt nun ja, daß die Leinwand wertvoll werden kann nicht allein, wenn sie mit Nadel und Schere bearbeitet wird, sondern auch, wenn man sie fachgemäß mit Delfarbe beneßt. Die vom Verein Frauenerwerb ausgestellten Bilder werden von etlichen Fachleuten mit Intereffe betrachtet werden. Manche Künstler haben nämlich die Gewohnheit, ihre Werke über fertige Bilder zu malen, um die es nicht weiter schade ist. Die Damen vom Verein Frauenerwerb sollten es energischer mit Stickereien versuchen.

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Hus den Nachbarorten.

Charlottenburg .

Bei der Arbeit schwer verunglückt ist gestern, Mittwoch, nach= mittag um 4 Uhr der 22 Jahre alte Fensterpuzer Franz Thiemel, der den ersten Tag in der Anstalt von Jacob in der Merander­straße 10/11 arbeitete. Thiemel sollte die Kontorfenster Die Charlottenburger Stadtverordneten traten am Mittwoch zu Bassementeriegeschäfts von Chaim u. Olişki im ersten Stock des einer außerordentlichen geheimen Sizung zuſammen, auf deren Hauses Neue Friedrichstr. 76 reinigen, wollte vorschriftswidrig von Tagesordnung einzig die Vorlage betr. Ankauf von Grundstücken einem Fenster aus über das Gefims nach einem anderen Raum gehen, glitt bei der Nässe aus und stürzte topfüber auf den Bürgersteig hinab. Der Verunglückte brach sich den Schädel und wurde von einem Schußmann des 14. Reviers in ein Krankenhaus gebracht.

zur Erweiterung des Geländes für den Bau der Zentral­kommenden Grundstüde mit äußerst furzen Fristen angestellt sind, Markthalle stand. Mit Rücksicht darauf, daß die in Frage war die Einberufung einer besonderen Sizung erforderlich.

Spandan.

Endlich scheint man daran zu gehen, den skandalösen und völlig unhaltbaren Krankenhauszuständen ein Ende zu be= reiten. Von unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß die zu­ständige Deputation in ihrer letzten Sizung beschlossen hat, den schon jahrelang projektierten Bau eines großen städtischen Kranken­hauses nunmehr zu verwirklichen. Es soll daher zum Zwecke der Auf­stellung eines Grundrisses mit dem bekannten Baurat Schmieden, der eine Autorität auf diesem Gebiete ist, in Verbindung getreten werden.

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Die Gewerbe- Deputation sette in ihrer Sihung am Dienstag abend den Etats- Voranschlag der städtischen gewerblichen Fort­bildungsschule für 1905 fest. Die Schule wird von 363 Schülern besucht. Am meisten unter diesen sind vertreten: Schlosser( 60), Tischler( 57), Bäder( 48), Gürtler( 27). Diese vier Berufsarten stellen also zusammen182 oder die Hälfte aller Schüler. Zu dem aus der Bürgerschaft für die Schule gestifteten Projektions- Apparat ist die Beschaffung von 300 Bildern nötig. Die Deputation ge­nehmigte hierzu den Betrag von 210 M. Die Barbier-, Friseur­und Perückenmacher- Innung ist an den Magistrat herangetreten mit dem Ersuchen, die von derselben für ihre Lehrlinge eingerichtete und unterhaltene Fachschule in städtische Regie zu übernehmen. Der Vorsitzende, Stadtrat Hoffmann, empfiehlt, dem Antrage der Innung zu entsprechen und diese Fachschule an die städtische Fortbildungs­schule als besondere Fachklasse anzugliedern. Die Fachklasse könne aber nur dem theoretischen Unterricht dienen; denn für den praktischen Unterricht, bei dem eine eigene Art der Besorgung von Lehrobjekten üblich und notwendig sei, dürften geeignete Räume kaum zur Ver­fügung stehen. Dieser Lehrzweig müsse der Innung überlassen bleiben. Im Sinne dieser Aeußerung wird die Vorlage genehmigt. Schöneberg .

Theater. Im National Theater kommen Donnerstag Die Hugenotten" in der bekannten Besetzung und Freitag" Donna in Schöneberg dem Schularzt Dr. Goldfeld gegenüber erinnert Die Haltung des Magistrats und einiger bürgerlicher Vereine Juanita" mit den Damen Grinning, Saccur, Sondermann und den Herren Rodmann, Seibold, Sondermann und Zeitschel zur Wieder- an einen Vorfall in Rigdorf. Vor etwa zehn Jahren hatte dort holung. Hugo v. Hofmannsthal ist aus Wien eingetroffen, um der Lehrer Agahd über die verwüstende Wirkung der Kinderarbeit ben Proben und der Erstaufführung seines Schauspiels Das gerettete statistische Mitteilungen veröffentlicht, die allgemeines Aufsehen er­Benedig", die im Lessing Theater am Sonnabend, den regten. Zum Dank für diese Arbeit sollte auch Herr Agahd, dessen 21. d. Mts., stattfindet, beizuwohnen. An dem Liliencron - Abend, Wirken später rückhaltlose Anerkennung fand, gemaßregelt den das Schiller- Theater im Bürgersaale des Rathauses am werden, angeblich weil er den Ruf des guten Rixdorf schwer schädige. Sonntag, den 15. Januar, veranstaltet, wirken als Sprecher Fräulein Mit der Erinnerung an diesen Vorfall mag Herr Dr. Goldfeld sich Anna Feldhammer sowie die Herren Hermann Wlach und Erich Ziegel trösten. Die Angelegenheit dieses Herrn selbst liegt, wie erinnerlich sein wird, folgendermaßen: Im Juni v. J. wurde Herr Dr. Gold­mit. Die Gesangsvorträge hat Hjalmar Arlberg übernommen. Die für den 15. 5. Mts. angefegte große Matinee im Metropol- feld seitens des internationalen Bundes abstinenter Frauen aufge= Theater ist auf Ersuchen dreier Mitglieder des Hof- Opern- fordert, in einer öffentlichen Versammlung im Bürgersaale des Theaters, die in dieser Zeit in" Nibelungen" zu anstrengend Berliner Rathauses ein Referat über den Alkoholmißbrauch der Kinder zu übernehmen. In diesem Referat benutzte Dr. Goldfeld beschäftigt sind, auf Sonntag, den 22. d. Mts., mittags 12 Uhr, ver- eine von ihm mit Unterstüßung der Lehrerschaft im Jahre 1902/03 schoben worden. in der 6. und 7. Schöneberger Gemeindeschule aufgenommene Statistik über den Alkoholgenuß der Kinder, die erschreckende Zahlen zum Vorschein brachte, über die wir seinerzeit auch in unserem Blatte berichtet haben. Von dieser Statistik nahmen dann auch fast alle Tageszeitungen Notiz, die dem Schularzt Dr. Goldfeld fast durchweg volle Anerkennung zollten. Nur der Schöneberger Gast­wirtsverein und der Bürgerverein nahmen in Protestresolutionen Stellung gegen den Schularzt. Letzterer Verein wandte sich auch mit einer Petition an Magistrat und Stadtverordnete, worin sie von demselben ein energisches Vorgehen gegen Dr. G. forderten, der nach schädigt haben soll. Die Petition wurde zunächst wie üblich dem ihrer Meinung die Interessen der Bürgerschaft auf das schwerste ge­Betitionsausschuß überwiesen, um nun hier eine ganz sonderbare Behandlung zu erfahren. In der ersten Sigung des Ausschusses, am 16. Dezember v. J., teilte der Magistrat mit, daß er beschlossen Gelungenes Rettungswerk. Der Landwirt Burt in Zwiebusch Für den bevorstehenden Umbau des Bahnhofes in Spandau , den habe, Herrn Dr. G. zu kündigen, da er ohne Erlaubnis der Schul­beschäftigte einen geistesschwachen Menschen, der auch vielen Berliner der Finanzminister im Abgeordnetenhaus angekündigt hat, sind nach deputation und des Rektors gehandelt habe. Der Ausschuß berief nun Ausflüglern unter dem Namen Hugo bekannt ist. Im Sommer dem Etat abzüglich eines Betrages von 500 000 m., der bereits aus zum 30. Dezember v. J. eine neue Sigung ein, um zu den Maß­leistet der Mann im Gärtnerſchen Restaurant allerhand Hand- dem Dispositionsfonds zum Erwerb von Grund und Boden bereit- nahmen des Magistrats Stellung zu nehmen. Zu dieser Sizung reichungen, hilft den Ausflüglern bei der Besorgung der Segel- und gestellt ist, auf 15 600 000 m. veranschlagt; hiervon ist für das lag nun ein Schreiben des Magistrats vor, in dem mitgeteilt wurde, Ruderboote und macht sich ihnen auch sonst nüßlich. Vorgestern Statsjahr 1905 eine erste Rate von 500 000 M. in Ansatz gebracht. daß der Magistrat von seinem Beschluß Abstand nehme und zunächſt wollte Hugo, der einen lahmen Arm hat, mit einem Schlitten Es ist eine durchgreifende Erweiterung und Umgehung der Bahn- weitere Ermittelungen einziehen wolle. Bedauerlicherweise ließ sich Rohr vom Seddinsee holen. Plötzlich brach der Schlitten, an den anlagen bei Spandau geboten. Zu diesem Zwecke wird es nötig, nun dadurch der Ausschuß vom selbständigen Handeln abhalten, ver­er sich mit der Ziehleine festgebunden hatte, durch die morsche Eis- den Bahnkörper innerhalb des Stadtgebiets so hoch zu legen, daß die tagte sich wiederum und wartete die Ermittelungen des Magistrats decke und sank in das Wasser, das an der Unglücksstelle acht Meter vorhandenen Straßen unterführt werden können, sowie den Ber - ab. In Wirklichkeit aber hatte Herr Dr. G. schon am nächsten tief ist. Der Mann war schon dem Ertrinken nahe, als der Restaurateur sonenbahnhof auf dem linken Havelufer, der dem Fern- und Vor- Tage die Kündigung in Händen. Diese Handlungsweise des Gärtner seinen Unfall wahrnahm und ihm zu Hülfe eilte. Gärtner ortverkehr dient, erheblich zu erweitern. Daneben hat sich infolge der Magistrats rief die lebhafteste Entrüstung unter den Stadtverord= rutschte auf dem Bauche bis an das Eisloch heran, ließ sich von Ausdehnung der Stadt das Bedürfnis herausgestellt, auf dem rechten neten hervor und sie versuchten schon in der Stadtverordnetenſizung seinem Hausdiener, der ihm nachgekommen war, an den Beinen fest- Havelufer einen neuen Personenbahnhof für den Vorortverkehr her- vor acht Tagen Stellung zu dieser Angelegenheit zu nehmen. Dies halten, löste die Leine vom Schlitten, schlang sie dem Ertrinkenden um den Leib und zog ihn dann mit Hülfe des Hausdieners aus der zustellen. Der jezige Güter- und Rangierbahnhof auf dem rechten wurde aber durch den Widerspruch des Stadtverordneten v. Glase= falten Flut heraus. Der Verunglückte erholte sich bald wieder und Ufer liegt in einer bereits erheblich bebauten Gegend; seine Er- napp vereitelt. weiterung in einem dem Bedürfnis entsprechenden Umfange würde In der letzten Sihung nun fam es zu den gestern erwähnten scheint ohne Schaden davongekommen zu sein. deshalb sehr hohe Kosten, insbesondere für Grunderwerb, Straßen- Erörterungen. Unser Standpunkt wurde von unseren Genossen unterführungen und Erdarbeiten erfordern. Es ist deshalb geboten Hoffmann, Küter und Ob ft flargelegt. Sie meinten, wir und zweckmäßig, außerhalb des städtischen Baugeländes westlich von fönnten dem Dr. G. nur danken für seine mühevolle Arbeit, die er Spandau einen neuen Rangierbahnhof anzulegen, während auf dem dem allgemeinen Volkswohle geleistet habe. Es sei zwecklos, wenn Gelände des bestehenden Güter- und Rangierbahnhofes nur der der Schularzt seine Wissenschaft nur für sich behalte. Man soll dem Ortsgüterbahnhof zu belassen und entsprechend auszubauen ist. Die Schularzt feinen Maulforb anlegen, seine Pflicht sei es, in die vor­Lage des neuen Rangierbahnhofes westlich von Spandau empfiehlt sich handenen Mißstände hineinzuleuchten. Derartige Statistiken müßten auch um deswillen, weil dadurch die Einführung der verschiedenen überall aufgenommen werden, nicht nur in der Volksschule, sondern Linien in den Bahnhof erleichtert wird und er dort bei dem etwaigen in sämtlichen Schulen, nur so könne gange Arbeit geleistet werden. späteren Ausbau der Linie Treuenbrieken- Nauen zu einer äußeren Die Arbeiterschaft fühlt sich durch eine derartige Statistik nicht be= Berliner Ringbahn für den auf einer solchen Bahn zu erwartenden schimpft. erheblichen Güterverkehr in zweckmäßiger Weise nußbar gemacht werden kann. Lichtenberg .

Vergebliches Bemühen. Zur Entscheidung der Frage, ob der Betrieb der hiesigen Firma Heinrich Kunik als Bauklempnerbetrieb anzusehen sei, war das Gewerbegericht zu Berlin als Einigungsamt angerufen worden. Nach längerer Verhandlung in der am 21. September 1904 abgehaltenen Sibung hat das Einigungs­amt folgenden Schiedsspruch gefällt:

1. Affordarbeit ist nur zulässig bei Herstellung von Maffen­artikeln( Bekleidung für Heizkörper, Lambrequins, Mastspitzen und ähnliche Artikel). Die in der Werkstatt hergestellten Bau­Hlempnerarbeiten dürfen nur in Zeitlohn angefertigt werden. 2. In dem Betriebe der Firma Heinrich Kunis ist die Arbeits­zeit nach Nummer 3 des Tarifs zu regeln. Die Mittagspause be­trägt 1 Stunde."

Eine ganze Reihe von bürgerlichen Stadtverordneten nahmen in ähnlicher Weise hierzu das Wort. Erwähnenswert sind schließlich noch die Ausführungen des Stadt­Die Vertreter der Arbeiter haben die Erklärung abgegeben, sich verordneten Oberlehrers Seele, der den Alkoholgenuß der diesem Schiedsspruche nicht zu unterwerfen. Die Vertreter der Gemeindewählerliften. Nach der Bekanntmachung des Gemeinde- Kinder noch zu verteidigen suchte, und dieser Herr ist Mitglied Unternehmer hingegen haben, wie der Vorsitzende des Einigungs- vorstandes liegen die Listen der Gemeindewähler vom Sonntag, den der Schuldeputation. amtes, v. Schulz, jetzt bekannt macht, ungeachtet mehrmaliger Auf- 15. Januar, bis einschließlich den 30. Januar in den Stunden von Nach 4½stündiger Verhandlung wurde in namentlicher Ab. forderung an sie, binnen einer ihnen gestellten Frist ihre Stellung 8 Uhr früh bis 3 Uhr mittags und Sonntags von 9 Uhr früh bis ftimmung ein Antrag einstimmig angenommen, worin der zu dem Schiedsspruche dem Einigungsamt mitzuteilen, nicht geant- 12 Uhr mittags im großen Sigungssaale des hiesigen Rathauses, Magistrat aufgefordert wurde, die Kündigung zurüdzu­wortet. Die Nichtabgabe ihrer Erklärung gilt demnach laut§ 78 des Haupteingang I, zur Einsichtnahme aus. Für diejenigen Wähler, 3iehen. Ortsstatuts, betreffend das Gewerbegericht zu Berlin , ebenfalls als die durchaus nicht Zeit haben sollten, die Listen selbst einzusehen, Ablehnung der Unterwerfung. hat das Wahlkomitee der sozialdemokratischen Partei am Orte durch Die Schöneberger Volkskunstabende, welche wegen Künstlerischer Plakate eine Anzahl Adressen bekannt gemacht, von wo aus die Ein- Ausschmückung der Aula der Hohenzollernschule bisher vollständig Eine Schwindelfirma, die sich unter dem Namen Gordon u. Co., fichtnahme bewirkt wird. Wer nicht in der Wählerliste steht, fann ruhen mußten, werden am 15. Januar im Zeichen Goethes für Engros, Import und Erport in Berlin , Kommandantenstr. 12/13, für das ganze Jahr sein Wahlrecht nicht ausüben. Einsprüche oder dieses Jahr begonnen werden. Der Abend ist die genaue Wieder­niebrgelassen hatte, ist nach kurzem Bestehen verkracht. Das Ber- Nachtragungen müssen während der Zeit des Ausliegens der Listen holung desjenigen, der von der Charlottenburger Volkskunst­ſonal dieser Firma bestand aus den beiden Chefs und einem jungen beim Gemeindevorsteher angebracht werden. Es muß daher jeder kommission veranstaltet worden ist, bei welchem es nicht möglich Mädchen. Es wurden Waren aller Art gekauft, die sofort unter dem sich sofort überzeugen, ob er in der Liste steht. Die Wahlen selbst war, Hunderten von Billettheischenden den Einlaß zu ermöglichen. Einkaufspreis verschleudert wurden. Die Lieferanten hatten finden im März statt. Karten a 30 f. auf allen Blägen sind in den Schöneberger Buch­handlungen, in der Vorwärts"-Spedition, Martin Lutherstraße, fowie auch in Charlottenburg bei Förster u. Mewis, in Berlin im Dürerhaus, Kronenstr. 18, Verein zur Förderung der Kunst, Albrecht­straße 11, und Bloch, Brüderstr. 1, zu haben. Rummelsburg .

natürlich das Nachsehen. Als von einem Geschädigten die Kriminal­polizei benachrichtigt wurde, fand man, wie die Deutsche Konfektion"

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Rixdorf.

erfährt, das Nest leer. Eine große Anzahl Anzeigen von geschädigten Das Familiendrama in Nigdorf. Die Ehefrau des Sändlers Lieferanten liegen vor. Man vermutet, daß die Betrüger sich in Budapest , wohin sie voraussichtlich geflohen sind, aufhalten. Die Medersti, der im Hause Maybach- Ufer 2 seine drei Kinder umge­betrügerische Firma hat nicht nur ihre Lieferanten, sondern auch bracht hat, ist bisher in der dortigen Wohnung nicht erschienen. Das Motiv der Tat wird immer deutlicher erkennbar; es liegt ein bei ihnen angestellte junge Mädchen beträchtlich geschädigt. bollständig zerrüttetes Familienleben bor . Die häufigen Ent- Die Bevölkerung von Rummelsburg beträgt nach der letzten fernungen der Ehefrau haben dazu geführt, daß der Mann, der sich Feststellung 25 648 Seelen; sie hat sich in den letzten fünf Jahren Im Verein für volkstümliche Kurse von Berliner Hochschullehrern um die Kinder allein zu fümmern hatte, außer sich geriet und um 8774 Seelen vermehrt. Bereits 1894 hatte Rummelsburg beginnt Herr Professor Kammerer seinen Vortragskursus über: schließlich das Schreckliche verübte. Nachbarn und Bekannte des 17 275 Ginwohner, und es trat dann bei dem Vorort die Erscheinung Maschinen als Lastträger" am kommenden Freitag, abends Ehemannes entwarfen ein Bild von ihm, das ihn feineswegs als zutage, daß im Gegensatz zu allen anderen Ortschaften der Umgebung 8 Uhr, in dem großen Hörsaal Nr. 50 im Erweiterungsbau der einen im allgemeinen verrohten Menschen erkennen läßt. Ursprüng- Berlins eine Rückentwickelung erfolgte. Diese hielt vier Jahre an Technischen Hochschule, Charlottenburg , Berlinerstr. 151. Erlich Drechsler, wandte er sich dem nächtlichen Hausierhandel zu. Er Erst im Jahre 1898 trat wieder eine Zunahme der Bevölkerunggah