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Nr. 27. 22. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 1. februar 1995.

Am Bundesratstische: Freiherr von Stengel, Stüber. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Fortsetzung der Beratung des zweiten Nachtragsetats für den Neichshaushalt und für die Schutzgebiete. Der Titel:" Wiederherstellung der Bahn Swakopmund- Windhut" wird ohne Debatte angenommen. Bum Titel: Beschleunigung des Baues der Otavibahn bei Omaruru " beantragt die Budgetkommission die Zurückerstattung derjenigen Aus­gaben, die für dauernde Anlagen verwendet wurden.

Abg. Arendt( Rp.)

Ich würde für Ablehnung des Titels sein, wenn die Gelder nicht bereits verausgabt wären. Der Vertrag mit der Firma Koppel ist sehr ungeschickt abgeschlossen, er sichert wohl das Interesse der Firma, nicht aber das des Reichs. Der Antrag der Kommission stammt aus einer vorübergehend feindlichen Stimmung der Kommission gegen die Vorlage. Praktisch ist die Ausführung eines solchen Be­schlusses nicht möglich. Soll etwa der Reichskanzler die Firma Koppel aus seiner Tasche bezahlen?

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von dem zu beschleunigenden Bahnbau die Techniker toeg können die Ansiedler anderer Schutzgebiete eine Schädigung vor­gezogen habe. damit die Gesellschaft einand ein anderes Geschäft kommenden Falles verlangen, z. B. jetzt die Missionen von Neus mit der Regierung machen könne. Ich nehme an, daß Geheimrat guinea, die doch für Christentum und Kultur hinausgezogen sind, 180. Sigung vom Dienstag, den 31. Januar 1905, Seiz heute soweit ist, mir Auskunft geben zu fönnen. Das Ver und nicht wie die Südwestafritaner für ihr wirtschaftliches Interesse, nachmittags 1 Uhr. sprechen des Kolonialdirektors, der Dtavigesellschaft kein Land mehr für welches doch jedermann ein Risiko tragen muß. Der Herr zu geben oder zu versprechen, ist vollkommen wertlos, weil ja die Kolonialdirektor will lettere aber sogar für mangelnden Gewinn Otavigesellschaft mit den anderen Gesellschaften einen Konzern bildet entschädigen. Ihr Gesamtschaden beträgt nach Annahme des Kolonial und es gleichgültig ist, ob etwa dieser Gesellschaft oder der South- direktors 13 Millionen, von denen zwei Millionen schon bewilligt West- Africa- Company Land versprochen wird. Ich bedauere, daß nicht sind. Wir wollen alle Notstandsgelder bewilligen und alle Reichstags- Abgeordneten gestern in der Lage gewesen sind, der zwar drei Millionen für die gesamte Kolonie. Der Deputierte Sigung der Gesellschaft für vergleichende Rechtswissenschaft beizuber Ansiedlerkommission, Erdmann, hat es zugegeben, daß wohnen. Durch die rein wissenschaftliche Art der Behandlung und die Ansiedler sich einfach an den Hereros schadlos zu halten die völlige Tendenzlosigkeit wurde sie zu einem doppelt wirksam ber- pflegen, wenn sie sich für verletzt fühlen. Wenn solche Ansichten nichtenden Urteil über diese koloniale Wirtschaft. hier theoretisch vertreten werden, wie mag es da unten im Süden Der Kammergerichtsrat Dr. Meyer wies dort aus dem Rechte in praxi aussehen! Viele meiner politischen Freunde haben Be­der Hereros nach, daß die deutsche Kolonialverwaltung selbst die denten getragen, auch nur die drei Millionen heute zu bewilligen. Schuld an dem Aufstand trüge, daß sie durch ihr unverständiges( Lebhafter Beifall im Zentrum.) Vorgehen die Eingeborenen zur Empörung zwingen mußte. Und wenn jemandem noch nicht genügte, was er über das Gesamt- der Regierungsvorlage noch dem Kommissionsantrage zustimmen. Abg. Kopsch( frs. Vp.): Meine politischen Freunde können weder eigentum der Bantuneger an Grund und Boden, über die Un- wir wollen erst wissen, ob wir uns nach dem Kriege aus Deutsch - Süd­möglichkeit für die Bantuneger, sich eine Veräußerung dieses Gesamt- westafrika ehrenvoll zurückziehen wollen, ob wir in derselben Weise, eigentums vorzustellen und die religiösen Gründe, die einer Ver wie bisher, dort fortwirtschaften wollen oder ob gar noch größere äußerung entgegen ständen: dem sagte Professor Kohler, der Dozent für vergleichende Rechtskunde an der Berliner Universität, in Aufwendungen gemacht werden sollen. Wir sind jedoch für die Be­der Besprechung des Vortrages, daß die Bautuneger einen willigung von Notstandsgeldern, namentlich für die Witwen und Ich möchte die Kritik, welche der Abg. Arendt an den Vertrag Verkauf ihres Landes nicht verstehen könnten, und daß die Waisen der Ansiedler und für verarmte Ansiedler. Aber wir er­mit der Firma Koppel angeschloffen hat, als ungerechtfertigt zurit Kolonialbeamten darüber unterrichtet sein müßten. Er habe schon kennen keinen Rechtsanspruch an. Der Kollege Schrader führte weisen. Wir waren damals in einer Notlage und wir haben die vor zwölf Jahren darauf aufmerksam gemacht, daß die in die gestern nicht mit Unrecht aus, daß der Aufstand die Folge der Frage nach bestem Wissen und Gewissen gelöst. Kolonien zu entfendenden Beamten über die wichtigsten Sätze des Besizergreifung sei. Der Abg. Südekum zog daraus den richtigen Abg. Dr. Spahn( 8.)[ auf der Tribüne unverständlich] befür Negerrechts unterrichtet sein müßten. Wenn jetzt die Hereroweiber Schluß, daß dann eigentlich Krieg und Aufstand die normalen wortet dennoch den Antrag der Kommission. ihre in die Schlacht ziehenden Männer mit dem Rufe anfeuern von Rechtsansprüchen auf Entschädigung die Rede sein?- Zustände einer solchen Kolonie sind. Wie kann also da Abg. Lattmann( Antif.) wendet sich gegen die Otavi- Gesell- Unser das Hereroland und unser soll es bleiben!, wie gestern Herr Es finden sich unter den Ansiedlern sehr reiche Leute; denen kann schaft, die englische Interessen vertrete.( Bravo ! bei den Antis.) Dr. Meher mitteilte, so beweist auch das nur, daß der ganze Auf­Abg. Oriola( natl.): Ich beneide die Firma Koppel um die stand nur durch die Rücksichtslosigkeit der Weißen verschuldet ist, nur Reichshaushalt wesentlich durch indirekte Steuern, also aus den man doch keine Notstandsgelder bewilligen. Noch dazu, wo der Unterhändler, die sie bei Abschluß des Vertrages gehabt hat, sie hat der vor feinem Unrecht zurückschreckenden Konquistadorenpolitik, die Reichshaushalt wesentlich durch indirette Steuern, also aus den es berstanden, jedes Rifiko von sich abzuwälzen. Wir müssen den wir gestern schon verurteilt haben.( Lebhafter Beifall bei den Taschen der Wermsten, erhalten wird.( Sehr wahr bei den Sozial­demokraten.) Wer uns als nicht national schilt, soll lieber in die Bertrag aber aus der Notlage der Kolonialverwaltung heraus beur- Sozialdemokraten.) teilen und werden für den Kommissionsbeschluß stimmen. Abg. Werner( Antis.) kritisiert ebenfalls den Vertrag mit eigenen Taschen greifen. Die Deputation hat den Ansiedlern durch Firma Koppel. ihre herzlosen Aeußerungen über die Hereros sehr geschadet.( Beifall im Zentrum.)

Kolonialdirektor Stübel:

Kolonialdirektor Dr. Stübel: Falls der Kommissionsantrag angenommen wird, wird die Regierung zu prüfen haben, inwieweit Gelder zu dauernden Anlagen verwendet worden sind, und die Rechnungskommission kann dann Klagen auf Rückerstattung an­

strengen.

Geheimer Legationsrat Seik:

der

Herr Südekum hat auf Grund von Informationen, die ich nicht fenne, die Vermutung ausgesprochen, daß die Firma Koppel insofern bolos gehandelt habe, als sie Ingenieure oder Bahnpersonal von der Otavibahn weggenommen und zur Tracierung der Bahnstrede Windhut- Rehoboth benutzt habe. In der Kommission bin ich darauf nicht die Antwort schuldig geblieben, sondern habe erklärt, daß, so­weit der Kolonialverwaltung bekannt ist, kein Bahnpersonal nach Windhut geschickt ist, sondern der Kontrollingenieur der Otavi- Gesell schaft, deffen Pflicht es ist, die Bahnarbeit bei der Otavibahn von Beit zu Zeit abzunehmen. Die Kolonialverwaltung hat sich in zwischen bei der Firma Koppel erkundigt und, soweit davon in Berlin etwas bekannt ist, hat sich das als richtig herausgestellt. Ich habe in der Kommission erklärt, daß, wenn die Angabe des Herrn Südekum sich in der Tat bestätigen sollte, das ein Moment wäre, welches für die Beurteilung der Pflichterfüllung der Firma Stoppel schwer ins Gewicht fallen würde. Es wird also jedenfalls durch amtliche Erhebungen im Schutzgebiet selbst festzustellen sein, was dieser Behauptung zugrunde liegt.

Abg. Dr. Müller- Sagan( freis. Volksp):

vollen Forderung wiederkommen, so antworten wir, daß wir ihm Wenn der Kolonialdirektor angekündigt hat, er werde mit der dann dieselbe ablehnende Antwort geben werden, es sei denn, daß er inzwischen das Wolfenkuckudsheim schafft, in dem man ungezählte Millionen ohne Mühe aufbringt.( Beifall links.)

Kolonialdirektor Dr. Stübel:

Wir haben keineswegs die Absicht, uns aus Südwestafrika zurückzuziehen. Nachdem wir große Opfer an Gut und Blut aur Ehre und zum Ruhme Deutschlands gebracht haben, geben wir uns der ganz bestimmten guten Hoffnung hin, das Schutzgebiet einer erfreulichen und gedeihlichen wirtschaftlichen Erschließung entgegen­führen zu können. Gerade deshalb legen wir so großen Wert auf eine ausreichende Entschädigung der Ansiedler.( Beifall rechts.) Abg. v. Staudy( k.):

Es handelt sich für uns darum, im Interesse der Kolonie die Not der geschädigten Ansiedler zu beseitigen. Wir werden in erster Linie für die Regierungsvorlage, dann für den Antrag Potthoff und erst, wenn nichts anderes übrig bleibt, für den Kommissionsbeschluß stimmen. Abg. Dr. Potthoff( frf. Vg.):

Abg. Südekum( Soz.):

Abg. Dr. Südekum( Soz.): Die Erklärung, die der Kolonial­Direktor soeben abgegeben hat, wird uns das zu Unrecht aus­gegebene Geld nicht wieder bringen, denn von der Rechnungs­Tommission werden alle Ausgaben geprüft und wird stets die Klage auf Rüderstattung eingeleitet, wenn ein Anspruch auf Rück erstattung gegeben ist. Der Reichstag hat sich denn auch mit einer selbst bei der Beurteilung der Taten unserer Kolonialverwaltung seltenen Ein mütigkeit gegen diesen Vertrag ausgesprochen. Es ist festgestellt worden und unbestreitbar, daß der Vertrag völlig wertlos ist, das Interesse des Reiches in feiner Weise wahrnimmt. Nun entschuldigt sich das Kolonialamt damit, daß es von der Dtavi- Gesellschaft bezw. der Firma Koppel nicht mehr erreichen fonnte, als es erreicht hat. Da bei wäre hier einmal eine Gelegenheit gewesen, bei der die Kolonie Enthusiasten in der Dtavi- Gesellschaft ihren Enthusiasmus hätten zeigen fönnen. Dem Volte wird für die Kolonialpolitik das Opfer ungezählter Millionen zugemutet, aber die Kolonialschmärmer in der Otavi- Gesellschaft nützen die Notlage des Reiches, die durch den Krieg entstanden ist, aus, um die Bedingungen zu erzielen, die einfach Die Firma Koppel ist eine Eriverbsgesellschaft, wie jede andere. wutherisch genannt werden müssen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokr.) Es ist aber für den Steuerzahler ganz gleichgültig, ob ihr Geld in Der Vertrag zwischen der Kolonialabteilung und der Dtavi- Gesellschaft die Taschen, dieser oder jener Erwerbsgesellschaft fließt. Hier kommt Klugheit sollten uns veranlassen, einen angemessenen Fonds zu Nicht nur Gründe der Billigkeit, sondern auch der politischen ähnelt denen, die wegen Wucher feine Rechtswirkung haben, er ist ein es aber auf andere Dinge an. Die Konventionalstrafe der Gesell- bewilligen. Wir haben ein Interesse daran, daß die Farmer Leoninischer Vertrag, ein unfittlicher Vertrag. Es ist der reine Un- fchaft ging erst vom 1. Januar 1905 an. Das war also eine lange den Mut nicht verlieren, und wir sollten auch den Eindruck gut zu finn, wenn behauptet wird, die Otavi- Gesellschaft hätte von dem Zeit, in der der Aufstand niedergeschlagen werden konnte. So gut machen suchen, den der Beschluß der Kommission auf die Farmer ge­Bertrag teinen Vorteil gehabt. Ihr ist ein Zuschuß zu einem Ge- hier Geld für eine Beschleunigung gefordert wurde, hätte macht hat. schäft gegeben worden, das sie ohnehin machen mußte. Sie war ber- das auch für andere Bahnbauten in der Kolonie beliebig genommen werden wird, so habe ich mich in meinem Antrage auf Da die Regierungsvorlage voraussichtlich nicht an pflichtet, bis 1906 die Bahn bis zum Minenbezirk fertigzustellen; geschehen können, namentlich wenn man fortfährt, weitere das bescheidenste Maß beschränkt, um den Kommissionsbeschluß zu sonst wurde ihre Konzession hinfällig. Da kam ihr ein Zuschuß von Stämme zum Aufruhr zu reizen. Es lag seinerzeit doch die Wahr - verbessern. Notwendig ist, daß die Verteilung an feine Bedingung, 10 000 m. pro Kilometer sehr gelegen, zumal da fich das Reich nicht scheinlichkeit oder doch die Möglichkeit vor, daß bis zum 1. Januar namentlich an feine solche politischer Natur geknüpft werden, sonst einmal die Prüfung vorbehalten hatte, in welcher Weise diese Gelder der Aufstand beeudet wäre. Deshalb können wir für die Forderung würde jede Kritik an der Kolonialverwaltung unterbunden werden. berausgabt werden, nicht einmal eine Abrechnung bedingt hatte. nicht stimmen.( Beifall bei der Freisinnigen Volkspartei.) ( Beifall bei der Freifinnigen Vereinigung.) Nur die Verweigerung der Indemnität, die Ablehnung dieser Abg. Arendt( Rp.): Position lann die Regierung zwingen, eine andere Rechtslage zu Es ist uns keine Auskunft gegeben worden darüber, ob General schaffen. Wenn Sie aber die Indemnität auch auf diese Position v. Trotha die Beschleunigung des Bahnbaues nicht nur für nüßlich, Würde es fich darum handeln, wirkliche Notstandsgelder zu be ausdehnen wollen, so ist der Antrag des Zentrums wirkungslos. fondern auch für absolut notwendig gehalten hat. Auch hat er ja willigen, das heißt um armen Leuten, Weibern und Kindern die Bielleicht wird einmal ein Bericht der Rechnungskommission über die das Ziel bisher doch nicht erreicht. Unter diesen Umständen hätte Möglichkeit zu geben, fich unter neuen Verhältnissen wieder ein­hierzu ausgegebenen Gelder erscheinen und in einem Aftenbündel die Regierung entweder den Bahnbau fallen laffen sollen oder ihn zuleben, so würden auch wir eine bescheidene Summe bewilligen. auf Nimmerwiedersehen verschwinden.( Sehr wahr bei den Sozial- aber auf militärischem Wege ausführen sollen. Trotzdem bin ich was die Regierung vorschlägt, wäre geradezu eine Prämie auf das demokraten.) für Annahme der Forderung. ungefeßliche Verhalten derjenigen Männer, die am Aufstande schuld find. Herr Lattmann hielt es für notwendig, einmal das Gesicht der Dtabi- Gesellschaft zu enthüllen und stellte mit besonderem Nachdrud, selben den Rüden kehrt)' fritisiert ebenfalls den Vertrag mit der entschädigen. Ich bestreite das: Wir haben viel dringendere moralische Abg. Storz( D. Vp., auf der Tribüne unverständlich, da er der- Man behauptet, es bestehe eine moralische Verpflichtung, die Farmer zu mit Empörung und Entrüstung fest, daß in der Otavi- Gesellschaft Otavi- Gesellschaft, also der Firma Koppel. Verpflichtungen in unserem eigenen Lande.( Sehr richtig! bei den Sozial­außerordentlich viel englisches Rapital angelegt sei. Viel verhängnisvoller und beachtenswerter als die Internationalität Arendt und spricht hierbei von nichtsnukiger Unterstellung". demokraten.) Die Gutmütigkeit der Regierung, die sich darin zeigt, Abg. Dr. Müller- Sagan( Fr. Vp.) polemisiert gegen den Abg. die volle Entschädigung zahlen zu wollen, ist vielmehr der Ausdruck dieser Kapitalistengesellschaften ist die Verfilzung dieser Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, Sie haben soeben Wenn Sie die Gründe für die Aufstände noch einmal kurz zufammen­ihres bösen Gewissens.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Kapitalistengesellschaften mit unserer hohen Bureautratie. Der frühere Staatsminister v. Hofmann, ein Wort auf ein Mitglied des Neichstags angewandt, welches ganz der frühere Gesandte v. Brandt, der frühere Seehandlungsrat Schöller, der frühere Unter- ungehörig ist. Ich will aber annehmen, daß Sie es nicht so böse gefaßt finden wollen, so schlagen Sie die Liste der angemeldeten Schäden auf. Da finden Sie wiederholt große Summen an Herero­Staatssekretär Dr. Paul Fischer, der seine Hand an jedem Töpfchen gemeint haben.( Heiterkeit.) hat, das vom Kolonialfeuer gewärmt wird, find an der Otavi- Gesell­unbekannter Höhe.( Hört! hört! links.) Dieses Borgsystem, dieſe Damit schließt die Diskussion. In der Abstimmung wird der Außenständen, einmal einen Bosten: Großer Herero - Außenstand von fchaft intereffiert. Und wie die Geſellſchaften untereinander verfilat omissionsbeschluß gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Verftlabung der Hereros ist es, welche ihren Haß gegen die Deutschen find, wie die Bureaukratie, wenn auch nicht die im Amt befindliche, freifinnigen Bollspartei angenommen. an den Kapitalistengesellschaften beteiligt ist, das fönnen Sie aus Zur Titel 5 hat die Kommission 2 Millionen gestrichen, und entflammte. Hinter einer solchen Forderung findet sich eine charatte der folgenden Uebersicht ersehen. Herr Dr. Paul Fischer ist an der bewilligt: ristische Bemerkung, da heißt es von einer Farm, Befizerin Deutsche Otavi- Gesellschaft, der South- West- Africa- Company und an der Bur Hilfeleistung aus Anlaß von Verlusten infolge der Ein- Kolonialgesellschaft: Diese Farm wurde nicht geplündert, weil die Kaoleo- Gesellschaft, der bekannte Rechtsanwalt Scharlach in Hamburg geborenen- Aufstände( Vorlage: des Aufstandes) für den gesamten Hereros die Gesellschaft für eine englische hielten",( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Sie plünderten sie nicht, weil sie sich von an der Deutschen Kolonial- Gesellschaft für Südwestafrika, an der Bereich des Schutzgebietes 3 000 000 art. South- West Africa- Company, an der Bewässerungs- Gesellschaft Abg. Dr. Potthoff( freif. Bg.) beantragt 3 Millionen zu bewilligen: ben Engländern nicht so bedrückt fühlten, wie von den Deutschen . für Südwestafrika und an der Otavi- Gesellschaft, der Konful Bur Hilfeleistung aus Anlaß von Verlusten infolge des Herero - Ich kann mich hier auch wieder auf das Urteil des Stammergerichts­rats Meyer berufen. Er führte gestern aus, daß natürlich bei den Bohsen ist an der Deutschen Kolonial- Gesellschaft für Süd- Aufstandes. westafrika, an der Siedlungs- und Bewässerungs- Gesellschaft für Aufstandes sind durch eine Kommission auf 7 Miltonen geschätzt das Obligationenrecht nicht so ausgebildet sei. Die Hereros ats Kolonialdirektor Dr. Stübel: Die Verlufte infolge des Herero- Herero, die noch im allgemeinen in der Naturalwirtschaft lebten, Südwestafrika interessiert; der Generalkonsul a. D. Schwabach an Bantuneger hätten eine Verachtung gegen den Handel und die der Otavi- Gesellschaft und an der Deutschen Kolonial- Gesellschaft für worden. Nun sollen nur 3 Millionen für die durch den Hereros Händler. Diese Geringschäßung wandelte sich in Haß um, als das und Geschädigten bewilligt werden. Das ein Zasche gesteckt hat, auch an der Kolonial- Gesellschaft, der Kavko- und enttäuscht das Schutzgebiet verlassen müſſen, während wir gerade schließlich noch die geniale Verfügung der einjährigen Verjährungsfrist Wörmann, der jetzt für die Truppentransporte Millionen in seine bedauerlicher Fehler. Die Ansiedler würden zum Teil sicher arm Borgsystem eingeführt wurde und als es gar zu llebergriffen bei den Eintreibungen, zu brutalen Mißhandlungen der Eingeborenen kam und Gesellschaft, der Stavi- Gesellschaft, der South- West- Africa- Company usw. jegt alle Kräfte für die wirtschaftliche Erschließung der Stolonie 3erging. Die persönliche Verantwortung für diese Zustände trägt ein mit nicht geringen Beträgen beteiligt.( Hört! hört! bei den Sozial- fammenhalten müssen. Nur volle Enschädigung kann, wie genaue Kenner der Verhältnisse bestätigen, den einzelnen großer Teil derer, die hier entschädigt werden sollen; die Ent­den Kolonien. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wir fte in General- Entrepriſe an die Firma Artur Stoppel gibt. Aber eine Pflicht gegen das Schutzgebiet, deren Nichterfüllung sich bitter halten es für das beste, eine Kolonie, die solche Opfer erfordert, steht, so wird Artur Koppel kontraktlich verpflichtet, den ganzen rachen würde. Die Zeit zum Wiederaufbau der Farmen ist nicht daß sie ihr eigenes Interesse wahrnimmt. Wir sollten dies Danaiden­aufzugeben. Eine Nation vergibt sich damit nichts an ihrer Würde, abhängig ist von der Diskonto- Gesellschaft, nämlich von der mit Biele Farmen im Hererolande sind heute schon bezogen. Sollte der so weit von uns wegschieben wie möglich. Wir werden gegen Recht so berühmten Dortmunder Union.( Lebhaftes hört! hört! bei Rommissionsantrag angenommen werden, so würde die Regierung diese Aufwendungen stimmen, weil wir nicht wollen, daß die, die ass den Sozialdemokraten.) daran festhalten müssen, daß diese Summe nur zur Beseitigung der den Aufstand mit schuld find, noch dafür solche Summen in die Der Staatsrat a. D., der Gesandte a. D., der Seehandlungs- augenblicklich dringendsten Notstände dienen kann. Sie behält sich and gedrückt erhalten.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) rat a. D., der Minister a. D., die mit den jetzt noch im Amt be- bor , in einem weiteren Nachtragsetat die weiter nötigen Summen Abg. Graf Oriola( nat.): findlichen Bureaukraten jeden Ranges in engstem Zusammenhange aur wirklichen Schadloshaltung aller Ansiedler der Schutzgebiete zu stehen, andererseits die Oberleitung des Bankkapitals machen es uns fordern. Billig und flug werden wir handeln, wenn wir diejenigen ge­Bum mindesten empfehle ich Ihnen die Annahme des nügend entschädigen, die im Vertrauen auf den Schutz des Deutschen verständlich, warum in der herrschenden Klasse eine so große Begeisterung Antrages Dr. Botthoff. Reiches hinausgezogen sind und von denen die wirtschaftliche Zukunft für koloniale Expansion herrscht. So fostspielig für das Reich sie ist, Abg. Erzberger( 8.): der Kolonie abhängt. In diefem Sinne beantragen wir, für den so gewinnbringend ist sie für gewisse fleine Kreise.( Sehr wahr! bei Meine politischen Freunde halten an dem Standpunkt des Ersatz der durch den Aufstand der Hereros und Witbois ver den Sozialdemokraten.) Ich habe schon in der Kommission an- Fürsten Bismarck fest, daß ein rechtlicher Anspruch der Ansiedler in ursachten Schäden fünf Millionen Mark zu bewilligen.( Zurufe bei gefragt, wie es mit der angeblichen Abkommandierung von Arbeitern solchen Fällen durchaus nicht begründet ist. Ein Flugblatt des den Sozialdemokraten: zehn Millionen!) Nein, fünf! Wir haben und Ingenieuren vom Bahnbau der Otavigesellschaft zu Vorarbeiten Deutschen Kolonialvereins meint, die Ansiedler befämen bom das genau überlegt.( Große Heiterkeit links.) Jedenfalls denken für die Bahn Windhut- Rehoboth steht. Der Vertreter der Kolonial- Reich nur ein Butterbrot. Nun, wenn deutsche Landwirte Schaden meine politischen Freunde nicht daran, eine Kolonie aufzugeben, die abteilung, Geheimrat Seib, hat damals keine Auskunft geben können. erleiden, gibt ihnen das Reich noch nicht einmal ein Brot, wir mit so viel Gut und Blut für uns erworben und verteidigt Mir war nämlich mitgeteilt worden, daß die Otavigesellschaft geschweige denn ein Butterbrot. Mit demselben Recht haben.( Lebhafter Beifall bei den Nationalliberalen und rechte

Südwestafrika.

demokraten.)

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Die Dtavi- Gesellschaft baut nun eine Bahn, deren Ausführung Entschädigung ist nur Billigkeit gegen bor wirtschaftlichem Zusammenbruch schützen. Die bolle schädigung wäre alfo geradezu eine Prämie auf die Mißwirtschaft in

da die Gesellschaft unter der Oberleitung der Diskonto- Gesellschaft

die Ansiedler und

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