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Wohnungswesen.

wieder zu umgehen und zu durchlöchern gesucht. Selbstverständlich| wesentlichen folgendes bestimmt: Der Formierverband läßt es zu, 1 fich mit 6000 Punkten beschäftigen wollen, so würden wir thr auch protestierten die Arbeiter gegen derartige Auslegungstünfte auf das daß seine Mitglieder in allen mechanischen Werkstätten und die gut und gern schenken für die einzige Wohltat, die sie dem Volke entschiedenste, jedoch vergeblich. Da eine Verständigung nicht mehr Gießereien Affordarbeit ausführen, soweit es die Unternehmer für erwiese durch die Abschaffung des ganzen so liebestätigkeitstollen zu erzielen war, sahen sich die Arbeiter wohl oder übel genötigt, notwendig erachten. In allen Fällen soll mit den betreffenden Ar- Dreitlassenparlaments. zur Durchführung der jüngst getroffenen Vereinbarungen in einen beitern über den Akkordpreis verhandelt werden; Abwehrstreik einzutreten und sämtlich die Arbeit niederzulegen. wird eine Einigung erzielt, so soll jedem Arbeiter sein Stundenlohn 3war erklärte die Firma, in eine erneute Prüfung der garantiert werden; wird keine Einigung erzielt, so bestimmt der Die preußische Regierung hat dem Landtage einen Gesezentwurf Rohnfrage eintreten zu wollen, wenn die Arbeiter zuvor die Arbeit Arbeitgeber oder sein Stellvertreter, in wie weit die Arbeit in Lohn vorgelegt, nach welchem im Wege der Anleihe 15 Millionen Mart wieder aufnehmen würden. Dies wurde von den Streifenden jedoch oder Akkord ausgeführt werden soll, und in einem solchen Fall bereits mehrfach getäuscht worden ist. Jetzt will die Firma die einem Zuschlag von 5 Prozent garantiert. Das Ueber: Mark für diese Zwecke zur Verfügung gestellt und davon rund abgelehnt, weil ihr Vertrauen in die Zusagen der Firma von dieser wird den Arbeitern bei Akkordarbeit ihr Stundenlohn ne bit zu Wohnungszwecken für Arbeiter und niedere Beamte des Staates zur Verfügung gestellt werden sollen. Bisher sind bereits 59 Mill. ganze Angelegenheit dem Einigungsamte unterbreiten, womit sich einkommen soll bis zum 31. Dezember 1909, und wenn es nicht 57 Millionen verwendet worden. Es wurden 34,4 Millionen zu die Arbeiter natürlich bereitwilligst einverstanden erklärten, da bei 3 Monate vorher gekündigt wird, stets 2 Jahre weiter gelten. einer gewerbegerichtlichen Festlegung der Lohn- und Arbeits­eigenen Wohnungsbauten des Staates und 20,6 Millionen zu Dar­Die hierdurch eingeführte Regelung der Akkordarbeit entspricht bedingungen einer einseitigen Auslegung der getroffenen Ver- zwar nicht vollkommen dem, was die Arbeiter als recht und billig lehen für Genossenschaften 2c. verwendet und auf diese Weise rund 16 400 Wohnungen errichtet. einbarungen wirksam vorgebeugt werden dürfte. verlangten. Dennoch bietet das neue Uebereinkommen eine gute Schuhwehr gegen die Willkür der Unternehmer. die ganz eigen­mächtig über die Ausführung und Bezahlung von Affordarbeit be- Landesverband gründen. Zu diesem Zwecke wird nächsten Sonntag Die Orts- Krankenkassen in Elsaß- Lothringen wollen einen stimmen und diese Alleinherrschaft durch eine Aussperrung erzwingen in Straßburg eine Konferenz von Kassenvertretern zusammentreten. wollten, welche 10 000 Arbeiter brotlos machen sollte.

Zur Differenz der Lederarbeiter bei der Firma Steinlein wird uns noch mitgeteilt, daß der Firmenchef kürzlich 10 feiner Arbeiter uns noch mitgeteilt, daß der Firmenchef fürzlich 10 feiner Arbeiter nur deshalb entlassen hat, weil sie an einer Werkstattbesprechung teilnahmen. Es ist kaum zu erwarten, daß derartig kühnemännliche Manieren zur Beilegung der Differenzen beitragen werden.

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fäße drangen, erklärte sich die Betriebsleitung am Dienstag bereit, die Abzüge wieder fallen zu lassen.

D

Soziales.

Eine preußische Liebeszentrale.

die

Gerichts- Zeitung.

Ein räuberischer Ueberfall im Stadtbahn- Abteil beschäftigte

Aufbesserungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse hat die Berliner Filiale des Verbandes der Fabrik-, Land- und Hülfs= arbeiter jüngst in mehreren Betrieben durch Verhandlungen mit den Arbeitgebern durchgesezt. So ist mit der Firma Czarnikom Das soziale Königtum, assistiert vom Geldsacksparlamentaris- gestern das Schwurgericht des Landgerichts I in einer Straffache u. E p., Sunſtſandſtein- gabrit Waidmannslust, ein einjähriger Zarif- mus, soll jest allen Ernſtes in Preußen ſtatutert werden. Das wegen berfuchten schweren Raubes, welche sich gegen vertrag abgeschlossen worden, laut dessen die Arbeitszeit von 10 auf preußische Abgeordnetenhaus, das eben erst einen so glänzenden wirt Mar Kuhn richtete. Die Straftat, welche den Gegenstand 91 Stunden täglich verkürzt wurde. Für Stampfer, Mischer und Beweis sozialer Liebestätigkeit durch die zuvorkommende Unter­91/3 Beweisse den aus dem Moabiter Untersuchungsgefängnis vorgeführten Land­Biebestätigkeit durch die suportommende Unter­Schleifer beträgt der Anfangslohn 45 Pf.( früher 35 Pf.) und steigt stügung einer hungernden Fürstenfamilie gegeben hat, das sich in derung des Verlegten, des Bankbeamten Ostrowsky, hat sich der der Anklage bildet, liegt schon etwas weit zurück. Nach der Schil nach sechswöchentlicher Beschäftigung auf 50 Pf.( früher nach einem den nächsten Wochen oder Monaten glänzend bewähren wird in der von dem Angeklagten auf ihn unternommene Ueberfall folgender. Jahr). Hof- und Transportarbeiter werden jetzt mit 42% Pf. ( früher 35 Pf.) entlohnt. Solche, die über ein Jahr im Betriebe Schaffung eines Bergarbeiterschutzes, der alle Kohlenbarone maßen abgespielt: Am 31. März 1903 fuhr der Bankbeamte tätig sind, erhalten ebenfalls 50 Bf. pro Stunde. Ueberstunden entzücken wird, wird nächstens eine soziale Tat tun, deren Um Ostrowsky gegen 10 Uhr abends mit einem Stadtbahnzuge nach werden mit 10 Pf., Sonntagsarbeit mit 15 Pf. Buschlag pro Stunde fang und Bedeutung es selber nicht ermessen können wird. dem Schlesischen Bahnhofe. Das Durchgangscoupé zweiter Klasse bezahlt. Für Bauarbeit( Montage) wird ein Zuschlag von 10 Pf. Am 24. November 1904 verhandelte das Abgeordnetenhaus war vollständig leer. Auf dem Bahnhof Alexanderplatz bemerkte pro Stunde gewährt. Das Fahrgeld wird ebenfalls vergütet, und über einen Antrag des Grafen Douglas, in Erweiterung einer in Ditrowsky den Angeklagten, wie er scharf in alle Abteile hinein­werden bei Bauten in Berlin eine Lohnstunde, für Bauten außer Anregung gebrachten Landeskommission zur Bekämpfung des Alto- ſpäte. Dem Zeugen fiel es auf, daß er von Kuhn ſehr genau ge­halb Berlins zwei Stunden mit diesbezüglichem Zuschlag mustert wurde. Als sich der Zug gerade in Bewegung sehen wollte, in Verrechnung gebracht. Den Arbeitern muß ein geschlossener, mit holismus eine Landeskommission für Volkswohlfahrt öffnete der Angeklagte noch schnell die Coupétüre und sprang in genügendem Licht versehener heizbarer Speiseraum sowie Wasch- zu errichten. Der Antragsteller hielt dazu eine Rede, überfließend das Abteil, in welchem O. saß. Er setze sich diesem gegenüber und vorrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Ferner ist die Ein- von sozialer Liebesgesinnung, in der alle Reden zusammenflossen, begann sofort den Zeugen scharf zu firieren. Ostrowsky empfand fegung eines Arbeiterausschusses vereinbart, dem mit dem Arbeit die je bei Wohltätigkeitsbazaren, Weihnachtsbescherungen, Armen- dies bald sehr unangenehm und nahm deshalb eine Zeitung hervor, geber außer der Schlichtung von Differenzen auch die Festseßung bällen und dergleichen gehalten worden sein mögen und noch ge- in die er sich scheinbar vertiefte. In Wirklichkeit beobachtete er einer Normalleistung der Arbeiter obliegt. Ein erheblicher Lohn halten werden können. Es war darin die Rede von Bekämpfung den Angeklagten, der ein geradezu unheimliches Wesen zeigte, sehr abzug ist durch Verhandlung in der Norddeutschen Gummi- des Alkoholismus, gefallenen Mädchen, Kochschulen, Idioten, genau. Insbesondere fiel es ihm auf, daß Stuhn die rechte Hand fabrit, Tempelhofer Ufer, rückgängig gemacht worden. Die Obdachlosen, Jungfrauenvereinen, Wärmehallen, Säuglingspflege, Jannowizbrüde verlassen hatte, ohne daß jemand eingestiegen war, in das aufgeknöpfte Jadett verbarg. Als der Zug die Station Betriebsleitung hatte nämlich den Schlauchmachern zugemutet, Gas­schläuche um zirka 40 Proz. billiger wie bisher anzufertigen. Nach freiwilliger Feuerwehr, Wohnungsfrage, Bekämpfung der Kur- sprang der Angeklagte plöblich auf und stürzte sich auf den höchſt­dem aber die Arbeiter energisch auf Beibehaltung der alten Lohn- pfuscherei, Kollektenwesen, Fortbildungsschulen und unzähligen erschrockenen Ostrowsky. In der Hand, welche er vordem ver­anderen Dingen, da zentralisiert werden sollten in borgen hatte, hielt der Angeklagte einen dicken Gummifnüppel, einen der Dreiklassen Wohlfahrtskommission. Was eigentlich eigentlich ge- sogenannten Lebensretter", mit welchem er dem O. einen wuchtigen Die Barbier- und Friseurgehülfen Köpenicks beabsichtigen eben- schehen sollte, scheint der Antragsteller felbst nicht gewußt zu Schlag über den Kopf versehte, der jedoch durch den steifen Filz­falls eine Lohnbewegung. Sie wollen im Frühjahr gleichzeitig mit Es wurde aber, nachdem unter verschiedenen anderen but unschädlich gemacht wurde. Der Ueberfallene wehrte sich sofort ihren Berliner Kollegen und für dieselben Forderungen fämpfen. Rednern auch Herr v. Bodelschwingh dazu gesprochen, eine Kom- fräftig seiner Haut. Es entstand ein wildes Handgemenge, wobei es O. gelang, dem Angeklagten den Gummiknüppel zu entreißen. So fordern sie u. a. 12 M. und halbe Kost, 20 M. ohne Kost und mission eingesetzt, die weiter untersuchen sollte, was man wolle. Als er um Hülfe rief, versuchte Kuhn ihm die Kehle zuzudrücken. Logis, Freigabe der drei zweiten Feiertage, Anerkennung des Arbeits - Diese Kommission hat unter Teilnahme vieler Regierungs - Mittlerweile war der Zug in die Nähe des Schlesischen Bahnhofes nachweises usw. Die Köpenicker Barbiergehülfen find gut organisiert. vertreter verhandelt. Charakteristisch aus den Verhandlungen, die gelangt. Der Angeklagte ließ plöglich von seinem Opfer ab und Die Bewegung wird von der Berliner Lohnkommission geleitet. funterbunt durcheinanderwogten, ist folgende Stelle aus dem soeben sagte dabei, wie der Zeuge vor Gericht bekundete, er wolle ihm Steffe aus b veröffentlichten Bericht: ( Ostrowsky) nichts mehr tun und ihn in Ruhe lassen." Auf dem Schlesischen Bahnhofe angekommen, sah der Ueberfallene, wie der Angeklagte den Gummiknüppel, den er auf irgend eine Weise wiedererlangt hatte, zum Coupéfenster hinauswarf. Als auf die Rufe des Ueberfallenen mehrere Stationsbeamte herbeieilten, ver­änderte der Angeklagte blößlich sein Wesen. Er wollte mit einem Male von der ganzen Szene nichts wissen, achselzuckend antwortete er auf alle Fragen: Ich weiß von nichts." Die polizeilichen Er­mittelungen ergaben, daß man es mit dem vielfach vorbestraften Kuhn zu tun hatte, der erst vier Tage vor dem Ueberfall aus der Zentralstrafanstalt in Wronke entlassen war. In dem gestrigen Termin erhob der Angeklagte den Einwand der Unzurechnungsfähig= feit und ließ durch seinen Verteidiger Rechtsanwalt Bahn einen diesbezüglichen Beweis antreten. Medizinalrat Klein befundete, daß von einem, von Kuhn selbst behaupteten Deliriumszustand zur Zeit der Tat keine Rede sein fönne. Prof. Köppen und Ge­richtsarzt Dr. Hoffmann, die den Angeklagten in der König­lichen Charité bezw. im Untersuchungsgefängnis eingehend unter sucht haben, bekundeten ebenfalls, feinerlei Dinge wahrgenommen zu haben, die auf Störung der Geistestätigkeit im Sinne des § 51 St.-G.-B. schließen lassen. Der Vertreter der Anklagebehörde Staatsanwalt Baumgarten plaidierte auf Schuldig im Sinne des Eröffnungsbeschlusses. Die Geschworenen bejahten denn auch die gestellte Schuldfrage nach versuchtem schwerem Raub unter Ber sagung mildernder Umstände. Staatsanwalt Baumgarten bean= Der Gerichtshof er­tragte eine Zuchthausstrafe von 3 Jahren. fannte diesem Antrage gemäß auf drei Jahre Zuchthaus. 5 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht.

Deutsches Reich . 192udi

Die tönigliche Staatsregierung äußerte sich auf wiederholte Anfrage über ihre Stellungnahme zu dem Antrage dahin, daß sie nicht in der Lage sei, weder über das Prinzip der gestellten An­träge, noch über deren Einzelheiten, eine bestimmte Erklärung abzugeben. Sie müsse sich bescheiden, Zuhörer zu sein, erkläre sich aber bereit, falls Auskünfte tatsächlicher Art aus der Ver­sammlung verlangt würden, diese gern zu geben.

Die Leipziger Tapezierer befinden sich in einer Lohnbewegung. Erft hatte es den Anschein, als sollte dieselbe friedlich verlaufen. Eine Kommission wurde mit der Verhandlung mit der Zwangs­innung und den ihr nicht angehörigen Firmen betraut. Das Er­gebnis der Verhandlungen war Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde wöchentlich, 10 Proz. Lohnerhöhung. Nichtfestlegung des Anfangslohnes für Ausgelernte, nach dem ersten Gehülfenjahre 50 oder 52 Pf. stündlich, 2 bis 3 M. für volle Auslösung und je nach Das heißt, die Kommissionsmitglieder wollten gern von der den örtlichen Verhältnissen ohne Uebernachten bis 1,25 M. Durch Regierung erfahren, worüber man eigentlich verhandelte und was das Verhalten einer Innungsversammlung fam es zum Bruch; es die Kommiffion erreichen follte, die Regierung aber wußte das wurde dort sogar eine Verschlechterung der bis jetzt bestehenden Ab­machungen angenommen, und so faben sich die Tapezierergehülfen gezwungen, bis auf weiteres die Arbeit niederzulegen. Bis zur Stunde stehen 306 Tapezierer im Streit, darunter 280 organisierte. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Nachdruck ersucht. Buzug ist streng zu vermeiden.

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Die Schneider Nürnbergs erklärten in einer Versammlung, daß sie bereit seien, eine Tarifvereinbarung zu erstreben, und be auftragten, wie uns unser dortiger Korrespondent schreibt, ihre Organisation, die Vorarbeiten zur Vorlage eines entsprechenden Entwurfs an die Unternehmer in die Wege zu leiten. Eine Bc­ivegung der Schneider, die darauf hinausging, die seit 1901 be­stehenden, aber den Verhältnissen nicht mehr entsprechenden Lohn­tarife, die sich in drei Abstufungen bevegen, einer Revision zu unterziehen, hatte vollen Erfolg, da die Unternehmer die abgeänderten Tarife unterzeichneten. Nur bei zwei Firmen machte sich, ein Streit notwendig, der aber nach wenigen Tagen durch das Nach­geben der Unternehmer beendigt war.

Eine allgemeine Brauerbewegung ist in Ansbach im Gange. Die Arbeiter verlangen Verkürzung der Arbeitszeit, Wohnung außerhalb der Brauerei, Entschädigung für das nicht getrunkene Hausbier ust. Die Unternehmer antworteten auf die Forderung überhaupt nicht. Eine Versammlung der Arbeiter beschloß, die Forderungen nochmals vorzulegen und, wenn wieder keine Antwort erfolgt, sofort in den Streit einzutreten.

Gummiarbeiter und Arbeiterinnen. Einen schönen Erfolg hat die Organisation der Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter und Ar­beiterinnen in München zu verzeichnen. Wie schon mitgeteilt, hat die Organisation namens der Arbeiter und Arbeiterinnen der Direktion der Mezelerschen Hofgummiwarenfabrik Forderungen vor­gelegt. Darauf erließ die Direktion in der bürgerlichen Presse eine Erklärung, wonach sie unter feinen Umständen mit der Organisation verhandeln und den Betrieb schließen werde, falls die Arbeiter bei den aufgestellten Forderungen stehen bleiben würden. Dieser Schreckschuß verfehlte bei den Arbeitern sein Ziel, und da die Arbeiter einstimmig beschlossen hatten, am Donnerstag in den Streit einzutreten, hai die hochmögende Direktion ihren Widerstand auf­gegeben, mit der Organisation verhandelt und mit ihr einen, zu­nächst auf 1 Jahr gültigen, Vertrag abgeschlossen. Eine von über 1000 Personen besuchte Fabrikversammlung erklärte ihre Zu stimmung zu diesem Vertrag. tangan

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ebensowenig; sie hörte bescheiden zu. Nachdem die Debatte so einige Sigungen im Uferlosen herumgeplätschert, einigte sich die Kommission schließlich auf folgenden Antrag ans Plenum:

die Königliche Staatsregierung zu ersuchen: fuchen

als behördliche Einrichtung zur Förderung der Volkswohlfahrt in Stadt und Land möglichst bald ein Volkswohlfahrtamt zu schaffen, behufs ausgiebiger Mitwirkung des Laienelements ihm einen ständigen Beirat anzugliedern und die hierfür erforderlichen Mittel im Staatshaushalts- Etat bereitzustellen.

Das Volkswohlfahrtamt soll unmittelbar dem Staats­ministerium unterstellt werden, die Ernennung des Vorsitzenden und der Mitglieder durch den König erfolgen. Es soll ihm ins­besondere obliegen:

1. die Entwickelung der Volkswohlfahrtpflege im In- und Aus­lande zu verfolgen und darüber der Staatsregierung fort­laufend Bericht zu erstatten;

2. Wahrnehmungen, die ein Eingreifen oder eine Abänderung der Gesetzgebung oder der Verwaltungstätigkeit erforderlich erscheinen lassen, der Staatsregierung mitzuteilen;

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Die Revision Bergers vom Reichsgericht verworfen. Das Reichsgericht verwarf, wie ein Privat- Telegramm aus Leipzig 3. auf Anordnung der Staatsregierung Gutachten zu erstatten, Jahres vom Schwurgericht des Landgerichts I zu Berlin wegen meldet, gestern die Revision Bergers, der am 24. Dezember vorigen Vorschläge auszuarbeiten und bei der Vorbereitung von Sittlichkeitsverbrechens und Totschlages, begangen an der kleinen Gefeßentwürfen und Verwaltungsanordnungen mitzuwirken; Lucie Berlin, zu 15 Jahren Zuchthaus und den Nebenstrafen ver­4. auf Anordnung der Staatsregierung bei größeren Unglüds- urteilt worden war. fällen oder Notständen die freiwillige Hülfstätigkeit einheitlich zu leiten. Der Erbschaftsprozeß Bebels wurde Donnerstag und Freitag Bei der Berufung in den ständigen Beirat sollen die privaten vor dem lllmer Landgericht umfangreich verhandelt. Bebel war Volkswohlfahrts- Organisationen und die beiden Häuser des Land- selbst anwesend. Rechtsanwalt Rotenhöfer als Ver­tages besonders berücksichtigt werden. Der Beirat soll jährlich treter der Verwandten des Erblassers Leutnant So II mann ver­mindestens einmal einberufen werden, um den Geschäftsbericht des suchte den Nachweis, daß Kollmann schon zur Zeit der Abfassung Volkswohlfahrtamts entgegenzunehmen und sich über ihn zu des Testamentes im Jahre 1879 geisteskrank gewesen sei, was äußern. Er soll einzelne Fragen der Volkswohlfahrtpflege unter anderem auch aus der lieblosen Art hervorgehe, mit der er beraten und begutachten, wenn dies von der Staatsregierung feine Verwandten behandelt habe. Dem gegenüber betonte Bebels angeordnet oder von einem Viertel der Mitglieder beantragt wird, Vertreter, Rechtsanwalt Mayer, ilm. daß Kollmann und soll befugt sein, selbständig Anträge an die Staatsregierung mit seinen Verwandten so trübe Erfahrungen gemacht habe, daß zu stellen. Den Sigungen des Beirats sollen Beauftragte der es viel eher auf Verrücktheit deuten würde, wenn er diese Ver­Staatsregierung mit beratender Stimme beiwohnen dürfen. wandten nicht enterbt hätte. Trotzdem er sich stets nobel gegen Im übrigen soll der Geschäftsgang des Volkswohlfahrtamts seine Verwandten benommen hat, einem seiner Brüder die Schulden und des Beirats durch eine Verordnung des Staatsministeriums bezahlt, einem anderer. 50 000 M. zugewendet habe, hätten ihn geregelt werden. diese schwer gekränkt. Das Recht zum Tragen der Uniform habe Der hinreichend lange Antrag fagt auch nichts weiter; er er infolge eines von seinem Schwager gegen ihn angestrengten Be enthüllt nur die vollkommene Ratlosigkeit der Kommission. Ueber leidigungsprozesses verloren und infolge Temuziation seitens feiner das Wort Volkswohlfahrt" ist sie nicht hinausgekommen. Dagegen Verwandten sei et wegen Majestätsbeleidigung verklagt worden. hat sie zur weiteren Aufklärung ihrem Bericht eine Anzahl Anlagen bei- Seine geistige Intaktheit im Jahre 1879 gehe unzweifelhaft daraus gegeben, worunter als erste ein Artikel des Abg. Dr. Faßbender hervor, daß der für sehr gewissenhaft bekannte Notar Hauschmann ein Staatslegiton, der die Wohlfahrt vom Wohlfahrtsausschusse der im Beisein zweier Zeugen das völlig klar abgefaßte Testament ent­gegengenommen habe. Auf Antrag des flägerischen Vertreters er= französischen Revolution herleitet und sie dann so definiert: folgten sodann umfangreiche Verlesungen. In dem verlesenen Unter Wohlfahrt verstehen wir den in seelischer Zufriedenheit Immendiatsgesuch Kollmanns an den Kaiser spricht Kollmann und leiblichem Wohlbehagen sich ausdrückenden Zustand der auch davon, daß er sich an Bebel und Lasker gewandt habe. Laster Menschen, welcher entsteht aus einem regelmäßigen und be- habe ihn kurz abgefertigt, Bebel dagegen habe ihm freundlich ge= ständigen Zufluß derjenigen äußeren Güter, welche nach Sitte, antwortet und habe ein gutes Erbe. Diese im Jahre 1880 ein­Gewohnheit und Anschauung der Gemeinschaft, welcher jemand gebrachte Eingabe bot Veranlassung zu einem Majestätsbeleidigungs­angehört, zum Leben notwendig sind, in Verbindung mit einem verfahren, das infolge seines Bustandes aufgehoben wurde. dent sittlichen Ziel des Menschen entsprechenden Lebenswandel, einer Anzahl Briefe Kollmanns an seine Geschwister, welche zur einer vernünftigen Gesundheitspflege sowie edeler Entfaltung Berlesung tamen, geht hervor, daß Kollmann zur Zeit der Testa­Der Friede in der norwegischen Metallindustrie ist nun wieder des Geistes- und Gemütslebens Rechnung tragenden Lebensweise. mentsabfassung und auch noch ein Jahr später in Geldsachen und hergestellt. Die Hauptorganisationen der Arbeiter und der Arbeit- Das also wird jetzt die Aufgabe des preußischen Abgeordneten religiösen Fragen überaus klar und logisch dachte. Gestern wurde geber sowie der Formerverband und die Vereinigung der mechanischen hauses sein. In einer weiteren Anlage wird der Entwurf zu ein Gerichtsbeschluß verkündet, wonach das Gericht die Entscheidung Werkstätten haben den Einigungsvorschlag des von der Vormann einer systematischen Ordnung der in Frage kommenden Ge- auf den 8. Mai vertagt. schaft der Gemeindevertretung Kristianias ernannten Schlichtungs- fichtspunkte der Volkswohlfahrt( Salus populi)[ Salutologie]" fomitees angenommen. Die allgemeinbeitslosigheit um Dr. Nang be Dr. Rob. Behla in Wasserstand am 23. März. in fast allen Branchen herrschenden Arbeitslosigkeit um so verderb- gegeben, verfaßt vom Geh. Medizinalrat Dr. Rob. Behla in licher auf die Industrie sowie auf die gegenwärtige Lage der Ar- Potsdam, der rund 600 Punkte aufzählt. Es ist aus dem Bericht Dresden+ 0,81 Meter, bei beiter eingewirft haben würde, ist damit rückgängig gemacht worden. Der Kommission nicht zu ersehen, ob sich die preußische Liebeszentrale Ober- Begel+ 5,16 Meter, In dem neuen llebereinkommen, das sich, wie bekanntlich die ganze mit diesen 600 Aufgaben beschäftigen soll. Aber mag sie. Unsert Frankfurt+ 2,37 Meter. Streitfrage, nur auf die Akkordarbeit bezieht, wird im wegen möchte sie sogar den schwammigen Humbug verzehnfachen und arthe bei Bosen

Ausland.

Die Tischler in Zürich verlangen von den Unternehmern den Neunstundentag, vom 1. April 1906 ab wöchentliche Lohnzahlung und endlich die Zusage, Unternehmern, die den neuen Tarifvertrag nicht anerkennen und mit denen es deshalb zum Konflikt fommt, nicht beizustehen. Der Meisterverein gestand die 9½stündige Ar beitszeit sowie die beiden anderen Forderungen zu, als es aber in der Möbelfabrik Wolf u. Aschbacher zum Streit kam, und der bisher unorganisierte Fabrikinhaber dem Schreinermeisterverein beitrat, erklärte sich dieser mit seinem neuen Mitglied gegen die Arbeiter solidarisch. Unter diesen Umständen kann leicht der Kampf ein all­gemeiner werden.

Straußfurt +1,90 Meter.

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Aus

Elbe bei Auffig+ 2,28 Meter, bei Unstrut bei Oder bei Ratibor+ 2,33 Meter, bei Breslau Weichsel bei Brahemünde+5,38 Meter. Meter. Reze bei Usch+ Meter.

Magdeburg +3,27 Meter. bei Breslau linter Begel+0,26 Meter, bei