Arbeiter Georg Bellmer aus der Kleinen Alexanderstraße festgestellt| zur Verbüßung einer zweitägigen Haftstrafe durch einen Polizei- 1 ging, hat der Hauptborstand zum Verbandstage einen Antrag gea wurde, weigerte sich, sowohl sich zu legitimieren als auch dem beamten aus der Wohnung abgeholt worden sei. Kurz darauf stellt, aus dem Litfin folgert, daß das Recht der Selbstbestimmung Beamten zur Wache zu folgen. Er versetzte dem Schußmann einen erschien 2. bei der Ehefrau des K. und erzählte ihr, daß er mit bei Lohnbewegungen, welches den Verwaltungsstellen mit mehr als heftigen Stoß gegen die Brust. Diefer legte ihm eine Handfeffel ihrem Manne zusammen gewesen sei. Sie möge ihm durch ihn, L., 3000 Mitgliedern eingeräumt ist, genommen werden soll. Dieses au. Auf der Straße fezte Bellmer seinen Widerstand fort; bald 6 M. schicken, ihr Mann werde dann sofort entlassen und brauche Selbstbestimmungsrecht hat der frühere Berliner Metallarbeiterfammelte sich eine große Menschenmenge, die den Sistierten befreien nicht die zwei Tage abzufißen. Frau St. ließ sich hierauf aber nicht Verband zur Vorbedingung seines Uebertritts in den Deutschen wollte. Der Beamte wurde zu Boden geworfen; erst als noch drei ein. Im Laufe des weiteren Gesprächs erfuhr 2. von Frau K., daß Metallarbeiter- Verband gemacht. Die genannte Bestimmung ist daraufBeamte erschienen, fonnte die Siftierung Bellmers erfolgen. Die einige ihrer Möbel von einem Tischlermeister Strabiell gekauft seien. hin in das Verbandsstatut aufgenommen worden. Sie tam damals nur Beamten machten wiederholt von ihrer Waffe Gebrauch. Da sich die Der Schwindler besuchte den Tischlermeister, stellte sich diesem als der Berliner und bald darauf auch der Nürnberger Mitgliedschaft, Menge, die inzwischen auf etwa 1200 Köpfe angewachsen war, nicht Kriminalbeamter vor und teilte ihm mit, daß K. gegen ihn, den die beide über 3000 Köpfe start waren, zugute. Inzwischen sind zerstreuen wollte, wurde die Wache des 15. Polizeireviers alarmiert, Tischlermeister, eine Betrugsanzeige erstattet habe. Auf Grund eines auch andere Verwaltungsstellen derartig stark angewachsen, daß sie der es nach einstündiger Tätigkeit gelang, die Stuhe wieder herzu Sachverständigen- Gutachtens habe sich herausgestellt, daß der Meister das Recht der Selbstbestimmung genießen.- stellen. Mehrere Personen wurden festgenommen. Cohen verlas ein den Arbeiter beim Möbellauf erheblich überteuert habe. Der Ge- längeres Schreiben des Hauptvorstandes, worin dieser versichert, Durch einen Sturz vom Gerüst um das Leben gekommen ist der Schädigte sei jedoch gern bereit, die Anzeige zurückzunehmen, wenn daß den Berlinern das tatsächliche Recht der Selbstbestimmung auch 14 Jahre alte Maurerlehrling Adolf Müller, der bei feinem Strabiell fiel auch darauf hinein. An dem gleichen Tage verübte der vertrat demgegenüber die Ansicht, der Hauptvorstand sei wohl mit der Tischlermeister ihm eine Mark(?) Entschädigung zahlen würde. durch den Vorstandsantrag nicht geschmälert werden solle.- Litfin Bater, dem Maurermeister und Hauseigentümer Müller in der Kaiser Gauner noch weitere Schwindeleien in Friedrichstr. 23 zu Rirdorf lernte. Der Lehrling half am Sonn- Kindler, Ziethenstr. 22, wo er sich gleichfalls als revidierender Polizei- deshalb zu seinem Antrage gekommen. dem Restaurant von den letzten Berliner Lohnbewegungen nicht einverstanden und abend auf dem Grundstück Wassertorstr. 42 an einem Fabrikgebäude beamter vorstellte, keine Zeche zahlte und den Wirt noch um 80 M. vorstand Grund zur Unzufriedenheit in dieser Hinsicht habe, dann Wenn der Haupteine Stangenrüstung abnehmen. Als er ein Brett vom ersten Stock nach dem Hof hinablaffen wollte, fiel es ihm aus den Händen, weil anzupumpen versuchte. Zwei Gäste, welche er dort fennen gelernt folle er den Berliner Mitgliedern gegenüber seine Gründe darlegen. es ihm zu schwer war. Er selbst verlor das Gleichgewicht und hatte, prellte er um beträchtliche Geldbeträge. Da L. jedenfalls seine Eine offene Aussprache über diese Angelegenheit sei notwendig. Es stürzte nach. Seine Verlegungen schienen anfangs nicht gefährlich Der„ Herr Oberinspektor" ist 1,65 bis 1,68 Meter groß, hat blondes was ihnen seinerzeit beim Uebertritt zugestanden wurde, wieder geSchwindelmanöver weiter betreiben dürfte, sei vor ihm gewarnt. habe den Anschein, als solle den Berliner Mitgliedern das Recht, in der elterlichen Wohnung gewesen war, wurde sein Zustand so Haar, blonden Schnurrbart, dicke Nase, rundes, frisches Gesicht, nommen werden. Wenn das geschähe, so würde man der Metallschlimm, daß man ihn nach dem Rigdorfer Krankenhaus an der rundes Kinn und unterſetzte Gestalt. Er spricht sächsischen Dialekt, arbeiter- Gewerkschaft Agitationsstoff liefern und Gelegenheit zur Cannerstraße bringen mußte. Hier starb er anscheinend an Gehirn- trägt goldenen Kneifer, steifen schwarzen Filzhut, dunklen Ueber- Bersplitterung bieten. Litsin fordert in seinem Antrage auch, daß blutung und Gehirnerschütterung. zieher, hellen Rodanzug mit abgerundeten Schößen, weiße Wäsche ein Mitglied des Hauptvorstandes in der beantragten Bersammlung Leuchner schon seit längerer Zeit gesucht. und schwarze Stiefel. Auch von der Dresdener Kriminalpolizei wird erscheine und den Berliner Mitgliedern offen sage, ob und was er i gegen ihre Verwaltung habe.
' mußte. zu tun.
-
-
I
-
Feuerbericht. Nur wenig Alarmierungen hatte die Wehr in den letzten 24 Stunden zu verzeichnen. Nach der Lausigerstraße 44 wurde fie gerufen, weil dort auf dem Dache ein Brand entstanden war. Tochter Margarete des Arbeiters Dundey aus der Kaiser FriedrichBolizeilich beschlagnahmt wurde die Leiche der 4 Jahre alten Der achte Löschzug konnte die Gefahr leicht beseitigen. Am Nord- straße 211 zu Rigdorf. Das Kind starb plöglich. Ein Arzt fonnte fer hatte dann der Bohlenbelag der Eisenbahnbrücke von der Ring- die Todesursache nicht feststellen, fand aber an der Leiche blaue bahn, jedenfalls durch Funken aus einer Lokomotive, Feuer gefangen, während am Küstriner Platz 2 ein Schornsteinbrand beobachtet werden Flecke, die von Verlegungen herrühren. Die Eltern und die HausAußerdem gab es noch in der Stephanstraße 9 furze Zeit genoffen, die ihnen das beste Zeugnis geben, haben für diese Flecke eine unverdächtige Erklärung. Hiernach spielte das Mädchen oft auf Brettern und Leitern, die Zimmerleute hinter dem Hause lagern Eine Ausstellang für Wohnungskunst will die Tapezierer- 8wangs- laffen. In vierzehn Tagen fam es dabei zweimal ernstlich zu Falle immung aus Anlaß ihres 60jährigen Jubiläums nächstes Jahr in der und zog sich Quetschungen und Hautabschürfungen zu, das letztemal Philharmonie veranstalten. Die Ausstellung soll drei Wochen dauern. auch eine Verlegung am Kopfe, die eine ärztliche Behandlung nötig Theater. Paul Linde hat eine Novität, betitelt„ Am Hochzeits - machte. Als Frau Dundey vorgestern morgen um 7 Uhr von ihrer abend" von Bolten- Bäckers für das Apollo- Theater" komponiert, in Aufwartestelle, die sie um 5 Uhr aufgesucht hatte, heimkehrte, fand welcher am Sonnabend, den 21. Mai, Fräulein Jlona Sperr vom fie ihr Töchterchen bewußtlos auf dem Fußboden liegen. Es war, Königl. Schauspielhaufe die Hauptpartie freiren wird. Der Bau wie der fünfjährige Bruder sagte, aus dem Bett gefallen und starb des Charlottenburger Schiller Theaters wird, wie wir nach einer Stunde. hören, in allernächster Zeit in Angriff genommen werden. Der Erbauer des Hauses, Professor Littmann, ist gegenwärtig damit beschäftigt, die genauen polizeilichen Zeichnungen herzustellen, nachdem feine Stizzen die Zustimmung der Behörden in allen Teilen gefunden haben. Frau Else Lehmann , die infolge Erkrankung zwei Monate hindurch am Auftreten verhindert war, ist nunmehr wieder hergestellt und nimmt am Sonnabend ihre künstlerische Tätigkeit im Deffings Theater als Frau Wolff im„ Biberpelz" wieder auf
-
wird.
Gerichts- Zeitung.
Verfammlungen.
Der Antrag Litfin wurde gegen einzelne Stimmen angenommen suchte Versammlung der Handwerker, Rohrleger und BetriebsVerband städtischer Arbeiter. Eine außerordentlich stark bearbeiter der Englischen Gasanstalten Berlins und Umgegend, beschäftigte sich mit den in letzter Zeit in den Betrieben der Englischen Gasanstalten erfolgten Lohnerhöhungen, bei denen die bezeichneten Stategorien leer ausgingen. An der Hand eines reichen Materials fonnte der Referent Polenste nachweisen, wie alle Verbesserungen in den letzten Jahren, so z. B. auch die letzten Lohnerhöhungen, nur durch die rastlose Arbeit der Organisation und der mit derselben Hand in Hand arbeitenden Arbeiterausschüsse erzielt seien. Wenn nun in lezter Zeit die Handwerker, Rohrleger usw. nicht berücksichtigt wurden, so hat dies wohl zum Teil auch seinen Grund darin, daß die betreffenden Kategorien sich wenig um die Organisation kümmerten. Der Besuch der Versammlung lasse ja erivarten, daß in dieser Beziehung eine Besserung eintreten werde. Auf die Tagesordnung der nächsten Ausschußsizung sei nun die Forderung eines Zuschlages von 10 Proz. gestellt worden für sämtliche Arbeiter, die bei der letzten Lohnregulierung leer ausgingen. Die heutige Ver= eine Resolution zur einstimmigen Annahme, in der die Erwartung fammlung sei einberufen worden, um dieser Forderung auch den nötigen Nachdruck zu geben. Nach eingehender Diskussion gelangte ausgesprochen wurde, daß den diesbezüglichen Anträgen der Arbeiterausschüſſe Gehör geschenkt wird. Gleichzeitig protestierte die Verwerk Oberspree, welcher die ihm unterstellten Arbeiter in unerhörter sammlung gegen die Maßnahmen des Inspektors Prinz vom GasWeise ausnutzt und unter den nichtigsten Gründen entläßt.
bie Lokalverwaltung. gehülfen. Zweigberein Berlin . Verband Deutscher Barbier, Friseur und Perückenmacher lischen Garten", Alexanderstr. 27c: Bersammlung. Heute abend 10 Uhr im„ Eng Verband der Friseurgehülfen Deutschlands . 3 weigbereir Berlin . Versammlung heute, Donnerstag, abends 10 Uhr, bei Pfeffer Deutschlands , Bezirk Berlin . Heute abend 9 Uhr in den„ Arminhallen", Rosenthalerstr. 57. Tagesordnung: Der Stand der Lohnbewegung. Zentralverband der Handlungsgehülfen und Gehülfinner Kommandantenstr. 20: Sigung. Gäste find willkommen. Die Drts. verwaltung.
fchäftigte die dritte Straffammer des Landgerichts I hier die Amtsverschwiegenheit des Arztes. Vor einigen Monaten bewichtige Frage, inwieweit die Pflicht des Arztes zur Amtsverschwiegen heit reiche beziehungsweise wann der Arzt zu reden berechtigt verpflichtet set. Ein hiesiger Arzt, Dr. Lewinson, der die stinder einer Familie, in welcher er Hausarzt war, geimpft hatte, hielt es für seine Pflicht, die Eltern der Kinder darauf aufmerksam zu machen, daß sie die seiner ärztlichen Sorgfalt anvertrauten Kinder vor der Berührung mit der Schwester der Mutter bewahren sollten, da diese Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Bean Syphilis erkrankt sei. Namentlich sollten die Eltern verhüten, nutzung für jedermann, SW., Alexandrinenstr. 26. Geöffnet werktäglich von daß die Kinder wie bisher in der Wohnung der Tante 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und 3-6 Uhr. baden und in deren Bett schlafen. An unserem Orte ist es, wie auch in Berlin bekannt sein wird, wegen dieser Aeußerung ein Verfahren wegen Beleidigung und Nichtung aus. Gegen den Arzt wurde In den Lesesälen liegen zur Zeit 515 Beitungen und Zeitschriften jeder Art Verwaltungsgrundsatz, daß einem Wirt, der sein Lokal ohne und unbefugter Offenbarung von Privatgeheimnissen eröffnet, 2ahlkreis Kalau Qudau. Ortsverein Berlin . Heute abend Verfahren wegen Beleidigung Sozialdemokratischer Zentral- Wahlverein für den Reichstags: Unterschied der Partei zu allen Versammlungen, also auch zu das mit der Verurteilung des Dr. Lewinson zu 20 Mark 81, Uhr findet bei Georg Weihnacht, Grünstr. 21, die Monatsversammlung fozialdemokratischen hergibt, von dem Augenblick an, wo er endigte. Die dritte Straflammer hielt beide Delikte für gegeben. stait. Gäste find willkommen. Zahlreichen Besuch der Mitglieder erwarte diesen Grundsatz betätigt, die Polizeistunde verkürzt Dr. Lewinson legte gegen dieses Urteil durch seinen Verteidiger, den der Vorstand. Rechtsanwalt Dr. Heinemann, Revision ein und führte fie So konnte der Vorsitzende des Wahlvereins, Genosse durch, obwohl der Rechtsschutzverein für die Berliner Aerzte, an den tag, abends 8%, Uhr, im„ Englischen Garten ", Alexanderſt. 27e: mit Thiel, in der letzten Voltsversammlung vorige Woche mit sich Dr. Lewinson gewandt hatte, ihm den Rechtsschuß mit der gliederversammlung. Wichtige Tagesordnung. Zahlreichen Besuch erwarte teilen, daß der Amtsvorsteher Mußehl dem Wirt Noad in der Begründung versagt hatte, daß der juristische Berater des Vereins Berlinerstr. 9 folgendes Schriftstück zugesandt hat: Die weitere Rechtsverfolgung für aussichtslos halte. Das ReichsDie unterm 26. Mai 1904 widerruflich genehmigte Verlänge- gericht war hierin allerdings anderer Ansicht, als der Schußverein rung der Polizeistunde für Ihr Lokal Wilhelmsgarten, der Aerzte. Es hat das Urteil aufgehoben und die Sache nicht Berlinerstr. 9 hierselbst, wird hiermit zurüd gezogen, der wieder an dasselbe Gericht, sondern an das Landgericht II zur eröffentliche Gewerbebetrieb in allen Räumen des Lokals muß von neuten Verhandlung verwiesen. heute ab um 11 Uhr, während der Wintermonate vom 1. Oktober die wir zurückkommen werden, wird von großer prinzipieller TragDie Begründung des Urteils, auf bis Ende März um 10 Uhr abends geschlossen werden." weite fein. Diese amtliche Geschäftsschädigung wurde von dem Amtsborsteher an den Wirt Noack begangen, sofort nachdem die sozialdemokratische Versammlung in dem bisher der Arbeiterschaft gesperrt gewesenen Lokal angemeldet worden war. Dasselbe Spiel war bekanntlich f. 3. an dem Geschäfts- versammlung der Verwaltungsstelle Berlin nahm die Abrechnung Der Hunger in Südspanien. In Südspanien herrscht infolge der führer Herrn Stein vom Tempelhofer Tivoli versucht worden. vom 1. Quartal entgegen. Die Abrechnung der Hauptkasse schließt durch Trockenheit veranlaßten Mißernte großer Notstand; der Dieser Herr leistete etliche Monate den Drangfalierungen tapferen in Einnahme und Ausgabe mit 459 425,06 M., die der Lokaltasse Ministerrat hat bereits über Mittel zur Linderung der Not beraten. Widerstand, und er hätte mit Hülfe unserer Partei auch weiter mit 555 193,25 M. Leitere hatte am Quartalsschluß einen Bestand In Vecla, Jaen und anderen Orten tam es zu lärmenden Ausausgehalten, wenn nicht ein rein äußerlicher Umstand ihn be- von 184 745,68 M. Aus der Haupt- und der Lokaltasse zusammen schreitungen von Arbeitslosen, bei denen die Polizei einschritt; wogen hätte, das große Lokal für Arbeiterversammlungen 461 327,96 M. Ferner zahlte die Haupttasse für Reisegeld 2390 M., wurden vorgenommen. wurden ausgegeben für Streif- und Gemaßregeltenunterstügung mehrere Personen wurden verletzt und eine Anzahl Verhaftungen wieder zu sperren. Die Tochter der Konzessionsinhaberin hat für Ortsunterſtügung 49 496,90 M., Unterſtügung nach§20 Eine 13 jährige Mutter. Als heute, fo berichtet man uns fich mit einem Offizier verlobt, und diesem Herrn zuliebe 4583,50 M., Rechtsschutz 23 882,76 M., Umzugsunterstüßung 945 M.- unterm 16. Mai aus Halle, gegen den etwa 40jährigen Schuhmacher wurde der Geschäftsführer bewogen, das Lokal wieder für mit Rücksicht auf den erheblich gestiegenen Umsatz der Staffe erhöhte Georg Jecht wegen Berführung eines 13jährigen Schulmädchens Arbeiterversammlungen zu sperren. Das hat zwar zur die Versammlung das Mankogeld des Kassierers von 25 auf 50 m. verhandelt werden sollte, wurde unter allgemeiner Erregung mitFolge, daß die großen Arbeitervereine Berlins die pro Quartal. geteilt, daß jenes Mädchen nicht als Zeugin erscheinen könne, da es festgelegten Sommerfestlichkeiten nunmehr nicht in dem Der nächste Punkt der Tagesordnung lautete: Stellungnahme gestern von einer Tochter entbunden worden sei. Die Verhandlung riesigen Lokal, sondern anderswo abhalten. Aber zum Gewerkschaftstongreß. Nachdem die ersten Gegen- wurde deshalb vertagt. ' mmerhin ist der Staat gerettet. Der Schaden, der dem handelt worden waren, entstand eine rege Erörterung über die stände der Beratung des Kongresses ohne nennenswerte Debatte bemoralischen Ansehen dieses Staates durch ein Ver- Frage der Maifeier. Hierzu hatten einige Mitglieder folgende halten wie das des Amtsvorstehers, zugefügt wird, kommt ja Nesolution eingebracht: nicht weiter in Betracht. Es ist wohl überflüssig zu bemerken, daß die Berliner Sozialdemokraten ihre Tempelhofer Parteigenossen auch in dem gegenwärtigen Kampf nach Sträften unterstüßen werden. Für Tempelhof sind frei die Lokale von M. Müller, Berlinerstr. 41-42 und W. Noacks Wilhelmsgarten", Berlinerstr. 9; alle übrigen Lokale mit Saal, auch die event. zum Lokal gehörigen Stehbierhallen sind gesperrt. In Mariendorf sind außer H. Reichardt, Chausseestr. 16, alle Lokale gesperrt, für Marienfelde sind frei, Staffelt und Dittmann, alle übrigen sind gesperrt.
"
Metallarbeiter- Verband. Die am Montag abgehaltene General
Vermischtes.
öffentlichte Dr. med. John Siegl in einer Broschüre feine Befunde Der Erreger der Syphilis entdeckt? Vor einigen Wochen verüber Protozoen bei Syphilis. Er glaubte, in ihnen die Erreger der Syphilis gefunden zu haben. Von fachwissenschaftlicher Seite Die Versammlung protestiert gegen die von verschiedenen wurden die Art und das Ergebnis der Untersuchungen beanstandet. Seiten gemachten Versuche einer Abschwächung oder gar Aufhebung Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Frage aber nahm fich munmehr der Maifeier; fie ist im Gegenteil der Meinung, daß das organi- das kaiserliche Gesundheitsamt der Sache an. Regierungsrat fierte Klassenbewußte Proletariat seine ganze Kraft entfalten muß, Dr. Schaudinn und Stabsarzt a. D. Dr. Hoffmann, unterstützt von um den Weltfeiertag der Arbeit zu einer imposanten, wuchtigen Dr. Neufeld und Dr. Gonder, beobachteten und untersuchten längere Demonstration gegen Klassenherrschaft und Boltsausbeutung zu Zeit an Syphilis Erkrankte. Von den Sieglschen Protozoen wurde, gestalten. Zu diesem Zwecke beauftragt die Versammlung ihre wie der" Lok . Anz." meldet, keine Spur gefunden, dagegen Delegierten zum Gewerkschaftskongreß, im Sinne der auf den entdeckte Regierungsrat Schaudinn zunächst in den syphiinternationalen Kongressen von Paris 1889 bis Amsterdam 1904 litischen Anfangserscheinungen ein kleines Lebewesen, welches zu den gefaßten Beschlüsse für eine möglichst einheitliche Feier des 1. Mai niedrigsten Tieren, nicht zu den Bakterien( also Pflanzen) gehört. einzutreten und zwar dergestalt, daß die Generalfommission der Die täglich an zahlreichen Stranken weiterhin vorgenommenen UnterGewerkschaften Deutschlands sich mit dem Parteivorstand in Ver- fuchungen ergaben stets dasselbe Resultat: immer wurde ein zur bindung setzt, damit die höchste und würdigste Form der Feier, Gattung Spirochaete gehörendes Lebewesen beobachtet, welches mit die allgemeine Arbeitsruhe, endlich zur Tatsache werde. Eine Rücksicht auf sein schwaches Lichtbrechungsvermögen und seine Aktion, die vorzugsweise als Prüfstein in Bezug auf die geistige schwierige Färbbarkeit den Namen Spirochaete pallida erhielt. Reife und Kampfesfreudigkeit des Proletariats gedacht ist, darf Diefe Spirochaete wurde nun im Laufe der Zeit nicht nur in den am Kostenpunkt nicht scheitern. Die deutsche Arbeiterschaft, die syphilitischen Anfangserscheinungen, sondern auch in dem Saft der schon oft so manchen opferreichen Kampf geführt hat, darf und Leistendrüsen, in der Milz und im Blute Erkrankter stets und in wird nicht wanken, wenn es gilt, eine Bahn zu beschreiten, die großer Menge nachgewiesen. Prof. Metschnikoff in Paris impfte zur Abschaffung des Lohnsystems und damit zu einer wirklich Affen mit dem Drüsensaft syphilitischer Menschen; die Affen erfreien Gesellschaft führt. franften an Hautgeschwüren und es fand sich in diesen HautMit Ausnahme zweier Redner sprachen alle übrigen im Sinne geschwüren Spirochaete pallida. Die Entscheidung, ob diese der Resolution und forderten die Arbeitsruhe als würdigste und Spirochaete der Erreger der Syphilis ist, wird voraussichtlich binner wirksamste Feier des 1. Mai. Unter anderem wurde hervorgehoben, kurzer Zeit gefällt werden. daß man von den Kollegen erwarten müsse, sie würden aus Idealismus feiern und nicht auf Unterstützung rechnen. Der Beschluß, wonach die Organisation für die Feiernden eintritt, wenn sich in einer Fabrit zwei Drittel der Beschäftigten für Eintrittsgeld wird nicht erhoben.- W. A. 3. 1. Verein für die Inter M. E. 2. Benden Sie sich an den Portier des Reichstags, Portal V. die Arbeitsruhe entscheiden, bedürfe der Revision. Nach Schluß effen der Hausangestellten, Wilmersdorf , Uhlandstr. 42, bei Frau WestDer Herr Kriminal- Oberinspektor". Unter der Maste eines der Diskussion wurde die Resolution gegen einzelne Stimmen phal. 2. Bund Berliner Grundbesizer. Geschäftsstelle Burgstr. 1 D. Kriminal- Oberinspektors ein Titel, der in Rigdorf überhaupt angenommen. Schmargendorf 500. 1. bis 3. Uns nicht näher bekannt. Vielleicht nicht eriſtiert tritt dort ein Schwindler auf, welcher schon lange Kurz vor Schluß der Versammlung fam es noch zu einer finden Sie das Scwünschte durch das Berliner Adresbuch, 2. Bd., Teil IV, von der Kriminalpolizei eifrig gesucht wird. Der Gauner ist der längeren Diskussion über einen von Litfin gestellten Antrag, Seite 221.. B., Granseerstraße. Machen Sie bei der Polizei am 25. Juni 1865 zu Dresden geborene Johann Leuchner, der zuletzt welcher verlangt, daß noch vor dem bevorstehenden Verbandstage Anzeige. in der Hermannstr. 20 zu Rigdorf eine Schlafstelle inne hatte, seit eine außerordentliche Generalversammlung der Berliner Mitglieder eineiniger Zeit aber von dort spurlos verschwunden ist. Der Schwindler berufen werde mit der Tagesordnung: Welche Gründe veranlassen Briefkaften der Expedition.
Erwähnt sei noch, daß nach Schluß der Versammlung, in der Reichstags- Abgeordneter Zubeil über Soldatenmißhandlungen und Militärjustiz einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag hielt, nicht weniger als sieben behelmte Ordnungshüter vor dem Lokale aufgestellt waren. Am Ende war eine gewaltsame Erhebung befürchtet worden. Man kann aber ruhig sein; Torheiten lassen wir unsere Gegner begehen. Wir können Maßregelungen wie die geschilderten umso eher in völliger Seelenruhe ertragen, als eine vierzigjährige Erfahrung uns gelehrt hat, daß keine Agitation intensiver das Gerechtigkeitsgefühl der Bevölkerung aufstachelt und uns neue Anhänger zuführt, als die Schädigungen, die die Beamten in ihrer Kurzsichtigkeit uns durch Staatsrettereien zuzufügen vermeinen.
Rigdorf.
-
-
-
Briefkaften der Redaktion.
ristiert die gewagtesten Sachen. So hatte er in Erfahrung gebracht, den Verbandsvorstand, der Verwaltungsstelle Berlin das Recht der P. 2. 28. Müller, Mein System. 2 M. broschiert, 3 M. gebunden. daß der in der Prinz Handjerystraße wohnhafte Arbeiter Otto. Selbstbestimmung zu entziehen? Wie aus der Diskussion hervorzu beziehen durch unsere Expedition.
Berantw. Redakteur: Franz Rehbein , Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW