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Nachdem er in das frühere Zimmer zurückgeführt war übrigens hatten die beiden Beamten ihn auch bei dem Verhör rechts und links flantiert, erschien der Wachtmeister, der bei der Durchsuchung beteiligt gewesen war, und hielt ihm vor, warum er die Auskunft verweigert habe. Als Boris M. entgegnete: er müsse erst mit seinem Anwalt sprechen, belehrte ihn der Wachtmeister väterlich: Sie brauchen nicht zum Anwalt zu gehen. Wir fagen Ihnen schon alle Ihre Rechte. Die Rechtsanwälte sind nichts gegen die Polizei. Bei uns ist der Polizeipräsident der Herrscher." Weiter belehrte er ihn: Wenn Sie nicht aussagen, so sperren wir Sie ein. Jetzt haben Sie noch 24 Stunden Zeit und dann hui! nach Rußland  !" Gegen 29 Uhr wurde Boris M. noch einmal zu dem ver­nehmenden Beamten gerufen. Es wurde ihm mitgeteilt, er habe sich mit politischen Umtrieben beschäftigt, sei also ein lästiger Ausländer. Hierbei wurde ihm mit dem Bemerken, daß ihm seine Körbe und jämtliche Schriften zurückgegeben werden würden, der Ausweisungs­befehl ausgehändigt. Dann wurde er entlassen.

Bemerkenswert ist, daß Boris M. auf dem Polizeipräsidium einen Beamten des russischen Konsulats

genommen sein?

traf. Sollte dieser Herr in fröhlicher Fortsetzung der Königsberger traf. Sollte dieser Herr in fröhlicher Fortſehung der Königsberger Bragis vom Polizeipräsidium als Uebersehungsautorität in Anspruch Der Korb des Leo Meerowitsch, der die mystische Rolle spielt, und anscheinend als eine Höllenmaschine betrachtet wurde, war sonderbarerweise und das verdient die höchste Beachtung von der Polizei ohne Vorlegung der sonst erforderlichen Quittung von der Verwahrungsstelle des Stettiner Bahnhofs einfach abgeholt worden. Dieser Korb war gleichfalls harmlosen Inhalts. Er ist denn auch alsbald zurückgegeben worden.

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Erwähnenswert ist noch folgendes:

Bereits am Sonntag nachmittag wurde der Rechtsbeistand beider Verhafteten, Genosse Liebknecht  , auf dem Polizeipräsidium per­sönlich vorstellig. Da offenbar der Dirigent der politischen Abteilung nicht anwesend war, wurde er in der höflichsten Form ersucht, Montag vormittag während der ordentlichen Dienststunden wieder vorzu­sprechen.

Als dies Montag vormittag erfolgte, verweigerte ihm der Ab­teilungsdirigent durch eine Ordonnanz furz und schroff die Unter­redung. Genosse Liebknecht begab sich hierauf zu dem Polizei­präsidenten persönlich, um sich zu beschweren und die verweigerte Auskunft zu holen. Der Polizeipräsident lehnte indessen ab, irgend welche mündliche Erklärungen entgegenzunehmen und verwies auf den schriftlichen Weg: ein Verfahren, das nicht nur ungewöhnlich ist, sondern auch von einer ganz außergewöhnlichen Nervosität zeugte, und bei einer eiligen Sache geradezu der Rechtsverweigerung gleich Sibt der Stachel von Königsberg   so tief? Wie gut muß doch das Gewissen der Berliner   Polizei sein! Aller Kommentare wollen wir uns vorläufig enthalten. Die bürgerliche Presse, die sich am Montag bereits der Sache an­erfennenswert angenommen hat, wird gewiß diesen Kommentar nicht nur den sozialdemokratischen Blättern überlassen.

kommt.

Partei- Nachrichten.

Eine Antwort auf die verweigerte Bestätigung sozialdemokra­tischer Gemeinderäte. Die Regierung des Großherzogtums Oldenburg  hatte die Wahl zweier Sozialdemokraten in den Gemeinderat des Ortes Schwartau nicht bestätigt. Der Gemeinderat wählte nun abermals unsere Genossen Voß und Zeidler als Beifiker. Die großen liberalen Stommunen können in Schwartau lernen, wie man Gemeinderechte wahrt.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Vom englischen Kohlenmarkt. Zwei Faktoren find es, die gegen- oberen Stockwerken Waffermangel ein. Hierdurch wurde die Auf­wärtig auf den englischen Kohlenmarkt einen stärkeren Einfluß aus- regung noch verstärkt. Das Wasser floß aber bald wieder in ge üben: der Bergarbeiterausstand in Westfalen   und die Unruhen in nügender Menge zu. Die Bäckereien waren von Kaufenden in Menge Rußland  . Was den westfälischen Ausstand anlangt, so glaubt man, umringt, auch das vorhandene alte Brot war bald ausverkanti. wie der National- Zeitung" aus London   geschrieben wird, daß die Diejenigen, welche kein Brot erhielten, begaben sich in die Brot­Folgen desselben auf dem englischen Markt bereits zur Genüge zum werkstätten, wo großes Gedränge entstand. Auf der Straße wurden Ausdruck gekommen sind, da die Preise von Tag zu Tag lebhaft ziri Wagen mit Brot überfallen und völlig ausgeraubt. Um 3 Uhr schwanken und die Käufer wegen der hohen Forderungen sehr vor- wurde in den meisten Fabriken und Werkstätten die Arbeit nieder­fsichtig operieren. Die Vorgänge in Rußland  , wohin England jährlich gelegt. Die Arbeiter zogen in starken Gruppen durch die Straßen. 2-- Millionen Tonnen Kohlen, Koks und Briketts liefert, haben zur Aufrechterhaltung der Ordnung war außer der Polizei Militär eine entschiedene Verstimmung hervorgerufen, wenngleich man sich er Warschauer Garnison   aufgeboten worden, welches auf alle Stadt­auch darüber klar ist, daß in dem russischen Geschäft kaum mehr als teile verteilt wurde. Ülle Branntweinbuden wurden geschlossen. Um eine vorübergehende Stockung eintreten fann. In Cardiff   trat auf 4 Uhr nachmittags versammelten sich etwa 1000 Arbeiter an der Ecke die deutschen   Streikmeldungen eine scharfe Hausse ein, die indes nicht der Cholodnaja- und Woroajastraße. Aus der Menschenmenge bon langer Dauer war, und gegenwärtig kann die Nachfrage trotz der wurden Ste geschleudert und auf die Polizisten und Gendarmen außergewöhnlichen Situation nicht besser als rege innerhalb nor- geschossen. Die Polizei war genötigt, auch ihrerseits einzelne Schüsse maler Grenzen bezeichnet werden. Kleinkohlen, namentlich beste abzugeben, durch welche zwei der Ausständigen getötet wurden. Als Bunkers, waren stark begehrt und teilweise sehr teuer; die besten das Militär anrückte, zerstreute sich dir Menge. An der Leschnow­Admiralitätskohlen haben sich indes nur wenig befestigt. Die gegen- straße versuchte die Menge, sechs Verhaftete zu befreien, wurde aber wärtigen Preise dürften sich indes behaupten, da die Gruben auf auseinandergetrieben. Um 6 Uhr abends dra.gen Ruhestöcer in längere Zeit Orders an Hand haben; Voraussetzung ist natürlich, cinc ranntireinbude in der Cholodnajastraße und um 8 Uhr in eine daß nicht für die Verschiffungen erschwerendes ungünstiges Wetter solche in Mylnarokhstraße ein und raubten dort Alkohol und Geld, oder sonstige Hindernisse eintreten. Die Käufer im Auslande legen wobei fie die Ladeneinrichtungen emolierten. 18 der Täter wurden sich im allgemeinen Zurückhaltung auf und scheinen mit einer Ver- verhaftet. Im Laufe des ahmittags versuchten Ausständige in billigung zu rechnen, wenigstens find größere Kontrafte fürzlich einer Telephnstation die Leilungen zu zerstören und zogen dann nicht getätigt worden und die deutschen   Aufträge gehen meist in in verschiedene Druckercicn, wo sie die Seher unter Androhung von andere Distrikte. Der Versand nach Ostasien   war fürzlich un- Geralttätigkeiten zum Einstellen de. Arbeit veranlaßien. Infolge bedeutend, doch harren eine Anzahl Aufträge noch der Effektuierung. bessen erschienn am folgenden Tage mehrere Zeitungen nicht. Auch Den Japanern scheinen bei der Uebergabe Port Arthurs ungefähr Konditoreien wurden aufgesucht und die Bedienung aus denselben 30 000 Tonnen Waliser Kohlen in die Hände gefallen zu sein, wofür hinausgejagt. Am 27. waren in Warschau   15 000 Arbeiter im Aus­Rußland vielleicht Ersatz sucht.

Höhere Schuhpreise. Der Verband der deutschen   Schuh- und Schäftefabrikanten fordert, Hamburger   Blättern zufolge, alle deutschen   Schuh- und Schäfteherſteller Deutschlands   zur Teilnahme an einer für Anfang Februar in Aussicht genommenen Versammlung zu Berlin   auf. Es soll Stellung zu den höheren Lederpreisen ge­nommen und eine gemeinschaftliche Preiserhöhung für Schuhwaren beschlossen werden.

Soziales.

stande.

Abends 10 Uhr herumziehende Arbeitergruppen zerstreuten sich allmählich, während Patrouillen die Straßen durchzogen. Auch am folgenden Morgen verhielt sich die Menge angesichts des Militärs anfangs ruhig, bald aber begannen neue Unruhen. Fuhrwerke wurden auf den Straßen angehalten, Sohlenwagen ausgeplündert, die Schließung der Läden gefordert. Die Militärpatrouillen waren nicht start genug, um überall eingreifen zu können.

Nachmittags war die Zahl der Ruheſtörer noch erheblich größer und auch die Ausschreitungen weit erheblicher Art. Die Pferdebahn­wagen wurden angehalten, die Fenster derselben eingeschlagen und die Fahrgäste zum Aussteigen gezwungen. Infolgedessen wurde der ganze Bahnverkehr eingestellt. Später wurdeu in verschiedenen Stadtteilen wieder Branntweinläden ausgeplündert.

In einigen wurde Feuer angelegt. Im dritten, fünften, sechsten und achten Stadtrevier wurden 22 Läden ausgeraubt, in vielen wurde Feuer angelegt; auf sechs Läden wurde ein leberfall versucht, doch wurden Ueberfällen Zerstörungen von Eigentum verübt wurden, wurde Militär entsandt, bei dessen Annäherung die Ruhestörer zum Teil fortliefen. Der Teil derselben, der Widerstand leistete, wurde mit den Waffen auseinandergetrieben. An einzelnen Bunkten leistete die Menge bewaffneten Widerstand, wobei von ihr Salvenfeuer ab­gegeben wurde. In der Marschallstraße wurde eine Polizeipatrouille aus einem Laden Ecke der Worsnja- und Gribnajastraße be­fchoffen. Um sieben Uhr abends wurde eine Barrikade aus Riften aufgeführt und auf das Militär geschossen; dieses zerstreute aber die Angreifer. Als eine Militärpatrouille die Powamaja- und die Gribnaja traße passierte, wurde aus einem Edhause geschossen, welches darauf beschossen wurde.

Zwei besonders wichtige Entscheidungen in Unfallsachen fällte das Landesversicherungsamt in Dresden  . Im ersten Falle war einen Lehrling ein Stückchen Draht ins Auge geflogen, das ein anderer Lehrling mit dem Finger fortgeschnellt hatte. Die Berufs­ger ossenschaft lehnte eine Unfallsenfchädigung ab, weil der Unfall mit dem Betriebe nicht im Zusammenhang stehe, da das Fortschnellen die Nuheftörer rechtzeitig auseinandergetrieben. Wo bei solchen von Drahtstückchen keine Betriebsbeschäftigung, noch weniger eine Betriebseinrichtung sei. Das Landesversicherungsamt bejahte dagegen den Zusammenhang des Unfalles mit dem Betriebe, indem es cr­flärte, das Stück Draht gehöre zum Betriebsmaterial, das in der Werkstatt verarbeitet werde. Die Unfallversicherungs- Geseze müßten die Beschäftigten auch gegen solche Gefahren schüßen, die der Verkehr mehrerer Personen in einem Betriebe einschließlich etwaiger mut­williger Handlungen in sich berge. Im zweiten Falle handelte es sich um einen Verlegten, der bei einer mutwilligen Handlung mit einer Arbeiterin ausgeglitten war und den Arm gebrochen hatte. In diesem Falle hat das Landesversicherungsamt einen entschädigungs­pflichtigen Betriebsunfall nicht für vorliegend erachtet, da zwar der Unfall im Betriebe und während der Betriebszeit sich ereignet habe, jedoch zu der Betriebsarbeit in gar keinem ursächlichen Zusammen­hange stehe und somit keinen Anspruch auf Entschädigung nach den Unfallversicherungs- Gesezen begründe. Demnach genügt es feineswegs, wenn ein Unfall örtlich wie zeitlich mit dem Betriebe zusammenfällt, um Unfallrente zu erhalten; es muß vielmehr hierbei die Betriebsarbeit und die sonstige Betriebsgefahr die Unfalls­ursache sein.

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Bei Eintritt der Dämmerung verstärkten sich die Unruhen in den schlecht beleuchteten Straßen. An einigen Stellen war die Stadt nur durch fleine Feuer erleuchtet, die auf Befehl der Polizei unter­halten wurden.

Die Menge zerfchug die Schaufenster von Kaufläden und warf die Waren heraus. In der Begleitung der Ausschreitenden befanden sich Frauen und Der Polizei- Eifer gegen die Flugblattverteilung an Sonn­Kinder mit Säden, um darin die geraubten Gegenstände fortzuschaffen. tagen heimst allerorten Mißerfolge ein. Zur Zeit der Reichstagswahl Das Genossenschaftswesen in Japan  . Die Konsumgenossen- Vor Eintreffen des Militärs waren die Gewehrläden ausgeraubt hatten an einem Sonntage vier Genoffen in Lichtenau   während schaftliche Rundschau" veröffentlicht interessante Mitteilungen über worden. In sechs Hauptstraßen wurden die großen Läden zerstört, der Kirchzeit Flugblätter verbreitet. Sie erhielten auf Grund einer die genossenschaftliche Tätigkeit der Japaner, denen wir folgendes ebenso kleinere Geschäfte in vier Straßen. Vielfach legten die Ar­Provinzial- Verordnung wegen Uebertretung der Sonntagsruhe je entnehmen: Die Genossenschaft ist in Japan   uralt und wird dort beiter infolge von Bedrohung eindringender Ruheſtörer mit Meffern ein Strafmandat in Höhe von 6 M. Es wurde gerichtliche Ent- sehr gewürdigt. Ihre älteste Gestalt ist die des Vereins zum gemein- und Revolvern die Arbeit nieder. Jezt herrscht Ruhe und die Arbeit scheidung beantragt. Das Amtsgericht in Lichtenau   kam am schaftlichen Verkauf von Seide. Einige derartige Vereine, die noch wird wieder aufgenommen. 26. Februar 1904 zu einer Verurteilung unserer Genossen, und heute bestehen und ein gutes Geschäft betreiben, sind rund 230 Jagre zwar ebenfalls zu 6 M. Geldstrafe eventuell für je 2 M. ein Tag Haft. In der Berufungsinstanz, Landgericht Paderborn  , wurde das Urteil des Amtsgerichts bestätigt, dagegen war die Re­vision gegen dieses Urteil insoweit von Erfolg, als vom Kammer­gericht die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Landgericht in Paderborn   zurückverwiesen wurde. Es sollte feststellen, ob die Flugblattverbreiter bei ihrer Tätigkeit eine auffällige Straft­anstrengung entwickelten, ob also z. B. die zu tragenden Pakete cinen Umfang hatten, daß das Tragen derselben öffentlich ganz be= sondere bemerkbar wurde. Das Landgericht hat nun in seiner Ver­handlung am 16. Januar 1905 die Angeklagten freigesprochen.

Aus Industrie und Handel. Bereinigte Königs- und Laurahütte. In der gestrigen Sigung des Aufsichtsrates der Vereinigten Königs- und Laurahütte berichtete die Direktion über die Ergebnisse der ersten Hälfte des Geschäfts­jahres 1904/1905. Der bilanzmäßige Bruttogewinn stellte sich nach Dedung aller Unfosten einschließlich der Obligationszinsen der An­leihen, zu welchen die 4prozentige jest neu hinzugetreten ist, auf 3 381 039 M., somit gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres um 483 185 M. niedriger. Von diesem Gewinn entfallen auf das erste Vierteljahr 1676 016 M., d. i. weniger 453 392 M., zweites Viertel­

jahr 1 705 023 M., d. i. weniger 28 793 M.

Der Sohlenabsatz litt, nach den Erklärungen der Verwaltung, während der ersten vier Monate des Semesters durch die infolge der großen Dürre hervorgerufene Unterbrechung der Oberschiffahrt, welche das schlesische Kohlengeschäft schwer schädigte. Erft mit Schluß Oktober traten wieder die gewohnten Absatzverhältnisse ein, ohne daß es jedoch gelang, die Einbußen des Sommers auszugleichen, da der milde Winter hierzu feine Gelegenheit bot, ein Teil der Konsumenten schlesischer Kohle auch ihren Brennmaterialbedarf für den Winter bereits durch Braunfohlenbriketts oder englische Steinkohle gedeckt hatte. Der Gesamtkohlenabsatz blieb gegen das Vorjahr um 50.000 Tonnen zurüd. Die weitere Verschlimmerung der Zustände in Rußland   gab zu einer Abschwächung des Betriebes der Katharina­hütte Anlaß, deren Probuftion blieb im 1. Halbjahr gegen das Vor­jahr um 1161 Tonnen, d. i. um 8 Prozent, zurüd. Auch die Preise verhielten sich rückgängig, besonders in dem darniederliegenden Dach­blechgeschäft.

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Letzte Nachrichten und Depefchen.

alt. Die Mehrzahl der heute in Japan   bestehenden Genossenschafter find auf Grund des neuen Genossenschaftsgesetzes von Jahre 1900 gegründet. Indessen bestehen viele ältere Gründunger. Im Jahre Der Bolizeiminister im Ruhrrevier. Berlin  , 31. Januar. Der Minister des Innern gedenkt 1898 wußte man von dem Bestehen von 346 Genossenschaften mit sich am Donnerstag in das Streifgebiet der Ruhr zu begeben um 64 388 Mitgliedern und Vermögen im Werte von 968 141 en die dort getroffenen Sicherheitsmaßregeln zu inspizieren und mit ( 1 936 282 M.). Unter diesen waren die Seidenverkaufs- Genosser den Oberpräsidenten der Provinzen Westfalen   und Rheinland   sowie fchaften die bedeutendsten. Einige darunter verkauften im Jahre mit den Landräten und den Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte für 3 000 000 yen( 6 000 000.) Seide. So lindert Preußen alle Not!

Einstellung des Eisenbahnbetriebes Stralsund- Altefähr. Stralsund  , 31. Januar.  ( Amtliche Meldung.) Der Eisenbahn­Fährbetrieb zwischen Stralsund   und Rügen ist wegen Eisganges bei Schweren Weststürmen und die dadurch verursachte Sperrung der Landungsanlage in Altefähr   seit heute nachmittag eingestellt. Die voraussichtliche Wiederaufnahme ist bei noch andauernden Stürmen unbestimmt.

in vier Kategorien einteilen, Im allgemeinen fann man die bestehenden Genossenschaften u konferieren. nämlich: 1. Kreditgenossenschaften; 2. Verkaufsgenossenschaften; 3. Konsumvereine und 4. Produktiv­genossenschaften. Die leztgenannten stellen entweder aus von ihren Mitgliedern erzeugtem Rohmaterial fertige Waren her oder ver­sehen ihre Mitglieder zur eigenen Herstellung mit Gerätschaften. Von den drei gefeßlich gestatteten Haftungsarten, d. h. beschränkte Haftpflicht, unbeschränkte und bloße Bürgschaft, ist die unbeschränkte Haftpflicht in der Zunahme begriffen. Von 1902 bis 1903 hat sich die Zahl der auf unbeschränkter Haftpflicht beruhenden Genossen­schaften von 291 auf 424 vermehrt, die Zahl der auf beschränkter Haftpflicht beruhenden ist von 177 auf 139 zurückgegangen. Schlusse des Jahres 1903 betrug die Gesamtzahl der vorhandenen Genossenschaften 583.

Am

Bauunfall.

Meuselwig, 31. Januar.  ( W. T. B.) Auf dem Ottoschacht" der Friedensgrube" wird gegenwärtig an dem Wiederaufbau des im vorigen Jahre durch eine Sesselerplosion zerstörten Kesselhauses ge­Der Dank des Vaterlandes. Der Bauer Konrad Lang in Klein- arbeitet. An dem Neubau stürzte heute nachmittag, wie das gefee( Fränk. Schweiz  ) hat den glorreichen" Feldzug gegen Frank- Meuselwizer Tageblatt" meldet, wahrscheinlich infolge Sturmes reich mitgemacht und sich dabei den Keim zu einem schweren Bruſt eine hohe Mauer ein, wodurch sieben Arbeiter verletzt wurden. und Rheumatismusleiden geholt. Nach dem Feldzuge übernahm er en Bauernhof von seinen Eltern, aber ein Krantenlager löfte das Die Kammer der Ab­Stuttgart, 31. Januar.  ( W. T. B.) andere ab, sodaß er seiner Wirtschaft nicht ordentlich vorstehen geordneten nahm in zweiter Sigung mit 63 Stimmen bei fünf und die erforderliche Aufsicht nicht ausüben fonnte. So geriet Stimmenenthaltungen die Vorlage betreffend die Vereinigung von er immer mehr in Verschuldung, und schließlich wurde sein Kannstatt, Untertürkheim  , Wangen   und Stuttgart   an. Anwesen verkauft. Er war nun zum Bettler geworden. Seit Jahr- Paris  , 31. Januar.  ( W. T. B.) Der Senat fezt die Beratung des zehnten hatte er Gesuche um eine Unterstüßung eingereicht, die Militärgesetzes fort. 2a marzelle bekämpft die Vorlage, welche fämtliche Militärbehörden beschäftigt hatten, aber stets schlankweg die Armee schwäche und nur politischen Bestrebungen dienen abgewiesen wurden, weil er nicht mehr schwarz auf weiß nachweisen solle. Berichterstatter Garreau legt die Vorzüge des Gesez­tonnte, daß sein Leiden aus dem Feldzuge stamme. Als er vollständig entwurfs dar. Kriegsminister Berteaug fritt für die verarmt war, richtete er noch eine geharnischte Beschwerde an den zweijährige Dienstzeit ein; eine aus wirklich ausgebildeten Leuten bayerischen Landtag, die etwas gefruchtet zu haben scheint, denn von 2 Dienstjahren bestehende Armee habe mindestens denselben nunmehr kam aus dem Kriegsministerium die Mitteilung, daß dem Wert wie die jeßige Armee, und es werde dadurch verhindert werden, Beschwerdeführer eine fleine Unterstützung zugebilligt worden sei. daß sich Ereignisse wiederholen, die weder die einen, noch die anderen Aber leider fam die Unterstügung zu spät, denn inzwischen ist er zur vergessen hätten. " großen Armee" einberufen worden. Hätte sich das dankbare Vaterland" schon früher an seine Pflicht erinnert, so wäre der Mann vielleicht nicht im Elend verkommen.

Die Revolution in Warschau  .

Nachdem der Konservative Fre veneu gegen die Vorlage ges sprochen, wird die Generaldebatte geschlossen. Der vom General Billot befürwortete und vom Kriegsminister Berteaug be tämpfte Antrag Mezières, ein Gutachten des Obersten Kriegsrates einzuholen, wird mit 191 gegen 88 Stimmen abgelehnt.

Amfterdam, 31. Januar.  ( W. Z. B.) Das Handelsblad" be richtet aus Batavia: Die holländischen Truppen überfielen nach einem Gilmarsch den Sultan- Brätendenten von Atschin, dieser wurde nebst zweien seiner Häuptlinge getötet.

Auf schlesischen Hütten konnte die Laurahütte dagegen auch in diesem Halbjahr noch eine mäßige Erhöhung der Produktior um 1500 Tonnen gegen das Vorjahr erzielen, wobei die nicht syndi­zierten Walzeifenforten, namentlich grobes und feines Walzeisen, eine Preiserhöhung um 3,7 beziv. 5,9 M. pro Tonne erfuhren. Trotzdem stellte sich der Durchschnittserlös unserer schlesischen Walz  - Warschau  , 31. Januar.  ( W. T. B.) Der Warschawsky Dnewnit" waren um 4,2 m. niedriger als im Vorjahre, teils durch die Ab- veröffentlicht folgendes: Am Freitag, den 27. Januar, haben die rechnungsmethode des Stahlwerksverbandes, welcher den beim Ver- Arbeiter der hiesigen Fabriken die Arbeit zur gewöhnlichen Zeit fauf erzielten Gewinn von den Produkten der Gruppe A erst am wieder aufgenommen, aber bereits um sieben morgens legten sie in Schluß seines Geschäftsjahres Ende März av die Verbands- einigen Betrieben die Arbeit nieder. Die Ausständigen begannen mitglieder ausschüttet, zum Teil aber auch durch die schweren dann in geschlossenen Gruppen in andere Fabriken einzudringen, wo Bom oftasiatischen Kriegsschauplate. Schäden, welche der Blechmarkt unter der Herrschaft der beiden jetzt auf ihre Aufforderung hin die Arbeit sofort niedergelegt wurde und Petersburg  , 31. Januar.  ( W. T. B.) Ein Telegramm des aufgelösten Blechverbände erlitt. Die Beschäftigung der mechanischen die Arbeiter die Fabrikgebäude verließen. Unter anderen wurde die Generals Kuropatkin   vom 29. b. Mts. meldet: Die japanischen Wertstätten war eine befriedigende, und es wird gehofft, daß die Arbeit in der Gasfabrik hinter der Wolsky Sastawa niedergelegt, Berluste sind sehr erheblich, viele wurden durch Bajonette und Betriebsergebnisse hier günstige sein werden. welche von einer Kompagnie Soldaten beschützt wurde. Die Arbeiter Säbel   niedergemacht. Die Gesamtzahl der Gefangenen steht noch Schließlich erteilte der Aufsichtsrat Herrn Generaldirektor wurden durch Soldaten ersetzt. Durch Gerüchte über den drohenden nicht feft. Nach vorläufigen Meldungen beträgt sie jedoch mehr Junghann den wegen vorgerückten Alters von ihm erbetenen Abschied Husstand wurde bei den friedlichen Bürgern Warschaus   eine Panik als 300. Unsere Verluste bei den an der Front stehenden Ab­und bestätigte den Geheimen Bergrat Silger( Saarbrückener An- hervorgerufen, indem sie Mangel an Lebensmitteln und Wasser be- teilungen betragen gestern 5 Offiziere und 50 Mann. Die japanische gedenkens) als allein zeichnendes Vorstandsmitglied und als General  - fürchteten. Es wurden Vorräte von Fleisch, Brot, Wasser und Kohle Offensive zeugt von' nentschlossenheit. Die Haltung der Truppen Sirektor der Aktiengesellschaft. langelegt. Infolge starken Wasserverbrauchs trat nachmittags in den ist ausgezeichnet.

Berantw. Redakt.: Paul Büttner  , Berlin  . Inferate verantw.( mit Ausnahme der Neue Welt"-Beilage): Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanst. Paul Singer& Co., Bertin SW. Gieran 3 Beilagenn.Unterhaltungsbl.