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Mr. 122. 22. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

192. Sigung vom Donnerstag, den 25. Mai 1905, nachmittags 1 Uhr.

Zu§ 1, welcher die Reichsgarantie für die Zinsen von 11 Mill. Mart zu 3% ausspricht, beantragt die Kommission unveränderte Annahme. Abg. Schwarze Lippstadt ( 8.) befürwortet den Kommiffions­antrag, teils toeil Eisenbahnen die wirtschaftliche Lage der Kolonien start heben würde und teils aus militärischen Gründen.

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Kolonialdirektor Dr. Stuebel:

Freitag, 26. Mai 1905.

Da

eigentlich nicht und als Kronland kann alles das angesehen werden, Waffengewalt niedergeworfen werden muß. So übernimmt dann twas nicht Stammland oder Privatland ist. Der Kolonialdirektor das Reich alle Pflichten und läßt den Gesellschaften alle Rechte. hat in der Kommission erklärt, daß Stammland unter keinen Um-( Sehr richtig! links.) Das liegt aber keineswegs im all­ständen an die Gesellschaften abgegeben werden dürfe. Ich wünsche, gemeinen Interesse. Mit welcher Eile wird übrigens diese daß der Kolonialdirektor diese Erklärung im Plenum wiederholt. Borlage gefördert! Es sind noch teine zwei Wochen seit ihrer Ein­Durch sie wird der Antrag Lattmann überflüssig oder sogar schädlich. bringung vergangen, und wir stehen schon vor dem Abschluß. Am Bundesratstische: Dr. Stuebel. Denn er hätte nur dann einen Sinn, wenn die Eingeborenen drängt sich unwillkürlich der Vergleich mit der Berggesetzgebung im Erster Punkt der Tagesordnung ist die zweite Beratung des erst aus denjenigen Gebieten hinausgedrängt worden sind, welches sie preußischen Landtag auf. Dort wird gebeten und gefleht, die Sache Gesezentwurfs betreffend Uebernahme einer Reichsgarantie für die vorher innehatten. Der Antrag Lattmann enthält geradezu eine zu beschleunigen und trotzdem das langsame Tempo. Hier dagegen Eisenbahn von Duala nach den Manengubabergen Aufforderung, dies zu tun. Denn bisher ist in Kamerun das Land foll alles in wenigen Tagen übers Stnie gebrochen werden. Ich ( Kamerun ). Eingeborenen zwar auch schon abgelauft" worden, aber doch nur in meine, das Intereffe von 100 000 bebrüdter Bergleute sei mindestens fleinen Distriften, z. B. in Victoria. Ich bitte deshalb den Abg. gleichwertig dem Interesse an solchen Bahnbauten. Wir verweigern Lattmann, lieber seinen Antrag zurückzuziehen. Sollte er es nicht unsere Zustimmung um so mehr, als wir sehen, wie selbst die größten tun, so würden wir dagegen stimmen. Wir werden aber auch Kolonialfreunde es nicht über sich bringen können, dieser Vorlage gegen die ganze Vorlage stimmen, weil sie so viel Mängel zuzustimmen. enthält, daß selbst die begeistertsten Kolonialfreunde alles aufbieten müßten, um entweder bedeutend bessere Bedingungen für das Reich zu er- Abg. Lattmann gegen die Landtonzeffionen gemacht hat, find doch Abg. Dr. Paasche( natl.): Die Vorwürfe, die namentlich zielen oder lieber dafür zu sorgen, daß das Reich die Bahn selber baut, recht wenig begründet. Für ihn scheint ja die Nordwestkamerun­Abg. Ledebour( Soz.): was immer noch beffer wäre, als wenn es sich zum Besten von Gesellschaft ein rotes Tuch zu sein. Dennoch hat gerade diese Ge­Wir stimmen mit dem Borrebner darin durchaus überein, daß einigen Spekulanten ausbeuten läßt.( Lebhafter Beifall bei den sellschaft das Verdienst der Priorität am Bahnbau. Sie hat übrigens, Eisenbahnen für die Kolonien nüglich find, auch für Kamerun . Wenn Sozialdemokraten.) wir aber gegen die Vorlage trogdem Widerspruch erheben, so ge hören Sie, Kollege Lattmann( Heiterkeit), bis jetzt noch keinen schieht das, weil die Vorlage einerseits den Kapitalisten ganz un­einzigen Hettar wirklich als Eigentum ausgeliefert bekommen. Sie Ueber die Einwohnerzahl von Kamerun find wir noch nicht hat große Expeditionen ausgerüstet, hat der Wissenschaft und der gerechtfertigte Vorteile in den Schoß wirft und weil anderer- genau orientiert. Eine Schäßung geht auf sieben Millionen. Boltswirtschaft große Vorteile verschafft. Dennoch muß sie immer feits die Landzuteilungen eine bedenkliche Folge für die Sie ruht aber auf so unsicherem Grunde, daß wir sie in das Karnidel des Abgeordneten Lattmann sein. Die Vor Solonie haben werden. Unsere Stellung zu den Kolonial- Eisen- unsere amtlichen Veröffentlichungen nicht haben aufnehmen können. würfe der gegen Einzelheiten Trace tommen nicht in bahnen ist die, daß wir wünschen, daß diejenigen Kapitalisten, welche Wo Reservate geschaffen worden sind, hat man sich durchaus nicht Betracht, denn Einzelheiten kann man der Gesellschaft überlassen. ein Handels- oder Plantagen- Interesse in der betreffenden Kolonie auf die Größe von zwei Hektar pro Hütte beschränkt. Der Durch Sollten hier und da kleine Trupps Eingeborener von einem Plak nach haben, sich für verpflichtet halten sollten, eine Attiengesellschaft zu schnitt beträgt drei bis vier hettar pro Hütte. In einem andern mit sanfter Gewalt abgeschoben werden müssen im gründen und aus eigenen Mitteln die Eisenbahn zu bauen. Diefe Bukunft sollen die Ausmessungen noch größer sein. Diese Zukunft sollen die Ausmessungen noch größer fein. Ferner Interesse der Kultur, das wäre auch kein Unglück. Die Gegend, Vorlage fieht nun allerdings eine Aftiengesellschaft vor, bürdet aber ist bestimmt, daß in Zukunft Eingeborenenland an Nichteingeborene durch die die Eisenbahn geht, leidet jetzt schon unter Trägermangel. den Steuerzahlern des Reidjes nahezu das ganze Rifito auf und wirft nur mit Erlaubnis des Gouverneurs weggegeben Ein Verkehr mittels der Eisenbahn ist also dringend notwendig. Des außerdem den Kapitalisten ganz ungerechtfertigteriveise Bergiverks- werden darf. In diesem Sinne wird die Frage von der Kolonial- halb darf die Vorlage nicht verschleppt werden.( Lebhafter Beifall gerechtsame usw. in den Schoß. Ueber die von dem Vorredner verwaltung weiter behandelt werden.( Beifall rechts.) Was die bei den Nationalliberalen.) angeführten militärischen Gründe will ich nicht streiten, ob die prinzipielle Auffassung des Abg. Ledebour anlangt, so erkenne ich Kameruner eingeborene Bevölkerung ein Heer von 100 000 Mann an, daß er den Eisenbahnbau in den Kolonien nicht mehr ohne lage. Auf eine Anfrage des Redners erwidert Abg. Frhr. von Richthofen- Damsberg( tons.) spricht für die Vor­aufbringen fann oder weniger. Zweifellos können aber die Haupt- weiteres von der Hand weist und ihn auch nicht für ein sächlichsten der Haussastaaten größere Truppenmassen ins Feld törichtes und aussichtsloses Beginnen hält. Wenn er aber fordert, Berwaltung in Unterhandlung stehe, bereit seien, die Konzession in Kolonialdirektor Dr. Stucbel, daß die Banken, mit denen die führen. Aber gerade deshalb find wir der Anficht, daß man alles daß die Plantagengesellschaften aus ihren eigenen Mitteln und auf der Fassung, wie sie aus den Beratungen der Budgetkommission vermeiden muß, was diese Eingeborenenstämme reizen könnte. ihr Risiko die Bahn bauen sollen, so möchte ich ihn doch fragen, hervorgegangen sei, als Grundlage für den Eisenbahnbau in Kamerun Vor allen Dingen dürfte man doch den Landgefellschaften nicht die woher sollen diese Unternehmungen das Geld nehmen? Wo ist es Handhabe geben, die Eingeborenen auszubeuten und dadurch einen in Deutschland vorgekommen, daß, die Kapitalien für Eisenbahn - anzunehmen. Aufruhr zu provozieren, wie das von den verschiedenen Kennern bauten von den Beteiligten aufgebracht sind? Außerdem be- Abg. Storz( füdd. Vp.): Irgendwelche Erfolge hat unsere Afrikas bezüglich dieser Eisenbahn prophezeit wird. Bedenken Sie, stehen doch an diesem Eisenbahnbau nicht nur private, Solonialverwaltung bisher nicht gehabt. Kamerun ist aber bei weitem daß gegen einen solchen Krieg in den Haussaländern der Herero - fondern auch öffentliche Interessen, die Die Uebernahme die fruchtbarste von unseren Kolonien. Dort ist es nötig, von den und Hottentottenaufstand ein reines Kinderspiel wäre. Gerade die eines Teil des Rifikos auf das Reich durchaus notwendig Flußmündungen in das Innere zu kommen. Es bildet die denkbar Rücksicht auf den jezigen Krieg in Südwestafrika müßte das Haus erscheinen laffen. Der Abgeordnete Ledebour meint, daß in den günstigste Grundlage für die Entwickelung einer Baumwollenindustrie. dazu führen, diese Vorlage abzulehnen. Auch vom Stand- Randkonzessionen ein viel größeres Wertobjekt stecke. Nach meiner Für unsere Textilindustrie ist der Bahnbau deshalb sehr wertvoll. punkt des lebhaftesten Eisenbahn- Enthusiasten müßte dies ge- Anficht liegt es doch im Interesse des Reiches, wenn die Grundsätzlich halte ich eine Erbauung der Bahn durch Privatkapital schehen, wenn man bedenkt, daß nach der Vorlage das Gesellschaften aus diefen Gigentumsüberwei- für das beste. Die wenigen hunderttausend Mart, die vom Reiche Reich nicht nur das finanzielle Rifito, sondern auch das ganze Rifito fungen einen Gewinn ziehen. Denn je größer der Gewinn gefordert werden, kann man wohl bewilligen.( Beifall rechts.) der Gefahr übernimmt. Lassen Sie mich mit einigen Worten auf ist, defto geringer wird das Risiko des Reiches. Was die Bemerkung Abg. Erzberger( 3.): Wir bedauern, daß gestern die Beschluß­die bedenklichen Erscheinungen der Vorlage eingehen. Bei der ersten des Abg. Bedebour gegen die Verwaltung des Herrn v. Buttkamer unfähigkeit des Hauses künstlich herbeigeführt ist durch Barteien, Beratung haben wir bereits auf die finanziellen Zusicherungen hin- betrifft, so möchte ich mich darauf beschränken, zu erklären, daß denen an der Anahme dieser Vorlage gelegen ist. Wäre das gewiesen. Schon das, was an Zinsen und Prämien gewährt Herr v. Buttkamer nur die Anwendung der bestehenden Geseze im gestern nicht geschehen, so würde sich heute bei der namentlichen Ab­wird, läuft darauf hinaus, daß das Reich das ganze Risiko luge gehabt hat. Wenn dabei Irrtümer und Fehler untergelaufen ftimmung die Beschlußunfähigkeit des Hauses wahrscheinlich nicht er­übernimmt. Nun kommen die Zusicherungen an Land find, so hat es die Kolonialverwaltung nie an der nötigen Nemedour geben, dann hätten Bergarbeitergesetz und Kolonialbahn noch vor der hinzu, die den Gesellschaften gemacht worden sind. Die fehlen lassen. Herr Ledebour hat geglaubt, ausführen zu sollen, daß Bertagung erledigt werden können. Der Abg. Ledebour meint, die ursprüngliche Vorlage räumte sehr weitgehende Brivilegien ein. in der Proklamation des Herrn v. Trotha eine unglaubliche Broklamation Trothas, in der dieser einen Preis für Diese Vorteile sind erheblich gemildert worden, es besteht auch wohl Brutalität stede. Die Verwaltung hat von dieser Proklamation nur den Kopf Hendrik Wittbois ausfett, sei eine Aufforderung nicht die Absicht, die ursprüngliche Regierungsvorlage wiederherzustellen. aus den Zeitungen Kenntnis erhalten. Der General v. Trotha be- zum Menchelmord. Nun, der Mörder des russischen Großfürsten Immerhin gewährt der§ 11 der Vorlage der Gesellschaft insgesamt noch findet sich in Gibeon, er tonnte bisher keinen Bericht einsenden. Zum Sergius ist doch erst recht ein Meuchelmörder, dieser aber wird 42 000 Hektar Land. Nach den Ausführungen in der Kommission Schluß darf ich noch bemerken, daß in Kamerun das Stammesland vom Vorwärts" verherrlicht. Entgegen den Ausführungen des sollte man annehmen, daß die Gesellschaft überhaupt keine finanziellen der Eingeborenen nicht als Stronland angesehen wird und deshalb bg. Ledebour befürworte ich die Annahme der Vorlage.( Beifall Borteile hätte. Das ist aber nicht richtig. Selbst in der Kom vom Staate nicht bergeben werden kann. im Zentrum.) mission ist der Wert des Landes auf 42 000 m. geschätzt. Ein anderes Abg. Lattmann( Antis.): Die Handelskammer in Bremen warn Abg. Semler( natl.) schließt sich dem Vorredner an und spricht Mitglied meinte allerdings, der Hektar fei nur 50 f. wert; danach dringend vor dieser neuen Konzession, die das Reich erteilen für die Dringlichkeit der Vorlage. würde das Land insgesamt nur 21 000 M. wert sein. Das flingt will. Die Nordwest Kamerun Gesellschaft ist bemüht, Abg. Werner( Ant.) pflichtet dem Abg. Lattmann bei. wenig glaubhaft; denn wenn es so wäre, lohnte es sich, um solche sich ein Handelsmonopol zu schaffen. Bis jett fehlt Abg. Arendt( Rp.): Wer den Kolonien die Eisenbahnen ber Lappalie das Geld für die Vermessungen auszugeben?( Sehr gut! jeder sichere Kostenanschlag für die Bahn. Die weigert, oder sie auch nur um einen Tag hinaus schiebt, treibt lints.) Tatsächlich ist das Wertobjekt ganz erheblich größer; denn, Trace der Bahn ist sehr lieberlich geführt. Ein Missionar reaktionäre Wirtschaftspolitit.( Beifall.) abgesehen von der Möglichkeit, daß die Gesellschaft Plantagen an- Schuler, der die Gegend gut temt, bezeichnet eine ganze Anzahl von Abg. Ledebour ( Soz.): Dem Abg. Erzberger gegenüber muß ich legen tann, hat es für sie den größten Wert, schon jezt das Land Abschnitten der Trace direkt für falsch. Noch zwei weitere erklären, daß ich nicht von einer absoluten Notwendigkeit zu bekommen, das in unmittelbarer Nähe der Stationen liegt. Die Bedenten sprechen gegen die Vorlage, beide infolge der Konzeffionen. des Baues der Bahn gesprochen habe. Der Erlaß des Gesellschaft wird, wie es in Ostafrita auch geschehen ist, das Es wäre also doch wohl billig gewefen, eine längere Prüfung ein- Generals b. Trotha ist ohne Widerspruch durch die wüste Land, das sie umsonst erhielt, nachher bei den An- treten zu lassen und die Vorlage jetzt nicht sofort durchzupeitschen. Beitungen gegangen und die Kolonialverwaltung hat keinen Tagen an das Reich zu folossalen Preisen wieder verkaufen. Die Gesellschaft ist nicht in erster Linie Eisenbahngesellschaft, sondern Anlaß genommen, sich gegen einen solchen Erlaß zu verwahren. Ich Das Land, welches der Gesellschaft überwiesen wird, ist das wert- andelsgesellschaft, die mit der Nordwestkamerun habe die Kolonialverwaltung vor die Frage gestellt, wie fic bollste Objekt, und ich begreife nicht, wie man in der Stommiffion gesellschaft eng zusammenhängt. Deren Konzeffion zu diesem Erlaß steht; sie hat keine flare Antwort gegeben. zu einer so niedrigen Schätzung fommen konnte, wie ich sie an- erhält durch die Bahn ungeheure Vorteile und hätte beschnitten Der Abg. Erzberger hat da einen sehr unglüdlichen gegeben habe. Wir find aber prinzipielle Gegner der Landüber- werden müffen, bevor diese Vorlage uns zukam. Der Hande Bergleich angestellt, wenn er auf Kalajew, der den Groß­weisung, weil wir der Meinung sind, daß, wenn das Reich sich ein- der Kolonie ist zum Teil jezt schon durch ein fürsten Sergius getötet hat, hinwies.( Sehr richtig! bei den mal Solonien angeeignet hat, alles aufgeboten werden muß, damit Synditat monopolisiert. Dies ist das eine Bedenken, das Soz.) Kalajew ist ein Mann, der sein Leben zum Opfer gebracht die Eingeborenen nicht als Hörige, sondern selbständig das Land aus dem Konzessionsunwefen folgt, das andere betrifft die Ein- hat, von dem alle Freiheitsfreunde überzeugt find, daß er einen der fultivieren. Die Zuweisung Zuweisung von Land ant die Land- geborenenfrage. Durch die Vorlage wird die Landfrage in neue schlimmsten Berbrecher in Rußland hingerichtet hat.( Sehr richtig! gesellschaften führt zur rücksichtslosen Ausbeutung dieser Gegenden hineingetragen. Es ist deshalb jegt höchste Zeit, die Verwaltung bei den Sozialdemokraten.) Gebiete und Der Eingeborenen. Aus einem Aftenstück, dazu zu veranlassen, in der Landfrage eine ganz andere Richtung Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich darf es nicht das uns die Kolonialverwaltung in der Kommission vor einzuschlagen. Unsere Pflicht ist es, warnend die Stimme zu er dulden, daß von der Tribüne des deutschen Reichstages herab ein legte, geht deutlich hervor, daß Mitglieder der Kamerungesellschaft heben. Redner begründet hierauf seinen Antrag zum§ 11 der Meuchelmörder so qualifiziert wird, wie Sie ihn soeben qualifiziert auch Mitglieder dieser Eisenbahngesellschaft find. Selbst in der Konzession, demzufolge die Anweisung von ausreichenden Reservaten haben, und daß sein erhabenes Opfer so heruntergezogen wird!( Leb­Kommission haben sich manche für die Berdrängung der Neger von an Eingeborene erst erfolgt sein müsse, bevor die Landkonzessionen hafter Beifall rechts.) ihrem Grund und Boden ausgesprochen. Ein Redner meinte, es fäme ausgeteilt werden.( Beifall rechts und links.) nicht darauf an, die Neger mit Gewalt von ihrem Besiz zu ber- Geheimer Legationsrat Seit verteidigt die von zwei Ingenieuren Abg. Ledebour( fortfahrend): drängen, es genüge, wenn ihnen ein Reservat überwiesen würde. Ja, aufgestellte Trace der Eisenbahn: Ein anderer Sachverständiger hat Von Schiller ist Tell, von andern Dichtern find ähnliche Ber wenn solche Anschauungen an dem grünen Holz der Kolonialpatrioten ent die für die beste Strecke in Betracht kommenden Gegenden über- fönlichkeiten verherrlicht worden, und wenn man noch einen Unter­stehen können, was muß man da von den Beamten in Kamerun erwarten? haupt nicht betreten. Die Gesellschaft hat zu den zwei Jugenieuren, fchied zwischen diesen Personen und Kalajew machen will, so würde Aus dem erwähnten Aftenstück geht auch hervor, daß der Gouverneur die im tropischen Eisenbahnbau erfahren sind, das vollste Bertrauen. der Bergleich zugunsten des letzteren ausfallen. Was hat Herr Herr v. Buttkamer wiederholt von der Kolonialverwaltung hat an Abg. Kopsch( fri. Vp.): Unsere größten Bedenken richten v. Trotha getan? Er hat Meuchelmörder gedungen, wenn der Erlaß gehalten werden müffen, von seinem Grundsay abzugehen, daß die sich gegen die Landtonzessionen und darin unterschreiben richtig ist. Den feine Aufforderung, die Häuptlinge einzuliefern, Eingeborenen nur auf so viel Land Anspruch hätten, wie sie bebauen wir vollständig die Ausführungen der Abhat mur einen Sinn, wenn man annehmen will, daß die Neger die tönntcu. Herr v. Buttfamer ist der Meinung, daß ein Stück Land geordneten Ledebour und 2attmann. Man hat Köpfe ihrer Häuptlinge einliefern sollen. Gegenüber diesen von zwei Heftar genüge. Das ist absolut ungenügend. Sach sich in der Kommission damit getröstet, daß die Tüchtigkeit um Geld angeworbenen Meuchelmördern ist jeder andere Meuchel­verständige erklären, daß nicht zwei Heftar pro Hütte, sondern der Beamten eine Bürgschaft dafür biete, daß den An- mörder noch ein anständiger Mensch. Wenn Ste int pro Kopf nötig feien. Aber alle diese Schätzungen hängen sprüchen der Eingeborenen ihr Recht werden würde. Diese opti- der Geschichte eine Parallele ziehen zum Erlaß Trothas, voraus­von Persönlichkeiten ab, und wie unheilvoll Persönlichkeiten mistische Auffassung kann ich nicht teilen. Unsere Bedenten find auch gefeßt, daß dieser richtig ist, dann haben wir dieselbe bei Balthasar in den Kolonien wirten tönnen, beweist Beispiel durch die Worte des Kolonialdirektors nicht beseitigt, sondern nur Gérard, dem Meuchelmörder Wilhelms des Schweigfamen.( Rufe des Herrn von Trotha in Südwestafrika. Herr von Trotha bestätigt worden. links: Des Schweigsamen? Große Heiterfeit links.) Ich meine gab einen Erlaß heraus, in dem es heißt, daß Eingeborene und ,, Erst in der letzten Zeit sind die Landbergebungen allem An- natürlich Wilhelms des Schweigsamen von Oranien. Einen fiber die Kolonialgrenze geflüchtete Rebellen nicht zurückkehren sollten, fajein nach zur Zufriedenheit ausgeführt", sagt der Bericht des Wilhelm den Redjeligen( Erneute Heiterkeit) von Oranien( Er­ da sie sonst erschossen würden. Das heißt doch, Herr v. Trotha will Kolonialdirektors. Herr v. Buttkamer muß die Verordnung von neute Seiterteit) gibt es in der Geschichte nicht.( Stürmische die Eingeborenen ansretten, und steht in direktem Widerspruch zu der 1896 doch kennen; wie tommt es, daß er 1901 und 1905 noch be- Heiterteit lints.) auf alle Fälle muß dieser Erlaß die Folge haben, Erklärung des Kolonialdirektors, der hier versicherte, daß die Eins sonders darauf aufmerksam gemacht werden muß, die Interessen der daß Herr v. Trotha unverzüglich abberufen wird von seinem Posten. geborenen nicht ausgerottet werden sollten. Aber damit nicht genug: Eingeborenen in richtiger Weise wahrzunehmen? 1901 ist das noch Das muß man verlangen im Interesse der Ehre des deutschen Namens. Herr v. Trotha hat geradezu Preise ausgesetzt auf die Köpfe der auf- nicht in richtiger Weise gefchehen und 1904 muß Herr v. Butttamer( Bebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) ftändigen Häuptlinge, so auf Henry Wittboi 5000 Mart, auf andere noch auf die Verordnung aufmerksam gemacht werden und jetzt ist Abg. Erzberger will den General v. Trotha nicht in 3000, 2000, 1000 Mart. Hier sollen also direkt Meuchelmörder ge- allem Anschein" nach den Wünschen entsprochen. Diese Darstellung Schuß genommen haben, fondern nur gewünscht haben, daß bungen werden, die die Eingeborenen Häuptlinge töten sollen. beweist doch wahrhaftig, wie berechtigt die Bedenken sind, die man ihm Zeit laffen müsse, die Gründe feines eventuellen Erlasses Darin liegt eine geradezu unglaubliche Brutalität des Gouverneurs. wir gegenüber den Gesellschaften von Kamerun ausgesprochen haben. anzugeben: Dem General v. Trotha stehen Feinde gegenüber, die Ich möchte den Herrn Kolonialdirektor bitten, hier zu Sehr richtig hat mir ein Missionar geschrieben, daß die Gesell- sicherlich noch schlimmer sind wie der ermordete Großfürst.( Leb­erflären, to as er gegen den Herrn v. Trotha tun will schaften sich immer für die Herren und die Schwarzen für die Knechte hafter Beifall.) Ein solcher Mann darf unter feinen Umständen auf seinem Platz halten. Unser ist der Grund und Boden, was wir übrig lassen, ist Hiermit schließt die Diskussion. bleiben. Ich habe die Gelegenheit benust, den Fall hier vorzutragen, gut genug für die Schwarzen." Wir verlangen, daß keine weiteren Abg. Singer( Soz.) beantragt namentliche Abstimmung über weil er zeigt, wie einflußreich, wie verhängnisvoll einzelne Persönlich Landtonzessionen erteilt werden, bevor die Landfrage richtig gelöst§ 1 der Vorlage. teiten in den Kolonien wirken und wie sie gang offen gegen ist. In dem Maße, wie der Plantagenbau zunimmt, wird das Abg. Bachem( 3.) schlägt vor, bei allen Anträgen auf namentliche Verordnungen des Kolonialdirektors berstoßen. Num ein Land erstarken, und die Schwarzen sehen, was sie verloren Abstimmung die Namen der Unterzeichner bekannt zu machen. paar Worte zum Antrag 2attmann! Er hofft offen haben. Das muß zu einem Haß gegen die Deutschen führen, man nun dem Präsidenten die Vorlesung nicht immer zumuten bar, die Gefahr der Vorlage für die Eingeborenen Nicht uninteressant war mir auch ber von verschiedenen Seiten unter- tann, so wäre eine Drucklegung solcher Anträge wie die aller anderen abzuwenden, indem er wünscht, daß Land nur weggegeben werden nommene Hinweis auf die große Macht der Neger, die im Hinter- erwünscht. dürfte, nach dem

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den Eingeborenent genügende lande wohnen. Man treibt meines Grachtens eine völlig falsche Die namentliche Abstimmung über§ 1 ergibt: 127 stimmen mit Reservate zugesichert seien. Nun fordert die Vorlage, daß nur Kolonialpolitit, wenn man Land vergibt und den Erwerbern nur Ja, 61 mit Nein bei 11 Enthaltungen. Es sind also 199 Abgeordnete herrenloses and oder Kronland an die Eingeborenen Rechte und keine Pflichten zuerteilt. Man wird damit nur Un- anwesend und das Haus ist gerade eben beschlußfähig.( Große Heiter­gegeben werden dürfe. Nun, herrenloses Land gibt es in Kamerun laufriedenheit erzeugen und ein Aufstand kann eintreten, der mit teit, namentlich bei den Nationalliberalen.)