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Gewerkschaftliches.
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Land- und Hülfsarbeiter angehören, nahm der Verbands. bevollmächtigte C. Bruns an den Verhandlungen teil. Spät abends fam es dann zu einer gegenseitigen Verständigung. Die vor dem
115 Tapezierer haben in Mannheim die Arbeit niedergelegt, weil die Arbeitgeber die Forderungen der Gehülfen( stündige Arbeitszeit, 10 Prozent Lohnerhöhung) abgelehnt haben.
Achtung, Schuhmacher! Da sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen der hiesigen Schuhfabrik von M. Wiluner seit dem 4. März im Streit stehen und die Firma alles aufbietet, um Arbeitskräfte heranzuziehen, ersuchen wir, den Zuzug streng fernzuhalten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden ersucht, vorstehende Notiz aufzunehmen. Zentral- Verband der Schuhmacher Deutschlands , Bahlstelle Liegnig.
Atteste toie von dieser Verfügung des Herrn Hübner hat das Kuratorium nicht die geringste Kenntnis.( Hört! hört! und Bewegung.) Solcher Mißbrauch mit dem Kuratorium wird hier schon zum zweiten Zur Schneiderbewegung.. Male getrieben! Mit Herrn Hübner fönnen wir nicht arbeiten! Ueber die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Maßschneider der Streik mit der Firma getroffenen Vereinbarungen, um deren einOberbürgermeister Kirschner: Ich habe int Beschwerdewege die Luisenstadt und die an die einzelnen Firmen gestellten Forderungen seitiger Auslegung willen bekanntlich die Arbeit eingestellt worden Verfügung aufrecht erhalten. Von Protestieren"," Annageln" berhandelte eine öffentliche Versammlung der Herren- war, erhielten eine präzisere Fassung und wurden, nachdem sie in und so weiter kann hier keine Rede sein. Nur Dinge von prinzi- Maßschneider, die Montag im großen Saal des Gewerkschafts - mehreren Punkten eine Modifikation erfahren hatten, tariflich firiert pieller Bedeutung kommen vor das Sollegium; das wissen Sie wie hauses tagte. Es handelte sich vor allem um die kaufmännischen Ge- und auf die Dauer von 2 Jahren vertraglich festgelegt. Eine Berich. Der Mann war noch nicht ein Jahr im Dienst, und die schäfte, die einen großen Teil der Maßschmeiderei an sich gerissen sammlung der Streikenden gab am Dienstag dem Vertrage einmütig Recherchen ergaben, daß er zweimal wegen Diebstahls bestraft war. haben, ohne daß es bisher den organisierten Schneidern gelungen ist, ihre Zustimmung. Am heutigen Mittwoch wird die ArStadtv. Borgmann: So schlecht ist die Verwaltung doch nicht, dort durch Einführung des sogenannten dritten Tarifs Einfluß zu beit in vollem Umfange wieder aufgenommen. daß sich die Deputationen in Permanenz erklären müßten, wenn alle gewinnen. Nach den Ausführungen des Referenten Knop scheint es Beschwerden im Kollegium erledigt werden müßten. Wir geben doch jetzt, als solle es auch in einem Teil jener kaufmännischen Geschäfte auch 4000 M. an den Verein zur Besserung entlassener Straf- nunmehr etwas vorwärts gehen. Verhandlungen über Einführung gefangener. Da muß man doch auch praktisch solchen Leuten ent- des Tarifs III haben in der Quisenstadt bezw. im Osten stattgefunden gegenkommen, nicht aber sie auf das Pflaster werfen. Sonst sind bei Schulmeister, Zobel, Julius Lindenbaum und Karl Stier. Vor dem die 4000 M. doch bloß eine Kulisse nach außen.( Große Unruhe.) Eintritt bei Schulmeister habe man sich, führte der Redner aus, an Oberbürgermeister Kirschner: Schon wieder werden meine einem feinen Baletot im Schaufenster erfreuen können, der trok Aeußerungen entstellt; ich habe nicht nur von Beschwerden gesprochen. piffeiner Arbeit mit einem Preis von nur 30 M. ausgezeichnet geDer Betreffende hat zweimal gestohlen. Wenn man sagt, er habe wesen sei, von dem man nicht wisse, ob der Geschäftsinhaber nichts ein Jahr zur Zufriedenheit ehrlich gearbeitet ja, es ist viel daran verdienen wolle, oder ob er nur Lockmittel sei, oder ob ein leicht nicht bemerkt worden.( Stürmische Unruhe bei den Sozial- Arbeitslohn überhaupt nicht in Betracht tomme. Die Firma mache demokraten.) eine gewaltige Reklame, namentlich im Vorwärts" und gebe sich nach Stadtv. Hoffmann: Das ist ja geradezu brandmarkend für den außen den Anschein, als wäre alles aufs beste bestellt; sähe man aber Mann.( Stürmische Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wie näher hin, dann sei das Gegenteil der Fall. Unter der Konkurrenz, fann uan uns die Art unserer Diskusſſion vorwerfen, wenn die sich derartige Geschäfte machten, habe immer der Arbeiter zu Letzte Nachrichten und Depeschen. man hier so spricht über Leute, die eriviesenermaßen ehrlich ihr Brot leiden. Wenn sie einen bestimmten Arbeitslohn zahlten, dann könnten verdienen?( Lachen bei der Mehrheit.) Der Mann ist in jugend- sie sich allerdings gegenseitig nicht so unterbieten. Herr Schulmeister lichem Alter mit einem Verweise bestraft worden; das kann also habe sich auf den Standpunkt gestellt, er lasse sich über die Löhne, die er nicht schlimm gewesen sein. Die Führungsatteste sind verlangt zahlen fönne, feine Vorschriften machen. Er erkläre, er gebe ehrlich, worden rückwärts bis 1901. Dem Mann fann man im städtischen was er geben könne. Er wolle sich nicht festlegen lassen und verDienst nicht das geringste vorwerfen. Die Verwaltung duldet doch steife sich darauf, daß die besseren Kräfte" den dritten Tarif bezahlt im Arbeitshaus Hummelsburg einen Mann mit Tausenden Gehalt, erhielten. Er behauptete, seine Arbeiter seien zufrieden, man solle der auch vorbestraft ist und Häusling war. Wir freuen uns ja alle ihm die Unzufriedenen vorstellen.( Mehrfache Zurufe: Alle sind sie darüber. Sier aber handelt es sich ja nur um einen Arbeiter. unzufrieden.)- Bei Zobel sei das Ergebnis der Verhandlungen Wenn es sich um geftrauchelte Bankiers und Millionendiebe handelt, günstiger. Er habe den dritten Tarif anerkannt mit Ausnahme von sind Sie doch nicht so hartherzig. Wir müssen uns schämen, 15 Prozent der in Betracht kommenden Sachen. Die Vertreter der daß solche Worte in unserer Verwaltung gesagt werden konnten. Arbeiter hätten geglaubt, mit Rücksicht auf die bestehenden VerhältOberbürgermeister Kirschner: Gestrauchelte Bankiers find in nisse ihm soweit entgegenkommen zu sollen. Jene niedriger bewerteten Stadtverwaltung nicht wieder angestellt worden. In dem 15 Sachen wolle Zobel von seinen besseren Konfektionsschneidern anRummelsburger Fall handelt es sich um einen Bettler und Land- fertigen lassen, so daß die zum Tarif eingestellten Maßarbeiter damit streicher, den wir wieder zum ehrlichen Manne gemacht haben. Diebe nicht behelligt werden sollten. Eine gewisse Kontrolle solle den Arfönnen in öffentlichen Betrieben nicht belassen werden. Wenn Herr beitern durch Einführung von Lohnbüchern ermöglichst werden. Sache Hoffmann sich meiner Worte schämt, so macht das auf mich keinen der Maßschneider von Zobel wäre es nun, zur Vervollständigung Eindruck. dieser Kontrolle zu ihren regelmäßigen Sibungen die Konfektionsarbeiter heranzuziehen. Herr Zobel habe auch zum 1. Oktober die Einrichtung einer Betriebswerkstätte in Aussicht gestellt.
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Stadtv. Dr. Nathan: Eniweder durfte man den Mann überhaupt nicht anstellen, oder man mußte anerkennen, daß er im städtischen Dienst sich nichts hatte zuschulden kommen laffen. Wenn der frühere Bettler zum ehrlichen Mann wurde, der über andere Bandstreicher jetzt die Aufsicht führen darf, so kann doch auch dem früheren Dieb dahin vertraut werden, daß er das Eigentum respektieren wird. ( Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Stadty. Borgmann: Gerade der vorliegende Fall hätte als sehr sollte der Oberbürgermeister doch nicht auf die Reinheit der Versehr sollte der Oberbürgermeister dost nicht auf die Reinheit der Verivaltung pochen, denn wir haben eine ganze Anzahl Leute mit Borjtrafen, die jest Beamtenfunktionen ausüben. Stadtv. Gaffel: Mit welchem Recht hat uns Herr Hoffmann die
Bankiers und Millionendiebe vorgeführt? Das muß doch nach außen einen sonderbaren Eindruck machen. Im übrigen kann ich den Grundsatz, daß man unter feinen Umständen einen wegen Eigentumsvergehen Bestraften in der städtischen Verwaltung beschäftigen fann, nicht unterschreiben.
Stadtv. Dinse( N. L.) führt aus, daß in der Sache Fehler gemacht worden sind. Auch die Entscheidung des Oberbürgermeisters sei fehlsam.
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Paris , 28. März.( Deputiertentammer.) Das Haus nimmt das vierte provisorische Budgetzwölftel an und setzt dann die Beratung über den Gesezentwurf betr. die Trennung von Kirche und Staat fort. Das neue Ministerium.
Rom , 28. März.( W. T. B.) ( W. T. B.) Wie die Agenzia Stefani" meldet, ist das neue Ministerium folgendermaßen zusammengesezt: Fortis, Präsidium und Inneres; Tittoni, Aeußeres; Finocchiaro Aprile, Justiz; Angelo Maiorana, Finanzen; Carcano, Schatz; Bebotti, Krieg; Mirabello, Marine; Leonardo Bianchi, Unterricht; Carlo Ferraris, öffent liche Arbeiten; Clava, Ackerbau; Morelli Gualtieratti, Post und Telegraphen. Die Minister werden morgen dem König den Eid leisten.
London , 28. März.( W. T. B.) Unterhau 3. Parlamentssekretär Pretyman antwortet auf eine Anfrage, daß seit dem November 1904 fein Zufagprogramm für den Bau von Linienschiffen feitens Frankreichs oder Deutschlands eingebracht worden sei, das neue russische Programm für den Bau von Schiffen wird noch beraten, die Größe desselben und die Zeit des Inkrafttretens find nicht bekannt. Herbert Samuel ( lib.) weist auf den beabsichtigten Bau einer deutschen Eisenbahn durch Kamerun nach dent Tschadsee hin und fragt an, ob ob die englische Regierung den Bau einer Eisenbahn von Niger nach Zaria und Verlängerung der Linie nach Kano und dem Tschadsee beabsichtigt. Der Kolonialminister Lyttelton antwortet, die Vermessung für eine Eisenbahn von Niger nach Baria ist im letzten Jahre beendigt worden, aber über den Bau der Eisenbahn ist noch nichts beschlossen.
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Charkowschen
leber die Verhandlungen mit Julius Lindenbaum ließen sich der Referent und der ebenfalls als Verbandsvertreter dabei beteiligte Genosse Gebauer folgendermaßen aus: Herr Lindenbaum, genannt der„ rote Julius",( große Heiterkeit) habe gedroht, im Vorwärts" einen Artikel loszulassen und darin zu zeigen, wie unerfüllbar die Forderungen des Verbandes seien. Er baue auf seine Arbeiterkundschaft. Auch habe er die Verbandsvertreter vor dem Staatsanwalt gewarnt, wahrscheinlich mit Genugtuung darauf zurückblickend, daß er seiner Zeit dem Kollegen Johannes Timm wegen Beleidigung zu 6 Wochen Gefängnis berholfen habe. Von 18 bis 20 Großstückschneidern( Maßarbeitern) wollte Herr Lindenbaum nur 8 den 3. Tarif bewilligen. Am liebsten hätte et gesehen, wenn man für ihn noch einen vierten Tarif ausgearbeitet hätte. Eine Einigung sei nicht erzielt worden. Die Kollegen dort seien aber Rorrefp.- Bureaus".) Eine Mitteilung der Pforte an die Entente Konstantinopel , 27. März.( Meldung des Wiener I. t. Telegr. organisiert und würden zusammenhalten, ebenso bei Schulmeister. mächte bringt diesen die bereits am 21. 6. M. gemeldeten VerDie Firma Karl Stier habe auf die Tarifforderung überhaupt nicht mächte bringt diesen die bereits am 21. 5. M. gemeldeten Verbrechen der Komitatschis zur Kenntnis und weist weiter Stadtv. Hoffmann: Ich habe die städtische Verwaltung nicht mit geantwortet. Auch da würden die Kollegen die richtige Antwort darauf hin, daß die bei den Komitatschis erbeuteten Manden Millionendieben in Verbindung gebracht, sondern bemerkt, daß geben. in der bürgerlichen Gesellschaft für diese die Teilnahme viel größer Von Schulmeister führte Gebauer noch an, daß er von seinen den Komitatschis Gewehre liefere. licher- Armeegewehre beweisen, daß die bulgarische Regierung ist als für einen einfachen Arbeiter. Die Debatte hat erst einen hef- etwa 20 Großstüdarbeitern, die Maßarbeit machten, nur 6 als eigent- Bericht ihres Kommissars in Sofia mit, wonach die Komitees in der Ferner teilt die Pforte einen tigen erbitterten Charakter erhalten, nachdem der Oberbürgermeister liche Maßschneider anerkenne, während er die anderen als Murks- Erkenntnis, daß infolge der türkischen Gegenmaßregeln ibre Pläne den Mann öffentlich gebrandmarkt hatte. Von dem ganzen Sachber- frißen" betrachtet. Was wohl das Maßarbeit erwartende Publikum undurchführbar feien, beschloffen hätten, Dynamitanschläge gegen halt hat das Kuratorium keine Ahnung gehabt. Wenn unsere Be- dazu sagen werde! Kasernen und andere öffentliche Gebäude zu verüben. amten nicht zu stolz sind, mit einem ehemaligen bestraften Land- In der Debatte bestritten zwei Arbeiter von Schulmeister, daß streicher zusammenzuarbeiten, so sind auch die Arbeiter nicht zu stolz, fie und ihre Kollegen zufrieden wären. Einer seiner Westenschneider, Die Revolution in Rußland . mit einem bestraften Kollegen zusammenzuarbeiten. dessen großen Verdienst" der Geschäftsinhaber den Verbandsvertretern entgegengehalten hatte, führte aus, er habe allerdings eine Petersburg, 28. März.( W. T. B.) Jm Woche mit 56, eine andere Woche mit 58 Mart bei Schulmeister ge- Gouvernement, Bezirk Boroschba, fanden Bauernunruhen statt. rechnet, aber seine Mutter, die eine perfekte selbständige Arbeiterin Das in Achtyrka garnisonierende Dragoner - Regiment, welches auf sei, und eine Mamsell also eigentlich zwei Mamsells seien daran den Kriegsschauplatz abgehen sollte, wurde in die Dörfer abgeschickt, - beteiligt. Außerdem entlohne er noch ein Laufmädchen. Ferner um die Ordnung herzustellen. würden Ueberstunden gemacht. So könne er also mit dem Verdienst Jalta , 28. März.( Meldung der Petersburger Telegraphenvon Schulmeister nicht einmal zurecht kommen. Agentur.) Am Sonntag abend 6 Uhr begannen hier von neuem Unruhen. Im zweiten Polizeirevier rottete sich eine Voltsmenge zusammen, die Zerstörungen anrichtete und Polizeibeamte beleidigte. Von dort aus zog die Menge zum Haupipolizeibureau und dem Gefängnis. Schaufensterscheiben wurden eingeschlagen und die Auslagen beschädigt. Das Hauptpolizeiamt wurde zerstört und dreizehn im Gefängnis gefangen gehaltene Personen in Freiheit gesezt. Dann wurde versucht, das Gefängnis in Brand zu setzen; dies gelang aber nicht. Die Menge teilte sich sodann in einzelne Gruppen, welche die Läden und Restaurants zerstörte. Gegen Mitternacht wurden mehrere Läden angesteckt und die Feuerwehr am Lohnbewegung der Modelltischler. Eine am Montag abgehaltene Röschen verhindert, so daß einige Läden ausbrannten. Um 4 Uhr Branchenversammlung der Modelltischler beschloß, den Arbeitgebern morgens war die Ruhe wieder hergestellt. Die Bevölkerung blieb ihre Forderungen einzureichen mit dem Ersuchen, sich bis zum aber erregt. Gefordert wird die neunstündige Donnerstag darüber zu äußern. Angesichts der Untätigkeit der Polizei wurden drei BürgerwehrArbeitszeit, eine Lohnerhöhung von 10 Prozent und ein Mindest- Abteilungen gebildet, um Leben und Eigentum zu schüßen. Um stundenlohn von 70 Pf. Für die Bewegung kommen etiva sechs- 1 Uhr nachmittags am Montag trafen Truppen aus Sewastopol ein. hundert Arbeiter in Frage. Die bei den Modelltischlermeistern Be- Trotz des Ernstes der Lage erschienen nur acht Gemeinderatsschäftigten haben bereits die im Tischlergewerbe geltende Arbeits- mitglieder zu einer einberufenen außerordentlichen Sizung; der Es wurde eine Resolution an zeit von 52 Stunden, während die in Maschinenfabriken beschäftigten Bürgermeister war nicht zugegen. Modelltischler meist noch 10 Stunden täglich arbeiten müssen. Auch genommen, eine Kommission zur Untersuchung der Ursachen der herrscht in diesen Fabriken eine fast willkürliche Art der Entlohnung, Ünruhen einzusetzen. Der Gemeinderat beschloß ferner, Vertreter bergestalt, daß die Arbeiter erst bei der Auszahlung des Lohnes er- der Arbeiter zum Eintritt in die Kommission aufzufordern. fahren, zu welchen Sägen ihre Arbeit berechnet worden ist. Die Bewegung ist in der Hauptsache auf Beseitigung dieses Mißstandes sowie auf die Verkürzung der Arbeitszeit gerichtet.
Zum Etat der Fleisch beschau verlangt
Stadtv. Hoffmann wiederholt die gebührenfreie Lieferung der für die Fleischbeschau erforderlichen Instrumente. Die Apparate müßten durch einen Optifer zeitweise revidiert werden. Hier Wandel zu schaffen, erfordere die Sicherheit der Einwohnerschaft.
Auf eine Anfrage des Stadtv. Rosenow erklärt Oberbürgermeister Kirschner, daß die Kontrolle des Fleisches in den Markthallen durch die Tierärzte des Polizeipräsidiums wahrgenommen wird und dabei wiederholt festgestellt worden ist, daß Fleisch ohne amtlichen Stempel vorgefunden wurde. Zur Kontrolle der Fleischerläden, Wurstfabriken und Werkstätten könne der Polizeipräsident aus Mangel an Personal und geseglicher Befugnis nicht übergehen. Zurzeit finde eine Kontrolle desselben an diesen Stellen überhaupt nicht statt und er könne die Berliner Bevölkerung nur zu doppelter Borsicht mahnen.
Die Versammlung beschließt durchweg nach den Ausschußanträgen. Das Schlußreferat über die Etats Markthallen, Hauptkasse der städtischen Werke, Hafen am Urban, Hochbau und über sämtliche Steueretats ist dem Stadtv. Liebenow( A. 2.) übertragen. Zum Hochbauetat soll die vorjährige Resolution wegen Revision der allgemeinen Instruktion für die Verwaltung des städtischen Bauwesens wiederholt werden. Nachträglich eingestellt sind 8500 M. zur Herstellung einer Leitung zur Entleerung des Schwimmbassins der Voltsbadeanstalt Dennewißstraße in den Landwehrkanal, sowie 20 600 M. für verschiedene dringliche Reparaturen in der Voltsbadeanstalt Turmstraße 85a.
An den Steuer- Etats Gemeindegrundsteuer, Gewerbesteuer( je 150 Prozent), Warenhaussteuer; Betriebssteuer, Gemeinde- Eintommensteuer( 100 Prozent), Hundesteuer, Braumalzsteuerzuschlag, Wanderlagersteuer und Umsatzsteuer ist nichts geändert worden. Der Gesamt- Etat balanziert mit 135 209 581 m.
Auch hier tritt die Bersammlung durchweg dem Ausschusse bei. Um 10 Uhr wird der Abschluß der Etatberatung und der Sißung erreicht.
Hus Induftrie und Handel. Die neue fünfprozentige russische innere Anleihe im Betrage bon 200 Millionen Rubel wird, wie aus Petersburg gemeldet wird, dort am 1. April( 19. März a. St.) zur Zeichnung aufgelegt werden, und zwar zum Kurs von 96 Proz. Die Anleihe, die von der russischen Kapitalrentensteuer befreit ist, soll in Stücken zu 100, 500, 1000 unt 5000 Rubel ausgegeben werden, die innerhalb 49 Jahren durch Auslosung getilgt werden müssen.
Zunächst wird Rußland ja mit dem Gelde einige Löcher ausstopfen können; aber der Löcher sind zu viele, als daß der Betrag auch nur für kurze Zeit ausreicht.
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Durch eine einstimmig angenommene Resolution verpflichtete die Versammlung die Kollegen der Firmen, wo eine Einigung nicht erzielt ist, eine dreigliedrige Kommission zu wählen, welche im Laufe des folgenden Tags im Geschäft vorzusprechen und wegen Be. willigung der Forderung Nachfrage zu halten hat. Ferner wurden die übrigen Maßschneider verpflichtet, solidarisch zu handeln und die Geschäfte von Schulmeister, Lindenbaum und C. Stier streng zu meiden. Verhandlungen mit einigen anderen Geschäften werden nächste Woche folgen.
Die Tarifverhandlungen der Stuffateure mit ihren Arbeitgebern find gewissermaßen auf dem toten Punkt angelangt. In einer fürz lich stattgefundenen Schlichtungskommissions- Sigung konnte über den neuen Tarifvertrag eine Verständigung nicht erzielt werden. Von den Arbeitgebern wurde steif und fest behauptet, die Stuffateure verdienten bereits zu viel Geld, deshalb müsse eher eine Lohnreduktion als eine Lohnerhöhung eintreten. Da die Stuffateure fich biesen tiefsinnigen Deduktionen der Arbeitgeber beim besten Willen nicht anzuschließen vermochten, so verliefen die Verhandlungen resultatlos. Eine außerordentliche Generalversammlung der Stuffateure befaßte fich nun am Montag mit der Angelegenheit. Zur Annahme gelangte daselbst folgende Resolution:
Jalta , 28. März.( W. T. B.) Eine Versammlung von Arbeitern fand heute vormittag statt; es nahmen mehrere tausend Personen daran teil. Die Frage der Bedürfnisse der Bevölkerung wurde in dem Sinne einer Petition der Arbeiter entschieden, welche Abschaffung aller Geseze verlangt, welche die bürgerlichen Rechte der Bevölkerung beschränken, und welche außerdem Freiheit des Wortes, der Preſſe, der Versammlungen und der Ausstände sowie Freiheit des Gewissens, Gleichheit der Rechte aller Nationalitäten, der Religionen und unverzüglichen Frieden mit Japan und eine Verdes Voltes fordert. Die Vertreter sollen alle tretung Rechte einer konstituierenden Versammlung haben, um über folgende Fragen zu befchließen: Friedensschluß mit Japan , Gesetzgebung des Arbeiter, unentgeltlicher Unterricht in höheren und mittleren Schulen. Aus Simpherapal traf ebenfalls Militär hier ein. Tiflis , 28. März.( W. T. B.) Nach amtlichen Mitteilungen brachen die Landleute des Bezirks Schorapan alle Beziehungen mit Die Versammlung beschließt: Wenn die Unternehmer bis zum den Ortsbehörden ab. Sie wenden sich an geheim von ihnen gewählte Montag, den 3. April, nicht ihre Bereitwilligkeit zu Verhandlungen Vertreter und weigern sich, Abgaben zu zahlen und Ablösungsgelder auf dem Boden des bestehenden Tarifs uns mitgeteilt haben, daß an die Grundbesizer, da sie den Boden als ihr Eigentum betrachten. bann bis Sonnabend, den 8. April, an alle Unternehmer einzeln die Ein am 14. d. M. in Bjelogory wegen Versuches der Brandstiftung Frage zu richten ist, ob sie den von uns noch vorzulegenden Tarif verhafteter Mann wurde von einer Menge gewaltsam befreit.
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anerkennen.
leber weitere Schritte beschließt eine am Montag, den 10. April, tagende außerordentliche Generalversammlung." Schließlich wurde noch eine Definition gegeben, wer als Modellstuffateur oder Gipsbildhauer anzusehen sei, um bei einem etwaigen Streit Jrrtümer in dieser Hinsicht zu vermeiden.
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Stahlwerksverband und Martinwerke. Seit längerer Zeit beNew York, 28. März.( W. T. B.) Nousseau, der gestern vermüht sich die Leitung des Stahlwerksverbandes, die Martinverte urteilt wurde, weil er im Jahre 1903 eine Höllenmaschine an Bord des Dampfers Umbria" untergebracht hatte, hat eine Aufsehen zum Anschluß an den Stahlverband zu bewegen; aber die Verhand lungen famen nicht von der Stelle. Jest will, wie die Rheinischerregende Erklärung über die Sprengung des amerikanischen StriegsWestfälische Zeitung" meldet, den Stahlwerksverband die Sache schiffes Maine " abgegeben, welche den Ausbruch des spanisch- amerifallen lassen und nichts mehr unternehmen, um die Martinwerte Der Ausstand im Kabelwerk Dr. Caffierer u. Co. zu Charlotten- tanischen Strieges beschleunigte. Rousseau sagte aus, er sei für die zu einem Anschluß zu bewegen. Es besteht auf seiten dieser Werte burg ist beendet. Wie bereits berichtet, hatte die Firma, nachdem fubanischen Aufständischen mit der Anfertigung von Bomben be= so wenig ernsthafte Neigung, daß in der letzten Versammlung der sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen in den Streit getreten waren, schäftigt gewesen, durch welche die spanischen Kriegsschiffe zerstört größte Teil gar nicht vertreten war und die vertretenen Werte so das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts angerufen. werden sollten. Ein tubanischer Mitverschworener habe irrtümlichergroße Mehrforderungen über ihre eigentlichen Produktionsziffern Am Montag fanden die Einigungsverhandlungen unter dem Vorsik weise in der Dunkelheit eine Mine an der Maine " befestigt. As hinaus stellten, daß eine Verständigung von vornherein ausgeschlossen des Magistratsrat v. Schulz statt. Im Auftrage der Streifenden, das Schiff zerstört wurde, habe der Stubaner seinen Irrtum gemerkt die in der großen Mehrzahl dem Verband der Fabrik-, und habe Selbstmord begangen. erschien.
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