Einzelbild herunterladen
 

mpaulmmal Nr. 126. 22. Jahrgang.

schrieben.

wörtlich:

"

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Dankbarkeit der Genossen".

tommen.

demokratie!

Mittwoch, 31. Mai 1905.

-

der Braut des Kronprinzen am Nachmittag des 3. Juni eintreten, Ueber die Verkehrsbeschränkungen, die aus Anlaß des Einzuges gibt eine Bekanntmachung des Polizeipräsidenten folgendes bekannt: Etwa von 3 1hr nachmittags ab werden gesperrt für jeglichen Verkehr:

Die Bellevue- Allee zwischen Schloß Bellevue und Kleinem Stern,

dies wuchs das Schuldtonto der Frau Kleinert in der Expedition An den Festtagen dieser Woche wann wird Deutschland ein­immer mehr an; und diese Umstände führten dazu, daß mit der mal eine Woche ohne amtlichen Festjubel erleben? an den nächsten grau wegen Abgabe berorrige abonnenten in ex- Tagen also tann das nach Berlin ftrömense Publikum und auch der Unseren Gegnern und besonders denen von der auf Ordnung, Frau Kleinert gewiß nicht ungünstige Ergebnis, daß getreten wurde. Diese Verhandlung hatte das für Berliner selbst ganz besondere Annehmlichkeiten erleben. Religion und Sitte eingeschworenen Sorte ist es unmöglich, den sie für die Abgabe von 628 Abonnenten unseres Blattes den Be- offiziös mitgeteilt wird, während der Kronprinzentage" außer­Der polizeiliche Sicherheitsdienst in Berlin soll, wie Strieg gegen die Sozialdemokratie fachlich zu führen. Die Be­Namentlich werde der fämpfung unserer Partei spitzt sich im wesentlichen auf eine Vertrag von 439. 60 Pf. bar aus bezahlt erhielt und daß ordentlich streng gehandhabt werden. dächtigung der in ihr tätigen Personen zu, und so entstehen die außerdem ihr Schuldkonto von 481 M. 50 Pf. in der Expedition als Fremdentontrolle bie größte Aufmerksamkeit gewidmet geschmackvollen Schlagworte von der Bebelschen Villa, den Singer er bindung mit der Frau abgebrochen. Allerdings war fie jeden Buzug fofort der Polizei zu melden, damit diese in die Lage geregelt betrachtet wurde. Doch auch jetzt wurde keineswegs die werden. Die Hoteliers und Gast sowie Logierwirte seien gehalten, ichen Millionen und der Zubeilschen Pantinengelehrsamkeit. Daß nicht imstande, den bisherigen Spediteur zu ersetzen, der überdies versetzt wird, sofort sich über zweifelhafte Persönlichkeiten, be nebenher nicht vergessen wird, die Parteigenossenschaft im ganzen doch auch nicht ohne Grund zu ihren Gunsten entlassen werden fonders über Ausländer, informieren zu können. Ueberwachungen als eine rohe Horde hinzustellen, die trog ihrer Großmäuligkeit fich fonnte. Doch erhielt sie eine Doppeltour zum Austragen des oder Ausweisungen Fremder werden demnach wohl nicht aus­von den Parteibeamten nach Noten schröpfen läßt, ist selbstverständ-" Vorwärts", welche sie mit ihren beiden erwachsenen Töchtern be- bleiben. lich; eine Wonne aber ist es allemal, wenn wirklich jemand daher- forgt und wofür ihr eine monatliche Entlohnung von 46 M. 75 Pf. kommt, dessen Lebensgeschichte sich vielleicht zur Bekräftigung dieser auteil wird, wozu noch für das tägliche Abzählen von 937 Gren­albernen Anschauungen ausschlachten ließe. Mit einem solchen Fall geht man jest wieder einmal im christlich- konservativen Lager plaren des Blattes monatlich zehn Mark besondere Entschädigung hausieren. Ein hier vor kurzem gegründetes Blatt Stöckerscher Richtung Das Reich" bringt über eine von Partei tegen an nicht lügen will, muß fie den Inhalt unserer Mitteilungen be Dies ist der Stand der Angelegenheit, und wenn Frau Kleinert der Frau unseres im Oktober 1902 verstorbenen Parteigenoffen stätigen. Daß sie in ihren gegenwärtigen Verhältnisfen kein der Fahrdamm der Charlottenburger Chaussee vom Kleinen Stern Kleinert geübte Herglosigkeit so eine Gräuelgeschichte. Dant barkeit der Genossen" ist dieser Verleumdungs- Artikel über- Wohlleben führen kann, sehen auch wir ein, und wenn sie sich, wie bis zum Brandenburger Tor , der Platz vor dem Brandenburger das " Reich" berichtet, an eine wohltätige Dame wendet, so machen Tor, der Pariser Platz, die Fahrdämme, Mittelpromenade und der wir ihr daraus nicht den geringsten Vorwurf. Die Darstellung des Stöckerblattes knüpft an einen Nachruf an, Reitweg der Straße Unter den Linden, der Platz am Opern- und der am 19. Oktober 1902 im Vorwärts" veröffentlicht wurde und Als eine Infamie müssen wir es aber bezeichnen, wenn das Zeughause, die Straße am Zeughause, der Schinkelplatz, die worin es heißt, daß die Parteigenossen das Andenken des Genossen christliche Reich" und die anderen staatserhaltenden Blätter, die Schloßbrücke, die Schloßfreiheit, der Lustgarten und die Raiser worin es heißt, daß die Parteigenossen das Andenken des Genossen dessen Enthüllung" als ein gefundenes Fressen betrachten, ohne jede Wilhelmbrücke nach Bedarf für Wagen, Reiter und Fuß­Kleinert in Ehren halten werden. Dazu schreibt das Reich" Nachprüfung des Sachverhalts ausgerechnet den Fall Seleinert zu gänger: die Lutherbrücke, der Spreeweg, das Bellevue- Ufer von Wie haben nun die Genossen" das Andenken dieses opfer- einer Begeiferung der Sozialdemokratie benußen. der Stadtbahn bis zum Schloß Bellevue, die Bellevue- Allee zwischen willigen Freundes in Ehren gehalten? Etwa dadurch, daß sie möge erst die bürgerliche Partei namhaft gemacht werden, in Kemper- Platz und seinem Stern, die Sieges- Allee, die Friedens­der Witwe mit ihren fünf Kindern beistanden, die in so be- welcher im gegebenen Falle die Witwe eines Parteigenoffen so viel Allee, zwischen Zelten- Allee und Platz vor dem Brandenburger Tor , drängter Lage waren, daß fie fich 110 Mart zu den Begräbnis- erdjichtigung findet wie Frau Kleinert in der Sozial- die Sommerstraße von der Dorotheenstraße bis zum Brandenburger Tor , die Königgrägerstraße von der Lennéstraße bis zum Branden­Toften von der Parteikasse leihen mußten? Man höre, wie das in der Partei des Zukunftsstaates, die nicht nur über eine daß die bürgerlichen Blätter, welche die oben abgedruckten Vers Gestützt auf frühere Erfahrungen wagen wir nicht zu hoffen, burger Tor, der Schloßplatz und die Kurfürstenbrücke. Ferner wird mitgeteilt, daß das Brandenburger Tor auch nach ftets reichlich gefüllte Parteikasse, sondern auch über eine ganze leumdungen in die Welt gesetzt haben, Anstandsgefühl genug befizen, dem Passieren des Zuges noch längere Zeit geschlossen gehalten wird. Reihe Parteimillionäre an ihrer Spitze der Frauenwohltäter um jetzt deren Haltlosigkeit einzugestehen. Wohl aber hoffen Wer keine Zeit oder Lust hat, Festbummler zu spielen, tut also Paul Singer verfügt, gemacht wird. Am Beerdigungstage wir, baß diese Aufklärung des Falles Kleinert unseren Barteigen offen in dem Falle, daß ihn sein Beruf auf die Straße drängt, gut daran, wurde für die Frau mit ihren fünf Kindern gesammelt. Es kam in der Broving als Abwehrmittel genügen wird, falls dort sich für den nächsten Sonnabend außerhalb Berlins nach Be die erstaunliche Summe von 128 M. zusammen. Diese wurde nun die Kreisblattpresse und andere Sozialistentöter in üblicher Manier tätigung umzusehen. aber keineswegs der mittellosen Familie des allzeit opferwilligen auch mit der neuesten Enthüllung krebsen gehen sollten. Genossen" ausgehändigt, sondern erst zog man fein säuberlich die 110 M. für die Barteitasse ab, und der Witwe händigte man bare 18 M. aus, eine Summe also, mit der sie selbst im Zukunftsstaat nicht weit gereicht hätte. Aber es kommt noch besser. Die Familie hatte bisher die Spedition des Vorwärts" besorgt, die wurde ihr nun auch noch abgenommen. Wahrscheinlich mußte dieser Posten einem Genossen" gegeben werden, der allzeit opferwillig" iſt und der Partei mehr nügen konnte als eine mittellose, fränfliche Witwe mit fünf unerzogenen Kindern. Konnte man die Witwe nicht in der Parteispedition unterbringen? Der ganze Vorgang ist ein neues Beispiel dafür, daß es der Sozialdemokratie einzig und allein mur um ihr Parteiinteresse zu tun, daß ihr dagegen das Wohl des einzelnen Mitgliedes oder gar seiner Familie völlig gleichgültig ist. Hat der Mohr seine Schuldigkeit getan, dann bekommt er allenfalls einen, warmen Nachruf" im Vorwärts", und damit basta. Vierter Wahlkreis Süd- Ost. Für die Mitglieder des Wahl­Was darüber ist, das ist der Partei vom llebel. Was blieb unter vereins findet am Himmelfahrtstage eine Fußpartie nach solchen Umständen der armen Frau Sleinert, die übrigens wie die Schöneweide, Sadowa, Pferdebucht, Friedrichshagen statt. Treff ganze Familie katholisch ist, übrig, als sich an den Wohltätigkeits- punft früh 7 Uhr vor dem Schlesischen Tor( Drachenburg ). Für finn der verrotteten bürgerlichen Gesellschaft" zu wenden? Uns Nachzügler 9 Uhr Waldschänke in Nieder- Schöneweide. Zahlreiche liegt ein Brief der Frau Kleinert, den sie an eine wohltätige Beteiligung erwartet Dame gerichtet hat, im Wortlaut vor, in dem legt sie ihre Not­lage dar und bittet um Unterſtügung. Ob sich denn die Sozial­demokratie nicht schämt, daß Angehörige von hervorragend tätigen Parteimitgliedern die oft berhöhnte und bespöttelte christliche Mildtätigkeit anrufen müssen, um sich vor der ärgsten Not zu Schüßen?"

mehr mit:

-

"

4

" 1

Partei- Angelegenheiten.

Jm Lokal von Schwarz in Lichtenberg findet am Himmelfahrts tage ein Wettsingen statt. Da man versucht, in Arbeiterkreisen Billets abzusetzen, das Lokal aber gesperrt ist, so weise man die Karten zurück.

In Strausberg sind noch folgende Lokale frei: Landhaus, Wolfsthal und Seebad , in Briezen a. D. ist das Hotel zum deutschen Kaiser frei, in Nagel find alle Lokale frei. In Taß dorf hingegen sind sämtliche Lokale gesperrt. Die Lokalkommission.

"

Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

"

#

Im Zentralausschuß hiesiger kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine wurde die von der Ober- Postdirektion getroffene Einrichtung, daß die Paketbestellung an Sonn- und Feiertagen, außer durch Eilboten, nicht mehr stattfindet, einer eingehenden Besprechung unterzogen. Während man im all­gemeinen diese Einrichtung gut hieß, wurden aus Kreisen der Händler mit Nahrungsmitteln und lebenden Blumen, welche ihren für den Sonntag erforderlichen Bedarf nicht schon am Sonnabend abend becken können, lebhafte Klagen erhoben über die ihnen hierdurch ent­stehende Verteuerung der Bestellungsgebühren. Es wurde daher be­fchloffen, die königliche Ober- Postdirektion zu ersuchen, den genannten Händlern gestatten zu wollen, daß sie an Sonn- und Feiertagen in den Stunden von 7-9 Uhr die für sie angekommenen Pakete ab­holen lassen können.

bei Stegli fonnte bisher nicht genau ermittelt werden. Die Eisenbahnunfälle. Die Ursache der Entgleisung des Schnellzuges Feststellung wird auch faum noch zu ermöglichen sein, weil bei dem unfall die Schienen teilweise von den Schwellen losgeriffen und fast freisförmig verbogen wurde und ebenso die Weichenanlage und das Herzstück zerstört worden ist. Die Zahl der leichter Verlegten ist doch größer als ursprünglich angenommen wurde. Mehrere der verunglückten Fahrgäste haben sich nach der Ankunft in Berlin ents fernt, ohne der Bahnbehörde ihre Namen angegeben zu haben. Zu diesen gehört auch der Stadtverordnete Hofmaler Andre aus Pots­ dam , der jedoch nur eine leichte Hautabschürfung am rechten Fuße erlitten hat. Durch den Brand eines Eisenbahnwagens entstand Ertner eine Verkehrsstörung. In einem Wagen eines Güterzuges war aus unbekannten Ursachen gestern auf der Vorortstrecke Berlin­ein Brand entstanden, der in der aus Kisten bestehenden Ladung reichlich Nahrung fand. Der Bug mußte auf offener Strecke bei Sadowa angehalten werden; dem Zugpersonal gelang es, eine weitere Ausdehnung des Feuers au berhindern und die Flammen zu löschen. Der beschädigte Wagen konnte bis zum Schlesischen Güterbahnhofe mitgeführt werden, wo er ausrangiert wurde.

-

-

Segensreiches aus dem städtischen Obdach. Wir sind in der seltenen Lage, endlich einmal etwas wirklich Wir halten das Reich" nicht auf unserer Redaktion und daher Gutes auf sozialem Gebiete zu melden und wollen mit unserer An­fam uns die Betrachtung über die Dankbarkeit in der Sozialdemo- erkennung durchaus nicht geizen. Als vor einer ganzen Reihe von fratie erst einige Tage nach ihrer Veröffentlichung zu Gesicht. Jahren immer und immer wieder über Mittel und Wege beraten Selbstverständlich wandten wir uns dann mit einer Anfrage an die wurde, das Obdoch besonders von den schwangeren Mädchen und Parteileitung des zweiten Reichstags- Wahl- Frauen zu entlasten, wurde von sozialdemokratischer Seite freises, in welchem Kleinert tätig war. Der Borstand des barauf hingewiesen, daß dies am besten möglich sei, wenn die Ver sozialdemokratischen Wahlvereins für diesen Kreis teilt uns mum- mittelung zwischen den obdachlosen geschlechtskranken oder schwangeren Mädchen und Frauen mit ihren Angehörigen durch eine nicht von " Wir wissen nicht, ob die Organisationen bürgerlicher Parteien frommen Vereinen sondern von der Stadt angestellte Frau versucht sich als Unterstützungskassen betrachten; soweit uns aber die Zustände würde. Es wurde schließlich eine Dame in der Frau Groß angestellt, deren Noch ein Eisenbahnunfall. Nachdem in diesen Tagen erst bei im bürgerlichen Lager bekannt sind, denkt dort niemand daran, Erfolge gezeigt haben, was Nächstenliebe und Verständnis auf diesem Steglis ein Eisenbahnunfall durch einen Radbruch zu verzeichnen einem Parteimitgliede deswegen, weil er sich etwa um die Gebiete leisten können und wie gut angelegt, felbft vom finanziellen war, ist jegt furz vor dem benachbarten Bahnhof Südende ein Parteifache verdient gemacht hat, auch nur ein moralisches Anrecht Standpunkt, die Gelder find, welche die Stadt dafür ausgibt. Es Unfall infolge Unachtsamkeit zu verzeichnen. Der von Frankfurt­darauf zuzusichern, daß nach seinem Ableben von Partei wegen für gelang der Frau Groß, innerhalb Jahresfrist 21 schwangere Mädchen Halle hier auf dem Anhalter Bahnhofe um 11 Uhr 37 Minuten ein­die Erhaltung von Weib und Kindern gesorgt werde. Daß die mit ihren Eltern wieder auszusöhnen und ihre Aufnahme vor der laufende Schnellzug 25 stieß furz vor dem Passieren dieses Witwen- und Waisenunterstützung nicht in bürgerlichen Parteilagern Entbindung im Elternhause zu vermitteln, in weiteren 30 Fällen Vorortbahnhofes auf zivet dort beschäftigte Kanal- bezw. Strecken­etabliert ist, gereicht diesen keineswegs zum Vorwurfe, denn Ver- gelang die Aufnahme nach der Entbindung im Elternhause. Ja, arbeiter. Der Lokomotivführer hatte, nach seiner Angabe, als er das pflichtungen solcher Art auf sich zu nehmen ist einer politischen Partei mehrfach gelang es der raftlosen Frau fogar, die Verehelichung der Hindernis bemerkte, gepfiffen. Er konnte aber den Unfall nicht mehr unmöglich, und sie sind auch kaum mit dem Parteizwed vereinbar. Mädchen mit dem Vater ihres Kindes herbeizuführen, bei einigen verhindern, da er infolge der dort hefindlichen Kurve erst spät be­Was so in bürgerlichen Parteien, deren Angehörige sich zumeist aus be- wurde die Verehelichung vor der Geburt des Kindes nur merken konnte, daß sich die Leute auf dem zu befahrenden Gleis bes mittelten Leuten zusammenseßen, nicht angängig ist, das soll durch den Formalismus einiger Amtsvorsteher vereitelt. Außerdem fanden. Die beiden Arbeiter wurden Topfüber den Damm hinunter­man billigerweise auch nicht von einer Arbeiterpartei wie der gelang es der Frau Groß in einer Reihe von Fällen, wenigstens geschleudert, während das Material nach allen Seiten auseinander­fozialdemokratischen verlangen. So hätten das Reich" den Vater des Kindes zur Zahlung von Alimenten und Entbindungs- flog. Nachdem die Station Südende verständigt war, setzte der und die Blätter, die ihm mit Behagen die Verdächtigung der tosten sowie zur Unterbringung von Mutter und Kind zu veranlassen. Bug seine Fahrt fort und gelangte mit einigen Minuten Ver­Sozialdemokratie nachdrucken, in dem Falle, daß es ihnen um etwas Der Unfitte gewisser Wietsfrauen, schwangeren Mädchen ihre Sachen spätung in Berlin an. Der Stationsvorsteher ordnete sofort anderes als um niedrige er ab würdigung zu tun wäre, die zur Aufbewahrung abzunehmen und die Armen dann in alles Erforderliche an und verständigte auch bald darauf den in ent­Sozialdemokratie und das Partei- Interesse im Falle Kleinert das Obdach zu schicken, um sie später in Händen zu haben und als gegengesetter Richtung fahrenden Personenzug, indem er ihn halten völlig außerm Spiel laffen sollen. Allerdings wäre dann das Ammen zu vermieten, ging die Pflegerin ernstlich zu Leibe. Sie ließ und vorsichtiges Befahren der Strecke empfahl, da über die ganze Pulver zwecklos verpufft. holte die Sachen, wenn nicht anders möglich, mit der Polizei heraus. genaue Sachlage, insbesondere ob das Gleis frei war, noch nichts Es fragt sich nun, wie der Witive unseres Parteigenoffen Schließlich sei noch erwähnt, daß es auch in mehreren Fällen der bekannt war. Db die Arbeiter erst überfahren oder nur zur Seite Kleinert gegenüber rein rom menschlichen Standpuntt Frau gelang, Chegatten wieder zu vereinigen. Gern erkennen geschleudert wurden, konnte der Führer, der mit zwei Lokomotiven aus gehandelt worden ist, wie die sozialdemokratische Parteileitung wir an, daß die Aufgaben der Frau feine leichten sind und viel bis zum Halten des Buges weit über die Unfallstrecke hinaus Der Unfall zeigt, daß für die im zweiten Wahlkreise der offenbar vorhandenen Notlage der Mühe, Verdruß und Enttäuschung mit sich bringen, bis sie sich auch gefahren war, nicht feststellen. Frau Rechnung getrugen hat. unendlich belohnt sieht in den Fällen, wo es glüdt, einen Mit Sicherung der Züge als auch der Stredenarbeiter immer noch zu Da muß denn zunächst ausdrücklich betont werden, daß keine menschen vor Elend und Schande zu retten. Wer sich dieser müh- wenig Vorsorge getroffen wird. Die Schuld trifft allem Anschein Rede davon sein kann, daß Kleinert Parteispediteur war, feligen und dornenvollen Arbeit unterzieht, der hat hohe Anerkennung nach den betreffenden Aufsichtsbeamten, der in Anbetracht der wie er z. B. in einer noch besonders ausgeschmückten Meldung der verdient. Hoffentlich tommt es nun recht bald auch zur Anstellung Geistrümmungen und des regen Verkehrs doppelte Deutschen Tageszeitung" tituliert wird. Kleinert war felb eines Pflegers für männliche Obdachlose. Auch hier ist be- und dreifache Vorsicht anwenden mußte. ständiger Buchbindermeister und hatte neben seinem Beruf sonders in der Fürsorge für Jugendliche ein weites Gebiet zu Unfall. In der vergangenen Nacht nach 1 Uhr wurde die noch eine Zeitungsspedition, in welcher er nicht allein den fegensreicher Tätigkeit, und hoffentlich glückt es auch hier, die wohnungslose 37 Jahre alte Arbeiterin Auguste Lieder, geb. Schroll, Vorwärts", sondern auch bürgerliche Blätter der ver- geeignete Berfon zu finden. Die städtischen Behörden ziehen am an der Ede der Danziger- und Winsstraße aus mehreren erheb schiedensten Barteirichtungen genau wie jeder andere selbständige Ende aus dem Erfolg die Lehre, daß es in allen Fällen beffer ist, lichen Kopfwunden blutend von einem Schußmann aufgefunden und Zeitungsspediteur, vertrieb. Er stand also zu der Parteileitung in folche Dinge selbständig in die Hand zu nehmen als fie frommen dem Krankenhause Am Friedrichshain zugeführt. Die Verlegte gab feinem anderen Verhältnis als sonst ein Privatmann, der sich der und eher abstoßend als anziehend wirkenden Vereinen in die Hand an, von mehreren ihr unbekannten Männern überfallen und geschlagen Partei angeschlossen hat und für ihre Ziele tätig ist. Dies zu be- zu geben. Ein wenig soziales Verständnis und guter Wille können worden zu sein. tonen, ist den christlich- konservativen Anwürfen gegenüber be hier viel für die Elenden und Bedürftigen leisten. sonders notwendig. Als Kleinert gestorben war, tam die Witwe zum Ver- Aerztliche Untersuchung von schulpflichtigen Kindern. In einer trauensmann des zweiten Wahlkreises und flagte diesem, daß Versammlung der Schulfommissionsvorsteher teilte Herr Sanitätsrat fie völlig mittellos bastehe und nicht wiffe, wie sie ihren Mann Dr. Diesterweg mit, daß unter den Schulärzten eine Einigung unter die Erde bringen solle. Für Unterstügungszwecke stehen dem darüber, ob die Untersuchung der neu einzuschulenden Kinder vor Vertrauensmann keine Gelder zur Verfügung; er erklärte sich aber oder nach der Einschulung am zweckmäßigsten ist, noch nicht erzielt bereit, der Frau auf seine eigene Verantwortung ein Darlehn von worden sei. Dr. Diesterweg und Dr. Wallenstein sprachen sich dahin 110 M. zu geben. Es wurden dann schnell im engeren Kreise aus, daß die Untersuchung nach erfolgter Einschulung am zweck Listen in Umlauf gefeßt, auf welche der Betrag von 69 M. 50 Bf. mäßigsten sei, da dann der betr. Lehrer resp. Lehrerin dem Arzt zusammen fam; eine beim Begräbnis veranstaltete Samm- manchen Fingerzeig über das Verhalten der Kinder geben könne; Iung brachte noch 58 m. 85 f., so daß im ganzen 128 M. 35 Pf. nur als frant bezeichnete Seinder seien vor der Einschulung dem eintamen. Von dieser Summe mußte der Vertrauensmann, der Schularzt zuzuweisen." Hieran wurde der Wunsch geknüpft, vor­selber nichts hatte, bie bereits borschußweise an Frau Kleinert ausläufig den Wünschen der einzelner. Aerzte Rechnung zu tragen. gezahlten 110 M. abziehen, so daß für sie noch 18 M. 35 Pf. ver- Andererseits wurde bedauert, daß in dieser Frage eine Einigung blieben. der Schulärzte noch nicht erfolgt sei, da dies doch im Interesse einer gleichmäßigen Einschulung von wesentlicher Bedeutung wäre.- Ein Antrag, welcher dahin ging, daß die neu einzuschulenben Stinder sämtlich vor der Einschulung dem Schularzt zur Untersuchung zu­gewiesen werden sollen, wurde vom Antragsteller zurüdgezogen. Ein Beschluß wurde vorläufig nicht gefaßt.

Ein weiteres Unterstützungsgesuch wurde von der Witwe nicht geftelt. Sie führte dann ihre Beitungsspedition noch bis zum 31. Januar 1904, also etwa 11% Jahre, felbständig weiter. Es wurden inzwischen aber vielfach Slagen über unpünktliche Lieferung des Blattes laut, so daß die Zahl der Abonnenten zurüdging, über

Ein geisteskranker Student wurde gestern in der Nähe von Bezin bei Rathenow mit schweren Kopfverlegungen bewußtlos auf­gefunden und nach dem Rathenotver Strantenhause gebracht. Vor­gestern nachmittag erschien der Geisteskranke in Fehrbellin , gab aus einem Revolver mehrere Schüsse ab, bedrohte ihm entgegentretende Personen und behauptete, daß er die Schivedenschanze erſtürmen müsse. Dann lief er, von Kindern, die ihn mit Steinen bewarfen, verfolgt, in der Richtung nach Betzin aus der Stadt hinaus und wurde gestern morgen mit schiveren Stopfverlegungen in der Nähe des Dorfes aufgefunden. Alem Anscheine nach ist er von Land­arbeitern, die er vielleicht bedroht hat, niedergeschlagen worden. Bei dem Kranken wurden Papiere auf den Namen Studios Kurt Gachtig, Sohn eines Baumeisters aus Berlin , vorgefunden.

Straßensperrung. Die Straße am Hafenplatz von Schöneberger straße bis Stöthenerstraße wird behufs Asphaltierung vom 6. Juni ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Bon einer Dragonerpatrouille festgenommen wurde gestern nach­mittag ein Unhold auf dem Tempelhofer Felde. Der 15 Jahre alte Arbeitsbursche T. Todte ein dreijähriges Mädchen, das mit seinem