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Nr. 54. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 4. März 1905.

Das Strafgefängnis Plößensee vor Gericht.

Freitag, den 3. März.

Die Sigung vom Freitag, zu der sich wiederum ein sehr zahl­reiches Bublifum eingefunden hatte, wurde kurz vor 10 Uhr von dem Vorfizenden Landgerichtsdirektor Dr. Oppermann mit der Richtigstellung

gehört werden konnte. Hierfür war der Wirt auf Grund des gar nicht zu denken ist. Die Lage Johns war eine verzweifelte, da 360 Biffer 11 bestraft worden, weil er die Pflicht und zahlreiche Forderungen und Wechselverbindlichkeiten Ende Februar auch die Macht gehabt habe, den Lärm zu verhindern fällig waren, so daß der Konkurs nicht verhindert werden konnte. und durch Unterlassung dieser Verhinderung diese Pflicht Durch den Bankerott sind zahlreiche Fürstenwalder Bewohner, die versäumt habe. ( Eigener Bericht des Vorwärts".) Das Kammergericht hat diese Ausführung den für sehr reich gehaltenen Mann bedeutende Geldbeträge geliehen für rechtsirrig erklärt und u. a. folgendes ausgeführt:§ 360 haben, in Mitleidenschaft gezogen worden. Man brachte John um­8 weiter Verhandlungstag. Ziffer 11 bedrohe nur denjenigen mit Strafe, der eine den Lärm somehr Vertrauen entgegen, als man darauf rechnete, daß der ver­hervorrufende Tätigkeit entfaltet hat, sei es nun unmittelbar, indem mögende Schwiegervater des Bauunternehmers im Notfalle für diefen der Lärm von ihm selbst ausgeht, sei es mittelbar, indem er durch eintreten würde. fein Tun andere Personen zum Lärm veranlaßt hat. Seine Unter­laffung erfüllt den Tatbestand dieser Straftat nicht. Eine Rechts Ein uniformierter Betrüger hat im Zentrum der Stadt guten pflicht eines Schankwirtes, für den Lärm seiner Gäste in der Weise in Uhrmacherläden in der Kleidung eines Straßenbahnschaffners ein pflicht eines Schankwirtes, für den Lärm seiner Gäste in der Weise Erfolg gehabt. In der Umgegend des Alexanderplatzes findet sich eintreten zu müssen, daß er für dessen Nichtverhinderung selbst strafrecht­eines Irrtums eröffnet, der sich in einigen Breßberichten über die lich in Anspruch genommen, daß die von den Gästen verübte Straftat etwa 30 jähriger Mann mit rötlichem Gesicht ein, stellt sich als Sizung vom Donnerstag findet. In diesen Berichten war gesagt, als von ihm begangen angesehen werden darf, kann nicht anerkannt Schaffner vom Bahnhof Schönhauser Allee vor und bestellt für ſeine das Gericht habe erwogen, ob Herr Rechtsanwalt Halpert in eine werden. Die Gäste stehen dem Schankwirte nicht als willen- und berloren gegangene Uhr eine neue. Für die kurze Zeit, die zum Strafe wegen Ungebühr zu nehmen ſei. Das iſt falsch. Es ist von bewußtlose Werkzeuge gegenüber, sondern als selbständige Wesen mit Abziehen der Uhr nötig iſt, leiht er eine andere. Wenn die neue feiner Seite eine Ungebührstrafe gegen Herrn Dr. Halpert auch nur eigener strafrechtlicher Verantwortlichkeit. Für den durch fie ver- Uhr in die angegebene Wohnung geschickt wird, ist der Besteller nicht angeregt worden. Das Gericht hat lediglich die Frage geprüft, ob übten Lärm fann er so wenig strafrechtlich verantwortlich sein, wie zu finden. Er nennt sich August Koblenz , Linienſtr. 103, Ferdinand der Vorfizende berechtigt war, den Verteidiger zu unterbrechen, weil für eine sonstige in seinen Räumen berübte Straftat gegen die Flemming, Linienſtr. 107, Hermann Brieger, Linienſtr. 184, und hat er die Maßnahmen der Staatsanwaltschaft einer Kritik unterzog. öffentliche Ordnung nur deshalb, weil er sie nicht verhindert hat. nach den bisherigen Feststellungen sieben Uhrmacher hineingelegt. Da diese falsche Preßnotiz geeignet ist, ein gänzlich falsches und ent- Es fönnte nur in Frage kommen, ob Angeklagter als Mittäter, An Auch einen Gastwirt nahe am Straßenbahnhof Schönhauser Allee ſtellendes Licht auf den Gang der Verhandlungen zu werfen, habe stifter oder Gehülfe anzusehen ist, dies war aber zu verneinen, da hat er übertölpelt. Er bat um kleines Geld für ein Zwanzigmark ich es für erforderlich gehalten, fie öffentlich zu berichtigen.( wir ein positives Tun des Angeklagten nicht festzustellen war. Aus Er- ſtück und ging damit fort, ohne das Goldstück dem unachtſamen Wirt bemerken hierzu, daß in unserem Bericht diese falsche Notiz nicht barmen für den ruhebedürftigen Teil der Menschheit wird diese Ent- auszuhändigen. Der Schwindler spricht die mecklenburgische Mundart. gestanden hat; im Gegenteil, in dem Beschlusse des Gerichtshofes, scheidung von den Gastwirten hoffentlich nicht rüdsichtslos ausgemust Zeugen gesucht. Die Personen, welche gesehen haben, wie Mitt­wie wir ihn mitgeteilt haben, war ausdrücklich betont, daß von werden. woch vormittags 7 Uhr an der Kottbuser Brücke ein Mann vom einer Ungebühr des Rechtsanwalts Halpert nach Ansicht des Gerichts­hofes gar nicht die Rede sein konnte) der Buchdruckerei Vorwärts, Lindenstr. 69, zweiter Hof, zwei Treppen Straßenbahnwagen stürzte, werden dringend gebeten, sich im Kontor zu melden oder dorthin ihre Adressen einzusenden.

Verhinderung eines Sachverständigen.

Der von der Staatsanwaltschaft als Sachverständiger geladene Medizinalrat Dr. Leppmann ist für den ganzen Monat März an drei Tagen der Woche in den Stunden von 11 bis 1 verhindert, den Verhandlungen beizuwohnen, weil er um diese Beit Fortbildungs­furfe für Aerzte abhält, die nicht mehr verlegt werden können.

Die Stadtverordneten- Bersammlung stimmte in ihrer vorgestrigen nicht öffentlichen Sigung der Anstellung der Hülfsarbeiterinnen des statistischen Amtes Dangel, Richter, Tamanti, Bürer und Banke ale Gemeindebeamtinnen zu. Damit ist eine neue Beamtenkategorie geschaffen worden, denn bisher gab es in Berlin keine Gemeinde­

Beamtinnen.

Selbstmord eines Gymnasiasten. Der als vermißt gemeldete Oberselundaner Ralf Davidsohn hat sich gestern abend auf der Polizeiwache in der Beuthstraße durch einen Revolverschuß in die rechte Schläfe getötet. Der junge Mann, deffen Eltern an der Span Aus der Magistratssitzung. Der Antrag der Deputation der bauerbrüde ein Weißwarengeschäft betrieben hatten, wurde nach Vorsitzender: Das dürfte den Gang der Verhandlungen wesent- städtischen Gaswerke, wonach für Erweiterung und Erneuerung der deren Tode von einem Dnfel, dem Rentier D. aus der Uhland­lich erschweren. Gaswerte für das Etatsjahr 1905/06 727 500 M. und für Erweiterung ftraße 152 zu Wilmersdorf , erzogen, der ihn das Gymnasium in Erster Staatsanwalt Dr. Schönian: Ich halte es nicht für er- des Rohrnetzes 1 900 000 m., im ganzen 2 627 500. zur Ver- Freienwalde besuchen ließ. Am letzten Sonntag vollendete er sein forderlich, aus diesem Grunde etwa den ganzen Prozeß zu verfügung gestellt werden sollten, wurde heute vom Magistrat genehmigt. 17. Lebensjahr, und der Tag sollte bei dem Dutel festlich begangen tagen. Die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung wird in einer werden. Der junge Mann reifte am Sonnabendmittag aus Freien Rechtsanwalt Heine: Die Verteidigung kann auf die Anwefen- besonderen Vorlage nachgesucht werden. In der gestrigen geheimen walde ab, traf aber nicht in Wilmersdorf ein und kehrte auch nicht heit des Medizinalrats Dr. Leppmann bei der Beweisaufnahme nicht Sigung der Stadtverordnetenversammlung wurde dem Antrage auf in die Schule zurüd. Gestern abend um 10 Uhr traf ihn ein verzichten, wenigstens nicht bei der Beweisaufnahme über die Einzel- Berleihung des Bürgerrechts an den früheren Theaterdirektor Adolf Bekannter in der Kommandantenstraße und ließ ihn- weshalb fälle und über die allgemeinen Dinge. Ich würde sehr gern darauf Ernst zugestimmt. Betriebsdirektor Schimming von den Gaswerken wird nicht berichtet durch einen Schußmann nach der Polizei­verzichten, daß er bei der Verlesung der Artikel anwesend ist, aber wurde auf sechs Jahre wiedergewählt, und der Anstellung des Direktors wache 40 in her Beuthstraße bringen. Dort schoß fich der junge bei der Beweisaufnahme muß er zugegen sein, denn sonst ist er ja Golg vom Zentralvieh- und Schlachthof als Gemeindebeamter unter Mann in einem unbewachten Augenblid eine Kugel in die Schläfe. nicht imftande, ein Gutachten abzugeben. Er ist von Amts wegen Erhöhung seines Gehaltes zugestimmt. Er wurde nach einem Krankenhause gebracht, starb aber dort bald als Sachverständiger geladen. nach seiner Einlieferung. Die Veranlassung zur Tat ist weder seinen hiesigen Verwandten, noch in Freienwalde bekannt.

nicht beizuwohnen brauche.

Verteidiger Dr. Liebknecht: Die Verhandlung wird ja erst er­geben, ob der Inhalt der Atten, der dem Medizinalrat vorgelegt ist, richtig ist. Umsoweniger wird es möglich fein, den Sachverständigen zu entbehren, je mehr er sich aus den Atten ein festes Bild der ein­zelnen Fälle bereits gebildet zu haben scheint.

Verteidiger Dr. Löwenstein: Wir fönnen eine Vertagung ver­hindern, wenn der Borsigende uns täglich vorher mitteilt, welche Bunkte der Anklage am folgenden Tage zur Verhandlung kommen sollen. Die Verteidigung wäre dann in der Lage, sich von Fall zu Fall darüber schlüssig zu werden, ob die Anwesenheit des Medizinalrats notwendig ift. Bir alle haben fein Interesse an der Bertagung. Vielleicht dürfte sich die Sache auf diese Weise erledigen, falls das Gericht der Berteidigung entgegenkommt.

breiten soll.

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Die Schwindelfirma Ernst Dieze, über die wir vorgestern aller­hand erbauliche Dinge berichteten, hat ihren Vorteil in jeder Weise strupellos wahrzunehmen gewußt. Hierbei geschah es denn, daß ihr Angestellter Regensteiner sich wiederum auf Stosten der Firma gütlich zu tun wußte. Das Treiben der Schwindelgesellschaft hat schon vor Wochen die Fachpresse beschäftigt, wenn auch damals noch teiner mit der Möglichkeit strafrechtlichen Einschreitens rechnete. In der Zeit fchrift Der Zeitungsverlag" vom 16. Februar findet sich folgende Buschrift der Metallindustriellen Rundschau" abgedruckt:

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leber

Sachverständiger Medizinalrat Dr. Leppmann: Ich habe die Eine Aenderung des Schornsteinfegerwesens erstrebt der Bund Ladung erhalten zur Begutachtung breier angeblich geistestranter der Haus- und Grundbesitzervereine Groß- Berlin". In seiner Gefangener in Plößenfee. Da ich die Möglichkeit voraussah, daß lebten Sizung hat er beschlossen, mit allen Kräften bei den zu­Zu dem Einbruchsdiebstahl bei der Juwelierfirma Grünbaum in meine Sachverständigentätigkeit auch noch weiter herangezogen würde, ständigen Behörden dahin zu wirken, daß die heute auf vollständig der Großen Frankfurterstraße wird weiter gemeldet, daß es der so habe ich, da eine Kollision mit meinen sonstigen dienstlichen des Schornsteinfegergewerbes den technischen und wirtschaftlichen nicht gelungen ist, die eigentlichen Diebe zu ermitteln, doch werden beralteten Verhältnissen beruhenden Vorschriften für die Ausführung Polizei in Köln a. Rh., wo die Hehler festgenommen wurden, noch Geschäften möglich war, namentlich bei der Kritik der Gefängnis- Zuständen der Neuzeit entsprechend geändert werden. So foll in die Nachforschungen nach ihnen mit großem Eifer betrieben. zustände, die Sache meiner vorgefegten Behörde vorgetragen- Vorsitzender: Es handelt sich nur darum, daß Sie durch die mierung der Kehrlöhne in den einzelnen Vororten mit gleichmäßiger Die Polizei in Köln hatte in Erfahrung gebracht, daß die drei erster Linie das System und dann die Willkürlichkeit in der Nor- die Verhaftung der Hehler wird berichtet: Surfe absolut verhindert sind. Hierüber muß das Gericht befinden. Bebauung bekämpft werden. Zur Borprüfung der einschlägigen Juwelendiebe ein Patet mit Schmudgegenständen, die aus dem Ein­Sachverständiger Medizinalrat Dr. Leppmann: Ich kann be­merken, daß ich über diese Fälle schon aus den Atten genau informiert Fragen ist ein zehngliedriger Ausschuß eingesetzt worden, der seine bruch bei der Firma Grünbaum herrühren, in der Styffhäuferstraße bin und daß ich unbeschadet der Gründlichkeit den Verhandlungen Borschläge den einzelnen Vereinen demnächst zur Beratung unter- daselbst abholen und nach dem Vororte Klettenberg bringen wollten. Es wurden daher sofort mehrere Kriminalbeamte nach der Kyffhäuser­ftraße beordert, die sich dort versteckt hielten. Bald darauf tamen mit einer Droschke drei junge Leute angefahren, die das bewußte Paket bei fich trugen. Die Beamten folgten unauffällig der Droschte. In der Nähe der Burgunderstraße sprangen plöglich zwei der Infaffen aus der Droschke und suchten das Weite, während der dritte mit dem Paket schleunigst weiterfuhr. Sofort wurde die Berfolgung der beiden aufgenommen; da sie aber einen großen Vorsprung hatten, gelang es ihnen schließlich, durch ein Haus nach der Burgunder­straße hin zu entkommen. Die Beamten eilten nun nach Klettenberg Einer unserer Vertreter machte bei der Produtten- Industrie" und beschlagnahmten in einer Wirtschaft das Baket, das der inzwischen E. Diese", Berlin , eine Offerte aweds Insertion, wurde aber mit der Droschte fortgefahrene Dieb dort zurückgelassen hatte. In von einer Angestellten mit dem Bemerken abgewiesen, er solle sich dem Paket befanden sich für mehrere Tausend Mark wertvolle schriftlich bewerben; dies taten wir auch. Nach einigen Tagen er goldene Uhren nebst Retten, ferner Brillantringe, Nadeln und Rechtsanwalt Heine: Ich habe nicht etwa eine Bertagung be- hielten wir von einem Herrn M. Regensteiner bezüglich unserer Broschen. Am anderen Tage gelang es der Polizei, drei Personen antragt, ich habe selbst den Wunsch, daß die Sache zu Ende tommt. Offerte einen Brief, worin er um den Besuch unseres Vertreters tegen Hehlerei und Fluchtbegünstigung in dieser Sache zu berhaften, Es wird dem Herrn Präsidenten überlassen bleiben, die Termine so nach seiner Privatwohnung bat. Dieser ging hin und Herr Regen- darunter den Bruder eines der Diebe, in dessen Wohnung die Ein­anzusetzen, daß der Sachverständige ihnen beiwohnen kann. steiner, Geschäftsführer der Firma E. Dieze, versprach, für diese brecher ursprünglich ihren Raub geborgen hatten. Die eigentlichen Der Gerichtshof zieht sich zur Beratung zurüd und verkündet einen Insertionsauftrag in Höhe von 546 M. zum anderen Tage, Diebe selbst sind erkannt; zwei von ihnen sind junge Burschen aus nach wenigen Minuten folgenden Beschluß: unter dem Vorwande, bis dahin ein Inferat auszuarbeiten und Köln , der dritte stammt von auswärts; fie ivaren gut gekleidet und ,, Die Sachlage ist nach Anschauung des Gerichtshofes sehr wesent- seinem Chef vorzutragen. Statt deffen sandte dieser Herr einen Brief, hatten sich durch größere Geldausgaben verdächtig gemacht. Ihre lich verändert. Mit Rücksicht darauf, daß wir die jetzt gegebene torin er uns mitteilte, daß er sehr gerne den Auftrag erteile, sobald Festnahme wird voraussichtlich bald erfolgen. Situation in Erwägung ziehen müssen und mit Rüdficht darauf, wir beifolgenden Vertrag unterzeichnen würden. Ueber diese daß dies Material naturgemäß bisher nicht sämtlichen Mitgliedern Handlungsweise stellte unser Vertreter Herrn Regensteiner aur Rede, worauf dieser zur Antwort gab, daß er Aufträge seiner Firma( bei des Gerichtshofes bekannt ist, also eine genaue Erwägung der welcher er in Lohn und Brot steht) nur erteilt, wenn er eine hohe dessen Opfer die 21 jährige Buchhalterin Else Schönrock in der Romanhaft flingt die Schilderung eines räuberischen Ueberfalles, gegebenen Situation eine längere Zeit erfordert, hat das Gericht Provision erwirten fann!" Lotterie- Einnahme von Mylius, Brinzenstr. 68, angeblich geworden beschlossen, heute nicht materiell zu verhandeln, sondern die Verhand­Der Vertrag lautet: Uebereinkommen. Zwischen dem Kaufmann ist. Aus der Kasse fehlen fünf Ginhundertmarkscheine und 200 Mark lung bis morgen auszusetzen, um in der Zwischenzeit über die M. Regensteiner zu Berlin S. 42, Waffertorstraße 45a, einerseits und in Behnmarkstäden, die die Räuber mitgenommen haben sollen. Als gegebene Sachlage sich schlüssig zu machen und morgen seinen Be- andererseits ist heute folgender Vertrag vereinbart und ge- am Freitag mittag ein Staffenbote und gleich darauf auch andere schluß zu verkünden. Die Zeugen und Sachverständigen bitte ich, schlossen worden:... verpflichtet sich für jeden Insertionsauftrag, Kunden das Lotteriegeschäft betraten, lag die Buchhalterin in dem morgen früh um zehn Uhr sich einfinden zu wollen. Die Sigung den durch Vermittlung des Kaufmanns M. Regensteiner oder Kontorraum, der im ersten Stod des Hauses belegen und gleich von von diesem direkt erhält und annimmt, ist geschlossen." dem Kaufmann der Treppe aus zugänglich ist. Sie hatte einen Knebel aus Stoff M. Regensteiner eine Provision von... Brozent des Nettopreises im Mund. Während das junge Mädchen davon befreit wurde, er­des betreffenden Inserates zu gewähren. Dieser Provision ist sofort schien der Lotterie- Ginnehmer Mylius, der sich in dem Nebenzimmer mit Berliner Partei- Angelegenbeiten. nach erfolgter Annahme des Inſertionsauftrages feitens... auf feiner Ehefrau und einer Bekannten befunden und überhaupt nichts einmal fällig und zahlbar, so daß bei einem mehrmals zu ver- gemerkt hatte. Elfe Sch. gab nun an, daß ein Herr im Kontor er­Waidmannsluft. Sonntag nachmittag 4 Uhr findet bei Hoff- öffentlichenden Inserate die Provision von dem genannten Preise für chienen sei und sie durch die Frage nach einer Bronze, wie sie in mann, Restaurant zum Schweizerhäuschen", eine öffentliche Ver- die ganze Erscheinungsdauer des Inserates im voraus zu entrichten dem Geschäft von Milhus vorrätig ist, aus dem ab­Sammlung des Wahlvereins statt. Vortrag des Genossen Stifiol: ist. Mündliche Nebenabreden neben diesem schriftlichen Vertrage gesonderten Lotterieraum herausgelockt habe. Dann sei fie Die Unzufriedenheit als Ursache des Kulturfortschrittes". Diskussion, follen keinerlei Gültigkeit haben, und ebenso soll jede Aufrechnung plöglich im Rücken angegriffen, zu Boden geworfen, gefesselt und fodann Vortrag des Genossen und Gemeindevertreters Adam: gegen Forderungen aus diesem Vertrage seitens beider Parteien ausgefnebelt worden, habe gefehen, daß der Mäuber sich den Kaffen­Kommunale Angelegenheiten". Die Versammlung wird pünktlich geschloffen fein. Als Erfüllungsort für alle vertraglichen Leiſtungen geldern zuwandte und dann die Besinnung verloren. Herr Mylius aus diesem Vertrage ist Berlin vereinbart, und soll das fönigliche glaubt, daß der Körper der Buchhalterin ganz falt gewesen sei, als cröffnet. Amtsgericht I Berlin für alle fich aus dem Bertrage etwa ergebenden fie aufgefunden wurde. Merkwürdig ist, daß fein Hülferuf ertönte, Rechtsstreitigkeiten ohne Rücksicht auf die Höhe des Streitgegenstandes und daß auch sonst kein Geräusch, wie es bei einem Ueberfall unver zuständig sein." meidlich ist, in das Nebenzimmer gedrungen ist. Auch sind teine Zeichen einer Feffelung zu sehen, auch hat Herr Mylius tein Fesselungs­" Wir wollen es zunächst dahingestellt sein lassen, ob hier eine werkzeug bemerkt. Obgleich das junge Mädchen durch das bisherige bom Angestellten angetragene Bestechung vorliegt oder nicht. Zweifel- Berhalten keinen Verdacht hervorgerufen hat, so erscheint die Sach Los ist das Verfahren des Herrn R. nicht zu billigen und gereicht lage doch noch keineswegs flar. Fräulein Schönrod verbleibt bei auch der Firma zum Nachteil. Einmal wird nämlich ihr Vorteil der Darstellung über den Verlauf des räuberischen Ueberfalles. schlecht gewahrt, wenn ihre Anzeigen nicht nach ihrem Interesse. Nähere Aufklärung fann erst die genaue Untersuchung durch die sondern je nach der Provision" des Herrn N. vergeben werden, zum Striminalpolizei erbringen. anderen muß sie bei Wiederholung eines Auftrages diese Provision

"

Treptow . Heute abend 9 Uhr findet bei Jul. Schmidt, Kiefholz­straße 22, ein gemütliches Familien- Beisammensein statt, in dem Prosaftüde und Gedichte zur Verlesung gelangen. Wir bitten alle Genossen, mit Familie zu erscheinen.

Grünau . Wegen Verhinderung des Referenten findet die Ver­fammlung des Wahlvereins nicht morgen, sondern am 12. März statt.

Lokales.

Keine Ruh' bei Tag und Nacht.

Der Zeitungsverlag" schreibt dazu:

Eine Räuberaffäre.

gewiß selber mitbezahlen. Es ist bekannt, daß in manchen anderen Ein Eifersuchtsdrama hat sich in der legten Nacht gegen 12 Uhr Geschäften ähnliche Mißstände herrschen, und wir sind gern in dem Hause Große Präsidentenstr. 3 abgespielt. Dort hat der Der§ 360 b. 11 des Strafgesetzbuchs hat im Kampfe gegen bereit, auch ihnen durch Veröffentlichung der Namen zu steuern." 35 jährige Schußmannswachtmeister Nicoleites aus der Grünthaler­die Arbeiterschaft bekanntlich eine Art Berühmtheit erlangt, indem Polizei und Gerichte politische Handlungen, die sonst nicht zu packen Spielteufel und Lungenheilstätte. Zur Errichtung von Lungen- traße, ein verheirateter Mann und Vater von vier Kindern, der feit Jahren von seiner Familie getrennt lebt, in einem Anfall von waren, mit freier Hülfe zu grobem Unfug stempelten. Wo das heilstätten soll, wie gemeldet, eine Lotterie veranstaltet werden, welche Eifersucht seine Geliebte, die 82jährige Schankwirtin Anna Krause, Gesez auf diese Weise benugt wird Handlungen gegenüber, die der höheren Drtes bereits genehmigt worden ist nach dem jeg bor bie ein Lokal mit weiblicher Bedienung unterhält, mit seiner Waffe jest Gesetzgeber nicht treffen wollte, entsteht die natürliche Konsequenz. liegenden Blane soll das Spieltapital 3,2 Millionen Mark, der Rein- mißhandelt. N., der angetrunken war, leistete auch noch den zu seiner ertrag 800 000. betragen. Die Ziehung der ersten Serie( 400 000 daß der§ 360 dort bersagt, wo nach dem natürlichen Rechtsempfinden Lose à 8,80 M.) wird in den Tagen vom 19. bis 28. Dezember d. J. Entwaffnung herbeieilenden Schußmannschaften tätlichen Widerstand seine Anwendung am Blage wäre. Das zeigt eine in den und zertrümmerte die Türscheiben des Lokaleinganges. Ein Polizei­Blättern für Rechtspflege" mitgeteilte Entscheidung des Kammer- stattfinden; es werden dabei 16 870 Gewinne im Gesamtbetrage bon leutnant, der mit vier Schußleuten anrüdte, ließ den Zobenden einst weilen zu feiner Ausnüchterung und im Hinblick auf die drohende

gerichts.

575 000 m. zur Verlosung kommen.

Ein Schankwirt hatte eines nachts in seinen Schankräumen Die Schulden des Bauunternehmers John aus Fürstenwalde , der Haltung des Publikums gegen den Erzedenten unter Bewachung in eine geschlossene Gesellschaft von Mitgliedern eines Vereins als den dreisten Naubanfall auf den Kassenboten Schmuhl verübte, einem Raume des Lokals einschließen, bis sich die angesammelte Gäste gehabt und diese hatten nachts stundenlang solchen Lärm dürften sich nach den bisherigen Feststellungen auf weit über eine Menschenmenge verlaufen hatte. Die verlegte Frau Krause hat bei berübt, daß ein darüber wohnender Herr in seiner Ruhe gestört Million Mark beziffern. Ihm gehören insgesamt 34 Säuser, die dem Ueberfall eine Reihe leichterer Berlegungen am Stopfe davon wurde und der Lärm im ganzen Hause und in den Nebenhäusern jedoch derartig belastet sind, daß an eine Deckung der Forderung getragen.