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Feind zu schwächen und zu demoralisieren, bis der Zeitpunkt herankommt, ohne großes Risiko aufs Ganze zu gehen, oder bis Wladivostok in die Gewalt der japanischen Geschüße ge­fallen ist. Jedenfalls liegt für Togo kein Grund vor, eine Entscheidungsschlacht zu beschleunigen. Je länger die russische Flotte in den Gewässern zwischen China und Japan sich be­findet, desto geringer wird ihre Widerstandskraft. Indes, der japanische Plan kann selbstredend den Gang der Ereignisse nicht ganz bestimmen. Aus den früheren Reden und Laten Roschdjestwenstys zu schließen, wird die russische Flotte ver­fuchen, die Offensive zu ergreifen und den Japanern so viel Schaden als nur möglich zuzufügen. In diesem Falle kann es schon in der nächsten Woche, etwa im Nordosten von Formosa, zu einer Seeschlacht kommen. Hier hält man eine vernichtende Niederlage Roschdjestwenskys für höchst wahr­scheinlich.

Das russische Geschwader geteilt?

London , 15. April. Das Reutersche Bureau" meldet aus Singapur vom heutigen Tage: Der Peninsular and Oriental Dampfer, Marmora" passierte fünf russische Kriegsschiffe am 4. April, die nach der Sunda- Straße steuerten, auf ungefähr acht Grad südlicher Breite und 92 Grad östlicher Länge. Aus Hong fong meldet dasselbe Bureau: Hier geht das Gerücht, daß sich das russische Geschwader in zwei Divifionen geteilt habe, von denen die eine bei den Anamba- Inseln, die andere bei Java licge.

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Das ist es, woraufs ankommt: die Regierung muß und wird sich mit der Mehrheit verständigen und dann wird man den Arbeitern weiß zu machen suchen, daß ihre berechtigten" Wünsche erfüllt worden seien.

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Wir bedauern das aufrichtig, denn wir hofften, als wir von Diese Behandlung von Flugblättern und Petitionen, welche an den Kommissionsverhandlungen Kenntnis erhielten, daß durch die das Bureau des Reichstages zur Uebermittelung an die Abgeord Beschlüsse der Kommission ein Boden der Verständigung mit der neten gelangen, kann nicht gebilligt werden. Der Präsident Staatsregierung gewonnen worden sei. Noch mehr aber würden kann unmöglich nach seinem Gefallen über Zulassung oder Ab­wir es bedauern, wenn der Wink, den die ,, National- lehnung von Schriften für die Mitglieder des Reichstages ent­Zeitung" auf die oben wiedergegebenen Säße folgen läßt, von scheiden. Es versteht sich, daß Sendungen von Geistestranten oder der Staatsregierung beherzigt würde. Das Blatt fagt nämlich dergleichen von vornherein abgelehnt werden sollen, aber sonstige weiter, die Regierung scheine entschlossen, auf keinen Fall die ernsthafte Buschriften, wenn ihr Inhalt auch bald diesem, bald ganze gesetzgeberische Aktion im Sande verlaufen zu lassen, jenem mißfällt, sind an die Abgeordneten weiterzugeben, für die sie der Weg, der ihr immer offen bleibe, sei oft genug angegeben bestimmt sind und für die sie vielleicht Interesse haben. worden. Das heißt also, die Regierung solle und werde sich, Präsident des Reichstages ist in solchen Angelegenheiten nur falls der Landtag sich ihren Wünschen nicht fügt, an den Reichs- Vermittelungsinstanz zwischen dem Reichstag und der Deffentlichkeit, tag wenden und für einen aus der Initiative des Reichstages eine Diktatur höherer Genehmigung ist durchaus abzulehnen. hervorgehenden Antrag die Zustimmung des Bundesrates fuchen. Wir können nur sagen, daß sie, wenn sie hier den Wie die Deutsche Mittelstandsvereinigung" ihre Reichstags­Reichstag gegen den Landtag ausspielte, den Ast absägen würde, Kandidaten aufstellt. Aus Hannover , 14. April, wird uns be auf dem sie ſigt. Denn sie würde sich auf diese Weise richtet: In Hameln tagte am Donnerstag nachmittag Uhr die den später notwendigen Kampf gegen die Umsturzpartei Vertrauensmänner- Versammlung des Bundes der Land. außerordentlich erschweren. Wir hoffen, daß es so weit nicht wirte und stellte den Klostergutspächter Rehren- Hamelspringe kommen, daß es doch noch zwischen dem Landtage und der Re- als Bundeskandidaten für die Reichstags- Erfahwahl auf. gierung über die Berggeseynovellen zu einer Verständigung Um 4 Uhr nachmittags fand ebendaselbst eine Versammlung kommen und daß die Regierung zur Herbeiführung einer solchen der Vertrauensmänner der Deutschen Mittelstands­das ihrige tun werde. bereinigung" statt, um gleichfalls zu der Kandidatenfrage Stellung zu nehmen. Den Vorsitz führten die Herren Küster­Hannover und Rahardt Berlin. Außer diesen beiden waren etwa 20 Herren erschienen. Der Vorschlag der Kandidatur Rehren stieß auf starten Widerspruch und wurde schließlich mit 12 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Auf dringendes Ersuchen des Architekten London , 15. April. Die Times" melden aus Petersburg : Man Küster Hannover erklärte die Versammlung, er möge tun, was Die neue Phase der italienischen Eisenbahnerbewegung. ihm beliebe. Darauf erklärte der Vorstand" erwarte dort jeden Augenblick Nachrichten über den Beginn bestehend aus Rom , 12. April. ( Eig. Ver.) einer Seeschlacht. Man ist der Ansicht, daß die Schlacht auf einem Berliner und zwei stadthannoverschen Herren daß er Das endlich zur Verteilung gelangte Projekt des neuen Kabinetts unter den obwaltenden Umständen das Recht habe, selbständig zu der Höhe der Insel Formosa stattfinden werde. Unterwegs dürfte für die Verstaatlichung des Eisenbahnbetriebes erscheint noch handeln, und proklamierte Herrn Rehren auch als Kandidaten der das russische Geschwader jedoch noch einen furzen Aufenthalt haben umorganischer und unvollständiger, als der Entwurf Tedesco , Deutschen Mittelstandsvereinigung". infolge der Einnahme von Kohlen und Proviant des Drel" in der mit dem Rücktritt Giolittis fallen gelassen wurde. Ohne auf die die Hannov. Tagesnachrichten" Dieses Ergebnis begrüßen Saigon, der dort auch Telegramme erhielt und abgab. Einige Einzelheiten des aus 24 Paragraphen bestehenden Entwurfs ein fervativen Parteien der Provinz Hannover und des Herzogtums " Offizielles Organ der fon­glauben dagegen, Roschdjestwensty werde im Süden bleiben, um dort zugehen- wozu bei seiner Diskussion im Parlament Zeit Braunschweig " als ein gutes Vorzeichen des einträchtiglichen das Geschwader Begobassows abzuwarten, indessen scheint dies wegen sein wird sei nur hervorgehoben, daß der Eisenbahn- Busammengehens der beiden großen wirtschaftlichen Verbände auch der Kohlenfrage faum möglich. Sachkundige sehen bereits eine zweite Verwaltung gar teine Spur von Autonomie gesichert wird, in unserer Provinz". Seeschlacht in der Meerenge von Korea voraus. sondern sie einfach eine Unterabteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten wird. Der Generaldirektor wird vom Mi­Paris, 15. April. Das Echo de Paris" berichtet aus Peters- nister dieses Ressorts bezeichnet, im Einvernehmen mit dem Minister­burg: Die Flotte Roschöjestwenstys hat den Kurs nach Formosa ge- rat; er wird also immer wechseln mit dem Wechsel der Kabinette nommen, wo Admiral Togo seine Flotte tongenzentriert. Das letzte oder doch jedenfalls von politischen Einflüssen abhängig sein. Telegramm Roschdjeftwentys lautet: Ich werde nicht mehr vor Ueber die für uns wichtigste Frage, die Stellungnahme der der Schlacht telegraphieren, wenn ich geschlagen Projekte zu den Forderungen des Personals haben wir bereits das bin, so wird Logo es sie schon wissen lassen. Wesentliche telegraphisch berichtet: den Eisenbahnern soll ihr Streit­recht estamotiert werden, indem man sie einfach zu Staatsangestellten erklärt, und so den§ 181 des Strafgesetzbuches auf sie anwendbar macht. Dieser bedroht mit einer Buße von 500 bis 3000 Lire und mit der zeitweiligen Enthebung vom Dienste jeden Staatsangestellten, der nach vorheriger Verabredung mit mehr als drei Gefährten den Dienst verläßt. Als Staatsangestellte sollen auch die Angestellten der Lokalbahnen gelten, die gar nicht in Staatsbetrieb überführt werden!

Das vierte baltische Geschwader.

Petersburg, 15. April. Wie verlautet, ist die Ausrüstung des vierten baltischen Geschwaders bereits beendet und soll dasselbe Ende dieses Monats Kronstadt verlassen. Der größte Teil der Offiziere und Mannschaften wurden der Schwarzen Meerflotte ent­nommen. Das Geschwader besteht aus den Panzerschiffen Slawa" und Megander II.", mehreren Panzerkreuzern und zahlreichen Begleit­schiffen.

Bis dies vierte Geschwader die oftafiatischen Gewässer erreicht haben kann, werden die Würfel längst gefallen fein!

Politifche Uebersicht.

Bertröstungen.

Berlin , den 15. April.

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Und da muß eben gesagt werden, daß diese Zugeständnisse all­

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Die Zentrumskollegen. Wir haben die Hausknecht geschichte des Freiherrn v. Hertling erzählt. Wenn auch der fchlaue Diplomat, der beim Vatikan so viele Proben geschmeidiger Hofmannskunst abgelegt hat, diesmal sich böse vergallopiert hat und vor dem sich mächtig erhebenden Zorn der Hausknechte" die Er­flärung abgeben mußte, daß er überhaupt nicht das bayerische Bentrum und insbesondere nicht den so wohl porträtierten Dr. Heim gemeint hat, so wartet ihm Hausknecht" Heim gleichwohl mit deut­licher Antwort auf. Dr. Heim seßt seinem Abwehrartikel als Motto den Vers vorauf: Die Wahrheit ist ein Hausknecht, die Phrase ein Latai." In dem Artikel selbst heißt es:" Herr v. Hertling hat deu Franzosen gesagt, wovor sie sich hüten müssen; dem möchte ich noch einiges beifügen. Vor allem müssen sich die Franzosen hüten, in einer neuen Partei das Strebertum aufkommen zu lassen. Führer, die auf den Wink gehorsam der Regierung zur Verfügung stehen und als Vorreiter der Karosse der Machthaber und als freiwillige Lataien sich glücklich fühlen, sind nicht geeignet zu diesem Amte." Haustnechte, Streber und Lalaien eine ganz angenehme Kollegenschaft in der Zentrumsfraktion!-

Der Reichstags- Abgeordnete Faller, Vertreter des 2. badischen Wahlkreises Donaueschingen , ist am Sonnabend gestorben. Der Verstorbene gehörte der nationalliberalen Frattion seit 1898 an. Bei der letzten Wahl wurde er in der Stichwahl gegen den Kandi­daten der Zentrumspartei mit 11 773 gegen 11 085 Stimmen ge­wählt. In der Hauptwahl waren auf Faller 9317, auf das Zentrum 9701 und auf die Sozialdemokratie 2189 Stimmen gefallen.

Der Wahlkreis Donaueschingen - Bomdorf ist der konfessionellen

Was die ökonomischen Forderungen des Personals betrifft, so ist die Gewinnbeteiligung des Projekts Tedesco fallen gelassen worden, worüber die Eisenbahner kaum betrübt sein dürften, bei der hyperproblematischen Aussicht auf irgend etwas Gewinnähnliches. Die Waisen- und Witwenpension wird eingeführt, die Einkommen­steuer Verminderung wie im vorigen Projeft; die ältesten Beamten, die wirtschaftlich besonders ungünstig gestellt sind, werden um eine jährliche Gesamtsumme aufgebessert, die von 1 200 000 bis zu einem Maximum von drei Millionen steigt. Im Laufe des ersten Halb­Jekt beginnt die offiziöse Presse mit Vertröstungen der jahres 1906 soll der Gefeßentwurf über die seit 20 Jahren geforderte Bergarbeiter auf die Beschlüsse des Plenums. Sie sind aber Gehalts- und Avancementsordnung und über die Regelung der auch danach. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" widmet Nebeneinnahmen dem Parlament vorgelegt werden. Das ist alles. den Kommissionsbeschlüssen zur Berggesegnovelle eine längere zuweit hinter den Minimalforderungen des Personals zurückbleiben. Busammensetzung nach zu 83 Proz. katholisch und nur zu 17 Proz. Betrachtung, aus der zunächst das eine klar hervorgeht, daß Die Eisenbahner tönnen sich dabei wirklich nicht zufrieden geben. evangelisch. Der verstorbene Abgeordnete Faller war felbft Katholik, es der Regierung nur darauf ankommt, überhaupt etwas zu Auf eine Verbesserung der am schlechtesten bezahlten Kategorien er sowie seine Wähler boten den seltenen Fall eines katholischen stande zu bringen, nicht aber, auf ihrer Vorlage als dem und auf eine sofortige, nicht erst nach Jahresfrist erfolgende dem Wahlerfolg erheblich bei. Bei der nötig werdenden Ersatzwahl Nationalliberalismus. Die persönliche Beliebtheit Fallers trug zu Minimum zu bestehen. Die Norddeutsche" bringt es fertig Avancementsordnung fönnen sie nicht verzichten. zu behaupten, die Kommission habe sich in der zweiten Lesung Alle diese berechtigten Einwände gegen das Projekt treten aber wird es den Nationalliberalen sehr schwer fein, den Kreis gegen das bereits entgegenkommender gezeigt als in der ersten. Seien in zweite Linie gegenüber der Drohung, das Streitrecht anzutaften. Bentrum zu halten. Hoffentlich sorgen auch unsere Parteigenossen doch die obligatorischen Arbeiterausschüsse bewilligt worden Dies geschieht durch eine scheinbar berechtigte Disposition: Die im Schwarzwalde für die Mehrung der sozialdemokratischen Stimmen. und die Beschliffe hinsichtlich des Arbeitstages feien der Re- dienst zu Staatsangestellten. Den Staatsangestellten aber spricht schieben worden. Klerifales Dunkelmännertum will den Konfessionen­Re- Eisenbahner werden durch Ueberführung der Bahnen in den Staats- Der Fameder Friedhofsstreit ist jegt in legter Instanz ent­gierung genehmer" ats die betreffenden Beschlüsse erster das italienische Strafgesetzbuch das Recht der Arbeitseinstellung ab. streit über den Tod hinaus und verweist Reger" wie Selbstmörder Lesung. Es ist danach anzunehmen, daß die Regierung, wenn auf den Gleisen juristischer Argumentation läuft diese Schluß aus dem Reiche katholisch glaubensfester Leichen in eine verächtliche noch einige fleine Schönheitspflästerchen aufgelegt werden, folgerung wie geschmiert, nur handelt es sich um ein Recht, das nach Friedhofsede. Als sich dieser auch dem Gesez widersprechende etwa eine veränderte Gestaltung des Gesundheitsrates, der dem Erlaß des Strafgesetzbuches( 1889) unbestrittenes und ohne Ein- Wahn im Orte Famed betätigte, tam es zur Auseinandersetzung ganz gut in die famose neuere Schöpfung des Landtages, die schränkung für alle Arbeiter anerkannt wurde, im Parlament, in zwischen dem Bischof Benzler und der reichsländischen Behörde. salutologische" Allerweltskommission eingeordnet werden Urteilen der Kaffationshöfe usw. Das kann nicht so nebenbei, durch Der Meter Bezirkspräsident verbot die Trennung des Gemeinde­könnte, sich bei der Ablehnung ihres sanitären Arbeitstages die bloße Ueberführung der Beteiligten in eine neue Kategorie, ab- firchhofs in Abteilungen nach Konfeffionen. Den dagegen erhobenen geschafft werden. Denn diese Ueberführung ändert nichts an der Returs hat nun der kaiserliche Rat in Straßburg abgewiesen. bescheiden wird. ihnen seit 20 Jahren zustehenden Rechte. wirtschaftlichen Lage des Personals, gewährt ihnen nicht einmal die ihnen seit 20 Jahren zustehenden Rechte.

Deutsches Reich .

Hinsichtlich der Arbeiterausschüsse findet die Norddeutsche", Zur Naturgeschichte der Majestätsbeleidigungsprozesse.( Eig. Ber.) daß deren Befugniffe durch die Kommission nach der positiven Uebrigens läßt sich die ganze Frage noch sehr viel einfacher Vor dem Landgerichte München II hatte sich der Tagelöhner Jakob Seite" fogar erweitert worden seien. Sie erblickt die faffen. Die Eisenbahner haben bis heute das Streifrecht, wie jede Regele aus Emmeringen wegen Widerstands und Beleidigung des Erweiterung darin, daß die Ausschüsse verpflichtet werden andere Kategorie freier Arbeiter. Gegenüber dem Versuch, sie zu Prinzregenten zu verantworten. Er zählt jest 49 Jahre, davon hatte sollen, gegen Streiks und zum Schuße der Streitbrecher tätig Staatsbeamten mit minderen Rechten zu machen, antworten fie er mindestens 20 Jahre in den bayrischen Gefängnissen und Arbeits­zu sein. Nach diesen offiziösen Auslassungen tann man sich einfach: wir bestehen auf unserem alten Recht, auch als Staats- häusern zugebracht; feine Strafliste weist 60 Einträge auf, darunter ungefähr denken, in welcher Richtung sich die Hoffnungen der beamte; ist der§ 181 des Strafgesetzbuches dagegen, so mag man nicht weniger als 7 wegen Regentenbeleidigung. Bald aus der Strafanstalt Straubing Regierungen bewegen und was die Vertröstungen auf das ihn ändern. Nachhall und Kraft erhält dieses Argument nach seiner Entlassung Plenum bedeuten. Die öffentliche Wahl erregt ja auch die durch die 60 000 organisierten Eisenbahner, die zur Obstruktion und wurde er wieder vagabundierend aufgegriffen und leistete dem ihm zum Streit bereit sind. Glaubt man wirklich, dieser organisierten verhaftenden Gendarmen zunächst Widerstand. Als er in das Arrest­Bedenken der Norddeutschen". Daß man in diesem Punkte Macht einfach ein Schnippchen zu schlagen und ihre Entrechtung zu lokal gebracht und ihm mittags die übliche Waffersuppe vorgesezt vielleicht noch entgegenkommen wolle, ist von nationalliberaler dekretieren kraft einer neuen Nomenklatur? wurde, stieß er Beschimpfungen über den Regenten von Bayern aus. Seite bereits angedeutet worden. Wir haben gestern die Es ist zwecklos, Mutmaßungen über das Verhalten der Eisen- In der Verhandlung meinte der Vorsitzende zu dem Angeklagten: Wertlosigkeit eines solchen Entgegenkommens" bereits ge- bahner auszusprechen, da ja auf alle Fälle die Ereignisse, die tele- Sie haben in der Voruntersuchung angegeben, daß sie den Regenten würdigt. Gegen die politische Entmündigung der Mitglieder graphisch übermittelt werden, diesem Berichte voraufeilen werden. nicht beleidigen wollten, daß Sie nur wieder eingesperrt werden der Ausschüsse hat das offiziöse Blatt keine sachlichen Be- Sicher ist, daß die Unzufriedenheit unter den Eisenbahnern allgemein wollten, weil Ihnen das Herumziehen nicht gefalle. Auch haben Sie denken. Es sagt ausdrücklich, daß eine wüste Hezarbeit gegen und start ist. Das Ministerium Fortis geht keineswegs rofigen den Wunsch ausgesprochen, daß Sie wieder in das Gefängnis nach Straubing wollen. Was hat Ihnen dort so gut gefallen? An die Grundlagen unseres Staates in der Tat nicht mit den Tagen entgegen. getlagter: Die Ruhe und die Reinlichkeit! Pflichten eines Mitgliedes des Arbeiterausschusses in Einklang zu bringen wäre". Nur ein wenig verfassungswidrig kommt der Kommissionsbeschluß in diesem Punkte dem Bülow- Blatte vor. Aber das wird sich schon noch geben. Ein paar kleine Marokko - Verhandlungen sollen nun endlich eingeleitet sein. Der Verfassungsbedenken haben das gute Einvernehmen zwischen französische Minister des Auswärtigen Delcassé hatte mit dem der preußischen Regierung und dem Junkertum noch niemals deutschen Botschafter in Paris , Fürsten Radolin eine Unterredung, gestört. Wenn es darauf ankommt, dann opfert die preußische die, wie bestimmt versichert wird, die Marokko - Angelegenheit zum Regierung die Verfassung gern dem guten Ginvernehmen mit Gegenstand hatte. Delcassé soll die unerquickliche Preßkampagne Sen Junkern und den Unternehmern. Siehe Ansiedelungsgesetz. bedauert und die Absicht ausgesprochen haben, eine Verständigung über die bestehenden Mißverständnisse" Daß die Auslassungen der Norddeutschen" aus der über die bestehenden Mißverständnisse" anzubahnen. Regierung inspiriert sind und deren Auffassung wieder- gedenkt, die neue, für die nächste Woche angekündigte Auseinander­geben, ist aus der National- Zeitung" zu ersehen, welche fezung in der Deputiertenkammer vermeiden zu können. Die Behauptung, daß der Sultan von Marokko die französischen fchreibt: Wie wir hören, erscheinen gerade eine Reihe von Beschlüssen Reformvorschläge abgelehnt habe, ist bisher noch in keiner Weise zweiter Lesung der Regierung als vollkommen unannehmbar. beglaubigt worden.- Hierzu gehört namentlich die Deffentlichkeit der Wahl zu den Arbeiterausschüssen und der auf konservativen Antrag gefaßte, gefez- Der frühere Pfarrer Gottfried Schwarz in Karlsruhe , ein lich völlig unhaltbare Beschluß, welcher die Verwirkung des rück- Workämpfer für religiöse Freiheit, hatte, als die Beratung des ständigen Arbeitslohnes bei vertragsbrüchiger" Lösung des Toleranzantrages im Reichstag bevorstand, eine Anzahl seiner Flug­Arbeitsverhältnisses vorsieht. Aber auch andere der von der Blätter an das Bureau des Reichstags gefandt mit der Kommiffion vorgenommenen Abänderungen bieten für ein Zu Bitte um Verteilung an die Abgeordneten. Er erhielt folgende standekommen des Landesgesetzes außerordentliche Schwierigkeiten. Antwort: Trozdem hält man in maßgebenden Kreifen der Regierung nach Reichstag . Berlin NW. 7, 4. Februar 1905. wie vor an der Hoffnung fest, daß es zu der dringend wünschens­Die mittels gefälligen Schreibens vom 31. v. M. überreichten werten Verständigung mit dem Plenum des Abgeordnetenhauses Druckschriften erhalten Sie beifolgend zurück, da die doch noch kommen werde. Ueber die Frage z. B., ob geheime oder öffentliche Wahl der Ausschüsse, haben sich ja die Konservativen höhere Genehmigung zur Verteilung derselben an die Herren Reichstags- Mitglieder nicht erteilt worden ist. ihre endgültige Entscheidung durchaus vorbehalten. Der Direktor.

Präsidenten- Diftatur.

Da der Angeklagte auch den Wunsch äußerte, in eine Jrren­anstalt eingewiesen zu werden, wurde er auf seinen Geisteszustand geprüft. Der Landgerichtsarzt gab sein Gutachten dahin ab, daß man es mit dem Angeklagten mit einem Menschen zu tun habe, der infolge seiner vielen Vorstrafen und des unsteten Lebenswandels vollständig verkommen sei, der nicht geistestrant, sondern im gewissen Sinne geist es schwach sei; seinen Wunsch, in eine Irrenanstalt eingewiesen zu werden, fönne nicht stattgegeben werden, weil es an den gefeglichen Voraussetzungen mangele. Trog­Delcassé dem beantragte der Staatsanwalt ein Jahr Gefängnis! Das Urteil gegen den geistesschwachen Menschen lautet auf fechs Monate Gefängnis und Ueberweisung an die Landespolizei!-

Die Kreuz- Zeitung " bestätigt, daß diese Auffassungen in Die Deutsch - evangelische Korr." versichert, auch die aus Baden der Tat in der Sigung des Staatsministeriums zum Ausdruck feinerzeit eingeschicten Anti- Jesuiten Petitionen sind mit gekommen find. Zugleich aber fügt die Kreuz- Zeitung " hinzu: einer ähnlichen Begründung zurückgesandt worden.

Stuttgart , 15. April. ( Privattelegramm.) Die gestern begonnene Debatte über den Justizetat wurde in der heutigen letzten Sigung des Landtages vor den Osterferien fortgeführt. Dem vom Zentrum gestellten Antrag auf Gewährung von Taggeldern an die Geschworenen und Schöffen, den Abgeordneter Gröber begründete, stimmten zwar die Redner aller Parteien zu, doch ist seine Annahme trotzdem zweifelhaft, weil die Bolks­partei sich durch den zeugen ließ, daß die Abficht des Antrages nur durch Reichsgesetz zu Justizminister sofort davon über­erreichen fei. Das bedeutet natürlich bloß ein Begräbnis erster Klasse. Ein zweiter Zentrumsantrag, betreffend Einstellung eines besonderen Etatspostens für die Entschädigung unschuldig Berurteilter, fand ebenfalls allseitige Zustimmung. ins besondere Genosse Tauscher verwies auf die Kargheit, die der württembergische Staat gegenüber den Opfern der Justiz bekunde. Den Standpunkt der Sozialdemokratie gegenüber den vielen in der Debatte aufgerollten Fragen des Strafrechtes und des Strafprozesses vertrat Genosse Steil. Eindringlich kennzeichnete er die Unvernunft des heutigen Strafvollzuges und wies die hoch­mütige Verachtung, mit der Gröber von den Schilderungen Be

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