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Paufen, bie betvilligt haben, nebst der Bemerkung: Helfet einer ge- 1 Absicht eines Betruges gefehlt habe. Durch die erste Verurteilung 1 in ganz Russisch Armenien. Nach Batu sind jetzt die Provinzen Inechteten Arbeiterschaft zu ihren Menschenrechten". Die Vorstände der sei Löbmann in seinem Beruf total ruiniert, wie der Schöffenrichter Scharour, Zangueszor, Djavanchor und Eriwan   Schauplatz der Greuel Bädermeisterforporationen und neun Meister stellten darauf beim zu einer derartig horrenden Strafe kommen konnte, erscheine ganz taten. Es ist die genaue Wiederholung der Mezeleien von Hamidie. Amtsgericht den Antrag, durch vorläufige Verfügung die weitere unverständlich, zumal es sich um einen völlig unbescholtenen Mann Die russische   Regierung versucht auch die guten Beziehungen zwischen Veröffentlichung dieses Inserats bei Strafe zu untersagen. Das handele. Das Berufungsgericht nahm im völligen Gegensatz zu Armeniern und Georgiern zu stören und diese gegeneinander zu er Amtsgericht wies diesen Antrag ab, aber das Landgericht erklärte dem ersten Urteil an, daß der Angeklagte sich nach feiner Richtung bittern. ihn auf erhobene Beschwerde Hin für begründet und verbot auf dem hin des Betruges schuldig gemacht habe. Das erste Urteil wurde Wege einstweiliger Verfügung dem Verlag der Tagespost", dem deshalb aufgehoben und 2. kostenlos freigesprochen. Bäckerverband, dem Vorsitzenden der Zahlstelle Füchs, dem Gauleiter

raubt seien."

Existenz bereits durch reichliche Bestellungen gesichert ist.

Eine große Bauarbeiter Aussperrung droht im rheinisch- west­fälischen Industrierevier. Die Unternehmer haben auf Pfingsten gegen 20 000 Bauarbeitern gekündigt, weil in Dortmund   einige Mit glieder des deutschen   Zimmererverbandes eine Lohnforderung stellten und Mitglieder des deutschen   Maurerverbandes Sonnabends um 6 Uhr Feierabend haben wollen.

Gerichts- Zeitung.

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Die letzten Augenblicke Kalajews.

Das Geheimnis der Friedens­vermittelung.

Washington, 8. Juni  .( Meldung des Reuterschen Bureaus".)' Der französische   Botschafter Jusserand hatte heute vormittag eine halbstündige Unterredung mit Präsident Roosevelt  .

Unmittelbar nach dieser Unterredung wurde Loomis, der stell­bertretende Sekretär des Staatsdepartements vom Präsidenten empfangen, um, wie aus bester Quelle verlautet, Roosevelt   die Ueber­fegungen von Chiffretelegrammen zu überreichen, die von den ameri fanischen Botschaftern in Petersburg   und London   eingegangen waren.

Ueber den Inhalt dieser Telegramme verlautet nichts und Loomis hat es abgelehnt, den Zwed seines Besuches beim Präsidenten Roosevelt   mitzuteilen. Loomis erklärte, er sei nicht in der Lage, sich über den Stand der Friedensfrage zu äußern, die Lage sei delikat und deshalb könne er feinerlei Einzelheiten über die im Gange befindlichen Verhandlungen mitteilen.

Verabscheuungswürdige Eltern. Der Maurer Franz Dem Napnod" wird aus Petersburg   geschrieben: Am 23. Mai Gaßner und dem verantwortlichen Redakteur der Fränkischen Scholz ist ein vielfach wegen Gewalttätigkeiten vorbestrafter Mensch. tam um 12 Uhr in seine Zelle in der Peter- Paulfeſtung der Staats­Tagespost" Staufer   bei Vermeidung einer Geldstrafe von 1500 M. wegen Er ist erit 33 Jahre alt, hat aber schon sieben Jahre wegen Roheits- anivalt und erklärte ihm, für 2 Uhr sei die Hinrichtung beſtimmt. jeder Zuwiderhandlung, in öffentlichen Kundgebungen die Einwohner bergehen hinter Gefängnismauern zugebracht. Seine Ehefrau, Nicht eine Gesichtsmuskel zuckte. Der Staatsanwalt legte ihm dann der Stadt Nürnberg   aufzufordern, den Bedarf an Brot nur in Emma S., brachte ihm bei ihrer Verehelichung drei uneheliche die Bittschrift um Begnadigung an Nikolaus II  . vor. Kalajew ber­solchen Bäckereien, die die Forderungen der Gehülfen bewilligt haben, Kinder mit in die Ghe. Sie selbst haben aus ihrer Ehe nur ein weigerte entschieden die Unterschrift, und bat, man möge ihm Tee zu decken und mittels solcher Kundgebungen Aeußerungen zu ver- sind. Dieses wurde, wie leider allzuhäufig, den drei imehelichen und Nahrung geben. breiten, als ob die Gehülfen bei den Meistern, die sich ihren For Kindern, die jezt im Alter von 3 bis 8 Jahren stehen, nach allen Der Staatsanwalt ging hinaus, tam aber achtmal wieder, derungen nicht unterwerfen, geknechtet und ihrer Menschenrechte be- Richtungen hin vorgezogen, da lettere sowohl dem Manne als auch talajew bittend und flehend, er möge doch das Geſuch an die Die fiegreichen" Bäckermeister werden von ihrem Erfolg" der eigenen Mutter stets ein Dorn im Auge waren. Das eigene höchste Stelle" unterzeichnen. Kalajew verweigert es jedesmal in feinen Ruzen haben, das Publikum wird den streikenden Bäckern sind wurde verhätschelt, während die unehelichen einem förmlichen kategorischer Form. Martyrium unterworfen waren. Aus der Wohnung der Angeklagten Dem Geistlichen, der in die Belle fam, bat er hinauszugehen, jezt erst recht seine Sympathie zuwenden. Am 8. Juni wird eine tönte allzu häufig entsetzliches Kindergeſchrei und das Klatschen von indem er ihm sagte, daß er seine innere Religion habe, daß sein Genossenschaftsbäckerei unter dem Namen Vorwärts" eröffnet, deren Schlägen. Schließlich wurden die übrigen Hausbewohner aufmerksam. Gewissen ruhig ist, daß er überzeugt ist, nichts Böses getan zu haben. Aus der Zelle trat Kalajew mit solcher Ruhe und Sicherheit Da diese Einhaltsbefehle jezt immer mehr als Kampfmittel im Die Kinder fahen nicht nur zerschlagen und mit Striemen bedeckt Eine solche eiserne Ruhe haben Interesse der Unternehmer zur Anwendung gelangen, werden die aus, sondern waren auch überaus blaß und verhungert. Mitleidige hinaus, als ob er spazieren ginge. Arbeiter zu überlegen haben, wie sie den beabsichtigten Zweck troß- Nachbarn gaben deshalb den Kindern mehr als einmal etwas zu die Behörden der Festung, in der schon so viele Opfer hingemordet dem erreichen. essen. Der in Rede stehende Einhaltsbefehl schließt Die angeklagte Ehefrau Scholz klagte selbst einmal den wurden, noch nicht gefehen. So starb der junge Held der russischen Revolution. übrigens schon nicht aus, daß eine einfache Liste der Firmen, die Nachbarn, daß sie den Kindern nicht fatt zu essen geben dürfe, da es In weiten Kreisen ist eine Sammelaktion für die Familie des bewilligt haben, veröffentlicht wird. Was zur Bedeutung dieser ihr Mann so befohlen habe. Dieser habe auch einmal, als sie dem Der hiesige Ingenieurverband bes Veröffentlichung zu sagen ist, das läßt sich an anderer Stelle in Jüngsten Milch geben wollte, die Milch in die Wasserleitung gegossen Ermordeten eingeleitet worden. Form von Betrachtungen geben. Das wäre schon ein Mittel, um und gesagt, das Biest brauche keine Milch. Die kleine Erna S. er- schloß, der Mutter Kalajews einmalig 100 Rubel und allmonatlich solchen Einhaltsbefehl wirkungslos zu machen. zählte einmal, sie fönne nicht figen, weil ihr das ganze Gesäß blutig 25 Rubel zu überweisen. geschlagen sei. Die betreffende Frau entkleidete das Kind und fand das Gefäß und den Leib mit dicken blutigen Striemen bedeckt. Am 5. Oftbr. v. J. tönte wieder jämmerliches Kindergeschrei aus der Wohnung der Angeklagten. Bald darauf lief die fleine D. Hülferufend aus der Wohnung und suchte Schutz bei einer Nachbarin. Selbst hierher verfolgte sie die rabiate Mutter und schlug unbarmherzig mit einem Stock auf das Kind ein. Ein Arzt, dem lezteres sofort zugeführt Die Aussperrung betrifft Mitglieder aller Organisationen. Nach wurde, fonstatierte nicht weniger als 40 dicke blutunterlaufene und Angabe der christlichen Gewerkschaften sind die Hälfte der Be- zum Teil auch offene Striemen an dem Körper des armen teiligten im christlichen Verbande. Ein Aufruf der christlichen Dr- Wesens. Gegen die Eltern wurde Anklage wegen ge­ganisationen sagt:" Wahrlich, frivoler ist noch kein Kampf herauf- fährlicher Körperverletzung erhoben. Das Schöffengericht ver­beschworen worden!" urteilte den Ehemann zu zwei Monaten, die Ehefrau zu einer Woche Gefängnis. Gegen dieses Urteil legten beide unter dem Beistand des Rechtsanwalts Morris Berufung ein. Dieser hatte Beweis dafür angetreten, daß zum mindesten der Beeinträchtigung des Rechtes der Streikposten. Am Donnerstag Ehemann das ihm zustehende Züchtigungsrecht nicht überschritten hatten sich vor dem Schöffengericht drei streifende Modelltischler zu habe und deshalb freigesprochen werden müsse. Der Gerichtshof hob berantworten, die vor dem Betriebe der A. E.-G. in der Brunnen  - auch bezüglich des Ehemannes das erste Urteil auf und erkannte auf straße Posten gestanden hatten und von der Polizei mit Straf- Freisprechung. Bezüglich der Ehefrau wurde die Berufung verworfen mandaten bedacht worden waren. Die polizeiliche Strafverfügung und das schöffengerichtliche Urteil bestätigt. stützt sich zwar darauf, daß die Betreffenden durch Verweilen auf Ein Automobilunfall, bei welchem die Frau Staatsminister dem Bürgerſteige ein Verkehrshindernis gewesen sein sollen, außer v. Delbrüid schwer verungliidte, lag einer Anlage wegen fahr Letzte Nachrichten und Depeschen. dem beriefen sich die als Zeugen auftretenden Schuhleute auf eine läffiger Körperverlegung zugrunde, welche gestern den Kraft­Anordnung ihres Leutnants, der die Fortweisung der Streitposten broschtenfahrer Franz Dobberstein vor die 2. Straf­verfügt habe, weil vorher Arbeitswillige durch Streifposten belästigt fammer des Landgerichts   I führte. Am 8. November v. J. fam worden seien. Der Polizeileutnant des betreffenden Reviers war selber die verwitwete Frau v. Delbrück   vom Brandenburger Tor   her die als Zeuge erschienen, nicht, weil er über die zur Verhandlung stehenden Friedens- Allee entlang. Vom Bismard- Denkmal aus ging Frau Einzelfälle etwas aussagen konnte, sondern anscheinend lediglich deshalb, um seine allgemeine Anordnung des Vorgehens gegen die b. D. in schräger Richtung über die Alsenstraße nach der Roonstraße Streitposten zu begründen. Bekanntlich spricht eine Entscheidung des zu. Als fie den Straßendamm paffieren wollte, fam der Angeklagte, Kammergerichts den Polizeibeamten das Recht zu, Streifpoften ohne welcher eine Kraftdroschke fuhr, vom Reichstagsplatz her. Frau v. D. wurde von dem Fahrzeug erfaßt und zu Boden geschleudert, wo sie weiteres wegzuweisen, wenn bei dem betreffenden Streit Arbeits­besinnungslos liegen blieb. Die Kraftdroschke, in der Oberstleutnant willige belästigt worden sind und deshalb zu befürchten ist, daß v. Alten saß, fuhr erst eine furze Strecke weiter und hielt dann. weitere Belästigungen vorkommen. Washington, 8. Juni  .( Meldung des Reuterschen Bureaus.) sich der Polizeileutnant. Er sagte, anfangs habe er angeordnet, die Frau v. Delbrück   hatte infolge des wuchtigen Stoßes schwere Ver­Streitposten ruhig gewähren zu lassen. Dann sei ihm aber mitgeteilt legungen erlitten. Außer einem Bruch und einer Quetschung des Die deutsche Regierung hat in den letzten Tagen verschiedenen worden, daß Streifpoften einen Arbeitswilligen bedroht hätten, indem Hüftgelenks trug die Berunglückte noch schmerzhafte Hautabschürfungen Mächten einen förmlichen Vorschlag wegen Einberufung einer fie zu ihm jagten, er werde nicht mit heilen Knochen aus der Fabrit davon. Die Anklage machte dem Angeklagten Dobberstein zum internationalen Konferenz zur Beratung der Marokko­Vorwurf, daß er diesen Unfall durch seine Fahrlässigkeit verschuldet fommen, wenn er weiterarbeite. Daraufhin habe er, der Polizei- habe, indem er nicht nur zu schnell fuhr, sondern auch auf der linken Angelegenheit gemacht. Leutnant, ein schärferes Vorgehen gegen die Streifposten angeordnet. Straßenseite gefahren war. In der gestrigen Verhandlung bestritt Offiziös wird dazu von deutscher Seite erklärt: Hier Auch die Schuyleute beriefen sich auf dieſen angeblichen Fall von D., fich irgendwie einer Fahrlässigkeit schuldig gemacht zu haben. Frau liegt ein Mißverständnis vor. Die Einladung zur Konferenz Bedrohung, den jedoch keiner der Polizeibeamten aus eigener An­schauung, sondern nur durch die Erzählung eines Arbeitswilligen Exzellenz v. Delbrück   habe wegen des regnerisch- stürmischen Wetters geht vom Sultan von Marokko aus. Die faiserliche Ne­fannte. Ob diese Erzählung des Arbeitswilligen auf Wahrheit ihren Schirm geöffnet gehabt und diesen gerade in der Weise ge­beruht, oder ob sie seine freie Erfindung ist, das festzustellen hielt halten, daß sie sein Fuhrwert nicht sehen konnte. Sie sei direkt in gierung hat den Vertragsmächten der Madrider Konferenz das Gericht nicht nötig. Es verurteilte vielmehr alle drei An- sein Fuhrwerk hineingelaufen, da er nicht ausbiegen konnte. Rechts von 1880 mitgeteilt, daß und aus welchen vertragsrechtlichen anwalt Dr. Sch windt glaubte, entgegen dem auf drei Monate Gründen sie bereit ist, die Einladung anzunehmen. geklagten zu Geldstrafen bon 10 und 20 M. Da Gefängnis lautenden Antrag des Staatsanwalts, der eine Fahr­die Verkündung und Begründung des Urteils mit leiſer lässigkeit für nachgewiesen hielt, eine Freisprechung für geboten, da und undeutlicher Stimme erfolgte, so founte man im Zuhörerraum beim besten Willen nicht verstehen, ob die Streikposten nur als Verkehrshindernisse auf Grund der Straßen- Polizei­verordnung berurteilt worden sind, oder ob das Gericht die auf die Erzählung eines Arbeitswilligen gestützte Annahme des Polizei­leutnants, es könnten Ausschreitungen vorkommen, als berechtigt erachtete. Unseres Wissens verlangt das angezogene Kammer­gerichtsurteil Tatsachen, welche die Befürchtung, es könnten Ausschreitungen vorkommen, rechtfertigen. Bon solchen Tatsachen war aber vor Gericht keine Rede. Wie es scheint, hat sich auch der Polizeileutnant mit der bloßen Erzählung eines Arbeits­willigen begnügt, um daraufhin ein schärferes Vorgehen gegen die Streifposten zu veranlassen. Wenn das bei der Polizei allgemein herrschende Praxis ist, dann hat es jeder beliebige Arbeitswillige bei jedem Streit in der Hand, den Streifposten die Ausübung ihres Rechtes unmöglich zu machen. Er braucht nur irgend einem Polizeibeamten erzählen, er sei belästigt und bedroht worden und wenn man es ihm glaubt in solchen Sachen sind Bolizeibeamte bekanntlich sehr leichtgläubig- dann hat die Polizei eine Handhabe, das Streikpostenstehen ohne weitere Umstände zu verhindern.

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den Angeklagten feinerlei Schuld an dem allerdings höchst bedauer­lichen Unfall treffe. Der Gerichtshof schloß sich dem an und sprach den Angeschuldigten von Strafe und Kosten frei.

Der Schrei nach Frieden und Verfassung.

Unser Korrespondent sandte uns gestern nacht das folgende Telegram:

Mostau, 7. Juni, nachts.( Privattelegramm des Vorwärts.") Der Kongreß der Vertreter der Semstwos und Stadträte nahm einstimmig den Text einer Adresse an, in welcher der Zar gebeten wird, sofort eine Nationalversammlung einzuberufen. militärische Zusammenbruch erzeugt eine wunderbare Einmütigkeit zwischen Konservativen und Liberalen.

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Der

Die Reichstags- Erfahwahl in Hameln  - Springe  . im Wahlkreise Hameln  - Springe  ( 9. Hannover  ) erhielten Hausmann Hameln, 8. Juni  .( W. T. B.) Bei der Reichstagsstichwahl ( nat.- lib.) 14 361, Bren( 103.) 10 167 Stimmen. Hausmann Bei der Stichwahl im Jahre 1903 ents ist also gewählt.­fielen auf den sozialdemokratischen Kandidaten 11 257 und auf den nationalliberalen Kandidaten 14 989 Stimmen. Marokko  

- Konferenz.

Zur norwegischen Umwälzung. Kristiania  

, 8. Juni  .( W. T. B.) Das Storthing hat heute nachmittag den Präsidenten ermächtigt, König Oskar   die an genommene Adresse mit einem Begleitschreiben zu übersenden. Das norwegische Kirchengebet ist in Uebereinstimmung mit der neuen Situation verändert worden, indem das Gebet für die Königsfamilie ausgelassen ist. Das Kirchendepartement hat die Geistlichkeit aufgefordert, bei dem ersten Gottesdienst ein passendes eingehendes Gebet für das Vaterland zu beten. Die Zeitung Aftenposten" meldet aus Stockholm  : Das schwedische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten hat in der vorigen Woche die Ge sandten beauftragt, bei den Regierungen, bei denen fie akkreditiert sind, darüber Erkundigungen einzuziehen, wie man sich zu einer eventuellen Notifikation von seiten Norwegens   über den Austritt aus der Union   stellen würde und was man auf eine solche Notis fifation antworten würde.

Staat und Kirche in Frankreich  . Paris  

, 8. Juni  .( W. T. B.) Die Deputiertenkammer hat den Artikel 9 der Gesetzesvorlage betreffend Trennung von Staat und Kirche angenommen; dieser Artikel, regelt die den Geistlichen zu ge währenden Pensionen.

Für den Frieden.

zubieten. Dieser Antrag ist gleichzeitig dem Minister der aus­wärtigen Angelegenheiten in Paris   und London   überreicht worden. Der Antrag stützt sich auf die Haager Konvention vom Juli 1899, die die Intervention einer dritten Macht oder mehrerer dritter Mächte bei einem internationalen Streitfalle zur Pflicht macht.

Todesurteil.

Gleichzeitig tagte der Kongreß des Bundes der Berufsorganisas tionen, unter ihnen auch der Bauernbund. Dieser Kongreß erklärte alle Mittel für gesetzmäßig im Kampf gegen das herrschende Regime. In den Semstwos ist die Richtung herrschend, welche die Wie Richter sich irren können, zeigte sich gestern wieder einmal in einer Verhandlung vor der 6. Straffammer des Landgerichts I revolutionäre Bewegung durch die Konzession einer Scheinverfassung Paris  , 8. Juni  .( W. T. B.) Die französische   parlamentarische Der Reisende Heinrich Löbmann war vom Schöffengericht I, zu entfräften versucht. Dagegen erstreben die Berufsorganisationen, Abteilung 135 wegen Betruges und Unterschlagung zu zwei in denen die Anfänge eines wirklichen öffentlichen Parteilebens Gruppe für internationale Schiedsgerichte und der englische   parla­Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. In der in Rußland   zum Ausdruck kommen, radikalere Umwälzungen. Hier mentarische Handelsausschuß haben übereinstimmend einen Antrag gestrigen Verhandlung in der Berufungsinstanz gelang es dem Ver- finden sich die Advokaten, Aerzte, die Intellektuellen der verschiedenen lands gebeten werden, Rußland   und Japan   ihre guten Dienste an angenommen, in welchem die Regierungen Frankreichs   und Eng­urteilten, der seinerzeit sofort verhaftet worden war, den Nachweis zu führen, daß seine Bestrafung zu Unrecht ergangen war. Das erste Berufe, aber, wie das obige Telegramm zeigt, auch Bauern Urteil wurde beshalb aufgehoben und der zu 21 Jahren Gefängnis zuſammen. Diese Bünde  " gravitieren nach der revolutionären verurteilt gewesene von Strafe und Kosten freigesprochen. Arbeiterbewegung hin und versuchen zu verhindern, daß Rußland  wie man es nennt Der Angeklagte trat im September 1903 als Reisender bei der Kunst- durch eine " grane" Verfassung um den anstalt Hansa" ein. Er ließ sich einen Spesenvorschuß von 40 M. Preis der revolutionären Opfer gebracht wird. geben. Als Sicherheit für diesen in Form eines Dahrlehns ge- Ein offizielles Telegramm aus Moskau   berichtet: gebenen Vorschuß gab er einen Pfandschein über einen Brillantring im Die Versammlung der Semstwomitglieder und Stadthäupter Betrage von 120 Mart. Der Angeklagte bemerkte hierbei, daß der beschloß, eine Abordnung von zehn Personen auszuwählen mit Ring einen effektiven Wert von etwa 500 Mart habe, der Geschäfts- dem Grafen Heyden und Schipow an der Spike, um dem Kaiser inhaber Schadrack wollte später den für den Pfandschein von Rußland   eine Adresse zu überreichen, in der die fofortige von ihm eingelösten Ring verkaufen. Hierbei stellte fich Einberufung von Voltsvertretern zur Entscheidung der Frage über heraus, daß der Ring viel zu hoch beliehen war und nur Krieg oder Frieden befürwortet werden soll. ganz geringen Wert hatte. Einen weiteren Betrug fand das Schöffen­gericht darin, daß er als Reisender eine Bestellung auf eine Ver­größerung angenommen, eine Anzahlung erhalten, den Auftrag aber nicht ausgeführt hatte. Petersburg, 8. Juni. Dem Regierungsboten" zufolge In der erneuten Beweisaufnahme konnte indessen festgestellt werden, daß dieser angebliche Betrug auf einem beginnen heute im Ministerrat die Beratungen über die Vor­Irrtum beruhte. Im Jahre 1903 führte der Angeklagte für eine schläge des Ministers des Innern Bulygin betreffend die Firma Nain die Aufnahme von Bestellungen auf Vergrößerungen Volfsvertretung. aus. Er übersandte die Photographien den betreffenden Personen Nach der Frankf. 8tg." erivartet man für heute eine nach Berlin  . Hier wurde die Vergrößerung fertiggestellt, und zwar offizielle Anfündigung einer Volksvertretung". auf Kosten des Angeklagten. Diese Bilder, sogenannte" Pointen", mußten indessen noch in Streide weiter ausgeführt werden und waren dann erst verkaufsfähig. In vielen Fällen ließ nun der Angeklagte auf eigene Kosten die Bilder fertigstellen und einrahmen und verkaufte

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Väterchen berät.

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Die Politik der Greuel.

Gießen, 8. Juni  .( W. T. B.) Das Schwurgericht verurteilte heute den Schlächtergesellen Oskar Hudde aus Schalke, der im vorigen November an dem Pfarrer Thoebes in Heldenbergen   einen Raubmord verübt hatte, zum Tode, zwölf Jahren Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust, sowie Stellung unter Polizeiaufsicht. Der Zuschneider Otto Walter aus Naugard  , der wegen Teilnahme an zwei Einbrüchen mitangeklagt war, wurde zu einer Gesamtstrafe von sieben Jahren Zuchthaus und zehnjährigem Ehrverlust vers urteilt.

Bahnunterspielung. Wernigerode  

, 8. Juni  .( W. T. B.) Amtliche Meldung. Ins folge Dammrutschung des Zufuhrgleises vom hiesigen Güterbahnhof nach dem Umladebahnhof durch Hochwasser ist der direkte Wagen ladungsverkehr von Wernigerode   Staatsbahnhof nach Stationen über Wernigerode   hinaus auf zehn bis zwölf Tage unterbrochen. Der Wagenladungsverkehr nach Wernigerode   loko, sowie der Stüdgut- und Eilgutverkehr wird im vollen Umfange aufrecht er. Genf  , 8. Juni. Nach hier eingegangenen Meldungen aus Russisch   halten. Der Betrieb auf der Hauptstrede von Wernigerode- Nord. fie dann für eigene Rechnung. Auch hierin erblickt das Schöffen- Armenien hat die russische   Regierung, in der Absicht die hausen und Drei Annen- Hohne- Brocken ist nicht gestört. Auf Bewegung im gericht einen Betrug. Zu der erneuten Beweisaufnahme in der revolutionäre Kautajus einzudämmen, die Wunsch der Interessenten erfolgt der Wagenladungsverkehr in Berufungsinstanz hatte Rechtsanwalt Dr. Davidsohn einen nationalen Kämpfe organisiert. Die mohamedanische Bevölkerung direktem Verkehr nach den Stationen über Wernigerode   hinaus umfangreichen Beweis dafür angetreten, daß dem Angeklagten jede begeht mit Unterstützung der Polizei Mezzeleien und Plünderungen durch Leitung über die Station Nordhausen  . Berantw. Ned: Franz Rehbein  , Berlin  . Inserate verantw.( mit Ausnahme der Neue Welt" Beilage): Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u.Unterhaltungsbl.

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