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Verkauf gelangte die Wohnungseinrichtung einer Witive W., welche

Die Genossen Dr. 3 epler und Dr. Borchardt wiesen diesen

Vermifbtes.

schon seit Jahren Armenunterstüßungen bezogen hatte. Die alten Spießerstandpunkt energisch zurück und geißelten den darin fich berbrauchten Möbelstücke, sowie die primitive Kücheneinrichtung offenbarenden Kleinlichen Bolizeigeist, an den man sich bei der Ein Polizeibeamter als Defraudant. Der Polizeioffiziant wurden zu niedrigen Preisen den bei der Versteigerung anwesenden preußischen Regierung gewöhnt habe, auf deren Niveau der Magi- Rudolf Mendel hat in seiner Eigenschaft als kassaführender Bes Händlern zugeschlagen. Unter den Küchenutensilien befand sich auch strat einer großen Stadt jedoch nicht hinabsteigen dürfe. Einen sport- amter am Polizeiamt München II in den Jahren 1900-04 an eine Kaffeebüchse, in welcher sich noch ein geringer Vorrat an Bohnen lichen Arbeiterverein zu einem politischen stempeln zu wollen, sei ein Staatsgebühren die Summe von 4905 M., 1452 M. Armenabgaben befand. Eine Handelsfrau nahm die Büchse und öffnete sie. Plöblich Zeichen vollkommener Unfähigkeit, das Wesen der Arbeiterbewegung und 61 M. Zustellgebühren unterschlagen, die diesbezüglichen Aften bemerkte die Händlerin zwischen den Bohnen blaues Papier, und irgendwie zu verstehen, und führe in seiner Konsequenz zur gröb- und Urkunden beseitigt. Mendel, der ein Jahresgehalt von über 3000m. als sie dieses herauszog, hielt sie zu ihrem nicht geringen Erstaunen lichsten Verlegung der Rechtsgleichheit. Von den Mehrheitsparteien bezog, war geständig. Das oberbayerische Schwurgericht verurteilte einen Hundertmarkschein in Händen. Bei einer weiteren Revision nahm niemand das Wort; auch die Liberalen äußerten kein Miß- den ungetreuen Polizeibeamten wegen fortgesetzten Verbrechens im der Büchse wurden noch neun derartige Banknoten aufgefunden. fallen über die offensichtliche Zurücksetzung der Arbeiter Amte unter Annahme mildernder Umstände zu 2 Jahren Ge­Der Gerichtsvollzieher beschlagnahmte das Geld, welches, ebenso Demokraten wollen sie sich trotzdem nennen. fängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Unsere Genossen werden bei einer anderen Gelegenheit auf diesen Aemter auf die Dauer von 5 Jahren. wie der Erlös aus der Versteigerung, der städtischen Armenpflege zufällt. Gegenstand zurückkommen.

Als Leiche aufgefunden wurde der Schüler Gerhard Behrens aus Karlshorst  , welcher seit dem 7. Februar bermißt wurde und nach Angabe von Spielkameraden von einem fremden Manne verschleppt worden war. Ein Gendarm fand gestern nachmittag die Leiche in dem Beherschen Eispfuhl, zwischen Karlshorst   und Friedrichsfelde  , woselbst der Körper aufrecht im Wasser stand. Der Kopf befand sich etwa drei Zentimeter unter dem Wasserspiegel. Spuren irgend einer Gewalttat wurden an dem Körper des Kindes, welches von der Mutter noch gestern nachmittag refognosziert wurde, unglückt ist, nicht ausgeschlossen erscheint, wurde die Leiche beschlag­nicht entdeckt. Wenngleich die Möglichkeit, daß der Knabe ber­nahmt und nach der Leichenhalle des Rummelsburger   Friedhofes gebracht, woselbst die Leichenschau ergeben dürfte, ob ein Verbrechen borliegt.

Von einer Kraftdroschke überfahren und getötet wurde gestern Abend um 9 Uhr der 10 Jahre alte Sohn Ernst des Pförtners Rose aus der Lehrterstraße Nr. 36. Der Unfall trug sich ebenso zu wie der, dem vorgestern der Sohn des Oberpostassistenten Stahl in der Fidi­zinstraße zum Opfer fiel. Der Knabe spielte mit mehreren Alters­genossen vor dem Hause" Zeck" und lief rückwärts vom Bürgersteig in den Kurs der Kraftdroschke. Das Warnungszeichen des Führers hörte er nicht, und ehe das Fahrzeug zum stehen gebracht werden konnte, war es über ihn hinweggegangen. Ein paar Häuser weiter hielt die Droschke und brachte, nachdem die Fahrgäste, ein Ehepaar mit seinen Kindern, ausgestiegen waren, den Verunglückten in Be­gleitung eines Schuhmanns vom 74. Revier nach dem Krankenhause Moabi t. Bald nach der Ankunft war der Ueberfahrene tot. Der Wagen hatte ihm beide Beine zermalmt, und dazu kam noch eine Ver­legung am Kopfe.

Vom Spiel in den Tod. Ein bedauernswerter Vorfall hat sich gestern nachmittag gegen 2 Uhr an der Ecke der Köpnicker- und Ohmstraße ereignet. Dort spielte der elfjährige Sohn Willy des Restaurateurs auschte aus der Brückenstraße 2 mit einigen Altersgenossen und lief hierbei auf den Fahrdamm. In demselben Augenblick kam ein Motorwagen die Köpnickerstraße entlang, dessen Führer öfter das Warnungssignal gab, da er in die Ohmstraße ein­biegen wollte. Der kleine T. war aber so in das Spiel vertieft, daß er das Tuten vollständig überhörte. Er lief vielmehr direkt in das Gefährt hinein. Trotzdem der Führer nun sofort bremste, konnte er doch nicht mehr verhindern, daß die Räder des schweren Wagens direkt über den Oberförper des Kindes gingen. Die erlittenen Ver­letzungen waren so schwer, daß es bereits auf dem Wege zur Unfall­station ver starb. Dem Führer des Motorwagens trifft offenbar feine Schuld.

Ein dreister Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht zum Don­nerstag in dem Konfektionsgeschäft von Georg Zander, Rosenthaler straße 60 verübt. Schon vor sechs Wochen hatten Einbrecher das Haus heimgesucht, waren aber damals nicht zum Ziel gelangt. Diesmal schlugen sie von einem leerstehenden Zimmer aus ein Loch in die Wand und stahlen von den erst kurz zuvor ein­gegangenen neuen Frühjahrswaren für mehrere tausend Mark seidene Blusen und ähnliches. Selbst zwei goldene Armbänder, die sie im Schreibtisch vorfanden, verschmähten sie nicht. Die Masse des ge­stohlenen Gutes füllt etwa drei Schränke und wird eventuell auf die Namen der Frau Jorno und des Fräulein Riedenberg ver­setzt werden, da deren Invaliditätskarten gleichfalls abhanden ge­fommen sind. Der Kassenschrank, der auch die tägliche Kaffe enthielt, widerstand den Werkzeugen der Einbrecher. Es ist der Kriminal­polizei bisher nicht gelungen, der Diebe habhaft zu werden.

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Lichtenberg  .

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aber

Gemeindewahl. Bei der gestern stattgefundenen Wahl der zweiten Wählerklasse wurden insgesamt 182 Stimmen abgegeben. Die bürgerlichen Kandidaten erhielten 166 Stimmen, unsere Genossen 16 Stimmen.

Ein preußischer Deserteur, der schon seit längerer Zeit steckbrief­lich verfolgt worden war, wurde kürzlich in einer Strafanstalt Däne­ marks   entdeckt. Im vorigen Jahre wurde der aus Berlin   stammende Kellner Schneider, auch Rudi Werner genannt, der bei einem Jn­fanterie- Regiment in der Provinz Posen   diente, fahnenflüchtig. Er hielt sich darauf monatelang in Berlin   und anderen großen Städten des Inlandes auf und lebte ausschließlich von Diebstählen. Seine Mit den Verfehlungen des früheren Amtsdieners und Vollziehungs­beamten Gustav Herzfeld zu Lichtenberg   hatte sich das Schwurgericht Spezialität waren Paletotdiebstähle in Restaurationen, Hotels und des Landgerichts I am Mittwoch in einer bis nach Mitternacht   Cafés. Als ihm in der Heimat der Boden zu heiß unter den Füßen seinem Geschickt ereilt und wegen zahlreicher Spitbübereien zu einer Amtsverbrechen, und zwar soll sich der Angeklagte in 24 Fällen längeren Strafe verurteilt, nach deren Abbüßung er an die in­währenden Verhandlung zu beschäftigen. Die Anklage lautete auf wurde, begab er sich ins Ausland; in Kopenhagen   wurde er von der Fälschung bezw. Vernichtung öffentlicher Urkunden und in 14 Fällen ländischen Behörden ausgeliefert wird. des Betruges schuldig gemacht haben. Auf die Geschäftspraktiken dieses Musterbeamten wurde in der Verhandlung ein grelles Streif licht geworfen. Die Geschworenen bejahten sämtliche Schuldfragen. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre sechs Monate Zuchthaus  , der Gerichtshof erkannte auf ein Jahr sechs Monate Zucht= haus, drei Jahre Ehrverlust und Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter.

Potsdam  .

Als Baumfrevler stand am Mittwoch vor der Potsdamer   Straf­fammer der gutfituierte Obstzüchtersohn Altenkirch aus Michendorf  bei Potsdam  . In der Nacht zum 21. November v. J. hatte er, als er aus dem Wolterschen Gasthof in Wildenbruch heimkehrte, aus reinem lebermut fünf junge Alleebäume abgebrochen. Der Staats­anwalt beantragte gegen ihn drei Monat Gefängnis, weil nur sehr selten einmal so ein Rohling gefaßt wird, obgleich derartige Taten leider sehr oft vorkommen. Der Gerichtshof verurteilte Altenkirch zu 300 M. Geldstrafe eventuell 30 Tage Gefängnis.

Gerichts- Zeitung.

Bersammlungsrecht, Polizei und Justiz.

Ueber Bord gestürzt. Der Dreimastschoner Hosianna" verlor auf der Fahrt nach England im Ostseegebiet zwei Matrosen, die über Bord stürzten und ertranken.

Marktpreise von Berlin   am 15. März. Nach Emittelungen des fgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte 17,40-17,38 M., mittel 17,36-17,34 M., geringe 17,32-17,30 M. Roggen**), gute Sorte 13,70-00,00 M., mittel 00,00-00,00 M., geringe Futtergerste*), gute Sorte 16,40-15,10 m., mittel 15,00 00,00-00,00. bis 13,80 m., geringe 13,70-12,50 M. Hafer*), gute Sorte 16,20-15,50 M., mittel 15,40-14,70 r., geringe 14,60-13,90 M. Erbsen, gelbe, zum Kochen Kartoffeln 10,00-7,00 m. Richtstroh 4,90-4,32 m. Heu 9,00-7,40 M. 45,00-30,00 m. Speiſebohnen, weiße 50,0030,00 M. Linsen 60,00-30,00 m. Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,00 m. Eier per Schod 4,40-2,80 m. *) Frei Wagen und ab Bahn.  **) Ab Bahn.

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Wasserstand am 15. März. Elbe   bei Aufsig+1,87 Meter, bei Dresden  +0,88 Meter, bei Magdeburg  +2,62 Meter. Unstrut bei Straußfurt  +2,40 Meter. Oder bei Ratibor  +3,78 Meter, bei Breslau Ober Begel+ 5,35 Meter, bei Breslau   Unter Begel+0,64 Meter, bei Frankfurt  +1,93 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+4,42 Meter. Barthe bei Posen+ 2,38 Meter. Netze bei Usch+1,52 Meter. Witterungsübersicht vom 16. März 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

Wien  

Barometer.

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Better

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Stationen

Windstärke

Better

Temp. n. E.

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2 bededt 0

3 wolten!

754 SSO

2 bedeckt

2 bedeckt

6 Aberdeen

1 Regen

4 Paris 6

5 Haparanda 762 S 6 Petersburg 769 S 7 Scilly 739 SSW 5 bedeckt 735 SSD 4bheiter 750 SS

2 bedeckt

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Deutscher Metallarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin. Todes- Anzeige.

Den Kollegen zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Bauanschläger 0. Stelse

am 13. d. M. gestorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Freitag, den 17. d. M., nach­mittags 4 Uhr, von der Leichen­halle des Bartholomäus- Kirchhofes in Weißensee, Falkenberger Weg,

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Bekanntlich verlangt der Polizeigeist des preußischen Vereins­gesetzes eine polizeiliche Anmeldung von Versammlungen nur dann, wenn diese entweder von einem politischen Verein veranstaltet wer= den, oder wenn sie der Erörterung öffentlicher Angelegenheiten dienen fellen. Um ganz sicher vor Scherereien zu sein, gehen unsere Partei­genossen in Erfüllung der Anmeldepflicht oft viel weiter als sie es bei finngemäßer Auslegung des Begriffs öffentliche Angelegen Swinemde. 754 SSD 2Regen heiten" nötig haben. Wenn aber von vornherein feststeht, daß in Hamburg   753 S einer bestimmten Versammlung oder sonstigen Zusammenkunft Berlin  ſozialdemokratischer Arbeiter an die Erörterung öffentlicher An- Frank.a.M. 753 SD 755 SW 3bedeckt gelegenheiten gar nicht zu denken ist, dann ist nicht einzusehen, wes- München  756D 2 bedeckt halb durch die Anmeldung einer solchen Versammlung man sich und Wetter- Prognose für Freitag, deu 17. März 1905. den Beamten Umstände machen soll. So mag Genosse Hoch gedacht Ziemlich warm, zeitweise heiter, aber veränderlich mit leichten Regen haben, als er am 18. Mai 1904 die Parteigenossen, welche bei der fällen und mäßigen südwestlichen Winden. Berliner   Wetterbureau. Stichwahl in Frankfurt  - Lebus   helfen wollten, nach den Arminhallen einlud, um jedem Einzelnen mitzuteilen, um welche Zeit er sich in den oder jenen Ort des Wahlkreises zu begeben hätte. Aber die Polizei dachte anders. So wurde denn die vom Genossen Hoch ein­berufene Versammlung, die gar nicht anmeldepflichtig war, wegen nicht erfolgter Anmeldung durch die Polizei aufgelöst und das Lokal unter Hinzuziehung eines sehr starken Aufgebots von Schuhleuten geräumt. Eine Anklage wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes, die sich gegen Hoch und andere angebliche Leiter der Versammlung, sowie gegen den Wirt des Versammlungslokals richtete, war die Folge des polizeilichen Vorgehens. Das Schöffengericht verurteilte die lebeltäter" zu Geldstrafen und auch die Straffammer, von den Feuerbericht. Eine ganze Reihe Alarmierungen hatte die Wehr Verurteilten angerufen, kam zu einer Verurteilung Hochs und des in den letzten 24 Stunden zu verzeichnen. Nach der Melanchthon- Restaurateurs Mielik. Der Polizei genügten schon gewisse straße 28 wurde sie gerufen, weil dort in einem Keller ein größeres äußere Merkmale, die für das Stattfinden einer Versammlung im Feuer ausgekommen war. Ein Posten Stroh und anderes Back- rechtlichen Sinne sprechen, um die Anmeldung für erforderlich zu material bot den Flammen überreiche Nahrung, so daß fräftig Wasser halten. Die Richter aber tamen zu der Anschauung, daß in der Ver­gegeben werden mußte, um die Gefahr zu beseitigen. Zwei weitere jammlung auch die Erörterung öffentlicher Angelegenheiten beab­Kellerbrände mußten dann in der Waldstraße 44 und am Weiden- fichtigt gewesen sei. Hoch hat so sagten die Richter ein Inserat weg 80 abgelöscht werden. aus statt. In der Frankfurter Allee 18 hatten im Vorwärts" erlassen, worin unter der Ueberschrift Stichwahl in Möbel und Decken in einer Küche Feuer gefangen, während am Frankfurt   a. D.- Lebus" zu einer Besprechung eingeladen wird. Gartenplatz 7 Kleidungsstücke in einer abuse brannten. Die Die Besprechung" konnte sich nach Annahme der Strafkammer nur Flammer. fonnten indes mit Leichtigkeit erstickt werden. Nach auf die Wahl selbst beziehen. Daß nur Instruktionen über wahl­dem Georgenkirchplatz 14 wurde der erste Löschzug gerufen, weil dort technische Arbeiten gegeben werden sollten, schien den Richtern nicht ein Gesims herabzustürzen drohte. Mittels einer großen mecha- glaubhaft, obgleich das Gegenteil durch keine Tatsachen bewiesen wer= nischen Leiter wurde dasselbe wieder befestigt. Die übrigen den konnte und Hoch als Einberufer der Versammlung bekundete, Alarmierungen, die noch aus der Charlottenstraße 31 und noch aus daß er die Besprechung der Wahl oder sonst einer öffentlichen An­einigen anderen Orten einliefen, waren durchweg auf ganz gering- gelegenheit nicht beabsichtigt hatte. Das von den Verurteilten an­fügige Anlässe zurückzuführen. gerufene Kammergericht sprach dagegen den Grundsatz aus, daß nur der Wille des Einberufers, aber nicht Theater. Im Schilller Theater N.( Friedrich Wilhelm- der Wortlauteines 3eitungsinserates dafür be­städtisches Theater) wird, wie bereits angekündigt, die bekannte stimmend sei, ob öffentliche Angelegenheiten er­Tragödin Maria Pospischil   am 21., 22. und 24. d. Mts. in Grill- örtert werden sollten. Habe der Einberufer diesen Willen parzers Medea" die Titelrolle spielen. Der Vorverkauf für dieses nicht gehabt, dann dürfe er nicht verurteilt werden. Hiernach hatte Gastspiel hat begonnen, die Abonnements- und Kassenpreise bleiben die Straffammer am Donnerstag nochmals über den Fall zu ent­die im Schiller- Theater üblichen. National Theater. In scheiden. Daß Hoch die Absicht hatte, öffentliche Angelegenheiten in der morgen Freitag stattfindenden Erstaufführung Das Glöckchen der Versammlung erörtern zu lassen, fonnte auch in dieser Berhand­des Eremiten" sind die Hauptrollen besetzt mit den Damien lung nicht bewiesen werden. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Rado, Saccur, den Herren Birrenkoven, Haberfelder, Marsono und eine, beantragte deshalb die Freisprechung, und die lebernahme Lamberg. der Kosten der Verteidigung durch die Staatskasse, da die Angeklagten ohne ihr Verschulden zu einem Prozeß gekommen seien, den sie ohne Rechtsbeistand nicht führen konnten. Der Staatsanwalt machte sich die Begründung seines Antrages auf Verurteilung verblüffend leicht. Wenn man ein Inserat im Vorwärts" erläßt- sagte er, dann will man doch nicht nur Mitteilungen machen, sondern über die Wahl In der Stadtverordneten- Versammlung am Mittwoch standen selbst sprechen. Die Verhandlung endete mit der Frei= nach Erledigung der meisten Kapitel des Etats zunächst einige Beti- prechung der beiden Angeklagten. Dem Antrage, die Ver tionen zur Verhandlung. Unter diesen erwähnen wir die des Verteidigungskosten der Staatstaffe aufzuerlegen, gab das Gericht nicht eins Charlottenburger Milchhändler, der eine Molkerei- Genossenschaft statt, da, wie der Vorsitzende sagte, durch die Nichtschuld noch nicht die zur Lieferung einwandsfreier Säuglingsmilch errichten will und Unschuld bewiesen sei.

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Aus den Nachbarorten.

Charlottenburg  .

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hierzu um Ueberlassung eines geeigneten städtischen Grundstückes in So ist denn endlich, nachdem diese Angelegenheit viermal ber­Erbpacht oder zum Antauf unter günstigen Bedingungen bittet. Der schiedene gerichtliche Instanzen beschäftigt hat, als Recht anerkannt Petitions  - Ausschuß beantragte Ueberweisung der Bitte an den worden, was jedem, der weder polizeitechnisch noch zunftjuristisch Magistrat zur wohlwollenden Erwägung. Die Versammlung be- vorgebildet ist, von vornherein flar war: Wenn der Einberufer einer schloß entsprechend dem Antrage des Ausschusses. Versammlung die Erörterung öffentlicher Angelegenheiten nicht beab­

Weiter stand die Anfrage unseres Genossen Dr. 3 epler besichtigt, dann hat die Polizei in der Versammlung nichts zu suchen, treffs der Volksbadeanstalt auf der Tagesordnung. Zur eine Anmeldung ist deshalb nicht erforderlich. Damit das festgestellt Begründung der Anfrage führte Dr. 3epler aus, der Arbeiter- wurde, mußten die Angeklagten aber erst viermal vor Gericht er­Schwimmklub Vorwärts habe bereits am 26. August die Ueberlassung scheinen und außer ihren Versäumnissen und sonstigen Umständen der Halle für ein Schwimmfest am 15. Januar beantragt, sowie um noch die Kosten für den Anwalt tragen, den sie brauchten, um aus dem Ueberlassung der Halle an einem Wochentage zu lebungszweden ge- Wirrjal polizeilicher und richterlicher Anschauungen einen Weg zum beten; beides sei vom Magistrat ohne Angabe von Gründen abgelehnt flaren zweifelsfreien Recht zu finden. worden, vermutlich weil der Verein als Arbeiter- Verein ohne weiteres nach dem berüchtigten Muster der Polizei als politischer Aus einer Molkerei. Bei einer Revision wurde der Kuhstall der Verein angesehen werde. Der Stadtrat Dr. Waldschmidt beant- Molkerei von 2usch in der Müllerstraße zu Berlin   von dem be­wortete die Anfrage dahin, daß die Schwimmhalle durch ihre Ver- amteten Tierarzt im unsauberen Zustande befunden. Auch die Kühe gebung an drei Vereine bereits so überlastet sei, daß sie unmöglich waren nicht fauber. 2. wurde deshalb vom Landgericht in zweiter noch einem weiteren Vereine an einem Wochentage zu Uebungs- Instanz wegen lebertretung der Polizeiverordnung vom 15. März zivecken überlassen werden könne. Doch sei der wesentliche Grund der 1902 zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Kammergericht ver­Ablehnung des Gesuches allerdings der von Dr. Bepler angeführte warf am 16. März seine hiergegen eingelegte Revision, indem es die gewesen, daß man die städtische Schwimmhalle nicht Polizeiverordnung für gültig erklärte, weil sie dem Schutze von einem sozialdemokratischen Verein überlassen Reben und Gesundheit des Publikums diene. fönne. Der Oberbürgermeister Schuste hrus spann diesen

lekten Faden weiter.

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Rege Beteiligung erwartet Die Ortsverwaltung.

113/9

Am Dienstag, den 14. März verstarb nach kurzem Leiden unser Kollege, der Rohrlegergehülfe Fritz Benier.

Die Beerdigung findet am 17. d. M., nachmittags 5 Uhr, von der Leichenhalle des Hedwigs Krankenhauses aus nach Nieder­ Schönhausen  , Zionskirchhof, statt. Max Gienke. Paul Schwarz.

Zentralverband der Handels-, Transport- u. Verkehrsarbeiter Deutschlands  .

Verwaltungsstelle Berlin   1. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser langjähriger Kollege, der Hausdiener

Johann Stange

am

am 15. d. M. verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Sonnabend, den 18. d. M., nach mittags 3 Uhr, von der Leichen­halle des Emmaus- Kirchhofes in Briz aus statt. 68/1 Die Ortsverwaltung I.

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