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Nr. 15. 22.

22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 18. Januar 1905.

Vom ostasiatischen Kriegsschauplatze.

Pour le mérite  ?

man

Ein polnischer Geheimbundprozeß.

"

amtliche Lohnstatistik für den Oberbergamtsbezirk Dortmund   lehrt das Gegenteil. Es betrugen die Löhne für:

Unterirdisch beschäftigte eigentliche Bergarbeiter ( Aus- und Vorrichtung, Abbau und Förderung)

Sonstige unterirdisch be

schäftigte Arbeiter ( Grubenausbau und Nebenarbeiten)

Jahr

Auf 1 Schicht

Jahres­

Anf

Jahres

arbeits­

arbeits­

1 Schicht

berdienst

berdienst

M.

M.

2.

97.

1894

3,73

1 102

2,61

805

1895

8,75

1 114

2,65

816

1896

3,90

1 203

2,72

862

1897

4,32

1 328

2,88

926

1898

4,55

1 887

3,00

964

1899

4,84

1 491

8,16

1027

1900

5,16

1 592

3,36

1096

4,98

1447

3,35

1024

1902

4,57

1 814

8,22

955

1903

4,64

1411

8,27

1017

4,77

3,32

1901

1904

Allerdings steht, wie die Tabelle zeigt, der Schichtlohn der unter­irdisch beschäftigten Hülfs- und Nebenarbeiter( Schlepper, Bremser, Pferdetreiber usw.) etwas höher als 1899, da aber im lezten Jahr viel häufiger Feierschichten eingelegt worden sind, stellt sich trotzdem der Jahreslohn niedriger. Dabei fommt aber in Betracht, daß seit 1900 die Wohnungsmieten und teilweise auch die Lebensmittel im Ruhrrevier noch weiter gestiegen sind, so daß der Arbeiter heute mit derselben Lohnfumme nicht so weit reicht wie 1899.

Vor dem Landgericht in Gleiwit( Oberschlesien  ) standen am Während der deutsche   Kaiser den General Stössel durch Montag, den 16. Januar, 22 Personen aus Gleiwig und Umgegend, den Orden Pour le mérite für seine heldenhafte Verteidigung Arbeiterinnen, meist im Alter von 17-24 Jahren unter Anklage der 12 Männer und 10 junge Mädchen, Handwerker, Arbeiter und Port Arthurs ausgezeichnet hat, gelangt man in der Petersburger Deffentlichkeit mehr und mehr zu Zwed und Verfassung darauf gerichtet waren, Gefeße des Staates 8ugehörigkeit zu einem Geheimbund, dessen Dasein, der Auffassung, daß General Stössel sich keineswegs solche außer Kraft zu setzen. Einer der Angeklagten, der 20 jährige Eisen­Meriten erworben hätte, wie sie der deutsche   Kaiser bei ihm dreher Ignaz S chitora, der gegenwärtig seiner Militärpflicht ge­voraussette. Schon vor einigen Tagen wiesen wir darauf nügt und deshalb in Uniform auf der Anklagebant erscheint, ist hin, daß die japanischen Nachrichten über die große außerdem der Aufreizung verschiedener Bevölkerungsklassen gegen Zahl der gefangen genommenen russischen Soldaten einander angeklagt, die er dadurch begangen haben soll, daß er in Petersburg   stutig gemacht hat. Während polnische Bücher mit angeblich aufreizendem Inhalt an andere junge Leute verliehen haben soll. annahm, daß nur noch zirka 10000 unverwundete Soldaten Nach der Anklage haben im Jahre 1903 und Anfang 1904 in übrig geblieben seien, von denen aber der größere Teil durch Gleitig in der Wohnung der inzwischen ins Ausland verzogenen Strapazen vollständig erschöpft gewesen sei, erfuhr man jett, Frau Soltys, der Gattin des Herausgebers des radikal- polnischen daß zirka 24 000 russische Soldaten die gefallene Festung in Wochenblattes stra", wie in den Wohnungen mehrerer ber Reih und Glied verlassen konnten, um auf den bereitge- jezigen Angeklagten öfter geheime Versammlungen stattgefunden, in haltenen japanischen Dampfern als Kriegsgefangene verschickt welchen aus politischen Zeitungen und Büchern vorgelesen, auch zu werden. Dieser Umstand hat das Urteil der öffentlichen polnische aufreizende Lieder gesungen wurden. Auch sollen von ein­Meinung über Stöffel völlig umschlagen lassen. Während man zelnen Teilnehmern Reden gehalten worden sein, in welchen die Deutschen   als die größten Schweine bezeichnet und zum festen Zu ihn bisher für einen Helden hielt, der tatsächlich bis zum fammenhalt der Polen   aufgefordert wurde, selbst wenn es Blut kosten I- III.Biertel legten Augenblick die Festung gehalten habe, ist man jetzt der follte". Ebenso wurden in den Zusammenfünften polnische Schriften ber Auffassung, daß General Stössel gar nicht so unrecht gehabt teilt. Die Angeklagten verweigern meistens, sich auf die Anflage zu erflären, habe, wenn er dem Zaren telegraphierte:" Großer Kaiser, einige gestehen nur zu, an Zusammenkünften harmloser, geselliger richte uns." Ein im Tag" veröffentlichter Petersburger Art teilgenommen zu haben, während andere entschieden jede Bes Brief verbreitet sich ausführlich über diesen Umschwung der öffent- teiligung an Zusammenfünften bestreiten. lichen Meinung. Besonderes Aufsehen habe in Rußland   die Als Hauptbelastungszeugin tritt ein 17jähriges Tatsache erregt, daß die Zahl der Offiziere eine noch sehr Mädchen Marie Belasny auf, welches an den meisten der an geblichen geheimen Zusammenfünfte teilgenommen hat. Die Ver­große gewesen ist. Bei den Regimentern 13, 14, 15 und 16 teidigung beantragt, die Zeugin zur Verweigerung der Aussage zu feien pro Regiment noch 86 Offiziere gezählt worden. Das berechtigen über alle jene Versammlungen, an welchen sie selbst teil­Regiment 25 habe noch 42 fampffähige Offiziere aufgewiesen, nahm. Das Gericht lehnte diesen Antrag ab. Die Zeugin Kohlenaugst. Das Kohlensyndikat fürchtet anscheinend, daß in­das Regiment 26 40 Dffiziere, das Regiment 27, dessen Mann- fagt aus, daß sie in der Zusammenkunft bei Frau Soltys, folge des ausgebrochenen Generalstreits der Bergarbeiter des Ruhr­schaften besonders schiver mitgenommen waren, sogar noch zu der sie von jungen Mitbewohnerinnen ihres Hauses veranlaßt reviers sich in den Kreisen seiner großen Abnehmer eine Kohlen­58 Offiziere, also bedeutend mehr als ein deutsches wurde, mit Kaffee bewirtet wurde. Im Gespräch wurde angit" einstellen könnte, welche diese zu forgiertem Abruf oder viel­Regiment in Kriegsstärte überhaupt an Offi- von Frau Soltys gesagt, die Teilnehmerinnen an der Zusammen- leicht gar in den Gebieten, wo das Syndikat mit der englischen Kon­zieren zähle!( Ein Regiment zu drei Bataillonen zählt funft sollten zusammenhalten, nicht auf den Straßen umherlaufen, furrenz zu rechnen hat, zum Ankauf englischer Kohle bestimmt. Es 66 Offiziere. Red.) sondern in die Versammlungen kommen, denn die Deutschen   feien ist deshalb krampfhaft bemüht, nach allen Richtungen hin zu ber­Nach den Verlusten von St. Privat, bemerkt der Mit das die Deutschent tun. Dann wurde in Gemeinschaft mit den zu genügen hofft, wenn nur seine Stundschaft nicht brängelt. Go Nach den Verlusten von St. Privat, bemerkt der Mit Schweine; kein Pole würde sich gegen ein Mädchen benehmen, wie sichern, daß es reichlich mit Vorräten versehen ist und allen Ansprüchen arbeiter des Tag", sei die Zahl der fampffähigen Offiziere für jungen Mädchen vorgelesen und später gesungen. Den Sinn dessen, teilt z. B. das Amsterdamer   niederländische Verkaufsbureau des Shn­eine Anzahl von Regimentern auf 20 Dffiziere pro Regiment was die Leiter" dieses Geheimbundes vorgelesen hatten, verstaud difats in einem an feine Stunden und an die Presse versandten Rund­zusammengeschmolzen gewesen, und trotzdem hätten diese die Beugin nicht, da es hochpolnisch war. Am Schlusse der schreiben mit, daß es in seinem Ruhrorter   Lager ziemlich große Bor­Regimenter sich bei Sedan   mit Bravour geschlagen. Die Be- geheimen Versammlung" wurde von einem der Leiter", dem räte befize und einstweilen feinen Stillstand der Ausfuhr erwarte. jagung Port Arthurs sei also durchaus nicht derartig zu zwanzigjährigen Dudek, den Mädchen vorgeschlagen, das nächste Mal und zugleich bringt die Kölnische Zeitung  " über ben oberrheinischen, sammengeschmolzen gewesen, namentlich aber nicht das Dffizier in seine Wohnung zu kommen und sich dann während des Vorlesens fpeziell den Mannheimer Stohlenmarkt folgende Beruhigungsnotiz: forps, daß ein weiterer Widerstand ausgeschlossen gewesen sich nichts Schlimmes bei diesen Versammlungen vorgestellt haben, Sälfte ber vergangenen Woche auch hier bemerkbar gemacht; der Ber und Singens mit Striden zu beschäftigen. Zeugin will" Die Wirkung des Bergarbeiter- Ausstandes hat sich in der zweiten wäre. Ebenso großes Erstaunen habe sich der Petersburger was man wirklich begreiflich finden tann angesichts des staats- fand in Industriefohlen hat nicht unerheblich zugenommen. Zu einer Deffentlichkeit bemächtigt über die Mitteilungen, daß in Port gefährlichen Kaffeetrinfens und Strumpfftridens in diesem Beunruhigung der Verbraucher liegt indessen keine Ursache bor. Die Arthur noch 82 670 Granaten vorhanden gelesen wären, Gebeimbunde". Daß die Teilnehmer an diesen Bersammlungen Anfünfte find unvermindert stark geblieben. Die Schiffe haben sich ferner nach den Berichten des General Nogi   große Vorräte an sich in irgend einer Weise zum Besuch der Versammlungen berin dem Maße angesammelt, daß nicht alle rechtzeitig entladen werden Reis und Mehl und noch 1920 lebende Pferde. Es habe also pflichtet hätten, fonnte weder von dieser noch von den anderen tönnen. Der Oberrhein war nur auf einige Tage und nur bis nach der Auffassung der Petersburger Bevölkerung die Festung Belastungszeugen" bekundet werden. Lauterburg offen. Die Erleichterung, die dadurch den hiesigen Häfen an Fleisch und Brot durchaus keinen Mangel gehabt. Die zuteil geworden ist, war nicht von Belang. Der Streit hat für das Japaner seien denn auch sehr durch die rasche Stapitulation in füddeutsche Geschäft wenigstens den Vorteil, daß die Zufuhren einst meilen unterbunden werden. Erstaunen gesetzt worden und die Kapitulation sei um so trauriger gewesen, als es Stöffel nicht gelungen fei, eine ehrenvollere, Kapitulation zu erzielen, d. h. freien Ausmarsch der Truppen mit Waffen, Fahnen, Feldartillerie usw. So urteilt man in Petersburg   über den Fall Port Arthurs und die Kapitulation Stössels, die man sich nur da­durch erklären könne, daß seine Nerven durch die legten friege­rischen Ereignisse start gelitten hätten. In Fachkreisen, also in Offizierskreisen, spreche man sich noch viel schärfer über Stöffel aus als im Volfe!

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44

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Eine

Aus den Aussagen einiger anderer Beuginnen ging hervor, daß enigstens einige Teilnehmer beiderlei Geschlechts aus gegen seitigem Herzensbedürfnis und nicht aus national­politischem Antriebe am Geheimbund" Interesse fanden. andere Geheimbündlerin", die nicht auf der Anklagebank steht, Hamburg- Amerika- Linie  . Das relativ gute Baffagegeschäft und sondern auch als Zeugin bernommen wird, weiß auch nicht, was die bedeutenden Schiffsverkäufe der Gesellschaft ließen die Verteilung vorgelesen wurde, und sagt auf die Frage, welche Lieder gesungen einer hohen Dividende für das Jahr 1904 erwarten, und meist ist wurden, unter großer Heiterfeit: Gute Nacht!" Die Frage des denn auch in der letzten Zeit an der Hamburger   Börse die Dividende Vorsitzenden, wer nach dem Vorlesen gesprochen habe, beantwortet auf 8 bis 10 Proz. geschätzt worden. Die in der heutigen Aufsichts­die Beugin mit den Worten: Alle haben gesprochen." Auch andere ratssigung der Hamburg- Amerika- Linie   befchloffene Dividende recht­bine Zeugin will was von polnischen Königen und vom Aufstand" festgesetzt gegen 6 Proz. im Vorjahre. Der erzielte Reingewinn be Zeuginnen wissen nicht zu sagen, wovon das Borgelesene handelte. fertigt diese Erwartung. Die Dividende wurde nämlich auf 9 Proz. gehört haben, tann aber nicht fagen, was unter trägt zirka 30 Millionen Mark, so daß nach Abzug der Zinsen auf die Aufstand zu verstehen ist, weiß auch nicht ein- Prioritätsanleihen ein Betrag von etwa 28 Millionen Mart ver­Interessant ist auch folgende Meldung, die der bekannte mal, wie bas Wort Aufstand" polnisch heißt. Der Vorsitzende, bleibt, ungefähr 10 Millionen Mark mehr als im Vorjahre. Kriegstorrespondent der, Daily Telegraph  " Landgerichtsdirektor Vogt, frägt die Beugin, von welchen polnischen Die Lebensmittelpreise steigen. Die Mitte des Vorjahres ein­unter bem 14. 6. Mts. seinem Blatte übersendet. Nach einer Königen gesprochen wurde. Als die Zeugin schweigt, frägt der Vor- feßende Steigerung der Warenpreise bewirkt, daß das Jahr 1905 Laffan"-Meldung urteilt der Korrespondent: figende ungeduldig: haben Sie denn nicht mal was von mit einem durchschnittlich höheren Preisniveau begann als die beiden Es ist faum glaublich, daß die Mussen diese Stellungen auf- König Kosziusto gehört?"( Große Seiterkeit.) Einige der gaben, ohne um sie zu kämpfen. Die llebergabe von 24 000 lampf- Angeklagten werden auch beschuldigt, sowohl die eigenen jüngeren tüchtigen Offizieren und Mannschaften wirft ein schlechtes Licht Geschwister wie auch die der übrigen Geheimbündler" im Besen  uf die Tapferkeit der Ruffen, denn die Erzählungen von einem und Schreiben der polnischen Sprache unterrichtet zu haben. Den Mangel an Lebensmitteln in der Festung sind übertrieben. Große Kindern wurde aufgegeben, in der Schule von diesem Unterricht Mengen Gewehre, Munition und Granaten wurden in die See nichts zu sagen. geworfen. Die tapfere Berteidigung wurde durch eine schmachvolle Kapitulation zuschanden gemacht. Die Besatzung war nach der Uebergabe noch im stande, 15 englische Meilen zu Fuß zu marschieren, und die Geschichte von ihren Leiden sind start über­trieben.

Nach allebem scheint es, als ob auch in der russischen und russenfreundlichen Berichterstattung über die russischen Stämpfe um Port Arthur ebenso ungeheuerlich geschwindelt worden wäre, wie über die ganzen Kriegsoperationen. Wir bon unfere Standpunkte aus begrüßen es ja nur freudig, daß Port thur gefallen ist, ohne daß die Menschenopfer einen noch größeren Grad erreicht haben, aber vom Stand­punkte des Militarismus aus und gemessen an den gewaltigen Ruhmredigkeiten des General Stössel selbst, der noch in seinem Antwort- Telegramm an den deutschen Kaiser den Mund recht boll genommen hat, muß doch die Kapitulation Port Arthurs unter den gekennzeichneten Umständen für alles eher gehalten werden als für eine besondere historische Ruhmestat der russischen Waffen.

borgenommen werden.

"

Die sich bis in den späten Abend erstreckende Nachmittagssigung beschäftigt sich mit der Verlesung der beschlagnahmten Briefe und Das Urteil wurde am Dienstag gefällt.

Schriften.

Der Hauptangeklagte Schitora wurde zu einem Monat Gefängnis, 14 weitere Angeklagte zu Gefängnisstrafen des Strafgesetzbuchs( Geheimbündelei) berurteilt. Sieben Angeflagte von einem Tage bis zu zwei Wochen wegen Vergehens gegen§ 128 wurden freigesprochen.

Aus Induftrie und Handel.

Vorjahre. Leider ist vorläufig noch nicht anzunehmen, daß die Preis­furve fchon auf dem höchsten Punkte angelangt ist, vielmehr muß bei der augenblicklichen Marktlage vieler Artikel mit der Fortbauer der Hauffetendens gerechnet werden. Vor allem find es die Getreide­preise mit Ausnahme von Mais, die höher stehen als zu Beginn der Jahre 1904 und 1903. Bom Brotgetreide zeigt Roggen eine sehr starte Spannung zum Vorjahre, während Weizen nur wenig gestiegen ist. Allerdings ist dabei zu erwägen, daß zu Beginn des Vorjahres Weizen schon recht hoch im Preise stand. Wie weit die Steigerung des Breises für Brotgetreide schon auf den Brotpreis eingewirkt hat, das entzieht sich namentlich deswegen einer genauen Kenntnis, weil das Gewicht des Brotlaibes schwankend ist und auch durch eine Ver­für Getreide angepaßt werden kann, ohne daß der nominelle Preis änderung der Mehlqualität der Detailbrotpreis dem Großhandelpreis des Brotes sich verändert. Im Gegensatz zu der Bewegung der Großhandelspreise von Getreide läßt sich die Einwirkung hoher Startoffelpreise auf die Haushaltskosten unmittelbar nachtveisen. Je geringer das Einkommen, desto stärker ist der Kartoffelfonfum, desto drückender wirken erhöhte Kartoffelpreife. Seit 1903 zeigen num die Kartoffelpreise fast in allen Gegenden Deutschlands   mit Ausnahme weniger Landesteile eine fortgesezt steigende Tendenz. In etwas wird die Steigerung der Getreide und Kartoffelpreise dadurch etwas ausgeglichen, daß die Viehpreife fast durchweg niedriger stehen als im Januar des Vorjahres. Diese für den Konsum günstige Bewegung würde noch weit erfreulicher sein, wenn auch die Schweinepreise eine rückläufige Bewegung aufzeigten. Aber gerade fie zeigen ein An­ziehen von mindestens 10 bis 12 Broz. gegenüber dem Vorjahre. Sie

Soziales.

Jahres- und Schichtlöhne der Bergarbeiter im Dortmunder  Oberbergamtsbezirk. Der bergbauliche Verein für den Oberberg­amtsbezirk Dortmund   hat die Lohnforderungen der Bergarbeiter des Ruhrreviers mit der Begründung abgelehnt, daß die Löhne von der allgemeinen Geschäftslage und den Absatzverhältnissen des Kohlen­bergbaues abhingen, und da diese ungünstige wären, die Bechen gesellschaften sich nicht zur Bewilligung der Forderungen veranlaßt jähen. Wie weit diese Behauptung, die Geschäftslage sei für die Db der Zar trotz der Ordensverleihung General Stöffel Bechengesellschaften eine ungünstige, zutrifft, haben wir bereits in find damit zwar noch nicht so hoch wie zu Anfang des Jahres 1903, doch noch vor ein Striegsgericht stellen wird? Schwerlich! Nr. 7 bes Borwärts" in dem Artifel Bechenlöhne und Bechenprofite aber hoch genug, um den Fleischverbrauch der arbeitenden Bevölkerung Denn wenn alle die Generäle, die sich in dem Feldzuge gezeigt. Sicherlich bestehen in Rohlenbergbau, ba deffen technische merklich zu beeinträchtigen. Fettwaren, die während der Winter große Fehler und unverantwortliche Rücksichtslosigkeiten, Ausgestaltung in den letzten Jahren weit schneller vorgeschritten ist monate in verstärktem Maße verbraucht werden, zeigen mit Ausnahme ja sogar eigheit haben zuschulden kommen lassen, be, als der Bedarf, mancherlei Absatzschwierigkeiten; aber infolge der von Schmalz gleichfalls eine Preissteigerung. Ebenso sekten Kaffee ja sogar eigheit haben zuschulden tommen lassen, be- Hochhaltung straft werden sollten, so müßten schon Maffenverurteilungen ochhaltung der Sohlen- und Kolspreise durch bas Rheinisch- west- und Buder beträchtlich höher ein als 1904. fälische Kohlensyndikat stecken trotzdem die Zechengesellschaften hohe Das ganze russische Militärsystem Gewinne ein. Wie wir nachgewiesen haben, hat trotz der angeblichen hat sich ungeachtet der Heldenhaftigkeit der gemeinen Soldaten Notlage" die von den 13 maßgebenden Bergwerksgesellschaften des als so forrupt und unfähig erwiesen, daß die russische Re- Ruhrreviers nach reichlichen Abschreibungen verteilte Durchschnitts­gierung fich hüten wird, durch Untersuchungen und Ver- dividende im letzten Geschäftsjahr über 19 Bros. betragen gewiß urteilungen die ohnehin tolossale Blamage vor aller Belt noch ein recht ansehnlicher Entbehrungslohn" für die Aktionäre. Jeden- fabrik von Wolf u. Rosenzweig, Inhaber Stein, war Fräulein H. in falls sind, wie ein Vergleich der Erlöspreise des Kohlensyndikats und der Hochfaison vor Weihnachten   beschäftigt. Sie fungierte gegen offensichtlicher fund zu tun. Petersburg, 17. Januar. General Kuropatkin   meldet dem Kaifer ber Bechengewinne mit den Arbeitslöhnen zeigt, die aus der un- einen Wochenlohn von 11 M. als Zuschneiderin. Nachdem sie vier­unterm gestrigen Datum: Am Morgen des 14. Januar umging eine bezahlten Mebrarbeit der Bergleute stammenden Bechenprofite un zehn Tage lang von 8 Uhr bis 8 1hr gearbeitet hatte, bei atvei starke japanische Abteilung Infanterie, Kavallerie und Artillerie bei gleich stärker gestiegen, als die Jahres- und Schichtlöhne der Ar- Stunden Mittag, begann die Ueberzeitarbeit, zunächst bis 10 1hr, nebligem Wetter eine Solonne unserer Kavallerie von zwei Seiten. beiter. In den Jahren des Aufschwunges von 1894/1900 haben sich später vorübergehend bis 9 Uhr, bis die Polizei Herrn Stein belehrte, Als unsere Stavallerie sich nach Norden zurüdzieben wollte, entspann allerdings auch die Löhne der Bergleute gehoben, wenn auch lange daß in seinem a brit betriebe Arbeiterinnen nur bis 1/29 Uhr abends fich ein Stampf auf furze Entfernung. Unsere Artillerie beschoß bie nicht in gleichem Make wie die Gewinne der Lergwertsgesellschaften, beschäftigt werden dürften, abgesehen von Ausnahmen. Es wurde Japaner auf 1000 Schritt und fügte ihnen beträchtliche Verluste zu. die vielfach in jenen Jahren um das Drei- und Vierfache, ja um das dann von den Arbeiterinnen wieder bis 19 Uhr gearbeitet, die Unsere Ravallerie zog sich sodann in voller Ordnung nach Nerden Fünf- und Sechsfache gestiegen sind; aber nach dem Eintritt der Mittagszeit dagegen um eine halbe Stunde verkürzt. zurüd. Unsere Verluste an Toten und Verwundeten betragen fünf Strife ginger die Arbeitslöhne, während die Kohlenpreise zunächst Fräulein. wunderte sich sehr, daß bei der Lohnzahlung der Ueber­noch stiegen, schnell zurück und haben heute noch immer nicht wieder stunden gar nicht gedacht wurde. Sie wartete 14 Tage und fragte Offiziere und 50 Mann. dann die Direttrice Wolf, wie es denn mit den Ueberstunden sei. die Höhe des Jahres 1899 erreicht. Die Dame lehnte eine Bezahlung der Mehrarbeit ab. Fräulein H. arbeitete weiter, jetzt in dem guten Glauben, für die leberzeit würde fie glänzend durch eine Weihnachtsgratifikation entschädigt werden. Nach­dem ihre Mutter noch vorstellig geworden war, machte sie eine Woche lang

Am 14. Januar stieß eine Patrouille wieder zu unserer Kavallerie, nachdem sie die Eisenbahn und den Telegraphen 3 Werft nördlich von Taschitschiao auf einen halben Werst zerstört hatte.

Bon der aus den Streifen der Zecherverwaltungen inspirierten Presse wird allerdings behauptet, daß die Löhne längst wieder das Niveau des Jahres 1899 erreicht hätten und sich bereits dem Hoch­stand vom Jahre 1900 näherten; schon ein flüchtiger Blick auf die

Berweigerte Ueberstundenbezahlung. In der Galanterietaren­