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ändert geblieben, für die Webstühle ist er allerdings auf 14 Kronen| 225 Fr. Ermäßigungen auf 65 und 71,50 Fr. gegenüber bisher 42 Fr. 1 erhöht, aber in diesen Maschinen ist auch unsere sächsische Industrie erzielt worden.

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der Regierung von segensreichen Folgen für die Beilegung bes Streifs sein werde."

Der reine Bülow mal Rudolf Mosse !

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wegen des bedeutenden Inlandabsazes außerordentlich leistungs- Erhöht worden sind ferner: narbenschwarz chagriniertes fähig; für die die Nähmaschinenköpfe ist der bisherige Sazz mit Kalbleder, Schmal- und Rindsleder( künftiger Satz 10 Fr.), Auch die Sozialpolitische Rundschau" empfindet 60 Kronen im wesentlichen unverändert geblieben, und die wichtige schwarzes und naturfarbiges Zeug- und Riemenleder( 20 Fr.), Position der nicht besonders benannten Maschinen, die nunmehr nach Treibriemen( 35 Fr.), fertige Lederwaren( 65 Fr.), lederne Freude und Dankbarkeit" über die preußische Aftion. So sehen dem Stückgewicht der Maschinen geftaffelt ist, weist allerdings für Schuhbestandteile( 50 Fr.), Schuh- Einlagesohlen, ungefütterte unsere vorgeschrittenen" Liberalen und Demokraten aus. die leichteren und mittelschweren Maschinen erhöhte Säße auf, für Schuhe und Pantoffel aus Rinds- und Kuhleder( 45 Frank), Wir sähen gewiß nichts lieber, als wenn wir uns irrten und die Maschinen von 50 bis 100 Doppelzentner aber den derzeitigen Schuhe und Pantoffel aus anderem Leder( 80 Frank). die preußische. Regierung und der preußische Landtag über Nacht Zoll von 18 Kronen und für die schweren Maschinen von über Außerdem treten Zollerhöhungen ein für Filzschuhe ohne Ledersohle, revolutionär würden, aber wir Sozialdemokraten find nicht solche 100 Doppelzentner Stückgewicht einen ermäßigten Satz von für Schuhe aus Stramin und Filz( 50 Frank), desgleichen aus baum- Utopisten! Indes ganz gleichgültig, welchen Ausgang die Aktion 16 Kronen. Uebrigens kommt hier sehr in Betracht, daß auch der wollenem Sammet und Plüsch sowie aus Kordonnet und Kord( 50 nimmt: Unter allen Umständen muß verlangt werden, daß neue deutsche Tarif erhöhte Maschinenzölle enthält und daß diefe gegen bisher 100 Frank), endlich für Schuhe aus Seide, Seiden- die gesetzgeberische Leistung sofort geschieht. Die Arbeiter Erhöhungen auch in den bisher abgeschlossenen Verträgen zu einem Sammet und Plüsch( 150 Frank). brauchen doch wahrhaftig nicht größeres Vertraueu großen Teile aufrecht erhalten sind. der der Versprechungs Politik preußischen Regierung zu haben als das royalistische" preußische Junkertum, das stets Ber­sprechungen der Regierung verlacht hat und immer erst baren Gegen­wert verlangte, ehe es seinerseits bewilligte!

Mit sehr erheblichen Zollerhöhungen hat der neue österreichisch- ungarische Tarifentwuf die Erzeugnisse der elektrotechnischen Industrie beda cht. Auch hier sind die Säge im Vertragswege wesentlich herabgemindert worden: so für die Dynamomaschinen, ferner für Telephone und Mikrophone im Stückgewicht unter 5 Kilogramm von 240 auf 140 Stronen und für die Starkstromapparate in Dosen u. dergl. von 180 auf 150 Stronen. Allerdings verbleiben bei diesen wichtigen Artikeln immerhin noch nicht unbedeutende Erhöhungen.

Der Vertrag mit Italien .

Verhältnismäßig am günstigsten ist der neue Tarifvertrag mit Italien ausgefallen. Vielfach bleiben die alten italienischen Vertrags­Zollsätze bestehen. Ein Teil ist erhöht worden, aber dafür sind andererseits wieder verschiedene Säße unter das bisherige Niveau herabgesezt worden. Ueber die wichtigsten Ausfuhrartikel der deutschen Industrie nach Italien heißt es in der Veröffentlichung:

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Versprechungen oder Taten?

Die preußische Regierung hat selbst das Gefühl, daß ihre An­fündigung einer demnächst zu erwartenden Bergrechts- Reform den Wert nicht einmal einer Taube, sondern nur eines Spazen auf dem Dache hat. Sie bemüht sich deshalb, die Aktion möglichst feier­lich zu gestalten. Die Norddeutsche Allgem. 8eitung" verkündet deshalb heute:

In der Amtswohnung des Reichskanzlers Grafen v. Bülow fand heute eine Situng des königlichen Staatsministeriums statt, die Se. Majestät der Kaiser und König mit seiner Anwesenheit beehrte. Dem Vernehmen nach wurden die Einzelheiten der von der Staatsregierung geplanten Novelle zum Berggesetz in ein­gehender Beratung erörtert."

,, Bei Gußwaren, Schmiedeeisen und Stahl, einfach geschmiedet Die Erwähnung, daß auch der Kaiser bei dieser Sigung zu­oder zu Draht oder Blech gewalzt, Röhren aus Eisen- oder gegen gewesen ist, soll alle Skeptiker entwaffnen. Wir unsererseits Stahlblech, Schmiedeeisen und Stahl, geschmiedet oder gegossen, in sehen auch in der Teilnahme des Kaisers feine Garantie, daß der groben Arbeiten, find die bisherigen Absazbedingungen, zum preußische Landtag irgendwelcher ernsthaften Reform zustimmt- Zeil unter erweiterter Festlegung, gesichert. Bei Schmiede im Gegenteil! Der Wille des Königs ist dem preußischen Junkertum eifen und Stahl zweiter Bearbeitung stehen sich aufgegebene und neu errungene Konzeffionen gegenüber; die feit jeher das höchste Gesez, das man am fröhlichsten verletzt. Ver­letzteren bestehen im wesentlichen in der günstigeren tarifarischen gleiche die Kanalvorlage! Und die Industriellen eifern in ihrer Behandlung des Lackierens und Bolierens, infolge deren sich ein Plus Interessensphäre dem Junkertum erfolgreich nach. Man weiß ja, daß zugunsten unserer fünftigen Ausfuhr ergeben dürfte. Für die bereits 1889 Wilhelm II. ernstlich den Kohlenbaronen ins Ge­Fertigfabrikate aus Eisen und Stahl der Nummern 222-24 sind die wissen geredet und sie an ihre Pflichten gegenüber den Arbeitern bisherigen Zugeständnisse mit Ausnahme der Senfen und Sicheln erinnert hat. Was hat das geholfen? Bereits in den Februar­erlangt und neu Herabfegungen für die leichteren und leichten Werk- erlassen Wilhelms II. wurde 1890 verheißen: zeugmaschinen auf 14 und 16 Lire eingeräumt.

In den die übrigen unedlen Metalle, ihre Halb- und Fertig­fabrikate betreffenden Positionen sind die bisherigen Verhältnisse in allem wesentlichen beibehalten. Hier enthält der Tarif für Waren aus Kupfer, Messing und Bronze verschiedene nicht unwichtige Zugeständnisse durch Bindung der Zollsäge für Draht in der Stärke von mehr als 0,5 millimeter, für nicht vergoldeten oder bersilberten Zierrat, für die nicht besonders benannten vergoldeten oder versilberteu. Arbeiten und endlich für alle nicht besonders auf­geführten Waren aus Kupfer, Messing und Bronze mit alleiniger Ausnahme der Schrauben und Schraubenbolzen."

Für die Seidenindustrie sind sämtliche für uns wichtigen Ronzessionen wieder eingestellt, außerdem sind uns die der Schweiz gemachten Zugefständnisse zu eigenem Recht gesichert und ist der Zoll­zuschlag für mit Plattstich gestickte Gewebe gebunden. Aufgegeben ist nur die Bindung der Zollfreiheit für Kotons, rohe gezogene Seide und rohe Seidenabfälle, sämtlich Artikel nicht des deutschen , sondern des österreichischen Exports. Das durch die Zugeständnisse gedeckte deutsche Ausfuhrinteresse beträgt über 31 Millionen.

Der Export an gemeinen Kurzwaren beträgt über drei Millionen, an feinen 1,3 Millionen Lire . Wieder eingestellt sind die Konzeffionen für Glas Kurzwaren( 60 Lire), feine Leder­Kurzwaren( 120 Lire) und für gewisse Täschnerwaren, die als gemeine Kurzwaren behandelt werden sollen. Die Konzessionen für Tuschkästen, von Nachtlichten( bisher 75 statt 80 Sire) fehlen. Für die sämtlichen übrigen Kurzwaren stehen uns fünftig die Ermäßigungen aus dem französischen Vertrage von 100 auf 80 und von 200 auf 150 Lire nach eigenem Rechte zu. Ueber die französischen Konzessionen hinaus find uns für Spielzeug jeder Art, auch Puppen, erhebliche Ermäßigungen zugestanden, Die Maschinenindustrie erhält ihre alten Stonzessionen für Maschinentessel, Werkzeugmaschinen, die einzelnen Maschinenarten der Nr. 240 mit Ausnahme allein der Bindung für die uns weniger interessierenden Maschinen der Nr. 240 b und der Kragen ohne Gar­nitur. Ueberdies sind folgende neue Zugeständnisse erreicht: Näh­maschinen ohne Gestell zahlen statt 30 nur 25 Lire.

Apparate und Instrumente behalten ihre bisherige Situation; für erstere ist der durch den Schweizer Vertrag erwirkte Zoll von 18 Lire uns zu eigenem Rechte eingeräumt, lettere er­halten wieder die vertragliche Ermäßigung des Bolls von 75 auf 30 Lire. Für elektrische Lampen hat sich Italien besondere Tari­fierung vorbehalten, alsdann soll aber der Zoll für Glühlampen 5 Lire für 100 Stück und der für Bogenlampen 60 Lire für 100 Stilogramm nicht übersteigen. Glühlampen sind ein wichtiger Exportartikel für Deutschland ; es ist anzunehmen, daß auch der Magimalzoll von 5 Lire für 100 Stück ihren Erport noch gestatten

würde.

Der Vertrag mit der Schweiz .

Im Gegensatz zum deutsch - italienischen Vertrag sind im deutsch­schweizerischen die neueren Vertragszölle auf deutsche Industrie­Artikel bedeutend höher als bisher. Namentlich haben die Schweizer Unterhändler erhöhte Säße für deutsche Leder- und Zegtilwaren durchzusetzen gewußt:

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Es wird zu erstreben sein, die Vertretungen der Arbeiter mit den staatlichen Berg- und Aufsichtsbeamten in Verbindung zu setzen und auf diese Weise Formen und Ordnungen zu schaffen, durch welche den Arbeitern der freie und friedliche Ausdruck ihrer Wünsche und Interessen ermöglicht und der staatlichen Behörden Gelegenheit geboten wird, durch Anhörung der unmittelbar Be­teiligten fortlaufend über die Verhältnisse der Arbeiter zuverlässig unterrichtet zu werden."

Jezt, 15 Jahre später, find trotz der kaiserlichen Verheißung die Arbeiterausschüsse immer noch für die Sozialreformer ein schöner Traum und für die Unternehmer der Anfang der Diktatur des Proletariats! Haben die Bergarbeiter also irgend einen Grund, in der Tatsache der Anwesenheit des Monarchen in einer Ministerial­sigung irgend eine Gewähr dafür zu sehen, daß das Dreiklassen­Barlament die Forderungen der Bergarbeiter gesetzlich festlegt?

Wir haben gestern, an der Hand unbestreitbarer Tatsachen, nach­gewiesen, daß der preußische Landtag niemals gewillt sein wird, eine ernsthafte Bergrechts- Reform zu bewilligen, selbst wenn sie die Regierung vorlegen würde.

Kein einziges Blatt erwähnt ein Wort von unserer Beweis­führung. Man versucht mit den albernsten Bemerkungen unsere Argumente totzuschwaßen.

Der Reichsbote" entdeckt:

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Der Vorwärts" ist eifersüchtig auf die Berggefez- Novelle und sucht dieselbe als nicht ernstgemeint den Arbeitern zu verekeln. Das ist die alte Tattit, welche die Sozialdemokratie bei allen Arbeiterschutz- Gesezen angewendet hat. Die Regierung und ihre Vorlagen wurden verdächtigt und dann von der Partei Forderungen aufgestellt, von denen man wußte, daß sie keine Mehrheit im Reichstage finden können. Man will eben keine wirkliche Hülfe für die Arbeiter, sondern dieselben durch die Not in die Revolution hineinpeitschen."

Ein Berliner Zentrumsblatt verrät, wenn nicht aus Absicht, so aus Dummheit, die Sache der Bergarbeiter, indem es bemerkt:

" Der Sozialdemokratie kommt der angekündigte Gesezentwurf fichtlich sehr ungelegen. Sie haben soeben im Reichstage einen Antrag auf Schaffung eines Reichs- Berggesezes eingebracht, der zum Teil dasselbe will wie der Regierungsentwurf, und hätten gar zu gern weiter behauptet, die Sozialdemokratie allein tue wirklich etwas für die Arbeiter, wogegen die anderen Parteien und die Regierung sie mit leeren Worten und Versprechungen ver­trösteten. Aergerlich sucht nun der" Sorwärts" die Pläne" der Regierung als Versprechungen nach russischem Muster zu ber­spotten, die gar nicht ernst gemeint seien und gar nicht in Taten umgesetzt werden würden. Es ist aber nicht zu zweifeln, daß der Gefeßentwurf kommen und vom Landtag angenommen werden wird, und wenn er mangelhaft sein sollte, wird es hoffentlich auch an erfolgreichen Bemühungen, ihn zu verbessern, nicht fehlen." Die" Post" ist wenigstens so offenherzig, um zu verraten, wie der Entwurf aussehen wird, der vom Landtag Annahme zu er­warten hat:

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Wir nehmen schließlich das Gute, auch wenn es ein Wunder aus Preußen kommen läßt, aber das Wunder muß doch wenigstens realisiert und nicht bloß in Aussicht gestellt sein.

Es verstärkt nur das Mißtrauen in die preußischen Verheißungen, wenn man erfährt, daß die Regierungskommissare, die ins Ruhr­revier entsandt worden sind, sofort die Konjunktur auszunuzen suchten und unter Hinweis auf das bevorstehende Gesetz die Berg arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit zu veranlaffen suchten. Bei den Führern hatte man allerdings mit dieser billigen Taktik kein Glück.

Die Arbeiter mißtrauen Versprechungen". Ein Privattelegramm unseres Dortmunde. 3- Korrespondenten meldet uns: Bei der heutigen Konferenz vor der Ober- Bergbehörde war die Regierungskommission vertreten durch Ober- Berghauptmann v. Velsen, Regierungsrat Meißner, Bergrat Preuß und Ministerial direktor Fischer. Außerdem war die Vertretung der Bergbehörde anwesend und die Siebener Kommission. Diese unter­breitete der Regierung ihr Material, durch welches die Be­schwerden der Bergarbeiter belegt werden, unter anderem ganze Stöße von Lohnbüchern. Auch sind viel Zeugen namhaft gemacht, welche bereit sind, die dargebrachten Beschwerden amtlich zu bekräftigen.

Die Regierungsvertreter gaben dem Ausschuß belannt, die Bergbehörde werde sechs Kommissionen ernennen, welche be­reits am Montag mit der Untersuchung beginnen werden. Die Kommission bestehe aus einer Vertretung der Regierung, drei Belegschaftsmitgliedern und einer Vertretung der Zeche, bei welcher jeweilig die Untersuchung geführt wird. Jede Zeche soll einzeln vorgenommen werden Es wird beabsichtigt, wöchentlich wenigstens in die Untersuchung. drei Gruben einzutreten.

Die Regierung garantiert dafür, daß von den Beifißern und den Zeugen niemand gemaßregelt wird.

Die Vertreter der Arbeiter erklärten gegenüber der Regierung, daß sie es bedauerten, daß in der angekündigten Novelle nicht die wichtige Forderung der Grubenkontrolle Berücksichtigung gefunden habe.

Die Regierungsvertreter bemerkten dazu, es sei vorläufig nicht daran zu denken, daß auf gesetzgeberischem Wege der Frage der Grubenkontrolle näher getreten werde.

Ferner ersuchten die Regierungsvertreter den Siebener- Ausschuß, dahin zu wirken, daß im gegebenen Moment der Kampf eingestellt werde. Man müsse weniger auf Fortsetzung als auf Bei Legung des Kampfes bedacht sein, es ständen sich zwei Macht­fattoren gegenüber.

Die Arbeitervertreter erklärten, daß die Arbeiter selbst­verständlich zum Frieden gern geneigt wären, aber bei dem augen­blicklichen Stande der Angelegenheit sei an eine Einstellung des Kampfes nicht zu denken. Unter allen Umständen werde gefordert werden, daß wegen des Streifs Maßregelung nicht erfolgen dürfe. Eine Wolfffche Meldung berichtet über dieses abgeblizte Manöver wie folgt: Als den Arbeiterführern nahegelegt wurde, daß es nun­mehr ratsam erscheine, die Arbeit wieder aufzunehmen, da die Regierung gezeigt habe, daß sie durch das Berggesetz die Forderungen der Arbeiter berücksichtige, wurde seitens der Bergarbeiterführer erwidert, daß hierzu vorläufig wegen der schroffen Stellungnahme des bergbaulichen Vereins noch kein Anlaß vorliege.

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Attentate auf Streikende.

Aus Dortmund telegraphiert unser E- Berichterstatter: Aus Mende wird berichtet, daß streikende Arbeiter auf der Straße von Polizeibeamten untersucht werden, ob sie Waffen mit sich führen.

Soeben geht uns hier folgende Strafverfügung zu: Wegen ungebührlichen Benehmens gegen seinen Vorgesetzten wird mit 1,50 m. bestraft August Gluck. Zechenvereinigung Konstantin der Große . 3. 12. Der Betriebsführer C. Berg.

Ein Mitglied des Streiffomitees wurde vor einigen Tagen abgelauert und Arbeitswillige feuerten auf ihn 12 bis 15 Schüsse ab.

Am 25. Januar drangen mehrere Streifbrecher in das Haus des Somiteemitgliedes ein, zerschlugen die Fenster­scheiben und wurden dann von der Polizei gefaßt. Es waren dies drei Arbeitswillige, die in Mende_wohnen.

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Unruhe im Ruhrrevier.

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Die Schweiz hat die Zölle auf Baumwollgarne im neuen Tarif durchweg erhöht; eine allgemeine Herabseßung ist mehr im Vorteil anderer Länder; da unser Ausfuhrinteresse im wesentlichen nur bei gebleichten, gefärbten und bedruckten Garnen und Garnen für den Einzelverkauf vorliegt, so beschränkten wir uns auf Zugeständnisse " Der lebhafte Verdruß, daß so der geplanten Reichstagsaktion bei diesen Garnforten unseres hauptsächlichsten Interesses. Für gebleichte das Wasser abgegraben wird, äußert sich, wie dies bei dem Blatte Garne ist der autonom vorgesehene Zuschlag gegenüber den nicht anders zu erwarten ist, in dem heißen Bemühen, die Berg­rohen Garnen von 10 auf 8 Franken, für gefärbte Garne Man schreibt uns aus dem Ruhrrevier unterm 28. Januar: An arbeiter zu verheßen und mit Mißtraucn gegen die landesherrlichen verschiedenen Stellen war es vergangene Nacht sehr unruhig, das bon 20 auf 10 Franken herabgesezt, der Zoll für Garne auf Absichten zu erfüllen. Dies, wie das ganze Verhalten der sozial- Lärmen auf den Straßen hörte nicht auf, ängstliche Bürger be­Spulen, in Knäueln 2c. ist von autonom 70 auf 50 Fr. ermäßigt. Entsprechend der Erhöhung des Bolles für das Spinnmaterial demokratischen Presse in dem vorliegenden Falle, legt die Frage fürchteten das schlimmste. Heute in frühen Morgenstunden sah man ist auch bei den Geweben eine Zollerhöhung verblieben. Für die nahe, ob, wenn die Klinke der Gesetzgebung zur Regelung der nicht zu menig schwankende Gestalten umhertaumeln. Anscheinend ist Deutschland hauptsächlich intereffierenden Artikel: gefärbte und Arbeitsverhältnisse im Bergbau ergriffen werden soll, nicht auch die Anordnung der frühen Polizeistunde frech übertreten worden, es bedruckte sowie buntgewebte und gemusterte wirksame Schrymaßregeln gegen sozialdemokratische Verhekungen ist nicht anzunehmen, daß die Schwankenden seit 10 Uhr am Abend Baumwollgewebe sind die mit 70, 80 und 90 Fr. vorgesehenen vorzusehen sein werden." vorher sich in solchem Zustand befunden haben, und daß sie seit autonomen Säße auf 50, 60 und 65 Franken ermäßigt worden. Unsere Verhegung bestand bekanntlich darin, daß wir eine gesetz- dieser Zeit auf der Straße herumtrollen, die Polizei verhielt sich sehr Lettere Säge bedeuten gegen die bisherigen Vertragssäße Er­höhungen um 5 bis 20 Frant. So unerwünscht diese Erhöhung an liche Festlegung der Forderung der Bergarbeiter verlangen, derselben reserviert es war Kaiser Geburtstag. fich ist, dürfte sie doch für unsere Jndustrie noch erträglich und zum Forderungen, die auch die Regierung als zum erheblichen Teil Last Euch nicht fangen! Teil mit von den schweizerischen Verbrauchern zu tragen sein. Zu berechtigt anerkennt. Die" Post" sieht die Regelung der Arbeiter­Der Siebenerausschuß wendet sich in einem Flugblatt an die berücksichtigen ist ferner, daß die schweizerischen Wünsche zum verhältnisse in der gesetzlichen Mundtotmachung der Arbeiter! deutschen Tarif auf diesem Gebiet wie bei dem Baumwollgarn Verblüffend ist die Haltung der Sozialreformer. Wir haben nie- Streitenden mit der Warnung, sich durch keine Schachzige fangen zu Verblüffend ist die Haltung der Sozialreformer. Wir haben nie- lassen. Wegen Kündigung der Werkswohnungen, Aushändigung von gleichfalls nicht voll befriedigt werden konnten. Für Gardinen, mals viel von ihren politischen Absichten und Einsichten gehalten, ein Abkehrscheinen usw., brauche sich niemand zu sorgen, der Ausschluß Stores und Lambrequins tritt eine Ermäßigung um 5 Fr. folches Maß findlicher Naivität hätten wir aber doch nicht für mög von Maßregelungen sei die Grundforderung bei Wiederaufnahme gegen bisher ein. Buchbinderleinwand verbleibt auf dem bisherigen Sage von 30 Fr. gegenüber 45 Fr. des autonomen lich gehalten, wie es sich jetzt verrät. Nicht nur nimmt man preußische der Arbeit, eine Schädigung in den Anrechten an die Knappschafts­man hat auch plötzlich ein voll- tasse sei nicht zu befürchten. Ganz besonders wird davor gewarnt, Tarifs. Bisher zahlten nicht gefärbte und nicht gebleichte Bett- Versprechungen für Taten, und Tischdecken 20 Fr., gebleichte, bunte, gefärbte und fommenes Butrauen zur sozialreformerischen Leistungsfähigkeit des sich bei der Lohnauszahlung zu Streifbruch verleiten zu lassen: bedruckte 40 Fr. und solche mit Bofamentierarbeit oder genähtem preußischen Landtags! Die Frankfurter Zeitung " be kein Zurück, bis Erfolge den Führern garantiert sind." Saume 60 Fr. Für die deutsche Einfuhr kommen nur die in dem jubelt die erfreuliche Nachricht" und ihr Berliner Staatsmenn bisherigen Vertrage gebundenen Säge von 60 und 40 Fr. in Be- albert sogar über unsere kritische Haltung zu der frohen Botschaft: tracht. Auch hier hat sich gegenüber den wesentlich erhöhten " Das sieht ganz so aus, als ob das sozialdemokratische Zwischen dem Reichskanzler und den Großindustriellen des Ruhr­Säßen des autonomen Tarifs, welche von 80 und 90 Fr. auf 65 und Zentralorgan jetzt die Konkurrenz der preußischen Regierung rebiers hat nach der Rhein . Westf. 3tg." ein Briefwechsel statt 75 Fr. herabgesezt worden sind, eine Steigerung der bisherigen fürchte. Es wäre bedauerlich, wenn über lauter Parteipolitik das gefunden, der vielleicht in den nächsten Tagen veröffentlicht wird. Zölle nicht vermeiden lassen. Soll das eine Drohung des Kohlensyndikats sein? wichtigste Ziel, das doch auch die Sozialdemokratie wenigstens Unterstützungsaufrufe.

Die Zölle für Leinengewebe find im autonomen Tarif sehr erheblich erhöht, unter besonderen Zuschlägen für gebleichte, gefärbte, bedruckte und buntgewebte Gewebe. Für die gangbarsten Artikel unferer Ausfuhr sind an Stelle der autonomen Säge von 135 und

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Kanzlerbriefe.

im Reichstage als wichtigstes Ziel anerkannt hat die möglichst schnelle Beilegung des Streits aus dem Auge verloren würde. Das Aktionskomitee des Evangelisch- sozialen Kongreffes" hat Andere Blätter erwarten, und gewiß mit Recht, daß diefer Schritt einen Ausruf zugunsten der Bergarbeiter erlassen.