Einzelbild herunterladen
 

.70.

22. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Donetstag, 23. März 1905.

170. Sigung vom Mittwoch, den 22. März 1905, nachmittags 1 Uhr.

fann.

Am Bundesratstische: b. Einem.

-

hat

-

lofigkeiten im Manöver bor, namentlich in der Requirierung von Fuhrwerken, wobei unverantwortliches Vorgehen gegen das Eigen­tum der ländlichen Befizer vorkomme. Die Manöver sollen gerade dazu beitragen, die Harmonie zwischen Armee und Bolt zu ber größern. Durch solche Rücksichtslosigkeiten wird aber dieser Zweck vereitelt.

Generalmajor v. Gallwit erklärt, daß es im Manöver nicht immer möglich sei, vor der Requirierung von Fuhrwerk die Orts­vorstände zu benachrichtigen.

Mutter wies in einem Schreiben an den Kompagniechef darauf hin, weiteren gegen die zu niedrigen Entschädigungen bei Einquartie daß ihr Sohn seit seiner Kindheit schwachsinnig gewesen sei, und sie rungen. Zum Schlusse befürwortet der Redner die Errichtung fügte dem Schreiben auch fünf Atteste hierfür bei vom Lehrer, eines Truppenübungsplates für das 14. Armeekorps.( Bravo  ! lints.) Pfarrer und verschiedenen Lohnherren. Es wird ihr geantwortet, Kriegsminister v. Einem: Der Abg. Dove hat angefragt, ob sich daß der Militärarzt ihren Sohn weder für geistig gestört noch die in Ostpreußen   angekauften Pferde in Südwestafrika bewährt minderwertig befunden habe, so daß ihrem Gesuch auf Entlassung haben. Ich kann das bejaben; nach den Berichten, die wir er Die zweite Beratung des Militäretats wird fort nicht Folge geleistet werden könnte. Natürlich wird der Kriegs- halten haben, sind es sogar die besten von denen, die wir an­gefest. minister diesem ärztlichen Urteil mehr Glauben schenken als den von gekauft haben.( Vielfaches Hört! hört! rechts.) Wir hoffen aber Abg. Kaempf( frf. Vp.) führt Beschwerde darüber, daß die mir angeführten fünf Zeugen. Ich selbst bin aber der Ueberzeugung, trotzdem die Sache sehr bald zu einer Entscheidung zu bringen. Ich Proviantämter in unbilliger Weise die Produzenten gegenüber den daß der Mann wirklich geistig minderwertig ist und daß er überhaupt nicht kann mich auch mit den Ausführungen des Abg. Fehrenbach über Kaufleuten vorziehen. Gewiß muß der Staat seine Anfäufe da hätte angemustert werden dürfen, und dann mit Unrecht verurteilt worden die ungenügende Entschädigung der Quartierlasten vollkommen ein­machen, wo er sie am besten, billigsten und zweckmäßigsten machen ist, weil er die Tragweite seiner Handlungen nicht zu beurteilen im verstanden erklären. Hoffentlich haben die im Einverständnis Es dürfen aber weder die Produzenten zuungunsten der stande war. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß die geistig mit dem Reichsamt des Innern unternommenen Schritte bald Kaufleute, noch die Kaufleute zuungunsten der Produzenten bevor Schwachen in der Armee am meisten zu leiden haben von ihren Erfolg. Auch nach meiner Meinung sollen wir die Freude zugt werden.( Sehr richtig! bei den Freisinnigen.) Nun sind aber Kameraden einerseits und von ihren Vorgesezten, die sie zum Spiel- am Soldatentum möglichst anregen und muß das Reich die Kosten die Vorschriften der Proviantamtsordnung so gefaßt, daß fie alle zeug ihrer Launen machen. Ein im Jahre 1899 aus dem 160. Jn tragen.( Lebhafte Zustimmung rechts.) Die Rede des Abg. Grafen möglichen Rautelen beim Ankauf bei Händlern vorschreiben, fanterie- Regiment entlaffener Bekannter erzählte mir, daß ein Mielzynski bot ein getreues Spiegelbild der jetzt in der Provinz die bei den Käufen direkt von den Produzenten in Wegfall Kamerad von ihm geistig verblödet war und es drei Monate dauerte, Posen bestehenden Zustände. Er hat gesagt, daß die bloße Er­tommen.( hört! hört! bei den Freifinnigen.) Die Proviant ehe er entlassen wurde. Es ist daher unbedingt notwendig, daß innerung an den Dstmarkenverein ihm Gefühle der Verachtung aus­ämter beschränken sich nicht darauf, Angebote von Produzenten, abzu beim Ersatzgeschäft entschieden darauf geachtet wird, daß solche Leute löse. Das wird auf der andern Seite wohl nicht anders sein. warten, sondern bemühen sich in jeder Weise, Produzenten heran- nicht in die Armee kommen. Schul-, Gemeinde- und Militärbehörden( Lebhaftes Sehr richtig! rechts.) Ich gehöre dem Ostmarkenverein zuziehen. Wenn ich aber den Inhaber einer Ware aufsuche, um müssen da Hand in Hand arbeiten.( Bravo  ! bei den Sozial- nicht an.( Große Heiterkeit.) Ich weiß auch nicht, daß Offiziere ihn zu einer Offerte zu bewegen, so verteuere ich mir von vorn- demokraten.) ihm angehören, aber ich möchte doch glauben, daß ihm eine Menge herein die Ware.( Sehr richtig! links.) Für die Produzenten nicht Militärbevollmächtigter Generalmajor Sigt v. Armin: Die Armee von Ehrenmännern angehören und daß es nicht angebracht ist, zu aber für die Kaufleute ist die schnellste Abfertigung vorgeschrieben. hat kein Interesse daran, geistig minderwertige Menschen einzustellen. sagen, daß man diesen gegenüber nur ein Gefühl der Verachtung habe. Den Produzenten wird die einstweilige Verauslagung der Eisen- Die Bestimmungen, die getroffen sind, um einer solchen Einstellung Ich erkläre ganz offen, daß ich nicht einsehe, warum, wenn dieser bahnfracht uſw., die leihweise Hergabe von Säcken und anderer vorzubeugen, verpflichten den Sanitätsoffizier, einen der geistigen Ostmarkenverein   in einer Stadt einen Ball gibt, der kommandierende zum Teil sehr erheblicher Erleichterungen gewährt, die für die Kauf- Minderwertigkeit verdächtigen Mann nicht nur gründlich zu beobachten General   und die Offiziere nicht an diesem Feste teilnehmen sollen. Leute ganz oder zum allergrößten Teile in Wegfall kommen. Redner und beobachten zu lassen, sondern auch jedes irgendwie mögliche( Sehr gut! rechts.) Ich muß ganz ausdrücklich gegen die Behauptung verliest eine Bekanntmachung des Proviantamts Weißenfels, Material über ihn herbeizuschaffen. Aber leider ist es eine alte Er- protestieren, daß die polnischen Soldaten schlechter behandelt werden welches zu zu guten Preisen" Roggen Roggen sucht. Ich meine, fahrung, daß im Volte noch jetzt, ich will nicht sagen geistige Krant- als Soldaten irgend einer anderen Abstammung. Das ist absolut die Proviantämter sollen nicht zu guten Preisen, guten Breisen, sondern heit, aber doch geistige Schwäche möglichst verheimlicht wird, so daß nicht wahr. Wenn der Abg. Graf Mielzynski die Güte hätte, mir zu Marktpreisen kaufen und verkaufen, sie sollten sie sollten Staats- fogar die Angehörigen eines Refruten erklären, der Betreffende sei die von ihm erwähnten Fälle zur Verfügung zu stellen, werde ich gut, wie Kleie, nicht an eine einzelne Klaffe von Staats- normal, auch wenn es nicht der Fall ist. Ist dann ein solcher Mann sofort eine Untersuchung anstellen lassen und ihr Resultat abwarten. Bürgern, sondern an alle Interessenten verkaufen. Ferner wird den eingestellt, so bedarf es natürlich längerer Beobachtungen, ehe man Das eine steht offenbar fest, daß wir uns in Posen geradezu Produzenten für Eisenbahnfrachten der Militärtarif gewährt, der ihn als geistig miuderwertig wieder entläßt. in einem Kriegszustande befinden.( hört! hört! bei den Polen  .) 20-30 Broz. billiger ist als der gewöhnliche Tarif. Auf ein- Unterdes ist eine Resolution des Abg. I do Graf zu Stol Aus einer Zeitungsnotiz vom Januar entnehme ich, daß der Abg. gelaufene Beschwerden haben der preußische Handels- und Kriegs- berg- Wernigerode( t) eingelaufen, welche eine Revision des Graf Mielzynski gewissermaßen ein Ausschreiben erlassen hat.( Hört! minister die keineswegs genügende Antwort gegeben, daß der Handel Gesetzes über die Naturalleistung von 1898 in dem Sinne herbei- hört! rechts.) In einer Annonce forderte er nämlich alle polnischen nicht grundsäglich von den den Produzenten gewährten Vorteilen aus führen will, daß die Entschädigungssäge so weit erhöht werden, daß Reservisten, Lieferanten usw., die je unter Schikanen seitens des geschlossen sei. Aber was helfen theoretische Grundsäge, die nicht sie dem tatsächlichen Werte der Leistungen entsprechen. Militärs zu leiden gehabt haben, auf, ihm das Material zur Ver­prattisch zur Durchführung gelangen?( Sehr richtig! links.) Die Abg. Werner( Antis.) stimmt der Resolution Stolberg   zu, fügung zu stellen.( Große Heiterkeit rechts.) Ich möchte ihn des­Sache hat auch ihre bedenkliche militärtechnische Seite, da im Falle polemisiert gegen den Abg. Kaempf namentlich in Rücksicht auf den halb, namentlich da er sich hier mit so schönen Worten auf die eines Krieges die Produzenten allein materiell außerstande Einkauf von Tuch für die Armee und wünscht bessere Löhnung der polnische Ritterlichkeit hin ausgespielt hat, fragen, ob es nicht besser find, die ausreichende Ernährung der Armee zu ge- Unteroffiziere. wäre, beim nächsten Ausschreiben( Heiterkeit rechts) in der Annonce währleisten. Es muß dann auf den Handel zurüdgegriffen Abg. Dr. Böttger( natl.) bringt die Beschwerden der Gewerbe zu sagen: Jeder, der mir eine Nachricht zukommen läßt, steht mir werden; und wie soll dieser in Kriegszeiten alles leisten, was treibenden gegen die Militärverwaltung zur Sprache, unter mit seinem Namen und seiner Ehre für die Richtigkeit seiner An­man von ihm verlangt, wenn man in Friedenszeiten alles tut, um anderem die Handelskammer in Trier   den Wein- gaben.( Lebhafter Beifall rechts.) ihn zu schwächen? Man kann einen leistungsfähigen Handel ebenso- und Spirituosenhandel der Offiziertafinos für nicht ber= Abg. v. Trenenfels( L.) wirft der Militärverwaltung Rücksichts­wenig wie Armeen aus dem Boden stampfen.( Sehr richtig! links.) einbar mit der sozialen Stellung der Offiziere erklärt. Ferner wird So viel ich weiß, hat die Heeresverwaltung einen gewissen Einfluß scharf getadelt, daß die Militärkasinos fich zu Warenhäusern im auf den leider bisher bergeblichen Versuch der Regierung, die fleinen ausgewachsen haben. Da die Kantiniers 10-20 000 m. Produktenbörse und den Getreidehandel wieder zu einem leistungs- jährliche Bacht herauswirtschaften müssen und dieser Betrag bei dem fähigen Organismus zu machen. Wir hoffen, daß die Heeres- gewöhnlichen Umfaz in Lebensmitteln usw. nicht zu erzielen ist, so verwaltung fich auch an dem Versuche beteiligen wird, die Börsen werfen sich die Kantinen auf den Verkauf von sogenannten Extra­tommission zu bewegen, ihre Arbeiten nicht bersumpfen zu lassen. fachen, der ihnen eigentlich verboten ist. Sie verkaufen Helme, Die Leistungsfähigkeit unseres Handels ist ein wichtiger Faktor der Müzen, Handschuhe, Uhrketten, Portemonnaies, Bigarrentaschen, Schlagfertigkeit unseres Heeres.( Bravo  ! links.) Bierkrüge, Pantoffeln, Schuhe, Besen, Unterzeug usw. Die Beschwerden Abg. v. Brodhausen( f.): Ich hätte gewünscht, daß der Abg. der in der Nähe wohnenden Geschäftsleute sind nutzlos, ja gefährlich. Abg. Dr. v. Jaunez( Elf.) führt Beschwerde über die Belästigungen Kaempf diese Ausführungen bei dem Titel Naturalverpflegung der Denn den Nörglern wird auch noch das bißchen Kundschaft vom der Landbevölkerung durch die Schießübungen mit scharfen Batronen Truppen" vorgebracht hätte. Denn fie find so wichtig, daß sie eine Militär entzogen, was geblieben ist. Auch werden vielfach die beim 16. Armeekorps in Mezz und wünscht die Schaffung eines be­gesonderte ungestörte Beratung wohl verdient hätten. Ich fann Soldaten von oben beeinflußt, bei den Kantineninhabern zu kaufen, fonderen Uebungsplages für diesen Zwed. Redner bringt dann nicht soweit gehen, einen Anspruch des Handels auf Versorgung der die ja selbst alte Unteroffiziere feien. Redner verlangt, daß die einen Fall zur Sprache, in dem ein Posten in Mez einen Armee anzuerkennen, wo die Möglichkeit eines diretten Ver Kantinen nicht zu überhohen Preisen verpachtet werden, daß nur die vorübergehenden Fußgänger erschossen hat, und fehrs zwischen den Produzenten und Konsumenten notwendigsten Lebensmittel dort feilgehalten werden dürfen und ein bittet den Striegsminister, Garantien zu schaffen, daß solche Fälle gegeben ist. Alle großen industriellen Unternehmungen sind heute Verzeichnis der zu verkaufenden Waren der Gewerbetreibenden auf sich nicht wiederholen. Bestrebt, die Produktionskosten durch direkten Bezug des Roh- Wunsch mitgeteilt werden soll. Der Mittelstand werde dem Minister Kriegsminister v. Einem: Dieser eben erwähnte Fall ist schon materials und direkten Absatz an die Konsumenten herabandrüden. dankbar sein, wenn er die zahlreichen Mißstände auf diesem Gebiet in der Kommission zur Sprache gekommen durch den Abg. Erz­Nur in dem Sinne halte ich auch die Proviantordnung für veraltet, des Wettbewerbes mit bürgerlichen Berufen beseitige.( Beifall.) berger und es wurde dabei anerkannt, daß es bei den wertvollen daß fie den gerechten Ansprüchen der Landwirtschaft nicht entspricht. Abg. Dove( frs. Vg.): Ich bin mit dem Abg. Kaempf der dortigen Depots nötig sei, Posten mit geladenem Gewehr aufzu­Die Schwierigkeit der Versorgung des deutschen Heeres mit Getreide Meinung, daß beim Einkauf des militärischen Bedarfs lediglich das stellen. Nach den mir inzwischen zugegangenen Informationen im Kriegsfalle war früher auch ein Hauptargument der Kriegs- Interesse der Militärverwaltung maßgebend fein kann. Die Ver hat der Posten gegen seine Instruttion gehandelt. Der verwaltung gegen unsere Forderungen. Aber heutzutage unterliegt treter der Landwirtschaft tun bei ihren Ansprüchen immer so, als ob Abg. Jaunez hat gesagt, es möchten Garantien gegeben werden, daß es taum einem Zweifel, daß die organisierte Landwirtschaft auch allen in den Städten überhaupt keine Kinder mehr geboren werden, folche Fälle nicht mehr vorkommen. Solche Garantien können nicht Anforderungen im Falle eine Strieges wird genügen fönnen. Nun während tatsächlich das Verhältnis der Geburten auf dem Lande gegeben werden, das sind Unglüdsfälle, wie sie auf der Eisenbahn, zur Börsenreform. Selbst wenn der Kriegsminister auf die Brücke und in der Stadt wie 57: 43 ist. Wir haben es erlebt, daß die kurz bei jeder Gelegenheit vorkommen können. Was die Kantinen treten wollte, auf die Herr Kaempf ihn loďte, würde er für die ostpreußischen Pferde sich in Südwestafrika nicht verhältnisse im 16. Armeekorps anlangt, so bezogen sich die Be­Wiederherstellung des Terminhandels, um die es sich doch nur bewährt haben, man mußté die Pferde im Kapland ver- fchwerden des Herrn Borrebners wohl mehr auf eine frühere Zeit handeln könnte, im Parlament feine Mehrheit finden.( Sehr richtig! taufen auch auf die Gefahr hin, daß nur der Handel Vorteil als auf die Gegenwart. Der Erlaß des früheren kommandierenden links.) Der Terminhandel ist aufgehoben; damit werden sich die davon hatte. Ebenso muß das Interesse der Militär- Generals geht auch nach meiner Meinung viel zu weit und schränkt Herren vom Handel abfinden müssen. Es bleibt dabei, und unser verwaltung maßgebend sein beim Einkauf von Getreide. die einzelnen Truppenteile in bezug auf die Kantinenverhältnisse Borgehen wird in anderen Ländern Nachfolge finden.( Lebhafte Die Preise können gar nicht in der Weise mit einander verglichen viel zu sehr ein. Der jezige kommandierende General   hat einen Bustimmung rechts und im Zentrum.) Für die Preisbildung darf werden; denn von den Landwirten wird unmittelbar nach anderen Erlaß gegeben, und es dürfte jept kein Grund zur Be­weber der Berliner   Börsenpreis, der viel niedriger ist als die der Ernte gekauft, wo die Getreidepreise naturgemäß billiger find. fchwerde vorliegen. Es ist Tatsache, daß viele Kantinenpächter sehr Exportpreise, maßgebend sein, noch die Marktpreise an den kleinen Die Aufsichtsbestimmungen aus der Proviantordnung, die den Handel gut auf ihre Kosten gekommen sind. Drten, die durch die geringere Quantität und Qualität benachteiligen, hat Herr Kaempf wörtlich verlesen. Durch die bes Abg. Eickhoff( frf. Vp.): Ich möchte in betreff des Be= der Ware und die geringere Zahl der laufenden Händler gebrüdt fonderen Militärtarife werden die Landwirte weiterhin begünstigt. rechtigungseins aum einjährigen Dienst ein paar find. Eine unparteiische Kommission sollte die Preise festsetzen. Um Der Kauf beim Produzenten kommt in Wahrheit nur dem Worte sagen. Wir sind, wie wir vor wenigen Tagen betont haben, die Schwierigkeiten des Verkehrs von Landwirtschaft und Militär- tleinen Kreise der Großgrundbesizer zugute; die nicht für Abschaffung sondern für Ausdehnung des Instituts des ein­berwaltung zu lösen, bitte ich den Kriegsminister, bald möglichst tleinen Bauern haben gerade ein Interesse an der Er- jährigen Dienstes. Wir möchten es den mittleren Schichten er nach dem österreichischen Vorgange eine Stommiffion einzuberufen, weiterung ihres Abnehmertreises durch einen ausleichtern, einjährig zu dienen. Der junge Mann muß jest u. a. auch in der außer dem Kriegsministerium auch das Landwirtschafts  - gedehnten Handel.( Beifall links.) ein obrigkeitliches Zeugnis beibringen, daß sein Vater imstande ist, ministerium, die landwirtschaftlichen Genossenschaften und der Handel Abg. Graf v. Mielzynski( Bole): Bur Beseitigung der Miß ihn während des Dienstjahres standesgemäß zu erhalten. Nun fann bertreten sind, vielleicht durch Herrn Kaempf.( Heiterkeit. Beifall handlungen, die auch wir aufs schärfste verurteilen, sind die es aber vorkommen, daß der Vater zufällig in dem Jahre, wo das rechts.) verschiedensten Maßnahmen vorgeschlagen worden. Die Besserstellung Beugnis verlangt wird, teine Einkommensteuer bezahlt Generalmajor v. Gallwik: Die Militärverwaltung ist in den der Unteroffiziere ist gewiß notwendig, aber sie genügt nicht. Die hat. Dann verweigert die Behörde das Attest. Nach wirtschaftlichen Gegensägen und Interessentämpfen der Zeit nicht Hauptsache ist die Verschärfung der Kontrolle durch unserer Ansicht sollte diese Vorschrift überhaupt fortfallen. Partei. Der Anlauf von Produzenten findet in erster Reihe auf die höheren Offiziere. Sehr wesentlich ist auch, daß die Ferner habe ich selagen vorzubringen über die Bevorzugung des Grund einer von der Gesamtregierung gutgeheißenen Tendenz statt. ganze Behandlung der Soldaten durch die Bor Gardekorps   gegenüber der Linie, namentlich bei der Beförderung Der direkte Bezug kam der Militärverwaltung beim Weizen 3,31 M., gefegten eine andere und individuellere wird. vom Hauptmann zum Major. Nach vielen mir zugegangenen Mit­beim Roggen 5,17 M. und beim Hafer 6,48 m. pro Doppelzentner Es wird den Leuten verboten, sich der polnischen Sprache in Briefen teilungen aus den Kreisen aktiver Offiziere herrscht große Erregung billiger zu stehen als der Bezug durch den Handel.( Lebhaftes an ihre Angehörigen zu bedienen. Der Herr Kriegsminister meinte über diese Bevorzugung. Bei der Linie bestehen zahlreiche Lücken Hört! hört! rechts.) Multiplizieren Sie das mit der ganzen Summe im vorigen Jahre, ich müsse falsch orientiert sein, denn das wäre und einzelne Offiziere müssen die Arbeit für die Fehlenden mit des Bedarfs, so erhalten Sie einen ganz erheblichen Betrag, den eine Roheit. In der Tat aber liegt die Sache doch so. Ein Soldat leisten. Sollen bei uns etwa Offiziere erster und zweiter Kaffe wir zum Besten des Fistus, der nichts anderes ist als die Masse schrieb eine offene Karte an einen Freund: Bitte, schreibe mir nicht geschaffen werden, wie in Rußland  , wo eine scharfe Trennung der Steuerzahler, gespart haben. Schließlich faufen wir beim polnisch, das ist bei uns verboten.( hört! hört! bei den Polen  .) zwischen Garde und Linie besteht? Man sollte die Offiziere des Produzenten beffer, wenigstens sicherer gut als beim Händler. Der Einem anderen Soldaten wurde eine Geldanweisung auf Anweisung Gardekorps   in bestimmtem Turnus in kleine Garnisonen schiden, wie tatsächlich dem Handel zugefügte sog. Schaden ist übrigens minimal. des Hauptmanns nicht ausgehändigt, weil auf ihr eine polnische Be- das in Desterreich geschieht. Dann würden die jungen Leute ihren Beruf Der Bedarf der Militärverwaltung beträgt nur 1 Broz. des National- merkung stand.( hört! hört! bei ben Bolen.) ernster nehmen und nicht nur den fröhlichen Lebensgenuß der Großstadt konsums, und davon deckt der Handel noch etwa die Hälfte. Es ist Es wird den Mannschaften verboten, in polnische Lokale zu gehen. fennen. Der Stabsarzt Dr. Lachmann hat an das Bezirks­nicht vollkommen zutreffend, daß nur die Produzenten die Vorteile Jm vorigen Jahre bestritt das freilich der Kriegsminister und meinte, tommando des 3. Armeekorps im Mai v. J. folgendes Schreiben haben. Der billigere Eisenbahntarif fommt auch manchen Händlern nur diejenigen Lokale würden gesperrt, in denen eine reichsfeindliche gerichtet: Die Abgg. Liebermann v. Sonnenberg und Böckler haben zugute. Andere Vorteile, die allerdings nur den Produzenten ge- Agitation getrieben wird. Ich kann jetzt aber pofitive Fälle an- gegen die jüdischen Soldaten, ja sogar gegen jüdische Veteranen, die währt werden, find unbedeutend. Ich muß aber noch darauf hin- führen, in denen den Leuten direkt verboten wurde, bei polni im Besiz der höchsten Ehrenzeichen sind, Schmähungen der gröblich­weisen, daß manche Vergünstigungen nur denjenigen Produzenten zugute ichen Firmen zu laufen. Ich frage den Herrn Kriegs- ften Art gerichtet, sie haben sie der Feigheit und Unlust am Heeres­tommen, die in demselben sogenannten Erfundigungsbezirk oder minister, ob ihm bekannt ist, daß Offiziere und Beamte bienst verdächtigt. Se. Exzellenz der Kriegsminister hat auf diese Einlaufsbezirk wohnen. Der Einkauf bei solchen Produzenten ist an den Bestrebungen des Ostmartenvereins, der doch schmählichen Angriffe, die bei ihrer Haltlosigkeit und unwahrheit aber prozentual sehr gering, er beträgt für Roggen nur 0,35 Broz, einen ausgeprägt anti- polnischen Charakter trägt, teilnehmen. zurückzuweisen waren, geschwiegen. Ich fühle mich als Angehöriger für Hafer 0,96 Proz. Für den Einkauf außerhalb dieser Bezirke Db aktive Offiziere Mitglieder sind, weiß ich nicht, aber der mosaischen Religion in meiner Ehre gefränft und erhebe Be­genießt der Händler denselben Vorteil der Militärtarife wie der ich weiß, daß sie in voller Uniform dort als Gäste verkehren. schwerde darüber, daß ich als Angehöriger der Armee nicht Produzent. Uebrigens ist der Militärtarif für fleine Streden teurer Ich bitte den Herrn Kriegsminister, dafür zu sorgen, daß, wenn die in Schutz genommen worden bin, trozdem ich fast achtzehn als der Bibiltarif( hört! hört! rechts); er beträgt 3. B. für zehn Bolen schon als Gegner behandelt werden, sie entsprechend ihrer Jahre dem Heere angehöre und weder mein Mut, noch Kilometer 2,40 W. gegenüber 2,10 m. des giviltarifs. Erst auf glorreichen Vergangenheit wenigstens als anständige Gegner und meine Liebe zum Vaterlande angezweifelt werden können. Ich habe größere Strecken wird er billiger als der Ziviltarif. Mit diesen nicht mit den niedrigen Waffen der Halatisten behandelt werden. im Jahre 1892 mit eigener Lebensgefahr ein Kind gerettet und mich Ausführungen habe ich es hoffentlich verhindert, daß sich abenteuer( Beifall bei den Polen  .) 1901 freiwillig nach China   gemeldet. Das Verhalten des Herrn liche Vorstellungen über die Benachteiligung des Handels seitens Abg. Fehrenbach( 8.) befürwortet eine Resolution, wonach in der Kriegsministers ist für mich jetzt der Grund gewesen, meinen Abschied des Militärfiskus herausbilden.( Beifall rechts.) Uebersicht über die Ergebnisse des Heeresergänzungsgeschäftes und zu erbitten. Wenn ich die Ehre habe, Sanitätsoffizier des Heeres Abg. Meift( S03.) bringt einen Fall vor, in dem ein Muste in der Nachweisung über die Herkunft und Be zu sein, so glaube ich auch das Anrecht darauf zu haben, bei so tier im 16. Armeekorps tros offenbarer geistiger schäftigung der Militärpflichtigen eine Scheidung maglosen Angriffen von dem berufenen Vertreter der Armee ber­Minderwertigleit nicht entlassen wurde. Er wurde nach ertunft und efchäftigung auch dahin vorgenommen teidigt zu werden. Ich erhebe aus diesem Grunde Beschwerde über zu fechs Wochen Gefängnis verurteilt wegen Gehorsamsverteigerung werden soll, ob die Ausgehobenen eine a weijährige oder drei Se. Erzellenz und bitte gehorsamst, meine Beschwerde höheren Orts und Achtungsverlegung, weil er feine Vorgesezten anlachte. Seine jährige Dienstzeit zu leisten haben. Redner wendet sich des unterbreiten zu wollen." Der Abschied wurde dem Arzt durch

G

#

"