Aus Petersburg wird gemeldet: Die über die Fontanka, einen Newa - Kanal führende Hängebrücke ist in dem Augenblick eingestürzt, als Dragoner über sie ritten, wobei gegen 30 Reiter mit den Pferden ins Wasser stürzten.
Wie ein späteres Telegramm berichtet, fand der Einsturz mittags 1 Uhr statt. Die Zahl der die Brücke passierenden Dragoner betrug gegen 50 nebst einem Offizier. Ein Dragoner wird vermißt. Bei dem Einsturz der Brücke rissen die tragenden Seile gleichzeitig auf beiden Ufern. Die Brücke samt den darauf befindlichen Bassanten, einer Mietsdroschke, Lastfuhrwerken und den vorderen Reihen der Dragoner stürzte auf das Eis, die erschreckten Pferde stürzten über das Geländer zur Seite, brachen durch das hier schwache Eis und fielen ins Wasser. Die zur Hülfe gerufene Feuerwehr versuchte die Pferde zu retten.
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Ueber die Ursache des Unfalls wird nichts berichtet. Der liberale Adel.
Aus Induftrie und Bandel.
1000. Die Beerdigung der Getöteten wurde in der Nacht unter dem Schuße des Militärs vorgenommen. Viele Personen, die an der Bewegung nicht teilgenommen haben, find auch verwundet worden. Herr August Thyssen arrondiert seinen Bergwerksbefizz. Gett Ein Teil der Sozialisten ist der Ansicht, daß die Plünderung der Läden von Leuten ausgeführt wurde, die dazu von der Polizei aneinigen Tagen besteht an der Börse eine Nachfrage nach Attien der getrieben wurden. In einem Aufruf an die Arbeiter heißt es: Bergwerksgesellschaft Kontordia"-Oberhausen , so daß eine nicht Hütet Euch, daß die Regierung nicht hieraus Nußen ziehen wird, unerhebliche Kurssteigerung stattfand. Wie die" Duisburger- 8tg." um unfere revolutionäre Fahne zu entehren.- Die Plünderungen erfährt, erfolgten diese Käufe im Auftrag von August Thyssen fen. wurden fast hauptsächlich in russischen Läden und solchen russischer und Familie Haniel. Herr Thyssen soll den Wunsch haben, in den Juden vorgenommen. Die Marschalkowskajastraße hat am meisten Aufsichtsrat genannter Gesellschaft einzutreten, welchem Vorhaben aber die Familie Haniel sehr unsympathisch gegenüberstehe. gelitten.
Die Zahl der Opfer.
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Bon Bergwerks- Berstaatlichungsplänen der Regierung weiß der Der Warschauer Korrespondent des„ Daily Telegraph " meldet Reichsbote" zu berichten. Das Blatt schreibt: Wie wir von einer seinem Blatte, daß jest verhältnismäßige Ruhe herrsche. Seite hören, die sehr wohl darüber unterrichtet sein könnte, wird Die Mehrzahl der Läden und Kaffeehäuser sind wieder geöffnet. legteren willkommenen Anlaß geben, neben der schon an das Verhalten der Bergherren der Regierung gegenüber dieser Zahlreiche Patrouillen durchziehen die Straßen. Die ungefähre Zahl gekündigten gefeßlichen Regelung einer Anzahl der wesent der Getöteten beträgt 600, der Verwundeten 1000. Das Amtsblatt lichsten Fragen, auch ihrem alten Projekt, der Berstaatlichung gibt die Zahl der Getöteten nur auf 60 an. Der sozialistische Aus- des gesamten westfälischen Bergbaues, neuerdings wieder näher schuß fündigt einen großen Wiederbeginn der Unruhen zum heutigen zu treten. Nach den Vorkommnissen der letzten Zeit erachtet sich die Donnerstag an. Er will die ganze Bevölkerung veranlassen, heraus- Regierung an ihr gelegentlich der Hibernia- Affäre gegebenes Verzukommen und gegen die Truppen zu kämpfen. fprechen, einer solchen Verstaatlichung nicht näher treten zu wollen, nicht mehr gebunden. Wie unser Gewährsmann versichert, wäre der Eriverb der Harpener Gesellschaft das nächste Ziel. Diesmal aber würde das Angebot der Regierung an die Aktionäre direkt im Reichsanzeiger" erfolgen und fein Versuch gemacht werden, auf dem Wege der sekreten Vermittelung der Aftienmehrheit zu erlangen."
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Aus der Frauenbewegung.
In Anbetracht der Freitag bevorstehenden Eröffnung der Gouvernements- Adelsversammlung zirkulieren unter dem Adel zwei Anträge, ein konservativer mit 122 Unterschriften, welcher auf der vollen Erhaltung der Selbstherrschaft besteht, und ein liberaler, Ueber die Fortdauer der Unruhen in Warschau wird gemeldet: welcher die attive Organisation der politischen Freiheit Nußlands, In den Straßen dauern die Massakres fort. Das Militär greift die auf den Anfängen einer Voltsvertretung beruhe, verlangt. rücksichtslos sogar ruhige Passanten an, die mit der Bewegung der Jedoch könne die Regierung nicht früher Boltsvertreter be- Arbeiter nichts gemein haben. Nicht einmal Frauen und Kinder rufen, ehe nicht vorläufige Grundgefeße ausgearbeitet seien, bleiben von diesen Angriffen verschont. Haarsträubende Szenen welche die Zusammensetzung, Einrichtung und Vollmacht der spielen sich im Stadtteile Nowy Swiat und in der Krakauer Bolfsvertreter bestimmen; hierzu sei eine bedeutende bor Borstadt ab. Vor den Läden der russischen Kaufleute und bereitende Arbeit erforderlich. Andererseits sei es nicht möglich, daß der Branntwein- Niederlagen der Monopol Verwaltung find Land länger in der unbestimmten Lage und der zunehmenden Er- militärische Posten aufgestellt. An der Ede der Bradagaffe der Student regung zu lassen. Eine unverzügliche, rein prinzipielle Kundgebung wurde Wierzbicki, welcher, gar nichts Böses des Thrones in Form eines Manifestes oder allerhöchsten Resfriptes ahnend, auf dem Heimweg begriffen war, erschossen. Der Tramwaywäre wünschenswert, in welchem der Wille des Monarchen aus- verkehr wurde unter dem Schuße der Kosaken und Dragoner wieder gedrückt wird, die Staatsordnung zu verändern und erwählte aufgenommen. In jedem Tramwaywagen fährt auch ein GenBoltsvertreter zu berufen. Wichtig wäre eine Zeitangabe, wann darm mit. der Kaiser die Bolksvertreter berufen wolle, damit Rußland sich Weiter wird aus Warschau mitgeteilt, daß das dortige Kreisauf die Annahme neuer Einrichtungen vorbereite. Gleichzeitig fomitee eine Kundgebung erlassen hat, in welcher behauptet wird, sei die Ausarbeitung der Grundprinzipien für die Voltsver- daß sich die Polizei und das Militär an den Plünderungen beteiligt Bergarbeiterstreit und die proletarische Frau". Von starken Beifallstretung sowie der nächsten darauf folgenden Reformen notwendig. haben. Besonders nahmen Soldaten an den Plünderungen von Mit der Ausarbeitung könnte eine besondere Regierungskommiffion Schuhwarengeschäften teil und verkauften hernach die Schuhe. Die beauftragt werden. Nur eine allerhöchste Meinungsäußerung hierüber Eisenbahnlinie Warschau- Wien wird bis zur österreichischen Grenze und die Einsetzung der erwähnten Kommission könnte eine Be- von Gendarmerie bewacht, weil man Dynamitattentate gegen die ruhigung herbeiführen, das Vertrauen zur Regierung stärken und Bahn befürchtet. alle Untertanen mit Dankbarkeit und Hoffnung auf eine bessere ZuDie Ausstandsbewegung beginnt auch auf den Dörfern um funft erfüllen."
Auch die liberalen Forderungen sind bedenkliche Halbheiten, da sie nicht darauf bestehen, daß eine auf Grund des allgemeinen Wahlrechts einzuberufende Versammlung die Grundrechte festlegt. Das internationale Scharfmachertum.
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Ganz wie das Kohlensyndikat im Ruhrrehier denken und handeln die Unternehmer in Petersburg . Der Verein der Petersburger Fabrikanten hat über den Ausstand ein ,, Gutachten" im Stinnes- Stil verfaßt. Die allgemeinen Punkte der Forderungen der Arbeiter betreffend den achtstündigen Arbeitstag, die Teilnahme der Arbeiter an der Festsetzung des Lohnbetrages und die Regulierung der inneren Ordnung der gewerblichen Unternehmungen, sowie die Abschaffung der Strafen für das Fernbleiben von der Arbeit und das Streifen werden für indiskutabel erklärt und- der gesetzlichen Regelung überantwortet. Unterhandlungen mit den Arbeitern über einzelne Sonderforderungen werden vor Wiederaufnahme der Arbeit für un zweckmäßig befunden, woraus doch hervorzugehen scheint, daß die Arbeit in Petersburg allgemein noch nicht aufgenommen ist. Schließlich aber werden doch, unter der ausdrücklichen Verwahrung, daß der Streit nicht auf wirtschaftliche, sondern auf äußere politische Motive zurückzuführen sei, Bugeständnisse gemacht, deren wichtigste sind: teine Maßnahmen zu treffen, die Anstifter und Führer des Ausstandes ausfindig zu machen und ebenso teine besonderen Maßregeln gegen dieselben anzuwenden, sowie Mittel zu sammeln zur Unterstügung der am 22. 5. Mts. geschädigten Arbeiterfamilien und hinsichtlich dieser Maßnahmen keinen Unterschied zu machen zwischen den Arbeitern, welche aus freien Stücken in den Ausstand getreten find, und denjenigen, die hierzu gezwungen wurden. Endlich will man sogar den hülfsbedürftigen Arbeitern Unterstützung gewähren für den durch den Streit entstandenen Lohnausfall.
Die Petersburger Unternehmer scheinen also bei aller poli tischen Seelenverwandtschaft auf wirtschaftlichem Gebiete noch menschlicher zu sein als die Ruhrbarone!
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Die Unruhen in Russisch- Polen.
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Die Ausstandsbewegung.
Die russische Streifbewegung nimmt einen seltsamen Verlauf. Wie eine Art Steppenbrand stürmt es über alle Industriezentren. In einer Stadt nach der anderen bricht der Streit los. Die bewaffnete Gewalt veranstaltet Megeleien. Dann nach einiger Zeit erlischt der Streit, wie es scheint, nicht ohne Konzessionen der Unternehmer.
lung, die am vergangenen Dienstag stattfand, hatte sich eines unSpandau. Eine von den Genoffinnen einberufene Versammgewöhnlich starken Besuches zu erfreuen. Lange vor Gröffnung der Bersammlung war der Saal und die Galerie überfüllt. Genosse Karl Liebknecht sprach über:" Die Revolution in Rußland , der und stürmischen Entrüftungskundgebungen wurden die Ausführungen des Redners unterbrochen, der ein getreues Bild von der Blutherrschaft des Zarismus und dem gemeingefährlichen und probozierenden Treiben der Kohlenmagnaten im Ruhrgebiet entwarf. Die deutsche Sozialdemokratie habe hier eine doppelte Aufgabe noch weit tatkräftiger bewähren als bei irgend einer früheren Ge zu erfüllen. Der Opfermut der Arbeiterklasse müsse sich also jetzt legenheit, denn von dem Erfolg beider Kämpfe hänge es ab, ob wir auf dem Wege zur Befreiung vom Joch des Zarismus und des Kapitalismus einen merklichen Schritt vorwärts kommen oder ob wir gar um Jahre in der Entwickelung gehemmt werden sollen. Die Sonne geht im Osten auf, und vom Often kommt auch den Deutschen Arbeitern die Befreiung!- Die Versammlung nahm von einer Diskussion des Referats Abstand, worauf folgende Resolution einstimmig Annahme fand:
" Die Versammelten sprechen sowohl den Klassenfämpfern des Ruhrgebiets als ihren um die Befreiung vom blutgierigen Despotis mus fämpfenden russischen Brüdern vollste Anerkennung und Bewunderung aus. Sie versprechen, alles daran zu seßen, damit diesen Kämpfen die notwendige moralische und finanzielle Unterstützung zu teil werde. Nieder mit dem Zarismus! Nieder mit dem Kapitalismus !"
Wie weit aber die Arbeit bisher eingestellt und wieder aufgenommen ist, darüber geben die offiziellen Meldungen durchaus kein klares Bild. Wir haben schon oben darauf hingewiesen, daß in Petersburg beispielsweise, wo doch alles wieder arbeiten soll, die Unternehmer neuerdings erklärt haben, nicht früher über Einzelforderungen mit den Arbeitern Alsdann wählte die Versammlung zur Vertrauensperson der zu verhandeln, ehe nicht die Arbeit aufgenommen ist. fozialdemokratischen Frauen Spandaus die Genoffin Frau A p p old. Ueber die Bewegung verzeichnen wir folgende Tele- Rieger gab noch bekannt, daß der bisherige Ertrag der Geldsammgramme: lung für die Bergarbeiter etiva 1700 M. in Spandau betrage. Er Mitau . In den meisten hiesigen Fabriken ist die Arbeit wieder forderte zur regen Beteiligung an dem Unterhaltungsaufgenommen worden. Der Ausstand ist jedoch noch nicht beendet. a bend auf, der am Sonntag, den 5. d. M., im Kumteschen Lokale Liban. Die Hafenarbeiter haben teilweise die Arbeit wieder zum Besten der Bergarbeiter veranstaltet werde. aufgenommen. In den bedeutendsten Fabriken dauert der Ausstand fort; die Stadt ist ruhig, die Zeitungen erscheinen.
Schanlen( Gouv. Kowno ). Seit zwei Tagen sind die hiesigen Arbeiter ansständig. Eine Beratung der Fabrikanten mit den Arbeitern ist resultatlos verlaufen. Die Stadt ist ruhig.
Batum. Der Mittwoch begonnene Arbeiterausstand nimmt allgemeinen Charakter an. Auch die Transport- und Dampfschiffsagenturen haben ihre Tätigkeit eingestellt. Mietsdroschken fahren nicht; auf dem Duai fammeln fich große Arbeitergruppen. Nach mehreren Punkten der Stadt find Militärkommandos beordert worden.
Samara . Die hiefigen Seger find wieder zur Arbeit zurüdge tehrt, da die Buchdruckereibesizer ihnen ihre letten Forderungen er füllten. Freitag werden die Forderungen der ausständigen Mühlen
Bon der preußisch- russischen Grenze meldet die Schlesische 3tg." arbeiter besprochen werden. bom 2. Februar:
Nachdem noch vorgestern in den russischen Grenzrebieren völlige
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Juternationaler Sozialisten- Protest.
Die internationale sozialistische Parlaments- Kommission schreibt
„ Die französische revolutionär sozialistische Gruppe und die P. S. de F. ersuchen das Sekretariat der internationalen sozialistischen Parlaments- Kommission im Haag, in allen Barlamenten, in denen die Sozialdemokraten Vertreter haben, die Initiative zu ergreifen zu einem gemeinsamen Vorgehen gegenüber den russischen Meheleien. Von Herzen gern kommen wir dieser Bitte nach und fordern Euch auf, so bald wie möglich im Parlament Eures Landes die Gefühle der Empörung, die uns alle beseelen, zum Ausdruck zu bringen."
Ruhe geherrscht hatte, sind gestern im Grenzbezirk Dombrowa Un- Die Person, die auf den Polizeimeister Golovin geschoffen hat, ruhen ausgebrochen und haben sich nach Sosnowice fortgepflanzt. heißt Abraham Stilmann. Der Gesundheitszustand Golovins ist Früh wurde in den Fabriken in Sosnowice noch gearbeitet, dann befriedigend; die Kugel ist noch nicht entfernt worden. wurde in einzelnen Fabriken das Zeichen zur Einstellung der Arbeit gegeben. Die Leute zogen in größeren Trupps durch sämtliche Fabriken und erzwangen die Einstellung der Arbeit. Wo man nicht gleich ihrer Aufforderung Folge leistete, stellten sie sämtliche Ma- aus dem Haag: schinen ab. Beim Durchziehen der Straßen faßten sie den PolizeiWachtmeister ab, und dieser mußte mit ihnen marschieren. Im übrigen Jm übrigen sind Gewalttätigkeiten nicht verübt worden. Jm Laufe des Tages fam ein Rosalen Regiment Sosnowice an. Die russischen Gendarmeriekapitäne ließen die preußischen Grenzbehörden wissen, daß drüben das Publikum befürchte, es könnte preußisches Militär einrücken. Drüben sei infolgedessen bei den Leuten der Gedanke entstanden, die preußische Eisenbahnbrücke, die sich kurz vor Sosnowice befindet, zu zerstören, damit die Preußen nicht herein könnten. Vom Kattowiger Landratsamt wurde sofort die Sperrung der Brücke angeordnet und Abteilungen Gendarmerieposten dahin verlegt. Heute morgen reiſten der Regierungspräsident von Oppeln und der Stattowitzer Landrat in den Grenzbezirk, um sich über weitere Maßnahmen zu orientieren. Man befürchtet, daß am heutigen katholischen Feiertage Unruhen entstehen könnten. Die erste Meldung von heute lautet dahin, daß borläufig in Sosnowice alles ruhig ist. Ein Verlaß darauf ist aber nicht, da die Leute sehr erregt sind.
Bei
Der Sekretär: Mannoury. Auch das Exekutiv- Komitee des internationalen sozialistischen Bureaus in Brüssel fordert zur intensiven Unterstützung der russischen Freiheitsbewegung auf.
Partei- Nachrichten.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Die Verhandlungen der schlesischen Bergarbeiter gescheitert. Breslau , 2. Februar. ( W. T. B.) Die Verhandlungen, die gestern und heute mit den Vertretern der ausständigen Bergleute auf der Königin Zuise- Grube" wegen Beilegung des Ausstandes geführt wurden, sind der Schlesischen Zeitung" zufolge ergebnislos geblieben.
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Aus der Hull- Kommiffion.
Paris , 2. Februar. ( W. T. B.) In der Nachmittagssigung wurde Leutnant Schramtschenko vom Linienschiff„ Borodino" ber nommen. Er sagt aus, daß man unmöglich vom Bord eines Panzers ein Fischerboot für ein Torpedoboot hätte halten können; er habe ein Torpedoboot sich auf ungefähr eine Meile nähern sehen. Die Angelegenheit der Stamtschatka" habe keinen besonderen Eindruck an Bord der„ Borodino" hervorgerufen. Der englische Kommandant Keanes, der von O'Beirne berufen wurde, legt die Möglichkeit dar, daß man auf große Entfernungen selbst mit einem Scheinwerfer ein Fischerboot für ein Torpedoboot ansehen könne. Auf eine Be meitung Fourniers kommt Beuge jedoch von seiner Ansicht zurück. Der norwegische Lotse Christiansen erzählt, er habe in der Nacht des 21. Oktober in der Nordsee ein Torpedoboot gesehen und beschreibt das Boot, ferner habe er am folgenden Tage um drei Uhr früh mit voller Geschwindigkeit ein ähnliches Schiff fahren gesehen. Beuge eine genaue Beschreibung des Torpedobootes, das er am Auf Ersuchen des Botschaftssekretärs Mandelstamm gibt der 19. Oktober gesehen habe und des Fahrzeuges, das er am 21. bemerkt habe; er sagt schließlich, das Torpedoboot sei von Fischerbooten umgeben gewesen. Darauf wird die Sigung aufgehoben.
Spaltung der demokratischen Gruppe in der Deputiertenkammer. Paris , 2. Februar. ( W. T. B.) Nachdem die Gruppe der demokratischen Bereinigung in der Stammer gestern als Führer Lengues gewählt hatte, der unter dem früheren Stabinett sich häufig von der Mehrheit getrennt hatte, traten mehrere Mitglieder von dieser Gruppe aus und bildeten eine neue, welche die Notwendigkeit barlegte, den republikanischen Bloc der reaktionären Koalition ent gegenzusehen.
Baris, 2. Februar. ( W. T. B.) Combes, der die Führung der demokratischen Gruppe im Senat übernommen hat, hielt eine Rede, worin er auf die Notwendigkeit hinwies, sas Programm des früheren Stabinette zur Ausführung zu bringen und von der neuen Regierung zu verlangen, sich deutlich zu erklären, daß sie sich nur auf Die republikanische Majorität stützen wolle.
Paris , 2. Februar. ( W. T. B.) Senat. Das Haus berät das Militärgesez, nimmt den Artikel 1, wonach der Dienst für alle obligatorisch ist, an und lehnt mit 205 gegen 53 Stimmen ein von dem Kriegsminister Berteaur bekämpftes Amendement ab, wonach diejenigen, welche Familien zu unterstützen haben, vom Dienst befreit sein sollen.
Warschau , 2. Februar. ( W. T. B.) Die auf Grund der Er- Die Gemeinderatswahlen in Sachfen haben, wie sich jetzt festflärung des verstärkten Schutzes vom Generalgouverneur erlassenen stellen läßt, ein befriedigendes Ergebnis gehabt. Nach den BeBestimmungen untersagen Ansammlungen auf Straßen, Plägen und Stimmungen der sächsischen Landgemeinde- Ordnung scheidet alle zwei in Privathäusern. Ansammlungen an öffentlichen Orten würden Jahre ein Drittel der Gemeindevertreter aus, während in den durch Polizei oder Militär zerstreut werden. Der Besitz oder Ver- Städten vielfach jedes Jahr eine Drittelerneuerung stattfindet. fauf von Waffen ohne Erlaubnis unterliege einer Strafe. Besondere Umstände haben es gefügt, daß in dem weitaus größten Teile der Gemeinden in den letzten Monaten der Jahre mit geraden Demonstrationen müssen die Balkons und Fenster der anliegenden Endziffern die Ersatzwahlen vorgenommen werden. Häuser unverzüglich geräumt und geschlossen werden, ebenso die HofGegenwärtig ist eine solche Wahlperiode abgeschloffen und eine eingänge. Falls von den Dächern geschossen oder Steine und Uebersicht möglich. Nach dem in den Zeitungen mitgeteilten Bericht Proklamationen geworfen würden, unterlägen außer den Schuldigen haben unsere sächsischen Genoffen in 207 Orten Erfolge zu verauch die Hausbesitzer und Hausverwalter der Verantwortung. Auf zeichnen; es wurden 364 Vertreter gewählt, wovon 91 der ansässigen Forderung der Gouverneure von Warschau und Petrikau haben die und 273 der unansässigen Klasse angehören. Das ist ein durchaus Paris , 2. Februar. ( W. T. B.) Der Senat hat die sechzehn Besitzer von Handels- und Industrie- Unternehmungen diese sofort zu erfreuliches Ergebnis. Im Jahre 1898 hatten die sächsischen Ge- ersten Artikel des Militärgesezes angenommen. schließen. Verlegungen der Bestimmungen werden mit Arrest bis zu 130 Vertreter, darunter 18 ansässige. 1900 drangen wir in 148 Genoffen in 83 Orten Erfolge, gewählt wurden in diesem Jahre Der internationale Bergarbeiter- Kongreß findet nicht statt. drei Monaten oder mit einer Geldstrafe bis zu 500 Rubeln be- meinden siegreich durch und konnten 279 Mandate mustern, darunter Lens, 2. Februar. ( W. T. B.) Es heißt, daß der internationale straft. Die Bestimmungen gelten für die Städte Warschau und 52 ansässige. Von 1902 liegt leider keine Uebersicht vor. Aus den Kongreß der Bergarbeiter, der für Sonnabend in Dover beabsichtigt Lodz sowie für die Gouvernements Barschau und Betrikau. bisherigen Angaben ergibt sich aber, daß wir auf erfreuliche Fort- war, nicht stattfinden wird, da die deutschen Abgesandten Warschau , 2. Februar. ( W. T. B.) Die Zahl der während schritte zurücbliden fönnen. Eine genaue Feststellung der jezigen in Brüssel erklärt haben, daß der Kongreß jegt unnötig fei, weil der der Unruhen Getöteten ist sehr hoch und beläuft sich nach Angabe Bahl bringt wahrscheinlich die kürzlich von der Partei eingeleitete Zweck der Gesuche der Ausständigen bei ihren französischen, engdes Aerztepersonals auf 600, die der Verwundeten auf mehr als Statistik über die Gemeindeverhältnisse in Sachsen . lischen und belgischen Kameraden erreicht sei. Berantw. Redakt.: Baul Büttner, Berlin . Inserate verantw.( mit Ausnahme der„ NeueWelt"-Beilage): Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagenu.Unterhaltungsbl.