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Nr. 77. 22. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

176. Sigung vom Donnerstag, den 30. März 1905, bormittags 11 Uhr. Am Bundesratstische: Graf v. Posadowsky, Freiherr v. Stengel, b. Einem. Auf der Tagesordnung steht die dritte Beratung des Etats. Die Beratung wird fortgesetzt beim Etat des amts des Innern, Titel Staatssekretär. shinda   Abg. Dr. Südekum( Soz.):

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Freitag, 31. März 1905.

stehen. Die Krankenkassen werden gern die Hand zureifenden Arbeiter davon abzuhalten, in diese Fabrik als Streit. zur Einigkeit bieten. Aber die Aerzte treten ja sogar gegen brecher zu gehen. Die Löhne sind im Verhältnis zu der äußerst die Presse terroristisch auf. Auf dem Aerztetag ist ein Berichterstatter gesundheitsschädlichen Arbeit viel zu gering. Feststeht, daß der Streit direkt hinausgewiesen worden. Die anderen Berichterstatter ausgebrochen ist, weil die Firma den Arbeitern das Koalitionsrecht haben sich dann mit diesem solidarisch erklärt. Das sind nicht gewähren will. Aerate, die sich auf ihre höhere Bildung so viel einbilden! Abg. Gamp( Rp.): Dazu ist die Firma durchaus berechtigt. Trotzdem betrachten wir die Aerzte, natürlich mit Ausnahme von( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wie der Arbeiter nicht bei Dr. Mugdan und Dr. Becker, als wertvolle Withelfer an der sozial- einem Arbeitgeber arbeitet, dessen Nase ihm nicht gefällt, so hat auch Reichs- politischen Arbeit. Zum Schluß will ich noch darauf hinweisen, daß der Arbeitgeber das Recht, einen Arbeiter nicht zu beschäftigen, der der freifinnige Dr. Mugdan den lautesten Beifall auf der Rechten einer Organisation angehört. gehabt hat, daß ihm Abg. Dr. Kardorff und Graf v. Dohna- Schlobitten Abg. von Massow( t.) polemisiert gegen Abg. v. Gerlach betreffs gratuliert haben. Ich glaube, wenn das früher einem freisinnigen der Kontrakte von ländlichen Arbeitern: Bei uns machen wir über­Bei der zweiten Lesung des Etats stellte der Abg. Mug dan Abgeordneten passiert wäre, so wäre er schamrot geworden. haupt keine schriftlichen Kontrakte, bei uns gilt noch das mündliche in verschiedenen Variationen die Behauptung auf, daß die( Präsident Graf Ballestrem: Sie dürfen nicht sagen, daß ein Ab- Ehrenwort. Ich wundere mich nur, daß Abg. v. Gerlach, der ja Drts- Krankenkassen auch zu politischen Zwecken benützt würden. geordneter hätte schamrot werden müssen, wenn ihm Abgeordnete jetzt als wahres Chamäleon ganz nach dort hinübergerückt ist, nicht Wenn nur der Abgeordnete Mugdan eine solche Behauptung einer anderen Partei gratulieren.) Ich habe ja nur von früherer ein wenig auf die Arbeiterverhältnisse auf dem Gute feines wagte, so würde das für mich kein Grund sein, dagegen ein Wort zu Beit gesprochen und gesagt, daß damals freisinnige Abgeordnete Waters eingegangen ist.( Die weiteren Ausführungen erwidern, denn er hat in derselben Rede über mich Bemerkungen schamrot geworden wären.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) bleiben in einer Lachsalve der ihm nahestehenden Abgeordneten gemacht, die mir beweisen, wie leicht es ihm fällt, unrichtige Be- Abg. Stadthagen  ( Soz.): Herr Bruhn hat mir gestern vor- unverständlich.) Hauptungen auszusprechen. Neuerdings hat sich aber der Stadt geworfen, ich hätte der Wahrheit widersprechende Behauptungen über Abg. Itschert( 3.) polemisiert gegen Abg. Lipinski. magistrat von Nürnberg   derselben Werdächtigung bedient, ihn aufgestellt. Ich hätte ihn zu Unrecht als Gegner des Koalitions. Abg. Wurm( Soz.): Ich konstatiere, daß Abg. Gamp es für um eine berechtigte Forderung der Arbeiter jener Stadt zurückzu- rechts hingestellt. In der Tat hat Herr Bruhn wörtlich erklärt: richtig erklärt hat, wenn Unternehmer ihren Arbeitern den Beitritt weisen; und das veranlaßt mich, wieder einmal zu zeigen, weffen Das Streifpoftenstehen müßte verboten werden." Danach hat er zu Organisationen verbieten. Das find offenbar die Kapitalisten, die Parteigenossen des Abg. Mugdan auf dem Gefein Recht, mir den Vorwurf der Unwahrheit zu machen.( Beifall auf die Graf Pojadowsky neulich angespielt hat. Wir aber meinen, biete des Kranten- Versicherungswesens fähig sind, bei den Sozialdemokraten.) daß diese Unternehmer die Arbeiter wie einen Hund behandeln. wenn es ihnen gilt, ein schimpfliches Klassenregiment aufrecht zu erhalten. Abg. Dr. Mugdan( frf. Vp.): Es ist mir nicht eingefallen, zu Aber was sie säen, das werden fie ernten.( Lebhafter Beifall bei Die vorhin erwähnte Aeußerung erdreistete sich der Magistrat von behaupten, daß Herr Südekum das erwähnte Flugblatt verfaßt habe. den Sozialdemokraten.) Nürnberg   in einem angeblich einstimmig gefaßten Beschluß zu machen, Ich habe die ungenauigkeit meiner ersten Angabe in einer persönlichen Abg. v. Gerlach( frs. Vg.) polemisiert gegen Abg. v. Massow. durch den der Antrag der Arbeiter auf Errichtung einer Orts- Bemerkung sofort richtig gestellt, Herr Südefum hätte sich also seine Sch habe meine Informationen nicht aus einem sozialdemokratischen, Krankenkasse von Nürnberg   zum wer weiß wie vielten Male ab- Ausführungen ersparen können. Es scheint mir nur aus der Haltung der sondern aus einem Hirsch- Dunderschen Blatt.  ( Buruf gelehnt wurde. Die in ihrer Mehrheit aus Freisinnigen be- Sozialdemokratie hervorzugehen, daß sie sich dieses Flugblatts schämt, und rechts: Das ist ganz egal!) 3hr Buruf beweist einfach, daß Sie stehende Stadtvertretung Nürnbergs   hält immer noch die das wäre ja ganz verständlich. Die von Herrn Fräßdorf erwähnte gegen jede Arbeiterorganisation sind. Uebrigens habe ich wiederholt schlechteste Art der Krankenversicherung  , die Gemeinde- Pensionseinrichtung für Aerzte soll nur die Aerzte an die Kasse auch schon auf Fälle in meinem Heimatsort hingewiesen.( Buruf des bersicherung, als gut genug für die 100 000 Arbeiter feffeln, wie manche Wohlfahrtseinrichtungen bei großen Abg. v. Massow: Aber nicht auf das Gut Ihres Herrn Vaters!) der regsamsten bayerischen Industriestadt. Diese industriellen Unternehmungen.- Db ich den Aerzten schade, ist mir Nein, ich weise für jetzt immer nur auf die Güter hin, wo direkt Gemeinde- Krankenkaffe genügt aber in keiner Beziehung den in ihr ver- ganz gleich. Ich bin freisinniger Volksparteiler und will der Hungerlöhne gezahlt werden. ficherten Arbeitern: fie gewährt nur das Minimum der gesetzlich fest- Sozialdemokratie schaden, ob ich dabei auch den Abg. Lipinski( auf der Tribüne nicht recht verständlich) polemi­gesetzten Krankenhülfe- die Hälfte des sehr niedrig angesetzten ortsüblichen Aerzten schade, ist mir gleich. Man hat mir auch vor- fiert gegen Abg. tfchert. Eagelohns als Krankengeld; Krankengeld wird bei Erwerbs- geworfen, daß ich den Beifall der Konservativen finde. Als aber Hiermit schließt die Debatte. Bersönlich wendet sich unfähigkeit erst vom zweiten Tage nach dem Tage der Erkrankung neulich Herr Singer sich so außerordentlich über seine leberein- Abg. Bruhn( Antis.) gegen Abg. Stadthagen: Ich habe mich bezahlt; die Kaffe gewährt bei Todesfällen von Mitgliedern feinstimmung mit Herrn Liebermann v. Sonnenberg   in der Frage des lediglich gegen die Gewaltmaßregeln beim Streitpostenstehen Sterbegeld; ste gibt keine Wöchnerinnen- Unterstützung und Einjährigendienstes freute, fanden Sie nichts dabei. Ich bleibe gewendet. Gegen ein paar Streitposten, die einfach sagen: endlich keinerlei Hülfe für Familienangehörige. dabei, daß die Krankenkassen beweisen, daß dort, wo die Hier wird gestreift", habe ich nichts einzuwenden. Die verderblichen Folgen eines solchen Systems liegen auf der Sozialdemokratie regiert, fie unfähig ist, etwas Abg. Itschert wendet sich persönlich gegen Akg. Lipinski. Hand: verheiratete Arbeiter, die längere Zeit frank find, geraten in zu leisten. Abg. Stadthagen  ( Soz.) spricht persönlich gegen Abg. Bruhn: Not, fallen der Armenpflege anheim, oder werden wirtschaftlich ruiniert. Abg. Gamp( np.): Abgeordneter Wurm hat neulich die Verhält- Ich habe die Rede des Abg. Bruhn zitiert. Ich nehme an, der Die technischen Einrichtungen der Nürnberger   Gemeindeversicherung niffe des Farbwerks zu Elberfeld   ganz falsch dargestellt. In Wirk- Herr weiß nicht, was er fagt. spotten jeder Beschreibung! An der Kaffe, wo die Krankengelder ge- lichkeit stelt dies eine Sehenswürdigkeit dar, namentlich auch wegen Vizepräs. Dr. Paasche ruft Abg. Stadthagen zur Ordnung. zahlt werden, spielen sich die widerwärtigsten Szenen ab. feiner Arbeiter- Wohlfahrtseinrichtungen. Auch andere Behauptungen Hierauf werden die fortdauernden Ausgaben ohne weitere Debatte Stundenlang müssen die Krankengeldempfänger auf die Aus- des Kollegen Wurm waren unrichtig. Ich möchte nur noch bemerken, bewilligt. Ebenso die einmaligen Ausgaben und der außer­zahlung der Unterstützung warten; daß bei diesem Gedränge die baß Fabrifleitungen teine Beranlassung haben, ihre Nase in die Ab- ordentliche Etat der Ausgaben. Bei den Einnahmen bringt lebertragung von Krankheiten sehr leicht möglich ist, versteht sich tritte der Arbeiter zu stecken.( Unruhe.) Wenn wir nur immer so Abg. Becker- Köln( 8.) Wünsche vor betr. der Militärarbeiter in von selbst. Um bei Auszahlung des Krankengeldes nicht gar zu anständig von den Sozialdemokraten behandelt würden, wie die Siegburg  . Auch für die dortigen Arbeiter und Beamten sollten lange warten zu müssen, verfügen sich die Krankengeldempfänger Arbeiter von ihren Meistern!( Beifall bei der Reichspartei.) gemeinnügige Baugenossenschaften vom Reiche unterstützt werden, häufig schon in das Bureau vor der durch Kassenstatut fest­Abg. Thiele( Soz.): Wenn die Unternehmer hartnädig nicht mit ebenso wie es für die Postbeamten und die Marinearbeiter ge­gesezten Ausgehezeit und machen sich dadurch einer Uebertretung Arbeiterorganisationen verhandeln wollen, so führt das sehr bald zu schehen ist. der Vorschrift für Erkrankte schuldig, die ihnen, wenn sie angezeigt einem Streit.( Die Ausführungen sind bei der im Hauſe Staatssekretär Graf Posadowsky: Ich muß dem Herrn Borrebner werden, Geldstrafen einbringt. herrschenden Unruhe auf der Tribüne schwer verständlich.) Von zugestehen, daß die von ihm vorgebrachten Wünsche an sich berechtigt find. Warum nun diese schlechten Einrichtungen? Um das Defizit dem Terrorismus gegen Krankenkassen liefert auch die Stadt Die Schwierigkeit liegt aber darin, daß für die Militärarbeiter in herabzumindern, das bei dieser Versicherung in 12 Jahren un- eißenfels reichliche Beispiele. Ohne jeden Grund wurde der Betracht kommt, daß wir im Heere vier verschiedene Kontingente gefähr 600 000 Mark betrug. Indessen nicht nur Ver- fozialdemokratische Sassenrendant, trotzdem man mit ihm all- haben. Es müßten nicht nur die Binsen, sondern auch Tilgungs­waltungskosten wird gespart, sondern auch an Bädern feitig zufrieden war, entlassen. Als der Vorsitzende da- raten auf diese vier Kontingente berechnet werden. Schon bei der und Medikamenten, wodurch sich die erkrankten Arbeiter gegen protestierte, wurde er von der Aufsichtsbehörde Bojt, für die es ja gemeinnüßige Baugenossenschaften gibt die vom aufs schwerste benachteiligt fühlen. Von der jüngsten in Merseburg   abgesezt. Die Mitglieder forderten die Regierung Reiche unterstützt werden, hat die Berechnung sehr große Schwierig­Aenderung des Krankenversicherungs- Gesetzes und der dadurch be auf, Gründe dafür anzugeben. Es erfolgte feine Antwort. Es feiten gemacht. Bei der Marine liegt die Schwierigkeit nicht vor, dingten Erhöhung der Beiträge von 2 Broz. auf 3 Broz. erhoffte wurde ein Rendant, der einer bürgerlichen Partei angehörte, weil es nur eine Reichsmarine gibt. der Magistrat ein Verschwinden des Defizits. Aber vergeblich. Das eingesetzt. Dieser verlangte von den Aerzten, daß fie alles Ver­Defizit der Gemeindeversicherung wird aus allgemeinen Gemeinde- bandsmaterial von ihm beziehen sollten.( hört! hört! bei den Sozial­mitteln gedeckt, die ihrerseits zum erheblichen Teil durch Abgaben demokraten.) Ich bitte den Herrn Staatssekretär, dafür zu sorgen, Zur Beratung kommt die dritte Lesung des Militäretats. auf die Nahrungs- und Genußmittel der breiten daß die Aufsichtsbehörden nicht direkt gegen die gesetzlichen Bes Kriegsminister v. Einem kommt auf den Fall Diez in Schichten des Voltes, also der Arbeiter, aufgebracht ftimmungen handeln. Denn die Merseburger   Aufsichtsbehörde hatte Mainz   zurüd. Die Verlobte des durch Selbstmord verstorbenen werden.( Sehr richtig! links.) Dadurch entsteht eine vom Gesetz einfach ein taubes Dhr, als man ihr mitteilte, daß der neue Rendant Beutnants Dies hat mir geschrieben, sie hätte nicht das gesagt, nicht gewollte und sozialpolitisch verwerfliche Belastung der Arbeiter direkt zum Schaden der Kasse und zum Nutzen der eigenen Tasche was ich sie habe fagen lassen, und appelliert an mich, ich für die Zwede der Krankenversicherung  . Neuerdings ist nun der Magistrat von Nürnberg   auf ein be- getirtschaftet hat. Das nennen wir Terrorismus!( Lebhafter Beifall möchte nochmals eine Darlegung des Sachverhalts geben und ihre bei den Sozialdemokraten.) Aeußerung richtigstellen. Ich bin daher gezwungen, auf den Fall

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Hierauf wird der Rest des Etats des Reichsamts des Innern ohne weitere Debatte erledigt.

sonders schlaues Mittel verfallen, um das Defizit der Gemeinde­Abg. Dr. Becker- Hessen  ( natl.): Ich verzichte bei der Geschäftslage zurückzukommen. versicherung Kleiner zu machen. Er hat im Jahre 1903 allen des Hauses darauf, auf alle Ausführungen des Abg. Scheidemann Auf dem Tische des durch Selbstmord geendeten Leutnants Diet Fabrikanten, die mehr als 50 Arbeiter beschäftigten, die Auflage- einzugehen. Aber aufgeschoben, ist bei mir niemals aufgehoben. befand sich ein versiegelter Brief. Oberst v. Blumen­vorschrift gemacht, entweder Betriebs- Krankenkassen zu errichten, wenn ich die Kasse durch tenere Rezepte hätte schädigen wollen that öffnete diefen Brief.  ( hört! hört! links.) Der In­oder die für die Arbeiter ihrer Betriebe über die Einnahmen hinaus wegen des Konfliktes, der im Dezember stattgefunden hat, so hätte halt lautete: Die letzte Kritit des Obersten   v. Blumenthal über gehenden Ausgaben der Kaffe zu ersetzen. Im Geschäftsjahre 1908 ich das doch auch schon im Januar und Februar tun müssen, nicht meine Abteilung trieb mich zum Aeußersten. Solange er Komman betrugen solche Nachzahlungen oft über 2000 Mart, und selbst erst im März.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Wenn ich deur ist, behandelt er mich aus persönlicher Antipathie in fleineren Betrieben bis zu 1300 Mart. Bei Feststellung bisweilen bei kleinen Verlegungen größere Mengen von Verbands so schlecht, setzt mich zurück und läßt fein gutes der Mehrauslagen fertigt die Gemeindekrankenkasse den Unternehmern stoff verschrieben habe, so liegt das daran, daß dieser Verbandsstoff Haar an mir. Vier Jahre habe ich mich durchgebissen, genaue Rechnungen an, in denen jedes erkrankte Mitglied der Kaffe, bei dem Arzt bleibt, und daß nun auch alle folgenden Kassentranten heute bin ich nah am Ende meiner Kraft." Dieser schweren Bas in dem Betriebe beschäftigt wird, genau nach Namen, Alter und damit behandelt werden. Der Arbeiter, der infolge meiner Medita- Anklage gegenüber hat der Kommandeur sich gleich in einem Geschlecht bezeichnet wird; auch wird die Krankheit, die Dauer der mente gestorben sein soll, ist allerdings gestorben, aber nicht infolge längeren Bericht geäußert. Er fagt, daß er weder vor noch nach der Krankheit und die der Gemeindekrankenkasse erwachsene Ausgabe der Medikamente, auch nicht infolge der Strankheit, sondern weil er Besichtigung allein mit dem Leutnant gesprochen habe. Er habe, genau aufgeführt. Die Folge davon ist, daß die Unternehmer aus Versehen zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen geriet. zur Abteilung gewandt, die Haltung derselben tadeln müssen. Im Arbeiter, die häufig ertranten und dadurch die Ge( Stürmische Heiterkeit bei den Nationalliberalen.) Trotz der Ver- vorigen Jahre sei dieselbe Abteilung unter einem Vizewachtmeister fahr bes 8uschusses erhöhen, aus der Arbeit dächtigungen des Abg. Scheidemann bin ich zum 1. April als mit denselben Pferden die beste gewesen, jetzt fei fie fehr schlecht. entlaffen. Arbeiter, die deshalb ihre Entlassung befürchten Bahnarzt und kassenarzt bei den Eisenbahn  - Die Hauptpunkte der Justruftion seien nicht beachtet. Er fülgt dann müssen, verheimlichen natürlich ihre Krankheiten. Welche arbeitern angestellt.( Buruf bei den Sozialdemokraten: einen Bericht des Majors bei, der dasselbe enthält. Der Major Konsequenzen das besonders bei geschlechtlichen Er was betweist das?) Das beweist, daß ich, da ich jetzt 14 Kaffen in erklärt, deutlich die Schlußworte des Oberst gehört zu haben: Ich frantungen hat, brauche ich nicht zu schildern. Ich habe noch nicht gehört, daß der sich so sehr für meiner Hand habe, offenbar nicht verschwenderisch mit Medikamenten erwarte bestimmt, daß die Abteilung, zu deren Ausbildung Sie umgehe.( Lebhafter Beifall bei den Nationalliberalen.) ja noch viel Zeit haben, wenn ich sie wiedersehe, erheblich besser Krantenfaffenfragen interessierende Abg. Mug dan diesen abschen­lichen Terrorismus in der freisinnig regierten Stadt Nürnberg   ge­brandmarkt hätte. Es wäre zu wünschen, daß die mittelfränkische Kreisregierung alles, was in ihren Kräften steht, tut, um diesen unerhörten Zu­ständen ein Ende zu bereiten.( Lebhafter Beifall bei den Sozial­demokraten.) Abg. Fräßdorf( S03.)

Abg. Scheidemann( Soz): Am 14. März hat der Abgeordnete fein wird." Der Ton dieser Worte sei ruhig, aber sehr ernst ge Dr. Becker- Hessen   sich mit seinem amtlichen Material gewesen. Der Oberst bestreitet, irgend eine Antipathie gegen den brüstet. Tatsächlich war sein Material aber wie eine Seifen- Leutnant zu haben; dieser sei ein anständiger Mensch, aber blase. Es ist nachgewiesen, daß Herr Dr. Becker Drohbriefe an dienstlich minderwertig gewesen, das habe er ihm oft Arbeiter geschrieben hat. Er hat nicht widerlegen können, daß er fagen müssen.

die Familienversicherung hintertrieben hat, daß die Rezepturen von Leutnant Dies ist vor Jahren schwer gestürzt, er soll den ihm stammen. Die Verschreibung von einigen Litern Bepfinwein ist Kameraden manchmal einen seltsamen Eindruck gemacht haben, so geradezu unerhört. Was die Stimmzettel anlangt, so gab es zwei daß die Vermutung nahe liegt, daß er in geistiger Umnachtung Hand hält gegenüber den Ausführungen des Abg. Dr. Mugdan bei der Arten Stimmzettel. Die auf denen freie Arztwahl stand, hat Herr an sich gelegt habe. Der Offizier, der der Verlobten des zweiten Refung seine damaligen Behauptungen aufrecht: Wenn ich Dr. Becker selbst herumgetragen.( Lebhafte Rufe: Nein!) Was fönnen Leutnants Dietz die die Nachricht von dessen Tode über­etwas zu berichtigen habe, so ist es nur das, daß das Defizit von Sie denn nein rufen, die Sie von der Sache keine Ahnung haben! brachte, berichtet als Aeußerungen der Braut: Vom ersten 500 000 m. weit überschritten worden ist. Meine damalige Rede Herr Becker hat sich ja auch als besonders beliebt bei den Arbeitern Tage ihrer Bekanntschaft habe ihr Verlobter einen melancholi. war nicht darauf zugespitzt, die Differenzen zwischen Werzten und hier hingestellt. Warum tommt er dann nie in unsere Ver- fchen Eindruck auf sie gemacht, den er selbst auf den erlittenen Krankenkassen zu vergrößern; fondern sie zu verkleinern. fammlungen, wo alle Arbeiter vertreten find? Daß er uns von Sturz zurückführte. Er sprach sehr viel und gern vom Sterben. Dr. Mugdan aber hatte das entgegengesette Bestreben: er wollte und seinen Bersammlungen abhält, ist mir ganz verständlich, er will eben Vor 14 Tagen habe er einen Brief an sie geschrieben, worin er will die Differenzen vergrößern. llebrigens ist der Zwist der verhindern, daß wir ihn auf der Stelle widerlegen können. In einer angab, geträumt zu haben, daß er alle ihre Briefe verbrannte und Krankenkassen und der Aerzte eine Angelegenheit der Kassen und Versammlung hat er den Arbeitern erzählt, Graf Bosadowsky habe sich eine Kugel vor den Kopf schoß. Ich habe den Fall so eingehend nicht der sozialdemokratischen Partei. Wie fann ihn gefragt:" Sagen Sie mal, Herr Becker, wie war es Ihnen nur vorgetragen, weil es sich um eine äußerst schwere Anklage gegen man die Kassenvorstände ganz allgemein so schwer beschuldigen, wie möglich, einen Wahlkreis, der so lange in den Händen der Sozial- einen Offizier handelt. Ich werde die Aften auf das gewissenhafteste es Herr Dr. Mugdan getan hat? Ich muß ihm zugeben, daß er demokratie war, ihnen zu entreißen?"( Heiterkeit.) Ich stelle noch- prüfen und wo noch dunkle Punkte sind, dahin streben, daß in jeder allerdings die Interessen der Aerzte nicht vertreten hat. Im Gegen- mals fest, daß nichts von dem widerlegt ist, was ich gesagt habe. Beziehung die Wahrheit Klargestellt wird.( Lebhaftes Bravo!) teil, er hat ihnen geschadet. Allerdings erhalten bei freier Arztwahl Es bleibt das Wort des Herrn Becker bestehen: Wenn alles das Abg. Dr. Müller Meiningen( frs. Bp.): Jch danke dem Herrn die Aerzte eine Pauschalsumme, aber jeder Arzt wird doch wahr wäre, so wäre das geeignet, mich in der öffentlichen Meinung Kriegsminister für seine loyale Darstellung dieses ernsten Falles, unwillkürlich das Bestreben haben, möglichst an dieser Summe herabzusetzen.( Bustimmung bei den Sozialdemokraten. Unruhe bei halte mich aber für verpflichtet, auch den Standpunkt der zu partizipieren. Er wird zu diesem Zwede leicht teuere den Nationalliberalen.) Familie darzulegen. Die Mutter betont, daß ihr stets

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Medizinen verschreiben, und die Kaffe hat den Schaden davon. Ich Abg. Lipinski( Soz.): Herr Abg. Jtschert hat mir in der zweiten wv a hrheitsliebender Sohn einzig und allein die jahre bin 20 Jahre Rassenvorstand, protestiere gegen die Beschuldigungen Lesung vorgeworfen, daß ich statistisches Material des deutschlangen ich lege darauf besonderen Wert- Schifanierungen bes des Abg. Dr. Mugdan und fordere ihn auf, seine Beschuldigungen nationalen Handlungsgehülfenverbandes benugt hätte, ohne die Obersten als Grund zu feinem Selbstmord angegeben hat. zurückzunehmen. Wir haben in Dresden   sogar für die Aerzte, nicht Quelle zu nennen. Ich habe in jener Rede nicht nur von diesem, Braut hat mir geschrieben, sie sei empört, daß ihre Aeußerungen nur für die Beamten eine Pensionsberechtigung eingeführt. Erst sondern auch von anderen Verbänden gesprochen und überhaupt ganz falsch wiedergegeben feien, fie habe gerade das Gegenteil zu haben die Aerzte das für nicht standesgemäß erklärt, dann teinen Namen genannt. Protokoll gegeben.( hört! hört! links.)

haben sie es aber gern angenommen. Weiter ist es eine Abg. Wurm( Soz.) hält gegenüber dem Abg. Gamp alle feine Der Leutnant Dies hat sich nicht etwa in der ersten Aufregung objektive Uuwahrheit, daß wir allgemein nach der politischen Behauptungen in bezug auf den Streit in Levertuhl aufrecht. Für erschossen, sondern er hat noch zwei Tage gelebt, er hat sein Testament Gesinnung der Aerzte fragen. Ferner hat Dr. Mugdan gesagt, die die Zustände in der Fabrit ist allein folgender Vorgang bezeichnend. geschrieben, in dem er in ganz ruhiger Weise über alle seine Hab­Merzte wollen gar keine Bezahlung der Einzelleistung, gar feine Als der Streit ausbrach, brauchten sich die Arbeiter nur mit den feligkeiten verfügt. Auffallend ist, daß der Oberst das freie Arztwahl. Schön, dann wird der Einigkeit nicht viel im Wege entblößten zerfressenen Armen an der Bahn aufzustellen, um die Testament geöffnet hat: er hatte wohl kein ganz gutes