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wolle etwas Aufklarendes zum Fall Stläroff fagen, ihn unter tung haben gesiegt. Und was das schlimmste: Ein neuer Nachtragsetat für Südwestafrika. fofortiger Verständigung mit den Richtern schnurstracks zum durch die unter den obliegenden Umständen er Der Bundesrat stimmte in seiner heutigen Sizung je einem Sachverständigen auch für den Fall Skläroff beförderte. Nachdem er folgende Entsendung des Bruders des Kaisers, des zweiten Nachtragsentwurf zum Reichshaushalts. mit dieser Würde bekleidet, gab Herr Oppermann dem neu ge- Prinzen Heinrich, zu der am Sonnabend stattfindenden Et a thund zum Ste i ch shaushalts- Etat der Schutzgebiete wonnenen Sachverständigen ertvartungsvoll das Wort. Herr Stuttgarter Hauptversammlung des Flottenvereins wird den für 1905 zu.- Leppmann aber hatte nur den Wunsch aussprechen wollen, auch gemeingefährlichen Flottentreibereien der Panzerplattenpatrioten Vom Gewerkschafts- Kongreß. heute entlassen zu werden. Dieses Mißverständnis war Herrn nun noch in höherem Maße als bisher der Stempel des Köln , 25. Mai. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Oppermann sehr verdrießlich. Offiziösentums aufgedrückt. Demgegenüber ist es umsomehr In der Mittwoch Abendsizung referierte 1 m breit über Die Verhandlung steigerte sich bisweilen zu sehr erregten Sache der Volksvertretung, wenigstens den Techtelmechteleien Stimmungen. Einmal sprang Herr Oppermann in leidenschaftlicher der Regierungsorgane und der Schulbehörden Arbeits- oder Arbeiterkammern". Die Art, wie er sein Thema beEntrüstung von seinem Sessel auf, wie die Verteidigung als Datum mit dem Flottenverein energisch entgegenzutreten. herrschte und den Gegenstand vor den Zuhörern von allen Seiten eines Attenstückes infolge eines Schreibfehlers den 23. angab, Namentlich das Zentrum fann jetzt zeigen, ob es ihm mit beleuchtete, fesselte völlig. Er vertrat den Standpunkt der Fraktion und plädierte für Arbeitskammern im Gegensatz zu den Arbeiterwährend der Vorsigende so glücklich war, nachzuweisen, daß es sich seinem Kampf gegen die Flottentreiber ernst ist!- fammern. um den 22. handelte. Er hob dabei ausdrücklich hervor, daß dies nicht Der Husarenoffizier Joachim v. Winterberg wurde vom aus Paritätsschwärmerei geschehe, sondern weil er die Arbeits, Striegsgericht in Halle wegen Mißbrauchs der Dienstgewalt, tät- tammern für geeigneter hielt, die von ihnen zu erwartenden licher Beleidigung eines Untergebenen und unerlaubter Entfernung gesetzgeberischen und verwaltungstechnischen Funktionen im mit 3 Monaten Gefängnis und Dienstentlassung bestraft.- Interesse des arbeitenden Proletariats auch durchzusetzen. Die Heiligkeit der Familie wurde wieder einmal durch eine Reine Arbeiterkammern hätten feine Aussicht, daß die von Verhandlung, die am 23. Mai die Straffammer des Landgerichts in ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen Anklang bei der Regierung Erfurt beschäftigte, grell beleuchtet. Als Ehebrecher mußte der in fänden. Der entgegenstehende Einfluß der reinen UnternehmerStralsund 1862 geborene Hauptmann a. D. v. Edartsberg, vertretungen, in denen die Scharfmacher vertreten seien, sei stärker. früher im Grenadierregiment Nr. 7, auf der Anklagebrank Play In den paritätischen Arbeitskammern aber habe man mit den nehmen. Es war die alte Geschichte, erst die Frau eines Kameraden Stimmen loyaler Unternehmer und bei geeignetem Wahlverfahren berführt und dann ein Duell.
Das letzte Opfer des Löbtauer Zuchthausprozesses, der Bauarbeiter 8 wahr, ist heute aus dem Zuchthause entlassen worden, nachdem er beinahe 7 Jahre hinter Zuchthausmauern geschmachtet hat. Er ist aber nicht eigentlich begnadigt, sondern nur unter der Bedingung einer Bewährungsfrist vorläufig entlassen worden. Die Frist läuft so lange, wie die ursprüngliche Strafzeit, die 10 Jahre betrug.
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Resignation. Die„ Soziale Braris" sagt zur Behandlung der Berggefeznovelle: " Eine große Gelegenheit ist versäumt worden wird sie je Der Stabsarzt Scholz vom badischen Infanterierregiment Nr. 111 selbst von solchen unserer Gesinnung zu rechnen. Gemeinsamen wiederkehren?" zog nach China , um dort den Borern Mores zu lehren, seine Frau Vorschlägen der Unternehmer und Arbeiter aber könne die Regierung Wenn eine solche Gelegenheit wiederkehrt, dann wird sie ließ er daheim. Dem Herrn Hauptmann schenkte diese bald Gehör, sich nicht in solchem Maße widersetzen. Selbstverständlich sei neben im Sinne der unverbesserlichen nationalsozialen Optimisten ganz aus dem freundschaftlichen wurde ein intimes Verhältnis. Nach diesen paritätischen Kammern mit gewerbebehördlichen Funktionen sicher wieder versäumt werden. der Rückkehr erfuhr der betrogene Gatte die Geschichte. Ueber die keine reine Interessenvertretung des Unternehmertums mehr an Stellvertretung des Herrn Hauptmann nicht sehr erfreut, tam er mit gebracht. Er fürchte aber auch diese nicht. Der Redner fand ihm in einen Wortwechsel. starken Beifall.
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Unvernünftig und unbesonnen schimpft die Zentrumspresse jetzt auf uns, weil sie unseren Feststellungen über die zwieschlächtige Nach den in Offizierskreisen geltenden Ehrbegriffen konnte die Zentrumspolitik nichts Sachliches mehr entgegenzusehen weiß. Wir beleidigte Ehre nur durch ein Quell wieder repariert werden. Der wollten sie damit laufen lassen, sehen aber jetzt ein, daß da offenbar Stabsarzt forderte den Herrn Hauptmann auf Pistolen. In der Arbeitskammern, die vor dem Kongreß geprägt worden ist, erwies Die Formel: Gewerkschaften für Arbeiterkammern, Partei für Legenden geschaffen werden sollen für späteren Gebrauch. Deshalb Nähe von Erfurt ging die Schießerei vor sich, wobei der Stabsarzt nehmen wir dazu nochmals das Wort. Die Märkische Volkszeitung" be- schwer verwundet wurde. Da die intimen Geschichten einer solchen sich jedoch in der Donnerstag- Sigung des Kongresses als streitet, daß sie es als unvernünftig und unbesonnen bezeichnet hat, Eheirrung nichts für die Oeffentlichkeit bieten, wurde dieselbe während falsch; der Korreferent Hue, der heute im Gegensatz zu ein Reichsgesetz zu fordern, das über die preußische Vorlage hinausgeht, der Verhandlung ausgeschlossen. Vom Staatsanwalt wurden 4 Jahre Umbreit für reine Arbeiterkammern eintrat, versuchte eine neue und verschwendet zum Zwecke der Glaubhaftmachung ihres Abstreitens viel Festung beantragt, der Gerichtshof schätzte den Fall aber etwas Prägung. Er sprach seine Verwunderung darüber aus, daß in dieser starte Worte gegen uns, wie Gemeinheit, Perfidie 2c. Wir fezen milder ein, so daß der Herr Hauptmann a. D. 2 Jahre 6 Monate Frage gerade die Radikalen in Partei und Gewerkschaften die Deshalb noch einmal wörtlich her, was die Märkische Volkszeitung" ein fideles Gefängnis auf einer Festung beziehen kann wenn er paritätischen Arbeitskammern, die Revisionisten aber und die sog. gegen die sozialdemokratischen Anträge zur Gewerbe- Ordnung über nicht in furzer Zeit begnadigt wird. den Bergarbeiterschutz in ihrer Nr. 114 vom 19. Mai schrieb: Harmonie- Apostel die radikale Forderung der reinen ArbeiterSollen die Bergleute etwa noch einige Jahre auf eine Aende- Stuttgart , 25. Mai. ( Privatdepesche.) Während in der Frage fammern vertreten. In manchmal unnüz scharfen Worten polemisierte rung ihrer Lage warten, oder ist es besser, daß das Zentrum jetzt der Eisenbahntarifreform und der vierten Klasse die Volkspartei dann Hue gegen Umbreit und trat im Gegensatz zu ihm für reine für sie herausholt, was momentan zu erreichen ist, und dann sein durch Haußmann diplomatisch fäuselnd ihre Bedenken äußern Arbeiterkammern ein. Handels-, Landwirtschafts- und HandwerkerAugenmerk der weiteren Verbesserung des Gesetzes zuwendet? Für ließ, fand ihr Fraktionsredner Liesching ganz andere Töne in fammern seien reine Klassenvertretungen des Unternehmertums. den wirklich vernünftigen und besonnenen Arbeiter kann die Antwort der heute zu Ende geführten Debatte über ein anderes Kapitel des mit paritätischen Arbeitskammern gestehe man den Unternehmern auf diese Frage nicht zweifelhaft sein. Eisenbahnetats. Genosse Seil hatte beantragt, eine Eingabe der Die Arbeitskammern seien eine bloße Danach ermesse man den Wert der ultramontanen Schimpferei Bahn- und Weichenwärter um Befferstellung der Regierung zur Be- eine weitere Vertretung zu. und auch den Wert der Zentrumsanträge im Reichstage. Kein verrücksichtigung zu überweisen, und hatte dem Referenten tiene( 3.) Scheinvertretung der Arbeiterinteressen. Hue verkennt nicht, daß eine nünftiger und besonnener Zentrumsmann denkt daran, daß die gegenüber darauf verwiesen, daß die vor einigen Jahren eingetretene große Reihe von den Bedenken, die Umbreit gegen die reinen Zentrumsanträge jemals Reichsgesetz werden. Aufbesserung um 20 Proz. bei einem Jahreseinkommen von 450 und Arbeiterkammern geäußert hat, zutreffend seien, aber das könne ihn Bei dieser Gelegenheit aber stellen wir fest, daß die„ Märkische 500 M. und einer Arbeitszeit von 12 bis 14 Stunden noch immer von der radikaleren Form seiner Forderung nicht abbringen. Die Volkszeitung" der Wahrheit zuwider behauptet, der sozialdemo- feine menichenwürdige Existenz sichere. Der Minister spendete den Arbeiterschaft habe keine Eventual-, sondern Prinzipalanträge kratische Antrag enthalte die Forderung der obligatorischen Arbeiter- billigen Trost, daß in Preußen die Bahnwärter noch schlechter ge- zu stellen. Unbegreiflich sei es ihm, wie derselbe Umbreit, der ausschüsse nicht. Wir verweisen demgegenüber auf den Abdruck stellt sind als in Württemberg . Ihm sprang der Volksparteiler dieser Anträge in unserer Nr. 115, Artikel 5. Die von uns richtig- iefching hilfreich bei und opponierte leidenschaftlich gegen den gestellte Behauptung der Zentrumspresse, wir hätten über Trimborns Antrag, weil man, wenn die unteren Beamten aufgebessert werden, Rede im Landtage nicht ausführlich berichtet, ist von diesen Blättern auch die höheren nicht leer ausgehen lassen dürfte. Mit vereinten auch noch nicht zurückgenommen worden. Kräften wurde dann auch der Antrag gegen die Stimmen der Statt dessen werfen sie uns jetzt alle Tage Lügen vor.- Haltet Sozialdemokraten abgelehnt. Mehr Gnade fand die Anregung Keils, das Institut der Arbeiterausschüsse bei den Eisenbahnarbeitern allgemein durchzuführen, was die Regierung in Erwägung zu ziehen versprach.-
ben Dieb!
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Beschränkung des Rechts auf Eheschließung.
Der Leiter der Kameruner Mission über die Landberaubung der Eingeborenen.
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daran nicht glaube, daß die Regierung die Forderungen reiner Arbeiterkammern berücksichtigen werde, sich der Illusion hingibt, die Regierung könne die Unternehmerkammern ihrer öffentlich rechtlichen Funktionen entkleiden. Die Diskussion zeigte übrigens, daß auch Hue eine überall anwendbare Formel für die Frage, wie die Ver treter der beiden Anschauungen einzureihen seien, nicht gefunden hat. Revisionisten und Radikale traten im bunten Durcheinander für und gegen Arbeiter- und Arbeitskammern ein. Unter den Rednern pläDie Petitionskommission des Reichstags verhandelte am Diensdierten die meisten allerdings für Arbeiterkammern. Es sei aber als tag über die Petition eines früheren Postassistenten, betreffend symptomatisch bemerkt, daß die gesammte Fraktion der Metallarbeiter Wiederanstellung in den Postdienst. Petent wollte sich im Alter von 25 Jahren verheiraten. Er war noch nicht etatsmäßig angestellt. In einer Besprechung von Parlamentariern der Rechten, die entschlossen ist, einstimmig für Arbeitskammern zu stimmen. Man Dies sowie der Umstand, daß die Vorgesetzten des Heiratslustigen gestern abend stattfand, machte nach der Deutschen Tages- legt solchen Wert auf die Kenntnis der Haltung der einzelnen Dele moralische und sittliche Bedenken gegen die von dem Petenten ge- zeitung" der Leiter der Leiter der Kameruner Mission, Missionar gierten, daß ein Antrag auf namentliche Abstimmung eingegangen troffene Wahl einer Lebensgefährtin geltend machten, war die Ver- chuler, folgende Ausführungen: ist. Zur Abstimmung selbst fam es heute noch nicht, sondern diese anlassung, daß ihn die Postbehörde vor der beabsichtigten Eheschließung warnte und durchblicken ließ, daß er, falls diese Warnung seinerseits unbeachtet bleiben sollte, auf Weiterbeschäftigung im Postdienst nicht würde rechnen, können. Hierdurch eingeschüchtert, gab der Beamte schriftlich die Erklärung ab, daß er das Verhältnis mit seiner Ver= Tobten abbrechen wolle. Als er später nach einem anderen Ort versetzt worden war, erfuhr die Postbehörde, daß er dort den Besuch der Dame, welche er hatte heiraten wollen, empfangen hatte und daß diese zirka 14 Tage lang bei den Leuten, bei denen der Beamte wohnte, ebenfalls Logis genommen hatte. Diesen Umstand hielt die Reichspostverwaltung für ein so schweres Vergehen, daß die Dienstentlassung des betreffenden Postassistenten verfügt wurde.
In der Petitionsfommission wurde von sozialbemokratischer Seite als auch von dem Referenten Abg. v. Gerlach ausgeführt, daß das Gesuch des entlassenen Beamten um Wiedereinstellung in den Postdienst ein durchaus berechtigtes sei. Die Postbehörde hätte kein Recht, einen 25 Jahre alten Beamten das Heiraten zu verbieten. Hierüber habe dieser selbst zu entscheiden.
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Von größter Wichtigkeit ist, daß die Reservate für die wurde auf Freitag vertagt. Der Freitag wird also der große Tag Eingeborenen erst festgelegt werden, ehe das Kron- des Kongresses sein, an dem entschieden wird über die Fragen: land vergeben wird. Am Kamerunberg hatte man Arbeiter oder Arbeitskammern, Maifeier und Generalstreit. einfach, es cinem bequem schien, Rafao gepflanzt, mitten in die Gelände der Eingeborenen. Dit wurde den Eingeborenen der Zugang zu den Wasserplätzen verfagt. Das ihnen zugewiesene Land ist auch viel zu wenig. Die Regierung ist schon seit Jahren um Abhülfe gebeten worden, aber geschehen ist bis heute noch nichts. Diese und andere Uebelstände haben sehr viel böses Blut gemacht. Vor einem Jahre drohte ein Berzweiflungstampf; wer kann sagen, was in Zukunft geschehen Dem böhmischen Landtage, der zu einer vierzehntägigen Schaus wird? Bei neuen Stonzeffionen müssen ganz genaue Bestimmungen session zusammengetreten ist, sollte von der Regierung eine Vorlage getroffen und der Ausdruck herrenloses Land" muß scharf feft- unterbreitet werden, wodurch die Landesordnung des Königreiches gelegt werden. Wir sind überzeugt, daß es der Wille der Re- einer zeitgemäßen Umgestaltung" unterzogen werden sollte. Man gierung ist, zu helfen; aber vielfach hat man doch den würde aber sehr irren, wenn man in dieser Umgestaltung die Er Eindruck, als ob die Regierung selbst keine Macht über die kenntnis walten sehen wollte, daß die schier ein halbes Jahrhundert Gesellschaften mehr habe, die sich als Alleinbefizer des Kamerun - alte Wahlordnung den Bedürfnissen unserer Zeit nicht genüge. Es ist Gebirges aufspielen." wahr, daß diese böhmische Landesordnung unter den lächerlichen Der Regierungskommissar vertrat den Standpunkt, daß es Hier erfährt man zufällig einmal die traurige Wahrheit Rückständigkeiten der österreichischen Verfassung obenan steht und sowohl im dienstlichen Interesse wie im Interesse solcher Beamten, über die koloniale Vergewaltigung der Eingeborenen, bevor eine schon an das groteske Wahlsystem in Preußen oder Sachsen ges welche noch nicht etatsmäßig angestellt seien und die deshalb heute größere Erhebung ausgebrochen ist. Wäre freilich der Verzweiflungs- mahnt, mit dem es auch das Ergebnis teilt: daß in dem hier und morgen dorthin versetzt werden könnten, selbst liege, wenn fampf" bereits im vorigen Jahre ausgebrochen, so würden dieselben Landtage des industriellsten Landes der Monarchie die arbeitenden sie sich noch nicht verheiraten. Hinzu komme noch, daß der entlassene Beschimpfungen von„ Banditen"," schwarzen Bestien" usw. auf die Klassen ganz unvertreten sind und die Hauptrolle in ihm Beamte seine schriftliche Verpflichtung, das Verhältnis mit seiner Stameruner niedergehagelt sein, wie auf die unglückseligen Hereros. die Feudalen beider Nationalitäten spielen. Aber dergleichen Verlobten aufzulösen, nicht erfüllt habe. In sittlicher und moralischer Nur deshalb, weil in Kamerun die Beraubung der Ein- Unnatur läßt jede österreichische Regierung kalt und das größte Beziehung hätten gegen die geplante Heirat deshalb Bedenken vor- geborenen nicht zugunsten agrarischer Beuteritter erfolgt, sondern zu- Wahlunrecht veranlaßt sie zu keiner Reform. Der Grund, warum gelegen, weil die betreffende Dame, bevor sie den Postassistenten gunsten von Handelsgesellschaften, sieht sich diesmal die Rechte ver- sich die Regierung Gautsch mit dem böhmischen Wahlreformproblem fennen gelernt hatte, ein Verhältnis mit einem Hausdiener gehabt anlaßt, der Wahrheit die Ehre zu geben! Unverantwortlich ist es beschäftigen will, ist vielmehr parteipolitischer Natur. Die Deutschen habe, bei einer Tänzerei habe sie sich auch noch mit anderen jungen aber, daß die Missionare nicht schon viel früher Protest erhoben verlangen nämlich für ihr Aufgeben der Obstruktion die gefetMännern eingelassen; ferner habe sich im Orte das Gespräch ver- haben! geberische Festlegung ihres Rechtes, in den Landesinstitutionen( Landbreitet, sie habe früher schon ein Kind gehabt. tagsausschüssen, Landesverwaltung, Leitung der Landesinstitute) vertreten zu sein. Heute hängt ihre Vertretung nur von dem guten Willen Vor einiger Zeit war in Deutsch- Ostafrika eine Verordnung der Großgrundbesizer ab, die zwischen Deutschen , welche sonst die erlassen worden, die Europäern das Betreten Ruandas und Minderheit, und den Tschechen, die die Mehrheit sind, in der Mitte Urundis ohne Erlaubnis des Stationschefs bei Gefängnisstrafe stehen und die Nullifizierung der Minorität verhindern. Das soll berbietet. Diese Verordnung dürfte, tie die Deutsch- mun anders werden und zwar sollen im Landtag drei Kurien Dst a fr. 8tg." in ihrer Nummer vom 29. April hervorhebt, auf errichtet werden( die deutsche, die tschechische und die der nationsVorgänge zurückzuführen sein, über die sie folgendes berichtet: lofen Großgrundbesizer), welchen die Wahlen in alle vom Landtag
All dieser Stadtklatsch, der hier vom Regierungsvertreter borgetragen wurde, aber durch nichts bewiesen werden konnte, hat übrigens den petitionierenden Beamten nicht irre gemacht; er hat feine Verlobte, um derentwillen er den Postdienst verlassen mußte, später doch geheiratet.
Die Petitionsfommission lehnte den Antrag des Referenten gegen 5 Stimmen ab und beschloß, die Petition für ungeeignet zur Erörterung im Plenum zu erklären.-
Der Sieg der Flottentreiber.
Wie gemeldet wird, ist die Krisis des Flottenvereins durch eine Audienz, die der Präsident des Vereins, Fürst Salm, beim Raiser gehabt hat, behoben worden. Dank der„ entgegenkommenden Würdigung", welche die Darlegungen des Präsidenten beim Kaiser gefunden hätten, seien die Differenzen jest bollständig ausgeglichen" und dadurch die bisherige Tätigkeit des Flottenvereins gesichert". Es sei deshalb nicht ausgeschlossen, daß sich nunmehr die ausgeschiedenen Generäle Menges und Steim entschlössen, ihre Dienste dem Verein wieder zur Verfügung zu stellen.
Es scheint fast, als ob die Behauptung, der Kaiser fei durch unwahre Mitteilungen über die Stimmung innerhalb des Flottenvereins selbst zu seinem Telegrammi veranlaßt worden, wirklich zutreffend gewesen sei.
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" Vor einigen Tagen wurden in das hiesige( Dares- eingefeßte Kommissionen und Landesinstitute zufallen soll, wodurch falamer) Gefängnis drei Europäer eingeliefert, die die Vertretung der deutschen Minorität verbürgt werden würde. Als einem Unteroffizier der Schutztruppe Muanza Gegenwert dieser nationalen Konzession" an die Deutschen verüber Mombassa hierher transportiert worden waren. Der langen und sollen die Tschechen die Wahlreform erhalten, durch eine ist bereits in Muanza durch den hiesigen Bezirksrichter welche die jetzt gegenüber dem Verhältnis der Bevölkerungszahlen seinerzeit abgeurteilt worden und mit 15 Jahren Zuchthaus unzweifelhaft vorhandene Benachteiligung der Tschechen gemildert wegen Erschießung seiner beiden Boys bestraft. Den anderen werden soll. Aus diesem Grunde, und aus keinem anderen, hat sich beiden( angeblich ein Desterreicher und ein Italiener) die Regierung Gautsch unter die Wahlreformer begeben. werden ganz unglaubliche Sachen zur Last gelegt. Sie Diese Wahlreform, die sonst nur außerhalb Böhmens wenig sollen als Vichhändler in Ruanda eingedrungen sein und haben interessierende Dinge enthalten wird, soll nun auch eine sogenannte dort Hunderte Stück Nindvich und Tausende von Schafen und allgemeine wählerklasse einführen, die nach dem glor Ziegen nicht den Eingeborenen abgekauft, sondern einfach weg- reichen Muster der Badenischen Neichsrats- Wahlreform immer mehr genommen und sind, da sie bei den Eigentümern des Viehes für das Schema wird, wonach in den Ländern und in den Gemeinden diesen Modus wenig Vorliebe fanden, mit Gewalt vorgegangen. das veraltete Wahlsystem reformiert wird. Worin die Reform Wie es heißt, sollen etwa siebenundvierzig Eingeborene infolge besteht, ist bekannt: es bleibt überall alles beim alten, nur wird dieses Geschäftsbetriebes ihr Leben eingebüßt haben." den alten Wahlkörpern( in den Gemeinden) oder alten Kurien( in
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Welche Schlüsse lassen solche Vorgänge auf die Behandlung der den Ländern) ein neuer Wahlkörper angereiht, in dem alle WahlGingeborenen überhaupt zu! Und wie gelinde ist wiederum der berechtigten, also nicht bloß die bis dahin vom Wahlrecht ausDoppelmörder davongekommen, dessen Nationalität schämig ver- geschlossenen, sondern auch die in den alten Kurien mit der Die ganze Strife", an die auch von englischen Blättern schwiegen wird. Offenbar war es doch kein Ausländer! Wahlberechtigung ausgestatteten erwachsenen Männer aufgenommen werden. Für die alten Wähler bedeutet die allgemeine Wählerklasse" sehr optimistische Hoffnungen geknüpft worden waren, ist also Man sieht aber, welche Bestialitäten die Kolonialpolitik gebiert! Dabei betont die Deutsch - Dstasiatische Zeitung", daß die Be- also ein Pluralivahlrecht von unerhörter Intensität: es garantiert noch in höherem Maße eine vorübergehende Erscheinung ge- wohner des so vergewaltigten Distritts höchst friedlich" gesinnt, ja ihnen den bisherigen politischen Befiz und gewährt ihnen den Wettwesen, als selbst wir annehmen zu sollen glaubten. ein geradezu prächtiger Menschenschlag" feien! bewerb um die neuen Mandate, der sich dort, wo eine starke Die Flottentreiber der rabiatesten Rich- l industrielle Bevölkerung wohnt, zu einer kompletten Doppelvertretung
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