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Direktor Dr. ernst Naumann aus Rawitsch  , deffen Wahl die waltsam gezwungen haben, Uhr nebst Sette herauszugeben, um Richtern, er möchte doch lieber nicht schwören. Schließlich leistete Bestätigung der Regierung gefunden hat, während der vom Magistrat diese als Pfand zu behalten für die Abschiebungskosten" eines er den Eid. Troz alledem hielt der Staatsanwalt bie zum Direktor der Oberrealschule gewählte Stadtv. Prof. Dr. Me II- anderen von Baudisch aus Erfurt   herbeigelockten Arbeiters, der je­und beantragte mann nicht bestätigt wurde. Der bisherige Direktorialgehülfe Ober- doch die Arbeitswilligendienste verweigert hatte. Um diese Er- Antloge teilweise aufrecht ( Es war dies derselbe lehrer Dr. Kullrich, der bekanntlich vergeblich nach dem Direktor pressung wirffam ausführen zu können, soll Cohen vom Bodium fieben Monate Gefängnis. posten strebte, berläßt die Hohenzollernschule. Er wurde als Ober- des Saales herunter fommandiert haben:" Mach die Saaltüren Staatsanwalt, der vor einiger Zeit demselben Angeklagten der lehrer an das lönigliche Luisen Gymnasium in Moabit   berufen. zu; wir wollen den Kerl pfänden!" So feiner Freiheit beraubt Vorwurf gemacht hatte, er ernähre sich von den Schweißgroschen und von mindestens 40 Streifenden umringt, sei Baudisch in der Arbeiter.) Spandau  . Den Verteidigern Dr. Heinemann und Dr. Werthauer Todesängsten gepesen. Cohen und andere hätten ihm hut und Die Stadtverordneten- Versammlung hat in ihrer Sigung am Stock abgenommen, dann ihm die Taschen betastet, ob er etwa Geld war es unter diesen Umständen ein leichtes, die völlige Unhaltbarkeit Donnerstag nach etwa dreistündiger Debatte den Magistratsantrag bei sich habe, und als sie kein Geld gefunden, sei er von Cohen am der Antlage nachzuweisen, die einfach in sich zusammengefallen war. auf Austausch von Gelände mit der Schüßengilde Ueberzieher gefaßt und gezerrt worden, so daß er der Meinung war, Nach sechs stündiger Dauer der ganzen Verhand abgelehnt und dem Antrage des Referenten beziehungsweise unserer man habe ihm den Ueberzieher" pfänden" wollen. Hierauf hat Tung lautete das Urteil auf Freisprechung unter Parteigenoffen gemäß nur den Antauf einer für die Gasanstalt Baudisch in seiner Angst die Uhr hergegeben, die Cohen dann an Aufbürdung der Kosten auf die Staatstaffe. benötigten Barzelle der Schüzengilde beschlossen. Die Angelegenheit sich genommen habe. Erst nach diesem räuberischen Att sei der Be Die Kühnemänner sind allerdings um eine Freude ärmer. hat durch die Art, in welcher in städtischen Kreisen für den Austausch leidigte, Bedrohte, Malträtierte, Eingesperrte und schmählich Be in den letzten Tagen Propaganda gemacht worden ist, in der Bürger- raubte freigelassen" worden. fchaft großes Aufsehen hervorgerufen. Potsdam  .

Und nun das Ergebnis der Beweisaufnahme:

Der

der

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Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 16. April, vorm. 8 Uhr, im Bürgersaale des Rathauses, Eingang Königstr. 15-18: Bersammlung. Um 10 Uhr vormittags in der Schul Aula  , Kl. Frankfurter str. 6: Bersammlung. Bortrag des Herrn Freireligiöse Vorlesung". Dr. Bruno Bille:" Unsere Stultur und die freie Selbstbestimmung". Gäste, Damen und Herren, sehr willkommen.

Vermischtes.

Bodenerkrankung eines Auswanderers in Hamburg  . In einem Der Kranke ist auf An­

Der Hauptbelastungszeuge Bau disch, schon erheblich vor­Zur Ermittelung von Fahrraddieben fand sich am letzten Diens- bestraft, hatte früher als Meister in der Kloepfelschen Fabrik in tag ein Berliner   Kriminalkommissar mit zwei Kriminalbeamten in Erfurt   gearbeitet. Dort ist er, wie der Fabrikant sloepfel als Werder   a./H. ein. Man war in Berlin   einer großen Diebesbande, Beuge bekundete, toegen arger Schwindeleien ent­Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metallarbeiter welche seit längerer Zeit Fahrraddiebstähle ausführt, auf die Spur Lassen worden. Eine große Routine entwickelte er darin, a Ite gekommen und hatte bereits eine Anzahl meist noch jugendlicher langjährig beschäftigte Arbeiter beim Chef an-( E. S. 29, Hamburg  ), Filiale Berlin   III: Mitglieder Versammlung um ihre Entlassung herbeizu am Sonnabend, den 15. April, abends 81, Uhr, bei Bergener, Reichenberger Burschen dingfest gemacht. Einer der Diebe verriet nun der Polizei, ufchwärzen, daß das Abjazgebiet der in Berlin   und Umgegend gestohlenen führen. Einen dieser Arbeiter hat er sogar vor mehreren Jahren straße 157. Filiale Berlin IV: Sonnabend, den 15. d. W., abends Räder Werder a./H. und Umgegend sei. Dorthin hatten sich zur um 50 M. angepumpt. Weil es ein Meister war, vertraute 9 Uhr, Mitglieder- Versammlung bei Merkowski, Andreasstr. 26. Zeit der Obsternte die lichtscheuen Gesellen aus Berlin   geflüchtet, ihm der Arbeiter auch seine sauer ersparten Markstüde an. Bisher um fich als Obstpflüicker in den umfangreichen Anlagen den Augen hat er jedoch mit Hängen und Würgen erst 25 M. wiedererhalten. der Polizei zu entziehen. Von in Berlin   zurückgebliebenen Komplizen Refigniert meinte dieser alte Mann vor Gericht, er werde auf die wurden alsdann die im Laufe der Zeit gestohlenen Fahrräder Rückzahlung der Restsumme wohl vergeblich warten können. nach Werder   a./H. geschafft und dort an den Mann ge- Fabrikant aber sagte:" Ich bin froh, daß ich ihn los ge= bracht. Ein früher in Glindow  , jetzt in Plökin wohnender worden bin." Baudiſch zog dann nach Berlin   und bekam bei Rogierhause in der Großen Drehbahn ist bei einem maledonischen Obstzüchter leistete bei dem Verkauf der Räder, von denen nach und der Firma Kordes als Metalldrücker Arbeit. nach 150 Stück nach Werder a. H. gebracht sein sollen, Hehlerdienste. Gürtler- und Drückerstreik ausbrach, schloß auch er sich den Auswanderer Pockenerkrankung festgestellt. Die Obstpflüder baldowerten zugleich auch in Werder a. H. und Streifenden an und ging mit aus dem Betriebe. Den Ausständigen ordnung des Arztes sofort ins Strantenhaus übergeführt worden. Umgegend die Gelegenheit aus, daß ihre Berliner   Stomplizen bort versicherte er, als" treuer Stollege" brab mit Stange halten zu Einige Berfonen, welche mit dem Erkrankten in Gemeinschaft gelebt Einbruchsdiebstähle ausführen konnten, um dann schnell wieber nach wollen. Jedoch schon am nächsten Tage brach er sein Wort hatten, sind von der Polizei im Beobachtungshause, isoliert worden. Berlin   zurückzukehren. Bei ihren Ermittelungen wurden die und ging zur Firma Schlesinger in der Oranienstraße, einem Sämtliche Bewohner des Hauses sind von neuem geimpft und werden Berliner   Kriminalbeamten durch den Werderschen Gendarm unter- ebenfalls bestreiften Betriebe, um sich dort, als Meister" anzu- unter amtsärztlicher Beobachtung gehalten. Die in Frage kommenden stügt, dem es gelang, in der Herberge noch einen Fahrraddieb fest bieten. Er wurde engagiert, und nun offenbarte er dem Herrn Räume sind desinfiziert; weitere Erkrankungen find nicht vorgekommen. zunehmen. Die Beamten wurden von dem Dieb, der den Verbleib Schlesinger, daß er in der Lage sei, der Firma genügend Ein Anlaß zur Beunruhigung liegt nicht vor. der Räder verraten hatte, begleitet, welcher fie nach verschiedenen Arbeitswillige aus Erfurt  , dem Schauplah seiner Die Ausbreitung der Genickstarre. Laut amtlicher Feststellung Drten, wo sich gestohlene Räder befanden, führte. Es fanden eine früheren Wirksamkeit, herbeizuholen. Der Chef opferte Fahrgeld ganze Anzahl Vernehmungen statt, u. a. wurde ein Schornstein- und Spesen, und Baudisch dampfte als Streifbrecher- Agent nach ist in Helbra   bei Eisleben   ein 15jähriges Mädchen an Genicstarre feger vom Dache eines Hauses heruntergeholt, um über die Herkunft Erfurt  . Dort bewog er zunächst seinen Sohn, mit nach Berlin   zu gestorben. Aus Dortmund   wird gemeldet: In dem Nachbar­eines von ihm gekauften Rades Auskunft zu geben. reifen. Dann aber schwindelte er den beiden Metallarbeitern orte Affeln   sind zwei Erkrankungen an Genicstarre vor­Wen und Weigel vor, er fei in Berlin   selbständiger gekommen. Das Kind eines Bergmanns ist bereits gestorben. Ein vor 12 Jahren fahnenflüchtig gewordener Garde- Jägermeister und bat fast unter Tränen, fie möchten doch In Stargard   sind bei dem Dragoner- Regiment Gneisenau Nr. 9. hat sich jetzt in Saarburg   freiwillig der Militärbehörde gestellt. Er mitreisen und bei ihm( nicht bei Schlesinger) arbeiten; er ſowohl wie die Stettiner Abendpost" meldet, mehrere Soldaten an Genid­diente bei der 3. Kompagnie und entfloh während seiner Rekrutenzeit wie seine Frau seien trant gewesen, und beide möchten ihm nun starre erkrankt. Ein Fall ist tödlich verlaufen, die übrigen Kranken aus Potsdam  , nachdem er bereits mehrfache Arreststrafen erlitten doch wieder vorwärts helfen. Darauf gab er seinem Sohn 8 M. Zausiz fritt die Genidstarre auf. Der Gutsbesizer Lehmann in befinden sich auf dem Wege der Besserung. hatte. In Frankreich   ließ sich der Flüchtling für die Fremdenlegion Reisegeld; er selbst behielt das übrige und fuhr per Schnellzug nach Alt- Löbau bei Löbau   ist an Genidstarre erkrankt. Es ist dies der nach Algier   anwerben und hat seitdem ein abenteuerliches Leben Berlin  . Went und Weigel überließ er es, auf eigene Kosten geführt, bis er schließlich elend und gebrochen nach Deutschland   vierter Klaffe hierher zu fahren. Da Bent selbst einige Mark Geld   erste Fall in der Oberlausitz. zurückkehrte. Vom Döberiger Uebungsplatz sind ein Oberjäger und hatte, hielt Baudisch es für überflüssig, ihm noch Reisegeld zu geben; Die spanischen Schatgräber sind wieder eifrig an der Arbeit. Sie ein Jäger nach Saarburg   abgesandt worden, um den Deſerteur dem Weigel, der ohne Mittel war, gab er ganze 15 Groschen und finden immer wieder ihre Opfer aus den Kreisen derer, die nicht nach Potsdam   zu holen, woselbst er vor das Kriegsgericht später in Berlin   noch 1 M. Beiden hatte er sorgfältig alle werden. Dieser Tage wurden in Madrid   zwei Deutsche   ver­gestellt wird. verschwiegen, daß in Berlin   gestreift wurde. Er hatte die jungen Leute also in gewiffenloser Weise aus ihrer haftet, die, von ihrer Habsucht getrieben, aus Deutschland   dorthin gegen einen wertlosen Fezen Papier  , den ein Fälscher in einen Check Die Leiche eines neugeborenen Kindes wurde beim Umgraben Arbeit gefchwast, sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach gereift waren, um zweihundert schöne goldene Zwanzigmartstide eines Gartens in der Charlottenstraße zu Nowawes- Neuendorf ge- Berlin   gelockt und sie obendrein noch um das Reisegeld betrogen, von 180 000 Besetas verwandelt, einzutauschen. Zu ihrem Glück bemerkte ein Geheimpolizist, daß sie von einer verdächtigen Person funden. Der Umstand, daß sie in eine blaue Schürze und in ein das ihm von der Firma Schlesinger vorgeschossen war. Als die beiden Betörten nun an Ort und Stelle sahen, was es Stopftuch eingetidelt war, führte zur Entdeckung der Kindesmörderin. zu Es ist eine polnische Fabritarbeiterin Czierinali, welche seit drei mit der selbständigen Meisterschaft des Baudisch auf sich hatte am Bahnhof erwartet wurden, und nahm sie, um sie vor Schaden Wochen verschwunden ist. Sie war mit zahlreichen Landsmänninnen und daß er sie als Arbeitswillige in einen bestreiften Betrieb ge- 8u bewahren, sofort fest. in der Jutespinneret beschäftigt, welche sich viele polnische Arbeite- führt hatte, da legten sie kurzerhand die kaum begonnene Arbeit rinnen hatte kommen laffen. Die Unterbringung derselben geschah nieder. Beide erklärten im Termin auf das beſtimmteste, daß, wenn in Maffenquartieren, woselbst bann zum Standal der Nachbarschaft Baudisch sie von dem Streit in Stenntnis gefeht hätte, sie nie und nimmer mit ihm nach Berlin   gefahren wären. Man tönne ganz arge Sittenzustände entstanden. ihnen doch nicht zumuten, Streitbrecher 3 Nieder- Schönhausen. werden. Went fuhr wieder nach Hause; der mittellose Weigel aber meldete sich bei den Streifposten als obdachlos". Auch der Sohn des Baudisch verließ die Arbeit, und als der Vater sah, daß feiner der von ihm Verführten sich zum Streifbrecher erniedrigen wollte, da fagte auch er dem Betriebe Valet, freilich ohne erst die 30 Silberlinge des von Herrn Schlesinger geopferten Streifbrecher­Werbegeldes abzuarbeiten.

Nowawes- Neuendorf.

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Die Verlängerung der städtischen Straßenbahn Mittelstraße­Bankow bis nach Nieder- Schönhausen( Platanenstraße) wird am 1. Mai in Betrieb genommen werden. Der Bau dieser Linie war längst geplant, hat sich aber, wegen des erst nach langen Verhandlungen beseitigten Einspruchs der Gemeinde Bantoto, erheblich verzögert. Die Firma Siemens u. Halske   erhält von von der Terrain­gesellschaft Nieder- Schönhausen einen Stoftenbeitrag von 100 000 Am nächsten Tage ging dann Weigel auf Empfehlung der Mart, für welche die Gesellschaft durch die Wertsteigerung, Streifposten nach dem Gewerkschaftshause ins Streifbureau, um sich welche ihre Baustellen infolge der Straßenbahnverbindung Unterstützung zu holen. Baudisch, wahrscheinlich in mit Berlin   erfahren, ausreichend entfchädigt wird. Die Terrain- der Erwartung, daß auch für ihn dort etwas ab gesellschaft Nieder Schönhausen, die übrigens erst fürzlich fallen werde, ging mit. Da Weigel aber bereits erzählt in eine Attiengesellschaft mit einem Kapital von über zwei Millionen hatte, auf welche Art er nach Berlin   gelotst worden war, so wurde Mart umgewandelt ist, will anderthalb Millionen zur weiteren Baudisch von Cohen deswegen zur Rede gestellt. Cohen bezeichnete Barzellierung usw. aufwenden. Zunächst wird das westlich vom dessen Handlungsweise, den Weigel hierher zu locken und mittellos Kaiserweg gelegene Gelände aufgeteilt, kanalisiert und der Bebauung sizen zu lassen, als eine Niederträchtigkeit, die an Streifbruch grenze, erschlossen werden. Der Bau der Kanalisation für dieses Gelände und sagte dem Baudisch weiter, wenn er noch anständig fühle, möge ist mit 400 000 m. veranschlagt. Von der Herstellung der Verkehrs- er den Weigel wenigstens das Geld für die Rückfahrt geben, damit verbindung mit dem belebtesten Teile Berlins   und der Durchführung dieser hier in Berlin   nicht Not zu leiden brauche. der Kanalisation wird ein lebhafteres Grundstücks- und Baugeschäft fowie ein allgemeiner Aufschwung des Bororis erwartet. Friedrichshagen  .

Auch in der Ober­

Einsturz eines Gebäudes. Jn Stalat stürzte, wie aus Lemberg  gemeldet wird, infolge schlechter Bauart das Haus der dortigen Kreditgesellschaft ein. Der Direktor der Bank, Heilpern, seine Frau und zwei Kinder konnten noch lebend aus den Trümmern Herbor­gezogen werden.

Marktpreise von Berlin   am 18. April. Nach Ermittelungen des tal. Bolizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Bentner: Weizen**), gute Soute mittel 17,22-17,18., geringe 17,14-17,10. 17,30-17,26 M., Roggen**), gute Sorte 13,80-13,78 m., mittel 13,76-13,74 m., geringe Futtergerste*), gute Sorte 16,00-14,90 W., mittel 14,80 13,72-13,70. bis 13,70 M., geringe 13,60-12,60 M. Hafer*), gute Sorte 16,20-15,40 m., mittel 15,30-14,60 M., geringe 14,50-18,80 M. Erbsen, gelbe, zum Kochen 45,00-30,00 W. Speifebohnen, weiße 50,00-30,00 M. Linsen 60,00-30,00 2. Nichtstroh 0,00-0,00 m. eu 0,00-0,00 m. Startoffeln 10,00-6,50 2. Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,20 m. Eier per Schod 4,00-2,80 m. *) Frei Wagen und ab Bahn.  **) Ab Bahn.

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Wafferstand am 13. April. Elbe   bei Auffig+1,36 Meter, bek - Unstrut bei Dresden  +0,16 Meter, bei Magdeburg  +3,02 Meter. Dber bei Ratibor   0,00 Meter, bei Breslau  0,20 Meter, bei Straußfurt  +2,00 Meter. Ober- Begel+5,23 Meter, bei Breslau Unter Begel Frankfurt+2,25 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+ 4,48 Meter. art he bei Bosen+ 1,64 meter.

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Briefkaften der Redaktion. Juriftifcher Teil.

Ein anderer der im Saale   Anwesenden hat dann allerdings den Baudisch an den Ueberzieher gefaßt, indem er ihn ebenfalls auf seine Anstandspflicht aufmerksam machte. Baudisch erklärte darauf, er habe gegentvärtig fein Geld, zog dann aber seine Uhr aus der Tasche und gab sie weiger mit dem Bemerken, Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends gelbes erstattet habe, worauf Baudisch unbehelligt den Moabit   2. War die Klage noch nicht eingereicht( auf die Zustellung Saal verließ. Weigel legte die Uhr, da er sie nicht behalten tommt es nicht an), so find statt 28:14 M. Brozeßgebühr zu verlangen. wollte, auf den Tisch, und ein Gewerkschaftsbeamter nahm sie in war der Anwalt bei der Einigung nicht beteiligt, jo fallen die ferneren Dem Weigel wurde hierauf aus Verbandsmitteln 28 M. Bergleichsgebühr fort. Verwahrung. eine Fahrkarte nach seinem Heimatsort ausgehändigt. Baudisch der Kirche zu bewirken ist, ist zuleht im Briefkasten vom 12. April dargelegt. aber erhielt, da man den Vorfall in seinem lebten Teil mehr von Treten Sie in diesem Jahre aus, so haben Sie noch die Steuern bis Ende der uffigen Seite betrachtete, die Uhr nebst Kette wieder unversehrt 1906 zu zahlen. Bahlen Sie nicht, so tann Zwangsbeitreibung erfolgen.- zugesandt, als man seinen Aufenthalt ermittelt hatte.

Ein Menschenleben um 4,50 M. Wie bereits mitgeteilt, hat sich im Gefängnis des Köpenicker   Amtsgerichts der 23jährige Kaufmann Moritz vor einigen Tagen das Leben genommen. Der junge Mann Diefer möge sie solange behalten bis er ihm den Betrag des Reise von 7 bis 9% Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Ubr. war erst seit furzem in einem Baugeschäft in Friedrichshagen   in Stellung gewesen und hatte hier in einem Restaurant eine Zeche in Höhe von 4,50 M. gemacht, deren Begleichung er für später ver­sprach. Der Gastwirt, der W. nicht kannte, ließ diesen als Zech preller festnehmen und so wurde der Kaufmann nach dem Amts­gerichtsgefängnis überführt. Um der Schande einer Bestrafung zu entgehen, hat Morig seinem Leben ein gewaltsames Ende gesetzt. Mariendorf  .

Berhaftet unter dem Verdacht des Verbrechens gegen das feimende Leben wurde die Frau G. in der Grundstraße zu Marien­ dorf  . Kinder fanden am vergangenen Sonntag beim Spiel in der Rojengärtnerei in der Grundstraße eine abgetriebene Leibesfrucht. Die angestellte Polizei- Untersuchung führte am Donnerstag zu der Berhaftung der Frau G.

Gerichts- Zeitung.

Ein arbeitswilliger Musterknabe.

Los von Nom. Wie der Austritt aus

2. 2. 100, A. 5. 100, P. S. 13. Ja. Oftrowo. Gegen ein Urteil des Schiedsgerichts ist in Unfallsachen innerhalb eines Monats Returs Jeht aber kommt das interessanteste an der Geschichte. an das Reichs Versicherungsamt einzulegen. Beispiele und Anleitung M. Nein. Der angeblich halbtot geängstigte Baudisch hatte nach seinem finden Sie im Arbeiterrecht", 4. Auflage, S. 578 Nr. 37. R. S. Durch Annoncieren. A. A. Die Beförderungs- Gesellschaft Weggang aus dem Gewerkschaftshause nun nichts Eiligeres zu tun, als munter und fidel spornstreichs nach dem Arbeitshaftet als Frachtführer für den Schaden, der durch Verlust oder Beschädigung bis zur Ablieferung oder durch Versäumung der Lieferzeit entsteht, es fei na chweis der Metallwaren- Fabrikanten in der der ihr zur Beförderung übergebenen Waren in der Zeit von der Abnahme Dort ließ er sich in den bekannten denn, daß der Verlust, die Beschädigung oder die Berspätung auf Umständen Dresdenerstraße zu rennen. Arbeitswilligen- Verein einschreiben und erzählte dem schmunzelnden beruht, die durch die Sorgfalt eines ordentlichen Frachtführers nicht ab­Sekretär dann allen Ernstes, in wie erschrecklicher Weise gewendet werden konnten. Für den Berlust oder die Beschädigung von er im Gewerkschaftshause terrorisiert worden kostbarkeiten, Kunstgegenständen, Geld und Wertpapieren haftet der Be fet. Das war natürlich ein gefundenes Fressen für die Kühne- förderer nur, wenn ihm diese Beschaffenheit oder der Wert des Gutes bei Im Falle der Beschädi männer. Eine bessere Gelegenheit, dem verhaßten Streitführer der Uebergabe zur Beförderung angegeben war. eins auszuwischen, fonnte es ja gar nicht geben, denn es war flar: gung ist der Unterschied zwischen dem Berkaufswert des Gutes in beschädigtem Zustande und dem gemeinen Handelswert zu ersetzen. Haben Sie nicht Vor der zweiten Straffammer des Landgerichts I   spielte sich Bewahrheitete sich die Räubergeschichte, dann wanderte der erste barauf aufmertfam gemacht, daß es fich um Spiegel und Bilder am Donnerstag wieder einer jener Prozesse gegen Streit Bevollmächtigte des Metallarbeiter- Verbandes auf mindestens ein handelt, so wäre ein Prozeß wenig Erfolg versprechend.- H. Ei. Nein. führer ab, die von der Staatsanwaltschaft mit einem Eifer in- bis zwei Jahre ins Gefängnis. Also bewogen gewisse der Metallwaren- Fabritanten den szeniert werden, als gelte es, der ganzen Welt an einem ganz be- Herren sonders drastischen Fall den ungeheueren Terrorismus" der Baudisch laut dessen eigener Aussage, den Straf= " Sozialdemokratischen Gewerkschaften gegen" arme unschuldige antEs gab ein umständliches Borverfahren, aus dem sich schließlich antrag gegen Cohen zu stellen. Angeklagt war der Bevollmächtigte Adolf Cohen vom die oben erwähnte Anklage in ihrer ganzen Größe herauswuchs. Be- Widerspruch auf Widerspruch häufte sich bei dem Belastungszeugen Metallarbeiter- Verband wegen Beleidigung und drohung in Verbindung mit§ 153 der Gewerbe- Ordnung, ferner Baudisch, und von den übrigen Zeugen fagte einer noch immer un­tvegen Nötigung, Erpressung, Freiheitsberau- günstiger für ihn aus wie der andere. Die Situation wurde für Baudisch derartig bedenklich, daß Swinemde. 766 OND 3 bedeckt 4 Petersburg 769 NO bung und räuberischen Ueberfalles. Ein nettes Hamburg   765 DSD 3bedeckt Berlin   766 DND 2 bedeckt 5 Scilly 748 SS 5 tollig Register. Dem Angeklagten war zur Last gelegt, am 29. September ihm einer der Beisitzer zurief: 755 SGD 4bebedt Wenn Sie zu Ihrem Herzklopfen auch noch einen 3wollen! 10 Aberdeen  Frantf.a.M. 761 M borigen Jahres anläßlich des Gürtler- und Drückerstreits den wolfen! 758 SD 7 Paris 2 heiter früheren Gürtlermeister und jetzigen Metallbrüder Fris Meineid auf Ihr Gewissen laden, so könnte das für Sie Muchen 762 SH 763 2wolfig 8 Baudisch, gegenwärtig in Dresden   wohnhaft, durch einige Streit boch recht unangenehm werden." Wetter- Prognose für Sonnabend, den 15. April 1905. posten nach dem Gewerkschaftshause zu einer Versammlung der Als der angeblich Terrorisierte dann nachträglich vereidet Beitweise nebelig, sonst ziemlich heiter, am Tage etwas wärmer bei Etreifenden hingelockt zu haben, um ihn dort wegen seiner Arbeits- werden sollte und er vom Vorsitzenden nochmals eindringlichst ver­tvilligentätigkeit mit den Worten Lump" und Streitbrecher" zu warnt worden war, da schien es ihm doch noch schwüler zu werden mäßigen östlichen Winden; feine erheblichen Niederschläge. Berliner   Wetterbureau beleidigen und zu bebrohen. Ferner foll Cohen den Baudisch ge- wie feinerzeit im Gewerkschaftshause. Seuchend fagte er zu den Berantw. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

Arbeitswillige" zu demonstrieren.

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Witterungsübersicht vom 14. April 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

Wien  

Barometer­

stand mm

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Windstärke

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Temp. n. C.

50. 4° 9.

Stationen

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ſtand mm

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4 Haparanda 773 SH

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