Nr. 25. 22. Jahrgang.
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Sonntag, 29. Januar 1905.
Angehöriger einfand, am dritten Tage auf dem Gemeindefriedhof wirten oder Hausverwaltern ob; den letzteren müsse der ganze zu Friedrichsfelde als Armenleiche beerdigt worden. Pflichtenkreis des Hauswirtes überwiesen sein, was bei ihm nicht Das Reichsgericht verwarf die Revision, da der Angeklagte, nachdem er einmal die Pflicht zu streuen übernommen hatte, auch für die Folgen der Unterlassung des Streuens verantwortlich sei. Für das Publikum ist diese Entscheidung insoweit bedenklich, als sie manchen Hauswirt veranlassen fann, die private Versicherung gegen Unfälle zu unterlassen, die heute wenigstens in Großstädten vielfach üblich ist.
Nun wird man uns vielleicht erwidern, solche Nachlässigkeiten zutreffe. feien zwar mit Rücksicht auf die Angehörigen schiver zu bedauern, aber ein Versehen könne eben jedem mal passieren. Gewiß, das Eine Agitation zur Beseitigung der traurigen wirtschaftlichen stimmt. Wir finden aber, daß diese Vorkommnisse sich auf und fast rechtlosen Lage der ländlichen Arbeiter und des Gesindes ist fallend oft wiederholen. Bei Absendung von Todesbringend erforderlich. Hierüber hat sich zuletzt auf dem preußischen nachrichten sollte man doch doppelt gewissenhaft sein. Auch wäre es Parteitag eine erfreuliche Uebereinstimmung aller Genossen gezeigt. manchmal kein großes Kunststück, die Folgen etwaiger Versehen noch Die Agitations Kommission für die Provinz Brandenburg hat rechtzeitig zu verhüten. Die Edelsche Anstalt erhielt ihren Brief wiederholt darauf hingewiesen, wie förderlich zur Belebung der erst am Beerdigungstage zurüd, da ließ sich nichts mehr gutmachen. von Berlin zum neuen Jahre lautet: Ich sage dem Magistrat von Die Antwort der Kaiserin auf die Glückwünsche des Magistrats Agitation für eine Beseitigung der ausnahmerechtlichen Stellung der Bei einiger Ueberlegung hätte man aber schon früher stubig werden Berlin für die mir zum neuen Jahre dargebrachten Segenswünsche ländlichen Arbeiter und des Gesindes eine Schilderung der Lage der müssen. H. war von Frau und Kindern regelmäßig besucht worden, als auch für die in dem Glückwunschschreiben bekundete treue Landsflaben aus dem Munde ländlicher Arbeiter selbst ist, die aus das letzte Mal noch drei Wochen vor seinem Ende. eigener Erfahrung zu berichten vermögen. Der Kommission ist es fallen müssen, daß jezt niemand etwas von sich hören ließ, obwohl so weite Kreise Berlins in immer steigendem Maße sich Werke Gs hätte auf Gesinnung, meinen aufrichtigen Dank. Besonders freut mich, daß gelungen, den Genoffen, Vorschnitter Albert Schmidt, für der Brief außer der vorgebrudten Mahnung um umgehende Nach- firchlicher und humanitärer Bestrebungen mit Nachdruck einige Referate über das Thema zur Lage der ländlichen richt noch die handschriftlich hinzugefügte Bitte um persönlichen widmen, und daß auf diesem Gebiete gute Erfolge erzielt werden, Arbeiter zu gewinnen. Genosse Schmidt, der von Jugend auf Besuch enthielt. Wie wäre es in solchem Zweifelsfall mit einer und ich hoffe, daß auch im neuen Jahre die vielen Einrichtungen auf dem Lande gearbeitet hat, hat auf Provinzial- Parteitagen und auf nochmaligen Benachrichtigung durch eigenen Boten? Es scheint werktätiger nächstenliebe weiter blühen und sich immer mehr entdem Preußentag durch die schlichte Schilderung der Leiden von freilich, als ob man sich an zuständiger Stelle über dergleichen Dinge Landproletariern Tausenden aus dem Herzen gesprochen. falten mögen." überhaupt nicht viele Gedanken macht. Ein paar der anderen Zu dieser Antwort muß bemerkt werden, daß der Magistrat Genossen, welche eine Versammlung mit diesem Thema im Fälle, die uns bekannt geworden sind, lassen uns annehmen, daß zu unserer Freude, wie wir sagen müssen Februar in Berlin oder Umgegend einberufen wollen, werden man in den städtischen Frrenanstalten noch nicht mal darüber nachlicher Bestrebungen, die sich bemerkbar machen sollen, relativ unan den Werken christersucht, sich schleunigst mit dem Unterzeichneten in Verbindung zu gedacht hat, wie man es anfängt, einen„ unauffindbaren" Adressaten schuldig ist. Vorausgesetzt, daß unter diesen Werken die ortsmit Hülfe der Polizei zu ermitteln. Besonders standalös war ein Berlin , den 28. Januar 1905. im Sommer von uns mitgeteilter Fall. Da hatte die Anstalt Dall- üblichen Kirchenbauten verstanden werden, an denen der Magistrat dorf ebenfalls die richtige Adresse der Angehörigen, und doch kam fich nur insoweit beteiligt hat, als er die fühnen Ansprüche, die auf bor der Beerdigung, aber der Tote wurde gleichmütig beerdigt, und die Todesnachricht als unbestellbar" zurüd. Sie fam zurück noch Grund der Konsistorialordnung von 1573 erhoben wurden, im letzten Jahre erfolgreich zurückwies. die Witwe stand, als sie in der nächsten Woche hinauskam, vor einem geschlossenen Grabe.
fegen.
Karl Dimmid, Luisen- Ufer 11.
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Zur Lokalliste. Die dramatische Gesellschaft Union" hält am heutigen Sonntag im Lokal Ostbahnhof ein Vergnügen ab. Da bies Lokal der Arbeiterschaft zu Versammlungen usw. nicht zur Verfügung steht und in Arbeiterkreisen versucht wird, Billetts umzufegen, so weise man diese zurück. Die Lokalkommission.
Zweiter Wahlkreis. Heute Sonntag findet in Tempelhof , " Tivoli", Berlinerstr. 50, ein Vereinsbergnügen statt, bestehend aus geselliger Unterhaltung und Tanz. Die Mitglieder mit ihren Angehörigen werden ersucht, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.
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Mag Selbigers Existenzfrage". Der Inhaber des„ ExpreßInstituts für Geschäftsverkäufe" und Herausgeber der„ Gristenzfrage", Tageszeitung für unparteiische Wirtschaftspolitik, Mar Herr Rahardt will berichtigen, holt sich aber, da er offenbar Selbiger, Münzstraße 20, ist unter dem dringenden Verdachte des an dem Durchfall als Reichstagskandidat für Calbe - Aschersleben Betruges verhaftet und nach dem Untersuchungsgefängnis gebracht noch nicht genug hat, noch einen Reinfall. worden. Die Geschäftsführung Selbigers hat schon seit langem Unter der Spitmarke„ Vom Berliner Innungsvesen" brachten Anstoß erregt, und zu vielseitigen Beschwerden Anlaß gegeben, die wir in unserer Nummer bom 27. Januar cr. auch einige Mit aber da Selbiger stets in äußerst raffinierter Weise, der auch teilungen über die hiesige Tischler- Inmung. Wir erwähnten dabei, eine genaue Kenntnis des Strafgesetzbuches zu Hülfe tam, operierte daß diese Jnnung seinerzeit durch Beschluß der Gewerbe- Deputation feine geeignete Handhabe zu behördlichem Einschreiten boten. In Dritter Wahlkreis. Dienstag abend 8 Uhr findet im Gewerk des Magistrats angehalten wurde, ihren Beitrag zu den Unter- der letzten Beit soll er es aber allzu dreist getrieben und sich in schaftshause die Generalversammlung des Wahlvereins haltungskosten der hiesigen Tischlerschule um 1000 M. zu erhöhen. umfangreiche geschäftliche Spekulationen eingelassen haben, zu denen statt. Tagesordnung: Bericht und Abrechnung vom legten Quartal. Diese unableugbare Tatsache hat den Zorn des Obermeisters ihni keinerlei nennenswerte Mittel zur Verfügung standen. Ergänzungswahl des Vorstandes. Vortrag des Reichstags- Abgeord- der Tischler- Innung entfacht. Er fendet uns, unter Berufung auf angebliche Tageszeitung„ Griftenzfrage" erschien überhaupt nicht neten Dr. Ed. David über die politische Lage. Diskussion. Ber§ 11 des Preßgefezes, eine Berichtigung, indem er schreibt: mehr. Selbiger, der verheiratet und Vater giveier Kinder ist, hat eins- Angelegenheiten. Nur Mitglieder haben Zutritt. Das Protokoll Es ist nicht wahr, daß die Tischler- Innung durch einen es sehr gut verstanden, sich den Schein eines wohlhabenden Mannes bom Preußentage gelangt zur Ausgabe. Um zahlreiches und pünkt- Beschluß der Gewerbe- Deputation angehalten wurde, 1000 M. zu geben. Er lebte der Berl. 8tg." zufolge auf großem Fuße und liches Erscheinen ersucht Der Vorstand. mehr als bisher zur Unterhaltung der Tischlerschule beizutragen. liebte es, in elegantem Wagen bei seinen Kunden vorzufahren. Mag Wahr dagegen ist, daß die Tischler- Innung einem Ersuchen des Selbigers Griftenzfrage" dürfte anläßlich des gegen ihn durchzuHerrn Stadtschulrats Dr. Gerstenberg vom 8. März 1902 in führenden Prozesses die geeignetste Lösung erfahren. Den vielen ihrer Generalversammlung einstimmig entsprochen und zu den Personen aber, die ihn jetzt in seiner Wohnung zu sprechen wünschen, bereits gezahlten 2000 M. pro Jahr weitere 1000 m. be- wird die Auskunft erteilt: Herr Selbiger ist berreift". tvilligt hat."
Ober Schöneweide . Heute abend 8 Uhr findet bei Kaufhold, Wilhelminenhofstr. 18, ein Bortrag über Shakespeare statt. Auch sei noch darauf hingewiesen, daß am Montag, abends 81 Uhr, im „ Schloßpark Wilhelminenhof" eine Boltsversammlung stattfindet, zu welcher am Sonntag früh von den bekannten Stellen aus die Handzettel verteilt werden.
Ober- Schöneweide . Die Genoffinnen und Genossen werden auf die am Montagabend 8%, Uhr im Schloßpart Wilhelminenhof" tagende Boltsversammlung aufmerksam gemacht. Tages ordnung: Bortrag des Reichstags- Abgeordneten Stadthagen über den Klaffenkampf im Ruhrrevier und die politische Entrechtung der Frauen und Mädchen. Bericht und Neuwahl der Vertrauens person. Verschiedenes.
Schöneberg . Am Dienstag findet im Obst schen Saale die Versammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. ein Bericht unserer Stadtverordneten aus unserem Stadt parlament. Die letzten Vorgänge machen es notwendig, daß die Mitglieder vollzählig in dieser Versammlung erscheinen.
Nieder- Schönhausen. In der Wahlvereinsversammlung am Dienstag( abends 29 Uhr in Wenzels Lindengarten") spricht Reichstags- Abgeordneter Georg Schöpflin über" Der ostasiatische Krieg und die innere Lage Rußlands ". Kein Parteigenosse darf fehlen. Gäste sind willkommen.
scheinen.
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Darauf haben wir zu erwidern: Die Aufregung des Herrn Unter dem Verdacht des Kindesmordes ist das 19 Jahre alte Rahardt ist völlig unbegründet und seine Berichtigung falsch. Zu- Dienstmädchen Lina Kelch, das bei dem Kanzleirat Donath in Altnächst haben wir nicht behauptet, daß die Tischler- Innung mehr Moabit 130 in Stellung war, verhaftet worden. Es brachte in der zahlen muß als bisher. Die Erhöhung des Zuschusses der Innung Nacht zum Freitag ein Mädchen zur Welt und wird beschuldigt, es für die Tischlerschule trat nämlich, wie wir meldeten, bereits vor im Bett erstickt zu haben. Die Verhaftete behauptet, das Kind sei einigen Jahren ein. Wir wollen Herrn Rahardt auch die Ursache ohne ihre Schuld gleich nach der Geburt gestorben, und sie habe nur dieses höheren Zuschusses verraten. Als seinerzeit der Etat der die Leiche verbergen wollen, um fie bei Gelegenheit wegzuschaffen. Tischlerschule in der Gewerbe- Deputation beraten wurde( wenn wir eußerlich sind keine Spuren von Gewalt an der Leiche wahrzunicht irren, war es der Etat für das Etatsjahr 1903), beantragte nehmen. Db dennoch ein gewaltsamer Tod vorliegt, muß die Obduktion zeigen. der Bürgerdeputierte Tubauer, in den Etat 1000 W. mehr, als bis dahin gezahlt wurden, als Beitrag der Tischler- Innung einzusehen und diese 1000 M. selbstverständlich von der Innung ein. zufordern. Der Antrag Tubauer gelangte zur Annahme und es zahlt infolgedessen die Innung 1000 m. mehr als in früheren Jahren, genau wie wir berichtet haben.
des
Weiter berichtigt der Herr Obermeister:
" Es ist auch nicht wahr, daß die Zahl unserer Fachschüler 2230 beträgt. Es ist ferner nicht wahr, daß die Tischler- Innung aus ihren Mitteln nur 1,54 m. pro Fachschüler aufwendet." Nun, Herr Rahardt, wir raten Ihnen, den Verwaltungsbericht
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Die Berliner Taschendiebe hatten Freitag einen Erntetag" Das Menschengedränge, welches die Beleuchtung am Abend hervor gerufen hatte, beuteten sie nach allen Regeln der Kunst aus. In der Leipzigerstraße wurden allein neun Taschendiebe ertappt und verhaftet. Auch Unter den Linden nahm man verschiedene Spit buben fest. In der Friedrichstraße hatte ein junger Herr einer Dame im Gedränge den Pompadour abgehängt", ohne daß sie etwas davon bemerkte. Ein Kriminalbeamter aber faßte den Dieb sogleich am Kragen.
Ein größerer Fabrikbrand, bei dem drei Feuerwehrleute verlegt
Schmargendorf . Dienstag abend 8%, Uhr findet im Wirtshaus Magistrats für das Etatsjahr 1903( 1. april 1903 bis und die umwohnenden Mieter start beunruhigt wurden, kam Sonn" Sanssouci ", Ruhlaerstr. 20/21, die Generalversammlung des Wahl- 31. März 1904) recht genau zu studieren. Es wird darin mitgeteilt, abend früh gegen 5 Uhr in der Acker str. 49 zum Ausbruch. In vereins statt. Sämtliche Mitglieder werden ersucht, pünktlich zu er- daß die Tischler- Innung im Statsjahr 1903 insgesamt 3431,50 M. dem zweistödigen Quergebäude des zweiten Hofes hat die Flaschen( gegen 2872 M. im Vorjahre) für Fachschulzwede aufgewendet hat. Darunter befinden sich 2000 m.( in früheren Jahren lastenfabrit von E. Martens ihre Arbeits- und Lagerräume. Das Eichwalde . Heute hält der Wahlverein seine Mitglieder 1000 M.) als Beitrag zu den Unterhaltungskosten der Tischler zweiten Stods und hatte, als es bemerkt wurde, schon eine derartige Feuer entstand auf noch nicht ermittelte Weise im Lagerraum des bersammlung ab. Nach der Versammlung spricht Genosse schule. Dr. Borchardt über das Erfurter Programm. Auch unsere Angabe, daß die Tischler- Innung durchschnittlich Ausdehnung angenommen, daß die hellen Flammen bereits durch Bankow- Nieder- Schönhausen . Den Parteigenoffen und Abonnenten für den Lehrling im Verwaltungsjahre 1903 nicht mehr als 1,54 m. mehrere Fenster herausschlugen. Unmittelbar hinter dem brennenden des Vorwärts" zur Kenntnis, daß für die genannten Ortschaften aufgewendet hat, müssen wir vollkommen aufrecht erhalten, solange Gebäude erheben sich fünfftöckige Mietshäuser, deren Bewohner indie Parteispedition in Bantow, Florastr. 66 bei Freiwaldt, jederzeit Herr Rahardt nicht den Nachweis erbringt, daß der amtliche folge von Size und Rauch in große Erregung gerieten. BrandBestellungen auf den Vorwärts" sowie sämtliche Parteiliteratur Magistratsbericht unrichtigkeiten enthält. Da nach dem amtlichen inspektor Julius, der alsbald mit der gesamten vierten Löschentgegennimmt. Da gleichzeitig hiermit eine Annoncenannahmestelle Bericht die Bahl der Lehrlinge, für welche die Innung Auf- tompagnie zur Stelle war, sorgte fofort für den Schuß der be und Buchhandlung eingerichtet ist, so ersuchen wir die Genossen, wendungen zu machen hatte, 2230 beträgt, die insgesamt auf- wohnten Gebäude und ließ gleichzeitig mit Dampfsprißen gegen den eifrig für das Partei- Unternehmen zu agitieren. Den Parteigenossen, gewendete Summe aber 3431,50 M., so sind nach Adam Riese und Brandherd vorgehen. Es gelang auch innerhalb einer Stunde, das welche den„ Vorwärts" noch von Privatpediteuren beziehen, ersuchen nach dem Bericht des Magistrats durchschnittlich für den Lehrling Feuer auf den Lagerraum zu beschränken und die im ersten Stod rund 1,54 M. sage und schreibe eine Mark und vierundfünfzig aufgestellten Maschinen und Transmissionen zu schüßen. Der Lagerwir, das Blatt sofort bei der Parteispedition zu bestellen. raum brannte jedoch mit den vorhandenen fertigen Vorräten aus. Die Zeitungskommission. Pfennig aufgewendet worden. Bei den Ablöschungsarbeiten zog sich der Feuermann Galbach schwere Reinickendorf - Weft. Dienstag abend hält Genosse Schilling über bom 16. Löschzuge in der Pantstraße ich were Schnittwunden die Gründung eines selbständigen Bezirksvereins für den Westen in an einem Arme zu, so daß er im Lazarus- Krankenhause verbunden werden mußte. Zwei andere Feuerwehrmänner wurden außerdem der bei Muster, Berlinerstr. 29, stattfindenden Mitgliederversammlung Teicht verlegt. einen Vortrag.
Achtung! Die Gesangvereine des Südoftens werden gebeten, das Inferat in der heutigen Nummer zu beachten.
Lokales.
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Also, Herr Rahardt, Sie sind mit Ihrer Berichtigung gründlich hineingefallen. Glauben Sie dennoch berichtigen zu müssen, so wenden Sie sich an den Magistrat, dessen Verwaltungsbericht die von uns genannten Zahlen enthält.
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Die Unfälle beim Turnen sind viel weniger zahlreich, als im allgemeinen angenommen wird. Für das Schulturnen gibt hierBermißt wird seit dem 14. b. Mts. der Schlossermeister Ludwig über Aufschluß die Unfallnachweisung, die die Turn- und Bade Schrader, am 18. April 1841 zu Hannover geboren, bisher Möckern deputation des Berliner Magistrats für das Schuljahr 1903/04 auf- ftraße 94 wohnhaft. Beschreibung: 1,70 Meter groß, graumelierte gestellt hat. In diesem Schuljahr ereigneten sich auf sämtlichen Haare, braune Augen, Zähne unvollständig, blonder Schnurrbart, höheren Schulen der Stadtgemeinde Berlin im Turnunterricht nur Gestalt untersetzt, Körperhaltung gebüdt; auf dem Kopfe murmeb 46 nennenswerte Unfälle, und darunter waren nur 7 Knochenbrüche. große Beulen. Bei seinem Fortgange war Schrader ohne Kopf Auf den 20 Gymnasien, Realgymnasien und Oberrealschulen nahmen bedeckung und bekleidet mit Sammtjackett und Weste, dunkelblauer Wie die Jrrenanstalten ihre Toten begraben. 10 808 Schüler am Turnunterricht teil. Nur 18 von ihnen erlitten Hose, grauen Strümpfen, baumwollenen Hemd und einer weißDie 13 Real wollenen Leibbinde und Bugstiefeln. Schrader ist nervenkrank, und Zu diesem schon öfter von uns erörterten Thema wird uns ein einen Unfall, 5 von diesen einen Knochenbruch. neues Vorkommnis mitgeteilt, das sich den früheren würdig anreiht. schulen hatten 5478 turnende Schüler, mußten aber 25 Unfälle es wird daher vermutet, daß er sich das Leben genommen hat. Wieder ist ein in einer Jrrenanstalt verstorbener Patient beerdigt buchen, darunter jedoch nur 2 Knochenbrüche. Von den Schülerinnen Zweckbienliche Nachrichten über den Aufenthalt des Vermißten werden worden, ohne daß seine Angehörigen rechtzeitig von seinem Ab- der 6 höheren Töchterschulen turnten 3907, und unter diesen famen zu J.-Nr. 319 IV 43. 05. auf den Polizeirevieren sowie bei der leben Stenntnis erhalten hatten. Diesmal handelt es sich zwar nicht nur 3 leichte Verlegungen vor. Stärker als die übrigen Anstalten Kriminalpolizei , Alexanderstr. 3/6, Bimmer 34, entgegengenommen. um eine ver eigenen Anstalten der Stadt Berlin , sondern um die sind die Realschulen an den Unfällen, wenigstens an den leichteren, Auf dem städtischen Schulneubau in der Helmholzstraße ist der private Anstalt des Dr. Edel in Charlottenbeteiligt. Das dürfte aber ein bloßer Zufall sein. Maurer Ernst Schüße tödlich verunglückt. Er stürzte von der Höhe burg , aber das Vorkommnis ist dennoch wieder auf das Konto Die Bibliothek Theodor Mommsens wird vielleicht in den Besitz der dritten Etage ab und starb auf dem Transport nach dem Kran unserer städtischen Jrrenpflege zu setzen. Denn die Edelsche Anstalt wird, wie viele andere Privatanstalten, von der der Stadt Berlin übergehen. Wenigstens liegt eine darauf bezügliche fenhause. Schüße war Witwer und hinterläßt einen neunjährigen Berwaltung des Berliner Irrenwesens in großem Umfange aur Anregung dem Magistrat bor , der zur weiteren Prüfung der Knaben. Wie uns vom Maurerverband mitgeteilt wird, weist der Unterbringung von Jrren benußt und führt die amtliche Bezeichnung Frage heute eine besondere Kommission ernannte. Wie verlautet, Neubau weder ein Schutzdach auf, noch ist bei der Glätte, die am Man sollte nicht einer Zweiganstalt" für Berlin . Und der Mann, der von dort aus einer Zweiganstalt" für Berlin . Und der Mann, der von dort aus besteht die Gefahr, daß die kostbare Büchersammlung des entschlafenen Unglückstage herrschte, Sand' gestreut worden. ohne Wissen seiner Angehörigen beerdigt worden ist, ein früherer Gelehrten von einem Amerikaner erworben wird, nachdem der Staat benten, daß auf Bauten, die unter städtischer Leitung stehen, derartig Malergehülfe H., war einer jener Kranken, für die' die Kommune fich wenig geneigt gezeigt hatte, die Bibliothek anzukaufen. Die aus gefährliche Nachlässigkeiten möglich wären. in allen Mitgliedern des Magistrats gebildete Kommission soll sich zugleich suchen muß, weil sie mit der Vermehrung ihrer eigenen Anstalten mit der Neugestaltung des städtischen Bibliothekwesens überhaupt wohnungslose Maschinenmonteur Mag Bauer, am 8. Dezember 1876 beschäftigen.
zu lange gezögert hat. Die erste Nachricht von seinem Tode ging der Witwe erst dreizehn Tage nachher zu, und zwar in Form einer von der Dalldorfer Anstalt an jie gerichteten brieflichen Aufforderung, die Sachen ihres verstorbenen Ehemannes durch Zahlung des Schäßungswertes von 4,50 M2. auszulösen. Die bestürzte Frau fuhr sofort nach Charlottenburg hinaus. Sier überreichte man ihr mit tühlem Achselzuden einen für sie bestimmt gewefenen Brief, der ihr den Tod des Mannes melden sollte, aber von der Post als unbestellbar zurüdgegeben worden war. Unbestellbar war er bes. halb gewesen, weil die Adresse eine falsche Wohnung angab, obwohl in den Büchern der Anstalt, wie die Frau sofort feststellen ließ, die richtige Wohnung notiert war. Der Tote war dann, da sich kein
Wer hat bei Glatteis su streuen? Diese in gegenwärtiger Zeit altuelle Frage ist gestern durch ein Reichsgerichtsurteil entschieden worden. Vom Landgericht I in Berlin ist am 31. März b. J. der Hausdiener Albert Iö wegen fahrlässiger Körperverlegung zu einer Geldstrafe berurteilt worden. Er war vom Hauswirte beauftragt, verschiedene Arbeiten auszuführen und war auch ber. pflichtet, bei Glatteis den Bürgersteig mit entsprechendem Material zu bestreuen. Am 26. Januar v. 3. unterließ er dies, sodaß eine Frau vor dem betreffenden Hause ausglitt und sich verlebte. In feiner Revision bestritt der Angeklagte, hierfür verantwortlich zu sein. Die Verpflichtung, au streuen, liege lediglich den Haus
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Wegen wiederholten Betruges festgenommen wurde der zu Berlin geboren. Er pflegte sich unter seinem richtigen Namen mit der Wohnungsangabe Admiralstraße 37 in Chauffeurkleidung bei Firmen, die mit Automobil- Bedarfsgegenständen handeln, als Chauffeur eines auswärtigen reichen Automobilbefizers vorzustellen und für diesen eine größere Bestellung in Benzin, Del, Fett oder dergleichen aufzugeben, die nach dem Wohnsize seines angeblichen Arbeitgebers abzufertigen war. Mit den erdichteten Namen seiner angeblichen Arbeitgeber wechselte Bauer fortwährend. Dann erbat er sich von dem Kaufmann eine fleine Provifion von 2 bis 13 M. die er auch anstandslos erhielt. Da noch zahlreiche Geschädigte nicht bekannt sind, werden solche, die Anzeige noch nicht erstattet haben, dringend ersucht, dies schleunigst unter Angabe der Tagebuch