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Nr. 72. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Der Vorstand.

Sonnabend, 25. März 1905.

Rigdorf, Rummelsburg , Schmargendorf , Schöneberg , Stegliz , Stralau, seiner Braut, um sich mit ihr auszusprechen. Was zwischen den Wilmersdorf . hörten die im Nebenzimmer sich aufhaltenden Eltern des Mädchens

Der Täter, ein

Berliner Partei- Angelegenheiten. Sidende, Tempelhof , Treptow , Weißensee, Weſtend , Wilhelmsberg, beiden gesprochen wurde, ist nicht bekannt. Plöblich, gegen 11 Uhr, Treptow - Baumschulenweg. Die Bücherausgabe der Wahlvereins- Herr Kommerzienrat Lissauer will nicht mit dem antisemitischen fura hintereinander mehrere Schüsse fallen. Als sie in die Stube Bibliothek findet von heute ab jeden Sonnabend abends von 8 bis Reichstags- Abgeordneten Bruhn an einem Strange ziehen. Er hat ihrer Tochter eilten, fanden sie diese aus mereren Wunden blutend 10 Uhr im Restaurant Christ, Ernst- und Marienthalerstraßen- Ecke, den Vorstandssiz in der Mittelstands- Vereinigung niedergelegt. Die hatte erst drei Schüsse auf die Werdermann abgegeben, von denen auf dem Bette liegend vor. Schreiber lag tot am Erdboden. Er gegen Vorzeigung der Mitgliedsbücher statt. " Staatsb.- 8tg." gibt hiervon in folgender Meldung Kunde:" In der Alt- Glienicke. Der Wahlverein hält seine Mitgliederversammlung vorlegten Nummer der Jsraelitischen Wochenschrift" erteilte Herr zwei in den Rücken und einer in die linke Brustseite gegangen war. hente abend pünktlich 8 Uhr bei Saß ab. Auf der Tagesordnung Scholem dem Kommerzienrat Lissauer den Rat, den Sitz im Vorstande Er selbst hatte sich sodann eine Stugel in die rechte Schläfe gejagt. steht ein Vortrag des Genoffen Ahrends über:" Invaliden- und der Mittelstands- Vereinigung nicht anzunehmen bezi. niederzulegen, Strankenhause gebracht wurde, haben sich glücklicherweise als un­Die Verlegungen der Werdermann, die nach dem Elisabeth­Altersversicherung". nachdem der Abg. Bruhn gleichfalls in den Vorstand gewählt worden Mittenwalde . Sonntag nachmittags 3 Uhr findet im Schmidtschen ist. Heute schreibt Herr Lissauer der Jsraelitischen Wochenschrift", gefährlich herausgestellt. Die Geschosse sind im Fleische stecken ge­Lokal eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen statt. daß er die Wahl abgelehnt, Herrn Scholem also gehorcht habe. Wir blieben, ohne innere Organe zu berühren. Referent: Reichstags- Abgeordneter Genoffe 3ubeil. Bahlreichen nehmen mit Befriedigung davon Kenntnis. Vielleicht begreift Scholem 26jähriger Mann, ist allem Anscheine nach hochgradig nervös ge­Besuch erwartet Der Vorstand des Wahlvereins Schenkendorf. jetzt, warum der Abg. Bruhn trotz Lissauer die Wahl in den Wor- wefen. Wie wir bereits erwähnten, hat er schon vor acht Tagen einen Selbstmordversuch unternommen. Ein Bruder wie auch eine stand angenommen hat." Spandau . Morgen Sonntag nachmittags 3 Uhr ist im Schönbergschen Lokale zu Faltenhagen eine Bolfsversammlung. Schwester von ihm haben ebenfalls vor längerer Zeit freiwillig ihrem Leben ein Ende gemacht. Referent: Dr. Karl Liebknecht . Nachmittags Uhr machen die Genossen eine Fußpartie nach Falkenhagen. Treffpunkt: Zu Mitgliedern der neu zu errichtenden Deputation für die Der neue Minister des Innern v. Bethmann- Hollweg erschien Bismarckstr. 6 bei Rupprecht. gestern während der Magistratssigung im Rathause und wurde vom Pflicht Fortbildungsschule find von der Stadtverordneten­Oberbürgermeister Kirschner empfangen. Im Rathause scheint man Versammlung gewählt worden: die Stadtverordneten Dr. Arons, diesem Ereignis mit Galgenhumor begegnen zu wollen. Magistrats- Juftigrat Caffel, Prof. Dr. Glazel, Plischte und Meybring, sowie offiziös wird geschrieben:" Das gute Einvernehmen, das zwischen die Bürgerdeputierten Schloffermeister Lenz, Ingenieur Leitholf, dem Oberpräsidenten und dem Magistrat bestanden hat, wird Kaufmann Jordan, Möbelfabrikant Kümmel und Fabrikbefizer hoffentlich eine weitere Stärkung erfahren und sich auch auf das Sandmann. Hinzukommen noch fünf Magistratsmitglieder, die vom Ministerium des Innern übertragen." Oberbürgermeister Kirschner bestimmt werden. Die Deputation soll am 1. April d. J. zum erstenmal zusammentreten, um über die am 1. Mai d. J. zu konstituierende Pflicht- Fortbildungsschule zu beraten. Vermißt wird, wie das Polizeipräsidium mitteilt, seit bem

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Eichwalde . Der Wahlverein hält Sonntag nachmittags 4 Uhr feine Mitgliederversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen ein Vortrag des Genossen Borchardt sowie die Gemeindewahlen.

Lokales.

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Lissauer aus dem Vorstand schon hinausgeekelt hätte. Offenbar will Herr Bruhn damit sagen, daß er ohnedies Herrn

Der Kampf gegen die neue Droschken- Fahrordnung, die am 1. April in Kraft treten soll, wird nicht nur von den Droschken­futschern, sondern auch, wie gestern schon mitgeteilt wurde, von den

Der Verband der Milchhändler

Der Aufklärung dringend bedürftig! Im Dezember berichteten wir über die Schicksale des Fuhrherren mit allem Nachdruck geführt. Die Droschtenbefizer 1. März der Kaufmann Friedrich Rudel, am 21. Oftober Maurers Emil Scheel, der im Untersuchungs- fehen ihre Interessen besonders durch die Ausführungsbestimmungen 1864 zu Schafftedt geboren. Derfelbe ist 1,70 Meter groß, hat gefängnis Armbrüche erlitten hatte. Der 56jährige geschädigt, in denen die Freizügigkeit des Droschtenfuhrunternehmers dunkelbraunes Haar und Augenbrauen, braune Augen, boll Mann war vom Bau weg nach Moabit gegangen, um in einer aufgehoben wird. Es wird darin nämlich bestimmt, daß der ständige Zähne, dunklen Schnurr- und Vollbart, blasse Gesichts­gegen ihn eingeleiteten Untersuchung verhört zu werden. Nach Droschtenfuhrunternehmer, der aus Berlin nach einem Vorort ver- farbe, gerade Gestalt, aufrechte Störperhaltung und war befleidet mit dem Verhör hatte man ihn da behalten, und in der Haft war zieht, damit auch seine Konzession verliert und in dem betreffenden dunklem Jadettanzug, Schaftstiefeln und grauem Wollhemde, er am zweiten Tage erkrankt. Am siebenten Tage trat ein Nummernwesens in den Vororten wird auch den Fuhrherren er- lich umher. Nachrichten werden mündlich oder schriftlich in jedem Vorort erst um eine neue einfommen muß. Die Neuregelung des schwarzem, steifem Hut. Rudel ist nervenschwach und irrt vermut­Schlaganfall ein, und nun fand man, daß Sch. inzwischen hebliche Kosten verursachen. Die großen polizeilichen Macht Polizeirevier und bei der Kriminalpolizei, Zimmer 246 II, zu den Armbrüche erlitten hatte. Er wurde jetzt in das Strankenhaus befugnisse in der neuen Verordnung gegenüber den Kutschern Aften IV 40 05 entgegengenommen. Moabit geschafft und starb dort am anderen Tage. Das schädigen natürlich auch die Fuhrherren. Der Fachberein der Zu dem Einbruch und Totschlag in der Schönhauser Allee hat die Aufnahmebureau des Krankenhauses benachrichtigte die Witwe Droschkenfuhrherren hat nun beschlossen, im Wege des Verwaltungs- Polizei heute eine neue Anzeige erhalten. Hiernach hat der verfolgte schriftlich, daß Sch. an Armbrüchen gestorben" sei. Von streit- Verfahrens die Rechtsgültigkeit verschiedener Bestimmungen Sellner Ramm vom 11. bis 18. b. mts. anscheinend bei der Logis­einer inneren Krankheit als Todesursache war nichts erwähnt. der neuen Droschkenordnung anzufechten, wenn nicht erneute Vor- wirtin Frau Rauhut in der Brandenburgstr. 7 gewohnt unter dem Mit derselben Post ging der Witwe von der Direktion des ftellungen bei dem neuen Minister des Innern v. Bethmann- Namen eines Kaufmanns Julius Berendt. Dieser Berendt gab an, Gefängnisses die Mitteilung zu, Sch. fei wegen Schlaganfalles Hollweg, die baldigst unternommen werden sollen, Erfolg haben. daß er von der Reichenbergerstr. 124 fomme und dort auch gemeldet Die übrigen Organisationen der Berliner Droschtenfuhrherren stehen fei, bei Frau Rauhut daher nicht angemeldet zu werden brauche. ins Krankenhaus geschafft worden. Von den Armbrüchen auf demselben Standpunkt wie der Fachverein. Zum Zwede eines Er verließ den Tag über nie seine Wohnung. Sein Gebaren fiel schwieg diese Zuſchrift. gemeinsamen Vorgehens gegen die neue Fahrordnung hat der Ver- der Wirtin und seinem Zimmergenossen Schloffer Michaelis auf. Wir bezeichneten damals die Angelegenheit als dringend band der Fuhrwerksbefizer- Vereine Berlins und Umgegend zum Sie sprachen auch darüber, daß er Stamm sein tönnte, vermißten der Aufklärung bedürftig. Es ist möglich, daß jene Ver Dienstag, 28. März, eine große, öffentliche Protestversammlung aber den großen Leberfleck, den dieser nach der irrtümlichen Meldung öffentlichung durch den Vorwärts" nicht genügt hätte, nach den Germania - Sälen einberufen. Die dritte Versammlung eines hiesigen Blattes unter dem linken Auge haben sollte, während die zuständige Behörde zu einer Rücäußerung zu veranlassen. Berliner Drotschentutscher gegen die Einführung des neuen er tatsächlich nur einen fleinen Leberfled unter dem linken Auge hat. Die Berichtigung" blieb aus. Glücklicherweise hatte aber Droschfen- Polizeireglements fand Donnerstag abend im großen Am 18. b. Mis. stahl Berendt dem Michaelis einen braunen Segel auch die Witwe in einer an die Staatsanwalt. Saal des Gewerkschaftshauses unter außerordentlich starker Be- tuchtoffer, einen Sommerüberzieher und andere Kleider. Frau Nauhut schaft gerichteten Anzeige Aufklärung gefordert. Diesem teiligung statt. Der Haupredner ging die einzelnen Paragraphen und Michaelis sahen heute die Photographie Ramms und erklären, durch und erläuterte diese den Anwesenden; erklärte die§§ 48 daß er mit Berendt identisch sei. Verlangen fonnte die Staatsanwaltschaft sich nicht entziehen. und 49 für die rigorofesten von allen, die mit aller Schärfe bekämpft Frau Sch. hat jetzt, volle drei Monate nach jener Anzeige, Antwort werden müßten. Sie machten es einem gewöhnlichen Schuhmann druckerlehrling Friz Görnik, der in der Buch- und Kunstdruckerei Von einem schweren Unglück ist gestern gegen mittag der Buch erhalten. Die Staatsanwaltschaft hat ihr einen Brief von sechs möglich, dem Droschtenkutscher ohne weiteres den Fahrschein auf&. Raab u. So. im zweiten Jahre in der Lehre stand, betroffen Folioseiten geschrieben, aber sein Inhalt ist so sonderbar, daß offener Straße zu entziehen und sofort brotlos zu machen. Fuhr worden. Er war mit dem Schmieren und Delen einer Ziegeldrud­die Angelegenheit jest taum weniger untlar als herr Schulz erklärte unter anderem, die Innung und der Verband maschine beschäftigt und hatte hierbei das Malheur, mit beiden zuvor erscheint. Die Leichenöffnung habe Veränderungen der Droschkenbesizer sei mit dem Vorgehen der Kutscher ein- maschine beschäftigt und hatte hierbei das Malheur, mit beiden Händen in die Zahnräder zu kommen. Hierbei wurden dem Un­der Gehirnhäute, krankhafte Prozesse des Herzens usw., verstanden, sie würden aber noch weitere Schritte unternehmen und glücklichen an der rechten Hand die ersten Glieder von dem Zeige-, eitrige Luftröhrenentzündung und Lungenentzündung ergeben. unter anderem klagend vorgehen. Mittel und Ringfinger vollständig zerquetscht. Der Bedauernswerte Lungenentzündung habe auch das Krankenhaus( im Wider­wurde nach dem Krankenhause Am Urban geschafft, wo ihm sämt= spruch zu der ersten Nachricht) als Todesursache bescheinigt. liche Finger amputiert werden mußten. Aus dem Befund schlossen die Gerichtsärzte, daß Sch. Alkoholifer teilt uns in einer Zuschrift u. a. folgendes mit: Nachdem die gesamte Milchverforgung Groß- Berlins und die wieder aufgenommen werden. Die Personenschiffahrt auf der Spree wird vom 1. April ab gewesen sei, am Delirium gelitten habe und in diesem Die Schiffe werden zunächst nur an Zustande sich die Armbrüche zugezogen haben könne," Die Berhältnisse auf dem Gebiete der märkischen Milchproduktion seit der Sonntagen bei günstigem Wetter verkehren und nur in den Oster­Bernehmung der Gefängnisbeamten ergab nicht, daß jemand und wirtschaftlichen Stämpfen heimgesucht waren, ist gestern von den Berlin und Köpenid resp. Müggelfee und Grünau eingerichtet Gründung der Milchzentrale von schweren Erschütterungen feiertagen wird ein größerer fahrplanmäßiger Betrieb zwischen durch eine strafbare Handlung die Armbrüche verschuldet habe. vereinigten Milchhändler- Organisationen ein Beschluß bekanntgegeben werden. Vom 2. April ab wird der fahrplanmäßige Betrieb auf Bei Sch. hatten sich am zweiten Tage Erregungszustände ein- worden, der unabhängig und im Gegensatz zu der Milchzentrale dem Flakensee zwischen Ertner und Woltersdorfer- Schleuse auf­gestellt. Man brachte ihn in einen Raum, in dem er sich bestimmt ist, den endgültigen Frieden auf diesem wichtigen dem Flakensee zwischen Erkner und Woltersdorfer- Schleuse auf­Berlegungen nicht zuziehen konnte", und schaffte ihn später Wirtschaftsgebiete einzuleiten. Die Vertreter sämtlicher in Berlin genommen. Die Straßenbahnunfälle mehren sich in diesen Tagen in er­ins Lazarett. Armbrüche wurden weder dort noch hier wahr- baben unter dem Vorfiz des Stadtverordneten Qulay ein- fchreckendem Umfange. Beim Beſteigen eines in der Fahrt befind­und dessen Vororten bestehenden Milchhändler- Organisationen genommen. Der Arzt bemerkte, daß Sch. die Arme gana stimmig folgenden Antrag angenommen: Ju Uebereinlichen Straßenbahnwagens ist gestern, Freitag, mittag gegen 12 Uhr normal bewegte". Am fiebenten Tage kam dann der Schlag- ftimmung mit den Vorschlägen ringfreier Milchproduzenten der Telegraphensekretär Heinrich Krüger, Spreeftr. 21 in Char­anfall, und gleichzeitig wurden nunmehr die Armbrüche fest beschließen die heute versammelten Vertreter der Milchhändler- lottenburg wohnhaft, tödlich verunglückt. Er wollte sich nach seiner gestellt". Wo Sch. fie her hatte, war nicht zu ermitteln. Das Drganisationen Berlins und der Vororte: Es wird jedem Mitgliede Dienststelle begeben und versuchte in der Hardenbergstraße am Nächstliegende, meint mit dem Arzt die Staatsanwaltschaft, der Organisationen zur Pflicht gemacht, Bachtverträge mit den ring- 3oologischen Garten einen nach Westend fahrenden Straßenbahn­sei die Annahme, daß Sch. zu einer Zeit, zu welcher die freien, die Milchzentrale nicht unterstützenden Milchproduzenten wagen der Linie P der Berlin - Charlottenburger Straßenbahn­Beamten mit dieser Möglichkeit noch nicht rechnen fonnten, während der Zeit vom 1. April 1905 bis 1. April 1910 nur zu Gesellschaft zu besteigen. Der Beamte glitt jedoch vom Trittbrett in seiner Erregung einen Fall erlitten und sich hierbei die einem Mindestpreise von 12 Pf. pro Liter Bollmilch frei Berlin ab, stürzte rüdlings zu Boden und fiel so unglücklich, daß er einen Armbrüche zugezogen hat". Daß er die Arme bewegt und abzuschließen. Gleichzeitig erklären es die Vertreter der Milchhändler- schweren Schädelbruch und eine Gehirnerschütterung erlitt. Krüger Organisationen für eine vollkommen unwahre Verdächtigung der wurde mittels einer Drofchte nach dem Krankenhause Westend ge­über Schmerzen nicht geflagt hat, könne man aus seiner Erregung Milchzentrale, daß es in ihrer Absicht läge, nach dem Aufhören der bracht, ivo er etwa zwei Stunden nach seiner Einlieferung den Milchzentrale einen fünstlichen Preisdruck auszuüben." Durch diese schweren Verlegungen erlag. Ob Sch. an Delirium gelitten hat, können wir nicht Konvention wird den ringfreien Milchproduzenten die Sicherheit wissen. Seine Angehörigen wollen es nicht glauben. Daß ein gegeben, daß die höheren Milchpreise, die sie gegenüber den der des kürzlich erfolgten räuberischen Ueberfalles auf die Kassiererin Nächtlicher Termin am Untergrundbahnhof. Zur Aufklärung Delirant Armbrüche nicht fühlt, haben Aerzte, die wir be- Milchzentrale angeschloffenen Genossenschaftern seit drei Jahren des fürzlich erfolgten räuberischen Ueberfalles auf die Saffiererin Fräulein Effenberg auf dem Untergrundbahnhofe Zoologischer fragten, für möglich erklärt. Daß ein Arzt sie nicht erkennt, erhalten haben, auch während des nächsten fünfjährigen Beitraums Fräulein Effenberg auf dem Untergrundbahnhofe Zoologischer Garten fand in lehter Nacht ein gerichtlicher Lokaltermin an dem soll schwerer möglich sein. Offen bleibt die Frage, wie Sch. fortbestehen. Mit Rücksicht auf den vom Bund der Landwirte ge­überhaupt noch in seiner Erregung einen Fall erleiden" übten Druck ist auch die Einrichtung getroffen worden, daß Mel- Bahnhofsschalter statt, zu dem der der Tat verdächtige frühere Bahn­fonnte. Man gab Beruhigungsmittel, weil man Delirium be- bungen und weitere Beitrittserklärungen an den Synditus der Milch angestellte Schönborn aus dem Gefängnisse vorgeführt wurde. händler- Organisationen unter Auferlegung der Amtsverschwiegenheit Fräulein Effenberg mußte genau angeben, in welcher Weise sich der fürchtete; man brachte ihn dahin, wo er sich Verlegungen erstattet werden können. Eine ständige Kommission wird für die Ueberfall abgespielt hatte. Sie erkannte in Schönborn den Atten­nicht zuziehen konnte"; man steckte ihn ins Lazarett; man be- Unterbringung der ringfreien Milchvorräte Sorge tragen. Eventuell täter wieder und geriet in eine derart nervöse Aufregung, daß fie handelte ihn so rücksichtsvoll als möglich" und fand am werden diese von der Berliner Verbandsgenossenschaft, die bekannt in Ohnmacht fiel. Der schtverbelastete Schönborn leugnete hart­fiebenten Lage, daß er beide Arme gebrochen hatte!? lich selbst im Besitze einer großen Molterei ist, aufgenommen. Da nädig, die Tat begangen zu haben, wurde aber nach Beendigung in den Streifen der Milchproduzenten selbst die Ueberzeugung mehr des Termine wieder nach dem Tegeler Gefängnis abgeführt. Aus der Magistratsfisung vom Freitag. Die vom Stadtbaurat und mehr zum Durchbruch gelangt ist, daß der Fortbestand der Feuerbericht. In der Bergstr. 77 fam in der Nacht zum vorgelegten fertigen Bauffizzen für das Bollsbad in der Milchzentrale eine Gefahr ebenso fehr für die Unabhängigkeit Freitag Feuer aus, das Körbe, Hölzer usw. erfaßte. Der 14. Lösch­Gerichtstraße( Wedding ) sind vom Magistrat genehmigt worden. der Milchproduzenten wie für den Fortbestand des Milchhandels und zug konnte die Flammen mit Leichtigkeit ersticken. Der Kostenanschlag beläuft sich auf rund 600 000. gwei mächtige die Interessen der Konsumenten darstellt, wird, beabsichtigt, die Be- Haurat und Verpadungsmaterial war dann in der Prenzlauer­Schwimmbaffins für Frauen und Männer sind vorgesehen. Legteres fämpfung der Milchzentrale sowie aller Milchproduzenten, die diese straße 29 in einem Steller in Brand geraten, während in der wird einen Flächeninhalt von 250 Quadratmeter haben, das für finanziell unterstützen und so die Gefahr verlängern, in verstärktem Invalidenstr. 31 Möbel, Deden und Kleidungsstüde durch Feuer Frauen einen von 190 Quadratmeter. Das Waffer soll aus Tief Maße aufzunehmen. Da die Milchzentrale in ihren Versammlungen beschädigt wurden. In der Friedrichsfelderstr. 8 entstand später brunnen entnommen werden, was Anlagen für die Enteifung und auf dem Lande den Entschluß angekündigt hat, ihrer finanziellen durch das Umfallen eines Spiritusfochers und in der Bankstr. 52 Filtration erforderlich macht, um reines Wasser zu erhalten. Der Lage durch die Erhöhung des Milchpreises für Groß- durch glimmende Asche ein Brand. In beiden Fällen nahm die Ab­Stadtverordneten- Versammlung soll eine Vorlage gemacht und um Berlin vom 1. Oftober 1905 ab aufzuhelfen, wird auch an die löschung nut furze Zeit in Anspruch. Die übrigen Alarmierungen, die Zustimmung zur Einstellung der ersten Baurate in Höhe von Unterstützung der Konsumenten erneut appelliert werden müssen, die in den letzten 24 Stunden noch aus der Ballasstr. 17, Gethsemane­450 000 m. ersucht werden. Ferner genehmigte der Magiftrat die insbesondere unter Hinweis darauf, daß die Milchzentrale ihre Ring straße 8 und noch aus einigen anderen Straßen einliefen, waren Pläne für ein Röntgen Haus beim Rudolf Virchow - Kranken- milch fast zur Hälfte durch die Firma Bolle in den Verkehr bringt auf blinden Lärm" zurückzuführen. hause, das rund 107 000 m. often berurfachen wird. Dies Röntgen- und ihren Fortbestand wesentlich dieser Unterstüßung der Firma Bolle Haus soll auch einen Finsen- Apparat zur Behandlung Lupustranter berdankt. erhalten.

erflären.

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Die Freie Bolfsbühne Charlottenburg

Allerlei alter

Einen Mordverfuch und Selbstmord verübte Donnerstag abend gab am Donnerstagabend ihre erste Vorstellung und zwar im Die Ortsbrieftage erfährt heute eine umfassende Ausdehnung. der Staufmann Mar Schreiber aus Nigdorf, Kaiser Friedrichstr. 12, Boltshause in der Rosinenstraße. Aufgeführt wurden die bekannten Den langjährigen Bemühungen der Bewohner von Groß- Lichter welcher feine Braut, die bei ihren Eltern in der Dennetvigstr. 20 drei Einafter von Otto Erich Hartleben : Abschied vom Re­felde, gemeinsame Drtsbrieftare mit Berlin zu erhalten wird u. a. wohnende 27 Jahre alte unverehelichte Hedwig Werdermann, zu giment"," Die fittliche Forderung" und" Die Lore". Gleich der insbesondere stattgegeben. Gleichzeitig erhält auch Lankwiz, das erschießen versuchte und sich selbst durch einen Schuß in den Stopf Berliner Freien Bollsbühne hat die Charlottenburger in einem fie bisher schon mit Groß- Lichterfelde hatte, gemeinfame tötete. Fräulein Werdermann wollte das Verhältnis mit Schreiber fleinen Programmheft ihren Mitgliedern die Bedeutung des Dichters Ortsbrieftare mit Berlin und den anderen Drten, welche diese schon lösen, weil der Staufmann fehr eifersüchtig war und seine Braut beranschaulicht, und zwar so stimmungsvoll, daß es eine Freude ist, haben. Zur Ortsbrieftage von Groß- Berlin gehören nunmehr schon mehrfach bedroht hatte. Schon vor acht Tagen hatte er einen diese fleine Hartleben - Biographie zu lesen. Was nun die Vorstellung folgende 32 Drte: Baumschulenweg , Berlin , Brig , Charlottenburg , Selbstmordverfuch verübt, indem er sich vor einem Straßenbahnwagen selbst betrifft, so gab es wohl faum ein einsichtiges Mitglied, das Friedenau , Friedrichsberg, Friedrichsfelde , Groß- Lichterfelde , Grune auf die Schienen warf. Dem Fahrer gelang es jedoch, den Wagen ihr nicht mit einem gewissen Bangen entgegensah. Der wald, Halensee , Lantwig, Lichtenberg , Mariendorf , Neu- Lichtenberg, rechtzeitig zum Stehen zu bringen und ein Unglüd zu verhüten. Berein hat in Charlottenburg einen Antlang gefunden, Niederschönhausen , Bantok, Blößenjee, Reinidendorf Ost und West, Donnerstag abend gegen 9 Uhr erschien Schreiber in der Wohnung der die Bäter des Unternehmens überraschte; etwa 550 Mit­