bes 2öwen, dessen' Hellster Stern, Regulus, östlich von den Zwillingen leicht gefunden wird. Südlich vom Regulus, östlich vom Prothon, steht ein heller Stern zweiter Größe, Alphard, der zum Sternbild Wasserschlange gehört. Am Westhimmel steht in den frühen Abendstunden, zu Ende des Monats bis um 10 Uhr, der freundliche Abendstern, der hellglänzende Blanet Venus . Die Sonne steigt im Februar bedeutend höher, um 10 Grad, und nähert sich rasch dem Aequator; ihre Mittagshöhe beträgt am 28. Februar bereits 30 Grad. Damit ist eine nicht unbeträchtliche Zunahme der Tageslänge verbunden; am 1. Februar steht die Sonne von kurz vor 8 Uhr morgens bis kurz vor 5 Uhr abends, also 9 Stunden, über dem Horizont, am letzten dagegen 4 Minuten bor 7 bis 5 Uhr 40 Minuten, also bereits 1034 Stunden. Der Mond nimmt gegenwärtig ab und verschwindet völlig am 4. Februar als Neumond; erstes Viertel ist am 12., Voll­mond am 19., legtes Viertel am 26. Februar. Der Vollmond wird sich verfinstert zeigen, allerdings nicht total, sondern der Erdschatten wird noch nicht die Hälfte der Mondscheibe bedecken, und zwar wird die Mitte der Finsternis um 8 Uhr abends eintreten.

Gerichts- Zeitung.

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Bürgermeister Dr. Langerhans in der legten Stadtverordnetenfißung| Arbeitszeit; vielfach würde auch diese noch erheblich überschritten. erklärte, haben die Gemeinden Adlershof und Grünau es abgelehnt, Gerade in der gegenwärtigen Periode sei es besonders arg. Nicht sich daran zu beteiligen, während Friedrichshagen nach zwei Monaten allein in der Telephon-( Post-) und Starkstrombranche, sondern auch endlich mit Vorschlägen zur Aenderung des Ortsstatuts kommt. Um in der elektrotechnischen und medizinischen Branche sei die Industrie nun das Inkrafttreten der Neuerung nicht noch weiter hinauszuschieben, mit vielen Aufträgen versehen. Infolge der unverhältnismäßig beschloß die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag des Magistrats, furz bemessenen Lieferungsfristen aber entstehe nun ein förmliche das Kaufmannsgericht nunmehr nur für Köpenick allein zu errichten. Wettjagen und Hasten, um die übernommene Arbeit rechtzeitig Dem Antrage der Schulkommission auf Errichtung einer obligatorischen fertigzustellen. In fast allen Betrieben sei die Ueberstundenarbeit ortbildungsschule zum 1. April 1905 und die hierzu vor- ießt förmlich Prinzip geworden. Dabei fragt man die Arbeiter liegenden Etats, welche fich für 1905 auf 6896 M., für 1906 auf meistens überhaupt nicht mehr, ob sie Ueberstunden machen wollen 8610 M., für 1907 auf 11 116 M. in Ausgabe stellen, wurde zu- oder nicht, sondern ein Fabrikanschlag besage einfach kurz und gestimmt mit der Bedingung, daß der Staat jährlich zwei Drittel bündig, daß von einem bestimmten Tage ab Ueberstunden gearbeitet der Kosten trägt. Auch das hierzu vorliegende Ortsstatut wurde an- werden müßten. Ja, teilweise werde dann noch nicht einmal der genommen. Der Besuch der Fortbildungsschule ist unentgeltlich, 25prozentige Lohnaufschlag gezahlt! Wer sich weigere, werde von jedoch müssen die Schüler sich die als nötig bezeichneten Lehrmittel den Meistern häufig mit späterer Entlassung bedroht oder auf sonstige selbst anschaffen. Art schifaniert. Eine notwendige Folge des Ueberstundenunwesens sei einmal, daß auch in der guten Geschäftsperiode immer eine Anzahl Mechanifer arbeitslos blieben, und weiter, daß später bei neuen Afforden auf Grund der durch übermäßig ausgedehnte Ar­beitszeit herausgeschundene Verdienste Lohnreduzierungen vor= Die Kräuterkur. Einblicke in die Geheimnisse einer Migturen- genommen würden. Sei doch ein Stundenlohn von 50 bis 44 Pf. Der vierte Kunstabend der Freien Volksbühne war Gritt- füche gestattete eine Verhandlung, welche gestern vor der 9. Straf für Arbeiter und 32 bis 29 Pf. für Arbeiterinnen durchaus nichts parzer und Schubert gewidmet. Von den Schöpfungen des kammer des Landgerichts I stattfand. Wegen unlauteren Wett Seltenes. Mit Hülfe der Organisation müsse diesem Uebel daher Komponisten spielte Herr Kapellmeister Clemens Schmal st ich auf bewerbs war der 83jährige Rentier und Naturheil- entlich einmal energisch zu steuern versucht werden. In der regen dem vom Schiller- Theater freundlichst zur Verfügung gestellten Flügel kundige Hermann Meyhöfer angeklagt, während der Diskussion wurden die Ausführungen des Referenten allseitig be­die Sonate op. 120 und unter Aſſiſtenz des Violinisten Herrn Apotheker August Schwarzkow, die Hausdiener- stätigt; nur über die Frage, wie sich dieser Uebelstand am besten Diburt das Rondo brillant op. 70 und die deutschen Tänze op. 33. frau Marie Sieger und die Frau Anna Wurgel aus beseitigen lasse, herrschten verschiedene Auffassungen. Schließlich Wir hoffen, daß es den Künstlern gelungen ist, dem Publikum durch Steglitz wegen unerlaubten Vertriebs von Medikamenten bezw. Beihülfe gelangte aber einstimmig eine Resolution zur Annahme, die ihr vortreffliches Spiel die Schönheiten Schubertscher Tondichtung zu dazu angeklagt waren. Der Erstangeklagte, welcher sich durch Krankheit besagt, daß die Versammlung einhellig die Schädlichkeit des lleber­offenbaren. Vom Dichter Grillparzer gab Friedrich Stampfer entschuldigte, so daß das Verfahren gegen ihn abgetrennt werden mußte, stundenunwesens erkennt und die Agitationskommission beauftragt, das Lebensbild. Es mag auf den ersten Blick feltfam scheinen, daß die betreibt seit etwa zwanzig Jahren das Gewerbe eines sogenannten in der nächsten Zeit überall Werkstattversammlungen wegen dieser Freie Voltsbühne in unserer von leidenschaftlichen Kämpfen durch Heilkundigen, insbesondere verfertigt er ein Antheilmittel" gegen Angelegenheit abzuhalten, und dann in kürzester Frist wieder eine wühlten Zeit einen Dichter zu feiern beschloß, der den Tagen jammer- Lungenschwindsucht. Dies bringt er in Form von Latwergen und allgemeine Branchenversammlung einzuberufen, der die weitere Be­vollster geistiger Knechtschaft angehört. Im Jahre 1791 zu Wien ge- Tee in den Handel; es besteht aus etwa fünfzehn Kräutern, schlußfassung vorbehalten bleibt. boren, war sein Leben eingezwängt in den Fesseln, die ihn, den wie Eibischwurzel, Huflattich, Leinsamen, Königskerze und der- Es kam darauf zu einer herben Kritik des Verhaltens des Subalternbeamten, bei jedem Schritt schmerzten, schaltete die gleichen, ferner aus einer Auflösung von benzonsaurem Natron in Berliner Mechaniker- Vereins, eines vom Unternehmer­Metternichsche Bevormundung in ihrer lächerlichsten Abscheulichkeit Alkohol. Das Rezept will Mehhöfer von einem Schäfer oder Lehrer tum protegierten Sonderorganisationchens, das laut Vereins­über sein Schaffen. Und unverkennbar sind die Stimmen der Gewalt- Ambrofius aus einem Dorfe bei Tilsit erhalten haben, dessen Vorfahren beschluß Arbeitswillige für bestreifte Betriebe taten sowohl in der Lebensauffassung dieses feinfühligen Dichters Aegypter wären. Der„ Erfinder" des Mittels soll ein hundertjähriger vermittelt; und zwar geschieht das gewerbsmäßig, da vom als auch in manchen seiner Schöpfungen. Aber mit Recht hob Herr ägyptischer Greis sein. Durch dies Allheilmittel gegen Tuberkulose Verein eine Vermittelungsgebühr erhoben wird, die für Vereins­Stampfer hervor, daß es an solchem Beispiel gelte, den feigsten, will meyhöfer selbst im Alter von 37 Jahren völlig von der Lungen- mitglieder 25 Pf., für Nichtmitglieder jedoch 1 M. beträgt. niederträchtigsten Mörder in seiner Roheit zu zeigen, den Despotis- schwindsucht geheilt sein. M. behauptet, daß er erst den Kanonen­mus, der Reuter, Kinkel, Kant, Dostejewski und zahlreiche andere und Gewehrbau erlernen wollte und auch verschiedene Erfindungen" Geisteshelden in seinen Krallen gehabt und an jedem die Spuren auf diesem Gebiete gemacht habe. Alsdann warf er sich auf frecher Greueltaten hinterlassen hat. So war denn auch, ohne daß das Studium der Naturheilkunde.„ Zum Wohle der leidenden nach einem eingegangenen Privattelegramm die Arbeit der Redner mit Worten darauf hinwies, die Brücke zur Gegenwart Menschheit" fertigte er nach den Angaben jenes Ambrosius niedergelegt. Es handelt sich um 120 Mann. gebaut, die von den Völkern des Oftens heischt, ir wilder Verzweiflung das Mittel gegen Tuberkulose an. Da er selbst in Schlafstelle Die Aussperrung der Tabatarbeiter in Halberstadt ist durch den Feind der Menschheit zu bekämpfen, uns im vorgeschrittenen wohnte, setzte sich M. mit der jetzt angeklagten Frau Sieger, einen Vergleich beendet. Die Zugeständnisse, welche die Fabrikanten Westen aber die Aufgabe stellt, den bevormundenden Gewalten in deren Mann Hausdiener bei dem Apotheker Schwarzkow war, in nach 23wöchigem Kampfe machten, waren die Forderungen der Ar­planvoller Organiation das immer noch stattliche Herrschaftsgebter Verbindung. Diese mußte einen Kochtopf hergeben, erhielt die ganzen beiter, als sie den Oberbürgermeister Dr. Oehler um Vermittelung streitig zu machen. Herr Oskar Hoffmeister vom Deutschen Kräuter und ließ dann die ganze Mischung ordentlich durchbrodeln. ersuchten. Gingen damals die Fabrikanten darauf ein, so konnte Theater rezitierte einige trefflich ausgewählte Gedichte Grillparzers, Wenn dann der Tuberkulosebrei" nach ihrem Gutdünken ge- auf beiden Seiten viel Erbitterung erspart werden. sowie dessen Novelle„ Das Kloster bei Sendomir ". nügend gekocht hatte, nahm ihn M. in Empfang und zog ihn auf Flaschen. Später übernahm Auf Veranlassung des Deutschen Vereins für Volfshygiene, Schwarzkow der Mitangeklagte Zum Bergarbeiterstreik in Neurode meldet die Breslauer„ Volks­das Geschäft Ortsgruppe Berlin e. V. und des Zweigvereins Berlin des Water- gleichzeitig den Vertrieb des Kräuterkochens und auch wacht", das Oberbergamt in Berlin habe der Streifleitung der Berg­der Allheilmittel". Der Verkaufs leute mitgeteilt, daß es gewillt sei, Verhandlungen mit der Gräfl. ländischen Frauenvereins spricht Freitag, den 3. Februar, abends preis der Präparate betrug 4,70 und 3,50 M.; der reelle Wert be- Magnisschen Grubenverwaltung anzubahnen und vermittelnd zu 8 Uhr, im Bürgersaal des hiesigen Rathauses Herr Geheimrat Pro- zifferte sich auf höchstens 1 M. Für den Verkauf des Tuberkulose - wirken. fessor Dr. Ewald über:" Die Kunst alt zu werden". Der Zutritt mittels erhielt Schwarzkow pro Flasche 1,70 M. Provision. Wenn steht jedermann unentgeltlich frei. Im Metallschlägergewerbe in Fürth i. B. bereitet sich an­ein Heilungsuchender zu Meyhöfer kam, so erhielt er von diesem oder scheinend wieder eine größere Bewegung vor. Die Kaufleute wollen Theater. Gerhart Hauptmanns Weber ", die durch die der Frau Wurzel einen sogenannten Medizinschein", für welchen nicht mehr die bisherigen Preise für das fertige Produkt bezahlen, Direktion Otto Brahm bisher 352 Aufführungen erlebt haben, gehen er bei Schwarzkow gegen Bezahlung das Heilmittel" erhielt. weil sie es, wie sie vorgeben, vom sächsischen Markte billiger be am Freitag im Lessing - Theater neu einstudiert in Szene; Als das Geschäft schließlich zu umfangreich und Meyhöfer in seinen ziehen können. Die Schlägermeister wollen nun die Preise herab­die Hauptrollen werden von den Damen Albrecht, Eberty, Else Leh- Prospekten immer großsprecherischer wurde, hielt es die Aerztekammer für setzen und die Löhne der Arbeiter um 5 Pf., der Einlegerinnen um mann, und den Herren Forest, Grunwald, Ewald, Köhler, Kurth, geboten, Anzeige wegen unlauteren Wettbewerbs zu erstatten. In der 3 Pf. pro Form reduzieren. Die Arbeiter werden sich voraussichtlich Marr, Mary, Meinhard, Batry, Bauli, Reicher, Rickelt, Rittner, Sauer, Berhandlung vor der Strafkammer ergab sich, daß die drei jezigen diese Reduktion nicht gefallen lassen. Es kommen ca. 800 Arbeiter Ziener dargestellt. Die nächste Novität des Leffing- Theaters ist Angeflagten mit dem eigentlichen Vergehen des unlauteren Wett- und Arbeiterinnen in Betracht. Georg Hirschfelds neues dreiaftiges Schauspiel Rebeneinander", bewerbes gar nichts zu tun hatten, gegen die beiden Frauen nur dessen erste Aufführung für Sonnabend, den 11. Februar in Aussicht eine zum Teil auch noch verjährte Beihülfe zu einer Uebertretung, genommen ist. Zur Feier von Ernst v. Wildenbruchs sechzigstem die straflos bleiben muß, vorliegt und Schwarzkow sich nur eines Geburtstag wird das Schiller Theater in der Reihe seiner Verstoßes gegen die Apothekenbetriebs- Ordnung schuldig gemacht hat, Dichter- und Tondichter- Abende am Sonntag, den 5. Februar einen der nur disziplinarisch zu bestrafen ist. Alle drei wurden deshalb Wildenbruch- Abend" veranstalten und im Schiller Theater N. freigesprochen, da sie in strafrechtlicher Hinsicht nichts ( Friedrich Wilhelmstädtisches Theater) abends„ Die Haubenlerche" Strafbares begangen hatten. spielen. Der Geburtstag des Dichters fällt auf Freitag, den 3. Februar.

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Aus den Nachbarorten.

Steglitz .

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Gewerkschaftliches.

Der Segen der Organisation.

Neuenhagen ( Ostbahn). Sonnabend, den 4. Februar, ver­anstaltet der Wahlverein in Nagels Lokal( Bruchmühle) cin Der große Bergarbeiter- Ausstand im Ruhrrevier hat die Bereinsvergnügen, bestehend in Gesangsvorträgen und ernsthaft denkende bürgerliche Welt vor etwas ihr Unfaß­Ball. Um rege Beteiligung wird ersucht. Der Vorstand. bares gestellt. An der Ruhr wird von einer Viertelmillion Menschen ein Kampf um ihre wichtigsten Lebensfragen, ja um ihre ganze Existenz geführt und dieser Kampf vollzieht sich in vollendetster äußerer Ruhe, ohne irgend eine Gefährdung von Eigentum und Persönlichkeit! Wir können ruhig sagen, daß Deutschland keine Bevölkerungsklasse außerhalb der Arbeiter schaft aufzuweisen vermag, die, in einer gleich großen Masse aus dem Gleise des täglichen Lebens geworfen, ihre Sache mit derfelben peinlichen Vermeidung aller Erzesse führen könnte. Eine Viertelmillion Kleinbürger, so harmlos das Einzel­eremplar dieser Gattung sein mag, bilden in ähnlicher Situation zweifellos eine größere Gefahr für die Ruhe und Ordnung. Das alles aber ist das Wert der viel geschmähten Arbeiter Organisation!

Aus dem soeben erschienenen Jahresbericht über die Tätigkeit Aus dem soeben erschienenen Jahresbericht über die Tätigkeit des Gewerbegerichts Steglitz entnehmen wir folgendes: Die Zahl der im Jahre 1904 anhängig gemachten Klagen betrug 94; aus dem Vorjahre wurden 8 übernommen, so daß im ganzen 102 Streit fachen zu behandeln waren; hiervon wurden 2 vor Abhaltung des ersten Termins zurückgezogen, 98 erledigt und 2 in das neue Ge­schäftsjahr übernommen. In fünf Fällen haben mehrere Kläger durch gemeinschaftlichen Antrag Klage erhoben; zur gemeinsamen Verhandlung und Entscheidung hat das Gericht dreimal mehrere Klagen verbunden, im ganzen 8 Klagen zu drei Streitgenossenschaften. Die Zahl der Kläger belief sich auf 107, davon 101 männliche und

6 weibliche. Von den Klagen entfielen auf das Baugewerbe 46, auf Fabritbetriebe 5, auf die übrigen Gewerbe 43. Von diesen 94 Klagen wurden 91 von Arbeitnehmern gegen Arbeitgeber erhoben, 3 von Arbeitgebern gegen Arbeitnehmer. 44,9 Proz. aller Klagen wurden in weniger als einer Woche erledigt. In zwei Fällen wurden wegen mutwilliger Klage- Erhebung Gebühren erhoben. Termin­tage wurden abgehalten vor dem Vorsitzenden allein 37, vor dem Spruchgericht 15. Als Einigungsamt wurde das Gewerbegericht nur in einem Falle angerufen, und zivar von den ausständigen Rammern der hiesigen Steinsehmeister. Die Innungsmeister waren zur Anrufung indessen nicht bereit, so daß das Gericht nicht in Funktion treten konnte.

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Rixdorf.

Deutfches Reich.

Sämtliche Metallarbeiter der Hannoverschen Waggonfabrik haben

Konferenz der Gewerkschaftskartelle der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt.

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Am Sonntag tagte in der Bürgerhalle" in Magdeburg eine Konferenz der Gewerkschaftskartelle der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. Erschienen waren 56 Delegierte aus 35 Orten. Einer Einladung, der Konferenz beizuwohnen, hatten die Gewerbe Inspektoren in Magdeburg , Halle und Dessau nicht Folge geleistet. Aus dem Bericht des Vorort tartells ist erwähnenswert, daß die Kartelle den Wahlen zu den unteren Verwaltungsbehörden der Landes- Versicherungsanstalt nicht das nötige Interesse entgegengebracht haben. Das Wahl­verfahren ist so kompliziert, daß mehrere Fälle zu verzeichnen waren, in denen selbst die Wahlbehörden das Reglement falsch handhabten. In den Ausschuß für die Landes- Versicherungsanstalt Sachsen- Anhalt wurden fünf von den von der Arbeiterschaft vor­geschlagenen Randidaten gewählt. In der Provinz und dem Herzog­ tum find 37 Kartelle vorhanden, denen rund 50 000 organisierte Arbeiter angeschlossen sind. Dazu kommen noch eine Reihe von Organisationen, die sich den Startellen bisher noch nicht angeschlossen haben. Die Diskussion drehte sich vorzugsweise um die von der Generalfommission veranlaßte Ministerialverfügung, daß die Wahlen zum Ausschuß von den neugewählten Arbeitervertretern vorgenommen werden. Gewerkschaftssekretär Beims war der Meinung, daß diese Wahlen fann während der fünf Jahre bis zur nächsten Wahl eingewirft von den alten Vertretern vorgenommen werden müßten. Auf diese werden, dahin, die Kandidaten der Arbeiter zu wählen. Das sei nicht der Fall, wenn ein paar Tage nach Beendigung der Vertreter­wahlen schon die Ausschußwahlen vorgenommen würden. Arbeiter­sekretär Güldenberg- Halle und andere sprachen dagegen. Ein Antrag wurde angenommen, die sozialdemokratische Reichstags­fraktion auf die Vorgänge bei den vorjährigen Wahlen zu den durch Es kennzeichnet den ungeheuren Unterschied zwischen russischer das Invalidenversicherungsgesetz bedingten Körperschaften aufmerksam und deutscher Kultur, wenn wir einen Blick auf den Aufstand der zu machen und sie zu veranlassen, auf Aenderung des Wahl­Bergarbeiter im Ruhrgebiet werfen. Aeußerlich mußte dieser verfahrens zu dringen. Ueber die Tätigkeit der Landes­Aufstand mit seinen 200 000 feiernden Arbeitern noch viel bebersicherungsanstalt Sachsen- Anhalt im Jahre 1904 denklicher erscheinen, als der Streif der Petersburger Industrie- referierte Arbeiterfekretär Güldenberg, dabei besonders scharf mit arbeiter. Aber hier zeigt sich der Segen unserer sozialen der Stritit einsehend über die fattsam bekannten entenentziehungen in den Gesetzgebung, hier zeigt sich ebenso der immer wieder von den Autokraten geleugnete und doch nicht zu bestreitende Segen der Arbeiterorganisationen. Es ist viel erzieherische Arbeit, viel Dis­ziplin und schließlich auch viel Vertrauen auf den Sieg der ge­rechten Sache nötig, um die zwei Hunderttausende der streifenden Arbeiter zu einer solchen Ruhe zu bewegen, wie sie tat­fächlich bisher im Streifgebiet geherrscht hat."

Selbst das„ Leipziger Tageblatt " schreibt:

Kreisen Wanzleben und Worbis . Eine die Rentenentziehungen scharf berurteilende Resolution gelangte zur Annahme. Gewerkschafts­sekretär Beims hielt dann ein Referat über Arbeiterschut und Gewerbe- Aufsicht". Die Zahl der Beamten für die Gewerbe- Aufsicht, die in Preußen feit 1878 von 10 auf zirka 300 gestiegen sei, sei noch lange nicht ausreichend genug. Diese akademisch gebildeten Beamten vermögen sich nicht in das Denken und Fühlen der Arbeiter hineinzuverseßen. Deswegen muß gefordert werden, daß auch aus den Kreisen der Arbeiter Leute zu der Gewerbe­Aufsicht mit herangezogen werden. 10 941 Unfälle kamen im Jahre 1902 in der Provinz Sachsen vor, von denen deffen Fortschaffung sie eines Wagens nicht entbehren konnten, fielen Arbeit der Organisationen das Verhaẞteste. Freilich, unseren Scharfmachern ist gerade diese erzieherische 109 einen tödlichen Ausgang hatten. Die Unfallziffer Statt der gut ist fortgesetzt gestiegen. Die Gewerbe Aufsicht ist viel in ihre Hände. Daß die Täter alte Verbrecher find, darauf deutet Sie hat viel auch der Umstand, daß der Tatort, dem alten Verbrecheraberglauben disziplinierten Masse, welche, unangreifbar für sie, mit öko- zu unzureichend. zu wenig Fühlung mit gemäß, um eine Entdeckung zu verhüten, verunreinigt wurde. Die nomischen Waffen kämpft, wünschten sie lieber einen unorga- den Arbeitern. Daraus resultiert auch ihr geringes fozial­Rigdorfer Kriminalpolizei fahndet eifrig nach den Einbrechern. nisierten revoltierenden Arbeiterhaufen, den man mit Klein- politisches Verständnis. Die Konferenz nahm danach einen Antrag an, die sozialdemokratische Reichstags- Fraktion zu ersuchen, dahin zu Die Wählerlisten zu den Wahlen der Beifizer zum Kauf. kaliberigen zu Paaren treiben kann! wirken, daß in den Betrieben, in denen giftige Stoffe mannsgericht in Rigdorf liegen nur noch bis zum 3. Februar cr. berarbeitet werden, die Akkordarbeit verboten in der Zeit von 9 bis 3 Uhr und von 5 bis 7 Uhr im städtischen Ge­Berlin und Amgegend. wird. Desgleichen wird in dem Beschluß gefordert, daß der Ge werbebureau, Berlinerstraße 49/50, 2 Treppen, Zimmer 14, gur Das Neberstundenunwesen in der mechanischen Industrie be- werbe Inspektion Arbeiter als Assistenten bei­Einsicht aus. Einwendungen gegen die Richtigkeit der Listen fönnen schäftigte am Montag eine in den Arminhallen abgehaltene Branchen- geordnet werden. Güldenberg erwähnte dann noch, daß das Ober­nur bis zum 6. Februar beim Magistrat unter Beibringung einer versammlung der Mechaniker und verwandter Berufsgruppen. Berwaltungsgericht die Kartelle als Vereine, das Kammer­vom Chef oder von der Polizei auszustellenden Bescheinigung über Namens der Agitationsfommission der im Metallarbeiter- Verband gericht dagegen diese nicht als solche anſehe. Er war der Meinung, Alter und Ort der Beschäftigung erhoben werden. Wer nicht in der organisierten Mechaniker wies Gutsche in seinem einleitenden baß für die Arbeiter die Frage nicht so weltbewegend sei. Für die Liste steht, darf am 28. Februar cr. nicht wählen; darum versäume Referat auf die schädlichen Folgen des besonders in der mechanischen streitenden Bergarbeiter und die um Freiheit und kein Handlungsgehülfe, die Listen einzusehen. Industrie alteingefressenen Uebels der Ueberstundenarbeit hin. Alle Menschenrecht in Rußland ringenden Massen beschloß die Jahre wiederhole sich derfelbe Vorgang mit gewohnter Regelmäßig- Konferenz eine Sympathie Erklärung. Den Schluß der keit, daß, sobald die Periode der günstigen Geschäftskonjunktur ein- Stonferenz bildeten Leratungen organisatorischer Natur. Der Siz Aus der in Aussicht genommenen gemeinsamen Errichtung des sebe, Ueberstunden in unendlicher Zahl gemacht werden müßten. des Borortfartells bleibt in Magdeburg ; die nächste Kaufmannsgerichts für die Orte Köpenid, Adlershof , Die neunstündige Arbeitszeit sei dann ohne weiteres außer Kurs Konferenz soll in alberstadt tagen. Grünau und Friedrichshagen ist leider nichts geworden. Wie Herr gefeßt, es herrsche auf Monate einfach die 11 resp. 12stündige

Reiche Beute haben Einbrecher gemacht, die in der letzten Nacht in das Kaufhaus von Bernhard in Rigdorf, Hermannplatz 2/3, ein­drangen. Sie nahmen den Weg vom Hausflur aus, sprengten die nach dem Flur führende Ladentür, packten dann in den Geschäfts- Das sind Worte, die man sich merken muß gegenüber all räumen waren verschiedenster Art im Werte von etwa 2000 Mart dem Terrorismusgeschrei und den Versuchen, das Koalitions­zusammen und suchten damit das Weite. Blusen, Kinderkleider, recht der Arbeiterschaft zu zerstören. Schirme, Bettzeug, insbesondere aber ein großer Wäschevorrat, zu

Köpenick .

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