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Nr. 25. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 29. Januar 1905.

Petersburger Stimmungen.

Uns zur Verfügung gestellten Privatbriefen entnehmen wir das Folgende:

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Die getöteten Studenten werden heimlich begraben. N. N. ist Abspannung, die auf große geistige Anstrengungen folgt. Der heute früh gegangen, um Begräbnissen beizuwohnen- und ist merk- Präsident war erst eine Stunde nach der Sitzung überhaupt würdigerweise noch nicht zurück. in der Lage, zu erscheinen, und die Mitglieder suchten, sanft Die Schulfommiffion hat festgestellt( die Ziffer ist vollkommen zurückgelehnt, sich von den ungewöhnlichen Anstrengungen zu richtig): 21 Knaben, Schüler der Stadtschulen, sind getötet worden. erholen. Unter lautloser Stille des schlafenden Hauses wurde Die Polizei ist in ihre Rechte wieder eingetreten. Aber Kosaken der Rest des Domänenetats erledigt. Nur ab und zu wurde bewegen sich noch umher in Gruppen von zwei und drei. Die der eine oder andere Abgeordnete durch die Stimme des Wachtdetachements find entfernt worden, aber hie und da fahren Vizepräsidenten geweckt und daran erinnert, daß er seinen ja noch rauchende Feldküchen. Das beweist, daß irgendwo Militär ver- Wählern versprochen hatte, Diesen oder jenen steckt iſt. Wunsch dent Minister ans Herz zu legen. Der Die Stimmung ist unruhevoll, finster, grimmig. Jeden Augen- Minister v. Podbielski war wohlwollend und strahlend, blick geschehen auf der Straße kleine Zwischenfälle, Streitereien; die wie immer. Seinem starten Körper hatte selbst die An­allgemeine Erregung wächst, eine nervöse Begierde zu schreien. Und strengung des gestrigen Tages nichts anhaben können. Er war bei Humor, wie stets, und Handhabte die deutsche alle ringsum sehen sich aufgeschreckt um. Die Fenster mit Bretter zugeschlagen: besonders bei den aus- heit, um den deutschen Wisblättern einmal den Text zu lesen, Die Kaufläden sind wieder geöffnet, bei vielen sind aber auch Sprache mit gewohnter Meisterschaft. Er benutte die Gelegen­geplünderten und den vorsichtigen. die in unbegreiflicher Weise gerade seine Person von Zeit zu Zeit in den Kreis ihrer Betrachtungen ziehen. Er sprach über die Abholzungen der großen Forsten, vor allem des Grune­walds, erklärte, daß überhaupt keine Abholzungen stattfinden, daß wenigstens die Regierung keine Abholzungen vornehme und wozu die Abholzungen gut seien. Daß die unverständige Welt immer noch nicht die so klar ausgesprochenen Absichten des Ministers begreifen kann, der im Reichstage einmal gesagt hatte: Verzeihen Sie, wenn ich nicht ganz logisch bin!" Irgend ein freisinniger Redner bedauerte dann auch, daß die Staatsregierung der Stadt Berlin so wenig entgegen­komme". Es geht nichts über einen gesitteten Ausdruck! Wenn die Regierung den Herren von Berlin mit dem Stiefel­absatz auf dem Kopfe herumtritt, so wundern diese sich über eine so geringe Höflichkeit. Unter hochwichtigen Reden wurde so der Forst Etat erledigt. Besonders ausführlich ließ man sich allerseits über die Lage der Forstassessoren und Förster aus. Dieser Stand genießt im preußischen Abgeordnetenhause eine besondere Sympathie deshalb, wie einer der Redner sich ausdrückte, weil es in unserer unzufriedenen Zeit doch erhebend fei, daß es, eine Kategorie gebe, die fest und treu dastehe, wie die deutschen Eichen. Wenn bloß der Landwirtschaftsminister nicht auch hier abholzt!

Sie würden uns alle nicht wieder erkennen!

Greuel ein!

Petersburg, 24. I.( Dienstag), 2 Uhr nachmittags. Die Einsamkeit ist zu drückend. Bei jedem Klopfen hat man den Eindruck, man höre überall Schüsse. Es scheint einem, es ge­schehe in der Nachbarstraße etwas ungeheueres. Immer wieder tritt man ans Fenster und blickt hinaus. Untätigkeit ist Marter. Und, Tätigkeit suchend, verbrachte ich gestern mit den Meinigen( Sie find jetzt alle leidenschaftlich erregt und furchtlos.) fünf Stunden in einer Droschte umherfahrend, ohne uns irgendwo lange aufzuhalten. Der Große Profpeft der Petersburger Seite bot gesten den ganzen Tag ein entfehliches Bild, als ob Peft oder Belagerung da wären. Alle Fenster der Magazine find mit Brettern beschlagen. Nur wenige Droschten sind vorhanden; viele Droschtenfutscher und viele Menschen überhaupt Unmöglich zu arbeiten! Der heutige Trepow Utas hat die fürchten sich auszugehen. auf den Trottoirs sieht man erregte Arbeitergruppen, die laut Alarmstimmung noch erhöht. Die allgemeine Stimme: diesmal ist es sprechen. Polizei ist beinahe kaum zu sehen. Trupps berittener nicht gelungen, ein anderes Mal gelingt es! Garde reiten vorbei. Stellenweise, besonders auf Straßenecken, zum Beispiel bei der Börsenbrücke, sind Infanterielager aufgestellt, Holz­Ist es wirklich möglich, daß die öffentliche Meinung Europas Haufen brennen, Feldküchen rauchen, die Gewehre sind gegeneinander für uns nicht eintreten wird? Früher trat sie ja gegen die türkischen ( in Gerüsten") aufgestellt, Schildwachen stehen in der Nähe auf der Ist es wirklich möglich, daß die Schiffe gegen die friedliche, Straße. Zwischen 6 und 7 abends haben wir gestern den Wassiljewski unbewaffnete, festlich gekleidete, absolut nüchterne Volksmenge mit Ostrow befahren. Auf dem Kleinen Prospett- noch nicht weg- Frauen und Kindern, die Bolksmenge, die gekommen war, um ihren geräumte niedergerissene Telegraphen- und Telephonstangen, die die Baren um Gerechtigkeit zu bitten, ist es möglich, daß diese Durchfahrt versperren. Neben den Stangen sehe ich an einer Stelle Schüffe, diese Blutlachen das Gewissen Europas nicht erwecken Blutlachen. Ueberall Arbeiterhaufen und Detachements von Militär; aber im allgemeinen geht es ruhig vor. Verhaftet sind Karejet, Semewsky, Mjakotin, Kedrin, Annensky, Wir fahren auf den Newski- Prospekt . Es ist dunkel. Das Peschechonoff. Arsenjeff( war auch Delegierter!) ist von Swiatopolt elektrische Licht war gegen 5 Uhr ausgelöscht. Wir sehen vor uns verschont worden. Gorki war nach Riga am Tage vorher abgereist. schwarze Menschenmassen auf den Straßen, Silhouetten von Reitern Man wird sich auf die Plünderungen berufen, auf die Gewalt in der Mitte. Ein dumpfes Geräusch, vereinzelte Ausrufe, Geräusch tätigkeiten gegen Offiziere( die wurden aus den Droschken heraus vom Zuschlagen der Fenster mit Schußbrettern. Bei der Kafansti- geschleppt und geprügelt). Das war aber sonnenklar die Antwort Brücke weigern sich unsere Droschkentutscher weiter zu fahren. Die auf die Schüsse, die durch nichts gerechtfertigt werden können. Meinigen springen ab, mit einem Körbchen, das mit Arzneien und Die Plünderungen geschahen am zweiten Tag, als in der Finsternis Verbandsmitteln gefüllt ist, und gehen fühn vorwärts. Auf die Verkommenen zu hausen begannen und zwar gelegentliche Zu­den Trittoirs, in der Dunkelheit, find viele schauer, aber keine Manifestanten mehr da waren. Arbeiter; ringsum laute Gespräche; aber feiner von ihnen hat uns gestoßen. Stellenweise warfen Betrunkene Fenster ein aber nur an wenigen Stellen. Bisweilen sieht man große Haufen in der Mitte der Straße stehen; berittene Militärs fuhren auf dieselben mit gezogenen Säbeln los, manchmal hauen sie mit der flachen Seite ein.

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Auf der Ecke der Nikolajewskaja und des Newski- Prospekt sah ich, wie die Weinhandlung Schütt" geplündert wurde; man trug den Wein hinaus und trank ihn. Die benachbarte kleine Schreib­

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warenhandlung war schon ausgeplündert.

Zu dem Klange der eingeworfenen Fenster, zu den lauten Rufen, zum Pfeifen der Menge gefellte sich noch das unheimliche Geräusch des Zunagelns der Magazinfenster mit Schutzbrettern.

Bolizei war nicht vorhanden. Ein Detachement Kavallerie ritt heran, es liefen alle auseinander, aber gleich darauf wiederholten sich dieselben Szenen an einem anderen Drte.

werden?

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Von der Petersburger Seite, 25. Januar, Mittwoch. Bei uns nichts neues nur Kleinigkeiten. Auf dem großen Prospett werden jede Nacht die Studenten geschlagen, sogar solche, die vereinzelt gehen. In den Krankenhäusern geschehen Scheußlich­keiten mit den Begräbnissen der Toten; um 3 Uhr nachts sind die Leichen weggeschafft worden, ohne Benachrichtigung der Angehörigen. Verhaftungen unter den Studenten und Arbeitern! Dabei ge­schehen auch Scheußlichkeiten, sie werden geschlagen und dergleichen.

St. Petersburg , 26. Januar, Donnerstag, 11 Uhr früh. Wie glücklich sind Sie, daß Sie nicht hier find! Wir, mit unseren schwachen Nerven, wir vergehen alle vor Qual. Aber, vielleicht ist es Ihnen in der Ferne noch schwerer.

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Wir vergehen vor Qual, wir leiden wir fühlen aber weder Schwäche noch Entmutigung. Im Gegenteil! Alle, sogar in solchen Streisen, wo es am wenigsten zu erwarten war, sind fefter, tühner, erbitterter, entschlossener geworden. Blut erbittert das ist teine Phrase, das haben wir an uns selber erfahren.

Heute, Dienstag, sind im ganzen Kaufmannshof die Fenster mit Brettern zugeschlagen. Auch anderswo sind viele Magazine ebenso zugenagelt; nur wenige find offen. Bei einigen sind die Fenster mit Läden oder Gittern zugedeckt oder vernagelt und nur die Eingangstür ist offen. Fast alle Kioske sind zertrümmert; Gestern es ist jetzt unmöglich, zu Hause allein zu fizzen- war ein Kiosk, auf der Nikolajewskaja, ist abgebrannt. ist abgebrannt. Seit ich zu Bekannten gegangen. Andere sind dabei- und ich erfahre un­Sonntag find im Palast des Großfärsten Sergius Alexan- erwartete Dinge. Der immer so friedliche N. N. Hat beschlossen, daß drowitsch die Scheiben faft in allen Fenstern zerschlagen. er nicht mehr im Staatsdienst bleiben kann. Er will demonstrativ Arbeiter sind auch heute auf dem Newski da, aber weniger als seinen Abschied nehmen. Ein anderer, bisher immer Gutgefinnter", gestern. Es ist viel weniger Militär da. Die Polizei ist sehr kann nicht vergessen, wie er, als er vollkommen friedlich nach Hause furchtsam. ging, sich an einen Baum drückte, um die galoppierende Kavallerie vorbeizulassen da stürzte auf ihn ein Offizier, schwang seinen Säbel und beleidigte ihn mit schmutzigen Schimpfwortener ergriff die Flucht, und jetzt spricht er von seiner vollständigen Wieder­geburt.

Heute früh um 10 tam ich den Newsti entlang nach Hause. Auf den Trottoirs drängten sich Arbeitermaffen, aber weniger zahl­reich als gestern. Einige Detachements Infanterie und Kavallerie beschützten energisch den Nikolajewski- Bahnhof.

Aus mehreren Quellen wird erzählt, daß gestern eine große Schlägerei auf der Sennaja gewesen ist.") Ein großer Volkshaufen begann da die Läden zu plündern. Gegen den bewaffneten fich die Fleischer des Ortes und die Ladenbefizer, und von den Truppen unterstützt, besiegten sie die Angreifer. Man sagt, es sollen ganze Haufen Leichname dabei gefallen sein.

Jetzt, während ich schreibe, höre ich in der Richtung der Wiborger Seite und des Finnischen Bahnhofes Kanonenschüsse. Einige Minister wurden vom angeblich bevorstehenden In die Luftsprengen" der Ministerien benachrichtigt. Die in den letzteren befindlichen Wohnungen werden geräumt.

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Eine Dame hatte gesehen, wie auf der Gorochowaja am 22. Leichname paarweise auf Schlitten vom Mordschauplatz weggebracht wurden eine lange Reihe Droschten, und ganze Haufen Leichen in einem Fourgon, und entsetzt spricht sie vom Leichnam einer Frau, bei welcher der blutige, durch und durch gehauene Kopf vom Schlitten herabhing.

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Am Montag wird der Antrag Stößel zur Verhandlung kommen, der die Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung der Verhältnisse im Kohlenre vier verlangt. Ob die Bergarbeiter von dem hohen Hause der gleichen Sympathie für würdig befunden werden wie die Forstassessoren?

Untertänigst ersterbender Furor.

wuchermehrheit und des Geschäftsordnungsbruches, der noch Der Zentrumsgraf Ballestrem, der Präsident der Brot­vor kurzem die löbliche Absicht kundgab, untertänigst ersterben zu wollen, hat sich bemüßigt gesehen, bei dem parla­mentarischen Festessen zur Feier des Kaisergeburtstages einen richten. In seinem Kaifertoast jagte er: fulminanten Angriff gegen die sozialdemokratische Presse zu

Meine Herren, unsere Truppen, unsere Offiziere haben dort wieder das geleistet, was wir alle von ihnen erwartet haben, was aber nicht so leicht ist, besonders in diesem fürchterlichen Kriege, wo nicht Völkerrecht und Menschenrecht gilt, sondern wo man einer entmenschten Horde gegenübersteht. Die deutsche Armee

hat wieder gezeigt, daß der lange Friede nicht ent nerbend auf sie gewirkt hat; die deutschen Offiziere haben wieder gezeigt, daß sie nicht Schlemmer und Brasser sind, sondern daß sie, wo es darauf ankommt, ihr Leben freudig für Kaiser, Landesherrn und Baterland hingeben!( Lebhaftes Bravo!)

Meine Herren, es war vielleicht an der Zeit, daß das wieder einmal gezeigt wurde. Denn, von einzelnen Ereignissen ausgehend, hatte eine böswillige Presse es sich besonders angelegen sein lassen, die Ehre unserer Armee und die Ehre unserer Offiziere in den Kot zu ziehen. Wenn man nur die Schreiber diese Artikel jest dort hinschickte( Große Heiterkeit), dann tvollten wir einmal sehen, ob sie das leisten würden, was die von ihnen vielgeschmähten Offiziere und Soldaten leisten!( Leb­haftes Bravo 1)"

Es ist uns geradezu unbegreiflich, aus welchem Anlaß Graf Ballestrem eine so blindwütige Attacke gegen uns zu richten für gut befunden hat. Ob die denunziatorische An­schuldigung, daß eine Presse die Ehre unserer Armee und unserer Difiziere in den Kot ziehe, unsere Staatsanwälte scharf machen foll? Selbstverständlich ist es uns nicht im Die allgemeine Stimme aller Augenzeugen ist: die Bolts Traum eingefallen, derartige Angriffe gegen die Gesamtheit menge stand ruhig, mit Frauen und Kindern, alle waren festlich und der in Südwestafrika befindlichen Truppen zu erheben. Wir reinlich gekleidet, es waren keine Betrunkenen dabei, alle waren haben lediglich eine Reihe von Soldatenbriefen und Offiziers­sicher, daß der Kaffer oder ein Vertreter von ihm fie anhören wird, veröffentlichungen wiedergegeben. Daß sich in diesen daß alles auf gute Weise" vor sich gehen wird. Alle gehorchten Briefen Mitteilungen befanden, die auf die Kriegsführung und heilig dem Worte Gapons, keine Gewalt anzuwenden. Und plöglich, das Verhalten der in Frage stehenden Mannschaften und ohne vorherige Warnung die Salven! Alle glaubten, die ersten Dffiziere ein seltsames Licht fallen ließen, ist doch nicht Schuld Salben würden Blindschüsse sein, und als die ersten Reihen beim Gitter des Allegandrowski Garten zu fallen begannen, glaubten die anderen, daß sie niedergefniet wären.

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St. Petersburg , 24. Januar, Dienstag spät abends. einer böswilligen Presse", sondern die Schuld der Brief­Der heutige Tag war ruhig. Das elektrische Licht auf dem schreiber selbst! Zudem ist der größte Teil dieser Briefe Newsti brennt, aber auf einigen anderen Straßen( Morskaja, Sna­zuerst in der bürgerlichen Presse, sogar in der konser menskaja usw.) und in den Häusern funktioniert es nicht. Auf dem Ein Burjate, der seinem Typus nach einem Japaner gleicht, batiben Amtspresse veröffentlicht worden. Kritik geübt Newsti ist es jetzt ganz still. Die Polizei und die Gendarmen sind wurde früher auf den Straßen Beleidigungen ausgesetzt, weil man haben wir allerdings an der allen christlichen Grundsäßen mit in ihren Rechten wiederhergestellt, aber zu ihrer Unterstützung ihn für einen Japaner hielt; die legten Tage ging er unbehelligt um den Fäusten ins Gesicht schlagenden Strategie Trothas, reiten Kosaken umher, in Gruppen von 3-6 Reitern, und vor her; und nach dem Erschießen des Volkes wird ihm zugerufen: Er die ausgesprochenermaßen nach des Feldherrn eigenen Worten meinen Augen schlagen sie einen Betrunkenen mit Nagajtas. zähle den Deinigen, wie mit uns verfahren wird!" darauf hinauslief, die Hereros vollständig auszu­Biwaks der Truppen sind noch in wenigen Orten der Stadtperipherie. Die Begräbnisse auf dem Mitrofanjetosti- Friedhof geschahen rotten. Wenn Graf Ballestrem einmal über den Herero­Einen befremdlichen Eindruck rufen auf dem Newski die Fenster gestern ganz still, weil es geheim gehalten war, wo diefelben ge- trieg sprechen wollte, hätte er die Gelegenheit benutzen hervor, die jetzt schon in sämtlichen Magazinen, Kaufläden, mit sehr schehen würden. Dort wurden Studenten und wohlhabendere Ar- sollen, um an die Vertreter seiner Partei und an die wenigen Ausnahmen, mit Brettern bedeckt sind. beiter begraben. bürgerlichen Parteien überhaupt die Aufforde­Zu den verhafteten Schriftstellern wurde man gestern nicht zu- rung zu richten, eine solche Art der Kriegsführung nach den gelassen.

Heute sind 10 Mitglieder der Schriftsteller- Deputation, die am 21. abends Swiatopolf- Mirski und Witte besucht hatten, verhaftet worden: Semewsky, Karejew, Annensky, Hessen , Kedrin und andere. Man sagt, Gorki soll nach Riga abgereist sein.( Inzwischen hat ihn sein Schicksal ereilt. Red.)

. Bei der Schlacht vom Sonntag fommandierte General- Adjutant Fürst Wassiltchikow, der sich mit seinem Stabe beim Winterpalais

aufhielt.

Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 28. Januar. Preußisches Abgeordnetenhaus.

Grundsägen des Christentums und der Humanität zu ver­urteilen! Statt dessen ist er in furioser Weise über die böswillige Presse" hergefallen, die gerade die Ehre unserer Armee und die Ehre der deutschen Nation wahrgenommen hat! Es ist auch vollständig aus den Fingern gesogen, daß diese böswillige Presse, womit doch nur die sozialdemokratische " Ich lieg' und besig', laßt mich schlafen!" Die vollkommene Presse gemeint sein kann, im allgemeinen an der Kriegs­St. Petersburg, 25. Januar, Mittwoch, 9 Uhr abends. und gerechte Vertretung des preußischen Volkes, die nach führung in rein militärischer Beziehung eine abfällige Alles ist ruhig. Es wird aber geschlagen und geschlagen: die Frhrn. v. Redlitz bekanntlich die Dreiklassenkammer darstellt Stritit geübt habe. Das unverantwortliche Vorgehen des Majors wollen noch nachholen! Gestern abend, als alles friedlich war, hat die 1600 000 Preußen, die die Unverschämtheit haben, Sozial- Glasenapp, das ein großer Teil seiner Truppe mit dem ein Rosate mit einer Nagajta einem würdigen bejahrten Herrn ein demokraten zu sein, find gerechterweise ausgeschlossen- schläft Leben bezahlen mußte, haben wir allerdings gebührender­ruhig und ungestört von den Weltereignissen, lallt nur zu- maßen gekennzeichnet. Aber im übrigen ist uns niemals ein. Auge herausgeschlagen.

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Man schlägt, und gleichzeitig sucht man die Spuren des Blut- weilen Worte wie erhöhter Zollschutz"," Notlage der Land- gefallen, unseren Mannschaften Mangel an Mut vorzuwerfen. bergießens physisch und moralisch wegzuwischen. Beim Alexandrowski- wirtschaft"," Begehrlichkeit". Während in der französischen Bielleicht wäre es aber allerdings ganz gut, wenn von Amts garten befahl heute der Polizeikommissar in meiner Gegenwart streng, Kammer die Empörung der Kulturmenschheit über die Greuel- wegen die Schreiber dieser Artikel nach Südwestafrika geschickt den gesamten Schnee wegzuschaben, damit die Blutflecken verschwinden. taten des Zarismus in die Welt hinausgeschrien wurde, hat würden, wenn auch nicht, um mit dem General Trotha in Frischer Schnee hatte diese Blutflecken zugedeckt und dadurch waren der Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses die Ehre der Ausrottung unglückseliger Völkerschaften zu wetteifern, so Frischer Schnee hatte diese Blutflecken zugedeckt und dadurch waren gehabt, an der Gratulationsfour beim Geburtstag des Königs doch um Untersuchungen über die Ursachen des Krieges und sie noch am vierten Tag sichtbar. von Preußen teilzunehmen. Die Geburtstagsfeier scheint die dessen Verlauf auzustellen. Wenn Graf Ballestrem seinen Ein­

*) Da sind die Buden mit den Bedarfsartikeln für die ärmere preußischen Abgeordneten geistig sehr bewegt zu haben. Wenigstens fluß in dieser Beziehung geltend machen will, so soll uns dies Bevölkerung konzentriert. deuten die Nachwirkungen darauf hin. Allenthalben dieselbe durchaus recht sein. Ganz rätselhaft ist es, woher Graf