Beugen gesucht. Die Personen, welche gesehen haben, wie am Donnerstag, 22. Dezember 1904, morgens 6% Uhr, ein Mann zwischen Kopf- und Steinmetzstraße in Rigdorf durch Ausgleiten auf dem Straßenpflaster einen Unfall erlitt, werden gebeten, bei Gustav Fischöder, Tischler, Rigdorf, Allerstraße 5 I, ihre Adressen abzugeben. Endlich erwischt ist der Schlafstellendieb Frauendorf, über dessen Treiben wiederholt berichtet wurde. Der Schwindler mietete unter allen möglichen Anspiegelungen möblierte Zimmer und machte die Vermieterinnen sicher, indem er ihnen einen schweren Koffer in Verwahrung gab. Bei der ersten Gelegenheit stahl er dann ganze Zimmer leer. Der Koffer, an dem sich die Bestohlenen schadlos halten wollten, enthielt immer nur Steine und Erde. Es ist bereits er wiesen, daß der Spezialist auch die Provinz heimgesucht hat. Nach Aufzeichnungen über seine Reisen, die man bei ihm fand," arbeitete" er u. a. in Stralsund , Stettin , Frankfurt a. D., Leipzig , Erfurt , Potsdam , Spandau und zuletzt in Charlottenburg . Als seine Hehler wurden ein Kohlenhändler im Norden der Stadt, ein Schneider und eine Frau, eine Jugendfreundin des Verhafteten, ermitt- und fest= genommen. Bei diesen fand die Kriminalpolizei noch Bier, Betten, seidene Kleider usw. Der Kohlenhändler schob ein Kästchen mit Schmucksachen rasch in ein Ofenrohr, die Beamten fanden es aber auch dort.
Eine Hochstaplerin, die sich mit Vorliebe als Angehörige der Familie von Below unter den Namen Gutsbesitzerin von BerkowskaBelow oder geborene von Beloiv oder als Frau Hauptmann Berthold, geborene von Haller, oder als Frau Renner, geborene Richter, einführte, ist von der Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen worden. Nachgewiesen sind ihr bereits zahlreiche Mietsschwindeleien, auch andere Schwindeleien bei einem Uhrmacher und einem Buch händler sind bereits festgestellt. Es konnte aber noch nicht ermittelt werden, wovon sich die Schwindlerin in den letzten Monaten ernährt hat, ihre Behauptung, daß sie mit Schmeidern das Geld verdient habe, ist schon widerlegt. Uebrigens soll die nichts weniger als hübsche, ältliche Frau, die eine Perücke trug, auch Liebesverhältnisse mit angesehenen Herren gehabt haben, wobei es sich für sie ebenfalls um Schwindeleien handelte.
zu ermitteln.
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Theater. Im Deutschen Theater wird gegenwärtig eine Neueinstudierung des Wilhelm Tell " vorbereitet. Der Jahreszeit entsprechend, in welcher sich die Handlung abspielt, werden die Landschaftsbilder, welche im Atelier von Georg Hartwig u. Co. hergestellt werden, durchweg herbstlichen Charakter zeigen. Otto Sommerstorff spielt zum erstenmal den Wilhelm Tell , die Inszenierung leitet Professor Straup.
Rigdorf.
öfter leide, begangen haben müsse. Er verwies darauf, daß er einen aber das Vorhandensein jeglichen Moments zur Begründung einer Sturz vom Bau erlitten und dabei eine Gehirnerschütterung davongetragen habe. Diese Tatsache wurde zwar ärztlicherseits bestätigt,
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Der Staatsanwalt bes
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Der Verteidiger
ein Irrfinniger unter den Anwohnern des Hauses Berlinerstr. 96 3 Im Wahnsinn. Angst und Schrecken verbreitete Montag abend Nirdorf. Der 42jährige Händler Selzer, welcher bereits viermal in Herzberge interniert war, wurde plötzlich wieder vom Wahnsinn Unzurechnungsfähigkeit verneint. Andererseits hat Günzler unter befallen, als er mit seinem dreijährigen Töchterchen auf dem Arme seinem Eide entschieden bestritten, dem Angeklagten irgendwelche unin der Küche saß. Kurzerhand warf der Irsinnige das bedauerns- sittlichen Anträge gemacht zu haben, und auch die vernommenen werte Geschöpf auf den Hof hinab, und als ein Wunder ist es zu Beugen bestritten, bei Günzler jemals perverse Neigungen bemerkt betrachten, daß die Kleine nur mit Hautabschürfungen davonfam. zu haben. Die Wahrnehmungen der im Gramsschen Lokale anDie hinzueilende Mutter riß jetzt das Kind an sich und rettete es wesend gewesenen Zeugen deuteten darauf hin, daß der Angeklagte durch die Flucht vor dem Kranken. Als sich mehrere beherzte Männer ganz planmäßig vorgegangen sei. S. näherten, um den sich wie rasend Gebärdenden unschädlich zu antragte, den Angeklagten des versuchten Mordes und des vollendeten schweren Raubes schuldig zu sprechen. machen, ging der Wahnsinnige mit gezücktem Meſſer auf alle Heran- glaubte dagegen nicht, daß der Angeklagte von Anfang an schon die Nachdem S. alle Fensterscheiben zertrümmert und nahenden los. die Wohnung demoliert hatte, raste er plöglich auf den Hof hinaus. Absicht gehabt habe, den Günzler zu töten, vielmehr habe er es hier gelang es endlich mehreren herbeigerufenen Schutzleuten, den ursprünglich wohl nur auf eine Beraubung abgesehen gehabt. Der Tobenden festzunehmen. S. wurde wieder nach der Irrenanstalt für vorliegend und plädierte auf Bewilligung mildernder Umstände. Verteidiger hielt daher nur versuchten Totschlag und Raub übergeführt. Ober- Schöneweide. Die Geschworenen bejahten indessen die Schuldfragen auf ver suchten Mord und schweren Raub unter Versagung mils dernder Umstände. Staatsanwalt Engelbert beantragte die höchstzulässige Strafe von 15 Jahren Zuchthaus und die üblichen Nebenstrafen. Der Gerichtshof erkannte auf 12 Jahre 3uchthaus, 10 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Bolizeiaufsicht. Der Angeklagte erklärt auf Einlegung eines Rechtsmittels verzichten zu wollen und die Strafe anzunehmen.
Ein 13 jähriger Bater? Eine recht heille Affäre beschäftigt seit einigen Tagen die Polizeibehörde. Vor etwa fünf Monaten wurde das jährige Dienstmädchen Elise K., welches bei einem wohl habenven Bürger in Ober- Schöneweide angestellt war, von einem Knaben entbunden. Der Vater des unehelichen Kindes konnte nicht ermittelt werden. Vor einigen Tagen nun entstand unter mehreren Dienstmädchen, darunter auch die K., wegen der Vaterschaft des Kleinen ein erregter Wortwechsel. Hierbei ließ sich die K. schließlich zu der Aeußerung hinreißen, daß der Vater ihres Kindes- der 18 jährige Sohn ihres Arbeitgebers sei. Dies kam zur Anzeige und die Untersuchung, welche gegen das Dienstmädchen wegen Verführung eines Minderjährigen eingeleitet wurde, führte gestern zur Verhaftung der K. Diese bleibt hartnäckig bei der Behauptung, daß der jetzt im 14. Jahre stehende Sohn ihrer Dienstherrschaft der Vater ihres Kindes sei. Das Dienstmädchen ist nach dem Amtsgericht in Köpenick übergeführt und die weitere Untersuchung in der wohl feltenen Angelegenheit in die Wege geleitet worden.
Hohen- Schönhausen.
Gerichts- Zeitung.
Vermischtes.
Das Gericht
Ordnung in der Polizeiexekution. Vor dem Schöffengericht in alle klagte der Kommissar Kriebel, Leutnant der Reserve, gegen seinen Vorgesetzten, dem Ober- Polizei- Inspektor, tgl. Amtsanwalt und Hauptmann der Landwehr Weydemann wegen Beleidigung. Als Kriebel sich im Juli v. J. wegen schlechter Behand lung bei dem Oberpräsidenten beschwerte und dabei, um die Ungerechtigkeit seiner Vorgesetzten darzulegen, einige Mitteilungen über einen Kommissar, der zuweilen total betrunken zum Dienfi tam, In Gemütlichkeit. Eine sehr kostspielige Bierreise machte vor der 50 Jahre alte Rentenempfänger Bader, Staligerstr. 133. Ueberfallen oder verunglückt. Am 25. v. M. verschwand plötzlich und über andere Polizeibeamte, die sich sittlich vergingen, gemacht einigen Tagen ein in Theaterkreisen sehr bekannter Mann. Er be- hatte abends noch Zeitungen ausgetragen und war dann nicht mehr weg, sondern zurüd an Weydemann. Dieser ließ sich nun den Er hatte, ging die Beschwerde nicht den Instanzengann fie Unter den Linden mit Salvator- Bock und fand sich am gesehen worden. Am 2. d. M. fanden zwei Herren auf einem Felde Kommissar in sein Bureau rufen, spie mit den Worten:" Pfui nächsten Morgen in einem Nachtlokal in der Elsasserstraße wieder. bei Hohen- Schönhausen einen blutüberströmten Mann in besinnungs- Teufel" vor ihm aus, tam mit geballten Fäusten auf Sein Rausch muß nicht schlecht gewesen sein, denn als er erwachte, losem Zustande vor. Er wurde nach der Charité gebracht und später Kriebel zu. Als dann der Kommissar sagte:" Ich bin doch nicht glaubte er, daß er die ganze Nacht in demselben Lokal gesessen habe als der vermißte Rentenempfänger festgestellt. B. flagte über heftige hr Slave", schrie der Ober- Inspektor: Seien sie nicht und beim dritten Glas Pilsener eingeschlafen sei. Die Gesellschaft, Schmerzen im Kopf und gibt an, daß er von Strolchen überfallen so frecht, halten Sie den Mund", und forderte den im mit der er gekommen war, hatte sich längst schweigend empfohlen und und verlegt worden sei. Wo sich der Vermißte vom 25. Februar bis Bureau anwesenden Wachtmeister auf, den Kommissar und Leutnant alles mitgenommen, was er an Wertsachen bei sich trug. Aus einem Ringe hatte man ihm den Brillanten im Werte von 2000 Mt. heraus zum 2. März aufgehalten hat, konnte bisher noch nicht aus ihm hinauszuwerfen. Zwei als Zeugen geladene Beamte bestätigten den herausgebracht werden. Vorgang. Kriebel beklagte sich sehr bitter. über die Behandlung gebrochen, einen Brillantring vom Finger gezogen, einen anderen, ein teures Andenken, aus dem Portemonnaie genommen. Großmütig Wilmersdorf . seitens des Ober- Polizei- Inspektors. Der Mann habe nicht da. aber hatte man ihm bare 35 Pfennige gelassen. Nur für sein gutes Die Stadtwerdung von Wilmersdorf gesichert. Seitens der Rechte wahrnehmen wollte, für unzurechnungsfähig erbor zurückgeschreckt, zu versuchen, ihn, Kriebel, als er seine Geld hat er die Wertsachen, an deren Besiz ihm sehr viel lag, zurück- Potsdamer Regierung ist auf die Betition der Wilmersdorfer Ge- flären zu lassen, obwohl Privattläger ferngesund sei. Beamte, die bekommen. Ein Detektiv- Bureau ließ in den Kaschemmen die Nach- meindebehörden wegen Verleihung der Stadtrechte und Ausscheidens das Ansehen der Polizei geschändet haben, habe er richt verbreiten, daß man die Sachen unter Zusicherung strengster der Gemeinde nunmehr dem Gemeindevorstande die schriftliche bevorzugt, ihn habe er unterdrüdt. Kriebels Berteidiger warf WendeVerschwiegenheit gern zurückaufen würde. Darauf meldeten sich bald Busage gemacht worden, daß diesem Wunsche entsprochen werden soll. mann Mißbrauch der Amtsgewalt vor. Weydemann, mehrere Personen, die die Lage einigermaßen flären konnten, und Als Voraussetzung für das Zustandekommen der Lostrennung war, wie schon früher, wieder nicht zur Verhandlung Vertrauensmänner von beiden Seiten schlossen endlich an einem neu- vom Kreise wird die Einigung über die Höhe der Abfindungssumme erschienen. Er ließ durch seinen Verteidiger erklären, alles was tralen Orte den eigenartigen Handel ab. bezeichnet, welche die Gemeinde an den Kreis zu zahlen hat. Die ent- er getan habe, habe er nur getan, um Ordnung in die sprechenden Verhandlungen zwischen Kreisausschuß und GemeindeFeuerbericht. Die böswilligen Alarmierungen der Feuerwehr vorstand find, nachdem zwischen Kreis und Gemeinde auch die verurteilte den ordnungsliebenden Ober- Polizei- Inspektor zu einer Polizeiegekution hineinzubringen. scheinen sich zu einem förmlichen Sport herausbilden zu wollen. Es Interessengemeinschaft am Teltowkanal gesichert ist, so wesentlich gebergeht nämlich in letzter Zeit kein Tag, ohne daß nicht ein derartiger fördert worden, daß die Regierung jetzt erklären konnte, der Selb- Geldstrafe von 30 Mt. evtl. 3 Tagen Gefängnis. Alarm zu verzeichnen wäre. In der Nacht zum Dienstag wurde der ständigmachung von Wilmersdorf ständen nunmehr keine Hinderniſſe Der Zauberkünstler als Mörder und Selbstmörder. In öffentliche Feuermelder am Zionskirchplatz wiederum böswillig in im Wege. Der genaue Zeitpunkt für die Uebertragung der Stadt- Plauen im Vogtlande hat der dort ansässig geweſene 45jährige Tätigkeit gesetzt. Leider gelang es nicht, den frevelhaften Burschen rechte ist zwar nicht angegeben, doch laffen alle Borbesprechungen Bauchredner, Magnetiseur und Hypnotiseur Boning ſeine frühere In der Ritterstr. 82 hatte ein Posten Holzwolle darauf schließen, daß als Zermin der 1. April 1906 betrachtet wird. langjährige Geschäftsgefährtin, die unverehelichte Dübel, in deren und anderes Packmaterial in einem Seller Feuer gefangen, das indes Bis dahin soll die Verwaltung von Wilmersdorf , das in zwei Wohnung erschossen und dann sich selbst entleibt. Böning, der verbom 18. Löschzug bald erstickt werden konnte. Decken und Kleidungsstücke waren dann in der Müllerstr. 34 durch eine Lampe in Monaten 60 000 Seelen zählen dürfte, Zeit gewinnen, die städtische heiratet und Vater zweier Töchter gewesen, zog fchon seit etwa Verfassung vorzubereiten. 15 Jahren von Ort zu Ort, um sich als„ Zauberkünstler" zu produ Brand geraten, während in der Prenzlauerstr. 25 Gardinen ein Raub zieren. Auf diesen Kunstreisen wurde er stets von Fräulein Dübel der Flammen wurden. Bei dem in gestriger Nummer gemeldeten begleitet, deren Namen als„ aufschwebende Jungfrau Magnet" auf großen Dachstuhlbrande am Laufigerplatz 13 hat sich noch ein bes den Programmen prangte. Das trotz seiner 35 Jahre noch immer dauernswerter Vorfall ereignet. Eine in der Nachbarschaft, Laufizer auffallend hübsche Mädchen hatte nicht geringen Anteil an den künst plaz 16, auf Besuch weilende Frau Lüders geriet bei dem plöglichen lerischen und materiellen Erfolgen seines Herrn und Meisters. Vor Feuerlärm in solche Aufregung, daß sie einem Herzschlage zum Opfer Der Raubmordversuch bei Eggersdorf beschäftigte gestern das mehreren Wochen hatte Fräulein Dübel, des ewigen Nomandenlebens fiel. Die alte Frau hatte die Absicht, heute wieder in ihre Heimat Schwurgericht des Landgerichts II unter Vorsiz des Landgerichts- müde, der Künstlerlaufbahn Valet gesagt, und war als Wirtschafterin abzureisen. direktors Lauffer. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Engelbert, in die Dienste eines Werkmeisters getreten, dessen Frau zurzeit schwer die Verteidigung führte Referendar Dr. Sobernheim. Angeklagt erkrankt daniederliegt. Am Sonnabend gegen 11 Uhr vormittags war der 26jährige, zweimal vorbestrafte Arbeiter Otto Schu I 3. flingelte es an der Wohnung des Werkmeisters und als Fräulein der sich wegen versuchten Mordes und schweren Raubes zu verant- Dübel die Korridortür öffnete, stand Böning vor ihr. Fräulein Dübel worten hatte. Der Angeklagte, der zuletzt bei Speier in Marienfelde führte den unerwarteten Gast in die Küche, wo sich gerade das Kind gearbeitet hatte, verkehrte mit seiner Braut, die den Wirtsleuten der Eheleute aufhielt. Böning schilderte nun in beweglichen Worten befannt war, in der Gastwirtschaft von Vater Grams" in der seine durch den Austritt von Fräulein Dübel entstandene VerlassenFidicinstraße 23. Am 17. November v. J. abends kam er allein heit und Einsamkeit, und bat das Mädchen himmelhoch, ihn wieder, zu Grams und traf dort unter anderen Gästen den Koſsäten Heinrich wie früher, auf seinen Kunstreifen zu begleiten. Fräulein Dübel war Günzler aus Eggersdorf , der Milch nach Berlin lieferte und jedoch nicht zu bewegen, ihre Stellung zu verlassen. Als Böning einjede Woche einmal hierher fam, um Geld bei seinen Kunden ein- fah, daß jede Hoffnung für ihn verloren, zog er plöblich seinen verzufassieren. Er hatte eine Anzahl Batete und in seinem Porte- borgen gehaltenen Revolver hervor und feuerte zwei Schüsse auf seine monnaie bezw. Brieftasche 200 M. bei sich. Er pflegte an solchen frühere Kunstgefährtin ab, die der Aermsten in Brust und Kopf Tagen immer sehr freigebig zu sein und auch diesmal gab er mehrere brangen, so daß sie blutüberströmt zu Boden fank und alsbald verLagen" zum besten und zeigte beim Würfeln, daß er viel Geld bei schied. Hierauf richtete der Mörder die Waffe gegen sich selbst und sich habe. Als Günzler später nach Hause wollte, empfahlen ihm die tötete sich mit einem wohlgezielten dritten Schusse. Wirtsleute dringend, doch nicht so spät allein die Rückfahrt anBrandkatastrophe in New York . Bei dem Brande eines Mietszutreten, sondern lieber die Nacht bei ihnen zu bleiben. Der alte, schwächliche Mann blieb aber dabei und machte sich auf den Weg, hauses in der Allenstraße im östlichen Teile der Stadt ist eine große nachdent er noch vorher gesagt hatte, daß er vom Schlesischen Bahnhof , Anzahl Personen ums Leben gekommen. Neunzehn Leichen find wo er noch einige Totentränze mitzunehmen habe, bis nach Straus bereits aufgefunden, viele werden noch vermißt; zwölf Personen berg fahren und von da nach Eggersdorf zu Fuß gehen wolle. Als wurden verlegt, davon drei lebensgefährlich. Die Opfer sind zum er eine furze Strede gegangen war, kam ihm der Angeklagte nach größten Teil polnische Israeliten. und bot sich an, ihn zu begleiten, indem er sagte, daß er in Strauss Der staatsgefährliche Esel. Im Zirkus zu Warschau auf der berg wohne und somit denselben Weg habe. Günzler nahm das An- Ordinacastraße führte, wie das B. T." mitteilt, ein Klown einen erbieten an und bestieg mit dem Angeklagten ein Abteil zweiter dressierten Esel vor. Nachdem Grauchen verschiedene Kunststücke geAuf das Kommando„ Vorwärts" Klasse, indem er ihm ein Billett, welches er bei sich hatte, übergab. zeigt, sollte es auch ererzieren. Je mehr der Dresseur Von der Gepäckaufbewahrungsstelle hatte er vorher noch einige konzentrierte der Esel sich aber rückwärts. Kränze, die er zum Totensonntag eingekauft hatte, abgehoben. In Vorwärts" rief, desto mehr eilte das Tier zurück. Darauf rief der Strausberg nahm der Angeklagte die Pakete und Kränze in die Hand Klown:„ Aha, ich merke, Du bist Kuropattin!" Dieser Scherz und beide gingen die Chauffee entlang. Nach einiger Zeit hörte ein rief ein ungeheures Gelächter und einen stürmischen Beifall hervor. Arbeiter flägliche Hülferufe und als er mit anderen dem Rufe nach Auf polizeilichen Befehl wurde der Zirkus geschlossen und der ging, fand man den Günzler, der sich von der Chaussee nach einem I own verhaftet. Ein schweres Bauunglück ereignete sich am Dienstag naaniltag Schwellenzaun geschleppt hatte, in völlig hülflosem Zustande vor. Marktpreise von Berlin am 13. März. Nach Ermittelungen des 4 1hr auf dem Neubau des Mauer- und Zimmermeisters Oskar Sein Gesicht war völlig verschwollen und blutunterlaufen, so daß es Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte Garbe in der Berlinerstr. 146 zu Charlottenburg . Da der Bau nach nicht zu erkennen war. Er vermochte nui unverständliche Worte zu fgl. Polizei- Präsidiums. mittel 00,00-00,00 M., geringe 00,00-00,00 M. Aussage der dort arbeitenden Maurer sich inbezug auf Abdeckung lallen und man erkannte ihn nur an der Kleidung. Die Sachen waren 17,30-00,00 9., und Schutzdächer in bester Ordnung befindet, so ist dieser Unfall um zerschnitten und die Hände blutig. Man trug ihn nach dem Stations- Roggen**), gute Sorte 13,70-00,00 W., mittel 00,00-00,00 M., geringe Futtergerste*), gute Sorte 16,40-15,10 M., mittel 15,00 gebäude, wusch ihn ab, verband ihn und brachte ihn dann nach Hause. 00,00-00,00. so rätselhafter. Das Treppenflurgerüst in der vierten Etage, auf Bon dem Angeklagten war nichts mehr zu sehen. Günzler liegt noch bis 13,80 M., geringe 13,70-12,50 2. pafer*), gute Sorte 16,20-15,50 m., welchem im Laufe des Vormittags fünf Maurer gearbeitet hatten, mittel 15,40-14,70 M., geringe 14,60-14,00 M. Erbjen, gelbe, zum Kochen brach am Nachmittag, wo nur drei Maurer darauf arbeiteten, nach immer fast den ganzen Tag im Bett, ist zum Eſſen kaum zu bewegen 45,00-30,00 M. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 M. Linsen 60,00-30,00 M. Nichtstroh 0,00-0,00 M. Heu 0,00-0,00 m. dem ein Kaſtenſteinträger sein Material abgeworfen hatte, und ist unbeschreiblich nervös geworden. Dies ist auch der Grund, Startoffeln 10,00-8,00 M. durch. Die Rüstung mit den darauf stehenden zwei Kalkfästen daß Günzler gestern nicht zum Termin erschienen war, sondern seine Für ein Stilogramm Butter 2,80-2,00 M. Eier per Schod 4,40-3,00 M. fommissarische Vernehmung verlesen werden mußte. durchschlug vier Zwischenrüstungen und begrub den Steinträger unter Bruder des Verlegten von diesem erfahren hatte, daß ihn ein Mann den zerbrochenen Brettern, Riegeln und Kasten im Keller. Ein Maurer, welcher auf die Trümmer fiel, hatte nur leichte Verlegungen; von" Water Grams" aus begleitet hätte, wurde die Persönlichkeit des zwei andere Maurer hielten sich in schwindelnder Höhe an dem Dach- Täters, der in Mariendorf in der Chausseestraße 27 wohnte, bald Als drei Kriminalbeamte am nächsten Tage dorthin festgestellt. sparren fest und entgingen so ihrem Schicksal. Der Steinträger, welcher verheiratet und Gubenerstraße wohnhaft ist, erlitt schwere famen, fander sie die Tür verschlossen und den Angeklagten nicht innere und äußere Verlegungen, so daß er nach dem Krankenhause anwesend. Die Beamten ließen die Tür durch einen Schlosser öffnen auf Westend gebracht werden mußte, in welchem auch der Maurer und versteckten sich in der Kammer. Als Schulz nachts nach Hause fam, wurde er von den Beamten festgenommen. Bei ihm wurden Gustav Ernst Aufnahme fand. nur noch 67 M. vorgefunden. In dem gestrigen Termin bestritt Swineinde. 757 SD Eine genossenschaftliche Molterei beabsichtigt der Verein Char- der Angeklagte, daß er von Anfang an es auf eine Beraubung des Damburg 752 D lottenburger Milchhändler zu errichten. Sie soll eine einwandsfreie, Günzler abgesehen gehabt habe. Er wollte dem Gerichtshof glauben Berlin allen Anforderungen der Wissenschaft entsprechende Säuglingsmilch, machen, daß Günzler ihm schon unterwegs auf der Fahrt nach dem Frankf.a.m. 752 München fowie überhaupt gute frische Milch liefern. Er bittet zu diesem Schlesischen Bahnhof unsittliche Anträge gemacht und diese auf dem 3wed um Ueberlassung eines städtischen Grundstückes von ungefähr Wege von Strausberg nach Eggersdorf unter Drohungen wiederholt 200-300 Quadratruten, wenn möglich in der Jungfernheide, in Erb- habe. Da habe er den Günzler niedergeschlagen. Der Angeklagte pacht auf 70 Jahre oder in Pacht auf 20-30 Jahre oder zum An- behauptete ferner, daß er sich nicht mehr der Einzelheiten der Tat etwas Regen. tauf unter günstigen Bedingungen. erinnere, diese vielmehr in einem der Schwindelanfälle, an denen er
Die Kunst der Rokoko- Zeit in Dichtung und Musik wird die nächste volkstümliche Veranstaltung der Stadt Charlottenburg am Sonntag, den 19. d. Mits. im Gymnasium am Savignyplay be handeln. Dr. Fritz, der Leiter der Charlottenburger Voltsbibliothek, spricht über das Thema. Menuetts, Gavotten, Arien und Duette aus Mozarts Opern stehen neben dem Trio von Haydn auf dem Programm, bei welchem auch Kammermusit vertreten sein wird. Karten a 50 Pf., einige numerierte Plätze a 1 M. find in allen Char lottenburger Buchhandlungen sowie im Verein zur Förderung der Kunst, Albrechtstr. 11, und Dürerhaus, Kronenstr. 18, zu haben.
Aus den Nachbarorten.
Bon der Schöneberger 26 Millionen- Anleihe gelangen jegt nach einer Mitteilung des Magistrats 12 Millionen Mark zum Kurse von 99,07 zur Begebung. 7 Millionen Mark hat das Bankhaus Bleich röder übernommen. Weitere 5 Millionen sind von der Schöneberger Sparkasse zur Verfügung gestellt. Der Zinsfuß beträgt bekanntlich 31 Proz.
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Als der
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Witterungsübersicht vom 14. März 1905, morgens 8 Uhr.
Barometer
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Bind
Windstärke
richtung
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3wollen! 3wollig
5° C. 4° R.
Temp. n. E.
Stationen
Barometer.
stand mm
Wind.
richtung
Bindstärke
3 Haparanda 763 Still
Better
Temp. n. C.
11171 6° E. 4° 9t.l
halb bd.- 17
742 WSW 5 bedeckt
735 SSD 3 Regen 747 25 4wollig
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