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Pratie, den heiligen Synod, die Leibgarde Jwan des Schrecklichen| Werkstätten ist die Arbeit wieder aufgenommen. Die Ruhe wurde) und die Henter, die den Galgen gegen die Freiheit montieren. nicht gestört.

Fremdes Gold unterhält tatsächlich den Hochverrat, der gegen Tiflis  . Ein Ausstand hat begonnen; die Druckereien arbeiten das russische   Volt, gegen die russische   Kultur vom Zarismus nicht. verübt wird.

Den furchtbaren Schrei des russischen Elends sucht das Kultur­gewissen der zivilisierten Länder zu übertönen. Ueberall regen sich machtvolle Demonstrationen. Die offiziellen Regierungen aber bleiben unbewegt, oder füssen gar- wie Deutschland  - dem Bruder Barismus die bluttriefende Faust, soll man doch bereits in Kreisen der deutschen   Armee von Volfsschlachten im eigenen Vaterlande ehr­geizig und sehnsüchtig träumen.

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Petersburger Grenel.

Einem uns zur Verfügung gestellten Privatbrief entnehmen wir die folgenden Schilderungen: St. Petersburg  , Sonnabend, 28. Januar. Ich beeile mich, Ihnen eine fürchterliche Tatsache mitzuteilen, der ich bisher nicht vollen Glauben schenkte, indem ich davon nur von mir unbekannten Menschen hörte, aber jetzt sind N. N. ge­kommen, und es erweist sich, daß X. X. und Y. Y. diesem Ereignis als Augenzeugen beigewohnt haben. Es gibt keine Worte, um diese Scheußlichkeit auszudrücken. Es war am 26. Januar, bei Hellem lichtem Tage auf der Petersburger Seite, Ecke Großer Prospekt und Wwedenskaja Straße. Kosaken   ritten bei einem Pferdebahn­wagen vorbei, in welchem auch X. X. und Y. Y. saßen. Auf den oberen Sigplätzen des Wagens sagte jemand, als die Rosaten soeben vorbei waren: Opritsch nitis!"*) Dieses Wort war nicht laut, nicht weit hörbar, sondern mit gewöhnlicher Stimme ausgesprochen.

Die Kosaken ließen den Pferdebahnwagen halt machen, schleppten zwei Männer von intelligentem Aussehen nach unten, und die grau­same Arbeit mit Säbeln begann; dann wurden diese zwei Männer mit Füßen getreten; nach einigen Minuten verwandelten sich ihre Körper buchstäblich in formlose Feten Fleisch. Plötzlich wird eine hölzerne Stifte herbeigeschleppt, und die Neberreste der Opfer werden hineingeschmiffent.

Jetzt beginne ich auch dem hartnäckigen Gerücht Glauben zu schenken, ein Kosak   habe auf dem Kleinen Prospekt des Wassiljewski Ostrow einem Studenten, der mit einer Droschke fuhr, den Kopf ganz abgehauen.

Heute erzählten Studentinnen der Medizin- Hochschule, daß sie von den Wächtern auf dem Preobraschenski- Friedhof erfahren haben, es wären über 300 Leichen dorthin gebracht worden und in einer Grube begraben. Die Erde wurde dann wieder geebnet.

Eine Anzahl Studentinnen der Medizin- Frauenhochschule haben in einer Versammlung folgende Resolution angenommen:

" Indem wir keine Möglichkeit haben, wegen Ursachen, die von uns nicht abhängig sind, eine allgemeine Versammlung zu veranstalten, sind wir genötigt, unsere Meinung auszusprechen im Namen der Gruppe, der es zusammenzukommen gelungen ist:

Unsere volle Solidarität mit den Petersburger Arbeitern in ihren wirtschaftlichen und politischen Forderungen aussprechend, sind wir tief empört durch die tierische Niedermezelung der Ar­beiter am 22. Januar und halten es für unmöglich, die Studien in den Lehranstalten fortzusehen."

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Der verleumdete" Witte.

Gemütsbedürfnisse der Bankiers zivilisierter Staaten. Aus Peters­Der russische Finanzminister nimmt Rücksicht auf die feinen burg meldet die Telegraphen- Agentur offiziell:

Der Temps" veröffentlicht eine Zuschrift aus Petersburg  , die besagt, der Finanzminister hätte zu unbarmherzigen Repressiv­maßnahmen gegen die Arbeiter am 22. Januar geraten. Der Finanzminister hat nichts Derartiges angeraten. Die Mitteilung des Temps" kommt offenbar aus schlecht unterrichteter Quelle. Russische   Dementis machen Tote nicht lebendig!

Stimmen der Kulturwelt.

Nicht nur in Rußland  , auch im Deutschen   Reiche handhabt man die Dementiersprize. Nach einer Veröffentlichung der ministeriellen Berl. Korrespondenz" beruhen die von mehreren Zeitungen ge= brachten Mitteilungen über militärische Schutzmaßregeln an der russischen Grenze vollständig auf freier Erfindung.

Auf Eltern und Geschwister schießen! Hoffentlich leugnet man nun aber auch die folgende Nach­richt einer sonst zuverlässigen Korrespondenz:

Munizipalgardisten am Knie, einen anderen an der rechten Hand, zerbrach einem dritten das Gewehr, das er in der Hand hielt, und warf zwei Polizisten zu Boden, ohne sie zu beschädigen. Alle Verhafteten trugen verbotene Waffen bei sich, einer hatte eine verdächtige Wunde an der Hand, die er für den Biß eines jähzornigen Frauenzimmers erflärte. Sie sind zunächst nur beschuldigt, das Bombenwerfen gebilligt zu haben. Jaurés drückt die Ueberzeugung aller aus, wenn er heute in der Humanité" schreibt:

Die liebenswürdige und rechtzeitige Bombenkundgebung bezweckt nicht nur die Verdächtigung der zarenfeindlichen Verwahrung, welche die Pariser Zweiganstalt der Petersburger Polizei entsetzt: fie soll auch unsere Regierung dem Nationalismus in die Arme werfen und im Parlament eine sinnlos erschreckte Mehrheit schaffen, die fähig sein würde, eine Rückschrittsmehrheit zu werden. Dieser Kniff ist jedoch zu oft angewendet worden, um noch wirk­sam zu sein. Wenn die Untersuchung richtig geführt ist, wird sie sicher beweisen, daß wir uns vor einer groben Machenschaft der russischen Polizei befinden, die seit Jahren in Paris   wie in einem eroberien Lande eingerichtet ist und in ihrer Angst, diesmal ihre Eroberung einzubüßen, zum klassischen Verfahren der in die Enge getriebenen Geheimpolizeien ihre Zuflucht genommen hat." Weitere Telegramme besagen:

Ministerrat abgehalten. Der Minister des Innern Etienne teilte Paris  , 31. Januar.  ( W. T. B.) Heute wurde im Elysée ein mit, daß die Untersuchung über den Bombenanschlag in der Avenue de la république eifrig fortesetzt werde. Die Verlegungen der beiden Munizipalgardisten sei nicht schwer.

Paris  , 31. Januar.  ( W. T. B.) Die konservativen Blätter tadelit die Regierung, daß sie die Versammlung gestern abend nicht ver­boten hat. Es sei die höchste Zeit, daß der Ministerpräsident Rouvier durch energisches Vorgehen die gutgesinnten Bürger beruhige. Trepow in der Welt voran!

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,, Die blutigen Ereignisse in der russischen Hauptstadt haben auch in Deutschland   einen militärischen Widerhall gefunden. Wie wir nämlich nachträglich erfahren, wurde gelegentlich der Ansprachen an die Mannschaften am Geburtstage des Kaisers vielfach auch auf die letzten Vor­Sympathien, Protesie und Sammlungen. kommnisse in Rußland   Bezug genommen. Soweit Um- Unser Pariser Korrespondent telegraphiert: fragen ergeben haben, wurde von den Truppenchefs Pariser Schriftsteller erlassen einen Protest gegen die Verhaftung Gorkis  . im allgemeinen ausgeführt, daß daß die blutige Arbeit Dijon  . Profefforen und Lehrer veranstalten eine großartige des Militärs, bont menschlichen Standpunkte aus Geldsammlung in der ganzen Stadt für die zarischen Opfer. Der betrachtet, tief zu beklagen und zu bedauern sei. sozialistische Gemeinderat verurteilt die Mordverbrechen des Aber, so etwa hieß es weiter, jede menschliche Rührung muß Baren und der Regierung. zurücktreten gegen die strikte Ausführung des militärischen Befehles. Die Anordnung, das Auseinandergehen der Menschenmassen, falls dies auf friedlichem Wege nicht zu erreichen war, mit Waffengewalt zu erzwingen, war vom Kaiser, also vom allerhöchsten Befehlshaber, aus­In Berlin veranstaltet am Mittwoch der Sozialliberale Verein gegangen. Einem solchen Befehl muß unbedingt Folge geleistet werden, mag es auch noch so schwer ankommen. in der Victoria- Brauerei eine Kundgebung, in der Prof. v. Neußner Man will ja nicht hoffen, daß hier bei uns ähnliche drohende sprechen wird.

es aber doch vorkommen, und sollte dann der Befehl er­

Sens. Hier fand ein Massenmeeting statt, das an die russische  Botschaft telegraphisch die Gefühle des Hasses gegen die Mord­despoten aussprach. Aehnliche Kundgebungen kommen aus der Schweiz  , Italien  , Holland  , Belgien  , Norwegen  .

Zuſammenrottungen unzufriedener Arbeiter stattfinden. Sollte Neue Russenstreiche des russisch- deutschen gehen, mit scharfer Munition Gehorsam zu erzwingen, Polizeipräsidiums zu Berlin  .

dann muß jeder dem Kaiser gehorsam sein und seine Waffe mit Nachdrud gebrauchen. Das ist das beste Geburtstagsgeschenk für Se. Majestät, daß ihr auch nicht einen Moment darüber im Unklaren seid, voll und ganz eurem Fahneneide treu zu sein."

Man hat also nach dieser Nachricht nicht nur das Vor­gehen in Rußland   unumwunden gebilligt, sondern auch bereits mit dem Gedanken der Nachahmung gespielt.

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Grenzenlos ist der Ehrgeiz unseres Polizeipräsidiums im Streben nach der Gunst jener russischen Regierungs- Clique, die in den letzten Tagen selbst von sonst loyalen deutschen   Staatsbürgern gar häufig mit der kräftigen Bezeichnung einer Räuber- und Mörder= bande belegt worden ist. Der Sonntag nach dem Betersburger Blut­bad war offenbar dazu ausersehen, die unwandelbar troue selbst­aufopfernde Anhänglichkeit der preußischen Polizei zum Zarismus schlagend durch die Tat zu beweisen.

Am vergangenen Sonntag, mittags 12 Uhr, wurde, wie schon Gleichzeitig hielt der Rat der Professoren eine Sigung. Die berichtet, in Charlottenburg   der russische Student der Philosophie Studierenden wählten Delegierte, welche die Resolution dem Sekretär Zeigen diese blutigen Phantasien, daß das offizielle Deutsch- co Meerowitsch aus Berditschew  , wohnhaft Ackerstr. 163, ver­überbrachten, der Rat antwortete aber, er habe nicht das Recht, land nicht auf den Rang eines Kulturgebildes Anspruch machen haftet. Eine Stunde darauf wiederfuhr das gleiche Geschick dem über solche Angelegenheiten zu beraten. Was der Rat selbst kann, so erhebt das internationale Proletariat und auch russischen Studenten der Chemie Boris Meerowitsch aus beschlossen hat, ist nicht genau bekannt. Der allgemeine Sinn ein Teil der bürgerlichen Intelligenz überall die Stimme des Mohilew in seiner Wohnung, Kantstr. 92. Beide sind miteinander feiner Stesolution ist: der Ausdruck des Entsetzens und des Bedauerns Kulturgewissens. nicht verwandt. Boris M. befindet sich bereits seit Januar 1902 mit geringen Unterbrechungen in Berlin- Charlottenburg  . Beide waren in betreff der legten Ereignisse und die Mitteilung darüber an die ordnungsmäßig polizeilich angemeldet. höheren Behörden.

Die Opfer.

Der Petersburger Berichterstatter der Schles. Zeitung" meldet, ein Augenzeuge, der vier Hospitäler besucht hat, erzählt, er habe dort Herren, Damen und Kinder, die bei den Vorgängen vom 22. Januar verwundet wurden, zu Hunderten vorgefunden. Ferner meldet derselbe Berichterstatter, in der Nacht zum 28. Januar seien über 100 Studenten verhaftet worden.

Nach dem Lokal- Anzeiger" werden die Verhaftungen besonders unter der liberalen Intelligenz fortgesetzt; sie er­folgen meist des Nachts. In Kiew   wurden zwei der hervor­ragendsten Professoren, Fürst Trubekkoj und Scheljasnow, ver­haftet.

Gerüchte über den Zaren

schwirren in der Luft. Ein Kaufmann, der dieser Tage aus Rußland   nach Krakau   zurückgekehrt ist, will gar wissen, Nikolaus sei bei dem verunglückten Kartätschenschuß während der Feier der Wasserweihe an der Newa von einem Ge­schoßsplitter getroffen worden und befinde sich seitdem in

einem traumartigen Zustande. Alles was von jenem Tage

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an im Namen des Zaren geschehen sei, sollte in Wirklichkeit dem Großfürsten Wladimir zuzuschreiben sein, der sogar statt des Zaren dessen Unterschrift unter die letzten Manifeste usw. gesetzt habe.

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Die Streikbewegung.

Warschau  , 31. Januar.  ( W. Z. B.) Auf Anordnung des Polizei­meisters bleiben die Toreingänge geschlossen, nur die Hausbewohner erhalten Einlaß. Zwei Infanterie- und zwei Dragoner- Regimenter find hier eingetroffen. In der Marschallstraße fand gestern eine enorme Voltsansammlung statt, die aber ruhig auseinanderging. Dennoch fam es an einigen Punkten zum Handgemenge mit der Polizei und den Truppen, wobei einige Personen getötet und viele verwundet wurden. Infolge Unterbrechung des Telephonverkehrs erhalten die Berichterstatter feine Auskunft, die Zahl der Opfer ist daher unbekannt.

Privatmeldungen geben die Zahl der Opfer auf über 500 an.

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Petersburg. Die Arbeiter der Newski- Maschinenfabrik, der Jutemanufaktur Lebedew, der Sampsonjew- Manufaktur, der Fabrik James Beck und der Mechanischen   Schuhfabrik haben die Arbeit aufgenommen. Auf den Putilowwerken arbeiten mehr als die Hälfte der Angestellten, in kleineren Werkstätten über drei Viertel. In der Fabrik von Nikoltsi nahmen 1000 Mann die Arbeit wieder auf, legten sie jedoch bald wieder nieder. Es find noch 20 000 Arbeiter von Privatfabriken ausständig.

Narwa  . Die Arbeiter der Narwa  - Flachsmanufaktur sind in Ausstand getreten.

Windau. Infolge Streits der Arbeiter ist die Beladung und Löschung der Dampfschiffe eingestellt. Bisher find feine Ruhe­störungen vorgekommen, obgleich die Arbeiter einen Umzug durch die Stadt hielten.

Liban. Die Arbeit ist in einigen Fabriken wieder auf­genommen worden, ernstliche Ruhestörungen haben sich nicht ereignet. Borissow  ( Gouvernement Minsk.) Der Ausstand, welcher hier feit zwei Tagen andauerte, ist beendet worden. In den Fabriken und

") Die Leibgarde Jwan des Schrecklichen.

Die Kundgebung in Paris  . Aus Paris   meldet uns ein Privattelegramm: Die Maffenversammlung der Sozialisten im Tivolisaal verlief großartig, in begeistertster Stimmung.

Vaillant war Vorsitzender.

Jaurès   und Pressensé brandmarkten die Alliance Frankreichs mit dem mörderischen Zarismus. Jaurès   sagte: Die Aktion der russischen Arbeiter hat bereits eine befreiende Wirkung auf Frank­ reich   hinsichtlich der Lösung des Bandes der Alliance.( Zwischen­rufe: Nieder Delcassé! Nieder mit dem Zaren!) Frankreich  werde im Wettkriechen mit der deutschen   Regierung vor dem Zarismus nicht den Rekord schlagen.

Weitere Redner waren Allemane, Bracke, die Gewerkschaftler Villeval und Yvetot, die Russen Rubanowitsch, Leiteisen.

Beide sind noch am Sonntag abend entlassen worden, nachdem jedem von ihnen der auf die Frist von 24 Stunden gestellte Aus­weisungsbefehl mit der gemessenen Order behändigt war, Berlin   bis spätestens Montag abend 8 Uhr bei Vermeidung von Zwangs­maßregeln zu verlassen. Beide sind denn inzwischen auch aus

preußischer Unkultur in ein freies Land abgereist.

Wenn auch die Fälle Krassikoff und Schekoldin sowie der Fall der Janina Bärson schon die ganze Fülle der Segnungen offenbart hatte, die das preußische Fremdenunrecht birgt, so lohnt es dennoch, auch die Erlebnisse der beiden Meerowitschs zur Illustration des Russenkurses näher zu berichten.

Ueber Leo M. ist Näheres bisher nicht bekannt. Nur so viel können wir berichten, daß er vom Augenblick seiner Entlassung bis zum Augenblick seiner Abreise von einer Schar von Kriminalbeamten

esfortiert war.

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Als er das Bureau seines Rechtsbeistandes, des Genossen Ein Manifest ans Proletariat wurde durch Akklamation an- Liebknecht, aufsuchte, fand eine förmliche Belagerung aller genommen. Es betont die Pflicht steter aktiver Hülfe für Ausgänge dieses Hauses statt. Man bewundere aber die eiserne den russischen Freiheitskampf und verurteilt die reaktionäre Alliance, furchtlose Pflichttreue preußischer Polizeibeamten mit Gott für welche niemals gesetzlich gebilligt worden ist. Das Manifest wird den Kaiser aller Reußen und das Reich des Zarismus! Daß in ganz Frankreich   angeschlagen. Die Nationalisten hatten Verbot fie die geheiligten Räume der Berliner   Universität, dieser Filiqic des Meetings im Tivolisaal gefordert. des Berliner   Polizeipräsidenten, zu betreten sich nicht scheuten, ist Baillant aus: Nach einem Telegramm der Vossischen Zeitung" führte nur natürlich! Als aber Leo M. von einem menschlichen Bedürfnis befallen wurde, und beseelt von innerem Drange, ein gewisses Privatiffimum im Universitätsgebäude aufsuchte, das nach einem Sprüchwort selbst die Könige allein zu besuchen pflegen, verließen ihn seine Begleiter nicht, sondern hielten treue Wacht, offenbar in der Besorgnis, daß er gleich einem leibhaftigen Gottseibeiuns in den an solchen Orten nicht ganz seltenen Schwefeldämpfen durch den Schorn­stein oder das Fenster hinaus berduften tönne.

" Das Weltproletariat ist durch den 22. Januar beschimpft, es wird den garen stürzen, der das Oberhaupt des Weltrück schrittes ist. Wir Franzosen   sind teilweise für die Dramen der Mandschurei   und des Winterpalastes mit verantwortlich, denn wir haben das Werkzeug der russischen Bedrückung geschaffen; wir dürfen keinem französischen   Minister mehr gestatten, die Verteidi­gung des Mörders zu unternehmen.

Jaurès   sagte:

Boris M.'s Wohnung wurde von vier Beamten in Zivil heim­gesucht. Er befand sich zufällig auf dem Korridor, als der Wirt In Rußland   habe trotz der augenblicklichen Windstille die öffnete. Sofort sprangen die Beamten auf ihn zu, um ihm die Umwälzung begonnen, sie werde erst mit dem Siege der Hände festzuhalten, ließen allerdings auf den heftigen Protest des russischen Demokratie enden. Die ganze denkende Menschheit Ueberfallenen ab. Im Zimmer des Studenten legitimierte sich der muß jetzt den Sturz des Barismus beschleunigen. Man Leiter des Trupps als Kriminalkommissar und gab Befehl zur behauptet, das russische   Volt sei nicht reif für die Freiheit. Die Durchsuchung und zur Leibesvisitation. Ein Verlangen des russischen Arbeiter sind heute jedenfalls über die Wirtschafts- Studenten nach Vorlegung des Durchsuchungsbefehls blieb un­Tatsachen besser aufgeflärt, als es 1789 die französischen   waren. erwidert. Indessen hielten zwei der Beamten ihn fest, während ein Man sagt, die Russen seien zur Regierung unfähig. Sie sind dritter feine sämtlichen Taschen durchstöberte und der vierte kom= dazu jedenfalls nicht unfähiger als der Zar. Delcassé fucht uns hervorgeholt und durchgesehen, wobei sich zeigte, daß der leitende mandierte. Es wurde alles, was nicht niet- und nagelfest war, umsonst mit der Drohung eines russisch- deutschen Bündnisses zu erschrecken. Wenn der Zarismus sich dem Meistbietenden hingeben will, so hoffe ich, daß wir in der Versteigerung nicht das Höchst­gebot der knechtischen Kriecherei machen würden. Ich hoffe auch, Die drei Millionen sozialistischer Wähler Deutschlands   werden nicht so leicht ein deutsch  - russisches Bündnis zulassen.

Väterchens Gegenfundgebung.

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Beamte russisch lesen konnte. Ein anderer Beamter sprach fließend russisch. Nun begann man den Boris M. aufs Beinlichste zu in­quirieren, ob er einen Korb von Leo M.'s Wohnung nach dem Stettiner Bahnhof gebracht habe, worauf Boris M. jede Auskunft verweigerte, da er die Haussuchung für ungesetzlich halte. Alles Sonstige wurde zurückgegeben. Nur zwei Körbe und ein Koffer, in denen sich Bücher und Schriften befanden, wurden nebst Boris M. auf eine Droschke gepackt und zum Polizeipräsidium transportiert. Aus Paris   telegraphiert unser Berichterstatter: Der Wachtmeister ironisierte den Verhafteten, weil er gegen die Die russische und Pariser   Geheimpolizei veranstaltete zwei Haussuchung und seine Festnahme protestiert habe. Er bemerkte Bombenexplosionen gleichzeitig mit dem Meeting zur Eindämmung überlegen: Boris M. sei doch ein so intelligenter Mann und bilde der immer gewaltiger anschwellenden Protestaktion gegen den sich doch noch ein, daß man als Ausländer gegen Haussuchungen Zarismus. protestieren könne! Er wisse noch nicht einmal, daß bei Ausländern Der Bossischen Zeitung" wird über die Polizeibomben der Durchsuchungsbeschluß nicht vorgelegt zu werden brauche!" Auf noch gemeldet: dem Polizeipräsidium wurde Boris M. zunächst in ein Zimmer Die Polizei hatte sorgsam verheimlicht, daß vorgestern abend gesperrt, in dem zwei Beamte saßen. Hier forderte man ihm die bor dem Hause des russischen Militärattachés Fürsten   Schlüssel zu den Körben ab. Nach zweistündigem Warten wurde er Trubezkoy eine mit pikrinsaurem Kali gevon einem anderen Beamten verhört und zwar mit besonderem ladene Bombe gefunden wurde, die das städtische Nachdruck über seine Beziehungen zu dem Korb des Leo Meerowitsch. Laboratorium übrigens für ungeschickt angefertigt und wenig Boris M. war verständig genug, sofort zu fragen, ob er als Zeuge gefährlich erklärte. Heute nacht gegen 1 Ühr 21 Min. morgens oder als Beschuldigter vernommen werde, und als ihm geantwortet barst eine zweite Bombe vor der Nummer 13 wurde: Als Beschuldigter", verweigerte er jede Auskunft. Es wurde der Avenue de la République, verwüstete eine ihm bedeutet, daß aus dieser Verweigerung unliebsame Konfe­Weinkneipe, die noch geöffnet war, verwundete einen quenzen" gezogen werden könnten.

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