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terzig Mann ihrer Besagung wurden gerettet und an Land geschafft.

Inzwischen ist von der heiligen Dreieinigkeit der Wahlrechts­räuberhäuptlinge Blindmann( Linke), Persiehl( Zentrum) und Strad( Rechte), unterstützt von 76 Mitgliedern der drei Fraktionen, Der Kapitän des russischen Kreuzers, Admiral Nachimow" ein Antrag eingegangen, die Verfassungsänderung, die berichtet, anderthalb Stunden nach Beginn der Schlacht habe man die Bildung von Wählergruppen bei den allgemeinen Wahlen ge= auf dem Schiffe eine Erschütterung verspürt, die offenbar von einer stattet und den Beamten das passive Wahlrecht gibt, ohne Aus­Mine oder einem Torpedo herrührte. Das Schiff sant schnell. Die schußprüfung im Plenum zu beschließen und nur das Wahl­Mehrzahl der 600 Mann betragenden Besazung verfant mit dem gefeß an einen Ausschuß von 13 Personen zu verweisen. Schiff. Der Kapitän und einige andere wurden von einem Boot aufgenommen und an Bord eines japanischen Fischerbootes nach Schimonoseki gebracht.

Der russische Verlust an Menschen. Tokio , 31. Mai. Der Menschenverlust der Russen in der See­schlacht, von den Gefangenen abgesehen, wird auf 7000 bis 9000 Mann geschätzt. Es ist zu befürchten, daß die Mehrzahl davon umgekommen ist; zahlreiche Leichen werden an den benachbarten Inseln und Küsten angeschwemmt. Geringfügige Verluste Japans .

Amtlich wird aus Tokio bekannt gegeben, daß die japanische Flotte in der letzten Seeschlacht nur sehr leichte Beschädigungen er­Titten hat und daß außer drei Torpedobooten weder ein Linienschiff noch ein Kreuzer, Torpedobootszerstörer oder irgend ein anderes Schiff verloren gegangen ist.

Der Gesamtverlust an Menschen beträgt nicht 800 Mann. Die meisten Leute der gefunkenen Torpedoboote find von anderen Booten aufgenommen worden.

Gine spätere Nachricht aus Tokio berichtigt die obige: Die japanischen Verluste in der Seeschlacht in der Tsushimastraße be­tragen 113 getötete und 424 verwundete Offiziere und Mannschaften. Die Vervollständigung und Nachprüfung der Liste ergibt, daß die Verluste geringer sind als ursprünglich angenommen

worden war.

Zugeständnis früherer Verlufte.

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Aus Tokio meldet das Neutersche Bureau": Da die Not­wendigkeit, die früheren japanischen Schiffsverluste zu verheimlichen, nicht mehr besteht, gibt die Admiralität sie jetzt bekannt. Die Liste ist folgende: Schlachtschiff Jaschima" auf eine Mine am 15. Mai 1904 bei der Blockade von Port Arthur geraten, der Torpedobootszerstörer tatsuti " gleichfalls vor Port Arthur am 17. Mai, das Kanonenbot Di chima" infolge eines Zusammen stoßes, als es mit der Landarmee vor Liautung zusammenwirkte am 17. Mai, der Torpedobootszerstörer Hayatori " stieß auf eine Mine und fant am 3. September während der Blockade von Port Arthur, das Kanonenboot" Atajo" stieß auf einen Felsen und fant am 6. November bei der Blockade von Port Arthur, der Kreuzer " Takasago" stieß auf eine Mine und fant am 12. Dezember gleichfalls vor Port Arthur.

" Jegt werden der König und seine politischen Berater Ges Tegenheit haben, zu zeigen, ob in ihrer Seele einige Hoheit ist. Wenn Sie den abscheulichen Anschlag zum Vorwand nehmen, um in Spanien die Rückschrittspolitik noch zu verschlimmern, werden Sie nur die Kette der mörderischen Vergeltungen verlängern. Die anarchistischen und Regierungsgewalttaten folgen einander in furchtbarem Kreislauf. Die Barbareien von Mont Juich wechseln umheimlich mit Bomben ab."

Der Präsident, Landgerichts- Direktor Engel, erklärt sich gegen diesen Antrag. Eine Trennung der Verfassungsänderung Hat wirklich ein spanischer Anarchist die Tat verübt, was wir bom Wahlgesetz empfehle sich nicht; entweder müßten beide in einem nach allen Umständen für ausgeschlossen halten, so würde das nur Ausschuß oder beide im Plenum durch beraten werden. Werde die eine verstärkte Anklage gegen die spanischen Zustände bedeuten. In fallen. Diese Geschäftsordnungsfrage soll vor der Abstimmung er den anarchistischen Jrrwahn völlig zu beseitigen, der in einem Lande Verfassungsänderung abgelehnt, dann sei auch das Wahlgefez ge- Spanien ist es dem sozialdemokratischen Einfluß noch nicht gelungen, örtert werden.

Vertreter, Herr Shad, Borsigender des deutsch - nationalen von Pfaffen, die Bevölkerung auf niedrigſter Bildungsstufe erhält Vorerst äußert sich der einzige noch übriggebliebene antisemitische gedeihen muß, das unter der Herrschaft einer unübersehbaren Armee Handlungsgehülfen- Verbandes, über die Senatsvorlage. Er will und sie so für jeden Aberglauben disponiert.- die Grundeigentümerwahlen abgeschafft und ein berufsständisches macht des Kleinbürgertums herbeiführen. Wahlrecht eingeführt wissen. Das Klassenwahlrecht würde die Dhn­

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Deutfches Reich. Neber den Plößensee- Prozeß

Der Senator Holthusen, seines Zeichens Weinhändler, wiederholt, was die übrigen Senatskommissare beim Hersagen ihres Sprüchleins mehrfach erzählt, daß Hamburgs Untergang besiegelt macht die Frankfurter Beitung" folgende vorläufige Aus­sei, wenn die Senatsvorlage nicht angenommen wird oder nicht führungen, die anderen Blättern, welche auch Anspruch auf Liberalis­bessere Vorschläge zur Bannung der roten Gefahr" gemacht werden. mus erheben, aber zur Erkenntnis der Vorgänge des Prozesses sich liberalen und Naumannianers Dr. Peterson in die Debatte Die Frankfurter Zeitung " schreibt: Mit großen Erwartungen hatte man dem Eingreifen des jung- bisher nicht durchzuringen vermögen, zur Mahnung werden sollten. entgegengesehen. Er ist ein Patriziersproß. Enkel eines berühmten" Seit fast zwei Wochen wird in Berlin der Prozeß gegen Bürgermeisters, und hat mitunter einige ganz gesunde Anschauungen. zwei Redakteure verhandelt, die den Strafvollzug im Gefängnis Er rügte die mangelnde Objektivität der Statistik der Senatsvorlage, von Plößensee kritisch beleuchtet hatten. Die Fälle, welche Anlaß die Uebertreibungen in den Motiven, die Widersinnigkeit des Klassen­zu der Kritik gaben, sind seinerzeit auch von uns mitgeteilt worden; systems, die aufreizende Wirkung der ganzen Aktion gegen die fie haben in ihrem tatsächlichen Zeil bereits jo Sozialdemokratie, welch lettere dadurch nicht geschwächt, sondern ausreichende Bestätigung gefunden, daß man mit Fug gefräftigt und gestärkt würde. Lieber sollte man den Notabeln­und Recht von schweren Mängeln im Strafvollzug sprechen kann, förper erweitern( was allerdings sehr jungliberal" wäre. D. K.), von Fehlern und Unterlassungen auf hygienischem Gebiet, die unter aber das allgemeine Wahlrecht in bisheriger Form beibehalten. Die allen Umständen gerügt werden müssen. Auf diese Fragen und Wirkung des Klassenwahlrechts würde die sein, daß das Bürgertum den ganzen Zusammenhang des Prozesses werden wir nach Ab­hinter diesem Schutzwall ruhig weiter schläft wie bisher, statt zum schluß der Verhandlungen näher eingehen. Ein Punkt nötigt aber ehrlichen Kampf gegen die Sozialdemokratie aufgerüttelt zu werden. schon jetzt zu einer Erörterung: das ist das höchst eigenartige Durch die Kontingentierung der Opposition zwinge man diese, auf Verhalten des Gerichtshofes. Die hier fungierende die praktische Mitarbeit zu verzichten und nur Opposition zu treiben. Straffammer, die Kammer Oppermann, die in Preßsachen als Nachdem Senator Dr. von Mella, ehemals Redakteur der fast so ominös angesehen wird wie die frühere Straffammer unter Hamb. Nachr.", das übliche Senatssprüchlein von der roten Gefahr" Landgerichtsrat Brausewetter, ist überhaupt nur durch die in hergesagt und den Scherz irgend eines Wigboldes, die Sozial­Berlin so beliebte Umrubrizierung der Akten, bei der demokratie würde ihre Anhänger aus ganz Deutschland nach Hamburg die Reihenfolge der Angeklagten geändert worden ist, mit der zum Erwerb des Bürgerrechts abkommandieren, um so in den Senat Sache betraut worden. Sie hat in einer Weise das Befragungs­und in den Bundesrat zu gelangen, als bare Münze an den Mann recht der Verteidiger eingeschränkt, wie sie bisher kaum je vorge­gebracht, tam wieder einer unserer Redner zum Wort. kommen ist, und sie hat damit die Beweismöglichkeit so außer­ordentlich eingeengt, daß der Hauptzweck der Verhandlungen, die Dinge nach allen Richtungen hin aufzuflären, unseres Erachtens gar nicht im bollen Umfange erreicht werden kann. Verzweifelt wehren sich die Verteidiger gegen jede Einengung. Jede unvor­fichtige Aeußerung über die Gerichtspraxis wird mit einer Ord­nungsstrafe beantwortet, was aber den Gerichtshof selbst nicht hindert, einen Ton gegen die Verteidiger anzuschlagen, der im umgekehrten Fall vermutlich nicht in der Ordnung befunden werden würde. Am krassesten sind die vorhandenen Gegensäge durch die Erklärung des Gerichtsvorsitzenden zum Ausdruck gekommen, daß der Gerichtshof Feststellungen über die Reform­bedürftigkeit des Strafvollzuges als über den Rahmen des Prozesses hinausgehend nicht zulassen will. In einem Prozeß, der sich um schwere Mängel im Strafvollzuge dreht, sollen Feststellungen über die Reformbedürftigkeit des Strafvollzuges verhindert werden! Das ist ein Standpunkt des Gerichts, der das größte Befremden her­vorrufen muß. Wie kann es bei so enger Auffassung überhaupt den ganzen Zusammenhang richtig würdigen und allen Teilen gleichmäßig gerecht werden?...

Genosse Emil Fischer wies den Senatskommissaren nach, daß, wie die richtigen Ziffern der Statistik beweisen, das gerade Gegenteil von dem wahr sei, was in den Motiven der Vorrücken der Japaner zu Lande. Senatsvorlage gesagt werde. Wenn da von mangelnder Db­Petersburg, 2. Juni. General Linewitsch meldet unterm jeftivität" und" lebertreibung" geredet worden sei, so wäre damit 31. Mai: Die Japaner begannen am 29. Mai vorzurücken, indem das Verfahren des Verfassers der Vorlage nur sehr milde gekenn­sie unsere Truppen im Tale des Tzinkhe- Flusses, drei Wearst vor Senatsvorlage in feinem Punkte Glaube beigemessen werden. Die zeichnet. Nach den gemachten Erfahrungen könne der Begründung der dem Fhuchulin- Baffe, angriffen. Der Bag blieb in unseren Händen. Sozialdemokratie erhebe den Anspruch auf politische Gleichberechtigung. An demselben Tage wurde eine Bande von Chunchusen dreißig Werst Entscheide die Mehrheit der Wähler sich für die Sozialdemokratie, südwestlich von Kherssu in der Umgebung von Iknetchen durch so habe man das als Wille des Voltes" zu respektieren. Das Freiwilligen- Truppen zerstreut. Ein Teil der Chunchusen wurde Attentat auf die Voltsrechte habe nur den Zwed, die gemeinschädliche getötet. einseitige Interessenwirtschaft, wie sie bisher bestanden hat, zu kons servieren. Die Senatsvorlage sei ein Schlag ins Gesicht der arbeitenden Bevölkerung. Dagegen werde die Bevölkerung sich zu wehren wissen. Die Väter dieses Werkes würden an ihrem Kinde teine Freude erleben.

Die Mächte und der japanische Sieger. Zur Beurteilung der Rückwirkungen der letzten großen See­schlacht auf die Stellung der übrigen Mächte ist eine Aeußerung ber Time3" sehr bemerkenswert. Darüber wird uns aus London telegraphiert:

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Syndikus Dr. Schäfer versuchte seine frisierte" Statistit zu verteidigen, jedoch ohne Glück und Geschick.

Eine verdächtige Bombe.

Südwestafrika. Ein Telegramm aus Windhut meldet: Reiter Peter Weiß, geboren am 6. 1. 83 zu Krekel, früher im Infanterie- Regiment Nr. 65, am 29. Mai 1905 im Lazarett Reet manshoop an Typhus gestorben.

Husland. Maroffo.

Aus Tanger liegen jetzt Nachrichten vor, welche, wofern fie sich bestätigen, die vorläufige Durchkreuzung der französischen Marokko­politit durch die deutsche Diplomatie bedeuten würden.

Der russische Botschafter in Washington Graf Cassini hat Schon zeigte die Uhr auf 114 nachts. Vertagungslust machte das Friedensgerede" als verfrüht bezeichnet und dabei geäußert: Auf der Rechten wurde Widerspruch erhoben. Wenn der Sieg der Japaner so großartig ist, dann können die Dr. Möndeberg empfahl, die Nacht durchzufißen", um die fich geltend. Der schwarze Adler. Rußland hat für seine Niederlage eine neutralen Mächte kaum wünschen, daß Japan über- Borlage in einem Zuge zu erledigen, wie seinerzeit die Bollanschluß- Kleine Entschädigung erhalten. Zwar hat nicht der Admiral haupt keine Niederlage zu schmecken bekommt!" Die Aeußerung vorlage, die Mehrheit entschied sich aber für Vertagung bis Montag Roschdjestwensky, dafür aber der Großfürst Nikolaus Michailowitsch des russischen Botschafters greifen die Times" auf, um zu erklären, abend. Die Rednerliste weist infolge Zuwachses noch immer vierzehn den Schwarzen Adler- Orden erhalten. daß England feinen Bundesverpflichtungen Japan gegenüber Namen auf. Man mutmaßt, daß die Wahlrechtsräuber am Montag getreu nicht zulassen werde, daß eine Koalition von die Entscheidung herbeiführen wollen. Mächten zum zweiten Male Japan um die Früchte feiner Siege bringe. Das Blatt erklärt: Gewisse fontinentale Zeitungen schlagen denselben Ton an wie Die Zeitungen füllen Spalten mit einem Bombenattentat auf Graf Cassini und gehen von neuem in affettiertem Schreck den König von Spanien , der gegenwärtig in Paris weilt. Erst war auf die Gefahren ein, die dergivilisation von der Gelben es ein Dolch, der gezückt wurde, dann eine Bombe, die zwar un­Gefahr" drohen. Andere Blätter meinen, daß Japan mittelbar unter den Wagen des Präsidenten Loubet und des in seinen Forderungen mäßig sein und die Gefühle des ge- spanischen Königs explodierte, dennoch aber weiter feinen Schaden schlagenen Feindes schonen, besonders aber ihm nicht die angerichtet zu haben scheint, als daß ein Knall gehört wurde. Ein " Demütigung" einer Kriegsentschädigung auferlegen sollte. Wir paar Leute wurden außerdem durch herumfliegende Splitter an der glauben nicht einen Augenblick daran, daß in Frankreich Haut gerigt. oder in Deutschland oder sonst in irgend einem Lande die geringste Absicht besteht, etwas Tätliches zu unternehmen, um Japan von neuem des rechtmäßigen Preises seiner Siege zu be­rauben. Wir wissen, und die ganze Welt weiß, daß Groß­ britannien verpflichtet sein würde, allen Bestrebungen dieser Art bis zum äußersten und mit allen Mitteln sich zu widersetzen. Die Russen­freunde stellen an Japan ein Ansinnen, das unter gleichen Umständen irgend einer anderen Großmacht zu stellen, ihnen nicht im Traume einfallen würde. Die Einmischung der Mächte hat den Vertrag von Schimonoseti erzwungen nnd damit den gegenwärtigen Krieg unvermeidlich gemacht. Eine Wiederholung dieses Fehlers wäre das beste Mittel, um die eingebildete Gelbe Gefahr" in eine lebendige Wirklichkeit zu verwandeln. Einem solchen ebenso ungerechten wie unsinnigen Vorhaben wird Groß­ britannien wenigstens unnachgiebigen Widerstand entgegensetzen."

Politifche Ueberficht.

Das offizielle Telegramm lautet:

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Als der König von Spanien , dessen Wagen von einer dichten Kürassier Eskorte umgeben war, nach Beendigung der Gala­vorstellung in der Oper gegen 12, Uhr durch die Rue de Rivoli fuhr, wurde ans der Menge in der Richtung des Wagens des Königs eine Bombe geschleudert, welche mit lautem Anall explodierte. Ein Schußmann, eine Frau und die Pferde mehrerer Kürassiere wurden leicht verlegt. Zwei Individuen wurden ver­haftet; man glaubt, daß der Attentäter ein Ausländer ist; es Unter der heißt, daß die Bombe mit Nägeln geladen war. Volksmenge herrschte große Entrüstung über den Anschlag.

Die Verhafteten wurden wieder freigelassen. Der Täter wurde bisher nicht erwischt und wird vielleicht niemals erwischt werden.

Der Sultan hat, so wird berichtet, dem französischen Gesandten Taillandier mitgeteilt, daß er die Vorschläge Frankreichs nicht annehmen könne. El- Torres wird dies den Mächten in einem amt­lichen Rundschreiben mitteilen.

Es verlautet ferner, der Sultan wünsche, daß Reformen nur mit Zustimmung der Mächte eingeführt werden und alle mächte um ihre Ansicht bezüglich der Abhaltung einer Konferenz über diesen Gegenstand zu befragen.

folgt:

Der Pariser Temps" beurteilt die also geschaffene Lage wie

Wir müssen gestehen, daß sich die französische Diplomatie durch die deutsche überrumpeln ließ. Es spricht zwar nichte dafür, daß der Sultan die Einberufung der von ihm verlangten Kon­ferenz auch durchsetzen werde. England, Spanien und Italien werden gleich Frankreich dieser Lösung nicht zustimmen, aber, wenn auch diese Gefahr beseitigt wird, so kann dies nur um den Preis der Aufrechterhaltung des status quo( gegenwärtigen Zu standes) geschehen. Und was wäre dieser status quo anders als der Bankerott eines Unternehmens, auf welches Frankreich nach den von ihm gebrachten schweren diplomatischen Opfern die besten Hoffnungen gesetzt hatte.

Wenn man die ausführlichen Berichte der Blätter liest, so er­scheint das ganze Attentat außerordentlich verdächtig. Der junge König hat sich, nach den bewundernden Schilderungen, bei der Explosion so ruhig verhalten, wie einer nur sein kann, der die tommenden Zufälle" ahnt und sie willkommen heißt vielleicht mittelte Ansicht des Temps" mehr der Feindschaft gegen die Bo­Ob diese schleunigst durch den deutsch - offiziösen Telegraph über­als eine sonderbare Art, Vertrauensfundgebungen zu erwecken. Ver- titik Delcaffés entspringt oder der wirklichen Lage entspricht, läßt sich dächtig ist die Wirkungslosigkeit der Bombe, verdächtig die Angabe zunächst nicht absehen. über Warnungsbriefe an die Bolzei, die alles voraus gewußt habe und doch nicht den König habe schützen können. Ganze Ver­schwörung geschichten werden phantastisch ausgemalt.

bereitet ist.

Desterreich- Ungarn .

"

Das

Berlin , den 2. Juni. Der Wahlrechtskampf in Hamburg . -r. Hamburg , 1. Juni. ( Eig. Ber.) Die Wahlrechtsräuber müssen sich heiß mühen, um ihren Raub Budapest , 2. Juni. Das Abgeordnetenhaus hat mit großer tn Sicherheit zu bringen. Bei tropischer Hize wöchentlich zwei vier­Ganz besonders verdächtig aber ist die Haltung der reaktionären Mehrheit den Antrag Kossuths auf Schaffung eines autonomen unga­stündige Abendsizungen und dabei vorläufig noch gar kein Ende ab­zusehen, da die Rednerliste nicht fürzer werden will, das ist kein französischen Presse. Die von der antiflerifalen Politik der franzöfifchen rischen Zolltarifs angenommen. Wien , 2. Juni. Wie die Neue Freie Presse" meldet, ist das fröstlicher Zustand für unfere behäbigen Bürger, die ihre Zeit lieber Regierung erbitterten Pariser Schmutzblätter beschuldigen die französi­beim Stat totschlagen, als in der Bürgerschaft, es sei denn, daß es fchen sozialistischen und radikalen Organe genau auf dieselbe blödsinnige Kabinett Fejervary bis auf einige Lücken gebildet. Die for­fich für fie darum handelt, ihre Geldjacksinteressen zu fördern. Am Mitt- Weise der Mitschuld, wie etwa die Poſt" bei uns die Sozialdemo- Kabinett ist berufen, die Geschäfte zu führen, bis im Herbst der woch erwartete man eine längere Rede eines Häuptlings der Wahlrechts- tratie für jede Bolizei- und Spizelbombe verantwortlich zu machen Boden für eine Vervollständigung und für neue Konstellationen vor­räuber, des Bäderinnungs- Obermeisters Blindmann, eines pflegt, die irgendwo platzt. liberal- reaktionären" Bünftlers. Allgemeine Ueberraschung und Ent- Bei all diesen Verieumdungen wird nur der Umstand übersehen, täuschung, als statt seiner der Bildhauer Haider die Tribüne daß ja nicht nur der katholische König, sondern auch der antikatholische betrat, ein Fraktionsgenosse des Herrn Blindmann, um zu erklären, daß diefer plötzlich ertrantt" fei, wenigstens sei er nicht zum Reden französische Präsident im Wagen gefeffen hat, daß also beide gemein­London, 2. Juni. Der Minister des Aeußern Marquis of disponiert. Herr Haider ist ein durch verschiedene Ursachen ver- sam in die Luft geflogen wären, wenn die Bombe ernsthaft gewesen 2ansdowne hielt heute abend auf einem Festmahl konservativer ärgerter Handwerksmeister, deffen Bürgerschaftssitz beim jetzigen wäre. Man könnte also ebenso gut und mit besserem Grund von Parteivertreter eine Rede, in der er fagte: Es ist niemals davon Wahlrecht im Jahre 1907 mit absoluter Sicherheit in den einer klerikalen wie von einer anarchistischen Bombe reden. die Rede gewesen, daß wir uns von dem Bündnisse mit Japan Besitz der Sozialdemokratie übergehen würde. Selbst. In der Tat spricht viel dafür, daß die unschädliche Explosion von zurückziehen würden. Die einzige Frage, wenn die Zeit gekommen verständlich glaubt er, daß durch diesen Wechsel der Staat jener, in allen derartigen Sniffen geübten französischen reaktionären fein wird, würde die sein, ob das Bündnis in der gegenwärtigen in Gefahr fomumt, weil er die schäzbare Straft dieses Sippschaft ausgeht, die der gegenwärtigen Regierung Schwierig waderen Bürgers entbehren muß. Er fingt das alte Lied vom teiten bereiten und dem sozialistischen Einfluß Abbruch machen sozialdemokratischen Terrorismus, dem ein Damm entgegengesetzt" werden müsse.

Ihm folgt der Hausagrarier Heßlein, der ein Haar im Klaffenwahlrecht und in dem Verhältnissystem gefunden. Die Zensuserhöhung sei das einzige Schutzmittel gegen die sozialdemo fratische Hochflut.

möchten.

England.

Auswärtige Beziehungen.

Form erneuert oder ob es gestärkt und befestigt werden soll. Es ist nie ein Augenblick gewesen, in dem unfere guten Beziehungen zu Frantreich fester gegründet waren als jest. Das gute Einvernehmen mit Frankreich ist ein Mittel dazu gewesen, Reibungen und Störungen, die Es kann aber auch sein, daß gewisse Elemente eine verschärfte von einem großen Kriege unzertrennlich sind, zu mildern. Das Bündnis mit Japan ist ein kraftvolles Werkzeug für den Frieden gewesen. reaktionäre Politik in Spanien vorbereiten wollen. In dieser Vermutung schreibt Jaurès mahnend in der Wenn es möglich ist, es so abzuändern, daß es den Ausbruch von I'Humanité": Kriegen verhindert, würden alle wahren Freunde des Friedens diese