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Die Ermordung des Stadthauptmanns von Warschau , Grafen 1 Wolfen, behauptet ein Gerücht, das jedoch noch keine Bestätigung gefunden hat.

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Eine Demonstration der Stadtverordneten. Moskau , 1. Februar. In der heutigen Sigung der Dunia gaben 42 Stadtverordnete folgende Erklärung ab: Ueber die außerordent­liche Dumafizung vom 27. Januar hat keine Moskauer Zeitung berichtet, weil einer Blättermeldung zufolge solche Berichte der Zensur des Gouverneurs oder Stadthauptmannes unterliegen. Es ist aber die weiteste Verbreitung der von der Duma beschlossenen Maßnahmen zum Schutze der städtischen Anstalten und des Lebens der Bürger erforderlich, um der Duma den Vorwurf der Untätigkeit zu ersparen. Die Unterdrückung solcher Meldungen beraubt die Be­völkerung der Möglichkeit einer Kontrolle über die Tätigkeit der Duma und stört den Zusammenhang zwischen den Wählern und den Ver­tretern; außerdem berechtigt das Preßgefez den Minister des Innern, den Blättern die Besprechung wichtiger Staatsfragen zu untersagen. In Anbetracht solcher Erwägungen muß die Duma bei der Re­gierung beantragen, daß die Zensur der Zeitungsberichte über die Sigungen der Duma unverzüglich aufgehoben und bei der Ab­geordnetenrevision der Preßgesetze vorstehendes in Betracht gezogen wird. Diese Erklärung gelangt in der nächsten Dumasigung zur Beratung.

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Kundgebungen der Kulturwelt.

Die deutsche Sozialdemokratie.

Der Parteivorstand der deutschen Sozialdemokratie hat für die Opfer der russischen Metzeleien 10 000 Mark zur Ver­fügung gestellt.

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Die Geschäftsleitung der sozialdemokratischen Partei der Schweiz alles zu tun, was geeignet ist, eine wirksame Hülfe für die hat mit dem Zentralkomitee des Grütlivereins folgenden Aufruf zu- Bergarbeiter zu verhindern; sie wird mit ihrer ganzen Macht gunsten der russischen Freiheitskämpfer erlassen: verhindern, daß die Reichsgesetzgebung zugunsten der Berg­Dem russischen Proletariat, das durch sein heldenmütiges arbeiter eingreift. Es war ja sehr erfreulich, daß Graf Posa­Auftreten gegen den russischen Absolutismus die soziale Revolution in die Wege leitet, als dem einzigen Mittel, um aus eines Kultur- dowsky die Schwindelnachrichten der Rheinisch- Westfälischen volkes unwürdigen Zuständen herauszukommen, haben wir die Zeitung", des Bergmeisters Engel und die Lorenzereien der als völlig aus der Luft gegriffen bezeichnete. Sympathien der schweizerischen Arbeiterschaft übermitteln lassen." Post" Wir grüßen die russischen Helden und rufen ihnen ein begeistertes Es ist auch sehr erfreulich, daß Graf Posadowsky Glück auf!" zu. die Mangelhaftigkeit der jetzigen Berggesetzgebung aus­Wir haben uns mit dem Bundeskomitee des Gewerkschafts- drücklich gegen Herrn Sattler hervorhob: aber um so schlimmer bundes in Verbindung gesetzt, um Sammlungen zugunsten der für den Herrn Grafen . Es ist ihm so bekannt wie uns, daß ruffischen Freiheitskämpfer wie auch zur Unterstützung der streikenden im prenen Abgeordnetenhause, wenn überhaupt etwas Bergleute im Ruhrgebiet zu organisieren. Wir empfehlen dieselben herausko..t, doch höchstens ein Wechselbalg herauskommen jezt schon allgemeiner Berücksichtigung."

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In Zürich ist ein Hülfskomitee für die russischen wird. Bergarbeiter Truß, nicht Bergarbeiter- Schutz wird im Freiheitskämpfer gebildet worden, das folgenden Aufruf an Junkerparlament die konservativ- nationalliberale Mehrheit schaffen. In einigen Wochen, so wurde Heut wieder Die Bürger der freien Schweiz erließ: " Der nun ausgebrochene Freiheitstampf in Petersburg , der mitgeteilt, soll der Entwurf zur Berggesetz- Novelle, bereits Tausende von Opfern gekostet hat, wird, allen Anzeichen der schon seit Jahren fast fertig sei, dem preußischen nach, in allernächster Zeit sich über ganz Rußland verbreiten. Es Landtage zugehen. Was heißt einige Wochen? ist ein Kampf zwischen dem lange unterdrückten und jetzt zum das drei Wenn der Enwurf oder dreißig Wochen? Bewußtsein der Freiheit erwachten Volke und der despotischen schon fast fertig ist, warum können dann die Geheimräte nicht barbarischen Regierung, die jede Freiheitsregung mit Füßen

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Heißt

tritt. Wir zweifeln nicht daran, daß die heldcumütigen Freiheits - mal zwei oder drei Zwölfftundenschichten machen, um den kämpfer in Petersburg , die durch ihre Taten ihr großes histo- Entwurf in zwei oder drei Tagen zur Vorlage reif zu machen? risches Gelübde für die Volkssache zu sterben oder zu siegen Warum sagt die preußische Regierung nicht, was sie in dem gelöst haben, auf die Sympathie und Bewunderung aller Bürger Entwurfe vorschlagen will? Oder weiß sie das noch nicht? der freien Schweiz rechnen dürfen. Wir wenden uns an die Warum, wenn die preußische Regierung wirklich die Absicht Bürger des Landes, das den Freiheitskampf schon lange hinter hat, ein ernsthaftes Gesetz zum Schuße der Arbeiter zu sich hat, mit dem Ersuchen, den Bürgern jenes Landes mit Hülfe schaffen, will sie die Reichsgefeggebung am Eingreifen ber­entgegenzukommen, welches gegenwärtig im Zeichen der Revolution

steht, den Bürgern jenes Landes, welches als Hort der Reaktion hindern? Der wahre Grund der preußischen Regierung kann gilt und dessen despotisches Regiment die Freiheitssache in der eben nur sein, daß sie in Wahrheit nichts Ernsthaftes vor­ganzen zibilisierten Welt bedroht. Bürger der freien Schweiz ! zuschlagen beabsichtigt und daß sie auf die Unternehmermehrheit Helfet den Freiheitskämpfern in Rußland ! Helfet den Peters- des preußischen Abgeordnetenhauses hofft, auf daß diese burger Arbeitern, die das Banner der Freiheit hoch tragen."

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Die russische Revolution und das italienische Volk.

Rom , den 29. Januar.( Eig. Ber.)

Eine imposante Kundgebung zugunsten der Freiheitskämpfer in Rußland hat am Montag abend die Arbeiterschaft inOffenbach veranstaltet. Vor mehr als 2500 Männern und Frauen, so wird uns geschrieben, sprach vollends ein Unternehmerschuß- Gesetz daraus macht. Aber erst der Reichstagsabgeordnete Scheidemann über die Revolution in dann, wenn der Hunger die Bergarbeiter wieder in die Grube Rußland. Die anschaulichen Darstellungen des Redners entfesselten getrieben hat. Der Reichstag , der Freitag weiter über die häufig die elementarsten Ausbrüche heller Entrüstung. Gegen eine Resolutionen verhandeln wird, sollte sich durch die Ver­Stimme, die eine schärfere Fassung gewünscht hätte, wurde von der imposanten Versammlung die nachfolgende Resolution angenommen: In keinem Lande Europas , England ausgenommen, hat der schleppungs- Versprechungen der Regierung nicht hindern lassen, Die heute am 30. Januar 1905 im Saalbau zu Offenbach Kampf des russischen Volkes so allgemeine Sympathien erregt, wie die Vorlegung eines Notgesetzes zum Schuße der Bergarbeiter am Main tagende, von mehr als 2500 Männern und Frauen in Italien . Nicht nur die bürgerlichen, sondern selbst mehrere zu fordern. besuchte Volksversammlung spricht den russischen Freiheitskämpfern klerikale Blätter haben sich offen auf seiten des Volkes gestellt.

ihre Sympathie aus. Die Bersammlung erwartet von ihnen, daß sie in ihrem Kampf, den sie für die ganze gesittete Menschheit fämpfen, nicht erlahmen mögen, bis der Zarismus zertrümmert am Boden liegt. Die Versammlung erblickt im Zarismus den schlimmsten Feind aller Kultur und Menschlichkeit; den Echergen des Baren, die gleich Bluthunden die eigenen Volksgenossen niedergemezelt haben, spricht sie ihren tiefsten Abscheu aus.

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Der Protest Münchens .

Würdiger und kräftiger als die Berliner Aftion der Intellektuellen, die fich am nächsten Sonntag vor einem geladenen Publikum über den Fall Gorki aussprechen wollen, ist der Protest Münchens , in dem fich alles vereinigt, was in der Hauptstadt der deutschen Kunst von Bedeutung ist. Der Münchener Aufruf lautet:

An die Bevölkerung Mitchens!

Die jüngsten blutigen Ereignisse in Petersburg , sowie in anderen Städten Rußlands haben die teilnehmende Aufmerksam­keit der ganzen zivilisierten Welt auf die Schicksale unseres Nachbarvolfes im Osten gerichtet.

Eine friedliche Kundgebung vieler Tausende von Arbeitern, Studenten, Bürgern jeden Standes wurde in Strömen von Blut erstickt. leber zweitausend Leichen waren die Antwort auf den Notschrei eines ganzen Volkes, die elementarsten Bedingungen ciner zibilisierten Eristenz zu verwirklichen.

Massenverhaftungen in den Kreisen der Schriftsteller und Ge­lehrten, unter denen sich Namen von Weltruf befinden, folgen den Straßenmezzeleien auf dem Fuße. Und schon erhebt sich der Galgen, das Werk der Unterdrückung zu vollenden.

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Lediglich die engere vatikanische und Jesuitenpresse hatte die vorschrifts­mäßige Entrüstungssprache gegen die Aufrührer. Sogar die offiziöse Tribuna" brachte einen mit Pfui" überschriebenen Leitartikel, der in ein Schande, Schande über den Zaren" ausklang. Als Mirabelli in der Kammer von dem Henker auf dem Kaiserthron" sprach, erfolgte kein Ordnungsruf des Präsidenten und wenn mein darauf bezüg­liches Telegramm von einem Ordnungsrufe sprach, so war dies eine Verstümmelung des loyalen Telegraphendrahtes.

Faule Ausreden.

Verhandlungen mit den Arbeitervertretern damit, daß sie erklären, Die Herren vom Kohlensyndikat begründen die Ablehnung der sie könnten mit kontraktbrüchigen Arbeitern nicht verhandeln. Die Berhandlungen mit den Arbeitervertretern damit, daß sie erklären, Siebenerkommission der Bergarbeiter weist in einem Flugblatte nach, daß das nichts wie faule Ausreden sind. In dem Flugblatte heißt es:

Fortwährend wird wiederholt, mit kontraktbrüchigen" Arbeitern würde nicht unterhandelt. In einigen( inspirierten?) Zeitungs­artikeln wird gesagt, zuerst müßten die Belegschaften die Arbeit Natürlich ist die Initiative der Protestbewegung ganz in Händen wieder aufnehmen, dann würde wohl in Einigungsverhandlungen der Partei. Die großen Volksversammlungen in Mailand , mit der Siebener- Kommission eingetreten werden. Demgegenüber Genua , Neapel , Bologna 2c. waren von den Sozialisten sei festgestellt, daß auch früher, als die Belegschaften nicht streiften, einberufen worden, aber alle Klassen, selbst die monarchischen Asso- ihre Vertreter nicht anerkannt wurden! Dies bestätigt in ziationen, nahmen daran teil. Die Regierung ließ freie Hand und dankenswerter Weise das Flugblatt bom Bergbaulichen begnügte sich, die russischen Konsulate bewachen zu lassen. Nur in Verein selbst, indem es die ablehnenden Antworten des Nom wurde die Protestversammlung verboten, mit Rücksicht auf Vereins auf die in sehr höflichem Tone gehaltenen Eingaben der die schwebenden Handelsverträge mit Rußland ". Abgehalten wurde Bergarbeiter- Organisationen( 1897, 1899, 1900, 1903) der Deffent­die Versammlung heute trotzdem, und viele Tausende nahmen daran teil. Die Regierung konnte es natürlich nicht unterlassen, durch Aufgebot von Truppen, die mit blanker Waffe unter die Demon­ſtranten gingen, mit dem Feuer zu spielen und sich lächerlich zu machen.

Bis jetzt haben vier Zeitungen Sammlungen eröffnet, das refor­mistische" Tempo" und" Lavoro ", sowie die republikanische Italia del Popolo" sammeln für die Opfer des Barismus, der Avanti" sammelt pro Rivoluzione russa". In drei Tagen hat er 1077 Lire aufgebracht. Die anderen Blätter ungefähr ebensoviel. Unter den Gaben finden sich auch Bürgerliche und Adlige, so z. B. der Fürst Doria aus Genua und der Großindustrielle Celesia. Die sozialistische Stadtverwaltung von San Remo hat 200 Lire bewilligt und direkt nach Genf gesandt.

Gegenüber solchen Vorgängen darf kein freiheitsliebendes Volt teilnahmlos bleiben. Und so fordern denn die Unterzeichneten Bertreter nahezu aller Voltsschichten und Barteirichtungen die Bevölkerung Münchens auf, sich am Freitag, den 3. Februar, abends 8 Uhr im großen Saale des Münchener Kindl- Kellers zu Italien ist ja ein armes Land und kann keine großen Summen versammeln zu einer Kundgebung der Sympathie mit den Be­strebungen der vortrefflichen, selbstlosen Männer aller Stände, aufbringen. In diesem Falle zeigt es aber doch, daß es in einigen welche ihrem Bolke die Freiheit erkämpfen wollen, und zu einer Stücken reicher ist, als andere, kapitalkräftigere Länder. Möge der Kundgebung des Abscheus gegenüber der beispiellosen Vergewaltigung, spärliche Obolus des Südens, den die heißen Wünsche aller recht­die sie erfahren. schaffenen Menschen begleiten, den russischen Brüdern Glück bringen Nach einem Referat des Herrn S. v. Schewitsch über" Die in ihrem Entscheidungskampfe. jüngsten Ereignisse in Rußland und deren internationale Bedeutung", werden hervorragende Redner verschiedener Parteien und Richtungen das Wort ergreifen.

Mitbürger, erscheint in Massen!

Prof. Dr. Lujo Brentano . Prof. Dr. M. Haushofer. Kommerzienrat Friedrich Seyboth . Prof. Dr. Quidde. Justizrat Dr. Mag Bernstein. Prof. Dr. Theodor Lipps. Magistratsrat Ed. Schmid. Reichs- und Landtags- Abgeordneter v. Vollmar. Landtags- Abgeordneter Adol Müller. Dr. Ernſt Rehm . Schriftsteller Joseph Ruederer. Schrift steller Max Halbe . Schriftsteller Dr. G. M. Conrad. Prof. Franz Stud. Landtags- Abgeordneter L. Giehrl. Prof. Franz v. Defregger . Prof. W. Nümann. Prof. A. Hildebrand. Ita Freudenberg .

Die Schweiz .

Russische Stimmungen.

Aus einem uns zur Verfügung gestellten Brief eines russischen Liberalen: " Die Aufregung ist ungeheuer. Die Arbeiter sind außer sich und es gibt keine Rettung mehr. Jezt glauben alle. Niemand zweifelt mehr( d. H. an dem Siege des Freiheitskampfes.). Diese Arbeiter! Sie sind ein großartiges Volk! Es ist schwer, ſe schwer, aber jetzt leben wir. Und Rußland lebt. Ich hätte niemals folches in diesem Jahre erwartet.. Froh kann man jetzt nicht sein. Was man jetzt fühlt, ist tiefer als Freude...

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Russenkurs in Sachsen .

Aus Leipzig wird uns berichtet:

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lichkeit preisgibt. Mit dürren Worten wurde den Vorständen der Verbände stets gesagt: Wir erkennen euch nicht an als legitimierte Vertreter der Belegschaften!" Damals arbeiteten die Belegschaften ruhig weiter, es kam also kein Kontraktbruch vor, und trotzdem weigerten sich die Zechenbesitzer Fühlung zu nehmen mit den Organen der Arbeiterschaft. Selbst Deputationen der einzelnen Belegschaften wurden von den betr. Verwaltungen nicht anerkannt, obwohl sie es hier direkt mit den eigenen Arbeitern" zu tun hatten!

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Der Ruin des Bergbanes. Unerträglich sind den Unternehmern stets alle sogenannten Anständige Löhne, Ver­Lasten" zugunsten der Arbeiter. ſicherungs - Einrichtungen für die Arbeiter und dergleichen, als Lasten zu bezeichnen, die den Unternehmern auferlegt werden, berrät erstens eine unverschämte Anmaßung. Diese Lasten werden doch nur geleistet aus dem, was die Arbeiter schaffen. Lasten sind nicht den Unternehmern auferlegt durch Zahlung der Löhne und der Beiträge zu den sogenannten Wohl­fahrts- Einrichtungen, Lasten sind vielmehr den Arbeitern auferlegt, indem sie gezwungen sind, nichtstuende Aktionäre fett zu füttern.

Es

Es verrät aber dieses Geschrei über die Belastung des Bergbaues, über den Ruin des Bergbaues durch sozialpolitische Maßregeln, durch hohe Löhne und kurze Arbeitszeit auch ein äußerst mangelhaftes volkswirtschaftliches Verständnis. steht längst fest, daß hohe Löhne und kurze Arbeitszeit gerade die Industrie fördern, wie England und Amerika beweisen. Daß auch die sozialpolitischen Einrichtungen, die in Deutsch­ land geschaffen wurden, die Induſtrie und auch den Bergbau nicht ruinieren, sondern im Gegenteil fördern, das beweist der Bergbauverein selber in einem großen Werke, das er jetzt über seine eigene Geschichte herausgibt. Darin teilt er mit, daß die darin namhaft gemachten Werke einen Reinüberschuß per Tonne Kohlen hatten von 0,33 Mark im Jahre 1885, von 0,38 Mark im Jahre 1895 und von 1,04 Mark im Jahre 1903. So wird der Bergbau ruiniert!

natürlich

Aus Zürich wird uns geschrieben: Am Donnerstag fand im Velodrom eine große von 2500 Personen besuchte Demonstrations­versammlung statt, in der die Genossen Pfarrer Pflüger, Dr. Adler jun. Zwei große Volksversammlungen, von unserer Partei einberufen, und Greulich sowie ein russischer Genosse die schändlichen Mordtaten wollten sich mit den Vorgängen in Rußland beschäftigen; doch konnte der herrschenden Henkersknechte in Rußland brandmarkten und den Die zügellose Fälscherbande," Die Post" genannt, begeht in dortigen Freiheitstämpfern die begeisterndsten Sympathien ausgedrückt nur die im Albertgarten tagende in Ruhe zu Ende geführt werden, wurden. Schließlich fand die folgende Resolution einstimmige die andere, nach dem Zentral- Theater einberufene, wurde schon nach ihrer letzten Nummer die wüstesten Ausschreitungen gegen die öffent­Annahme: dreiviertelstündiger Dauer vom Polizeirat Müller, der sonst nie Ver- liche Moral. An der Spize druckt sie den unterschobenen Drohbrief Die von der Arbeiter- Union einberufene, von mehr als 2500 fammlungen in eigener Person überwacht, aufgelöst. Schon um 8 Uhr des Bergmeisters Engel ab, von dem jedermann sofort an der Hand­Personen besuchte Versammlung bezeugt den heldenhaften und wurde der Einlaß zur Zentral- Theater- Versammlung wegen Ueber- schrift fieht, daß ihn kein Bergarbeiter geschrieben hat. Dazu kommt, daß wir bereits nachgewiesen haben, wie Herr Engel Behauptungen opfermutigen Freiheitstämpfern in Rußland ihre vollste Sympathie. füllung gesperrt. Unter den Versammlungsbesuchern waren sehr aufstellt, die längst als blanke Erfindungen bekannt sind, wie die an Möge das russische Broletariat, auf das sich die zuversichtliche Hoffnung viele Angehörige der bürgerlichen Gesellschaft. Die letzteren hatten gebliche Resolution der Generalversammlung der Münchener Orts­des internationalen Sozialismus gründet, seine Ausdauer und Energie bewahren, bis der grimmigste Feind aller Kultur nun Gelegenheit, den Russenkurs in Theorie und Praxis kennen zu lasse. Dann gibt sie die Behauptung der Rheinisch- Westfälischen und Menschheit, der aller Verbrechen fähige, mit Hekatomben un- lernen; einmal durch die Darlegung des Referenten, Genossen Zeitung" wieder, daß ein Arbeiter erschossen worden sei obwohl die Rheinisch- Westfälische" selbst hat schuldigen Blutes befudelte, bis der völkerzerfleischende Bar und Ledebour und dann durch den Beamten mit der Wort- von Streifenden sein niederträchtiges System endgültig vertilgt sind. Weit entfernt entziehung und der gleich darauffolgenden Auflösung der Ver- zugeben müssen, daß der Mord von einem Arbeitswilligen begangen vom Kampfplaze, kann unsere tatsächliche Mithülfe leider nur in fammlung. Als der Beamte Ledebour wegen einer Bemerkung über worden ist. der materiellen Unterstützung der im Kampfe stehenden, der ge- den jetzigen 3aren das Wort entzog, fragte dieser den Beamten, wie angeblich von Streikenden begangen worden sind, aber den Stempel Darauf stellt sie eine lange Liste von Untaten zusammen, die fallenen Opfer bestehen. Diese Hülfe soll aber nach besten Kräften er dazu komme? Darauf löste dieser als Antwort einfach die von der Lüge sämtlich auf der Stirn tragen, und darauf hebt eine so geleistet werden, denn ein Gedanke beseelt uns alle: Sieg der mehr als 2000 Personen besuchte Versammlung auf. verbrecherische Heßerei gegen die Streifenden an, wie es selbst in Revolution in Rußland !" Die Auflösung wurde von den Besuchern mit Pfuirufen und diesem verkommenen Fälscherblatte noch nicht dagetvesen ist. Sie In Winterthur und St. Gallen fanden in Ver­nennt die Streifenden Wegelagerer, Mordbrenner, vergleicht sie mit fammlungen der Arbeiterbildungs- Vereine nach erstatteten Referaten Pfeifen beantwortet. ähnliche Resolutionen Annahme, ebenso in einer großen Proteſt- So arbeitet die deutsche Polizei in einem Augenblick, da die Räuberbanden, wie sie vor 100 Jahren am Niederrhein die Bes versammlung in Genf . Hier fam es zu Verhaftungen, weil nach ganze Welt in weithin Hallenden Protesten gegen den 3arismus völkerung in Schrecken versezten. Wir rufen nicht nach dem Staats­anwalt gegen diese Mordbrenner an der Wahrhaftigkeit, aber der der Versammlung ein Umzug mit der roten Fahne an der Spize sich auflehnt! öffentlichen Verachtung sollen sie preisgegeben werden, die gewissenlos veranstaltet wurde. Die Polizei forderte ganz nach dem Vorbild der genug sind, zu Gewaltmaßregeln und zu blutiger Unterdrückung in Rußland herrschenden Willtür die Zusammenrollung der roten einer Kulturbewegung zu heben. Fahne, und als das Verlangen, zu dem die Polizei nicht das mindeste Gin Streif- Urteil. Recht hatte, zurückgewiesen wurde, raubte sie die Fahne und ver Die Verhandlung des Reichstages über den Bergarbeiter haftete dazu noch neun Manifestanten, wovon sieben wieder ent- streik trug denselben Charakter, den die Aktion der Regierung Ein polnischer Redner soll in einer Versammlung Arbeitswillige lassen wurden, während zwei, weil sie weder Papiere haben noch in bisher geboten hat: Graf Posadowsky floß über von Zu beleidigt haben. Er wurde, wie uns unser E- Korrespondent be der Schweiz wohnen, ausgewiesen wurden. Die Genfer Polizei Der Staatsanwalt, richtet, zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. sicherungen, aber fann also noch immer nicht von ihren schmachvollen Gewalttätig forgiant gezogenen Kreise; im Dreiklassen- Barlament werden Monate und fofortige Verhaftung. Der Verurteilte hat in seiner um Gotteswillen stört nicht unsere der im öffentlichen Interesse Anklage erhoben hatte, beantragte drei In Bern hielten die russischen Revolutionäre eine große wir schon alles recht schön begraben. Wer uns da in den Rede nur von Arbeitswilligen im allgemeinen, nicht aber von Demonstrationsversammlung ab, die von 600 Personen besucht war Weg kommt, der verschleppt nur die Hülfsaktion für die einzelnen Personen gesprochen, deshalb ist das Urteil ganz un­und eine entsprechende Resolution annahm. Bergleute. Die preußische Regierung ist entschlossen, verständlich.

teiten lassen.

Wer verschleppt?

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