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fammlung zum 3bede der sofortigen Beendigung des Krieges und zeichnen konnte, die höchste Stufe des Zynismus und der Grausam- Drgan der deutschen   Regierung wohl auch begreiflich. Ja, Broklamierung der Republit, außerdem noch ein besonderer Aufruf feit. Der Literatur wurde ein Maulforb angehängt, den Schrift- die N. A. 3." fühlt sich so sehr dem Trepowismus verwandt, an die Intelligenz mit der Aufforderung zur Unterstüßung stellern drohte ewig die Gefahr des Kerkers und der. Berbannung, daß sie sogar behauptet, an die russischen Regierungsreformen der Arbeiter in diesem Moment des Kampfes. die Wissenschaft wurde in Ketten geschlagen, die Universitäten fielen der Polizei, die wenigen Schulen den fanatischen Bopen anheim, zu glauben. Hunger und Seuche wüteten in den ruinierten Dörfern; der vom sehen, daß sie sich seitens der französischen   Regierung feine Aber die russische   Regierung in Deutschland   mag sich vor­

Am Donnerstag begann denn auch der Streik in verschiedenen Fabriken, am Freitag war er bereits allgemein. Die Arbeiter gingen von Fabrik zu Fabrik und hatten leichte Mühe, die Arbeitenden zur Niederlegung der Arbeit zu überreden. Am Sonnabend, heute, steht schon alles: die Bäckereien, Droschken, Straßen bahnen stehen still. Zeitungen erscheinen nicht. Heute, Sonn­abend, haben die Arbeiter angefangen, das Schließen der Läden zu fordern, und wo man sich dem widerseßen wollte, durch das Zer­trümmern der Schaufenster den Ladenschluß zu erzwingen. Am Freitag haben die Telephonistinnen auf der Hauptstation die Arbeit niedergelegt; die Station wurde von Polizei und Militär um­zingelt. Die Telephonverbindung mit Lodz   ist zerstört. Gleichfalls am Freitag haben die Arbeiter der städtischen Gasanstalt die Arbeit niedergelegt. Die Streifenden sind hier durch Soldaten ersetzt worden. Alle Straßenlaternen sind zertrümmert, in der Stadt herrscht fast überall völlige Dunkelheit. Eine allgemeine Teuerung ist schon eingetreten. Ein Laib Brot kostet 30 bis 80 Kopeken! Gin Quart( zirka 1% Liter) Petroleum foftet 40 Ropeken! Mehl und Grüße sind überhaupt nicht mehr zu haben. Die Droschkentutscher wollten anfänglich nicht streifen, aber unsere Leute hielten die fahrenden Droschken systematisch an, zwangen die Passagiere zum Verlassen des Wagens und zum zahlen, und schickten die Kutscher  mit Gefährt ruhig, aber nachdrücklich nach Hause. Heute um 2 Uhr Militär bewacht.

turfierte teine Droschke mehr. Die städtische Wafferleitung ist von

Die Schulen sind geschlossen und zwar infolge des von einigen Gymnasien begonnenen Schüler= streifs. Auch kleine Werkstätten stehen heute alle still. Polizei ist in der ganzen Stadt fast nicht zu sehen. Sie räumt offenbar dem Militär gänzlich das Feld. Nur hie und da hört man den Schritt militärischer Patrouillen. Jetzt, in der Dunkelheit des Abends, wo keine Laternen brennen, nur in den Straßen ein lebhaftes, erregtes Hin- und Her­rennen und von weitem einige Gewehrfalven zu hören sind, macht die Stadt wahrhaft einen unheimlichen Eindruck. Apropos, die Arbeiter haben die Monopolläden( Branntweinläden) gestürmt und allen Fusel auf die Straße gegoffsen, damit später die Leute, vom Hunger getrieben, sich nicht dem Suff hingeben. Die Gewehrjalven kommer von der Vorstadt Wola, unserem Mont­mantre", wie der Warschawski Dnetnik" schrieb.

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Warschau  , 26. Januar. Gestern wurde der Aufruf des Zentralfomitees der Polnischen Cozialistischen Partei verbreiter. In dem Aufruf heißt es u. a.: Genossen! Das, was wir mit Ungeduld erwartet haben, ist endlich eingetroffen. Zu den Attacken gegen das findende Barat ist die wichtigste gekommen der Angriff des russischen Proletariats." Warschau  , 27. Januar. Alle größeren Fabriken sind vom Streit mitgerissen. Um drei Uhr ist in den Werkstätten der Warschau- Wiener Eisenbahn die Arbeit eingestellt worden. Die Zahl der streikenden Eisenbahnwerkstätten­Arbeiter ist 3000. Bei Bormann u. Szwede fielen die stosafen in die Fabrik ein, als die Arbeiter den Dampf herausließen. Auch in den Petroleumdepots wird gestreift. In der Fabrik von Rohn u. Zielinski wollten die Ingenieure die Arbeiter ersehen. Da stürmten die Arbeiterfrauen in die Fabrik und zwangen die Ingenieure, her­auszugehen. Die Arbeiter der Wasseranstalten streifen.

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Nachmittags um 5 Uhr schlug das Militär in dem Stadtteil Lesznow mit den Bajonetts auf die Arbeiter ein über 20 Per­fonen sind verwundet. Eine Salve wurde an der Elektoralna- und Chlodnastraße auf die Menge abgegeben- fünf Arbeiterleichen. An der Fabrit Gerlach u. Pulst wurden vier Polizisten getötet. Czenstochau, 25. Januar.

Die Erregung der Bevölkerung ist kolossal. In die Dragoner­faserne wurde eine Dynamitpatrone hineingeworfen, die das Tor start beschädigte. Einige Tage später wurde in dieselbe Staserne durch das Fenster auf Offiziere mit einem Revolver geschossen.

Wilna  ( Litauen  ), 25. Januar.

Barismus geknechteten Völker bemächtigte sich die Verzweiflung.

Die Bestialität des Zarismus in Finnland   entsetzte die ganze Intervention zuzieht. Es ist nur zu dumm, als daß es Welt; das Stöhnen der Kischinewer Opfer erschütterte die Mensch- irgend jemand beleidigen könnte: Die Norddeutsche Allge­heit. Was aber die Autokratie in Finnland   und in Rischinew tat, meine Zeitung" behauptet ernsthaft, die französische   Regierung fut sie auch immer in Polen   und in Litauen  , in Sibirien   und im würde ein paar Tausend Monarchisten niederschießen lassen, Kaukasus  , dasselbe veranstaltete sie auch in ungeheurem Maße in wenn sie es wagen würden, ohne Waffen im Massenaufzuge den Straßen Petersburgs, als die Bevölkerung der Residenzstadt die dem Präsidenten Loubet   eine Bittschrift zu überreichen! Forderungen Rußlands   an die Selbstherrschaft stellte.

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Ausweisung und Verhaftung russischer Studenten. Am Sonntag wurden zwei russische   Studenten unter empörenden Umständen, über die wir morgen näheres be­richten werden, verhaftet, durchsucht und ausgewiesen! Eine offizielle deutsche Sympathiekundgebung für die Sieger vom 22. Januar!

Vom revolutionären Proletariat hingerissen und alle recht- Aber die Regierung läßt nicht nur a la Trepow schreiben, schaffenen Glieder der Bourgeoisie mit sich reißend, forderte die Be- sie handelt auch danach. Sie hat abermals russische Studenten völkerung der Residenzstadt   in einer majestätischen, friedlichen Mani- in Berlin   verhaftet und ausgewiesen. festation den Baren auf, eine allgemeine Konstitutionsversammlung einzuberufen, um die Wunden des Landes zu heilen, die die Jahr­hunderte dauernde Herrschaft der Henker demselben geschlagen hat. Die friedliche Demonstration beantwortete der Bar mit Gewehr­und Kanonenschüssen. Es wurden Männer, Frauen und Kinder ge­tötet. Es wurden Arbeiter, Studenten, Bourgeois, Priester getötet. Dieselben Offiziere, die vor den Japanern kapitulieren, schlachteten faltblütig Kinder und Frauen ihres Volkes. Tod dem Zarismus!- antwortete auf diesen unerhörten Van­dalismus das Proletariat. Tod dem Zarismus!. wird auch ganz rief schon Arbeiterdemonstrationen in anderen Städten hervor. Die Sozialdemokratie gibt sich die größte Mühe, um die Pro­letarier Rußlands  . dazu zu bewegen, sich dem Aufstande in Peters- Erfurt- Wutha ist heute morgen 2 Uhr zwischen Schönau- Fröttstädt  Erfurt  , 30. Januar.  ( Amtliche Meldung.) Auf der Strecke burg   anzuschließen. Alle revolutionären Kräfte werden nunmehr darauf gerichtet, ein Teil des Güterzuges abgeriffen und blieb auf freier Strede die dem Zarismus am 9./22. Januar zugefügte Wunde für ihn zurüd. Ein später anfahrender Güterzug, der die zurückgebliebenen verhängnisvoll zu machen. Und sollte es der Reaktion im gegen- agen holen sollte, lief auf diese auf. Wier Wagen entgleisten und wärtigen Augenblide gelingen, die Bewegung für einen Moment zu wurden stark beschädigt. Personen wurden nicht verlegt. meistern, so wird sie nach kurzer Zeit mit vermehrter Kraft einen neuen Schlag führen.

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Rußland   antworten. Die Nachricht vom Petersburger Maffater Letzte Nachrichten und Depefchen.

Was in Rußland   vor sich geht, dem kann die zivilisierte Welt nicht gleichgültig zuschauen. Der Barismus lebt seine letzten Tage inmitten des Bürgerkrieges, inmitten der Leichen seiner rebellischen Untertanen.

Eisenbahn- Unfall.

Die zweijährige Dienstzeit vor dem Senat. Paris  , 30. Januar.  ( W. T. B.) Die Beratung über das Mili­tärgesetz wird wieder aufgenommen. Rolland, der Urheber des ursprünglichen Antrages, unterstüßt den Gesetzentwurf, welcher die Armee stärken und das Land befriedigen werde. Boudenoot stimmt der Herabsetzung der Dienstzeit zu, mißbilligt aber den Plan zur Schaffung einer Miliz. Durch die zweijährige Dienstzeit werde man eine aktive Armee von 540 000 Mann schaffen. Es sei möglich, aus einem Manne einen tüchtigen Soldaten innerhalb zweier Jahre zu machen; das habe auch der preußische Kriegsminister anerkannt. Schließlich verlangt er die Ablehnung der von der Kammer bean­tragten Abänderungen betreffend die Dauer der Uebungszeit und die Mezières glaubt, daß der Refrutierung der Reserveoffiziere.

Zum letzten siegreichen Kampf bereit wird das demokratische Rußland zum politischen Faktor, dem die zivilisierte Menschheit schon ießt Rechnung tragen muß. Die Bürger der freien Länder können unmöglich Feinde der Freiheit sein, die sich durch die Greuel des zaristischen Barbarismus ihren Weg bahnt. Jezt weiß die Welt, daß der Barismus versucht, seine Gristenz zu verlängern, indem er sich lediglich auf Bajonette stüßt. Das Regime der Bajonette ist aber eine Politik der Abenteuer, eine Bedrohung der ganzen Welt. Das russische Proletariat bringt seine Opfer auf dem Altar der Zivili- Entwurf die Armee nicht stärker machen wird; er verlangt, daß man, ſation, der Freiheit und des Friedens. um seine Besorgnis zu beschwichtigen, den höheren Kriegsrat befrage. Vicomte de Montfort unterstützt die Bemerkungen Mezières. Admiral de Cuberille tadelt den Entwurf, weil er die Lasten des Landes vermehren und die Armee schwächen würde.

Zu Hülfe denn, ihr Bürger der freien Länder! Nicht nur um ihre eigene Sache, nicht nur um die Sache Rußlands  , sondern um die Sache der ganzen Welt, um eure Sache kämpfen die Kämpfer der russischen Revolution!

Und sie sind überzeugt, daß sie in dieser bedrohlichen, ent­scheidenden Stunde eure Unterstützung nicht vermissen werden. Nieder mit dem Zarismus!

Möge die Verachtung und der Haß der gangen zivilisierten Welt ihn treffen!

Es lebe das russische Volk!

Eine Spitelbombe.

Baris, 30. Januar.  ( W. T. B.) Um 23 Uhr in der letzten Nacht entdeckten Polizisten in dem vom Prinzen Trubekkoi, einem der russischen Botschaftssekretäre, bewohnten Hotel Lag ein Gefäß von brauner Farbe, aus der eine Röhre herausragte, die eine brennende Lunte enthielt. Die Polizisten löschten die Zunte aus

Nieder mit den Schranken, die die Reaktion zwischen ihm und und benachrichtigten den Polizeikommissar. der freien Menschheit errichtet hat! Hoch die russische   Revolution!

Hoch tas russische   Proletariat!

Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußland. Für den Rat der Partei: G. Plechanow  , P. Arelrod. Für das Zentralfomitee: N. Vtoroff.

Für das Zentralorgan Jakra": Wera Sassulitsch  . Genf  , 25. Januar 1905.

Montag abend erfuhren wir von den Petersburger Ereignissen. Für die ausländische Liga der russischen Sozialdemokratie: 2. Deutsch  .

Am Dienstag proklamierten die Genossen den Generalstreif, der auch schon fast vollständig durchgeführt ist. Die Behörden sind un­ruhig. Das Polizeigebäude wird von Militär geschüßt. Viele Ar­

Gründe der Regierung für das Verbot der Kundgebung. Rom  , 30. Januar.  ( W. T. B.) Kammer. In Beantwortung der Anfragen Bentinis und neun anderer sozialistischer Deputierten über das Verbot der Volkskundgebung, die in Nom organisiert war, um gegen die Ereignisse in Petersburg   zu protestieren und die Sym­pathie mit dem russischen Volfe auszudrücken, erklärt der Unter­staatssekretär im Ministerium des Innern di' Sant'Onofrio, Gründe des internationalen Anstandes gegen eine Regierung, mit der Italien   durch freundschaftliche Beziehungen verbunden sei, und Gründe der öffentlichen Ordnung rechtfertigten das Verbot, das

beiter werden auf den Straßen verhaftet. Die Zeitungen erscheinen Die deutsche Regierung verteidigt die nicht allein gesetzmäßig, sondern auch durch die Unordnungen geboten

nicht. Die Bäcker streiten ebenfalls.

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Warschau  , 30. Januar.  ( W. T. B.) Der Verkehr in der Stadt ist vollständig eingestellt. Sämtliche Restaurants und Cafés sowie die Läden sind geschlossen. In vielen Läden, Instituten und Bureaus find die Fenster eingeschlagen. Die Zahl der Opfer bei den gestrigen inruhen ist nicht genau bekannt; man schäßt sie auf 160 Tote bezi.

Verwundete.

Czenstochau, 29. Januar. Um den Eisenbahnverkehr zwischen dem mobilisierten Bezirk und der Gegend, nach der die Reservisten befördert werden sollen, zu unterbrechen, haben Arbeiter mit Hülfe der Reservisten folgende Eisenbahnstörungen herbeigeführt. Zwischen den Stationen Jedlin und Radomi bei Petrifau, bei Pabianice   und bei vielen anderen Punkten der Warschau  - Wiener Bahn zwischen Lodz  und Kalisch sind die Eisenbahnbrücken zerstört oder beschädigt worden. Bei Jedlin ist die Eisenbahn in einer Länge von mehreren Werst unfahrbar geworden. Auf der Eisenbahnbrüde unweit Sieradz   be merkte der Lokomotivführer Gegenstände zwischen den Schienen Tiegen, er hielt den Zug an und fand Dynamitbomben. Es ist jetzt besondere Umsicht und Wachsamkeit des Eisenbahnpersonals er= forderlich, das nur mit der größten Aufopferung seinem Berufe nach­fommen fann. Militärposten sind zur Aushülfe kommandiert und halten die Eisenbahnlinie besetzt. Der Personenverkehr stodt, die Bevölkerung fürchtet, unter den gegenwärtigen Umständen die Eisen­bahn zu benußen.

Die fozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands   erläßt folgen­den Aufruf"): An die zivilisierte Welt! Bürger! Der 9./22. Januar 1905 ist mit feurigen Buch­staben in die Weltgeschichte eingetragen. An diesem Tage packte die Hand des russischen Proletariats die autokratische Bestie an der Gurgel. Noch zerbeißt ihm die Bestie die Hand, heute, morgen aber wird das Ungetüm erdrosselt zu Boden sinken. Diese eiserne Hand ist die Trägerin des Heiles des russischen Volfes, des Heiles Ruß­ lands  , das gequält, gedehmütigt, verzweifelt unter der Last des grausamen verbrecherischen Regimes stöhnt.

Ein ganzes Jahrhundert hindurch war die Freiheit und die Zivilisation ein unerreichbares Ideal der besten Bürger des ge= fnechteten Vaterlandes. Nur wenige fämpften, mußten aber unter den Hieben der Herrscher des Winterpalais ihr Leben einbüßen.

Besprißt vom Blute der gefnechteten Nationalitäten, auf den Leichen von vor Hunger sterbenden Bauern und Arbeitern baute der Barismus seine Hegemonie über das zibilisierte Europa  , indem er sich auf Millionen von Sklaven stützte, die jetes Rechts bar waren. Ueberall säte er das Laster, überall wurde er zur Stüße für die Reaktion und die nationale Zwietracht. Der Kampf gegen den Barismus, feine endgültige Vernichtung ist mit dem Kampfe gegen den wilden Barbarismus um die europäische Kultur identisch, dem Kampfe, der den letzten Aft der Weltaufgabe bildet, welche die große Revolution des 18. Jahrhunderts gestellt hat. Hunderten und Tausenden von Vertretern der höchsten Schichten Rußlands   war es nicht gegönnt, diese historische Tat zu vollbringen, ihr langjähriger Kampf konnte das Regime der Knute nicht erschüttern. Der in seinem Innern durch und durch verfaulte Absolutismus erreichte in seiner erbitterten Verfolgung all desjenigen, was man als Jdee be=

*) Wegen der in später Abendstunde erfolgten Veröffentlichung der Handelsverträge konnte dieser Aufruf nicht mehr in der Sonntags­nummer Platz finden.

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russischen Mezeleien.

Antienglische Kundgebungen.

Der

war, die sich gestern infolge der Beteiligung gefährlicher Elementé ereignet hätten. Diese Unordnungen wären lediglich infolge des taktvollen Verhaltens der Polizeibeamten nicht in schwere Ruhe­Kein deutsches Blatt hat die russischen Unmenschlichkeiten störungen ausgeartet. Wenn schwerere Unruhen sich ereignet hätten, ganz zu verteidigen gewagt. Selbst die deutsch   geschriebenen würde die Verantwortung dafür auf die Veranstalter fallen. Der Russenorgane haben doch wenigstens die Frage aufgeworfen, Unterstaatssekretär fügt hinzu, zwei Polizeibeamte feien verwundet, ob nicht vielleicht doch zu viel Blut vergossen worden sei. zehn leichter verletzt worden. Er glaube, dics genüge, um zu Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" aber zeigen, welche schlechten Elemente unter den Manifestanten gewesen ist durchaus zufrieden, zumal sie so genial gewesen ist, das scien.( Beifall.) Blutvergießen vorauszusehen. Dieses deutsche Regierungsorgan des Trepow wagt am Sonntag zu schreiben: Londou, 30. Januar. Das Reutersche Bureau" meldet aus Die Voraussicht, daß die Veranstaltung von Massenaufzügen Petersburg, daß in Libau   Plakate antienglischen Inhalts ähnlich in den Straßen Petersburgs, vor der am Tage vorher von wie in Moskau   angeschlagen feien. Der Botschafter Hardinge habe amtlicher Stelle gewarnt worden war, bedenkliche Zusammen- energisch dagegen protestiert, indem er erklärte, ein solches Vor­stöße mit der bewaffneten Macht zur Folge haben würde, gehen könnte nicht verfehlen, die freundschaftlichen Beziehungen hat sich als richtig erwiesen. Wenn angesichts der Vorfälle zwischen den beiden Ländern ernstlich zu gefährden. in Petersburg   in Rußland   selbst und in einem Zeile der west Minister des Auswärtigen Graf Lambsdorff schickte dem englischen europäischen liberalen Preffe die Sache so dargestellt worden ist, Botschafter eine Erklärung, worin er fagte: der Minister des Innern als fei auf friedliche Arbeiter geschossen worden, die nichts Arges habe die vollständige Entfernung der Platate angeordnet und er im Schilde führten und nur ihre Beschwerden dem Oberhaupt des versichere ihm, daß die Sicherheit des Generalkonsuls und der eng­russischen Reiches vortragen wollten, so gehört dazu ein nicht ge- lischen Kolonie in Moskau   gewährleistet werde. ringes Maß von Unaufrichtigkeit. Die von dem Priester Gapon  entworfene Petition hatte einen ausgesprochen revolutionären Charakter und enthüllte deutlich die Absichten derer, die sich der Arbeitermassen für ihre Zwecke bedienen wollten. Heute fann es faum noch einem Zweifel unterliegen, daß die russischen Arbeiter fich für Ziele haben mißbrauchen lassen, für die sie ihrer überwältigenden Mehr heit nach nicht das geringste Verständnis haben. Die eigentlichen Revolutionäre wußten sehr wohl, weshalb sie ihre wirklichen Moskau  , 30. Januar.  ( W. T. B.) Die Arbeit ist überall wieder Bestrebungen hinter einem sozialen und wirtschaftlichen Mantel verhüllten; zahlreiche' rühere Anfäge zu politischen Anschlägen in aufgenommen worden mit Ausnahme in den Fabriken Bromley Rußland sind wirkungslos verpufft, weil sie in den Massen nicht und Prodooff. Im allgemeinen haben die Fabrikanten Zugeständnisse mur feinen Widerhall fanden, sondern häufig genug geradezu auf gemacht. Am Sonnabend fand eine Versammlung von 500 Studierenden Feindseligkeit stießen." Um die Arbeiter auf die Seite der der Ackerbau- Akademie statt, um Kundgebungen für Sonntag vorzu­Revolutionäre zu bringen, wurden soziale Forderungen bereiten; aber die zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffenen Maßnahmen verhinderten die Kundgebungen, zumal Schneefall sich einstellte. Mehrere Gruppen wurden durch die Polizei zerstreut.

Die Revolution in Rußland  .

Petersburg, 30. Januar.  ( W. T. B.) In Warschau   ist durch Anordnung des Generalgouverneurs das Gouvernement Lodz   und das Gouvernement Betrokow unter verstärkten Schutz gestellt, die Regierungsgebäude und großen Fabriken werden militärisch bewacht; die elektrischen Leitungen sind zerstört.

in den Vordergrund gerüdt, und erst im letzten Augenblicke, da jede Ueberlegung ausgeschlossen war, wurde von den wirklichen Absichten der Aufwiegler der Schleier fortgezogen. Was nun das Verhalten der Obrigkeit gegenüber solchen Anschlägen anlangt, so möchten wir vor allen denjenigen, die sich darüber ein ruhiges Urteil bilden wollen, die Frage vorlegen, ob etwa in Paris   ein von monarchistischer Seite in Szene gesetter Massenaufzug zum Elysée nicht mit den schärfften Gegenmaßregeln beantwortet worden wäre... Daß die öffentlichen Zustände in Rußland   reformbedürftig sind, ist von den maßgebendsten Stellen in Rußland   selbst anerkannt worden. Die Ausarbeitung wichtiger Reformen, mit der das Minister­fomitee befaßt ist, beweist dies deutlich. An dem guten Willen der Tage unterbrochen. Teitenden Kreise im öftlichen Nachbarreiche zu zweifeln, liegt so lange fein begründeter Anlaß vor, als das Gegenteil nicht durch den tat- dem Senat einen Bericht überreicht, nach dem der Gouverneur von Helsingfors  , 30. Januar.  ( W. T. B.) Das Hofgericht in Abo hat sächlichen Verlauf der Dinge erwiesen wird. Eine Förderung der

Liban, 30. Januar.  ( W. T. B.) Der Gouverneur erklärte, er werde Ansammlungen auf den Straßen nicht gestatten. Wenn der Aufforderung zum Auseinandergehen nicht Folge geleistet werden würde, würden die Truppen von den Schußwaffen Gebrauch machen. Saratow  , 30. Januar.  ( W. T. B.) In allen Mühlen und in einigen Fabriken ist die Arbeit wieder aufgenommen; die Pferdebahn verkehrt wieder, die Zeitungen werden morgen erscheinen. Ber­mutlich werden die Eisenbahnarbeiter morgen oder Mittwoch wieder anfangen zu arbeiten; die Schulen haben den Unterricht auf einige

auf eine Besserung der Verhältnisse gerichteten Absichten kann in Nyland, Generalmajor Kaigorodow, wegen lebertretung der Amts­folchen Unternehmungen, wie sie in Rußland   versucht worden sind, gewalt vor Gericht gestellt werden solle. Ein ähnlicher Bericht liegt doch wohl schwerlich erblickt werden. Im besten Falle werden die dem Senat vor vom Wiborger Hofgericht gegen den Gouverneur von Reformen dadurch aufgehalten, da naturgemäß erst die öffentliche Wiborg   Staatsrat Mjasojedow.

Ruhe und Ordnung hergestellt sein muß, che an die Durchführung Breßburg, 30. Januar.  ( B. H.  ) Sämtliche Seger der hiesigen grundlegender Reformen gedacht werden kann." Zeitungen sind in den Ausstand getreten; sie fordern neunstündige Das ist in einem deutsch   geschriebenen Blatt zu lesen. Arbeitszeit und Lohnerhöhung. Heute kommite tein Blatt erscheinen. Ganz der Stil Trepowe. Die Arbeiter haben es verdient, Valencia  , 30. Januar.  ( B. H.  ) Zwei Deutsche   namens Ent daß sie zu Tausenden niederfartätscht worden sind. Daß und Kutoff wurden unter dem Verdachte des Anarchismus ver­mehr als 20 Snaben gemordet worden sind, das findet das haftet.

erantw. Redakt.: Paul Büttner  , Berlin  . Inserate verantw.( mit Ausnahme der Neue Welt"-Beilage): Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanst. Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagenu.Unterhaltungsbl.